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IMMOBILIEN BUSINESS_10/2014<br />
Märkte und Investment<br />
39<br />
Investitionsklimaindex<br />
Rendite gefragt<br />
ren deshalb Minirenditen bei langlaufenden<br />
Staatspapieren, weil sie mit<br />
herben Einbrüchen bei den Aktienkotierungen<br />
rechnen. An den Immobilienmärkten<br />
suchen Käufer Objekte, die<br />
über mindestens zehn Jahre hinweg<br />
solvente Mieterträge generieren – in<br />
der Hoffnung, dass bis dahin die Krise<br />
wieder überwunden ist.<br />
Das könnte auch für weitere Kapitalzuflüsse<br />
am Schweizer Markt für Gewer-<br />
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«Assekuranzen in Fernost<br />
dürften bis 2018 davon rund<br />
69 Milliarden Franken in europäische<br />
und amerikanische<br />
Liegenschaften investieren.»<br />
Immobilien.<br />
Investment.<br />
Finanzierung.<br />
Entwicklung.<br />
Architektur.<br />
Events.<br />
okus.<br />
www.facebook.com/immobilienbusiness<br />
Nick Axford, CBRE<br />
beliegenschaften sorgen. Bereits in<br />
den vergangenen Wochen haben Investoren<br />
so massiv Euro gegen die Fluchtwährung<br />
Franken getauscht, dass der<br />
Wechselkurs wieder nahe an die von<br />
der Nationalbank vehement verteidigte<br />
Schwelle von 1,20 Franken zum Euro<br />
gesunken ist. Das verteuert eidgenössische<br />
Produkte in der Eurozone und<br />
dämpft die hiesige Wirtschaft. «Das<br />
Umfeld für die Schweiz hat sich eindeutig<br />
verschlechtert», sagt Notenbank-<br />
Chef Thomas Jordan.<br />
Forciert wird der Run auf europäische<br />
Immobilien noch durch die Regierungen<br />
in Peking, Seoul und Taipei.<br />
In der Vergangenheit hatten sie ihren<br />
Versicherungen und Pensionskassen<br />
untersagt, in fremde Liegenschaftsmärkte<br />
zu investieren, um das Kapital<br />
in den eigenen Ländern zu halten.<br />
Doch seit dem vergangenen Jahr sind<br />
Assekuranzen und Altersvorsorger in<br />
den drei Ländern angehalten, die ihnen<br />
anvertrauten Vermögenswerte<br />
rund um den Globus zu streuen, um<br />
nicht länger von den heimischen Märkten<br />
abhängig zu sein. Das könnte bald<br />
für einen Milliardenregen in Europa<br />
sorgen. «Insgesamt verfügen Assekuranzen<br />
in Fernost über Vermögenswerte<br />
von 6,169 Milliarden Franken»,<br />
sagt Nick Axford, Chefresearcher der<br />
Beratungsgesellschaft CBRE. «Um<br />
ihre Auslandsimmobilienquoten zu<br />
erfüllen, dürften chinesische, südkoreanische<br />
und taiwanesische Versicherungen<br />
bis 2018 davon rund 69 Milliarden<br />
Franken in europäische und<br />
amerikanische Liegenschaften investieren.»<br />
Sechs Jahre nach dem Beginn der<br />
Finanzkrise sendet die Weltwirtschaft<br />
wieder deutliche Signale der Erholung.<br />
In diesem Umfeld vollzieht sich bei den<br />
europäischen Immobilieninvestoren ein<br />
dynamischer Wechsel in den Anlagestrategien:<br />
Sie wagen wieder Engagements<br />
auch ausserhalb der grossen<br />
europäischen Metropolen, schliessen<br />
die Märkte in den südlichen Peripherieländern<br />
nicht mehr von vornherein aus<br />
und machen wieder mehr grossvolumige<br />
Deals. Wie der aktuelle Investitionsklimaindex<br />
von Union Investment zeigt,<br />
beginnen zugleich immer mehr europäische<br />
Immobilieninvestoren aufgrund des<br />
hohen Preisniveaus und der verbesserten<br />
Marktperspektiven ihre Core-Plus-<br />
Strategien umzusetzen. Viele Investoren<br />
sind bereit, wieder mehr Risiken auf sich<br />
zu nehmen. Rendite ist nach Jahren der<br />
Sicherheitsorientierung heute wieder für<br />
knapp 60 Prozent der befragten Investoren<br />
das zentrale Anlagemotiv.<br />
Insbesondere zeigen die in Deutschland,<br />
Frankreich und Grossbritannien<br />
befragten Profianleger eine wachsende<br />
Bereitschaft, bei Objektkäufen kürzere<br />
Mietvertragslaufzeiten zu akzeptieren,<br />
sich an Projektentwicklungen zu<br />
beteiligen und bei Projektkäufen höhere<br />
Abstriche bei der Vorvermietung hinzunehmen.<br />
Auch hat die hohe Nachfrage<br />
nach dem knappen Gut «Immobilie»<br />
dazu geführt, dass sich Bestandshalter<br />
neue Verkaufsstrategien zurechtlegen.<br />
Marktchancen ausnutzen, um Portfolios<br />
zu bereinigen. Grossobjekte loszuschlagen<br />
oder Gewinne mitzunehmen, ist für<br />
viele Investoren (68%) das Gebot der<br />
nächsten zwölf Monate. Für die Studie<br />
wurden 167 Immobilieninvestoren durch<br />
das Marktforschungsinstitut Ipsos be -<br />
fragt. Der Optimismus auf den europäischen<br />
Investmentmärkten spiegelt sich<br />
auch in den Erwartungen der Investoren<br />
an die eigene wirtschaftliche Entwicklung<br />
wider. So schätzen 65 Prozent der<br />
Investoren ihre wirtschaft liche Lage<br />
besser ein als im Vorjahr; für die nächsten<br />
zwölf Monate rechnet eine ebenso<br />
klare Mehrheit mit einem deutlichen Aufwärtstrend<br />
für das eigene Geschäft. (bw)