Bericht zur Reform des Wehrdienstes - Österreichs Bundesheer
Bericht zur Reform des Wehrdienstes - Österreichs Bundesheer
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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Reform</strong> <strong>des</strong> <strong>Wehrdienstes</strong><br />
Dabei ist zu bedenken, dass kritische Infrastruktur auch<br />
durch Angriffe aus dem Cyber-Raum beeinträchtigt<br />
werden kann.<br />
Insgesamt ist daher davon auszugehen, dass sich<br />
die benötigte Personalstärke für den Schutz kritischer<br />
Infrastrukturen und für den Objektschutz noch deutlich<br />
erhöhen könnte. Die für die entsprechenden Einsätze<br />
notwendigen Fähigkeiten und Personalstärken<br />
sind im Rahmen <strong>des</strong> im Entwurf <strong>zur</strong> ÖSS vorgesehenen<br />
gesamtstaatlichen Planungsprozesses mit den<br />
die Assistenz anfordernden Behörden festzulegen<br />
und regelmäßig fortzuschreiben. Die Beitragsleistungen<br />
<strong>des</strong> ÖBH zum Objektschutz und zum Schutz kritischer<br />
Infrastrukturen sind zu verbessern. 18<br />
Aufgaben <strong>des</strong><br />
Österreichischen Bun<strong>des</strong>heeres<br />
Das ÖBH hat seine Aufgaben beim Assistenzeinsatz<br />
(niedriger Intensität) sowie im Rahmen der<br />
gesamtstaatlichen Zusammenarbeit zum Thema<br />
Schutz kritischer Infrastrukturen zu erfüllen. Die diesbezüglichen<br />
Fähigkeiten sind zu verbessern. 19<br />
Kernaufgabe dabei ist die Abwehr eines direkten<br />
Zugriffes auf die jeweiligen Schutzobjekte, um<br />
deren Funktionalität aufrechtzuerhalten. Daneben<br />
kann auch der Schutz kritischer Infrastrukturen als<br />
Assistenzeinsatz <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung der öffentlichen<br />
Ordnung und Sicherheit im Inneren erforderlich<br />
werden. Aufgrund <strong>des</strong> generell als kooperativ eingestuften<br />
Umfel<strong>des</strong> in Europa wird der Übergang in ein<br />
räumlich begrenztes, eigenständiges militärisches<br />
Verfahren als eher unwahrscheinlich beurteilt.<br />
Konkrete Aufgaben <strong>des</strong> ÖBH zum Schutz kritischer<br />
Infrastrukturen können sein:<br />
••<br />
Beitragsleistung <strong>zur</strong> gesamtstaatlichen Zusammenarbeit<br />
im Bereich SKI,<br />
••<br />
Schutz von Räumen und Objekten,<br />
••<br />
Schutz ausgewählter kritischer Infrastrukturen,<br />
••<br />
breitflächiger Schutz kritischer Infrastrukturen.<br />
Kräfte <strong>des</strong> Österreichischen Bun<strong>des</strong>heeres<br />
Die Landstreitkräfte tragen die Hauptlast der Einsatzführung<br />
und werden bei ihrer Aufgabenerfüllung<br />
durch die Luftstreitkräfte unterstützt. Die Führungsverantwortung<br />
im Assistenzeinsatz liegt beim BM.I.<br />
Bei einer eigenständigen militärischen Schutzoperation<br />
(räumlich begrenzt) liegt die Führungsverantwortung<br />
über der taktischen auch auf der operativen und<br />
militärstrategischen Ebene. Infanteriekräfte kommen<br />
je nach Einsatzszenario und Bedrohung ungehärtet<br />
oder gehärtet und je nach Einsatzraum auch gebirgstauglich<br />
oder luftbeweglich zum Einsatz. Bei einer<br />
Eskalation der Lage können auch gepanzerte Kräfte<br />
(Panzergrenadiere etc.), die über den Vorteil eines<br />
höheren Eigenschutzes (Force Protection) verfügen,<br />
eingesetzt werden.<br />
Spezialeinsatzkräfte <strong>des</strong> ÖBH kommen <strong>zur</strong> Aufklärung<br />
von gegnerischen Spezialaufklärungskräften<br />
sowie – nach Anforderung durch das BM.I – auch <strong>zur</strong><br />
Aufklärung und Abwehr von terroristischen Kräften<br />
zum Einsatz.<br />
Die Luftstreitkräfte unterstützen den Einsatz<br />
durch passive und aktive Mittel der Luftraumüberwachung,<br />
durch den Einsatz der Fliegerabwehr an den<br />
Schutzobjekten, durch Luftaufklärung und mittels<br />
Aero MEDEVAC sowie – im Ausnahmefall – durch Feuerunterstützung<br />
aus der Luft.<br />
Sollte die Abdeckung der Aufträge mit präsenten<br />
Kräften nicht bewältigbar sein, kann eine Aufbietung<br />
von Angehörigen der Miliz erforderlich werden. Damit<br />
ist insbesondere bei einem breitflächigen Schutz kritischer<br />
Infrastrukturen zu rechnen.<br />
Einsatz von Rekruten: JA,<br />
••<br />
für niedrige Intensität ab Mitte <strong>des</strong> 3. Monats<br />
(spezifische Einsatz vorbereitung abgeschlossen),<br />
••<br />
für hohe Intensität ab dem 5. Monat.<br />
Anforderungen an und<br />
Aufgaben für Rekruten<br />
Bei geringerer Intensität der Bedrohung kommen<br />
Rekruten ähnlich wie im Szenario Grenzüberwachung<br />
(siehe Kapitel 7.2.5.) zum Einsatz.<br />
18 Entwurf <strong>zur</strong> ÖSS, Empfehlungen <strong>zur</strong> Verteidigungspolitik (Punkt 9 und Punkt 14).<br />
19 Ebd., Punkt 14.<br />
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