Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE
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Technik<br />
Seite 22 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Neues<br />
REF<br />
Nullpunkthalter<br />
Einen neuen Nullpunkthalter<br />
präsentierte die Firma REF aus<br />
Deisslingen-Lauffen. Der Nullpunkthalter<br />
kostet zwischen 150<br />
und 500 Euro und wird hauptsächlich<br />
für Senkerodierung bei<br />
Kupfer- und Graphitelektroden<br />
verwendet. „Er ist auf drei Systeme<br />
adaptierbar und besteht aus<br />
gehärtetem Aluminium, hat aber<br />
die gleiche Genauigkeit wie Nullpunkthalter<br />
aus Stahl“, sagt Andreas<br />
Hoffmann (Bild) vom<br />
Marketing-Vertrieb des Unternehmens.<br />
(sk)<br />
TRUMPF<br />
Power-Weld multiflex<br />
Das gab es in dieser Größe noch<br />
nie, ein Laser, der nicht nur kleine<br />
Werkzeuge reparieren kann:<br />
„Bislang wurden Laser zur Werkzeugreparatur<br />
nur an Handarbeitsplätzen<br />
verwendet“, sagt<br />
Uwe Bonk (Bild) aus dem Vertrieb<br />
der Schramberger Trumpf Laser.<br />
Das neuartige, auf der Fakuma<br />
vorgestellte Gerät Power-Weld<br />
multiflex kann nun neben winzigen<br />
Werkstücken auch tonnenschwere<br />
Werkzeuge reparieren.<br />
Der Vorteil des neuen Lasers ist<br />
laut Bonk die „geringe Wärmeeinbringung,<br />
mit der er auch feine<br />
Nähte schweißen kann“. Etwa<br />
50 000 Euro kostet das Gerät-<br />
Hinzu kommt der Preis für den<br />
Laser. (sk)<br />
TESTO<br />
Druckluftzähler 6440<br />
Der Testo 6440 sieht aus wie ein<br />
überd<strong>im</strong>ensionaler Alkoholtester,<br />
in der Praxis misst der Druckluftzähler,<br />
wie viel Druckluft einer<br />
Industrieanlage zugeführt wird.<br />
Der Verbrauch kann so best<strong>im</strong>mt<br />
und Kompressoren gleichmäßig<br />
ausgelastet werden. „So kann<br />
man für einen gleichmäßigen<br />
Verbrauch beispielsweise Pausenzeiten<br />
versetzen“, sagt Daniel<br />
Schleer (Bild), Außendienst-<br />
Mitarbeiter Region Baden der<br />
Firma Testo aus Lenzkirch. (fei)<br />
Kunststoffmesse mit Rekorden<br />
◆ <strong>Mehr</strong> als 40 000 Fachbesucher bei Fakuma in Friedrichshafen<br />
Friedrichshafen (sk) Positiver kann<br />
die Bilanz einer Fachmesse kaum ausfallen:<br />
Rekordzahlen bei den Ausstellern<br />
wie Besuchern. Die 17. Fakuma,<br />
Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung,<br />
bleibt selbst in konjunkturell<br />
nicht einfachen Zeiten auf<br />
Wachstumskurs. An fünf Messetagen<br />
kamen 40 058 Besucher, mehr als vor<br />
zwei Jahren.<br />
Mit der Steigerung von rund zehn<br />
Prozent bei den Besucherzahlen erfuhr<br />
die gestern zu Ende gegangene<br />
Fakuma so viel Nachfrage seitens des<br />
Fachpublikums wie nie zuvor. Dazu<br />
der Veranstalter, Paul E. Schall: „Das<br />
zeigt, wie sehr die Fakuma von der<br />
Kunststoffbranche angenommen<br />
wird. Damit ist sie dieses Jahr eindeutig<br />
das wichtigste Ereignis der Kunststoffbranche<br />
Europas. Zugleich konnten<br />
unsere Erwartungen deutlich<br />
übertroffen werden.“ Dazu beigetragen<br />
hat sicherlich die klare Ausrichtung<br />
der Fachmesse auf die Kunststoffverarbeitung<br />
und die Bereiche<br />
Spritzgießen und Extrudieren.<br />
Erfolgsgarant Praxisnähe<br />
Wichtiger noch als die nackten Zahlen<br />
ist jedoch die Kompetenz der Fachbesucher.<br />
Und die kann sich sehen lassen:<br />
So sind vor allem Entscheider aus<br />
der Produktion und der technischen<br />
Geschäftsleitung auf der Fakuma anzutreffen,<br />
aber auch Produktentwickler,<br />
Qualitätsspezialisten und natürlich<br />
Maschinenbediener und Einsteller,<br />
um einige Beispiele zu nennen.<br />
Das zeigt auch die vieler Orten gelobte<br />
Praxisnähe der Fakuma, einem weiteren<br />
Erfolgsgaranten.<br />
Im Vorfeld der diesjährigen Fakuma<br />
war die gesamte Kunststoffbranche<br />
gespannt auf den Verlauf der nunmehr<br />
zum 17. Mal stattfindenden Veranstaltung,<br />
zumal in diesem Jahr erstmals in<br />
insgesamt elf Messehallen ausgestellt<br />
wurde und die Extrusionstechnik eine<br />
eigene Halle bekam. Dementsprechend<br />
rekordverdächtig war auch die<br />
Ausstellerzahl mit <strong>im</strong>merhin 1504.<br />
Nicht unwesentlich dazu beigetragen<br />
haben die ausländischen Aussteller.<br />
Dieses Jahr waren 454 ausländische<br />
Unternehmen aus 38 Ländern in<br />
Friedrichshafen vertreten – ebenfalls<br />
ein neuer Rekord. Immerhin 16,3 Prozent<br />
der über 40 000 Fachbesucher kamen<br />
aus dem Ausland.<br />
Seit ihren Anfängen <strong>im</strong> Jahr 1981<br />
Ein Barmann<br />
aus Metall<br />
Positive Bilanz der Kunststoffmesse: Veranstalter und Aussteller waren zufrieden mit der 17. Fakuma. Bild: Messe<br />
konnte sich die Fakuma bei den Ausstellerzahlen<br />
eines stetigen Zuwachses<br />
erfreuen. Sie findet <strong>im</strong>mer in den<br />
K-freien Jahren statt, wobei die Düsseldorfer<br />
K-Messe in einem dreijährigen<br />
Turnus erfolgt. Einen dauerhaften<br />
Zuwachs konnte die Fakuma auch auf<br />
der Besucherseite vermelden. Die<br />
nächste Fakuma findet vom 17. bis<br />
zum 21. Oktober 2006 statt.<br />
Die Gründe für den Erfolg der Fakuma<br />
sind zahlreich: So bietet die Fachmesse<br />
schon von jeher ein sehr hohes<br />
◆ KTW präsentiert einen Roboter, der Bier einschenkt<br />
von ingo feiertag<br />
Der Barmann ohne Gesicht lockt<br />
die Zuschauer magisch an. Zwei<br />
metallene Arme verrichten hinter einer<br />
Plexiglasscheibe monoton ihre Arbeit<br />
und ziehen die Blicke des Publikums<br />
auf sich. Die rechte Hand n<strong>im</strong>mt<br />
eine Flasche Weizenbier aus dem Regal,<br />
mit der Linken greift der Roboter<br />
nach einem Glas. Lachend kommen<br />
junge Männer angelaufen mit leuchtenden<br />
Augen. Sie beobachten, wie<br />
der Roboter das Glas abstellt und die<br />
Flasche öffnet. Es ist gut, dass die<br />
Scheibe die durstigen Messebesucher<br />
vom kühlen Gerstensaft trennt. So<br />
kann der Roboter das Glas gefahrlos<br />
ausspülen und das Bier eingießen. Er<br />
ist perfekt geschult auf diese Arbeit,<br />
die Arme aus Metall kennen jeden<br />
Handgriff. Sie schütteln die Hefe in der<br />
Flasche und setzen dem Bier routiniert<br />
die fehlende Schaum-Krone auf.<br />
Pling. Das Getränk ist servierfertig,<br />
der Roboter läutet die Barglocke. Sorgfältig<br />
wischt er die Theke. Die staunenden<br />
Männer biegen sich vor Lachen.<br />
Sie sind begeistert – ein Automat,<br />
der Bier einschenkt. Eigentlich<br />
hat ein solcher Roboter auf einer<br />
Kunststoffmesse wenig verloren. Die<br />
Firma KTW aus Friedrichshafen sieht<br />
den geschickten Barhelfer bei ihrem<br />
He<strong>im</strong>spiel denn auch eher als Gag.<br />
„Wir richten uns an das Fachpublikum“,<br />
sagt KTW-Geschäftsführer<br />
Klaus Gebert. Mit dem zwölfachsigen<br />
Bier-Einschenker wolle er zeigen,<br />
„dass auch schwierige händische Vorgänge<br />
von einem Roboter verrichtet<br />
werden können“.<br />
Klaus Gebert und der Roboter, der Bier einschenkt. Bild: Feiertag<br />
Niveau, geballte Fachkompetenz, der<br />
Fachwelt sehr gute Kontakte und Informationen<br />
– und das alles gepaart<br />
mit Praxisnähe. Dies war auch bei einem<br />
Rundgang durch die Hallen deutlich<br />
zu spüren. Besonders großen Wert<br />
wurde auf individuelle Beratung gelegt.<br />
Friedrichshafen, mit seiner Lage<br />
<strong>im</strong> Dreiländereck bietet der Fakuma<br />
zudem einen idealen Standort und<br />
lockt nicht nur Besucher aus ganz Europa,<br />
sondern auch zunehmend aus<br />
dem asiatischen Raum.<br />
17. Fakuma, Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
Insgesamt präsentierten bei der 17.<br />
Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
(Fakuma) in Friedrichshafen 1504<br />
Unternehmen (2003: 1395) aus 39<br />
Ländern (2003: 23) auf 67 000<br />
Quadratmeter Ausstellungsfläche ihre<br />
Produkte aus den Bereichen Spritzgießen,<br />
Extrusion, Peripherie, Roh- und<br />
Hilfsstoffe, Werkzeugbau, Software<br />
Ökonomisch<br />
und ökologisch<br />
◆ Das neue Regranulier System von HW-Tech Works<br />
von ingo feiertag<br />
Gottmadingen – Oft ist bei üblichen<br />
Kunststoff-Schneidmühlen das Mahlgut<br />
unregelmäßig, die Kosten sind<br />
hoch und das Polymer, da nicht sortenrein,<br />
minderwertig, heißt es nach<br />
Meinung der Firma HW-Tech Works<br />
aus Gottmadingen. Deren neues Thermisches<br />
Regranulier System TRS 7000<br />
aber bereite Angüsse und Ausschussteile<br />
sortenrein wieder auf. Das System<br />
arbeite leise und produziere ein<br />
Granulat, das in seiner Form einem<br />
Originalgranulat entspreche.<br />
„Der Recyclinggedanke gewinnt zunehmend<br />
an Bedeutung. Die opt<strong>im</strong>ale<br />
Nutzung der Kunststoffressourcen ist<br />
sowohl ökonomisch als auch ökologisch<br />
das Gebot der Zukunft“, sagt Angelika<br />
Wobbe, Geschäftsführerin der<br />
Firma HW-Tech Works aus Gottmadingen.<br />
Also entwickelte das Unternehmen<br />
ein Thermisches Regranulier<br />
System TRS 7000, das diese Eigenschaften<br />
vereint. „Das TRS öffnet neue<br />
Einsatzfelder, in denen regranuliertes<br />
Material eingesetzt werden kann. So<br />
bieten sich neue Chancen, kostengünstiger<br />
zu produzieren“, fährt Angelika<br />
Wobbe fort.<br />
Das TRS 7000 wird auf der Fakuma<br />
von zahlreichen neugierigen Besuchern<br />
wahrgenommen. Schließlich<br />
sind viele Unternehmer selbst betroffen,<br />
wenn es um das Thema Ausschuss<br />
geht. „Bei vielen Spritzgießautomaten<br />
ist der Materialkostenanteil sehr<br />
groß“, sagt die Geschäftsführerin, deren<br />
Mann Hans Wobbe das System<br />
TRS 7000 erfunden hat.<br />
Die einzelnen Arbeitsabläufe: Der<br />
Ausschuss wird in einem Extruder zerkleinert<br />
und schonend aufgeschmolzen.<br />
Anschließend wird das flüssige<br />
Material in einen Heißkanalbogen<br />
Angelika Wobbe vor dem neuartigen<br />
TRS 7000. Bild: Feiertag<br />
umgelenkt und <strong>im</strong> Wasserbad abgekühlt.<br />
Der Materialstrang wird dann<br />
von einem speziell konstruierten Luftduschensystem<br />
getrocknet und in einem<br />
Granulator so zerkleinert, "dass<br />
das Granulat anschließend hochwertig<br />
wieder verwendet werden kann“,<br />
wie Angelika Wobbe erklärt.<br />
„Je höherwertig das Grundmaterial,<br />
desto eher lohnt sich das Gerät“, sagt<br />
sie. Das haben bereits zahlreiche Unternehmen<br />
erkannt. „Die Nachfrage<br />
ist sehr, sehr hoch“, so Angelika Wobbe.<br />
Stabilo verwende es für seine Textmarker,<br />
und auch Playmobil gehöre zu<br />
den Kunden der Gottmadinger HW-<br />
Tech.<br />
Das TRS 7000 ist nicht ganz billig.<br />
„25 000 Euro kostet die Grundversion“,<br />
sagt Angelika Wobbe – darin enthalten<br />
sind Extruder, Kühlstrecke und<br />
Stranggranuliereinheit. „Eine Schneidemühle<br />
ist etwa 10 000 Euro günstiger“,<br />
gibt sie zu, „doch das TRS 7000<br />
amortisiert sich wegen des wieder verwertbaren<br />
Materials bereits nach etwa<br />
einem halben Jahr.“<br />
und dergleichen mehr. Darunter<br />
fanden sich zahlreiche Innovationen<br />
und nicht wenige Premieren. Auch die<br />
Zahl der Besucher stieg: 40 058<br />
Fachbesucher informierten sich über<br />
die Neuheiten und Technologien aus<br />
der Kunststoffbranche. Bei der Fakuma<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003 waren es mit 36 152<br />
noch rund 4000 Besucher weniger.<br />
Solide Grundlage<br />
bei Bau und Planung:<br />
B2 Wincarat<br />
Donaueschingen (fei) Die Firma Bäurer<br />
aus Donaueschingen hat eine Software<br />
entwickelt, die in den Bereichen<br />
Spritzguss, Zerspannungstechnik und<br />
Druckguss alle wichtigen Prozesse der<br />
Werkzeug- und Prozessfertiger steuert.<br />
B2 Wincarat 2005 heißt das Programm,<br />
„das BWL-Abläufe von A bis Z<br />
abwickeln kann“, sagt Bäurer-Geschäftsführer<br />
Stefan Schulik. Das offene<br />
System biete „das ganze Spektrum<br />
des Datenmanagements <strong>im</strong> Unternehmen.<br />
Von der Materialwirtschaft<br />
bis zur Produktion, vom Werkzeugbau<br />
bis zum Spritzguss.“ Der Fokus bei B2<br />
Wincarat liege auf einer starken Kundenorientierung.<br />
„Wir haben eine Lösung<br />
entwickelt, dank derer der Bau<br />
oder die Planung kein Fass ohne Boden<br />
sind, sondern eine solide Grundlage<br />
haben“, sagt Geschäftsführer<br />
Schulik über das Werkzeugbau-Modul<br />
für die Kunststoffbranche.<br />
„Um Kundenaufträge schneller zu<br />
bearbeiten, die Durchlaufzeiten zu<br />
verkürzen und die Kosten zu senken,<br />
suchte das Unternehmen eine neuere,<br />
effizientere Software“, heißt es laut<br />
Bäurer. Die Lösung, B2 Wincarat, wurde<br />
mit externer Unterstützung einem<br />
Redesign unterworfen und unter den<br />
heutigen technologischen Gesichtspunkten<br />
opt<strong>im</strong>iert. Neue Features,<br />
neue Toolbars komplettieren nun die<br />
Funktionalität des Programms.<br />
Die Präsentation von B2 Wincarat<br />
auf der Fakuma. Bild: Feiertag