Arbeitszeit-Innovation in der Pflege - Arbeitszeitberatung Dr. Hoff ...
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Herrmann · Kutscher · Weid<strong>in</strong>ger<br />
<strong>Arbeitszeit</strong> und Organisation im Krankenhaus<br />
• <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung schafft Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e höhere Qualität <strong>der</strong><br />
Arbeit:<br />
Wettbewerb wird im Gesundheitswesen vor allem e<strong>in</strong> Qualitätswettbewerb<br />
se<strong>in</strong> - aufgrund des beson<strong>der</strong>s sensiblen "Gutes" Gesundheit und weil <strong>der</strong><br />
Preiswettbewerb <strong>in</strong> den weiterh<strong>in</strong> weitgehend regulierten "Sche<strong>in</strong>märkten", <strong>in</strong><br />
denen die meisten Krankenhäuser tätig s<strong>in</strong>d, auf Sicht e<strong>in</strong>e nur e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />
Rolle spielen wird. Qualitätsstandards und die Effizienz des Personale<strong>in</strong>satzes<br />
hängen unmittelbar zusammenhängen - e<strong>in</strong>e Erkenntnis, die sich im<br />
Krankenhausbetrieb erst langsam durchzusetzen beg<strong>in</strong>nt. Weil nämlich viele<br />
Krankenhausleitungen zwar erhebliche organisatorische Verbesserungspotentiale,<br />
nicht aber das dar<strong>in</strong> enthaltene E<strong>in</strong>sparpotential sehen, wird häufig geschlussfolgert,<br />
Kostene<strong>in</strong>sparungen ohne Kapazitätsreduzierung führten zu<br />
Qualitätse<strong>in</strong>bußen; Ökonomie und Qualität werden gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ausgespielt.<br />
Erfahrungsgemäß för<strong>der</strong>t jedoch gerade die für e<strong>in</strong>en sparsamen Umgang<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> notwendige Prioritätensetzung die Vere<strong>in</strong>barung verlässliche<br />
Qualitätsstandards. Umgekehrt führen verlässliche Qualitätsstandards<br />
regelmäßig zu stärkeren Arbeitsanfallschwankungen - und damit wie<strong>der</strong>um<br />
zu höheren Flexibilisierungsbedarfen.<br />
• <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch für die Mitarbeiter attraktiv:<br />
Die mit e<strong>in</strong>er Flexibilisierung notwendig zunehmenden Gestaltungsspielräume<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter müssen gleichermaßen zur effizienten Erfüllung <strong>der</strong> Kundenanfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie zur besseren Realisierung persönlicher Zeit<strong>in</strong>teressen <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter genutzt werden. War <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
vor allem e<strong>in</strong> Korrektiv zu den unzweifelhaft hohen psychischen und physischen<br />
Arbeitsbelastungen (weniger Arbeit <strong>in</strong> "ungünstigen" Zeiten), quasi e<strong>in</strong><br />
"Reparaturbetrieb", geht es nun vor allem e<strong>in</strong>e möglichst hohe Eigenverantwortung<br />
für die <strong>Arbeitszeit</strong>en-Steuerung im Team. <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung<br />
wird nicht zuletzt deshalb als motivierend erlebt, weil sie s<strong>in</strong>nhaftes Arbeiten<br />
durch eigenverantwortliches Reagieren auf Kundenanfor<strong>der</strong>ungen erst ermöglicht.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> - e<strong>in</strong>er auf die Identifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter mit ihrer Arbeit<br />
<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise angewiesenen Tätigkeit - liegen hier noch enorme Motivationspotentiale.<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung kann also nie "Nullsummenspiel"<br />
se<strong>in</strong>, bei dem <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e gew<strong>in</strong>nt, was <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e verliert.<br />
• <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung för<strong>der</strong>t prozess- statt tätigkeitsorientiertes Arbeiten:<br />
Zaghafte Ansätze zur <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>Innovation</strong> bleiben <strong>in</strong> Krankenhäusern oft auf<br />
e<strong>in</strong>zelne Organisationse<strong>in</strong>heiten beschränkt. Die überkommene funktionale<br />
Organisationsstruktur und das verbreitete Denken <strong>in</strong> Berufsgruppen und Zuständigkeiten<br />
hat die Herausbildung e<strong>in</strong>er isolierten Betrachtung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>systeme<br />
von Bereich zu Bereich geför<strong>der</strong>t - und mitunter sowohl zu e<strong>in</strong>er<br />
Vielzahl unterschiedlichster <strong>Arbeitszeit</strong>-"Welten" <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus als auch zu e<strong>in</strong>er<br />
Übertreibung arbeitsteiliger Strukturen geführt. Obwohl beispielsweise viele<br />
Tätigkeiten im Krankenhaus Rout<strong>in</strong>earbeiten s<strong>in</strong>d, gibt es schätzungsweise<br />
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