Sarah Lehmann 2013 - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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untersuchen lassen. So kann man neben der Wahrnehmungsschwelle das<br />
Diskriminationsvermögen bestimmen, also ob ein Geruch von einem anderen unterschieden<br />
werden kann. Auch das schon mit dem UPSIT messbare Identifikationsvermögen kann hier<br />
eruiert werden. (Hummel et al. 1997)<br />
3.2 Objektivierende Riechtests<br />
Objektivierende Riechtests sind mit größerem technischem Aufwand verbunden als<br />
psychophysische Tests. So steht z.B. die Ableitung olfaktorisch evozierter Potenziale zur<br />
Verfügung. Mit dem Olfaktometer werden dem Probanden Duftreize dargeboten und über ein<br />
parallel abgeleitetes EEG die Antworten der Hirnrinde gemessen. (Delank 1998, Hummel et<br />
al. 2007a)<br />
Das Olfaktometer appliziert die Düfte druck-, volumen- und temperaturkontrolliert direkt in die<br />
Nasenhöhle des Probanden und definiert auch Reizdauer und –intervall. (Delank 1998)<br />
Ausschlaggebend für die Einschätzung sind Amplitudengröße und Latenzzeiten der im EEG<br />
abgeleiteten Potenziale. (Hummel et al. 2007a)<br />
Außerdem lassen sich auch Potenziale direkt von der Riechschleimhaut in Form eines<br />
Elektroolfaktogramms ableiten. Dazu müssen allerdings Elektroden direkt an das<br />
olfaktorische Epithel (OE) herangebracht werden. Dies ist aufwendig und mit Störungen<br />
durch Niesen und Hypersekretion verbunden. (Delank 1998) Außerdem ist es aufgrund des<br />
lückenhaften Epithels bei Erwachsenen nicht immer aussagekräftig und hat daher bisher nur<br />
Bedeutung für experimentelle Untersuchungen. (Delank 1998, Hummel et al. 2007a)<br />
Weitere apparative Untersuchungen, die bisher allerdings mehr zu Forschungszwecken<br />
genutzt werden, lassen sich mit der Magnetresonanztomographie (MRT) durchführen. So<br />
kann man z.B. das Volumen des Bulbus olfactorius bestimmen, dessen Größe mit der<br />
Riechleistung korreliert. In der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) lassen sich<br />
die Hirnareale darstellen, die bei bestimmten Handlungen oder Reizen aktiviert werden. So<br />
macht man die durch Duftreize angeregten Hirnareale sichtbar. (Hummel et al. 2007a)<br />
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