IntB, Bearbeiter/in - Integrationsbeauftragter der Bayerischen ...

Tätigkeitsbericht des Integrationsbeauftragten der
Bayerischen Staatsregierung – Martin Neumeyer, MdL
Januar 2009 – Juni 2013
auch auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen sein – vor allem aus den EU-Mitgliedsstaaten, aber auch aus
Staaten außerhalb der Europäischen Union.
Die Motivation der in Deutschland benötigten Fachkräfte sollte bereits im Herkunftsland geweckt und entwickelt
werden. Mittlerorganisationen und Auslandsvertretungen informieren mit ihren weltweiten Netzwerken über
Deutschland und seine Arbeits- und Studienbedingungen. Gerade auch die Wirtschaftsunternehmen und
Wirtschaftsverbände sind angesprochen, für Deutschland als Standort zu werben und eventuell
zuwanderungswillige Fachkräfte mit fachkräftesuchenden Unternehmen in Deutschland in Kontakt zu bringen
(„Matching“). Die Vernetzung dieser Aktivitäten – von Mittlerorganisationen, Auslandsvertretungen und Wirtschaftsverbänden
- schon in den Herkunftsländern und in Deutschland ist ein wichtiger Schritt für die qualifizierte
Zuwanderung. Durch die Herstellung von Prozessketten im Sinne einer Verzahnung nationaler, regionaler
und lokaler Angebote kann das komplexe Zusammenwirken aller Beteiligten ohne große Abstimmungsprobleme
ermöglicht werden.
International tätige Mittlerorganisationen sowie national, regional und lokal tätige Akteure können in einer Prozesskette
ihre jeweilige Expertise einbringen. Dies betrifft innerhalb der Prozesskette:
- Sprachlicher und landeskundlicher Unterrichte und Informationen bereits in den Herkunftsländern (Vorintegrationskurse/Sprachprüfungen,
ggf. Vorbereitung auf Integrationskurse in Deutschland)
- Feststellung von beruflichen Potentialen, berufliche Orientierung und Planung
- Ermöglichung von Umsetzung und (Weiter-)Qualifizierung
- Ermöglichung des Einstiegs in den Arbeitsprozess
- Sicherung und Ausbau der Potentiale für den Arbeitsprozess
- Die Zuständigkeiten für die Prozessketten-Glieder und die Formen der Zusammenarbeit der an der
Prozesskette Beteiligten ist noch zu definieren.
Ein harmonisierter Zuwanderungsprozess erfordert es, alle Beteiligten engagiert einzubinden und ein weitreichendes,
gemeinsames Verständnis von Zuwanderungspolitik herzustellen.
3.2. Willkommenskultur
Eine überzeugende Willkommenskultur eines Landes hat Einfluss darauf, welche Attraktivität es bei potentiellen
Zuwanderern genießt, und damit letztlich auch auf die Qualität der Zuwanderung.
An der Zuwanderung ist eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Institutionen mit unterschiedlichen Funktionen
beteiligt. Die Zusammenarbeit dieser Institutionen sollte weiter verstärkt werden, damit es auch in Zukunft
nicht zu größeren Abstimmungsproblemen kommt und Zuwanderungswillige nicht von vermeintlichen bürokratischen
Hürden abgeschreckt werden.
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