Sarah Lehmann 2013 - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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ungeachtet von der Tatsache, dass natürlich das gesamte Probandenkollektiv<br />
unterdurchschnittliche Werte erzielte.<br />
Die Korrelation zwischen der Selbsteinschätzung und den objektiv gemessenen Werten<br />
könnte allerdings auch auf den Einfluss des vorhergehenden Aufklärungsgesprächs<br />
zurückzuführen sein.<br />
Etwas Ähnliches haben auch Landis et al. in ihrer Studie festgestellt. Sie ließen Probanden<br />
ihren Riechsinn einschätzen und untersuchten diesen danach mit einer objektivierenden<br />
Testmethode. Dabei konnte kein Zusammenhang zwischen dem subjektiv und dem objektiv<br />
erhobenen Wert gezeigt werden. Veränderte man allerdings die Reihenfolge und untersuchte<br />
das Riechvermögen objektiv bevor man die Probanden um eine Selbsteinschätzung bat, so<br />
konnte eine signifikante Korrelation erzielt werden. (Landis et al. 2003)<br />
In dem Aufklärungsgespräch, das vor der Befragung stattfand, wurde das Anliegen der<br />
Studie erläutert und dabei natürlich der Umstand erwähnt wurde, dass ältere Menschen<br />
häufig von einem Riechverlust betroffen sind. Diese Information könnte die<br />
Selbsteinschätzung beeinflusst haben.<br />
Eine intakte Selbsteinschätzung ist gerade bei Störungen wie einem Riechverlust von großer<br />
Wichtigkeit, um überhaupt zu erkennen, dass man einen Arzt aufsuchen sollte. Somit<br />
erscheinen eine Sensibilisierung der Älteren und auch die Aufklärung über die hohe Inzidenz<br />
von Riechstörungen im Alter sinnvoll.<br />
7.4.2 Untersuchung des Trainingseffekts<br />
43 Probanden absolvierten das dreimonatige Riechtraining mit den verschiedenen Düften.<br />
Die Differenzen, die aus den erhobenen Werten S, I und SI vor und nach dem Training<br />
gebildet wurden, waren ausschlaggebend für die Ermittlung des Trainingseffekt.<br />
Während sich die Probanden der Kontrollgruppe im Mittel bei den drei gemessenen Werten<br />
im Verlauf der drei Monate verschlechterten, konnte die Trainingsgruppe eine Steigerung<br />
des Mittelwerts der Schwelle um 0,5 Punkte (±1,95 SD) erreichen. Dieses Ergebnis ist zwar<br />
nicht signifikant, zeigt aber die Tendenz (p=0,096), dass das Training einen positiven Effekt<br />
auf den S-Wert hat. Für den I- und den SI-Wert konnten keine statistisch relevanten<br />
Veränderungen nachgewiesen werden.<br />
Bei der Schwellentestung stellt man die eben noch wahrnehmbare Konzentration eines<br />
Duftstoffes fest. Ein Absenken der Riechschwelle, also eine Verbesserung, ist mit dem<br />
Stufentest der Sniffin‘ Sticks leicht zu detektieren, da bei diesem Test 16 verschiedene<br />
Verdünnungen von PEA verwendet werden. Durch die Mittelung der vier letzten<br />
Wendepunkte ist schon eine leichte Verbesserung nachweisbar. Der Identifikationstest<br />
hingegen arbeitet mit stark überschwelligen Gerüchen und beruht darauf, ob ein Duft dem<br />
richtigen Ursprung zugeordnet, also identifiziert, werden kann. Dabei ist auch noch eine<br />
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