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Sarah Lehmann 2013 - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

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Das normale Geruchsvermögen wird als Normosmie bezeichnet, die sich unter anderem<br />

durch die gerade noch wahrnehmbare Duftstoffkonzentration, den Schwellenwert, definiert.<br />

(Kobal et al. 2000) Allerdings bildet der Bereich der Riechschwelle, in dem von einer<br />

Normosmie auszugehen ist, ein relativ breites Feld. (Davidson et al. 1987)<br />

Das Riechvermögen ist nämlich von vielen physiologischen Faktoren abhängig. So<br />

verschlechtert es sich bei niedrigen Temperaturen oder trockener Luft und auch unter<br />

hormonellen Einflüssen, wie sie z.B. bei der Menstruation vorliegen. Hunger senkt den<br />

Schwellenwert und steigert so die Geruchsempfindlichkeit, während Sattheit die<br />

Riechschwelle steigert. (Plattig 1999; Hatt 2010)<br />

3 Untersuchung des Riechvermögens<br />

3.1 Psychophysische Riechtests<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Riechvermögen zu untersuchen. Im Allgemeinen<br />

unterscheidet man psychophysische von objektivierenden Riechtests. (Hummel et al. 2007a)<br />

Psychophysische Riechtests prüfen die subjektive Wahrnehmung und Erkennung von<br />

Düften. Es lassen sich verschiedene Aspekte des Riechens untersuchen. Da sie die<br />

Mitarbeit des Patienten erfordern, erreichen sie keine so große Objektivität wie die<br />

objektivierenden Testverfahren, sind aber unkompliziert und kostengünstig und werden<br />

daher gern zur Bestimmung des Riechvermögens verwendet. (Delank 1998)<br />

Es gibt eine Reihe von psychophysischen Tests wie den Cross-Cultural Smell Identification<br />

Test (CCSIT), den Aachener Rhinotest und den Zürcher Riechtest, die vor allem für ein<br />

kurzes Screening empfohlen werden. (AWMF 2007)<br />

Um eine detaillierte Beurteilung des Riechvermögens zu ermöglichen, gibt es quantitative,<br />

validierte Testverfahren.<br />

Neben dem Test des Connecticut Chemosensory Clinical Research Centers (CCCRC) und<br />

dem in Japan gebräuchlichen T&T-Kit sind die bekanntesten Verfahren der UPSIT und die<br />

Sniffin‘ Sticks. (Delank 1998, AWMF 2007)<br />

Der „University of Pennsylvania Smell Identification Test“ (UPSIT) ist ein reiner<br />

Identifikationstest, der misst, wie gut Düfte erkannt und benannt werden können. Er bietet 40<br />

verschiedene Düfte, die mikroverkapselt auf Papier gebracht sind und durch Aufkratzen<br />

freigesetzt werden. Mithilfe von Antwortvorlagen müssen diese identifiziert werden. (Doty et<br />

al. 1984) Der Test ist allerdings aufgrund kultureller Unterschiede nur mit Einschränkungen<br />

verwendbar. Es werden zum Teil Gerüche verwendet, die z.B. in Deutschland größtenteils<br />

unbekannt sind, wie der Duft des Softdrinks „root beer“. (Hummel et al. 2007a)<br />

Eine ausführlichere Testung bieten die in Deutschland gebräuchlichen Sniffin‘ Sticks. Dieser<br />

Test besteht aus drei Untertests, mit denen sich verschiedene Qualitäten des Riechens<br />

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