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Bericht zur Reform des Wehrdienstes - Österreichs Bundesheer

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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Reform</strong> <strong>des</strong> <strong>Wehrdienstes</strong><br />

quantitativer und qualitativer Hinsicht zu den erfolgreichen<br />

internationalen Einsätzen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>heeres bei.<br />

Bei der Ausbildung von Rekruten muss auf diesen<br />

Zusammenhang entsprechend Bedacht genommen<br />

werden.<br />

Anforderungen an und Aufgaben<br />

für Rekruten<br />

Die Aussicht auf eine spätere Verwendung bei Auslandseinsätzen<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>heeres kann ein wichtiger<br />

Anreiz für die Bereitschaft sein, sich vorüber gehend<br />

als Zeitsoldat zu verpflichten und/oder Milizfunktionen<br />

zu übernehmen.<br />

Bei jenen Rekruten, die sich über den Grundwehrdienst<br />

hinaus als Zeitsoldaten oder für eine Milizlaufbahn<br />

verpflichten und ihr Interesse an Auslandseinsätzen<br />

kundtun, ist dies daher schon während der<br />

Ausbildung im Grundwehrdienst entsprechend zu<br />

berücksichtigen.<br />

Milizsoldaten werden im Auslandseinsatz auch in<br />

Hinkunft nur nach entsprechender Vorbereitung für<br />

allfällige Kampfaufgaben eingesetzt. Primär sollen sie<br />

eine Mischung aus militärischen und zivilen Fähigkeiten<br />

einbringen:<br />

••<br />

Dabei geht es insbesondere um die für Stabilisierungsoperationen<br />

erforderlichen Fähigkeiten im<br />

militärischen Bereich bzw. im Bereich Schutz und<br />

Hilfe.<br />

••<br />

Dazu kann auch die Befähigung <strong>zur</strong> späteren<br />

Übernahme von Funktionen als Kommandanten<br />

auf verschiedenen Ebenen zählen.<br />

••<br />

Bei Einsätzen nach Konflikten oder Katastrophen<br />

bedarf es auch spezifischer ziviler Fähigkeiten,<br />

zum Beispiel im Pionier-Bereich (aus dem Bauund<br />

Baunebengewerbe) oder im ABC-Bereich (aus<br />

den Feuerwehren).<br />

••<br />

Auch IKT-Fähigkeiten sind bei Auslandseinsätzen<br />

notwendig, etwa im Fernmeldedienst oder im<br />

Bereich der Cyber-Sicherheit.<br />

••<br />

Bei friedenssichernden Einsätzen sind zudem<br />

generell ein breites ziviles Verständnis sowie soziale,<br />

kommunikative und interkulturelle Kompetenzen<br />

gefordert.<br />

7.2.3. Bereich Katastrophenhilfe<br />

Sicherheitspolitische Herausforderungen und<br />

deren Bewertung<br />

Das österreichische Freiwilligensystem bei der<br />

Katastrophenhilfe (Freiwillige Feuerwehren) muss<br />

bei Elementarereignissen und Unglücksfällen außergewöhnlichen<br />

Umfangs (z. B. Hochwasser, Muren,<br />

Sturmschäden, Industrieunfälle) durch das Bun<strong>des</strong>heer<br />

unterstützt werden. Nur das Bun<strong>des</strong>heer verfügt<br />

für solche Einsätze über das notwendige Personal<br />

in ausreichender Stärke und mit den erforderlichen<br />

Fähigkeiten, einschließlich der Durchhaltefähigkeit.<br />

Aufgrund seiner Topographie ist Österreich von<br />

spezifischen Risken durch Naturkatastrophen betroffen.<br />

15 Angesichts globaler Entwicklungen – Stichwort<br />

Klimawandel – kommt diesem Thema steigende<br />

Bedeutung zu.<br />

Berücksichtigt werden müssen auch technische<br />

Katastrophen, etwa infolge technischen Gebrechens,<br />

menschlicher Fehlleistung oder auch bewusst von<br />

Menschen verursacht. Die zunehmende Komplexität<br />

und Verletzlichkeit unserer Gesellschaften führt auch<br />

diesbezüglich zu steigenden Herausforderungen.<br />

Dazu zählt auch die Gefährdung durch Atomkraftwerke<br />

im Umfeld <strong>Österreichs</strong>, deren Gefährdungspotenzial<br />

– neben den vorgenannten möglichen Ursachen<br />

– noch durch mögliche Terroranschläge oder<br />

Cyber-Angriffe vergrößert wird.<br />

Insgesamt gewinnt das Thema Katastrophenhilfe<br />

damit weiter an Bedeutung. Die Beitragsleistung <strong>des</strong><br />

ÖBH <strong>zur</strong> nationalen und internationalen humanitären<br />

und Katastrophenhilfe ist daher zu verbessern. Für<br />

Katastrophenhilfe-Einsätze im Inland sind min<strong>des</strong>tens<br />

12 500 präsente Soldaten vorzusehen. 16 Die Aufbietung<br />

von Angehörigen der Miliz kann erforderlich<br />

werden.<br />

15 Entwurf <strong>zur</strong> ÖSS, Abs. 2.2.<br />

16 Ebd., Empfehlungen <strong>zur</strong> Verteidigungspolitik (Punkt 13).<br />

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