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Bericht zur Reform des Wehrdienstes - Österreichs Bundesheer

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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Reform</strong> <strong>des</strong> <strong>Wehrdienstes</strong><br />

10. Systemerhaltung NEU<br />

10.1. Problembeschreibung<br />

Zur Sicherstellung der allgemeinen Betriebs- und<br />

Sicherheitserfordernisse <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>heeres werden<br />

neben militärischem und zivilem Berufspersonal auch<br />

Grundwehrdiener als Funktionssoldaten eingesetzt.<br />

Somit werden Rekruten zu solchen Aufgaben sowohl<br />

in der Einsatzorganisation als auch in der Grundorganisation<br />

(die Organisation <strong>zur</strong> Bereitstellung und<br />

zum Betrieb der Streitkräfte) herangezogen. Wehrpflichtige<br />

haben somit die Möglichkeit, ihre zivilen<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten während <strong>des</strong> <strong>Wehrdienstes</strong><br />

in das Bun<strong>des</strong>heer einzubringen.<br />

Sowohl in der Grund- als auch in der Einsatzorganisation<br />

erfüllen diese Funktionssoldaten wichtige<br />

Aufgaben (beispielsweise als Wachen, Kraftfahrer,<br />

Köche oder Mechaniker), um die Voraussetzungen<br />

für die Ausbildung und den Einsatz der Streitkräfte zu<br />

schaffen.<br />

Der andere Teil der einberufenen Wehrpflichtigen<br />

absolviert in den Verbänden der Einsatzorganisation<br />

eine Ausbildung zum spezialisierten Einsatzsoldaten<br />

in den verschiedenen Waffengattungen.<br />

Von den rund 24 000 jährlich einberufenen Wehrpflichtigen<br />

wird derzeit jedoch ein zu hoher Anteil als<br />

Funktionssoldaten verwendet. Damit erhält eine zu<br />

große Zahl an Rekruten nach der allgemeinen Basisausbildung<br />

keine vertiefende Ausbildung im militärischen<br />

Kernbereich. Dafür gibt es unterschiedliche<br />

Gründe:<br />

••<br />

Die Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>heers hängt<br />

von der Verfügbarkeit von Funktionssoldaten ab<br />

(unter anderem werden in den Küchen und bei der<br />

Kasernenwartung Rekruten als Ersatz für personelle<br />

Fehlstellen <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Betriebes<br />

eingesetzt).<br />

••<br />

Zudem kommt die Art <strong>des</strong> Dienstes als Funktionssoldat<br />

in vielen Fällen den Bedürfnissen der Wehrpflichtigen<br />

nach geregelten Dienstzeiten oder<br />

einer Verwendung nahe ihrem Wohnort durchaus<br />

entgegen.<br />

••<br />

Darüber hinaus kann das Bun<strong>des</strong>heer eingeschränkt<br />

taugliche Rekruten, welche nicht im militärischen<br />

Kernbereich verwendet werden können,<br />

einer physisch weniger fordernden Aufgabe als<br />

Funktionssoldat zuführen.<br />

Unbeschadet der derzeitigen Notwendigkeit der Einteilung<br />

von Wehrpflichtigen zum Dienst als Funktionssoldat<br />

können betroffene Wehrpflichtige in vielen dieser<br />

Fälle den Sinn <strong>des</strong> <strong>Wehrdienstes</strong> nicht erkennen.<br />

Darüber hinaus ist der subjektive Erlebniswert bei<br />

einer Verwendung als Funktionssoldat gering. Außerdem<br />

erhalten Funktionssoldaten meist zu wenig Einblick<br />

in die vielfältigen Aufgaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>heeres.<br />

10.2. Reduktion von Funktionssoldaten<br />

Der Einsatz eines gewissen Anteils von Rekruten<br />

als Funktionssoldaten ist unverzichtbar, weil diese<br />

durch ihre Tätigkeiten einen wesentlichen Beitrag <strong>zur</strong><br />

Herstellung und Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft<br />

der Streitkräfte leisten. Jedoch werden verschiedene<br />

dieser Aufgaben zu prüfen sein.<br />

Ein vollständiger Ersatz, etwa durch den Einsatz<br />

von Berufspersonal oder durch technische Maßnahmen,<br />

ist im Hinblick auf die zu erwartenden Kosten<br />

nicht machbar. Darüber hinaus ist die Einsatzorganisation<br />

derzeit personell nicht in der Lage, alle derzeit<br />

als Funktionssoldaten verwendeten Rekruten einer<br />

Ausbildung im militärischen Kernbereich zuzuführen.<br />

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