als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
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KLINIKUM 2012 9<br />
Ausgabe 13 / 22. Juni 2012<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AUSBILDUNGSTAGEBUCH<br />
Besuch aus Minnesota<br />
An der Medizinischen Berufsfachschule<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
lernen rund 750 junge<br />
Menschen einen Gesundheitsberuf.<br />
Sie haben sich für einen<br />
Beruf mit guten Zukunftsaussichten<br />
entschieden, der hohe<br />
Ansprüche an die fachliche und<br />
soziale Kompetenz jedes Einzelnen<br />
stellt. In der Reihe „Ausbildungstagebuch“<br />
geben die<br />
Azubis verschiedener Fachrichtungen<br />
Einblicke in ihre Berufsausbildung.<br />
Heute: Die <strong>Leipzig</strong>er<br />
Berufsschüler bekommen<br />
Besuch von der Partnerschule<br />
aus den Vereinigten Staaten.<br />
Time for German<br />
History (1. Juni)<br />
Am Freitag besuchten<br />
wir das<br />
„Stasi-Museum“,<br />
die „Runde Ecke“.<br />
Die Amerikaner<br />
waren überrascht<br />
über die fanatischen<br />
und surrealen<br />
Spionagemaßnahmen<br />
und der<br />
Unterdrückungsmaschinerie<br />
der<br />
DDR. Die verschiedenen<br />
Verkleidungsmöglichkeiten,<br />
die<br />
Briefkontrolle und<br />
die Schikane-Maßnahmen<br />
waren<br />
besonders beeindruckend<br />
für Molly,<br />
Amanda und Jennifer. Nachdem<br />
wir den beklemmenden<br />
Ort verlassen hatten, genossen<br />
wir die Sonne, die frische Luft<br />
und unsere Freiheit. Um 18 Uhr<br />
gingen wir in die Thomaskirche,<br />
um uns die Motette anzuhören.<br />
Statt der Thomaner-<br />
Jungs sang ein Universitätschor<br />
aus Indiana/USA. Die hauptsächlich<br />
englischen Lieder<br />
sorgten durch die fantastische<br />
Akustik für Gänsehaut bei uns<br />
allen. Um den Abend abzurunden,<br />
gingen wir noch etwas<br />
trinken und ließen den Abend<br />
in einem Café ruhig ausklingen.<br />
Dresden – culture, fun, sunshine!<br />
(2. Juni)<br />
Ausgangspunkt unserer Tour<br />
durch die Landeshauptstadt<br />
war der Albertplatz in der<br />
Dresdner Neustadt. Über die<br />
Sehenswürdigkeiten Neustädter<br />
Markt, Dresdner Dreikönigskirche,<br />
Goldener Reiter gelangten<br />
wir an das Elbufer, wo wir den<br />
Canaletto-Blick auf die historische<br />
Altstadt von Dresden genießen<br />
und ganze tolle Fotos<br />
machen konnten.<br />
Anschließend überquerten wir<br />
über die Karolabrücke die Elbe,<br />
um in die Dresdner Altstadt zu<br />
gelangen. In einer kurzen Verschnaufpause<br />
gab uns Julia den<br />
Überblick über alle Sehenswürdigkeiten,<br />
die uns in der<br />
Dresdner Altstadt erwarteten.<br />
Der Höhepunkt war der Besuch<br />
der Frauenkirche, mit Besichtigung<br />
der Hauptkirche, der Katakomben,<br />
Aufstieg auf die Emporen<br />
und Führung durch die<br />
Kirche. Erst gegen 15 Uhr<br />
konnten wir uns im Kurfürstenkeller<br />
auf dem Neumarkt<br />
stärken und unsere Gäste die<br />
typische, deutsche Küche ausprobieren.<br />
Danach ging es weiter.<br />
Über den Neumarkt, Fürstenzug,<br />
Stadtschloss,<br />
Semperoper, Hofkirche gelangten<br />
wir zum Zwinger. Zum<br />
Glück fanden wir auch noch einen<br />
Souvenirstand, wo Jennifer<br />
ihre heiß geliebten Trabant-<br />
Modelle kaufen konnte. Zum<br />
Abschluss besuchten wir die<br />
Gemäldegalerie „Alte Meister“<br />
im Dresdner Zwinger.<br />
Nach der Rückkehr aus Dresden<br />
waren wir bereit für die<br />
Moritzbastei. Diese gefiel Molly<br />
und Amanda auf Anhieb. Sie<br />
waren sehr überrascht über die<br />
ganzen Unterschiede. So ist die<br />
Musik in Deutschland eine andere,<br />
ebenso der Style und<br />
Tanzstyle der Menschen. Auch<br />
sehr erstaunt waren die Amerikaner<br />
über den Alkohol- und<br />
Nikotinkonsum der Deutschen.<br />
Allem in allem war der Abend<br />
noch sehr lustig und erlebnisreich.<br />
Barbecue in the kitchen<br />
(3. Juni)<br />
Am Sonntag luden wir die<br />
Amerikaner zu einem Barbecue<br />
ein, welches in Frau<br />
Grötschs Garten stattfinden<br />
sollte. Leider wollte das Wetter<br />
nicht so, wie wir es wollten, so<br />
dass unsere Pläne wortwörtlich<br />
wirklich ins Wasser fielen. Also<br />
blieben wir in Frau Grötschs<br />
Wohnung. Zunächst galt es,<br />
Unmengen von Kuchen zu verputzen:<br />
Apple Pie, Schokoladenkuchen,<br />
Rhababerkuchen<br />
und vieles mehr. Amanda und<br />
Molly nutzten die Zeit um mit<br />
ihren Familien zu chatten. Es<br />
war mal wieder sehr lustig.<br />
Nach einer Verdauungspause<br />
begannen wir mit dem eigentlichen<br />
Barbecue: Bratwürste,<br />
verschiedene Salate, Fleisch –<br />
und nochm<strong>als</strong> Kuchen. Jeder<br />
von uns war so satt, dass wir<br />
nach Hause hätten rollen können.<br />
Der Abend war sehr nett,<br />
gefüllt von Essen, Essen und<br />
nochm<strong>als</strong> Essen. Und vielen<br />
Gesprächen über Sitten und<br />
Gebräuche im jeweils anderen<br />
Land.<br />
Schulleiterinnen unter sich: Axinia Hartmann (MBFS <strong>Leipzig</strong>)<br />
und Jennifer Deming (St. Scholastica, Duluth, r.). Foto: MBFS<br />
Zoo Day! (4. Juni)<br />
Den Vormittag verbrachte unser<br />
amerikanischer Besuch im<br />
Unterricht mit Frau Lehmann<br />
und Frau Schölzel. Anschließend<br />
stand dann Besuch im<br />
<strong>Leipzig</strong>er Zoo auf dem Programm.<br />
Dieser gefiel unseren<br />
Gästen sehr gut – besonders die<br />
Tiergehege der Giraffen und Tiger.<br />
What makes a castle a castle?<br />
(5. Juni)<br />
Heute war eine Tour zum<br />
Schloss Güldengossa angesagt.<br />
Am Ziel angekommen, waren<br />
wir uns dann doch nicht so sicher,<br />
ob das, was wir da vor<br />
uns stehen hatten, das Schloss<br />
war, welches auf den Fotos so<br />
groß und majestätisch gewirkt<br />
hatte. So fragten auch gleich<br />
die Amerikaner, ab wann man<br />
ein Schloss <strong>als</strong> solches bezeichnen<br />
darf. Gute Frage…Um das<br />
Ganze etwas spannender und<br />
aufregender zu gestalten, dachten<br />
wir uns dann ein paar sehr<br />
geheime Geschichten um die<br />
Schlossdame und den Kammerdiener<br />
aus, die uns alle zum<br />
Lachen brachten. Nach kurzem<br />
Überlegen trauten wir uns<br />
schließlich doch in das Schloss<br />
hinein. Leider konnte man nur<br />
die Eingangshalle besichtigen.<br />
Vom Schloss aus gingen wir<br />
dann einkaufen, um unsere<br />
Schokoladenvorräte aufzustocken.<br />
Und wie heißt es eben so<br />
schön? Schoko gut alles gut.<br />
I love Halle... (6. Juni)<br />
Heute machten wir einen Ausflug<br />
nach Halle. Dort erwartete<br />
uns unsere Schuldirektorin<br />
Frau Hartmann. Als erstes folgten<br />
wir Frau Hartmanns Einladung<br />
ins Hallesche Brauhaus.<br />
Dort aßen wir den regional bekannten<br />
Flammkuchen und<br />
tranken ein Bier. Die lustigen<br />
Gläser, in denen das Bier serviert<br />
wurde, machte Frau Hartmann<br />
Amanda, Molly und Jennifers<br />
Ehemann zu Geschenk.<br />
Diese freuten sich sehr über<br />
diese kleine Aufmerksamkeit.<br />
Anschließend gingen wir zur<br />
Marktkirche und bewältigten<br />
220 Treppenstufen bis zum<br />
Aussichtsturm. Während des<br />
Aufstieges erfuhren wir historische<br />
Fakten über die Kirche<br />
sowie Halle, z.B. dass Halle<br />
während des 2. Weltkrieges nur<br />
zu 15 Prozent zerstört worden<br />
war.<br />
Als nächstes stand ein kleiner<br />
Stadtrundgang auf dem Programm.<br />
Dabei sahen wir viele<br />
Gebäude, die aus der Zeit des<br />
15. und 16. Jahrhunderts stammen.<br />
Anschließend besuchten<br />
wir das Beatlesmuseum. Dort<br />
nahmen wir sehr erfolgreich an<br />
einem Quiz teil und gewannen<br />
eine Postkarte.<br />
Dann gingen wir zum Händelmuseum,<br />
welches gleichzeitig<br />
das Geburtshaus Händels ist,<br />
bestaunten alte Musikinstrumente,<br />
hörten Händelmusik<br />
und lernten eine Menge über<br />
Händels Leben. Anschließend<br />
lud uns Frau Hartmann zum<br />
Kaffeetrinken ein. Besonders<br />
Amanda gefiel Halle sehr gut:<br />
„A so cute city, I love Halle.“<br />
Farewell Dinner (7. Juni)<br />
Abstecher nach Dresden: Molly, Amanda, Frau Horn, Anne, Jennifer<br />
Deming und Lars.<br />
Foto: MBFS<br />
Diesen Tag nutzte unser Besuch<br />
für einen Shoppingtrip,<br />
um<br />
noch sein letztes<br />
Geld in <strong>Leipzig</strong><br />
ausgeben zu<br />
können. Am<br />
Abend wurden<br />
wir von Amanda,<br />
Molly und<br />
Jennifer zu einem<br />
Dinner im<br />
Barthels Hof<br />
eingeladen. Eingeladen<br />
waren<br />
alle Organisationsmitglieder,<br />
der stellvertretende<br />
Schulleiter<br />
Herr Dr. Voges,<br />
Frau Grötsch,<br />
Frau Horn, Frau<br />
Lehmann, Frau<br />
Schölzel und<br />
Frau Goldschmidt,<br />
die den Schulaustausch<br />
seit 1995 geleitet hatte.<br />
Der Abend war sehr lustig. Wir<br />
fotografierten und führten tolle<br />
Gespräche. Wirklich jeder erhielt<br />
ein Geschenk, entweder in<br />
Form von Büchern oder des<br />
Schulshirts sowie Kugelschreiber<br />
und Schlüsselband. Aber<br />
auch die Amerikaner gingen<br />
nicht leer aus. Wir schenkten<br />
ihnen Schokolade, <strong>Leipzig</strong>er<br />
Löwen, eine Art Tagebuch mit<br />
Fotos und Artikeln über jeden<br />
Tag sowie eine „Geburtsurkunde“,<br />
so dass sie nun auch <strong>Leipzig</strong>er<br />
sind. An diesem Abend<br />
wurden auch die drei Personen<br />
gewählt, die im Herbst unsere<br />
Schule in Amerika präsentieren<br />
werden. Da der amerikanischen<br />
Delegation das Programm sehr<br />
gut gefiel und sie in diesem<br />
Jahr das 100-jährige Jubiläum<br />
feiern, dürfen in diesem Jahr<br />
gleich vier Schüler nach Amerika:<br />
Patricia, Lars, Amarah und<br />
Katharina. Alle vier sind sehr<br />
glücklich und fiebern schon<br />
jetzt der Reise entgegen. Amanda,<br />
Molly und Jennifer: Thanks<br />
for everything. We will miss<br />
you!<br />
Das Tagebuch führten: Katharina<br />
Stierl, Julia Böhnisch,<br />
Amanda Grötsch, Helga Julia-<br />
Freideman, Lars Dietrich.