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UNTERHALTUNG 13<br />

Ausgabe 13 / 22. Juni 2012<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FUSSBALL<br />

Ja, ich will auf die Titelseite: Die deutschen Spielerfrauen<br />

Die deutschen Spielerfrauen<br />

holen auf. Jahrelang<br />

führten sie ein Schattendasein,<br />

doch jetzt signalisiert<br />

zum Beispiel Khediras Lena<br />

mit jedem Zoll nackten Beins:<br />

Ja, ich will auf die Titelseite!<br />

Auch für die deutschen Spielerfrauen<br />

geht es bei dieser EM<br />

um viel. Sie könnten endlich<br />

den Durchbruch schaffen und<br />

aus dem Schatten der englischen<br />

WAGs – wives and girlfriends<br />

– heraustreten. Lena<br />

Gercke (Verlobte von Sami<br />

Khedira) oder Sarah Brandner<br />

(Freundin von Bastian<br />

Schweinsteiger) sind auf dem<br />

besten Weg dorthin.<br />

Eine solche Karriere hat man<br />

in Deutschland bisher nicht<br />

gesehen, doch was auch hierzulande<br />

mittlerweile möglich<br />

ist, hat in den vergangenen<br />

Jahren Anna-Maria Lagerblom<br />

demonstriert. Die jüngere<br />

Schwester von Sängerin Sarah<br />

Connor trat zunächst <strong>als</strong> Lebensgefährtin<br />

von Mesut Özil<br />

öffentlich in Erscheinung. Als<br />

die Beziehung vor zwei Jahren<br />

in die Brüche ging, war sie bereits<br />

fest im Promi-Zirkel etabliert,<br />

so dass sie umgehend von<br />

Fußballern auf andere Personen<br />

der Zeitgeschichte umsatteln<br />

konnte: Im vergangenen<br />

Monat heiratete sie in Berlin<br />

den Rapper Bushido.<br />

Traditionell hat die Spielerfrau<br />

in Deutschland keinen leichten<br />

Stand. Der Begriff hat etwas<br />

Abwertendes. Da schwingt eine<br />

altmodische Unselbstständigkeit<br />

mit, ein Hauch von „Zahnarztfrau“<br />

und „Kanzlergattin“.<br />

Und dann denkt man natürlich<br />

an sinnliche Blondinen mit riesigen<br />

Sonnenbrillen, die von<br />

der Tribüne aus die Leistungen<br />

des vergötterten Freundes bejubeln.<br />

Mit einem Vorurteil muss jedoch<br />

aufgeräumt werden:<br />

Spielerfrauen und solche, die<br />

es werden wollen, liegen keineswegs<br />

nur auf der Pool-Liege.<br />

So erklärte Mario Gomez<br />

die Abreise seiner Freundin<br />

Silvia Meichel in Danzig<br />

schlicht mit den Worten: „Sie<br />

muss arbeiten.“<br />

Lena Gercke, Verlobte von Sami Khedira, will auf<br />

die Titelseiten der Magazine. Fotos: dpa<br />

In anderen Ländern hat man<br />

ohnehin eine positivere Einstellung<br />

zur Spielerfrau. Was<br />

in Deutschland schnell <strong>als</strong><br />

„Luder“ abgetan würde, läuft<br />

in England unter „Glamour<br />

Girl“. England – meist Verlierer<br />

auf dem Platz – ist in der<br />

Spielerfrauen-Liga seit langer<br />

Zeit Weltspitze. Victoria Beckham<br />

wurde vom „New Yorker“<br />

völlig zurecht zur „Queen of<br />

the WAGs“ ausgerufen, wobei<br />

sie allerdings eine eher untypische<br />

Spielerfrau ist, denn<br />

sie war schon berühmt, <strong>als</strong> sie<br />

David kennenlernte. Für die<br />

idealtypische Spielerfrau nach<br />

englischem Vorbild dürfte hingegen<br />

vielmehr kennzeichnend<br />

sein, dass ihre Prominenz<br />

einzig und allein auf<br />

ihrer Beziehung zu einem<br />

Spitzenfußballer beruht.<br />

So verhält es sich zum Beispiel<br />

mit der Maurerstochter<br />

Coleen McLoughlin aus Liverpool.<br />

Schon <strong>als</strong> Teenager lernte<br />

sie Wayne Rooney kennen,<br />

der sie nach „Observer“-Informationen<br />

bei ihrem ersten<br />

Date in den Austin-Powers-<br />

Film „Spion in geheimer Missionarsstellung“<br />

ausführte.<br />

Cathy Fischer, Freundin von Mats Hummels, bei<br />

der Ankunft in der Ukraine.<br />

Zunächst erregte Coleen lediglich<br />

durch ausgedehnte Einkaufstouren<br />

das Interesse britischer<br />

Medien – Shoppen fällt<br />

quasi in die Jobbeschreibung<br />

der Spielerfrau –, erlangte dadurch<br />

jedoch erste Bekanntheit.<br />

Rasch gingen Werbeverträge<br />

und TV-Angebote ein,<br />

heutzutage hat sie eine eigene<br />

Parfümserie und nennt ein<br />

selbst erwirtschaftetes Vermögen<br />

von einigen Millionen<br />

Pfund ihr eigen.<br />

Sarah Brandner, die zurzeit in<br />

Hamburg <strong>als</strong> Jurymitglied der<br />

„Dalli Dalli“-Neuauflage vor<br />

der Kamera steht, und die erste<br />

„Topmodel“-Gewinnerin<br />

Lena Gercke sind ebenfalls keine<br />

lichtscheuen Wesen. Gercke,<br />

die durch ihre TV-Präsenz auch<br />

schon vor ihrer Liaison mit<br />

Khedira bekannt war, zog die<br />

Blicke auf sich, <strong>als</strong> sie mit kurzen<br />

Shorts zum Deutschlandspiel<br />

anreiste. Die Botschaft<br />

war eindeutig: Ja, ich will! Ich<br />

will auf die Titelseite!<br />

Dorthin möchte wohl auch Gina-Lisa<br />

Lohfink, eine ehemalige<br />

Miss Darmstadt und „Topmodel“-Kandidatin,<br />

die sich freimütig<br />

zum Einsatz von Silikon<br />

zur Erringung von Wettbewerbsvorteilen<br />

bekennt. Vergangene<br />

Woche machte sie<br />

Schlagzeilen mit einem nächtlichen<br />

Treffen mit Jérome Boateng,<br />

der dafür von Joachim<br />

Löw gerügt wurde. Gina-Lisa<br />

jedenfalls beherrschte tagelang<br />

den Boulevard und steigerte damit<br />

ohne Zweifel ihren Marktwert.<br />

Christoph Driessen<br />

Heile Welt nur in der Werbung: „Auf Brautschau im Ausland“ löst heftige<br />

Proteste bei Frauenrechtlerinnen aus.<br />

Foto: dpa/SAT1<br />

FERNSEHEN<br />

„Erbärmliche Brautschau“<br />

Die Frauenrechtsorganisation<br />

„Terre des<br />

Femmes“ fordert die<br />

Absetzung der Sat.1-Show<br />

„Auf Brautschau im Ausland“.<br />

Die Organisation sei<br />

entsetzt über die „frauenfeindliche<br />

Sendung“, hieß es<br />

in einer Mitteilung in Berlin.<br />

An Sonntagabenden strahlt<br />

der Sender die Kuppelshow<br />

aus. Sechs notorische Junggesellen<br />

suchen dabei im<br />

Ausland – unter anderem in<br />

Russland, Rumänien oder<br />

Thailand – nach ihrer<br />

Traumfrau.<br />

Die Bundesgeschäftsführerin<br />

von „Terre des Femmes“,<br />

Christa Stolle, fand deutliche<br />

Worte für das Fernsehformat:<br />

„Die Suche der Junggesellen<br />

nach einer Frau ist<br />

erbärmlich, aber auch, dass<br />

der Sender diese „Brautschau“<br />

überhaupt ermöglicht.“<br />

Aussagen wie „Frauen<br />

im Ausland sind einfach<br />

hübsch und motzen nicht so<br />

viel wie deutsche Frauen“<br />

seien „schlicht sexistisch“.<br />

In der Mitteilung der Organisation<br />

hieß es weiter: „Mit<br />

der Sendung normiert der<br />

Sender den „Handel“ mit der<br />

„Ware“ Frau und unterstützt<br />

eine auf Benachteiligung angelegte<br />

Partnerschaft.“ Das<br />

erinnere „an Kolonialismus<br />

und nicht an ein Beziehungsmodell<br />

im 21. Jahrhundert“,<br />

betonte Stolle.<br />

„Warum sollen deutsche<br />

Männer nicht auch in Asien<br />

oder Osteuropa auf Partnersuche<br />

gehen dürfen“, fragte<br />

dagegen eine Sendersprecherin<br />

und betonte: „Unsere<br />

Kandidaten treffen auf sehr<br />

selbstbewusste Frauen, die<br />

genau wissen, was sie wollen<br />

– und machen es unseren<br />

deutschen Kandidaten von<br />

Anfang an sehr deutlich.“<br />

Insgesamt sechs Folgen der<br />

Kuppelshow sind nach Senderangaben<br />

geplant. dpa

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