Sarah Lehmann 2013 - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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Untersuchung, zweimal täglich an vier verschiedenen Düften riechen. Dabei konnte vor allem<br />
der Schwellenwert signifikant gesenkt werden. (Hummel et al. 2009)<br />
7.2 Einschränkungen möglicher Trainingsversuche<br />
Es gibt allerdings auch Studien, die einen Trainingseffekt nur mit gewissen<br />
Einschränkungen deutlich machen konnten.<br />
Livermore und Hummel zeigten, dass eine länger andauernde Exposition mit Gerüchen<br />
einen gegenteiligen Effekt haben und zu einer Reduzierung der Sensitivität führen kann.<br />
(Livermore & Hummel 2004)<br />
Es besteht also die Möglichkeit, dass sich das Geruchssystem an Reize, denen es lang<br />
ausgesetzt ist, gewöhnt. Diese Tatsache ist allgemein bekannt, empfindet man doch einen<br />
Geruch in einem Raum, den man eben betritt, als sehr stark, kann ihn aber nach wenigen<br />
Minuten nicht mehr wahrnehmen oder auch der Geruch des eigenen Parfums scheint schon<br />
nach kurzer Zeit verflogen.<br />
Diesen Vorgang bezeichnet man als Adaptation. Das durch Rezeptorreizung in die Zelle<br />
einströmende Calcium, das zusammen mit Natrium die Depolarisation auslöst, verschließt<br />
bei hoher intrazellulärer Konzentration einen calciumaktivierten Chloridkanal, der eigentlich<br />
für eine zusätzliche Signalverstärkung verantwortlich ist. Durch diesen Verschluss wird der<br />
Kanal abgeschaltet und die Signalverstärkung fällt weg. Der Sinneseindruck verliert so an<br />
Stärke. (Hatt 2006)<br />
Andere Untersuchungen wiesen zwar eine verbesserte Diskriminationsfähigkeit durch<br />
wiederholte Exposition nach, jedoch konnte dieser Effekt nur für Duftpaare, die sich in<br />
Qualität oder molekularem Aufbau ähnelten, gezeigt werden. Für Gerüche, die sich von dem<br />
exponierten Duft zu stark unterschieden, konnte keine Verbesserung verzeichnet werden. (Li<br />
et al. 2006) Teilweise konnte sogar nur für den exponierten Geruch eine<br />
Sensitivitätssteigerung aufgezeigt werden. (Wang et al. 2004)<br />
Livermore und Laing untersuchten, wie viele Gerüche aus einem Duftgemisch herausgefiltert<br />
und unterschieden werden können. Dabei wurde nachgewiesen, dass nur ca. 3 bis 4<br />
verschiedene Komponenten unterschieden werden konnten. Diese Fähigkeit konnte auch<br />
durch intensives Training nicht verbessert werden. (Livermore & Laing 1996) Es scheint also<br />
bei der Diskriminationsfähigkeit eine Limitierung zu geben.<br />
Dalton et al. zeigten eine Steigerung der Geruchssensitivität für Benzaldehyd nach<br />
wiederholter Exposition nur bei Frauen in gebärfähigem Alter. Frauen in der Menopause<br />
sowie auch Männer zeigten keine Schwellensenkung für diesen Duft. Es wurde die Theorie<br />
aufgestellt, dass der Unterschied zwischen dem prä- und postmenopausalem<br />
Hormonhaushalt bei der Effektivität des Geruchstrainings eine Rolle spielt. (Dalton et al.<br />
2002)<br />
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