IntB, Bearbeiter/in - Integrationsbeauftragter der Bayerischen ...

Tätigkeitsbericht des Integrationsbeauftragten der
Bayerischen Staatsregierung – Martin Neumeyer, MdL
Januar 2009 – Juni 2013
zu einem Schlüsselfeld der internationalen Zusammenarbeit Bayerns ausgebaut werden soll 43 . Der Integrationsrat
begrüßt diese Initiative und regt die konsequente Umsetzung mit Schwerpunkt auf den integrationsfördernden
Maßnahmen an.
Ferner sollte ausländischen Studenten/-innen die Möglichkeiten der Arbeitsaufnahme im Anschluss an das Studium
besser als bisher aufgezeigt werden. Hier gibt es bereits wertvolle Ansätze, die es aber auszubauen gilt 44 .
Nur wenn ausländische Studierende die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf ihr Studium und eine
anschließende Arbeitsaufnahme im Freistaat in vollem Umfang kennen, kann eine dauerhafte und nachhaltige
Integration dieser in den bayerischen Arbeitsmarkt und die bayerische Gesellschaft gelingen.
Die Mehrheit der Studierenden aus Drittstaaten (Nicht-EU-Staaten) muss ihren Lebensunterhalt selbst verdienen
und hat keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung gemäß Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög)
oder auf bayerische Studienbeitragsdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Gleichzeitig gilt für Studierende
aus Drittstaaten während des Studiums, mit wenigen Ausnahmen, eine Beschränkung der Erwerbsmöglichkeit
auf 90 volle oder 180 halbe Tage pro Jahr. Der Bayerische Integrationsrat befürwortet deshalb eine
großzügigere Anwendung der Härtefallregel gemäß Bayerischem Hochschulgesetz (BayHSchulG) um Studierende
von Studiengebühren zu befreien 45 und bittet die Bayerische Staatsregierung, auf Bundesebene auf die
Ausweitung der Nebenverdienstmöglichkeiten während des Studienkollegs und des Studiums bzw. Ausbau von
Fördermöglichkeiten u.a. eines zielgerichteten Stipendiumswesen 46 für diese hinzuwirken.
Die meisten Studierenden möchten nach erfolgreich abgeschlossenem Studium weiter in Deutschland bleiben
um zu arbeiten. Mehr als ein Drittel der ausländischen Studierenden und damit mehr als deutsche Studierende
(einschließlich Bildungsinländer) in Bayern studiert eines der sogenannten MINT-Fächer 47 . Gerade in den Ingenieurwissenschaften
stieg die Zahl der ausländischen Studierenden im Vergleich zum Sommer 2000 überdurchschnittlich
an (+151,4 Prozent). 48 Das ist sehr erfreulich und von erheblichem Interesse für den Wirtschaftsstandort
Bayern, der dringend auf hochqualifizierte Arbeitnehmer angewiesen ist.
43 Die Bayerische Staatsregierung hat am 11.05.2011 auf der Grundlage der Empfehlungen des Zukunftsrats der Bayerischen
Staatsregierung und der Ergebnisse einer Arbeitsgruppe des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und
Kunst mit den Bayerischen Hochschulverbünden ein Programm für bayerische Hochschulen beschlossen, durch das die
Internationalisierung der Hochschulen durch ein gesondertes Maßnahmeprogramm zu einem Schlüsselfeld der internationalen
Zusammenarbeit Bayerns ausgebaut werden soll. Der Ministerrat hat betont, dass für ein solches Programms aus fachlicher
Sicht ein finanzieller Umfang von 65 Millionen Euro im Jahr zu begrüßen sei, im Einzelnen aber finanzielle Festlegungen
den Haushaltsverhandlungen vorbehalten
44 Siehe http://www.arbeitsagentur.de/Dienststellen/RD-BY/RD-BY/Regionalinformationen/Ausbildung/Wir-brauchen-Siein-Bayern-Flyer-pdf.pdf
45 Siehe auch http://www.stmwfk.bayern.de/hochschule/pdf/flyer_studienbeitraege.pdf
46 Als Beispiele hierfür können dienen: Das Deutschlandstipendium http://www.deutschland-stipendium.de/;
47 Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik
48 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
https://www.statistik.bayern.de/presse/archiv/2010/248_2010.php.
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