Chefredakteur - Lbs
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auS Der PraxIS<br />
ENERGIEEINSPARVERORDNUNG (ENEV)<br />
Was schreibt der Staat vor?<br />
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) verpflichtet<br />
Käufer dazu, innerhalb von zwei Jahren nach dem Erwerb<br />
einer Bestandsimmobilie mindestens folgende<br />
Maßnahmen zu ergreifen:<br />
n Heizkessel austauschen. Das ist Pflicht, wenn die<br />
Heizung mit Öl oder Gas betrieben wird, zwischen vier<br />
und 400 Kilowatt leistet und vor dem 1. Oktober 1978<br />
eingebaut wurde. Ausgenommen sind Anlagen, die<br />
nur Warmwasser erwärmen oder nur einen einzelnen<br />
Raum beheizen.<br />
n Leitungen dämmen. Offen liegende Leitungen<br />
für Heizwärme und Warmwasser müssen gedämmt<br />
werden, wenn sie durch unbeheizte Räume verlaufen.<br />
Das gilt auch für ungedämmte Armaturen von Heizungsanlagen.<br />
n Geschossdecken dämmen. Die oberste Geschossdecke<br />
über beheizten Räumen muss gedämmt werden.<br />
Alternativ kann statt der obersten Geschossdecke<br />
das darüber liegende Dach isoliert werden. Danach<br />
darf maximal eine Energiemenge von 0,24 Watt je<br />
Quadratmeter durchdringen, wenn sich die Temperatur<br />
auf beiden Seiten des Bauteils um ein Grad unterscheidet<br />
(U-Wert).<br />
n Nachtspeicherheizungen. Geräte, die vor 1990<br />
in Betrieb gingen, müssen spätestens 2020 abgestellt<br />
werden. Bei Inbetriebnahme ab 1990 gilt eine maximale<br />
Betriebsdauer von 30 Jahren.<br />
ENERGIEAUSWEIS<br />
Fahrzeugschein fürs Haus<br />
Wer eine Immobilie verkaufen oder vermieten will,<br />
für den ist der Energieausweis seit 2009 Pflicht. Eigentümer,<br />
die ihr Haus ausschließlich selbst nutzen, benötigen<br />
ihn nicht. Der Ausweis soll Mietern und Käufern<br />
Anhaltspunkte für den Energieverbrauch des Gebäudes<br />
liefern und Vergleiche ermöglichen. Als Maßstab<br />
wird ein Energieverbrauchskennwert angegeben. Je<br />
niedriger der Wert, desto besser der energetische Zustand.<br />
Es gibt zwei Arten von Ausweisen: Verbrauchsausweise,<br />
deren Daten auf<br />
dem Verbrauch der vergangenen<br />
drei Jahre basieren,<br />
und Bedarfsausweise, für<br />
die eine technische Analyse<br />
der Bausubstanz und Heizungsanlage<br />
nötig ist.<br />
Einen Anhaltspunkt, wie<br />
es um den energetischen<br />
Zustand Ihrer Immobilie<br />
bestellt ist, liefert der LBS-<br />
Energie-Check unter www.<br />
LBS.de/energie-check<br />
16<br />
Mehr Platz – weniger Heizkosten<br />
Wie neu<br />
gebaut<br />
Eine Berliner Familie modernisierte<br />
ihren alten Bungalow umfangreich<br />
Das tolle Grundstück am Waldrand war ein entscheidender<br />
Grund dafür, dass sich Cornela<br />
und Martin Wuppermann 1995 für den Kauf eines<br />
Bungalows in Berlin-Reinickendorf entschieden.<br />
Das Haus ist Baujahr 1969, doch „vor dem Einzug<br />
haben wir eigentlich nicht viel gemacht“, erinnert<br />
sich Martin Wuppermann. Eine neue Küche wurde<br />
angeschafft und ein Bad saniert. Erst 2001 kam eine<br />
neue Gas-Brennwerttherme dazu.<br />
Doch schon wenige Jahre später beriet die Familie<br />
über einen Umzug. Grundriss und Ausstattung<br />
entsprachen nicht mehr ihren Wünschen, Sohn Mico<br />
wollte mehr Platz, die Eltern wünschten sich eigene<br />
Arbeitszimmer. Die erste Idee, irgendwo anders<br />
neu zu bauen, wurde bald verworfen. „Es war einfach<br />
schwierig, etwas noch Schöneres zu finden.“<br />
Also begann die Familie damit, einen Umbau samt<br />
Modernisierung zu planen. „Wenn wir das Haus<br />
schon anfassen, dann richtig“, beschlossen die Wuppermanns<br />
und engagierten den Berliner Architekten<br />
Wolfgang Scharlach.<br />
Neue Technik. „Es sollte auch technisch so sein, als<br />
hätten wir neu gebaut“, sagt Martin Wuppermann.<br />
So blieb schließlich kaum ein Stein auf dem anderen.<br />
Draußen wurde der Garten terrassiert, um mehr<br />
Licht in den Hauswirtschaftsraum im Souterrain zu<br />
lassen. „Im Haus haben wir bis auf den Kellerfußboden<br />
fast alles neu gemacht“, erinnert sich Vater<br />
Wuppermann. Im Erdgeschoss wurde der Estrich herausgenommen,<br />
alle Rohre ausgewechselt und die<br />
Heizkörper gegen eine Fußbodenheizung ausgetauscht.<br />
Darauf kam ein Fußboden aus Gussasphalt,<br />
der die Wärme besonders gut leitet.<br />
Mehr Fläche. Und das Haus wurde höher: Über<br />
zwei Dritteln der Grundfläche entstand eine zweite<br />
Etage für Schlafzimmer, Ankleide und Bad. Die<br />
Außenfassade wurde wärmegedämmt und besteht<br />
nun aus sibirischer Lärche.<br />
Der Umbau dauerte fast ein ganzes Jahr. Als über<br />
ihnen das Dach abgeschnitten wurde, zog die Familie<br />
in drei Zimmer im Souterrain. Im Winter wurde<br />
das Haus mit einem Gerüst überbaut. „Zum Glück