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Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE

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Aktuell<br />

Seite 4 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Termine<br />

TOURISMUS<br />

Umgang mit Chinesen<br />

Immer mehr Chinesen entdecken<br />

die Region Südlicher Oberrhein<br />

als Feriendestination. Wie gehe<br />

ich als Hotel- und Gaststättenbetrieb<br />

opt<strong>im</strong>al auf die Bedürfnisse<br />

meiner chinesischen Gäste<br />

ein? Diese Frage steht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

des China-Workshops der<br />

IHK Südlicher Oberrhein, der am<br />

24. November von 14 bis 18 Uhr in<br />

den Räumen der IHK in Freiburg<br />

stattfindet und Praxistipps vermittelt.<br />

Zudem werden situationsbezogene<br />

Fallbeispiele gezeigt.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 60<br />

Euro pro Person. Information und<br />

Anmeldung bei Tanja Faller per<br />

Telefon unter: 0761/3858131, oder<br />

per E-Mail: tanja.faller@freiburg.ihk.de<br />

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Vertriebstrainer mit der Marke<br />

„Fly-higher“ ins Cockpit geholt. In<br />

21 Workshops lernen Mittelständler<br />

und, mit Mut und Pioniergeist<br />

neue Landeplätze anzusteuern<br />

und wie man turbulente<br />

Situation meistert. Infos bei der<br />

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Freizügigkeit mit<br />

Grenzen<br />

◆ Zusatzeinkünfte in der Schweiz werden teuer<br />

Von Antje Kramer<br />

Zürich – Mit der Personenfreizügigkeit<br />

zwischen der Schweiz und der Europäischen<br />

Union sollten die grenzüberschreitenden<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

so einfach wie nie werden. Doch wie<br />

so oft steckt der Teufel <strong>im</strong> Detail: Wer<br />

beispielsweise in Deutschland selbstständig<br />

und gleichzeitig in der<br />

Schweiz unselbstständig arbeiten will,<br />

untersteht plötzlich mit seinem gesamten<br />

Einkommen der Schweizer<br />

Sozialversicherung. Eine böse – und<br />

recht kostspielige – Überraschung für<br />

deutsche Unternehmer, die nebenbei<br />

in der Schweiz als Verwaltungsrat fungieren.<br />

Wie viele deutsche Unternehmer<br />

von dieser Situation betroffen sind, ist<br />

unklar. Fest stehe jedoch, dass der<br />

Schweiz dadurch ein enormes Potenzial<br />

verloren gehe, sagt Theodor Häner<br />

transparent, ehrlich und fair<br />

Seit Beginn unserer Firmenlaufbahn verfolgen<br />

wir das Ziel, unseren Kunden eine maßgeschneiderte<br />

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von der Vereinigung Schweizerischer<br />

Unternehmer in Deutschland (VSUD).<br />

„Bevor sie mit ihrem gesamten Einkommen<br />

in der Schweiz sozialversicherungspflichtig<br />

werden, legen viele<br />

Verwaltungsräte lieber ihr Mandat<br />

nieder oder suchen nach anderen Lösungen.“<br />

Dass sich an die Regelung so gut wie<br />

niemand halten will, verwundert<br />

kaum: Die deutschen Unternehmer<br />

müssten demnach in der Schweiz Sozialversicherungsbeiträge<br />

entrichten,<br />

für die sie in Deutschland – wo sie unabhängig<br />

vom Staat für ihre soziale<br />

Absicherung sorgen müssen – gar<br />

nicht zur Kasse gebeten würden. Am<br />

heftigsten schlägt die kuriose Regelung<br />

be<strong>im</strong> schweizerischen Rentenbeitrag<br />

zu Buche, der <strong>im</strong>merhin satte<br />

8,4 Prozent des Einkommens beträgt.<br />

Ein Rechenbeispiel zeigt die Probleme<br />

auf: Bei einem selbstständigen<br />

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Jahreseinkommen von 700000 Euro<br />

<strong>im</strong> Jahr in Deutschland, und einem<br />

jährlichen Entgelt von etwa 30000<br />

Franken für das als unselbstständig<br />

geltende Verwaltungsratsmandat,<br />

sind nach der neuen Regelung jährlich<br />

86520 Franken an die Schweizer Rentenkasse<br />

zu zahlen – nach der alten<br />

Regelung wären es lediglich 2520<br />

Franken gewesen. Denn bevor die Personenfreizügigkeit<br />

zwischen der<br />

Schweiz und der EU 2002 in Kraft getreten<br />

ist, war dieser Fall anders geregelt:<br />

Für Einkommen in Deutschland<br />

mussten dort die Sozialversicherungsbeiträge<br />

entrichtet werden – für Einkommen,<br />

die in der Schweiz erzielt<br />

wurden, galt das selbe. Mit der Freizügigkeit<br />

sollen die Sozialversicherungsbeiträge<br />

der Einfachheit halber nur<br />

noch in einem Land fällig sein – allerdings<br />

bezogen auf das Einkommen,<br />

das in beiden Ländern erzielt wird,<br />

was die Beiträge enorm in die Höhe<br />

treibt. Während bei der Krankenkasse<br />

eine Wahlmöglichkeit besteht, ist das<br />

bei den übrigen Sozialversicherungssystemen<br />

nicht der Fall.<br />

Umgekehrt, also wenn ein Schweizer<br />

Unternehmer ein Verwaltungsratsmandat<br />

<strong>im</strong> nördlichen Nachbarland<br />

ann<strong>im</strong>mt, gilt diese Regelung dagegen<br />

nicht. Der Grund: die Eidgenossen<br />

haben eine Ausnahmeregelung<br />

vereinbart – wogegen Deutschland<br />

darauf verzichtet hat. „Wir sind dabei,<br />

Villingen-Schwenningen – Die Geschäftslage<br />

der kleinen und mittleren<br />

Betriebe in Deutschland, insbesondere<br />

<strong>im</strong> südlichen Baden-Württemberg,<br />

verbessert sich. Dies zumindest ist das<br />

Ergebnis einer aktuellen Herbstumfrage<br />

bei mehr als 4000 Mitgliedern<br />

des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />

Creditreform Deutschland. Demnach<br />

bewerten 30,6 Prozent der Unternehmer<br />

ihre Geschäftslage mit sehr gut<br />

oder gut, das sind knapp vier Prozent<br />

mehr als <strong>im</strong> Jahr zuvor. Gleichzeitig<br />

schätzen nur noch 10 Prozent (Vorjahr<br />

14,3) ihre Lage als ungenügend ein.<br />

„Die St<strong>im</strong>mung in unserer Region<br />

ist um einiges opt<strong>im</strong>istischer als noch<br />

<strong>im</strong> letzten Jahr“, bestätigt Oliver Mick<br />

von Creditreform Villingen-Schwenningen.<br />

Insbesondere bei den Unternehmensinsolvenzen<br />

ist in der Region<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg und<br />

Hochrhein ein signifikanter Rückgang<br />

um elf Prozent <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr<br />

zu verzeichnen. Bundesweit beträgt<br />

dieser Rückgang <strong>im</strong> Schnitt 6,2<br />

Prozent, eine sehr erfreuliche Entwicklung,<br />

wie Mick betont.<br />

Im Rahmen der bundesweiten Befragung<br />

durch Creditreform wurden<br />

in der Region von über 100 Mitgliedsunternehmen<br />

die aktuellen Daten zur<br />

Geschäftsentwicklung eingeholt.<br />

Rund 70 Prozent der befragten Betriebe<br />

beschäftigen laut Erhebung bis zu<br />

zehn Mitarbeiter. „Gerade bei den<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

ist eine deutliche Bereitschaft vorhanden,<br />

<strong>im</strong> nächsten halben Jahr Investitionen<br />

<strong>im</strong> größeren Umfang zu tätigen“,<br />

erläutert Mick die vorliegenden<br />

Zahlen. 42 Prozent der befragten Betriebe<br />

äußerten sich dahingehend.<br />

Das sind sieben Prozent mehr als <strong>im</strong><br />

Vorjahr, als die Investitionsbereitschaft<br />

noch bei knapp 35 Prozent lag.<br />

Und 12 Prozent (<strong>im</strong> Vorjahr noch 9)<br />

wollen neue Mitarbeiter einstellen,<br />

gemeinsam mit Deutschland eine Lösung<br />

zu finden, doch das dauert seine<br />

Zeit“, sagt Theodor Häner von der<br />

VSUD.<br />

Mit den anderen EU-Staaten gibt es<br />

diese Probleme nicht: „Diese Konstellation<br />

betrifft nur die Zusammenarbeit<br />

mit Deutschland und England“,<br />

so Häner. Auf Initiative des Schweizer<br />

Nationalrats Gerold Bührer (FDP) ist<br />

mittlerweile eine Anfrage in Deutschland<br />

hängig. Man sei sich der Probleme<br />

bewusst und sehe Handlungsbedarf,<br />

heißt es bei den zuständigen Behörden.<br />

Bis es zu einer Entscheidung<br />

kommt, bleibt die unklare Situation<br />

bestehen.<br />

Problematisch ist die Regelung<br />

auch in dieser Hinsicht: Die deutschen<br />

Unternehmer würden nach einem<br />

Jahr Beitragszahlung in der<br />

Schweiz zwar einen Rentenanspruch<br />

begründen, der Nutzen, den sie davon<br />

haben, ist allerdings fraglich: Das umlagefinanzierte<br />

Schweizer Rentensystem<br />

basiert auf drei Säulen (staatliche,<br />

private und arbeitgeberfinanzierte<br />

Vorsorge) und kennt keine Beitragsbemessungsgrenze.<br />

Für weniger gut Verdienende<br />

ist eine Mindestrente von<br />

derzeit 1075 Franken vorgesehen, für<br />

die einkommensstarken Beitragszahler<br />

dagegen eine Max<strong>im</strong>alrente von<br />

2150 Franken – eine Rechnung, die<br />

deutschen Unternehmern kaum<br />

schmackhaft zu machen ist.<br />

was ebenfalls über dem bundesweit zu<br />

verzeichnenden Trend liegt.<br />

Die Eigenkapitalausstattung der regionalen<br />

Unternehmen ist dabei ähnlich<br />

wie in den Jahren zuvor. 62 Prozent<br />

der befragten Betriebe verfügen<br />

demnach über zehn bis zwanzig Prozent<br />

Eigenkapital, bei 15 Prozent der<br />

Betriebe sind es gar bis zu 30 Prozent.<br />

Bei 28 Prozent der Unternehmen liegt<br />

die Eigenkapitalquote bei weniger als<br />

zehn Prozent. „Da liegen wir hier in einem<br />

sehr guten Bereich“, erläutert<br />

Mick anhand des bundesweiten Vergleichs.<br />

36,6 Prozent aller befragten<br />

Betriebe kommen hier nicht über die<br />

Marke von 10 Prozent Eigenkapital hinaus.<br />

Leicht verbessert hat sich das allgemeine<br />

Zahlungsverhalten der Kunden.<br />

Sie begleichen Rechnungen jetzt<br />

schneller. Nach 27,6 Prozent <strong>im</strong> Vorjahr<br />

gaben in diesem Jahr 32 Prozent<br />

der kleinen Betriebe an, dass ihre Kunden<br />

gut oder gar sehr gut zahlten,<br />

Kommentar<br />

Fallstricke<br />

Von Antje Kramer<br />

Von wegen<br />

schöne neue<br />

Freizügigkeit: Da<br />

sollte alles viel<br />

einfacher werden<br />

und plötzlich liegen<br />

zwischen der<br />

Schweiz und<br />

Deutschland bürokratischeFallstricke<br />

aus, mit<br />

denen so recht offenbar<br />

niemand gerechnet hat. Eine<br />

praxisferne Einzelfallregelung, deren<br />

Problematik – bei aller Begeisterung<br />

über die in weiten Teilen gut funktionierende<br />

Freizügigkeit – von den Behörden<br />

rechtzeitig erkannt und beseitigt<br />

hätte werden müssen.<br />

Die Regelung wird ohnehin kaum wie<br />

geplant zum Einsatz kommen, denn<br />

welcher deutsche Unternehmer wird<br />

begeistert darüber sein, wenn er plötzlich<br />

horrende Summen in die eidgenössischen<br />

Rentenkassen einzahlen<br />

soll – nur weil er einen geringen Teil<br />

seines Einkommens als Verwaltungsratsmitglied<br />

in der Schweiz verdient.<br />

Unbürokratische grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit sieht anders aus –<br />

nun sind die deutschen Behörden in<br />

Kooperation mit den Schweizern gefragt,<br />

das sozialversicherungsrechtliche<br />

Kuddelmuddel zu entwirren und<br />

eine praxisgerechte Lösung zu finden.<br />

Es kann nicht angehen, dass deutsche<br />

Unternehmer auf diese Neuregelung<br />

entweder mit einer Niederlegung ihres<br />

Verwaltungsratsmandats oder mit<br />

dem Abtauchen in legale Schlupflöcher<br />

reagieren müssen.<br />

Die St<strong>im</strong>mung bessert sich<br />

◆ Weniger Insolvenzen, aber Firmen bleiben oft auf unbezahlten Rechnungen sitzen<br />

Von Uwe Spille<br />

Deutsche Unternehmer werden<br />

sich wohl aus Schweizer Verwaltungsräten<br />

verabschieden.<br />

Illustration: Orlowski<br />

während 12,2 Prozent das Kundenzahlungsverhalten<br />

mit mangelhaft (Vorjahr<br />

13,8 Prozent) bewerten. Die längsten<br />

Zahlungsziele werden <strong>im</strong> verarbeitenden<br />

Gewerbe in Anspruch genommen.<br />

61 Prozent der Kunden zahlen<br />

demnach innerhalb von 30 Tagen,<br />

während acht Prozent über 60 Tage<br />

und zwei Prozent der Kunden gar über<br />

90 Tage für ihre Zahlungen benötigen.<br />

Bedenklich ist neben den positiven<br />

Entwicklungen allerdings die Tatsache,<br />

dass die Zahl der Betriebe, die<br />

Forderungsverluste von mehr als einem<br />

Prozent des Umsatzes zu beklagen<br />

haben, in der Region von 17 auf 19<br />

Prozent gestiegen ist (bundesweit 18,5<br />

Prozent). Die Zahl der Unternehmen<br />

ohne Forderungsausfälle blieb mit<br />

14,4 Prozent konstant zum Vorjahr.<br />

„Ein Prozent oder mehr am Gesamtumsatz<br />

als Forderungsverlust ausbuchen<br />

zu müssen, ist gerade für einen<br />

kleinen Betrieb keine Kleinigkeit“, so<br />

Mick.<br />

Die Unternehmen <strong>im</strong> südlichen Baden-Württemberg sind zufrieden mit der<br />

Geschäftslage. 2006 wollen sie verstärkt investieren. Bild: dpa

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