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IntB, Bearbeiter/in - Integrationsbeauftragter der Bayerischen ...

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Tätigkeitsbericht des Integrationsbeauftragten <strong>der</strong><br />

<strong>Bayerischen</strong> Staatsregierung – Mart<strong>in</strong> Neumeyer, MdL<br />

Januar 2009 – Juni 2013<br />

Rede des Integrationsbeauftragten <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

Staatsregierung, Mart<strong>in</strong> Neumeyer, MdL, zum Thema<br />

„Integrationspolitik <strong>in</strong> Bayern als gesellschaftliche Aufgabe“ bei <strong>der</strong> 57. Fortbildungstagung<br />

für Deutsch- und Geschichtslehrer an Gymnasien „Deutschland e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsland? Migrationsbewegungen seit dem 2. Weltkrieg <strong>der</strong> Akademie Dill<strong>in</strong>gen<br />

am 8. September 2011 <strong>in</strong> Is<strong>in</strong>g<br />

(es gilt das gesprochene Wort)<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Integration hat <strong>in</strong> Bayern e<strong>in</strong>e lange Tradition. Das ist auch gar nicht an<strong>der</strong>s zu erwarten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Land, das mitten <strong>in</strong> Europa liegt und <strong>in</strong> dem sich wichtige Verkehrswege kreuzen. So<br />

s<strong>in</strong>d immer wie<strong>der</strong> Menschen nach Bayern zugewan<strong>der</strong>t – wie umgekehrt auch viele Bayern<br />

im Laufe <strong>der</strong> Zeit ihre Heimat verlassen haben. Dabei hielt sich die Migration – von Katastrophen<br />

wie dem Dreißigjährigen Krieg e<strong>in</strong>mal abgesehen – aber immer <strong>in</strong> Grenzen.<br />

Das hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg grundlegend geän<strong>der</strong>t. Seitdem ist Bayern kaum<br />

mehr e<strong>in</strong> Auswan<strong>der</strong>erland, umso mehr aber Ziel von Zuwan<strong>der</strong>ung geworden. Dabei hat<br />

sich <strong>in</strong> den 66 Jahren seit Kriegsende auch die Art <strong>der</strong> Migration gewandelt. Wir haben seither<br />

e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Zuwan<strong>der</strong>ungswellen erlebt, die unsere Gesellschaft immer wie<strong>der</strong><br />

vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt haben. Bislang haben wir sie alle erfolgreich bewältigt.<br />

Nun müssen wir alles dafür tun, dass das auch so bleibt.<br />

1. Die Heimatvertriebenen <strong>in</strong> Bayern<br />

Nach dem Krieg kamen knapp zwei Millionen Heimatvertriebene, vor allem aus dem Sudetenland,<br />

aber auch aus Schlesien und dem Donaugebiet nach Bayern. Damit nahm Bayern<br />

mehr Menschen aus dem Osten auf als jedes an<strong>der</strong>e Bundesland. Im Jahre 1950 machten<br />

die Vertriebenen, die <strong>in</strong> Bayern e<strong>in</strong>e neue Heimat gefunden hatten, bereits mehr als e<strong>in</strong><br />

Fünftel, nämlich 21 Prozent <strong>der</strong> bayerischen Bevölkerung aus. B<strong>in</strong>nen weniger Jahre hatte<br />

sich das Gesicht Bayerns dadurch komplett verän<strong>der</strong>t.<br />

Die Integration so vieler Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> vom Krieg weitgehend zerstörtes Land war e<strong>in</strong>e<br />

Leistung, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Anfangs schienen <strong>der</strong> Freistaat<br />

und Deutschland unter dieser Last förmlich zusammen zu brechen. Folglich war <strong>der</strong> Empfang<br />

für die Neubürger oft auch alles an<strong>der</strong>e als herzlich. H<strong>in</strong>zu kamen religiöse Unterschiede:<br />

Protestanten kamen <strong>in</strong> vormals re<strong>in</strong> katholischen Gegenden unter – und umgekehrt.<br />

Doch letztlich erwies sich die massive Zuwan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Vertreibung als Segen für<br />

Bayern. In vielen Fällen stammten die Neuankömml<strong>in</strong>ge aus hoch entwickelten Industriere-<br />

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