IntB, Bearbeiter/in - Integrationsbeauftragter der Bayerischen ...
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Tätigkeitsbericht des Integrationsbeauftragten <strong>der</strong><br />
<strong>Bayerischen</strong> Staatsregierung – Mart<strong>in</strong> Neumeyer, MdL<br />
Januar 2009 – Juni 2013<br />
P r e s s e m i t t e i l u n g<br />
München, 29. Juni 2012<br />
Geme<strong>in</strong>sames Gedächtnis für Europa<br />
Der Integrationsbeauftragte <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Staatsregierung, Mart<strong>in</strong> Neumeyer, MdL, schlägt e<strong>in</strong>en<br />
„Europäischen Tag <strong>der</strong> Er<strong>in</strong>nerung“ vor. Solange ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igkeit über die Vergangenheit herrsche, werde<br />
we<strong>der</strong> die europäische Integration noch die Integration von Zuwan<strong>der</strong>ern im Innern <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Län<strong>der</strong> nachhaltig gel<strong>in</strong>gen. Daher bedarf es des Symbols e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Gedenktages für alle.<br />
München. Die gegenwärtige Krise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union br<strong>in</strong>gt längst überwunden geglaubte Vorurteile<br />
und nationale Ressentiments wie<strong>der</strong> zum Vorsche<strong>in</strong>. „Plötzlich geht es wie<strong>der</strong> um Geschichte, um das, was die<br />
e<strong>in</strong>en den an<strong>der</strong>en angetan haben und welches Leid man selbst erdulden musste. Das ist e<strong>in</strong>e ganz gefährliche<br />
Entwicklung“, so <strong>der</strong> Integrationsbeauftragte <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Staatsregierung. „Wir müssen uns dem stellen<br />
und bereit se<strong>in</strong>, über die Vergangenheit zu reden. Verdrängen und Verschweigen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Alternative. Das<br />
hat uns das Beispiel Jugoslawiens gelehrt“.<br />
Dabei könne es auch zu Konflikten <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Bevölkerung kommen, nämlich dann, wenn Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft die Vergangenheit völlig unterschiedlich bewerteten. „Was für die e<strong>in</strong>en Völkermord war,<br />
bezeichnen die an<strong>der</strong>en als Fußnote <strong>der</strong> Geschichte, die heute ke<strong>in</strong>e Bedeutung mehr habe“. Das führe zu<br />
Konflikten und dazu, sich mehr über nationale Herkunft o<strong>der</strong> se<strong>in</strong>en Glauben zu def<strong>in</strong>ieren als über das Land, <strong>in</strong><br />
dem man heute lebt. „Das verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t Integration“, so Neumeyer.<br />
Aus diesem Grund for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Integrationsbeauftragte die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es europaweiten „Tages <strong>der</strong> Er<strong>in</strong>nerung“.<br />
An diesem Tag sollten alle Bürger Europas die Vergangenheit reflektieren, sowohl die erlittenen Verletzungen<br />
als auch die Schuld, die <strong>der</strong> eigene Staat o<strong>der</strong> Angehörige des eigenen Volkes an<strong>der</strong>en gegenüber auf<br />
sich geladen hat. „Statt e<strong>in</strong>es Blicks zurück im Zorn müssen wir mehr Wahrheit wagen“, so Neumeyer. Ziel sei,<br />
durch den geme<strong>in</strong>sam begangenen „Tag <strong>der</strong> Er<strong>in</strong>nerung“ peu à peu zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Bewertung des<br />
Erlebten zu kommen. „So überw<strong>in</strong>den wir die Grenzen <strong>in</strong> den Köpfen. Erst dann gehören wir wirklich zusammen“.<br />
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