Marktentwicklung 2012.pdf - NachhaltigWirtschaften.at
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Innov<strong>at</strong>ive Energietechnologien in Österreich – <strong>Marktentwicklung</strong> 2012<br />
Rezession befinden. Ein klarer Anstieg der Arbeitslosigkeit ist dabei in Portugal,<br />
Griechenland und Italien erkennbar. In Spanien scheint sich die Arbeitslosigkeit bei<br />
rund 26,2 % auf einem extrem hohen Niveau stabilisiert zu haben. Beim<br />
Beschäftigungswachstum setzt sich der neg<strong>at</strong>ive Trend auch im vierten Quartal 2012<br />
fort. Ein weiterer Rückgang der Beschäftigung im ersten Quartal 2013 wird erwartet.<br />
Auch wenn die allgemeine Wirtschaftsentwicklung in Österreich im Jahr 2012 besser<br />
verlaufen ist, als dies im Euroraum im Mittel der Fall war, sind österreichische<br />
Unternehmen der erneuerbare Energie Technologie Branche doch mit teilweise<br />
starken Veränderungen in ihren europäischen Exportdestin<strong>at</strong>ionen konfrontiert.<br />
Diesbezüglich kann z.B. Deutschland als ein sehr bedeutender Exportmarkt immer<br />
noch als zuverlässig angesehen werden, während Unternehmen welche z.B. auf<br />
Exportmärkte in den südlichen Ländern fokussiert haben, die wirtschaftlichen<br />
Veränderungen deutlich zu spüren bekommen.<br />
4.3 Anreize zur Nutzung fossiler Energie<br />
Anreize zur Nutzung fossiler Energie beeinflussen auch die Marktdiffusion der<br />
Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie. Ein konkretes Beispiel hierfür ist<br />
die Subvention von Öl-Heizkessel durch die österreichische Mineralölwirtschaft. Ein<br />
entsprechendes Förderprogramm für Öl-Heizkessel wurde im Jahr 2009 installiert<br />
und von der “Heizen mit Öl Gesellschaft mbH“ abgewickelt. Die Förderung bestand<br />
im Jahr 2009 aus einem nicht rückzahlbaren Investitionszuschuss von 3.000 Euro für<br />
die Install<strong>at</strong>ion eines neuen Ölheizkessels und wurde für eine Laufzeit bis 2016<br />
angekündigt. Das Programm wurde als Kesseltausch- und Energieeffizienzprogramm<br />
dargestellt. Die Förderhöhe wurde ab dem Jahr 2010 auf 2.000 Euro<br />
reduziert. Für das Jahr 2013 wurde der Förders<strong>at</strong>z wieder erhöht, wobei 3<br />
unterschiedliche Förderfälle definiert wurden: a) 2.000 Euro für den Ers<strong>at</strong>z von<br />
Ölkessel mit Baujahr 1981 bis 2001; b) 3.000 Euro für den Ers<strong>at</strong>z von Ölkessel mit<br />
Baujahr 1980 oder älter; c) 5.000 Euro bei einer neuen Kesselnennwärmeleistung<br />
von 50 kW und mehr; siehe Heizen mit Öl Gesellschaft mbH (2013).<br />
In das Förderprogramm wurden seitens der österreichischen Mineralölwirtschaft im<br />
Jahr 2009 Mittel in der Höhe von ca. 12 Mio. Euro investiert. Der Verkauf von<br />
Ölkessel konnte damit im dritten Quartal 2009 verdreifacht werden, 4.300<br />
Antragstellern wurde im selben Jahr eine Förderung zugesagt. Das Fördervolumen<br />
wurde 2010 auf 15 Mio. Euro pro Jahr festgelegt, was rein rechnerisch eine<br />
Förderung von 7.500 Ölheizungen pro Jahr ermöglichte. Im Jahr 2010 war das<br />
jährliche Fördervolumen wie im Jahr davor nach wenigen Mon<strong>at</strong>en ausgeschöpft,<br />
Vormerkungen wurden in das Jahr 2011 übernommen.<br />
Dieses Programm h<strong>at</strong>te in den Jahren 2009 und 2010 einen deutlichen Einfluss auf<br />
die Entwicklung der österreichischen Heizungsinfrastruktur, wobei hauptsächlich die<br />
Marktdiffusion von Pelletskessel, aber auch jene der Wärmepumpenanlagen<br />
gedrosselt wurde. Dies war vor allem auf die Kombin<strong>at</strong>ion des nicht rückzahlbaren<br />
Investitionszuschusses mit niedrigen (2009) bzw. moder<strong>at</strong>en (2010) Ölpreisen<br />
zurückzuführen. Im Jahr 2011 wurde der Effekt des Anreizprogramms durch die<br />
anhaltend hohen Ölpreise stark gedämpft und es kam zu einer deutlichen Reduktion<br />
der im Inlandsmarkt verkauften Anzahl von Ölkessel. Dieser Trend setzte sich im<br />
Jahr 2012 bei Ölpreisen über der 100 US-Dollar/Barrel-Marke fort. Laut Stelzl (2013)<br />
war im Jahr 2012 ein weiterer Rückgang des Ölkesselabs<strong>at</strong>zes um 15 % zu<br />
verzeichnen, wobei sich der Jahresabs<strong>at</strong>z im Inlandsmarkt im Jahr 2012 bei ca.<br />
5.100 Stück bewegte.<br />
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