Bericht zur Reform des Wehrdienstes - Österreichs Bundesheer

Bericht zur Reform des Wehrdienstes
Aufgaben des
Österreichischen Bundesheeres
Kernaufgabe ist die Unterstützung ziviler Behörden
(nach Assistenzanforderung) bei der Bewältigung
der Auswirkungen von Katastrophen und Unglücksfällen
außergewöhnlichen Umfanges, um Personen
und Sachen vor weiterem Schaden zu schützen und
ehebaldigst wieder geordnete Lebensumstände im
betroffenen Gebiet herzustellen.
Konkrete Aufgaben des ÖBH im Rahmen der Katastrophenhilfe
können sein:
••
Unterstützung bei Naturkatastrophen (z. B. bei
Hochwasser, Lawinen, Muren, Pandemien, Epidemien
einschließlich Tierseuchen),
••
Unterstützung bei technischen Katastrophen
(z. B. bei AKW-Unfällen, Industrieunfällen, Blackouts
der Energieversorgung, Bränden),
••
Unterstützung bei intentionalen Katastrophen
(z. B. bei Anschlägen, Sabotageaktionen),
••
Unterstützung der von einer Katastrophe betroffenen
Bevölkerung,
••
bei Bedarf auch die Unterstützung der Sicherheitskräfte
bei der Aufrechterhaltung der inneren Ordnung
und Sicherheit.
Im Falle von Zwischenfällen in Atomkraftwerken im
Umfeld Österreichs könnte das Bundesheer besonders
gefordert sein. Assistenzleistungen könnten
dabei etwa für die Räumung und Sicherung kontaminierter
Räume, für die Dekontaminierung, für
Sicherungs- und Ordnungsaufgaben, aber auch für
eine langfristige Grenzüberwachung notwendig werden.
Aufgrund von Katastrophen können also zu den
Aufgaben der unmittelbaren Katastrophenhilfe
auch noch andere, zusätzliche Assistenzaufgaben
in den Bereichen Cyber-Sicherheit, Schutz kritischer
Infrastrukturen, Grenzüberwachung und Aufrechterhaltung
der öffentlichen Ordnung und Sicherheit
im Inneren treten. Weiters wäre im Blackoutfall die
Unterstützung von Einsatzorganisationen durch das
ÖBH auf Basis einer Assistenzleistung sicherzustellen.
Kräfte des Österreichischen Bundesheeres
Das gesamte Bundesheer unterstützt auf Anforderung
die zivilen Kräfte bei der Bewältigung von
Katastrophen. Je nach Schadensausmaß und dem
damit verbundenem Kräfteeinsatz erfolgt die Führung
auf taktischer oder operativer Ebene durch die
zuständigen zivilen Behörden. Zusätzlich unterstützen
einzelne Experten des ÖBH die zivile Führung,
während die Luftstreitkräfte vorrangig durch Luftaufklärung
zur Schadensfeststellung, Lufttransport und
Aero MEDEVAC unterstützen. Sollte die Abdeckung
der Aufträge mit präsenten Kräften nicht bewältigbar
sein, ist eine Aufbietung von Angehörigen der Miliz
nicht ausgeschlossen.
Einsatz von Rekruten: JA,
••
für niedrige Intensität nach der 6. Woche (für einfache
Hilfsdienste),
••
für hohe Intensität ab Beginn des 4. Monats.
Anforderungen an und
Aufgaben für Rekruten
Rekruten erfüllen Aufgaben als qualifizierte Hilfeleister,
zu denen sie aufgrund ihrer Ausbildung (Pioniere,
ABC-Abwehr, Logistik etc.) sowie aufgrund von
allenfalls erforderlichen Zusatz- und Schwerpunktausbildungen
befähigt sind.
Im Einzelnen geht es dabei vor allem um folgende
Anforderungen und Fähigkeiten:
••
allgemeine körperliche bzw. sportliche Fähigkeiten
sowie Kenntnisse und Fähig keiten in den
Bereichen Erste Hilfe, ABC-Abwehr und Staatsbürgerschaftskunde,
••
eine militärische Grundausbildung, die für Einsätze
im Bereich »Schutz und Hilfe« angemessen
ist,
••
spezifische Fähigkeiten im Bereich »Schutz und
Hilfe« (Schwerpunkt Katastrophenhilfe),
••
technische Spezialkenntnisse und ‐fähigkeiten, je
nach geplanter Verwendung.
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