Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE
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geld<br />
Seite 30 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
News<br />
GRENZGÄNGER<br />
Neue Steuerbelastung<br />
Grenzgänger in die Schweiz zahlen<br />
jetzt auch Steuern auf die<br />
Einmalzahlungen aus Schweizer<br />
Pensionskassen. Darauf macht<br />
das Finanzamt Konstanz aufmerksam.<br />
Hintergrund ist das<br />
deutsche Alterseinkünftegesetz,<br />
das die Bezüge von Rentnern<br />
schrittweise steuerpflichtig<br />
macht. Konkret heißt das: Erhält<br />
ein Grenzgänger 2005 Zahlungen<br />
aus einer Schweizer Alters- und<br />
Hinterlassenenversorgung (AHV)<br />
oder einer Schweizer Pensionskasse,<br />
muss er die Hälfte dieser<br />
Zahlungen mit seinem individuellen<br />
Steuersatz versteuern. Der<br />
steuerpflichtige Teil steigt jährlich<br />
und erreicht 100 Prozent <strong>im</strong> Jahre<br />
2040. Der Vorsteher des Finanzamts<br />
Konstanz erklärt hierzu: „Ein<br />
Grenzgänger, der in Deutschland<br />
wohnt und in der Schweiz arbeitet,<br />
ist wegen des Schweizer<br />
Arbeitsortes beziehungsweise des<br />
Schweizer Arbeitgebers in das<br />
Schweizer Altersvorsorgesystem<br />
integriert. Der Grenzgängerarbeitslohn<br />
und die Einkünfte aus<br />
der Altersvorsorge unterliegen<br />
jedoch nach dem deutsch-schweizerischenDoppelbesteuerungsabkommen<br />
der deutschen Besteuerung<br />
und somit dem deutschen<br />
Einkommensteuerrecht.“<br />
(hot)<br />
BÖRSENGANG<br />
Roth & Rau<br />
Der Aufsichtsrat des Bermatinger<br />
Automatisierungsunternehmens<br />
Rohwedder AG hat am Freitag<br />
beschlossen, das Unternehmen<br />
Roth & Rau in Hohenstein-Ernstthal<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2006 an<br />
die Börse zu bringen. Die Rohwedder<br />
AG hält seit Juli 2002 60<br />
Prozent der Anteile an dem Unternehmen,<br />
das hauptsächlich in<br />
der Photovoltaik-Branche tätig ist.<br />
(sk)<br />
Bessere Rendite:<br />
Aktien statt<br />
Rentenpapiere<br />
Konstanz (hot) Aktien versprechen in<br />
den nächsten fünf bis zehn Jahren<br />
deutlich bessere Renditen als Rentenpapiere.<br />
Davon ist Dr. Thomas Schüßler,<br />
Fonds-Manager bei der Deutsche<br />
Bank Fondsgesellschaft DWS, überzeugt.<br />
Er erläuterte seine Ansicht in einem<br />
Gespräch mit Profit in Konstanz.<br />
Zwar hätten Rentenpapiere in den<br />
vergangenen zwanzig Jahren außergewöhnlich<br />
gute Renditen erzielt. „Dass<br />
Rentenpapiere in der Vergangenheit<br />
gut liefen, heißt aber nicht, dass sie<br />
auch in Zukunft zu den Gewinnern<br />
zählen.“ Sie müssten sich vielmehr<br />
wieder auf ihr normales Niveau einpendeln.<br />
<strong>Mehr</strong> als drei bis vier Prozent<br />
Rendite seien hier in den nächsten<br />
zehn Jahren nicht zu holen. „Bei 2,5<br />
Prozent Inflation bleibt dann nicht<br />
mehr viel übrig“, sagt Schüßler.<br />
Bei Aktien sieht Schüßler mehr Potenzial:<br />
„Anleger können hier zwar<br />
auch keine durchschnittlichen Gewinne<br />
von 30 Prozent erwarten. Aber<br />
auf zehn Jahre gesehen rechne ich bei<br />
Aktien mit höheren einstelligen Renditen.“<br />
Und in welchen Ländern und Branchen<br />
sieht Schüßler Potenzial? „Asien<br />
und die Ölbranche sind in Zukunft besonders<br />
interessant, aber auch riskantere<br />
Anlagen.“ Mit vorübergehenden<br />
Einbrüchen müssten Anleger hier<br />
rechnen. Um vom Unternehmenswachstum<br />
etwa in China zu profitieren,<br />
müsse man nicht unbedingt in<br />
China-Fonds oder-Aktien investieren.<br />
Genauso gut sei ein Investment in Unternehmen<br />
und Branchen, die Produkte<br />
und Rohstoffe in den wachsenden<br />
chinesischen Markt <strong>im</strong>portieren.<br />
„Öl ist auch etwas für risikofreudigere<br />
Anleger, die sich von stärkeren<br />
Kursschwankungen nicht aus der Ruhe<br />
bringen lassen.“ Auf lange Sicht<br />
werde wegen der begrenzten Ölvorräte<br />
aber die Ölindustrie von den steigenden<br />
Preisen profitieren. Von anderen<br />
Rohstoffen hält Schüßler als langfristige<br />
Anlage weniger, da diese anders<br />
als Öl oft unbegrenzt verfügbar<br />
seien. Auf Edelmetall möchte aber<br />
auch Schüßler nicht verzichten. Als<br />
Absicherung gegen Kursrutsche empfiehlt<br />
er, Aktien von Goldminen mit ins<br />
Depot zu nehmen.<br />
Ökosteuer<br />
zurück<br />
◆ Jetzt Erstattung der Ökosteuer beantragen<br />
Von Erich Struckat<br />
Produzierende und landwirtschaftliche<br />
Betriebe können sich die Ökosteuer<br />
auf Strom und Mineralöl zurückerstatten<br />
lassen, wenn sie mehr als 25<br />
MWh Strom <strong>im</strong> Jahr verbrauchen und<br />
den Antrag noch bis zum 31. Dezember<br />
stellen.<br />
Stromsteuerermäßigung<br />
Weithin bekannt ist bereits die Sparmöglichkeit<br />
für produzierende Betriebe<br />
(z.B. schon Bäcker, Metzger, Z<strong>im</strong>merer,<br />
Schreiner), bei einem Stromverbrauch<br />
von über 25 MWh (25.000<br />
kWh) einen Erlaubnisschein zum Bezug<br />
von Strom mit ermäßigter Stromsteuer<br />
be<strong>im</strong> zuständigen Hauptzollamt<br />
zu beantragen. Die ermäßigte<br />
Stromsteuer beträgt dann bereits<br />
während des Jahres 12,30 Euro statt<br />
20,50 Euro pro MWh für den über der<br />
Sockelmenge von 25 MWh liegenden<br />
Stromverbrauch.<br />
Eine weitgehend unbekannte und<br />
lukrative zusätzliche Möglichkeit zur<br />
Kosteneinsparung ist die Erstattung<br />
auch dieser ermäßigten Stromsteuer<br />
sowie der Mineralölsteuer (für die es<br />
keine unterjährige Ermäßigung wie<br />
bei der Stromsteuer gibt).<br />
Hierzu müssen die in Frage kommenden<br />
Betriebe bei ihrem zuständigen<br />
Hauptzollamt den entsprechenden<br />
Antrag auf amtlich vorgeschriebenem<br />
Formular bis zum 31.<br />
Dezember des Folgejahres stellen, für<br />
das Jahr 2004 also bis zum 31. Dezember<br />
2005.<br />
Wer kann einen Antrag auf die über<br />
die Ermäßigung hinausgehende und<br />
besonders interessante Ökosteuer-Erstattung<br />
stellen?<br />
1. Das Unternehmen muss ein produzierender,<br />
produktionsnaher (z.B.<br />
Härterei, Verzinkerei) oder land- und<br />
forstwirtschaftlicher Betrieb sein (keine<br />
Dienstleister, Spediteure und Han-<br />
delsunternehmen)<br />
2. Der Jahresverbrauch be<strong>im</strong> Strom<br />
liegt über 25 MWh<br />
3. Der jährliche Verbrauch an leichtem<br />
Heizöl liegt über 25.000 Liter<br />
4. Der jährliche Verbrauch an Erdgas<br />
liegt über 140 MWh<br />
5. Der jährliche Verbrauch an Flüssiggas<br />
liegt über 14.625 kg<br />
Diese genannten Verbrauchs-Mengen<br />
der verschiedenen Energiearten<br />
errechnen sich aus der jeweils gesetzlich<br />
festgelegten und als Sockelbetrag<br />
zu entrichtenden Ökosteuer. Dies sind<br />
512,50 Euro be<strong>im</strong> Bezug von Strom<br />
und 205,00 Euro be<strong>im</strong> Verbrauch von<br />
Mineralöl, wozu auch die Gasarten<br />
gehören. Die Energieträger Heizöl,<br />
Erd- und Flüssiggas können für die<br />
Berechnung des Sockelbetrages<br />
von 205,00 Euro zusammengerechnet<br />
werden.<br />
Die über diesen Sockelbeträgen<br />
liegende Ökosteuer pro Jahr<br />
wird nun mit folgenden Einschränkungen<br />
erstattet:<br />
Zuerst kommen 0,4 Prozent<br />
der rentenversicherungspflichtigen<br />
Bruttolohn-Summe der Beschäftigten<br />
des beantragenden Un-<br />
Wer mit seinem produzierenden<br />
Betrieb mehr als 25<br />
MWh Strom <strong>im</strong> Jahr verbraucht,<br />
kann die Ökosteuer zurückfordern.<br />
ternehmens zum Abzug. Diese auf den<br />
ersten Blick unverständliche Maßnahme<br />
ist dadurch begründet, dass bei der<br />
Einführung der Ökosteuer in 1999 die<br />
Rentenversicherungsbeiträge durch<br />
die Ökosteuer-Subventionierung von<br />
10,15 auf 9,75 Prozent gesenkt wurden.<br />
Eine hohe Beschäftigtenzahl bzw.<br />
Bruttolohnsumme beeinflusst somit<br />
die Erstattung negativ, eine geringe<br />
Beschäftigtenintensität positiv.<br />
Von diesem Zwischenresultat müssen<br />
dann noch gesetzlich vorgeschriebene<br />
5 Prozent abgezogen werden, so<br />
dass letztendlich 95 Prozent zur Auszahlung<br />
kommen.<br />
Erwähnt werden muss auch, dass es<br />
für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen<br />
(KWK) gesonderte Erstattungs-Möglichkeiten<br />
gibt.<br />
Depot auf dem Prüfstand<br />
◆ Hypo-Vereinsbank bietet kostenlosen Wertpapier-Check<br />
Konstanz (sk) Wenn Stefan Spier, Filialdirektor<br />
der Hypo-Vereinsbank in<br />
Konstanz, mit seinen Kunden deren<br />
Geldanlagen durchgeht, macht er seit<br />
Jahren <strong>im</strong>mer wieder die gleiche Erfahrung:<br />
„Wie viel Ertrag die Anlagen<br />
abwerfen, hängt zu 80 Prozent von der<br />
grundsätzlichen Struktur der Depots<br />
ab. Welche konkreten Werte dahinter<br />
stehen, entscheidet nur zu 20 Prozent<br />
über die Rendite.“ Sein Portfolio <strong>im</strong>mer<br />
wieder gründlich zu überprüfen<br />
sei deshalb unerlässlich, rät Spier.<br />
„Das ist so wichtig wie der TÜV fürs<br />
Auto – nur dass das Depot wegen der<br />
Schnelllebigkeit der Finanzmärkte<br />
wesentlich häufiger einen Check<br />
braucht“, sagt der Banker.<br />
Dabei stellen Berater aus der gesamten<br />
Finanzbranche fest:<br />
Selbst erfahrene Anleger begehen<br />
<strong>im</strong>mer wieder eine oder mehrere der<br />
folgenden sieben Sünden der Geldanlage:<br />
Sie vertrauen nur auf he<strong>im</strong>ische<br />
Wertpapiere.<br />
Sie vertrauen nur auf Wertpapiere<br />
aus der Branche, in der sie selbst arbeiten.<br />
Sie tarieren den Anteil von Aktien<br />
und anderen Anlageformen nicht passend<br />
aus.<br />
Sie kaufen und verkaufen zum falschen<br />
Zeitpunkt.<br />
Sie handeln ohne klare Strategie.<br />
Sie streuen ihre Anlage nicht ausreichend.<br />
Sie verschließen die Augen vor Risiken.<br />
Um die Chancen und Risiken eines<br />
Wertpapier-Depots opt<strong>im</strong>al abzust<strong>im</strong>men,<br />
gibt es seit einiger Zeit eine<br />
wissenschaftlich fundierte Methode.<br />
Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler<br />
Harry M. Markowitz hat<br />
<strong>im</strong> Detail berechnet, wie sich die langjährige<br />
Entwicklung einzelner Werte<br />
auf ein Portfolio auswirkt. Und vor allem<br />
hat er untersucht, wie sich die<br />
Kombination verschiedener Anlagen<br />
niederschlägt. Sein Ergebnis: Die<br />
Faustformel „je mehr Risiko, desto<br />
mehr Chancen“ st<strong>im</strong>mt in dieser einfachen<br />
Form nicht.<br />
„Es gibt Depots, die hohe Risiken in<br />
sich tragen und die dennoch wenig Ertrag<br />
bringen; und es gibt Depots, die<br />
bei vergleichsweise großer Sicherheit<br />
weit höhere Renditen bringen könnten<br />
als bislang“, erklärt Spier. Wer sein<br />
Portfolio auf eine „Ideallinie“ zwischen<br />
Risiko und Chance bringen<br />
möchte, kann den kostenlosen Depot-<br />
Check der Hypo-Vereinsbank in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Eine computergestützte Berechnung<br />
wertet dabei nach den Erkenntnissen<br />
des Nobelpreisträgers Markowitz<br />
aus, wie sich die einzelnen Teile<br />
eines Depots über längere Zeiträume<br />
hinweg entwickelt haben und welche<br />
Wechselbeziehungen es bei der Entwicklung<br />
der verschiedenen Werte gegeben<br />
hat.<br />
Der Depot-Check der HVB ist kostenlos<br />
und unverbindlich für jeden Interessenten,<br />
egal ob HVB-Kunde oder<br />
nicht.<br />
Depotcheck<br />
Der 20-minütige Wertpapier-<br />
Depotcheck der HVB wird an allen<br />
Filialen der HVB kostenlos angeboten.<br />
Mit Hilfe einer Software<br />
wird vor Ort überprüft, ob das<br />
Depot eine gesunde Mischung hat.<br />
Zum Depotcheck benötigen Interessenten<br />
einen Depotauszug oder<br />
andere Unterlagen, aus denen<br />
Wertpapierkennnummern und<br />
Höhe der Einlagen hervorgehen.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich,<br />
wird aber empfohlen. Es gibt<br />
auch die Möglichkeit, den Depotcheck<br />
außerhalb der Filialöffnungszeiten<br />
durchzuführen. Telefonische<br />
Terminvereinbarung: 07531-9076 0<br />
Die richtige Mischung<br />
der Aktien<br />
macht’s: Die HVB<br />
bietet einen Depotcheck<br />
an.<br />
Achivbild: dpa<br />
Fragen in diesem Zusammenhang<br />
werden von den zuständigen Hauptzollämtern<br />
beantwortet. Weiterhin gewährt<br />
die jeweilige IHK oder HWK evtl.<br />
Unterstützung.<br />
Die Beantragung und Beratung<br />
kann auch über entsprechend kundige<br />
Steuerberater erfolgen.<br />
Friedrichshafen – Zukunftssicher und<br />
mit möglichst hoher Rendite investieren<br />
möchte natürlich jeder Anleger.<br />
Be<strong>im</strong> 21. Anlageforum des Internationalen<br />
Bankhauses Bodensee (IBB) in<br />
Friedrichshafen wurde <strong>im</strong> November<br />
ein Projekt vorgestellt, das diese Kriterien<br />
erfüllen könnte: die Biodiesel Süd<br />
GmbH, die noch <strong>im</strong> November in eine<br />
AG umgewandelt werden soll. Wann<br />
das Unternehmen an die Börse geht,<br />
darüber hüllte sich Thomas Rappold,<br />
Gesellschafter der Biodiesel Süd<br />
GmbH, allerdings in Schweigen.<br />
Biodiesel Süd ist ein Projekt, das bei<br />
SpaRenta, einer Servicegesellschaft<br />
mit Sitz in Stuttgart, die sich eigentlich<br />
vor allem mit der Entwicklung von Finanzkonzepten<br />
für die Altersvorsorge<br />
beschäftigt, entstanden ist. Hier wurde<br />
die Idee geboren, einen neuen<br />
Energiekonzern zu schaffen, der Biodiesel<br />
herstellt, selbst vermarktet und<br />
das Energie- und Mobilitätsmangement<br />
für große Fuhrparks betreibt.<br />
Hintergrund ist natürlich der ständig<br />
steigende Rohölpreis, der nach<br />
Einschätzung des Leiters des Anlagemanagements<br />
der IBB in Friedrichshafen,<br />
Joach<strong>im</strong> Hartel, und Thomas<br />
Rappold langfristig nach heutigen<br />
Maßstäben schwindelnde Höhen erreichen<br />
wird, wie bei den Krisen der<br />
vergangenen Monate bereits zu erahnen<br />
war.<br />
Biodiesel Süd will in Zusammenarbeit<br />
mit AT Agrartechnik (Schaitdorf),<br />
dem europaweiten Technologieführer<br />
für Biodieselanlagen, in Marbach am<br />
Neckar für 80 Millionen Euro das erste<br />
große Biodieselwerk in Baden-Württemberg<br />
mit einer Jahreskapazität von<br />
150.000 Tonnen Biodiesel errichten.<br />
Realisiert werden soll die Fabrik zur<br />
Herstellung des Biodiesels und eine<br />
eigene Ölmühle in drei Stufen. Das Finanzierungskonzept<br />
sieht nach Auskunft<br />
von Rappold keine öffentliche<br />
Förderung vor. Notwendige Genehmigungen<br />
der Behörden liegen bereits<br />
vor. Produktionsbeginn soll <strong>im</strong> Jahr<br />
2007 sein, Baubeginn noch in diesem<br />
Jahr.<br />
Aber nicht nur die Herstellung des<br />
Biodiesels aus Raps-, Soja-, Palm-, Alt-<br />
Bis Jahresende können Unternehmen<br />
die Ökosteuer zurückverlangen.<br />
Illustration: Steller<br />
Der Autor:<br />
Erich Struckat, Steuerberater<br />
Sankt-Ulrich-Str. 51<br />
88662 Überlingen<br />
Telefon 07551/9252-0<br />
Telefax 07551/9252-93<br />
Weitere Infos Im Internet unter:<br />
www.zoll.de<br />
Biodiesel-Rendite<br />
◆ Biodiesel Süd will an die Börse – Zeitpunkt unklar<br />
Von Georg Wex<br />
speise- und Sonnenblumenkernöl sowie<br />
Fettsäuren soll in die eigene Hand<br />
genommen werden. Biodiesel Süd will<br />
parallel dazu ein eigenes Biodiesel-<br />
Tankstellennetz aufbauen. Geplant<br />
sind zunächst 20 Standorte. Schließlich<br />
soll für große Fuhrparks auch das<br />
Energie- und Mobilitätsmanagement<br />
übernommen werden, natürlich mit<br />
dem Hintergedanken, auch über diese<br />
Schiene den eigenen Biodiesel verkaufen<br />
zu können.<br />
Ziel von Biodiesel Süd ist es zunächst,<br />
die überregionale Marktführerschaft<br />
<strong>im</strong> Südwesten zu erreichen.<br />
Letztendlich will man aber in den europäischen<br />
Raum hineinwachsen. Die<br />
Chancen stehen schon rein geografisch<br />
nicht schlecht. In Süddeutschland<br />
gibt es lediglich <strong>im</strong> benachbarten<br />
Bayern zwei größere Biodieselwerke in<br />
Mainburg und Ochsenfurt. Andere<br />
Werke liegen vor allem in den neuen<br />
Bundesländern und wurden, so Rappold,<br />
vor allem deshalb errichtet, um<br />
Subventionen zu erhalten, ohne dass<br />
dabei besonderer Wert auf die strategische<br />
Lage gelegt wurde. Über den<br />
Standort Marbach habe man lange<br />
nachgedacht. Er biete eine direkte Anbindung<br />
an die Bahn und die Neckarschifffahrt.<br />
Zudem bestehen <strong>im</strong> Ballungsraum<br />
Stuttgart enorme Absatzmöglichkeiten.<br />
Rein wirtschaftlich der größte Vorteil<br />
von Biodiesel ist, dass er derzeit 15<br />
bis 20 Cent billiger ist als Diesel aus<br />
Rohöl. Mindestens bis 2009 ist der Biodiesel<br />
von der Mineralölsteuer befreit.<br />
Hinzu kommt, dass der Bedarf aufgrund<br />
der wesentlich günstigeren und<br />
<strong>im</strong>mer wichtiger werdenden Umweltbilanz<br />
steigt. Das Kyoto-Protokoll und<br />
EU-Richtlinien schreiben die Einführung<br />
von Biokraftstoffen beziehungsweise<br />
die Erhöhung ihres Anteils vor,<br />
um den Treibhauseffekt und den Partikelausstoß<br />
zu mildern, erläuterte<br />
Rappold. Bei den meisten heutigen<br />
Dieselmotoren ist eine Umrüstung auf<br />
Biodiesel möglich.<br />
Die Startposition von Biodiesel Süd<br />
scheint gut zu sein und die erwartete<br />
Rendite hoch – wenn die Anlaufphase<br />
gemeistert wird. Bleibt die Frage,<br />
wann geht das Unternehmen an die<br />
Börse?