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„Wer nicht forscht bleibt dumm...“ - Arbeitsgemeinschaft der ...

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zusammengefasst werden, gibt es erst seit ungefähr 150 Jahren. Jugendverbände, und<br />

somit auch die Jugendverbandsarbeit, sind demnach eine relativ junge Erscheinung.<br />

Entstehen konnten Jugendverbände erst durch den gesellschaftlichen Prozess <strong>der</strong><br />

Ausdifferenzierung <strong>der</strong> Lebensphase Jugend und denen sich dadurch entwickelnden<br />

Institutionalisierungsformen. Auch die Entwicklung des Vereinsrechts und die<br />

Entstehung eines Freizeitbereiches in <strong>der</strong> Jugendphase waren wichtige<br />

Voraussetzungen für die Entstehung und Entwicklung von Jugendverbänden.<br />

Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts bildeten sich die ersten Gruppierungen junger Menschen,<br />

wobei es sich hier meist um religiös motivierte o<strong>der</strong> berufsbezogene Standesvereine mit<br />

vorwiegend sozialen Aufgaben handelte. 1895 wurde dann <strong>der</strong> Zentralausschuss zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jugend- und Volksspiele gegründet, <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> staatlichen<br />

Jugendpflege. Ziel des Zentralausschusses war es, die erwerbstätige, männliche Jugend<br />

in den Städten zu erreichen, um sie auch in ihrer Freizeit zu einer sinnvollen<br />

Beschäftigung – im Sinne <strong>der</strong> kaiserlichen Obrigkeit – anzuleiten. Die kontrollierend –<br />

disziplinierenden Zielsetzungen <strong>der</strong> Jugendpflege erweiterten sich jedoch bald –<br />

inspiriert durch die Wan<strong>der</strong>vogelbewegung – um jugendkulturelle und<br />

dienstleistungsbezogene Angebote. Grundlinien einer För<strong>der</strong>struktur für<br />

Jugendorganisationen und die auf Ehrenamtlichkeit basierende Personalstruktur<br />

entwickelten sich in dieser Zeit ebenso, wie das plurale System <strong>der</strong><br />

Jugendverbandsarbeit, da viele bereits bestehende Erwachsenenorganisationen ihre<br />

eigenen Jugendverbände gründeten.<br />

In <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Weimarer Republik waren dann knapp 50 % aller Jugendlichen<br />

zwischen 14 und 21 Jahren Mitglie<strong>der</strong> in den verschiedensten Jugendverbänden, was<br />

eine enorm hohe gesellschaftspolitische Aktivität <strong>der</strong> Jugendverbände mit sich zog.<br />

Diese enorme Bedeutung und Beliebtheit konnten die Jugendverbände jedoch nur<br />

erreichen, da es gelungen war, die doch sehr verschieden geprägten Verbände in einer<br />

Dachorganisation zu vereinigen. Der Reichsausschuss <strong>der</strong> deutschen Jugendverbände<br />

vertrat ihre Interessen nun auf Reichsebene und ist somit mit dem heutigen Deutschen<br />

Bundesjugendring vergleichbar. Erste Ansätze einer wissenschaftlichen Beschäftigung<br />

mit den Jugendverbänden finden sich ebenfalls in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Weimarer Republik.<br />

In <strong>der</strong> Zeit des Nazi–Regimes wurden die Jugendverbände dann teilweise verboten<br />

(z.B. die sozialistischen Jugendverbände), teilweise in den Reichsausschuss, dessen<br />

Geschäftsstelle bereits am 05. April 1933 von <strong>der</strong> Hitlerjugend gestürmt wurde,<br />

integriert. „Die sogenannte » Gleichschaltung « machte auch vor den Jugendverbänden<br />

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