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als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

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12 KULTUR<br />

Ausgabe 13 / 22. Juni 2012<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WETTBEWERB<br />

38 Einsendungen zum <strong>Leipzig</strong>er Freiheits- und Einheitsdenkmal<br />

Der Wettbewerb für das<br />

<strong>Leipzig</strong>er Freiheits- und<br />

Einheitsdenkmal geht in<br />

eine neue Phase. Wie die Stadt<br />

mitteilte, reichten die zuvor<br />

ausgewählten Künstler insgesamt<br />

38 Entwürfe ein. Einsendeschluss<br />

war der 1. Juni.<br />

Die Teilnehmer kommen aus<br />

insgesamt zehn Ländern, darunter<br />

aus den USA und Japan.<br />

Zwei Teilnehmer kommen aus<br />

<strong>Leipzig</strong>. Eine Jury will am 5.<br />

und 6. Juli in <strong>Leipzig</strong> über insgesamt<br />

drei Preisträger und<br />

zwei Anerkennungen aus dem<br />

Kreis der eingereichten Entwürfe<br />

bestimmen.<br />

Eine endgültige Entscheidung<br />

sei damit jedoch noch nicht getroffen,<br />

teilte die Stadtverwaltung<br />

weiter mit. Nach dem Jury-Bescheid<br />

stünden noch<br />

Verhandlungen mit den Preisträgern<br />

an. Zudem müsse geprüft<br />

werden, ob die Vorschläge<br />

realisierbar seien. Ein<br />

Gremium aus Mitgliedern der<br />

Verwaltung und des Stadtrats<br />

will bis März 2013 einen Sieger<br />

küren.<br />

Standort des Denkm<strong>als</strong> ist der<br />

Wilhelm-Leuschner-Platz am<br />

<strong>Leipzig</strong>er Ring. Dieser soll zum<br />

Teil in „Platz der friedlichen<br />

Revolution“ umbenannt werden.<br />

Wie groß das Areal werden<br />

wird, ist indes noch nicht<br />

geklärt und soll erst nach dem<br />

Ende des Denkmalwettbewerbs<br />

im Herbst 2012 bestimmt werden.<br />

Die Einweihung des Denkm<strong>als</strong><br />

ist zum 25. Jahrestag der friedlichen<br />

Revolution am 9. Oktober<br />

2014 vorgesehen.<br />

Der finanzielle Rahmen für das<br />

Gesamtprojekt beträgt 6,5 Millionen<br />

Euro, von denen 5 Millionen<br />

Euro vom Bund und 1,5 Millionen<br />

Euro vom Freistaat Sachsen<br />

getragen werden, hieß es seitens<br />

der Stadt. Als Wettbewerbssumme<br />

stehen rund 175.000 Euro<br />

zur Verfügung.<br />

epd<br />

AM RANDE<br />

75 000 Besucher<br />

bei <strong>Leipzig</strong>er<br />

Bachfest<br />

Das <strong>Leipzig</strong>er Bachfest hat<br />

in diesem Jahr erneut<br />

75 000 Besucher aus aller<br />

Welt angelockt. Unter dem<br />

Motto „... ein neues Lied“ fanden<br />

bei dem Festival rund um<br />

das 800-jährige Jubiläum von<br />

Thomanerchor, Thomaskirche<br />

und Thomasschule mehr <strong>als</strong><br />

120 Veranstaltungen statt,<br />

wie die Veranstalter zum Abschluss<br />

mitteilten. Als letztes<br />

Konzert stand in der Thomaskirche<br />

eine Aufführung der h-<br />

Moll-Messe von Johann Sebastian<br />

Bach mit dem English<br />

Concert unter Leitung von Harry<br />

Bicket auf dem Programm.<br />

Seit 7. Juni waren in <strong>Leipzig</strong><br />

Dirigenten aus aller Welt zu<br />

Gast, wie etwa Masaaki Suzuki<br />

aus Japan, Marcus Creed<br />

aus England und der Niederländer<br />

Ton Koopman. Suzuki<br />

erhielt die diesjährige Bach-<br />

Medaille. Erstm<strong>als</strong> wurden einige<br />

Konzerte auch live aus<br />

der Thomaskirche auf den<br />

Marktplatz übertragen. Zusätzlich<br />

gab es unter dem Titel<br />

„Bachmosphäre“ ein viertägiges<br />

Open-Air-Programm,<br />

bei dem die beiden <strong>Leipzig</strong>er<br />

Musikgruppen und Ex-Thomaner<br />

„Die Prinzen“ und „amacord“<br />

erstm<strong>als</strong> bei einem<br />

Bachfest auftraten.<br />

Mit der neuen Reihe „Bach<br />

für uns!“ sollten während der<br />

Festtage zudem speziell Kinder<br />

und Jugendliche angesprochen<br />

werden. Eine Orchesterakademie<br />

aus<br />

Schülern der Städte <strong>Leipzig</strong><br />

und Bologna präsentierte<br />

mehrere Stücke unter der Leitung<br />

des Bach-Spezialisten<br />

David Stern. Die Projektkosten<br />

des Bachfests lagen nach<br />

Angaben der Veranstalter bei<br />

insgesamt zwei Millionen<br />

Euro, die hauptsächlich von<br />

der Stadt <strong>Leipzig</strong> und dem<br />

Freistaat Sachsen getragen<br />

wurden.<br />

epd<br />

MUSEUMSBAU<br />

Jauch und Joop demonstrieren für Plattners Kunst<br />

Es könnte so schön sein:<br />

Eine moderne Kunsthalle<br />

im Herzen Potsdams.<br />

Fußläufig vom Hauptbahnhof,<br />

gegenüber dem Landtagsneubau<br />

in Gestalt des historischen<br />

Stadtschlosses. Doch das geplante<br />

Kunstprojekt des Software-Milliardärs<br />

Hasso Plattner<br />

hat einen heftigen Streit um<br />

den künftigen Standort ausgelöst.<br />

Jetzt haben sich Potsdams<br />

Prominente zu Wort gemeldet.<br />

Mitte Juni gingen sie zusammen<br />

mit rund 1000 anderen Unterstützern<br />

für Plattners Idee auf<br />

die Straße. Auch der Mäzen<br />

selbst zeigte sich. „Plattner statt<br />

Platte“, hieß es auf Plakaten.<br />

„Es ist mir eine Herzensangelegenheit,<br />

auf das hinzuweisen,<br />

was Potsdam braucht: Kunst,<br />

Kunst, Kunst“, so Modedesigner<br />

Wolfgang Joop.<br />

TV-Moderator Günther Jauch<br />

hat dafür sogar seinen Urlaub<br />

verschoben. „Hasso Plattner<br />

muss erfahren, dass eine überwältigende<br />

Mehrheit der Potsdamer<br />

sich über sein Engagement<br />

unbändig freut“, betont<br />

der Wahl-Potsdamer. „Ich finde<br />

die Aktivitäten einiger weniger,<br />

die anscheinend wieder (Schaden)-Freude<br />

daran haben, in<br />

Potsdam destruktiv tätig zu<br />

werden, geradezu beschämend.“<br />

Der Moderator – selbst<br />

großer Förderer Potsdams – ist<br />

wütend. Seite an Seite mit Potsdams<br />

Oberbürgermeister Jann<br />

Jakobs (SPD) und Schauspielerin<br />

Nadja Uhl bemühte sich<br />

Jauch, den großzügigsten Gönner<br />

der Stadt umzustimmen.<br />

Einige Gegendemonstranten<br />

hatten dem wenig entgegenzusetzen.<br />

Plattner ist es zu verdanken,<br />

dass der Landtag in das wieder<br />

aufgebaute Stadtschloss am Alten<br />

Markt ziehen wird. 20 Millionen<br />

Euro hat er dafür locker<br />

gemacht, später schoss er weitere<br />

Millionen nach, damit das<br />

originalgetreue Kupferdach<br />

realisiert werden kann. Im<br />

April verkündete der charismatische<br />

Unternehmer dann, im<br />

TV-Moderator Günther Jauch (l.) unterhält sich in Potsdam während einer Demonstration Hunderter<br />

Potsdamer für den Bau einer Kunsthalle im Lustgarten in Potsdam mit Mäzen Hasso Plattner. Foto: dpa<br />

Herzen Potsdams eine Kunsthalle<br />

errichten zu wollen. Dort<br />

will er seine private Sammlung<br />

mit DDR-Werken zeigen, etwa<br />

25 Stücke seien dafür schon zusammengekommen.<br />

Einen Eindruck<br />

davon vermitteln Objekte,<br />

die im Hasso-Plattner-Institut<br />

in Potsdam zu sehen sind - beispielsweise<br />

von dem 2011 gestorbenen<br />

Bernhard Heisig<br />

oder von Werner Liebmann sowie<br />

Skulpturen von Jan Jastram.<br />

Großem Jubel folgte rasch harsche<br />

Kritik. Denn für die Kunsthalle<br />

soll ein Hotelkomplex aus<br />

DDR-Zeiten am Lustgarten weichen.<br />

Diesen will die Stadtspitze<br />

schon lange abreißen lassen,<br />

doch das Geld fehlt, um den Eigentümer<br />

– eine New Yorker<br />

Investmentfirma – auszuzahlen.<br />

In Plattners Plänen und dessen<br />

Finanzkraft witterte OB Jakobs<br />

die Chance, die Umgestaltung<br />

endlich zu realisieren. Rückenwind<br />

gibt es von Anhängern<br />

der historischen Mitte Potsdams,<br />

zu denen TV-Moderator<br />

Jauch zählt.<br />

Sie hatten die Rechnung ohne<br />

alteingesessene Potsdamer und<br />

linke Kräfte gemacht. Deren<br />

Protest fiel teils derart hitzig<br />

aus, dass Plattner vergangene<br />

Woche überraschend verkündete:<br />

Die Kunsthalle entsteht<br />

am Stadtrand im Norden. Am<br />

Jungfernsee besitze er selbst<br />

bereits ein Grundstück, es fehle<br />

lediglich die Baugenehmigung.<br />

„Ich will die Kunsthalle nicht<br />

gegen den Willen eines einzigen<br />

Potsdamers errichten“, so der<br />

Software-Milliardär.<br />

Nun machen die Anhänger des<br />

historischen Stadtkerns mobil.<br />

Sie haben zum „Aufstand der<br />

Vernunft“ aufgerufen – und viele<br />

Prominente, Politiker sowie<br />

Kunstschaffende haben sich angeschlossen.<br />

Sie wollen Plattner<br />

dazu bringen, seine Kunsthalle<br />

doch in bester Lage zu errichten.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass<br />

es zu diesem Schulterschluss<br />

der Potsdamer gekommen ist“,<br />

sagt Initiatorin Barbara Kuster<br />

von der Bürgerinitiative Mitteschön.<br />

Plattner selbst zeigt sich<br />

beeindruckt und verspricht,<br />

sich die Sache nochmal anzuschauen:<br />

„Wenn es Lösungen<br />

für die Probleme gibt, soll es an<br />

mir nicht liegen.“<br />

Linken-Politiker Hans-Jürgen<br />

Scharfenberg hält die Demonstration<br />

für „kein geeignetes<br />

Mittel“. Aus Sicht seiner Fraktion<br />

im Stadtparlament war es<br />

ein Fehler, den Standort der<br />

Kunsthalle mit dem Abriss des<br />

Hotels zu verquicken. „Da haben<br />

wir von Anfang an Probleme<br />

gesehen.“ Die Linken favorisieren<br />

darum einen anderen<br />

Platz in der Nähe, der nach Ansicht<br />

der Stadtspitze aber weniger<br />

geeignet ist. „Wir fänden es<br />

auch besser, wenn die Kunsthalle<br />

in der Innenstadt wäre“,<br />

so Scharfenberg. „Entscheidend<br />

aber ist, dass es sie in Potsdam<br />

geben wird.<br />

Marion van der Kraats

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