Marktentwicklung 2012.pdf - NachhaltigWirtschaften.at
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Innov<strong>at</strong>ive Energietechnologien in Österreich – <strong>Marktentwicklung</strong> 2012<br />
Die energetische Nutzung von Maisspindeln in Österreich wird durch die ÖNORM C<br />
4003 „Lose Maisspindeln - Anforderungen und Prüfbestimmungen - N<strong>at</strong>ionale<br />
Ergänzung zu ÖNORM EN 14961-1 und ÖNORM EN 15234-1“ vorangetrieben.<br />
Zahlen über Erntemengen liegen bislang nicht vor. Vor allem in den Bundesländern<br />
Steiermark und Niederösterreich sind einige für die gleichzeitige Ernte von Korn und<br />
Spindel adaptierte Mähdrescher im Eins<strong>at</strong>z.<br />
5.1.2 Produktion, Import und Export<br />
Holzpellets werden zumeist direkt in Holz verarbeitenden Produktionsstätten aus<br />
Sägenebenprodukten hergestellt. Das Holzeinzugsgebiet zur Pelletsproduktion liegt<br />
üblicherweise in einem Umkreis von 100 km um den holzverarbeitenden Betrieb.<br />
Derzeit befinden sich in Österreich 21 Pelletieranlagen mit einer Produktionskapazität<br />
von über 1,22 Mio. t in Betrieb (ProPellets Austria (2012a)). Pellets werden direkt ab<br />
Werk oder über den Brennstoffhandel vertrieben und über Silopumpwagen oder als<br />
Sackware zu 15 kg zum Endkunden transportiert. Eine ähnliche Produktionskette<br />
besteht für Industrie-Hackgut.<br />
Waldhackgut wird größtenteils regional organisiert und stammt oft aus<br />
landwirtschaftlichen Betrieben. In Österreich haben sich hierbei unterschiedliche<br />
Organis<strong>at</strong>ionsformen zur Bewirtschaftung und Mobilisierung von Forstholz etabliert.<br />
Das Rundholz wird nach dem Fällen sortiert, durch landwirtschaftliche Fahrzeuge<br />
befördert, zur Trocknung gelagert und durch einen Hacker zu Hackgut zerkleinert.<br />
Nach der Zwischenlagerung wird es durch landwirtschaftliche Fahrzeuge oder<br />
Lastwagen zum Heizwerk befördert, welches oft in einem Nah- oder Fernwärmenetz<br />
an den Endkunden angeschlossen ist. Der typische Einzugsradius des Rohstoffs von<br />
kleinen Nahwärmenetzen bis 2,5 MW in landwirtschaftlich organisierten<br />
Versorgungsstrukturen liegt bei etwa 10 km.<br />
Die Nutzung von Stückholz (Scheitholz) geschieht meist auf kurzem Wege vom Wald<br />
zum Endnutzer. Oftmals stammt Stückholz aus Priv<strong>at</strong>wäldern und wird auch priv<strong>at</strong><br />
verarbeitet und genutzt.<br />
Der intern<strong>at</strong>ionale Handel mit Biomasse wird durch die Erhebungen der FAO sowie<br />
der UN Comtrade erfasst und ist in den jeweiligen D<strong>at</strong>enbanken zugänglich, siehe<br />
UN Comtrade (2011) und FAOst<strong>at</strong> (2011). Diese D<strong>at</strong>en decken sich weitgehend mit<br />
jenen Import- und Exportd<strong>at</strong>en zu Holzsortimenten, welche die Pl<strong>at</strong>tform Forst Holz<br />
Papier mit Hilfe von Außenhandelsd<strong>at</strong>en und ProPellets Austria jährlich<br />
herausgeben, siehe Forst Holz Papier (2011) und ProPellets Austria (2012b). In<br />
diesen D<strong>at</strong>en (ausgenommen Pellets) sind Biomassehandelsd<strong>at</strong>en sowohl für die<br />
stoffliche als auch energetische Nutzung zusammengefasst. Diese können daher im<br />
Folgenden nicht differenziert werden. Zudem stimmen die in den D<strong>at</strong>enbanken<br />
verwendeten Biomassebezeichnungen nicht mit den Handelsbezeichnungen<br />
entsprechend EN 14961 überein. Das heißt, es werden hier Gesamtströme für<br />
Holzsortimente abgebildet, es besteht aber bislang eine gewisse Unschärfe in der<br />
Darstellbarkeit der D<strong>at</strong>en.<br />
Der verstärkte intern<strong>at</strong>ionale Handel mit Pellets macht sich zunehmend am<br />
österreichischen Markt bemerkbar. Im Jahr 2012 wurden etwa 27 % (netto) der in<br />
Österreich produzierten Pellets in Nachbarländer wie z.B. nach Italien oder<br />
Deutschland exportiert, vgl. Abbildung 5.14. Dabei sind die Exporte nach Italien<br />
nahezu konstant im Vergleich zum Vorjahr, nach Deutschland wurden 2012 deutlich<br />
weniger Pellets exportiert (81.000 t in 2011). Nachdem die Importe aus Rumänien<br />
von 2010 auf 2011 über 30 % angestiegen sind, gingen sie 2012 leicht zurück.<br />
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