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Trends<br />
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IMMOBILIEN BUSINESS_10/2014<br />
«Das Beste aus zwei Welten»<br />
Wandelanleihen – Europaweit nutzen immer mehr Immobilienunternehmen<br />
Convertible Bonds, um ihre Finanzierungskosten zu senken. Schweizer Investoren<br />
mischen kräftig im Markt mit.<br />
Von Richard Haimann, Bilder: Swiss Prime Site, PD<br />
Gutes Timing: Die Swiss Prime Site zählte nach Ausbruch der Finanzkrise zu den ersten<br />
erfolgreichen Emittenten von Wandelanleihen.<br />
Als die Schlussglocke der Börse läutete,<br />
waren die Gagfah-Vorstände hochzufrieden.<br />
Der börsenkotierte Immobiliengigant<br />
mit 145.000 Mietwohnungen<br />
in Deutschland hatte nicht nur seine<br />
erste Wandelanleihe über 375 Millionen<br />
Euro mit einem Zinskupon von nur<br />
1,5 Prozent erfolgreich platziert. Anders<br />
als bei der Emission von Convertible<br />
Bonds üblich, war der Aktienkurs<br />
nicht gesunken, sondern von 11,30 auf<br />
12,02 Euro gestiegen. «Wir hatten alles<br />
richtig gemacht», sagt Gerald Klinck,<br />
Chief Financial Officer des Konzerns.<br />
Nicht nur die Wandelanleihe sei von<br />
den Investoren, darunter auch Schweizer<br />
Kapitalsammelstellen, gut angenommen<br />
worden. «Die Gestaltung des<br />
Papiers fand auch die Zustimmung der<br />
Aktionäre», schlussfolgert Klinck.<br />
«Ideales Finanzierungsinstrument»<br />
Wandelanleihen – im Kapitalmarktjargon<br />
auch Convertible Bonds genannt<br />
– sind hochkomplexe Finanzierungsinstrumente.<br />
Mit ihnen leihen sich Unternehmen<br />
Geld, indem sie verzinsliche<br />
Wertpapiere begeben. Im Gegensatz<br />
zu einer gewöhnlichen Anleihe beinhalten<br />
Convertible Bonds auch eine<br />
Call-Option. Erreicht der Aktienkurs<br />
des Emittenten während oder am Ende<br />
der Laufzeit einen bestimmten Schwellenwert,<br />
den sogenannten Wandlungspreis,<br />
können die Zeichner statt des<br />
investierten Kapitals pro Anleihe eine<br />
zuvor festgelegte Zahl von Aktien des<br />
Unternehmens erhalten. Der zugrunde<br />
liegende Bezugspreis der Aktien liegt<br />
dabei am Kurswert zum Emissionszeitpunkt<br />
und damit deutlich unter dem<br />
Schwellenwert. Im Falle der Wandlung<br />
können die Anleihezeichner deshalb<br />
hohe Gewinne einstreichen.<br />
«Zeichner von Wandelanleihen können<br />
dadurch direkt von Steigerungen<br />
des Börsenkurses des Emittenten<br />
profitieren», sagt Fredy Hasenmaile,<br />
Leiter Immobilienanalyse bei der<br />
Credit Suisse. Unternehmen müssen<br />
deshalb für Convertible Bonds in der<br />
Regel niedrigere Zinsen zahlen als für<br />
herkömmliche Anleihen. Sie können so<br />
ihre Kosten senken und ihre Erträge<br />
steigern.<br />
Beispiel Gagfah: Der Wohnungskonzern<br />
refinanziert mit seiner Wandelanleihe<br />
zu einem Zinskupon von nur<br />
1,5 Prozent einen Kredit mit einem<br />
Zinssatz von 4,91 Prozent. Allein im