IntB, Bearbeiter/in - Integrationsbeauftragter der Bayerischen ...
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Tätigkeitsbericht des Integrationsbeauftragten <strong>der</strong><br />
<strong>Bayerischen</strong> Staatsregierung – Mart<strong>in</strong> Neumeyer, MdL<br />
Januar 2009 – Juni 2013<br />
Somit ist nicht nur <strong>der</strong> Bedarf am Aufbau ambulanter Strukturen, son<strong>der</strong>n auch an <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkulturellen Orientierung<br />
und Öffnung aller Versorgungsbereiche weiterh<strong>in</strong> hoch. Letzteres kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur über e<strong>in</strong> Top-<br />
Down-Verfahren umgesetzt werden - ist somit e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> Leitungsebene – weil dafür nicht nur verb<strong>in</strong>dliche<br />
Leitsätze und Ziele def<strong>in</strong>iert, son<strong>der</strong>n auch die notwendigen f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt<br />
werden müssen. Alle<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terkulturelle Orientierung und Öffnung kann die Problemsituation nicht gelöst<br />
werden. Dafür s<strong>in</strong>d zusätzliche, begleitende Maßnahmen denkbar und s<strong>in</strong>nvoll:<br />
• Das Vorantreiben <strong>der</strong> gezielten Anwerbung von und Informationsweitergabe an Jugendliche mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
für mediz<strong>in</strong>ische Berufe, wie es bereits beim Lehramtsstudium erfolgreich praktiziert<br />
wird 102 . Dabei s<strong>in</strong>d nicht nur die staatlichen Ebenen, son<strong>der</strong>n auch die berufsspezifisch relevante E<strong>in</strong>richtungen,<br />
Kammern, Kassen und Migrantenorganisationen gefragt.<br />
• Unterstützung des Ausbildungserfolges durch flankierende Maßnahmen, wie beispielsweise Tutorensysteme.<br />
• Die Aufnahme <strong>in</strong>terkultureller Schulungsmodule <strong>in</strong> die Aus-, Fort- und Weiterbildung des mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Personals. Im beruflichen Alltag kann aber auch bereits auf Personal (sowohl Ärzte/-<strong>in</strong>nen, wie auch<br />
Pfleger/-<strong>in</strong>nen) zurückgegriffen werden, das teilweise über solche Kenntnisse, beispielsweise aufgrund<br />
des eigenen Lebensh<strong>in</strong>tergrundes, verfügt. Interkulturelle Öffnung ist nicht gleichbedeutend mit <strong>in</strong>terkultureller<br />
Kompetenz, weswegen zusätzlich gezielt Schulungsmaßnahmen notwendig werden. Diese sollten<br />
ergänzend zu e<strong>in</strong>er generellen <strong>in</strong>terkulturellen Schulung vor allem mediz<strong>in</strong>ische Aspekte be<strong>in</strong>halten<br />
und über die speziellen Anfor<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>er migrationssensiblen Gesundheitsversorgung <strong>in</strong>formieren,<br />
da dieses Wissen für die Diagnose und Behandlung unerlässlich ist. Bei <strong>der</strong> Aus-, Fort und Weiterbildung<br />
s<strong>in</strong>d auch die Kammern gefragt.<br />
• Zur För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er kultursensiblen Organisationsentwicklung im stationären Bereich bietet sich auch<br />
die Etablierung von Integrationsbeauftragten als Stabsstelle an <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>kleitung an<br />
• Zudem wäre die Installation krankenhaus<strong>in</strong>terner Beauftragter und externe Vernetzungsmöglichkeiten<br />
für Patienten/-<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund erstrebenswert, die neben sprachlichen Qualifikationen<br />
auch über <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenzen verfügen und somit als erste/-r Ansprechpartner/-<strong>in</strong> sowohl für<br />
Patienten/-<strong>in</strong>nen wie auch für mediz<strong>in</strong>isches Personal dienen können 103 .<br />
• Anerkennung fremdsprachlicher Qualifikationen als zusätzliches Kriterium bei <strong>der</strong> Zulassung zum/-r<br />
Vertragsarzt/-<strong>in</strong> bzw. Vertragspsychotherapeuten/-<strong>in</strong><br />
• Derzeit wird auf Bundesebene im Geme<strong>in</strong>samen Bundesausschuss an neuen Bedarfsplanungs-<br />
Richtl<strong>in</strong>ien gearbeitet. Die Bedarfsplanungskriterien sollten an die Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e kultursensible<br />
Versorgung angepasst werden.<br />
102 Vgl. http://www.mehr-migranten-werden-lehrer.de/h/<br />
103 Vgl. KompetenteVersorgungvonMigrant<strong>in</strong>nenundMigrantenimKrankenhausbe-nötigte<strong>in</strong>e(n) Migrations-, Migranteno<strong>der</strong><br />
Integrationsbeauftragte(n) unter http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/IB/Anlagen/2009-08-26-<br />
bundesweiter-arbeitskreis.pdf?__blob=publicationFile&v=2<br />
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