P.T MAGAZIN 01/2010
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Kultur I Lifestyle<br />
Nathaniel Dance, Captain James Cook<br />
(1728–1779), London, 1776<br />
<br />
©NationalMaritimeMuseum,Greenwich,London<br />
56<br />
James Cook und<br />
die Entdeckung der Südsee<br />
Noch bis 28. Februar 2<strong>01</strong>0 präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle Bonn eine einmalige<br />
Sammlung über den legendären Seefahrer<br />
(KAH Bonn) - Der britische Seefahrer<br />
und Entdecker James Cook (1728-<br />
1779) wurde durch drei Expeditionsreisen<br />
(1768-1779/80) in die damals<br />
noch unbekannten Weiten des<br />
Pazifischen Ozeans berühmt. Ihm<br />
gelang es erstmalig, Neuseeland,<br />
Australien und die Inselwelt der<br />
Südsee zu kartographieren. Damit<br />
vervollständigte er unser neuzeitliches<br />
Bild von der Erde und widerlegte<br />
die Vorstellung von einem<br />
mythischen Südkontinent.<br />
Exponate aus aller Welt<br />
Die Ausstellung erzählt mit 550<br />
Exponaten von den Reisen des<br />
James Cook und seines internationalen<br />
Wissenschaftlerteams. Zum<br />
ersten Mal werden in Bonn die von<br />
Schale mit menschlichen Figuren,<br />
Hawaii, 18. Jh.<br />
den Cook-Reisen mitgebrachten<br />
ethnographischen und naturhistorischen<br />
Objekte aus den verschiedensten<br />
pazifischen Kulturen wieder<br />
zusammengeführt, nachdem sie<br />
bereits Ende des 18. Jahrhunderts in<br />
frühe völker- und naturkundliche<br />
Sammlungen in ganz Europa verstreut<br />
worden waren.<br />
Hierbei ist erstmals eine Kooperation<br />
zwischen den wichtigsten britischen<br />
ethnographischen Sammlungen<br />
in London, Oxford und<br />
Cambridge und den Sammlungen<br />
im deutschsprachigen Raum – allen<br />
voran Göttingen, Wien und Bern<br />
– sowie anderen Museen weltweit<br />
gelungen. Viele der kostbaren Federornamente,<br />
Holzskulpturen und<br />
anderen ozeanischen Artefakte sind<br />
kunsthistorisch von unschätzbarem<br />
Wert, da Vergleichbares heute in<br />
der Südsee nicht mehr zu finden ist.<br />
Sie sind Zeugnisse der Zeit vor der<br />
Begegnung mit den Europäern und<br />
somit Quellen, die es den heutigen<br />
pazifischen Kulturen ermöglichen,<br />
ihre Identität in einer globalisierten<br />
Welt zu behaupten oder gar erst<br />
wiederzufinden.<br />
Neben den ethnographischen Ausstellungsstücken<br />
werden prachtvolle<br />
Gemälde und Zeichnungen<br />
der mitreisenden Maler präsentiert,<br />
die den euphorischen und wissbegierigen<br />
Blick der Entdecker auf<br />
die exotischen Szenerien der Südsee<br />
eingefangen haben. Auch die<br />
gezeigten Schiffsmodelle, Seekarten<br />
und Navigationsinstrumente<br />
machen die Cook-Reisen auf faszinierende<br />
Weise wieder lebendig.<br />
Neben den eindrucksvollen Londoner<br />
Leihgaben des National Maritime<br />
Museum, des Natural History<br />
Museum und der British Library<br />
konnten wertvolle Gegenstände aus<br />
James Cooks persönlichem Besitz<br />
aus Australien entliehen werden.<br />
Reiserouten und Ziele<br />
Alle drei Reisen Cooks führten auf<br />
Empfehlung der Royal Society in<br />
London vornehmlich in jenen Teil<br />
der Südsee, der heute Polynesien<br />
(„Vielinselwelt“) genannt wird,<br />
aber auch in extreme Regionen<br />
wie die Antarktis im Süden und<br />
Alaska im Norden. Die Ausstellungsarchitektur,<br />
die die zentralen<br />
Inseln und Kontinente des Pazifiks<br />
abbildet, ermöglicht dem Besucher<br />
das selbstständige Entdecken der<br />
<br />
©TheBritishMuseum,London<br />
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