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IMMOBILIEN BUSINESS_10/2014<br />

Märkte und Investment<br />

37<br />

«Das Umfeld für die Schweiz hat sich<br />

eindeutig verschlechtert.»<br />

Thomas Jordan, Schweizerische Nationalbank<br />

«Das Renditeniveau in einigen<br />

asiatischen Topstandorten hat Schweizer<br />

Niveau erreicht.»<br />

US-Wirtschaft legt massiv zu<br />

Andreas Trumpp, Colliers International<br />

Besonders massiv gefragt waren die<br />

US-Märkte. «Dort stieg das Investmentvolumen<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 42 Prozent auf<br />

104 Milliarden Franken», sagt Green-<br />

Morgan. Spitzenreiter in Lateinamerika<br />

ist Fussball-WM-Ausrichter Brasilien<br />

mit einem Plus von 422 Prozent<br />

auf 3,8 Milliarden Franken, gefolgt von<br />

Mexiko, wo Investoren 5,24 Milliarden<br />

Franken in Gewerbeliegenschaften anlegten<br />

– 279 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />

Dass Immobilieninvestoren auf die<br />

USA setzen, ist nicht verwunderlich:<br />

Dort wächst die Wirtschaft wieder<br />

kräftig. Im zweiten Quartal legte das<br />

Bruttoinlandsprodukt mit einer annualisierten<br />

Rate von stattlichen 4,2 Prozent<br />

zu. Mexikos Immobilienmärkte<br />

boomen, weil viele US-Unternehmen<br />

dort Niederlassungen eröffnen. Weshalb<br />

aber viele Marktakteure derzeit<br />

lieber nach Europa statt nach Asien<br />

gehen, erschliesst sich nicht auf den<br />

ersten Blick. Schliesslich wuchs die<br />

Konjunktur in Ländern wie Südkorea<br />

und Singapur von April bis Juni verhalten<br />

und in China mit 7,5 Prozent sogar<br />

kräftig.<br />

Allerdings waren die Fernostimmobilien<br />

in den vergangenen Jahren so gefragt,<br />

dass ihre Preise deutlich stärker<br />

als die Mieten gestiegen sind. Spiegelbildlich<br />

sind dadurch die aus den Mieterträgen<br />

erzielbaren Renditen immer<br />

weiter geschrumpft. «In Hongkong<br />

werfen Core-Büroobjekte nur noch<br />

Renditen von 2,9 Prozent ab, in der taiwanesischen<br />

Hauptstadt Taipei sind<br />

es sogar lediglich 2,6 Prozent», sagt<br />

Andreas Trumpp, Researcher bei Colliers<br />

International. «Das Renditeniveau<br />

in einigen asiatischen Topstandorten<br />

hat Schweizer Niveau erreicht» – mit<br />

dem Unterschied, dass die Währungen<br />

in Fernost nicht so hart sind wie der<br />

Franken.<br />

Für konservative Investoren, die ihre<br />

Fremdwährungserträge aus asiatischen<br />

Liegenschaften gegen Wechselkursschwankungen<br />

absichern, sind die<br />

asiatischen Märkte damit vollkommen<br />

unattraktiv. «Solange die Renditen in<br />

Fernost nach Hedgingkosten so niedrig<br />

bleiben wie im Augenblick, hat der<br />

Kontinent für uns nachrangige Bedeutung»,<br />

sagt Norbert Grimm, CEO der<br />

AFIAA Anlagestiftung für Immobilienanlagen<br />

im Ausland, in Zürich.<br />

Investments in Staatsanleihen<br />

steigen<br />

Zwar sind auch an den Märkten in der<br />

Eurozone und in Nordamerika die Renditen<br />

mit dem Immobilieninvestmentboom<br />

der vergangenen Jahre gesunken.<br />

Aber sie sind noch immer deutlich<br />

höher als in Asien. In Deutschland,<br />

Grossbritannien und den USA können<br />

Investoren mit Core-Objekten in den<br />

Zentren der Metropolen noch immer<br />

Erträge von mehr als vier Prozent<br />

erzielen, in Frankreich von mehr als<br />

4,5 Prozent.<br />

Noch entscheidender ist für viele Investoren<br />

jedoch ein anderer Punkt:<br />

die Länge der Mietvertragslaufzeiten.<br />

Diesseits und jenseits des Atlan-<br />

Notenstein/Doric<br />

Neuer<br />

Immobilienfonds<br />

Die Notenstein Privatbank und die Doric<br />

Investment GmbH lancieren einen<br />

ersten gemeinsamen offenen Immobilien-Spezialfonds.<br />

Der Notenstein<br />

Sustainable Real Estate Europe richtet<br />

sich ausschliesslich an professionelle<br />

und semiprofessionelle Anleger nach<br />

deutschem Kapitalanlagegesetz beziehungsweise<br />

an qualifizierte Anleger<br />

gemäss schweizerischem Kollektivanlagengesetz<br />

(KAG). Vertriebsstart<br />

war am 29. September 2014.<br />

Wie die Notenstein Privatbank mitteilt,<br />

verfolgt der Fonds eine konservative<br />

Anlagestrategie. Nachhaltigkeit sei das<br />

Hauptkriterium bei der Immobilienauswahl:<br />

Anlageschwerpunkte sind<br />

Büro- und Einzelhandelsimmobilien<br />

mit stabilen Mieteinnahmen an attraktiven<br />

Standorten in wachstumsstarken<br />

europäischen Metropolen. «Zentrales<br />

Instrument zur Identifikation der Zielmetropolen,<br />

die man gemäss Bankangaben<br />

durchaus als Hidden Champions<br />

bezeichnen kann, ist ein neues, innovatives<br />

Standortrating, welches unsere<br />

Nachhaltigkeitsexperten speziell für<br />

diesen Fonds entwickelt haben», sagt<br />

Aris Prepoudis, Leiter Institutionelle<br />

Kunden der Notenstein Privatbank.<br />

Das Zielvolumen des Immobilienfonds<br />

beziffert er auf 500 Millionen Euro<br />

Eigenkapital; die angestrebte Ausschüttungsrendite<br />

aus Mieterträgen<br />

liege bei vier bis 4,5 Prozent pro Jahr.<br />

Der Notenstein Sustainable Real<br />

Estate Europe ist einer der ersten<br />

deutschen Immobilien-Spezial-AIF, der<br />

nach neuem Recht aufgelegt ist und<br />

somit hohen Transparenzanforderungen<br />

hinsichtlich seiner Gebührenstruktur<br />

unterliegt. Die Doric Investment<br />

GmbH ist als Kapitalverwaltungsgesellschaft<br />

für offene und geschlossene<br />

AIFs von der Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassen.<br />

Mit der Portfolioverwaltung der<br />

Immobilien ist die Quadoro Doric Real<br />

Estate GmbH beauftragt. Verwahrstelle<br />

ist die Caceis Bank Deutschland<br />

GmbH. (bw)

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