als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
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FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17<br />
Ausgabe 13 / 22. Juni 2012<br />
Gesundheit und mehr...<br />
TEMPERATUR<br />
Schlafzimmervorhänge bei<br />
Hitze tagsüber zu lassen<br />
Für einen erholsamen<br />
Nachtschlaf sollte es<br />
im Schlafzimmer<br />
nicht zu warm sein. An<br />
heißen Sommertagen empfiehlt<br />
es sich daher, tagsüber<br />
Fenster und Vorhänge<br />
in dem Raum<br />
geschlossen zu lassen, damit<br />
er sich nicht aufheizt.<br />
Es reiche aus, am frühen<br />
Morgen und vor dem Zubettgehen<br />
zu lüften, erläutert<br />
die Verbraucher Initiative<br />
in Berlin.<br />
Zum Zudecken eignet sich<br />
bei hohen Temperaturen<br />
ein Laken oder ein leerer<br />
Bettbezug aus Baumwolle.<br />
Wichtig für gutes Schlafen<br />
ist grundsätzlich ein geregelter<br />
Tages- und Schlafrhythmus.<br />
Sinnvoll sei,<br />
stets etwa zur gleichen Zeit<br />
aufzustehen und auch zu<br />
gleichen Zeit schlafen zu<br />
gehen, rät die Verbraucher<br />
Initiative anlässlich des<br />
Tag des Schlafes. Außerdem<br />
sollte man drei Stunden<br />
vor dem Schlafengehen<br />
auf große Mahlzeiten<br />
und Alkohol verzichten<br />
und sechs Stunden vorher<br />
schon nichts Koffeinhaltiges<br />
wie Cola oder Energy<br />
Drinks mehr trinken. dpa<br />
Für einen ruhigen und entspannten Schlaf in den Sommermonaten empfehlen<br />
Experten, das Schlafzimmer tagsüber so kühl wie möglich zu halten. Foto: dpa<br />
ERNÄHRUNG<br />
Die tägliche Anti-Aging-Kur<br />
Beeren statt Botox, Tomaten<br />
statt Tagescreme,<br />
Möhren statt Make-up:<br />
Viele Lebensmittel sind echte<br />
Schönmacher, die teure Cremes<br />
und aufwendige Behandlungen<br />
überflüssig machen. Allerdings:<br />
„Lebensmittel sind keine Medikamente,<br />
die von heute auf<br />
morgen wirken“, sagt der Ernährungsexperte<br />
und Buchautor<br />
Hans Lauber aus München.<br />
Statt kurzfristigem Effekt hätten<br />
viele Lebensmittel aber vorbeugende<br />
und vor allem nachhaltige<br />
Wirkung.<br />
„Das bedeutet, dass es nie zu<br />
spät ist, damit anzufangen, um<br />
die Hautalterung etwas aufzuhalten<br />
und für einen strahlenden<br />
Teint zu sorgen“, ergänzt<br />
Michaela Axt-Gadermann, Dermatologin<br />
und Professorin für<br />
Gesundheitsförderung an der<br />
Hochschule Coburg. Sie erläutert:<br />
„Dass zu viel Alkohol, wenig<br />
Schlaf, aber auch fettiges<br />
Essen der Haut schadet, wissen<br />
die meisten, dass es aber viel<br />
mehr Lebensmittel gibt, die der<br />
Haut gut tun, nur wenige.“<br />
Denn die Hautalterung habe<br />
viel mit Entzündungen unter<br />
der Haut zu tun, und die ließen<br />
sich bestens mit entsprechenden<br />
Naturprodukten und somit<br />
am Ursprung bekämpfen.<br />
„Fleisch, Wurst oder andere<br />
tierische Nahrungsmittel sind<br />
Faltenbeschleuniger, weil sie<br />
Arachidonsäure beinhalten, die<br />
auch in unserem Körper gebildet<br />
wird, wenn wir Omega-6-<br />
Fettsäure-haltige Nahrungsmittel<br />
wie Margarine und<br />
Sonnenblumenöl essen“, erklärt<br />
Prof. Axt-Gadermann.<br />
Gleiches gelte für freie Radikale,<br />
die sich durch Sonnenlicht,<br />
Rauchen und f<strong>als</strong>che Ernährung<br />
vermehren und die Zellen<br />
angreifen.<br />
Doch es gibt auch Gegenspieler:<br />
„Eine sehr hohe Schutzwirkung<br />
gegen freie Radikale,<br />
<strong>als</strong>o viele Antioxidantien, haben<br />
Beeren. Und dabei gilt: je<br />
dunkler, desto besser“, erklärt<br />
Hans Lauber. So habe ein Glas<br />
Holundersaft das Schutzpotenzial<br />
von 14 Gläsern roten Traubensafts<br />
und 55 Gläsern Apfelsaft,<br />
wie Axt-Gadermann<br />
ausführt. Gleichzeitig deckt<br />
schon eine kleine Menge saurer<br />
Beeren den Tagesbedarf an Vitamin<br />
C, was die Elastizität der<br />
Haut verbessert und die Verdauung<br />
fördert. So halten die<br />
Anthocyane in den Beeren die<br />
Gefäße elastisch und schützen<br />
die Zellen vor freien Radikalen.<br />
Enorme Schutzwirkung habe<br />
beispielsweise auch Spinat:<br />
100 Gramm beinhalte das<br />
Schutzpotenzial von 240<br />
Gramm Rucola und 1900<br />
Gramm Salatgurken. Auch<br />
Brokkoli sei ein Wundermittel<br />
mit fast medizinischer Wirkung,<br />
sagt Lauber. Ebenso wie<br />
viele andere grüne Gemüsesorten,<br />
die dank ihres hohen Vitamin-B-Gehalts<br />
kleine Entzündungen<br />
lindern und damit<br />
ebenfalls für einen frischen<br />
Teint und gesunde Haut sorgen.<br />
Lauber schwört außerdem auf<br />
den Schönmacher der Models:<br />
Grüner Tee.<br />
Und dann gibt es noch die Zaubermittel<br />
Karotinoide, die vor<br />
allem in Tomaten und Möhren<br />
vorhanden sind. Sie wirken<br />
nicht nur der Hautalterung entgegen<br />
und sorgen für ein frisches<br />
Aussehen, sondern haben<br />
auch<br />
Je dunkler, desto besser: Beeren haben eine hohe Schutzwirkung<br />
gegen freie Radikale.<br />
Foto: dpa<br />
Sonnenschutzqualitäten. „Die<br />
meisten Menschen vergessen,<br />
dass sie tagtäglich der Sonne<br />
ausgesetzt sind, und cremen<br />
sich im Alltag nicht mit Sonnencreme<br />
ein“, sagt Axt-Gadermann.<br />
Der regelmäßige Verzehr<br />
von Tomaten- und<br />
Karottenprodukten liefere einen<br />
Lichtschutzfaktor von Vier.<br />
Damit ersetzten Karotten und<br />
Tomaten nicht komplett die<br />
Sonnencreme, bieten aber einen<br />
Grundschutz für jeden Tag<br />
und zwischendurch. Das schafften<br />
gekochte Möhren und Tomaten<br />
besser <strong>als</strong> das rohe Gemüse.<br />
Karotten sorgen zudem für einen<br />
frischen Teint, wie man<br />
häufig bei Babys feststellen<br />
kann, deren erste feste Nahrung<br />
meist Möhrenbrei ist.<br />
„Karotinoidhaltige Obst- und<br />
Gemüsesorten sorgen für einen<br />
rosigen bis hellgelben Teint,<br />
weil sich die Karotinoide in hoher<br />
Konzentration in der Haut<br />
ablagern“, erklärt Axt-Gadermann.<br />
Und diese rosige Hauttönung<br />
empfänden viele Menschen<br />
instinktiv <strong>als</strong> attraktiver<br />
<strong>als</strong> ein sonnengebräuntes Gesicht,<br />
wie Wissenschaftler der<br />
Universitäten Bristol und St.<br />
Andrews mit einer Studie belegt<br />
haben.<br />
Zu einer gesunden Ernährung<br />
gehören auch Kohlenhydrate<br />
und Fette. „Beides braucht unser<br />
Körper“, sagt der Oecotrophologe<br />
Harald Seitz vom Verbraucherinformationsdienst<br />
aid in Bonn. Bei den Kohlenhydraten<br />
sei darauf zu achten,<br />
dass Vollkornprodukte sie liefern.<br />
Sie versorgen den Körper<br />
ebenso wie Obst und Gemüse<br />
mit reichlich Ballaststoffen.<br />
„Die sorgen für eine regelmäßige<br />
Verdauung, die ebenfalls<br />
eine Voraussetzung für schöne<br />
Haut ist“, sagt Seitz. Außerdem<br />
sollte man besser zu Omega-3-<br />
Fettsäuren greifen, die im hohen<br />
Maße etwa in Walnussund<br />
Rapsöl enthalten seien.<br />
Proteine, <strong>als</strong>o Eiweiß, halten<br />
nicht nur die Hautalterung auf,<br />
sondern können kleine Hautschäden<br />
reparieren. „Unsere<br />
Haut besteht aus Kollagen, das<br />
aus Proteinbausteinen aufgebaut<br />
wird“, erklärt Seitz. Kollagen<br />
ist notwendig für den Aufbau<br />
und die Erneuerung der<br />
Körperzellen. „Sauermilchprodukte<br />
wie Joghurt, Molke und<br />
Buttermilch sind ideal, weil sie<br />
wenig Energie liefern, dafür<br />
aber viel Protein und Kalzium,<br />
und gleichzeitig noch satt machen“,<br />
erklärt der Oecotropholge<br />
Seitz.<br />
Zu einem frischen Teint trägt<br />
aber auch die innere Ausgeglichenheit<br />
und Zufriedenheit bei.<br />
„Deswegen sollte man die Ernährung<br />
niem<strong>als</strong> zu verkniffen<br />
und dogmatisch sehen“, rät<br />
Prof. Axt-Gadermann. Entscheidend<br />
sei die Ausgewogenheit<br />
und dass man wisse, was<br />
einem gut tue und was nicht.<br />
„Natürlich macht eine Portion<br />
Pasta satt und glücklich. Und<br />
wenn man dazu ordentlich Tomatensoße<br />
isst, macht sie auch<br />
noch schön.“ Britta Schmeis