Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE
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aktuell<br />
Seite 2 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
FIRMEN<br />
Agentur Sponsors &<br />
Friends<br />
14<br />
Aschenbach Kürn &<br />
Kuttruff<br />
5<br />
Altana Pharma 31<br />
Autohaus Blender 1<br />
Automobile Böhler 29<br />
Auto-Salon Singen 18<br />
Bankhaus Bodensee 5<br />
Bio Lago 31<br />
Comara 23<br />
Comformatik-Mediaservice<br />
13<br />
Creditreform 4<br />
Delta Bloc Europe 29<br />
Dentsply 20<br />
Deutsche Post World<br />
Net<br />
13<br />
Domicil 5<br />
Edeka 20<br />
Engel & Völkers 16<br />
Freudenberg 23<br />
Gatc Biotech<br />
Gesellschaft für<br />
31<br />
Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
(GAS)<br />
31<br />
Gr<strong>im</strong>m Garten und<br />
Landschaft<br />
25<br />
Haugg 10<br />
Hesta Immobilien 20<br />
Hieber-Märkte 20<br />
Hotel Öschberghof 11<br />
HTL 5<br />
HW-Tech Works 22<br />
Hypo-Vereinsbank 30<br />
IG Sprühtechnik 19<br />
Ikea 5<br />
Juwelier Baur 26<br />
Juwelier Stein 26<br />
Kech-Transport 18<br />
Konzeptunion 15<br />
Kowalski, Seide und<br />
Partner<br />
11<br />
KTW 22<br />
Mainau GmbH 7<br />
Neun Consulting<br />
Group<br />
8<br />
Paradiesbäckerei<br />
Menge<br />
26<br />
Peter Riegel Wein<strong>im</strong>port<br />
21<br />
Pssst-Bettenhaus 19<br />
Qualis 31<br />
Rotary Blitz 10<br />
RWK 12<br />
Schiesser 20<br />
Schreinerei Heinz &<br />
Gerhard Jordan<br />
1<br />
Spedition Dachser 20<br />
Teich Meister 25<br />
Vitra Design Museum 24<br />
Wefa 9<br />
Wenglor Sensoric 1<br />
Widenhorn Gärten<br />
am See<br />
25<br />
ZF Friedrichshafen 5, 13<br />
Impressum<br />
Profit<br />
Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />
Holger Thissen<br />
Redaktionelle Beratung und<br />
Mitarbeit:<br />
Johannes Eber<br />
Hildegard Linßen<br />
Ingo Feiertag<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />
Geschäftsführer:<br />
Rainer Wiesner<br />
Objektverantwortung und Anzeigen:<br />
Andreas Heinkel<br />
Verlagsleitung Vertrieb:<br />
Erwin Dohm-Acker<br />
SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />
Max-Stromeyer-Straße 178,<br />
78467 Konstanz<br />
Postfach 102 001,<br />
78420 Konstanz<br />
Telefon 0 75 31/999-0<br />
Telefax 0 75 31/999-1485<br />
Abo-Service:<br />
Kostenlose Servicenummer:<br />
0800/880 8000<br />
Internet:<br />
www.profit-wirtschaft.de<br />
E-Mail-Adressen:<br />
info@profit-wirtschaft.de<br />
Commerzbank Konstanz<br />
Konto-Nr. 270181100<br />
BLZ 690 400 45<br />
Druck:<br />
Druckerei Konstanz GmbH<br />
78467 Konstanz,<br />
Max-Stromeyer-Straße 180<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 1<br />
vom 1. Oktober 2005 mit den Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen für<br />
Anzeigen und Beilagen und den<br />
Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
des Verlages gültig. Bei<br />
Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />
Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />
bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />
auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />
Keine Gewähr für<br />
unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />
und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />
ist Konstanz, soweit<br />
nicht zwingend gesetzlich anders<br />
vorgeschrieben.<br />
Mit Benzin <strong>im</strong> Blut auf Erfolgskurs:<br />
Der Singener Autohändler Fridolin<br />
Koltes lockt mit Nobelkarossen wie<br />
Ferrari, Bugatti, Maserati, Rolls-<br />
Royce oder Jaguar Autofans aus aller<br />
Welt in den Hegau. >Seite 18<br />
Konzentriert arbeiten und sich dabei<br />
auch noch so richtig wohlfühlen: Mit<br />
diesem Konzept wurde der Öschberghof<br />
in Donaueschingen zu<br />
einem der beliebtesten Tagungshotels<br />
in Deutschland. >Seite 11<br />
Mit Gefühl und Intelligenz: Comara<br />
aus St. Georgen verbessert mit neuer<br />
Software die Steuerung von Werkzeugmaschinen.<br />
Ein Jahr nach Gründung<br />
schreibt das Unternehmen<br />
schon schwarze Zahlen. >Seite 23<br />
Mallorca für Genießer: Im Landhotel<br />
zeigt sich die Mittelmeerinsel von<br />
ihrer schönsten Seite. Die Form des<br />
sanften Finca-Tourismus zwischen<br />
Oliven und Ziegen wird auf der Insel<br />
sogar gefördert. >Seite 24<br />
Tolle Uhren, Geschenkkörbe mit<br />
kulinarischen Köstlichkeiten, bedruckte<br />
Torten, Abenteuer wie Fallschirmspringen<br />
oder Bobfahren: Wir<br />
stellen exklusive und ausgefallene<br />
Geschenke vor. >Seite 26<br />
Das Thema: Unternehmensteuerreform – gleiche Besteuerung aller Rechtsformen kommt<br />
Rund um Deutschland<br />
fallen die Steuern<br />
◆ Die Reform der Unternehmensteuern wird erst 2008 in Kraft treten – Doch schon nächstes Jahr soll manches besser werden<br />
von Johannes Eber<br />
Berlin – In Europa zeigt der zunehmende<br />
Standortwettbewerb Wirkung.<br />
Immer mehr Staaten senken ihre Körperschaftsteuern.<br />
Einige Beispiele:<br />
Finnland hat in diesem Jahr den Satz<br />
von 29 auf 26 Prozent gesenkt, Österreich<br />
von 34 auf 25 Prozent und Tschechien<br />
von 28 auf 26 Prozent. Nur<br />
Deutschland hält an den hohen Steuersätzen<br />
vorerst fest, obwohl es <strong>im</strong> europäischen<br />
Vergleich (negativer) Spitzenreiter<br />
ist.<br />
Erst 2008 soll eine Unternehmensteuerreform<br />
kommen. Darauf haben<br />
sich Union und SPD in den Koalitionsgesprächen<br />
verständigt. Die soll dafür<br />
grundlegend sein. Vermutlich wird der<br />
Steuersatz drastisch sinken. Er soll<br />
dann zwischen 25 und 30 Prozent liegen.<br />
Ebenfalls als sicher gilt, dass die<br />
zu entwickelnde Steuer für alle<br />
Rechtsformen – ob Personen- oder Kapitalgesellschaften<br />
– gleichermaßen<br />
gelten soll. Darüber hinaus gibt es<br />
noch viel Uneinigkeit. Der neuen Regierung<br />
stehen zwei Steuermodelle<br />
zur Verfügung – eines des Sachverständigenrates<br />
und eines der Stiftung<br />
Marktwirtschaft (siehe Infokästen<br />
rechts).<br />
Damit die Unternehmen aber <strong>im</strong><br />
Standortwettbewerb nicht untergehen,<br />
wurden in den Koalitiongesprächen<br />
schon für 2006 Erleichterungen<br />
für die Unternehmen vereinbart. Die<br />
Wichtigsten:<br />
Der Abschreibungssatz soll bis zur<br />
Steuerreform 2008 von 20 auf 30 Prozent<br />
erhöht werden.<br />
Die Probezeit für neu eingestellte<br />
Mitarbeiter wird von sechs Monate auf<br />
zwei Jahre verlängert.<br />
Kleinere Mittelständler sollen bei<br />
der Umsatzsteuerzahlung entlastet<br />
werden. Sie müssen diese Steuer erst<br />
abführen, wenn ihre Rechnung bezahlt<br />
wurde (Ist-Versteuerung). Die<br />
Umsatzgrenzen werden in den alten<br />
Bundesländern ab 2006 von 125 000<br />
auf 250 000 Euro angehoben. In den<br />
neuen Ländern bleibt sie bei 500 000<br />
Euro.<br />
Von Rechtsform-Neutralität keine Spur<br />
◆ Im heutigen Steuersystem bestehen zahlreiche Ungerechtigkeiten zwischen Kapital- und Personengesellschaften<br />
Stuttgart – Für jedes Unternehmen ist<br />
die Rechtsform von entscheidender<br />
Bedeutung. Je nachdem, ob ein Unternehmen<br />
als Kapitalgesellschaft, etwa<br />
als GmbH oder AG, oder als Personenunternehmen,<br />
etwa als Einzelunternehmen<br />
oder mit anderen als KG oder<br />
als OHG betrieben wird, löst dies unterschiedliche<br />
steuerliche Folgen aus.<br />
Ziel der meisten Steuersysteme ist<br />
es, eine Rechtsform-Neutralität zu gewährleisten.<br />
Das heißt, dass der Gewinn<br />
eines Unternehmens – unabhängig<br />
von der Rechtsform – möglichst<br />
in gleicher Weise besteuert werden<br />
soll. Dieses Ziel ist ehrenvoll, es<br />
wird aber <strong>im</strong> deutschen Steuerrecht<br />
derzeit nicht erreicht. So werden beispielsweise<br />
Kapital- und Personengesellschaften<br />
unterschiedlich besteuert:<br />
bei Kapitalgesellschaften fallen <strong>im</strong><br />
Vergleich zu Personengesellschaften<br />
in der Regel höhere Steuern an, wenn<br />
die Gewinne an die Gesellschafter<br />
ausgeschüttet werden. Werden die Gewinne<br />
dagegen einbehalten, ist die<br />
Steuerbelastung bei Kapitalgesellschaften<br />
geringer als bei vergleichbaren<br />
Personengesellschaften. Der Hin-<br />
Duale Steuer<br />
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung<br />
der gesamtwirtschaftlichen<br />
Lage hat der Bundesregierung ein<br />
neues Steuermodell vorgeschlagen.<br />
Demnach sollen alle Einkommen auf<br />
zwei Formen der Besteuerung reduziert<br />
werden. Auf Kapitaleinkünfte<br />
sowie alle übrigen Einkommen. Alle<br />
Unternehmen würden dann, unabhängig<br />
von ihrer Rechtsform der<br />
Kapitalbesteuerung unterliegen und<br />
eine so genannte Unternehmensteuer<br />
bezahlen. Der Steuersatz soll zwischen<br />
25 und 30 Prozent betragen und zwar<br />
einschließlich des Steueranteils der<br />
Kommunen. Der Sachverständigenrat<br />
schlägt vor, die Gewerbesteuer abzuschaffen<br />
und durch einen Zuschlag<br />
tergrund: Gewerbesteuerlich wird sowohl<br />
der Gewinn von Kapitalgesellschaften<br />
als auch der Gewinn von Personengesellschaften<br />
erfasst. Anschließend<br />
greifen aber zwei völlig verschiedene<br />
Steuerkonzepte: Der von der Personengesellschaft<br />
erwirtschaftete Gewinn<br />
wird von den Gesellschaftern <strong>im</strong><br />
Rahmen der Einkommensteuer besteuert.<br />
Die Steuerbelastung ergibt sich<br />
hierbei nach dem persönlichen Einkommensteuersatz<br />
der Gesellschafter.<br />
Bei Kapitalgesellschaften dagegen unterliegt<br />
der Gewinn zunächst auf Ebene<br />
der Kapitalgesellschaft der Körperschaftsteuer.<br />
Wird der Gewinn dann<br />
weiter an die Gesellschafter in Form<br />
einer Dividende ausgeschüttet, hat<br />
der Gesellschafter diesen nochmals<br />
zur Hälfte der Einkommensteuer zu<br />
unterwerfen. Damit hängt die Steuerbelastung<br />
einer Kapitalgesellschaft<br />
davon ab, ob der Gewinn einbehalten<br />
oder an die Gesellschafter ausgeschüttet<br />
wird, während es bei der Personengesellschaft<br />
darauf nicht ankommt.<br />
Eine Beispielrechnung zeigt die<br />
Steuerbelastungen, die von einer Kapitalgesellschaft<br />
beziehungsweise ei-<br />
auf die Unternehmensteuer sowie die<br />
Einkommensteuer zu ersetzen.<br />
Nachteil: Da der Einkommensteuerspitzensatz<br />
über dem der Unternehmensteuer<br />
läge, würde versucht<br />
werden Geld umzuschichten, etwa<br />
indem Steuerzahler ein persönliches<br />
Unternehmen gründen, um von den<br />
niedrigeren Unternehmensteuern zu<br />
profitieren. Außerdem widerspricht die<br />
duale Besteuerung dem Gerechtigkeitsempfinden<br />
vieler: Kapitaleinkommen<br />
würden nämlich niedriger<br />
besteuert werden als sonstige Einkommen.<br />
Vorteil: Unternehmen würden unabhängig<br />
von ihrer Rechtsform besteuert.<br />
Weiteres Plus: Eigenkapital<br />
würde nicht mehr steuerlich gegenüber<br />
Fremdkapital benachteiligt. (ebe)<br />
ner Personengesellschaft <strong>im</strong> Fall der<br />
Gewinneinbehaltung zu zahlen sind:<br />
In Konstanz etwa würde auf den Gewinn<br />
einer Personengesellschaft von<br />
100 Euro eine Steuer von 44,76 Euro<br />
anfallen, während eine Kapitalgesellschaft<br />
nur 37,61 Euro zu zahlen hätte.<br />
Sollten Investitionen aus erwirtschafteten<br />
Gewinnen geplant sein, stände<br />
dem Unternehmen in<br />
der Rechtsform einer<br />
Kapitalgesellschaft gegenüber<br />
der Personengesellschaft<br />
damit pro<br />
100 Euro Gewinn 7,15<br />
Euro mehr zur Verfügung.<br />
Die Kapitalgesellschaft<br />
ist also <strong>im</strong> Fall geplanter<br />
Investitionen <strong>im</strong> Vorteil. Sollte<br />
der Gewinn allerdings an die Gesellschafter<br />
ausgeschüttet werden, kehrt<br />
sich die Vorteilhaftigkeit allerdings zu<br />
Gunsten der Personengesellschaft<br />
um.<br />
Da Gesellschafter einer Kapitalgesellschaften<br />
ausgeschüttete Gewinn<br />
nochmals zur Hälfte der Einkommensteuer<br />
sowie dem Solidaritätszuschlag<br />
unterwerfen müssen, fällt <strong>im</strong><br />
Die Personengesellschaft<br />
ist <strong>im</strong> Vorteil,<br />
wenn die Gewinne für<br />
Konsum verwendet<br />
werden sollen.<br />
Synthetische Steuer<br />
In über einjähriger Arbeit haben 70<br />
Experten aus Politik, Wissenschaft,<br />
Rechtssprechung, Verwaltung und<br />
unternehmerischer Praxis unter dem<br />
Dach der Stiftung Marktwirtschaft das<br />
Konzept der „Allgemeinen Unternehmenssteuer“<br />
entwickelt. Anders<br />
als der Sachverständigenrat hält die<br />
Kommission „Steuergesetzbuch“ am<br />
Konzept der so genannten synthetischen<br />
Steuer fest, das besagt, dass alle<br />
Einkommen grundsätzlich gleich zu<br />
besteuern sind. Um Unternehmen zu<br />
stärken, sollen aber einbehaltene<br />
Gewinne entlastet werden. Von der<br />
Ausschüttung soll so viel nachversteuert<br />
werden, dass die Endbelastung<br />
der Unternehmer so hoch ist wie die<br />
Endergebnis auf den Gewinn einer Kapitalgesellschaft<br />
in Konstanz in Höhe<br />
von 100 Euro eine Steuerbelastung von<br />
51,43 Euro an, während es bei Gesellschaftern<br />
einer Personengesellschaft<br />
bei der Steuerbelastung von 44,76 Euro<br />
bleibt. Damit haben Gesellschafter<br />
einer Personengesellschaft gegenüber<br />
Anteilseignern einer Kapitalgesellschaft<br />
pro 100 Euro Ge-<br />
winn 6,67 Euro mehr<br />
für Konsumzwecke in<br />
der Tasche.<br />
Festzuhalten bleibt<br />
also, dass die Personengesellschaftbezüglich<br />
des Steuersatzes<br />
<strong>im</strong> Vorteil ist, wenn die<br />
Gewinne für Konsumzwecke verwendet<br />
werden sollen. Sollten die Gewinne<br />
dagegen für Investitionen genutzt<br />
werden, ist die Kapitalgesellschaft <strong>im</strong><br />
Vorteil. Sollte der Körperschaftsteuer-<br />
Satz, wie in den Koalitionsverhandlungen<br />
diskutiert, noch weiter gesenkt<br />
werden, beispielsweise auf 19 Prozent,<br />
würde sich dieser Vorteil von derzeit<br />
7,15 Euro pro 100 Euro Gewinn auf<br />
12,52 Euro pro 100 Euro Gewinn erhö-<br />
anderer Einkommenbezieher. So wie<br />
bei der dualen Einkommensteuer will<br />
die Kommission „Steuergesetzbuch“<br />
die Unternehmen in Zukunft unabhängig<br />
von der Rechtsform besteuern<br />
und die Steuer soll sich ebenfalls<br />
aus einer allgemeinen und einer<br />
kommunalen Komponente zusammensetzen.<br />
Ausnahme für Kleinunternehmer:<br />
Sie können bei der<br />
bisherigen Einkommensteuer bleiben.<br />
Nachteil: Kapital fließt nicht der<br />
effizientesten Verwendung zu, da<br />
einbehaltene Gewinne niedriger<br />
besteuert werden als ausgeschüttete.<br />
Vorteil: Der Unternehmensteuersatz<br />
kann weiter abgesenkt werden als bei<br />
der dualen Einkommensteuer, was<br />
den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger<br />
macht. (ebe)<br />
hen. Doch dieser Steuerbelastungsvergleich<br />
ist nur die halbe Wahrheit,<br />
denn er lässt weitere steuerliche Unterschiede<br />
der Personen- und Kapitalgesellschaft<br />
unberücksichtigt. Bei Kapitalgesellschaften<br />
werden zudem<br />
noch schuldrechtliche Verträge (z.B.<br />
Darlehens-, Miet- und Arbeitsverträge)<br />
zwischen Gesellschaftern und Kapitalgesellschaften<br />
steuerlich grundsätzlich<br />
mit der Folge anerkannt, dass<br />
die Zahlungen auf Ebene der Kapitalgesellschaft<br />
den Gewinn mindern und<br />
von den Gesellschaftern als Zinsen,<br />
Arbeitslohn oder Mieteinnahmen bei<br />
der Einkommensteuer zu versteuern<br />
sind, was die oben dargestellten Steuersätze<br />
beeinflusst. Bei Gesellschaftern<br />
von Personengesellschaften werden<br />
derartige Verträge steuerlich nicht<br />
erkannt, so dass solche Verträge keinen<br />
Einfluss auf die Steuerbelastung<br />
haben. Also: Von Rechtsform-Neutralität<br />
keine Spur.<br />
VON CLEMENS MOEHRLE<br />
ERNST &YOUNG, DEUTSCHE ALL-<br />
GEMEINE TREUHAND AG,<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT