IntB, Bearbeiter/in - Integrationsbeauftragter der Bayerischen ...

Tätigkeitsbericht des Integrationsbeauftragten der
Bayerischen Staatsregierung – Martin Neumeyer, MdL
Januar 2009 – Juni 2013
Handlungsempfehlungen des Bayerischen Integrationsrates
„Medien als Vierte Gewalt im Staat – Zuwanderer und Medien“
1. Grundlegendes
Den Medien kommt im gesellschaftlichen und politischen Diskurs eine bedeutende Rolle zu. Die Integration der
Menschen mit Migrationshintergrund bietet hier infolge der ethnischen, kulturellen und religiösen Vielfalt einen
nahezu unerschöpflichen Fundus an interessanten und abwechslungsreichen Themen und Geschichten. Da
dieser Themenkomplex die Grundfesten unserer Gesellschaft berührt, kommt den Medien bei der Berichterstattung
darüber eine besondere Verantwortung zu. Medien berichten nicht nur über den gesellschaftlichen Wandel,
sondern gestalten ihn über die Berichterstattung auch aktiv mit.
Die Art und Weise der Darstellung prägt einerseits zu einem großen Teil das gesellschaftliche Image dieser
Bevölkerungsgruppe und beeinflusst andererseits auch entscheidend deren Mediennutzung. Aus diesem Grund
hat der Ausschuss zwei Aspekten besondere Aufmerksamkeit geschenkt:
- Wie gestaltet sich die Mediennutzung der Menschen mit Migrationshintergrund?
- Wie wird über die Menschen mit Migrationshintergrund berichtet?
Die Studie „Migranten und Medien 2007“ von ARD und ZDF 68 hat sich erstmals mit dem Stellenwert deutscher
und muttersprachlicher Medien für Menschen mit Migrationshintergrund befasst. Dabei hat sich ein sehr heterogenes
Bild ergeben, das sich stark nach Herkunft, Bildungsstand, Alter und Aufenthaltsdauer in Deutschland
unterscheidet. In der Gesamtbetrachtung wird deutlich, dass dieser Personenkreis – nicht zuletzt infolge der
demographischen Entwicklung – ein großes (Kunden)-Potential für deutschsprachige Medien darstellt, das es
zu nutzen gilt. Die Art und Weise der Berichterstattung spielt eine entscheidende Rolle dafür, ob Menschen mit
Migrationshintergrund das jeweilige Medium nutzen. Medien sind meinungsbildend und gestalten Diskussionsverläufe.
Aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Medien und ihre Vertreter den geänderten gesellschaftlichen
Strukturen - gemäß den § 11, § 5/3, §41/1 und 3 Rundfunkstaatsvertrag - Rechnung tragen.
Die Handlungsempfehlungen des Bayerischen Integrationsrates möchten Anregungen für Multiplikatoren der
davon betroffenen Fachbereiche geben, um die Integration der Menschen mit Migrationshintergrund im Freistaat
und die interkulturelle Öffnung des Medienbereichs im Freistaat weiter voranzutreiben .
68 Siehe
http://www.unternehmen.zdf.de/fileadmin/files/Download_Dokumente/DD_Das_ZDF/Veranstaltungsdokumente/Migrante
n_und_Medien_2007_-_Handout_neu.pdf
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