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Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE

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Geballte Kompetenz mit<br />

37 Firmenkundenberatern.<br />

17. November 2005<br />

PROFIT-Spezial:<br />

Wie Sie die<br />

Nachfolge regeln<br />

In den nächsten zehn Jahren<br />

suchen 700 000 Unternehmen<br />

einen Nachfolger. Der Wechsel<br />

kann in der Familie stattfinden,<br />

wie bei der Mainau-Familie<br />

Bernadotte (Bild), oder durch<br />

Verkauf. Im PROFIT-Spezial<br />

erfahren Sie, was Sie bei der<br />

Übergabe beachten müssen.<br />

Seiten 6 bis 8<br />

Marketing<br />

ist <strong>im</strong>mer<br />

Chefsache<br />

Für Unternehmer ist es lebenswichtig,<br />

das Leistungsangebot<br />

<strong>im</strong> Dialog mit den Kunden zu<br />

best<strong>im</strong>men. Wie man diesen<br />

Austausch <strong>im</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen sicherstellt<br />

Seite 9<br />

Vom Chefsessel<br />

auf die<br />

Uni-Bank<br />

Über 27<br />

Jahre war<br />

Franz Guck<br />

Geschäftsführer<br />

bei<br />

der IG<br />

Sprühtechnik<br />

in<br />

Wehr und<br />

verantwortlich<br />

für den steten Aufstieg der<br />

Firma. Nun geht Guck in den<br />

Ruhestand – und fängt an der<br />

Universität neu an. Seite 19<br />

So geht’s:<br />

Ökosteuer<br />

zurückholen<br />

Gute Nachrichten<br />

für<br />

produzierende<br />

und<br />

landwirtschaftliche<br />

Betriebe.<br />

Sie können<br />

sich<br />

die Ökosteuer<br />

zurückerstatten lassen,<br />

wenn sie mehr als 25 MWh<br />

Strom <strong>im</strong> Jahr verbauchen und<br />

den Antrag noch bis zum 31.<br />

Dezember stellen. Seite 30<br />

INHALT<br />

Aktuell 1−4<br />

Unternehmen/<br />

Management<br />

5−15<br />

Immobilien 16<br />

Menschen 17 − 21<br />

Technik 22 − 23<br />

Trends 24 − 27<br />

Unterwegs 28 − 29<br />

Geld 30<br />

Campus 31<br />

XxBTGIQRy003905z|v/:!:;:%:'<br />

IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />

<strong>Mehr</strong> <strong>Bürokratie</strong> <strong>im</strong> <strong>Anflug</strong><br />

◆ Vorgezogene Fälligkeit der Sozialbeiträge kostet Milliarden und sorgt be<strong>im</strong> Mittelstand für Ärger<br />

von peter ludäscher<br />

Konstanz – Das Jahr 2006 beginnt für<br />

die Unternehmen mit einem Paukenschlag:<br />

Auf Initiative von Sozialministerin<br />

Ulla Schmidt wird bei den Sozialversicherungsbeiträgen<br />

zwe<strong>im</strong>al kassiert.<br />

Denn die Beiträge sind ab 2006<br />

für alle Unternehmen zum Ende<br />

des Monats fällig, in dem<br />

das Arbeitsentgelt gezahlt<br />

wird. Aus der bisher gültigen<br />

Regelung resultiert aber<br />

noch die Beitragspflicht<br />

für den Monat Dezember<br />

bis zum 16. Januar. Zusatzbelastung<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft: 20<br />

Milliarden Euro.<br />

Unternehmen mit guter<br />

Liquidität werden die doppelte<br />

Beitragszahlung verkraften.<br />

Was aber allen bleibt, und zwar<br />

auf Dauer, ist der erhöhte Verwaltungsaufwand.<br />

Die Kommentare aus<br />

der Wirtschaft ähneln sich. Der<br />

Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes<br />

Industrieller Unternehmen<br />

Baden (WVIB,<br />

Freiburg), Christoph Münzer,<br />

bringt es auf den Punkt:<br />

„So ein Mist! Wieder mal höhere<br />

Kosten und mehr <strong>Bürokratie</strong>.<br />

Und wen trifft es am<br />

härtesten? Den Mittelstand!“<br />

Die Umstellung wurde von<br />

der alten Regierungskoalition<br />

ersonnen, um der Rentenversicherung<br />

zusätzliche Liquidität<br />

zuzuführen. Der Geldschub von 20<br />

Milliarden Euro – davon gehen nur 9,6<br />

Milliarden Euro an die Rentenversicherung,<br />

der Rest an die übrigen Zweige<br />

der Sozialversicherung – soll dafür<br />

sorgen, dass die Beiträge 2006 bei 19,5<br />

Prozent bleiben können. Anderenfalls<br />

hätte die Erhöhung auf 20 Prozent gedroht.<br />

Im Bundesrat st<strong>im</strong>mten auch<br />

die CDU/CSU-regierten Länder zu.<br />

Baden-Württemberg enthielt sich der<br />

St<strong>im</strong>me. „Wir hatten die Wahl zwischen<br />

Pest und Cholera,“, heißt es in<br />

Stuttgart in einer Reaktion auf den<br />

Protest der baden-<br />

württembergischen<br />

Industrie- und Handelskammern.<br />

Die Bundesegierung<br />

rechtfertigte die<br />

Umstellung damit,<br />

dass die alte Regelung,<br />

nach der die<br />

Beiträge erst <strong>im</strong> Folgemonat<br />

gezahlt werden<br />

mussten, einem<br />

zinslosen Darlehen<br />

der Versicherungen an die Unternehmen<br />

gleich komme. Sie entstamme<br />

der Zeit der Lohntüte, sei aber <strong>im</strong> Zeitalter<br />

der elektronischen Datenverarbeitung<br />

nicht mehr gerechtfertigt.<br />

Unternehmer könnten dem Argument<br />

vielleicht folgen, wenn die Fälligkeit<br />

der Beiträge auf einen der ersten<br />

Arbeitstage des nächsten Monates<br />

vorgezogen worden wäre. Denn dann<br />

steht <strong>im</strong>merhin die Höhe der Beiträge<br />

fest. Doch das ist nicht der Fall. Stattdessen<br />

werden die Beiträge am drittletzten<br />

Bankarbeitstag des Monats fällig.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist der endgültige<br />

Umfang der Entgelte aber vielfach<br />

noch gar nicht bekannt. Krankheitstage,<br />

erfolgsabhängige oder Arbeitszeit-Komponenten<br />

können die<br />

Entgelte noch beeinflussen. Auch der<br />

Wechsel von Mit-<br />

„Höhere Kosten und<br />

mehr <strong>Bürokratie</strong>. Und<br />

wen trifft es am härtesten?<br />

Den Mittelstand!“<br />

CHRISTOPH MÜNZER,<br />

HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DES<br />

WIRTSCHAFTSVERBANDES<br />

INDUSTRIELLER UNTERNEHMEN<br />

BADEN (WVIB, FREIBURG)<br />

arbeitern zu einer<br />

anderen Krankenkasse<br />

oder das<br />

Ausscheiden von<br />

Mitarbeitern kann<br />

die Beitragsrechnung<br />

beeinflussen.<br />

Deshalb müssen<br />

die Unternehmen<br />

zwei Abrechnungen<br />

machen: In der<br />

ersten wird die Höhe<br />

der voraussichtlichen Beiträge nur<br />

geschätzt. Im Folgemonat wird dann<br />

die „richtige“ Abrechnung erstellt und<br />

der Diffenzenbetrag bereinigt. „Wieder<br />

einmal dehnt sich die <strong>Bürokratie</strong><br />

schleichend weiter in die Unternehmen<br />

aus“, kritisiert Hans-Eberhard<br />

Koch, der Vorsitzende des Landesverbandes<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Industrie (LVI).<br />

Zinsvorteil auszunutzen. Nach Erkenntnissen<br />

des LVI denkt zur Zeit<br />

allerdings nur eine Minderheit der<br />

Unternehmen an diese Möglichkeit.<br />

Dabei ist die Liquidität gerade<br />

<strong>im</strong> Januar bei vielen Unternehmen angespannt.<br />

Viele vierteljährlich oder<br />

jährlich zu leistende Zahlungen, wie<br />

etwa Versicherungsbeiträge, werden<br />

<strong>im</strong> Januar fällig. Andererseits gehen<br />

Kundenzahlungen oft verspätet ein.<br />

Auch wenn sich das Liquiditätsproblem<br />

<strong>im</strong> Januar mit der Übergangsregelung<br />

lösen lässt, so bleiben die höheren<br />

Finanzierungskosten durch die<br />

vorgezogene Fälligkeit doch an den<br />

Unternehmen hängen. Was den bürokratischen<br />

Aufwand betrifft, planen<br />

einige Betriebe, Arbeitszeit- oder Entlohnungsmodelle<br />

zu ändern, um den<br />

Schätzaufwand am Monatsende zu<br />

verringern. Daran denkt zum Beispiel<br />

Renault-Händler Hansjörg Blender<br />

(Radolfzell): „Es gibt jetzt einen weiteren<br />

Grund, <strong>im</strong> gewerblichen Bereich<br />

die Umstellung von Stunden- auf Monatslohn<br />

zu erwägen.“<br />

Einige Unternehmer sind besorgt,<br />

ihre Software könnte die neuen Anforderungen<br />

nicht bewältigen. Doch<br />

hierzu gibt es Entwarnung. Benedikt<br />

Leder von der Datev eG (Nürnberg):<br />

„Unsere Software wird ohnehin zum 1.<br />

Januar angepasst. Da sind die neuen<br />

Erfordernisse alle berücksichtigt.“ Die<br />

Möglichkeit der Ratenzahlung sei mit<br />

dem einfachen Setzen eines Häkchens<br />

zu nutzen. Auch andere große Software-Anbieter<br />

wie SAP arbeiten daran,<br />

die neuen Regeln in ihre Programme<br />

einzuarbeiten.<br />

„Eine Katastrophe für den Standort“<br />

◆ Unternehmer sehen die neue Beitragsregelung durchweg sehr kritisch<br />

Gerhard Jordan,<br />

Geschäftsführer der<br />

Schreinerei Heinz &<br />

Gerhard Jordan<br />

OHG in Villingen-<br />

Schwenningen, 14<br />

Mitarbeiter<br />

„Ich finde das eine Schweinerei“, gibt<br />

Gerhard Jordan unumwunden zu Protokoll.<br />

Die <strong>Mehr</strong>belastung zum Jahresauftakt<br />

sei finanziell gesehen für<br />

Handwerker schwierig. Zwar sei das<br />

Weihnachtsgeschäft normalerweise<br />

gut, die Zahlungen der Kunden verzögerten<br />

sich aufgrund von Feiertagen<br />

und Weihnachtsferien jedoch erheblich,<br />

weiß Jordan aus Erfahrung. (us)<br />

Hansjörg Blender,<br />

Geschäftsführer<br />

Autohaus Blender in<br />

Radolfzell und Konstanz<br />

und Innungs-<br />

Obermeister des<br />

Kfz-Gewerbes<br />

„Hier ist nicht nachgedacht worden“,<br />

sch<strong>im</strong>pft Blender. Gerade am Jahresanfang<br />

sei die Liquidität bei vielen Unternehmen<br />

angespannt. „Wenn aber<br />

viele Unternehmen die Möglichkeit<br />

nutzen, die Januar-Beiträge auf sechs<br />

Monate zu verteilen, stellt sich die Frage:<br />

Was bringt es dann noch der Rentenversicherung?“<br />

Am Ende bleibe<br />

nur die <strong>Bürokratie</strong>. (lud)<br />

In der Praxis werden<br />

die Betriebe die Beitragshöhe eher<br />

zu niedrig als zu hoch schätzen, so<br />

dass es <strong>im</strong> folgenden Monat zu einer<br />

Nachzahlung kommt. Die Versicherungträger<br />

werden dagegen auf einer<br />

möglichst realistischen Schätzung bestehen<br />

und vermutlich nur gringfügige<br />

Abweichungen zulassen. Die gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen,<br />

bei denen alle Beiträge zur Sozialversicherung<br />

eingehen, bereiten gerade<br />

Schulungsveranstaltungen vor, in denen<br />

sie die Personalabteilungen der<br />

Unternehmen auf die Feinheiten der<br />

neuen Regelung vorbereiten.<br />

Ein Schlupfloch<br />

Wer befürchtet, die doppelte Beitragssumme<br />

<strong>im</strong> Januar nicht stemmen zu<br />

können, für den hat der Gesetzgeber<br />

eine Erleichterung geschaffen: Das<br />

Unternehmen kann die Beitragsschuld<br />

für den Januar in sechs „Raten“<br />

von Februar bis Juli zahlen. Dabei wird<br />

je ein Sechstel des Januar-Beitrages<br />

zusammen mit den dann fälligen Monatsbeirägen<br />

gezahlt. Zinsen sind dafür<br />

nicht vorgesehen. Das macht es<br />

auch für liquide Unternehmen attraktiv,<br />

die Übergangsregelung in Anspruch<br />

zu nehmen und den sich daraus<br />

ergebenden Liquiditäts- und<br />

Dieter Baur, Gründer<br />

und Geschäftsführer<br />

des Sensortechnik-<br />

Unternehmens Wenglor<br />

Sensoric GmbH,<br />

Tettnang, 400 Mitarbeiter<br />

„Im Gesamt-Kontext sind solche Entscheidungen<br />

eine Katastrophe für den<br />

Standort Deutschland, weil sie die Unternehmen<br />

zusätzlich belasten,“ sagt<br />

Dieter Baur. Der Trend halte seit Jahren<br />

an. Die Folge: „Wenn’s hierzulande<br />

zu teuer wird, muss der Unternehmer<br />

was unternehmen. Was soll er<br />

dann anderes tun, als Arbeitsplätze<br />

abzubauen?“ (kck)<br />

Der Bundesadler krallt sich Milliarden<br />

aus den Unternehmenskassen.<br />

Die Regierung will damit die Rentenversicherung<br />

über Wasser halten.<br />

Doch der Liquiditätsschub hilft nur<br />

für ein Jahr. Illustration: Orlowski<br />

Jörg Holzbach, Café<br />

und Konditorei<br />

„Ratsstüble“ in<br />

Waldshut, 26 Mitarbeiter<br />

„Bei dieser Art der Rentenfinanzierung<br />

liegt der Schwarze Peter bei den<br />

Unternehmern. Eine vom Aufwand<br />

und den Kosten her nicht sinnvolle Lösung!“<br />

so Holzbach. Er kritisiert die erhebliche<br />

<strong>Mehr</strong>arbeit und sagt: „Dass<br />

<strong>im</strong> Januar die Sozialversicherungsbeiträge<br />

zwe<strong>im</strong>al abgeführt werden müssen,<br />

wird manchen Betrieb finanziell<br />

in die Klemme bringen.“ (mhe)<br />

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Ausgabe 11 / 2005<br />

Kommentar<br />

So ein Mist<br />

von peter ludäscher<br />

Wer dieser<br />

Tage bei<br />

Unternehmen<br />

das Thema vorgezogeneFälligkeit<br />

der Sozialbeiträge<br />

anspricht,<br />

erntet deftige<br />

Reaktionen.<br />

WVIB-Hauptgeschäftsführer<br />

Christoph Münzer spricht der<br />

Wirtschaft aus der Seele, wenn er<br />

kurz und bündig kommentiert:<br />

„So ein Mist.“<br />

Im Gestrüpp der deutschen<br />

<strong>Bürokratie</strong> lässt die neue Regelung<br />

weitere dornige Zweige<br />

wuchern. Die Arbeit der Unternehmen<br />

wird einmal mehr unnötig<br />

verkompliziert, indem die<br />

Höhe der Sozialversicherungsbeiträge<br />

künftig in jedem Monat<br />

erst geschätzt und dann endgültig<br />

ermittelt werden muss.<br />

Der <strong>Mehr</strong>aufwand kostet Zeit,<br />

Nerven und Geld – ein Aufwand,<br />

der den Konkurrenten <strong>im</strong> Ausland<br />

erspart bleibt. So trägt diese<br />

Gesetzesänderung dazu bei, den<br />

Standort Deutschland weiter zu<br />

benachteiligen. Viele Politiker<br />

setzen sich zwar in Sonntagsreden<br />

für Entbürokratisierung<br />

ein. Im täglichen Geschäft sind<br />

sie aber jederzeit für neue Reglementierungen<br />

zu haben. So<br />

verwundert es nicht, dass <strong>im</strong><br />

Bundesrat auch CDU/CSUgeführte<br />

Landesregierungen „ja“<br />

gesagt haben zu dieser unakzeptablen<br />

Komplizierung.<br />

Das Gesetz wurzelt in einer<br />

durchaus guten Absicht: Die<br />

Lohnnebenkosten sollen nicht<br />

noch weiter steigen. Mit 42 Prozent<br />

türmen sie sich ohnehin zu<br />

einem schwer zu überwindenden<br />

Beschäftigungshindernis auf. Für<br />

2006 drohte der Anstieg der<br />

Rentenversicherungsbeiträge um<br />

0,5 Prozentpunkte. Die vorgezogene<br />

Fälligkeit der Beiträge<br />

wehrt die Erhöhung ab. Aber<br />

diese Notbremse wirkt nur einmal,<br />

und sie ist teuer. 2006 müssen<br />

die Unternehmen 20 Milliarden<br />

Euro mehr an Beiträgen<br />

aufbringen, um das Rentenloch<br />

zu stopfen. Dies kommt einer<br />

Beitragserhöhung um 2 Prozentpunkte<br />

gleich. Die riesige Summe<br />

ergibt sich daraus, dass außer den<br />

Beiträgen zur Rentenversicherung<br />

auch alle anderen Sozialversicherungen<br />

zeitiger gezahlt<br />

werden müssen.<br />

Der Gesetzgeber, der die Wirtschaft<br />

schonen wollte, belastet sie<br />

stattdessen. Und die Konstruktionsfehler<br />

der Rentenversicherung<br />

bleiben bestehen. Die neue Regierung<br />

muss schnell eine umfassende<br />

und nachhaltig wirkende<br />

Strukturreform der Rentenversicherung<br />

auf den Weg bringen.<br />

Sonst droht der Wirtschaft<br />

ein Aderlass nach dem anderen.<br />

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Gedanken sind Dinge<br />

Zeitkritische Beleuchtung<br />

der Frage:<br />

Wem vertraue ich meine<br />

Zielvorstellungen an.<br />

Vortrag<br />

am 25. 11. 2005<br />

in Überlingen<br />

Klaus Hoebel<br />

Fon 0049 (0) 86 52 97 58-31 Fax -32<br />

www.klaus.hoebel.de


aktuell<br />

Seite 2 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

FIRMEN<br />

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14<br />

Aschenbach Kürn &<br />

Kuttruff<br />

5<br />

Altana Pharma 31<br />

Autohaus Blender 1<br />

Automobile Böhler 29<br />

Auto-Salon Singen 18<br />

Bankhaus Bodensee 5<br />

Bio Lago 31<br />

Comara 23<br />

Comformatik-Mediaservice<br />

13<br />

Creditreform 4<br />

Delta Bloc Europe 29<br />

Dentsply 20<br />

Deutsche Post World<br />

Net<br />

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Domicil 5<br />

Edeka 20<br />

Engel & Völkers 16<br />

Freudenberg 23<br />

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Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

(GAS)<br />

31<br />

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25<br />

Haugg 10<br />

Hesta Immobilien 20<br />

Hieber-Märkte 20<br />

Hotel Öschberghof 11<br />

HTL 5<br />

HW-Tech Works 22<br />

Hypo-Vereinsbank 30<br />

IG Sprühtechnik 19<br />

Ikea 5<br />

Juwelier Baur 26<br />

Juwelier Stein 26<br />

Kech-Transport 18<br />

Konzeptunion 15<br />

Kowalski, Seide und<br />

Partner<br />

11<br />

KTW 22<br />

Mainau GmbH 7<br />

Neun Consulting<br />

Group<br />

8<br />

Paradiesbäckerei<br />

Menge<br />

26<br />

Peter Riegel Wein<strong>im</strong>port<br />

21<br />

Pssst-Bettenhaus 19<br />

Qualis 31<br />

Rotary Blitz 10<br />

RWK 12<br />

Schiesser 20<br />

Schreinerei Heinz &<br />

Gerhard Jordan<br />

1<br />

Spedition Dachser 20<br />

Teich Meister 25<br />

Vitra Design Museum 24<br />

Wefa 9<br />

Wenglor Sensoric 1<br />

Widenhorn Gärten<br />

am See<br />

25<br />

ZF Friedrichshafen 5, 13<br />

Impressum<br />

Profit<br />

Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />

Holger Thissen<br />

Redaktionelle Beratung und<br />

Mitarbeit:<br />

Johannes Eber<br />

Hildegard Linßen<br />

Ingo Feiertag<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />

Geschäftsführer:<br />

Rainer Wiesner<br />

Objektverantwortung und Anzeigen:<br />

Andreas Heinkel<br />

Verlagsleitung Vertrieb:<br />

Erwin Dohm-Acker<br />

SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />

Max-Stromeyer-Straße 178,<br />

78467 Konstanz<br />

Postfach 102 001,<br />

78420 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31/999-0<br />

Telefax 0 75 31/999-1485<br />

Abo-Service:<br />

Kostenlose Servicenummer:<br />

0800/880 8000<br />

Internet:<br />

www.profit-wirtschaft.de<br />

E-Mail-Adressen:<br />

info@profit-wirtschaft.de<br />

Commerzbank Konstanz<br />

Konto-Nr. 270181100<br />

BLZ 690 400 45<br />

Druck:<br />

Druckerei Konstanz GmbH<br />

78467 Konstanz,<br />

Max-Stromeyer-Straße 180<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 1<br />

vom 1. Oktober 2005 mit den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen für<br />

Anzeigen und Beilagen und den<br />

Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

des Verlages gültig. Bei<br />

Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />

Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />

bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />

auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />

Keine Gewähr für<br />

unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />

ist Konstanz, soweit<br />

nicht zwingend gesetzlich anders<br />

vorgeschrieben.<br />

Mit Benzin <strong>im</strong> Blut auf Erfolgskurs:<br />

Der Singener Autohändler Fridolin<br />

Koltes lockt mit Nobelkarossen wie<br />

Ferrari, Bugatti, Maserati, Rolls-<br />

Royce oder Jaguar Autofans aus aller<br />

Welt in den Hegau. >Seite 18<br />

Konzentriert arbeiten und sich dabei<br />

auch noch so richtig wohlfühlen: Mit<br />

diesem Konzept wurde der Öschberghof<br />

in Donaueschingen zu<br />

einem der beliebtesten Tagungshotels<br />

in Deutschland. >Seite 11<br />

Mit Gefühl und Intelligenz: Comara<br />

aus St. Georgen verbessert mit neuer<br />

Software die Steuerung von Werkzeugmaschinen.<br />

Ein Jahr nach Gründung<br />

schreibt das Unternehmen<br />

schon schwarze Zahlen. >Seite 23<br />

Mallorca für Genießer: Im Landhotel<br />

zeigt sich die Mittelmeerinsel von<br />

ihrer schönsten Seite. Die Form des<br />

sanften Finca-Tourismus zwischen<br />

Oliven und Ziegen wird auf der Insel<br />

sogar gefördert. >Seite 24<br />

Tolle Uhren, Geschenkkörbe mit<br />

kulinarischen Köstlichkeiten, bedruckte<br />

Torten, Abenteuer wie Fallschirmspringen<br />

oder Bobfahren: Wir<br />

stellen exklusive und ausgefallene<br />

Geschenke vor. >Seite 26<br />

Das Thema: Unternehmensteuerreform – gleiche Besteuerung aller Rechtsformen kommt<br />

Rund um Deutschland<br />

fallen die Steuern<br />

◆ Die Reform der Unternehmensteuern wird erst 2008 in Kraft treten – Doch schon nächstes Jahr soll manches besser werden<br />

von Johannes Eber<br />

Berlin – In Europa zeigt der zunehmende<br />

Standortwettbewerb Wirkung.<br />

Immer mehr Staaten senken ihre Körperschaftsteuern.<br />

Einige Beispiele:<br />

Finnland hat in diesem Jahr den Satz<br />

von 29 auf 26 Prozent gesenkt, Österreich<br />

von 34 auf 25 Prozent und Tschechien<br />

von 28 auf 26 Prozent. Nur<br />

Deutschland hält an den hohen Steuersätzen<br />

vorerst fest, obwohl es <strong>im</strong> europäischen<br />

Vergleich (negativer) Spitzenreiter<br />

ist.<br />

Erst 2008 soll eine Unternehmensteuerreform<br />

kommen. Darauf haben<br />

sich Union und SPD in den Koalitionsgesprächen<br />

verständigt. Die soll dafür<br />

grundlegend sein. Vermutlich wird der<br />

Steuersatz drastisch sinken. Er soll<br />

dann zwischen 25 und 30 Prozent liegen.<br />

Ebenfalls als sicher gilt, dass die<br />

zu entwickelnde Steuer für alle<br />

Rechtsformen – ob Personen- oder Kapitalgesellschaften<br />

– gleichermaßen<br />

gelten soll. Darüber hinaus gibt es<br />

noch viel Uneinigkeit. Der neuen Regierung<br />

stehen zwei Steuermodelle<br />

zur Verfügung – eines des Sachverständigenrates<br />

und eines der Stiftung<br />

Marktwirtschaft (siehe Infokästen<br />

rechts).<br />

Damit die Unternehmen aber <strong>im</strong><br />

Standortwettbewerb nicht untergehen,<br />

wurden in den Koalitiongesprächen<br />

schon für 2006 Erleichterungen<br />

für die Unternehmen vereinbart. Die<br />

Wichtigsten:<br />

Der Abschreibungssatz soll bis zur<br />

Steuerreform 2008 von 20 auf 30 Prozent<br />

erhöht werden.<br />

Die Probezeit für neu eingestellte<br />

Mitarbeiter wird von sechs Monate auf<br />

zwei Jahre verlängert.<br />

Kleinere Mittelständler sollen bei<br />

der Umsatzsteuerzahlung entlastet<br />

werden. Sie müssen diese Steuer erst<br />

abführen, wenn ihre Rechnung bezahlt<br />

wurde (Ist-Versteuerung). Die<br />

Umsatzgrenzen werden in den alten<br />

Bundesländern ab 2006 von 125 000<br />

auf 250 000 Euro angehoben. In den<br />

neuen Ländern bleibt sie bei 500 000<br />

Euro.<br />

Von Rechtsform-Neutralität keine Spur<br />

◆ Im heutigen Steuersystem bestehen zahlreiche Ungerechtigkeiten zwischen Kapital- und Personengesellschaften<br />

Stuttgart – Für jedes Unternehmen ist<br />

die Rechtsform von entscheidender<br />

Bedeutung. Je nachdem, ob ein Unternehmen<br />

als Kapitalgesellschaft, etwa<br />

als GmbH oder AG, oder als Personenunternehmen,<br />

etwa als Einzelunternehmen<br />

oder mit anderen als KG oder<br />

als OHG betrieben wird, löst dies unterschiedliche<br />

steuerliche Folgen aus.<br />

Ziel der meisten Steuersysteme ist<br />

es, eine Rechtsform-Neutralität zu gewährleisten.<br />

Das heißt, dass der Gewinn<br />

eines Unternehmens – unabhängig<br />

von der Rechtsform – möglichst<br />

in gleicher Weise besteuert werden<br />

soll. Dieses Ziel ist ehrenvoll, es<br />

wird aber <strong>im</strong> deutschen Steuerrecht<br />

derzeit nicht erreicht. So werden beispielsweise<br />

Kapital- und Personengesellschaften<br />

unterschiedlich besteuert:<br />

bei Kapitalgesellschaften fallen <strong>im</strong><br />

Vergleich zu Personengesellschaften<br />

in der Regel höhere Steuern an, wenn<br />

die Gewinne an die Gesellschafter<br />

ausgeschüttet werden. Werden die Gewinne<br />

dagegen einbehalten, ist die<br />

Steuerbelastung bei Kapitalgesellschaften<br />

geringer als bei vergleichbaren<br />

Personengesellschaften. Der Hin-<br />

Duale Steuer<br />

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung<br />

der gesamtwirtschaftlichen<br />

Lage hat der Bundesregierung ein<br />

neues Steuermodell vorgeschlagen.<br />

Demnach sollen alle Einkommen auf<br />

zwei Formen der Besteuerung reduziert<br />

werden. Auf Kapitaleinkünfte<br />

sowie alle übrigen Einkommen. Alle<br />

Unternehmen würden dann, unabhängig<br />

von ihrer Rechtsform der<br />

Kapitalbesteuerung unterliegen und<br />

eine so genannte Unternehmensteuer<br />

bezahlen. Der Steuersatz soll zwischen<br />

25 und 30 Prozent betragen und zwar<br />

einschließlich des Steueranteils der<br />

Kommunen. Der Sachverständigenrat<br />

schlägt vor, die Gewerbesteuer abzuschaffen<br />

und durch einen Zuschlag<br />

tergrund: Gewerbesteuerlich wird sowohl<br />

der Gewinn von Kapitalgesellschaften<br />

als auch der Gewinn von Personengesellschaften<br />

erfasst. Anschließend<br />

greifen aber zwei völlig verschiedene<br />

Steuerkonzepte: Der von der Personengesellschaft<br />

erwirtschaftete Gewinn<br />

wird von den Gesellschaftern <strong>im</strong><br />

Rahmen der Einkommensteuer besteuert.<br />

Die Steuerbelastung ergibt sich<br />

hierbei nach dem persönlichen Einkommensteuersatz<br />

der Gesellschafter.<br />

Bei Kapitalgesellschaften dagegen unterliegt<br />

der Gewinn zunächst auf Ebene<br />

der Kapitalgesellschaft der Körperschaftsteuer.<br />

Wird der Gewinn dann<br />

weiter an die Gesellschafter in Form<br />

einer Dividende ausgeschüttet, hat<br />

der Gesellschafter diesen nochmals<br />

zur Hälfte der Einkommensteuer zu<br />

unterwerfen. Damit hängt die Steuerbelastung<br />

einer Kapitalgesellschaft<br />

davon ab, ob der Gewinn einbehalten<br />

oder an die Gesellschafter ausgeschüttet<br />

wird, während es bei der Personengesellschaft<br />

darauf nicht ankommt.<br />

Eine Beispielrechnung zeigt die<br />

Steuerbelastungen, die von einer Kapitalgesellschaft<br />

beziehungsweise ei-<br />

auf die Unternehmensteuer sowie die<br />

Einkommensteuer zu ersetzen.<br />

Nachteil: Da der Einkommensteuerspitzensatz<br />

über dem der Unternehmensteuer<br />

läge, würde versucht<br />

werden Geld umzuschichten, etwa<br />

indem Steuerzahler ein persönliches<br />

Unternehmen gründen, um von den<br />

niedrigeren Unternehmensteuern zu<br />

profitieren. Außerdem widerspricht die<br />

duale Besteuerung dem Gerechtigkeitsempfinden<br />

vieler: Kapitaleinkommen<br />

würden nämlich niedriger<br />

besteuert werden als sonstige Einkommen.<br />

Vorteil: Unternehmen würden unabhängig<br />

von ihrer Rechtsform besteuert.<br />

Weiteres Plus: Eigenkapital<br />

würde nicht mehr steuerlich gegenüber<br />

Fremdkapital benachteiligt. (ebe)<br />

ner Personengesellschaft <strong>im</strong> Fall der<br />

Gewinneinbehaltung zu zahlen sind:<br />

In Konstanz etwa würde auf den Gewinn<br />

einer Personengesellschaft von<br />

100 Euro eine Steuer von 44,76 Euro<br />

anfallen, während eine Kapitalgesellschaft<br />

nur 37,61 Euro zu zahlen hätte.<br />

Sollten Investitionen aus erwirtschafteten<br />

Gewinnen geplant sein, stände<br />

dem Unternehmen in<br />

der Rechtsform einer<br />

Kapitalgesellschaft gegenüber<br />

der Personengesellschaft<br />

damit pro<br />

100 Euro Gewinn 7,15<br />

Euro mehr zur Verfügung.<br />

Die Kapitalgesellschaft<br />

ist also <strong>im</strong> Fall geplanter<br />

Investitionen <strong>im</strong> Vorteil. Sollte<br />

der Gewinn allerdings an die Gesellschafter<br />

ausgeschüttet werden, kehrt<br />

sich die Vorteilhaftigkeit allerdings zu<br />

Gunsten der Personengesellschaft<br />

um.<br />

Da Gesellschafter einer Kapitalgesellschaften<br />

ausgeschüttete Gewinn<br />

nochmals zur Hälfte der Einkommensteuer<br />

sowie dem Solidaritätszuschlag<br />

unterwerfen müssen, fällt <strong>im</strong><br />

Die Personengesellschaft<br />

ist <strong>im</strong> Vorteil,<br />

wenn die Gewinne für<br />

Konsum verwendet<br />

werden sollen.<br />

Synthetische Steuer<br />

In über einjähriger Arbeit haben 70<br />

Experten aus Politik, Wissenschaft,<br />

Rechtssprechung, Verwaltung und<br />

unternehmerischer Praxis unter dem<br />

Dach der Stiftung Marktwirtschaft das<br />

Konzept der „Allgemeinen Unternehmenssteuer“<br />

entwickelt. Anders<br />

als der Sachverständigenrat hält die<br />

Kommission „Steuergesetzbuch“ am<br />

Konzept der so genannten synthetischen<br />

Steuer fest, das besagt, dass alle<br />

Einkommen grundsätzlich gleich zu<br />

besteuern sind. Um Unternehmen zu<br />

stärken, sollen aber einbehaltene<br />

Gewinne entlastet werden. Von der<br />

Ausschüttung soll so viel nachversteuert<br />

werden, dass die Endbelastung<br />

der Unternehmer so hoch ist wie die<br />

Endergebnis auf den Gewinn einer Kapitalgesellschaft<br />

in Konstanz in Höhe<br />

von 100 Euro eine Steuerbelastung von<br />

51,43 Euro an, während es bei Gesellschaftern<br />

einer Personengesellschaft<br />

bei der Steuerbelastung von 44,76 Euro<br />

bleibt. Damit haben Gesellschafter<br />

einer Personengesellschaft gegenüber<br />

Anteilseignern einer Kapitalgesellschaft<br />

pro 100 Euro Ge-<br />

winn 6,67 Euro mehr<br />

für Konsumzwecke in<br />

der Tasche.<br />

Festzuhalten bleibt<br />

also, dass die Personengesellschaftbezüglich<br />

des Steuersatzes<br />

<strong>im</strong> Vorteil ist, wenn die<br />

Gewinne für Konsumzwecke verwendet<br />

werden sollen. Sollten die Gewinne<br />

dagegen für Investitionen genutzt<br />

werden, ist die Kapitalgesellschaft <strong>im</strong><br />

Vorteil. Sollte der Körperschaftsteuer-<br />

Satz, wie in den Koalitionsverhandlungen<br />

diskutiert, noch weiter gesenkt<br />

werden, beispielsweise auf 19 Prozent,<br />

würde sich dieser Vorteil von derzeit<br />

7,15 Euro pro 100 Euro Gewinn auf<br />

12,52 Euro pro 100 Euro Gewinn erhö-<br />

anderer Einkommenbezieher. So wie<br />

bei der dualen Einkommensteuer will<br />

die Kommission „Steuergesetzbuch“<br />

die Unternehmen in Zukunft unabhängig<br />

von der Rechtsform besteuern<br />

und die Steuer soll sich ebenfalls<br />

aus einer allgemeinen und einer<br />

kommunalen Komponente zusammensetzen.<br />

Ausnahme für Kleinunternehmer:<br />

Sie können bei der<br />

bisherigen Einkommensteuer bleiben.<br />

Nachteil: Kapital fließt nicht der<br />

effizientesten Verwendung zu, da<br />

einbehaltene Gewinne niedriger<br />

besteuert werden als ausgeschüttete.<br />

Vorteil: Der Unternehmensteuersatz<br />

kann weiter abgesenkt werden als bei<br />

der dualen Einkommensteuer, was<br />

den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger<br />

macht. (ebe)<br />

hen. Doch dieser Steuerbelastungsvergleich<br />

ist nur die halbe Wahrheit,<br />

denn er lässt weitere steuerliche Unterschiede<br />

der Personen- und Kapitalgesellschaft<br />

unberücksichtigt. Bei Kapitalgesellschaften<br />

werden zudem<br />

noch schuldrechtliche Verträge (z.B.<br />

Darlehens-, Miet- und Arbeitsverträge)<br />

zwischen Gesellschaftern und Kapitalgesellschaften<br />

steuerlich grundsätzlich<br />

mit der Folge anerkannt, dass<br />

die Zahlungen auf Ebene der Kapitalgesellschaft<br />

den Gewinn mindern und<br />

von den Gesellschaftern als Zinsen,<br />

Arbeitslohn oder Mieteinnahmen bei<br />

der Einkommensteuer zu versteuern<br />

sind, was die oben dargestellten Steuersätze<br />

beeinflusst. Bei Gesellschaftern<br />

von Personengesellschaften werden<br />

derartige Verträge steuerlich nicht<br />

erkannt, so dass solche Verträge keinen<br />

Einfluss auf die Steuerbelastung<br />

haben. Also: Von Rechtsform-Neutralität<br />

keine Spur.<br />

VON CLEMENS MOEHRLE<br />

ERNST &YOUNG, DEUTSCHE ALL-<br />

GEMEINE TREUHAND AG,<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT


aktuell<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 3<br />

MENSCHEN<br />

Aisenbrey, Alexander 11<br />

Bartmuß, Dominik 13<br />

Baur, Dieter 1<br />

Bause, Markus 11<br />

Bernadotte, Sonja 7<br />

Bernadotte, Bettina 7<br />

Bernadotte, Björn 7<br />

Berthold, Michael 31<br />

Bihler, Bernhard 12<br />

Blender, Hansjörg 1<br />

Blümel, Andreas 23<br />

Böhler, Andreas 29<br />

Brunner, Guido 23<br />

Bührer, Gerold 4<br />

Eberlein, Armin 5<br />

Faller, Helmut 6<br />

Fehlbaum, Rolf 24<br />

Franke, Reiner 23<br />

Frankel, Andrew 28<br />

Frese, Herrmann 19<br />

Freudenberg, Carl 23<br />

Fuhrmann, Michael 28<br />

Gebert, Klaus 22<br />

Goedecke, Wolf-Dieter<br />

31<br />

Gr<strong>im</strong>m, Jürgen 25<br />

Gr<strong>im</strong>m, Michael 25<br />

Groettrup, Marcus 31<br />

Gruber, Markus 23<br />

Guck, Franz 19<br />

Häner, Theodor 4<br />

Hareiner, Hans Richard<br />

29<br />

Haugg, Albert Thomas<br />

10<br />

Hieber, Jörg 20<br />

Hoffmann, Andreas 31<br />

Kannenberg, Arnold 20<br />

Kathmann, Thorsten 29<br />

Kech, Karl-Heinz 18<br />

Keller-Bauer, Friedrich<br />

14<br />

Klausmann, Heinz 17<br />

Koch, Hans-Eberhard 1<br />

Koltes, Fridolin 18<br />

Kürn, Peter 5<br />

Kuttruff, Jürgen 5<br />

Landgraf, Dieter 23<br />

Launer, Norbert 29<br />

Lienhard, Martin 29<br />

Maier, Bruno 9<br />

Mende, Ach<strong>im</strong> 27<br />

Menge Matthias 26<br />

Mick, Oliver 4<br />

Neun, Winfried 8<br />

Noppel, Manfred 19<br />

Nutto, Martin 16<br />

Pfeiffer, Peter 3<br />

Pohl, Peter 31<br />

Rappold, Thomas 30<br />

Riegel, Peter 21<br />

Schäfer, Klaus 31<br />

Schall, Paul E. 22<br />

Schaus, Oliver 14<br />

Scherer, Frank 10<br />

Schmidt, Thomas 16<br />

Schneider, Stefan 10<br />

Schüßler, Thomas 30<br />

Stoffels, Ingo 29<br />

Thies, Hans-Eckhard 5<br />

Widenhorn, Matthias 25<br />

Wildmann, Lothar 9<br />

Wunderle, Armin 23<br />

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Schweiz sucht Lösung<br />

◆ Proteste gegen Schließung der Warenabfertigung zeigen Wirkung<br />

Von Manfred Herbst<br />

Waldshut/Schaffhausen Die zahlreichen<br />

Proteste aus Wirtschaft und Politik<br />

gegen die von der Schweizer Grenzwacht<br />

und der Zollverwaltung abgekündigte<br />

Aufhebung von Grenzübergängen<br />

und Einschränkung von Abfertigungszeiten<br />

zum 1. Januar 2006 an<br />

der deutsch-schweizerischen Grenze<br />

zwischen Waldshut und Friedrichshafen<br />

zeigen Wirkung. Die Schweizer Behörden<br />

bieten Gewerbetreibenden <strong>im</strong><br />

deutschen Grenzland Vereinfachungen<br />

in der Grenzabfertigung an und<br />

stellen die Schließungspläne für den<br />

Grenzübergang Zurzach-Rheinhe<strong>im</strong><br />

bei Waldshut am Hochrhein zumindest<br />

vorübergehend zurück. Privatleute<br />

mit zollpflichtiger Ware über der<br />

Freigrenze von 300 Franken werden ab<br />

dem neuen Jahr für die Einreise in die<br />

Schweiz aber Umwege in Kauf nehmen<br />

müssen.<br />

Das Schweizer Grenzwachtkommando<br />

II in Schaffhausen, zuständig<br />

für den deutsch-schweizerischen<br />

Kontakt für Firmen<br />

Grenzwachtkommando II<br />

Schaffhausen<br />

Telefon: 0041/52 630 60 00.<br />

Zollkreisdirektion Schaffhausen,<br />

Sandra Schrempp<br />

Telefon: 0041/52 633 11 09.<br />

MEDIENPARTNER<br />

IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />

eventmarketing<br />

Grenzabschnitt zwischen Schwaderloch<br />

am Hochrhein <strong>im</strong> Kanton Aargau<br />

bis hin nach Romanshorn-Friedrichshafen<br />

am Bodensee und bis zur Alpengrenze<br />

nach Österreich hat die Aufhebung<br />

einer Reihe von Grenzübergängigen<br />

zum 1. Januar 2006 angekündigt<br />

sowie die Einschränkung der Abfertigungszeiten.<br />

Begründet hat das<br />

Grenzwachtkommando dies mit dem<br />

Zwang zu Personaleinsparungen und<br />

notwendiger Verschiebung Schaffhauser<br />

Grenzwächter an die Schweizer<br />

Westgrenze.<br />

Für Gewerbetreibende und Handwerker<br />

in der deutschen Grenzregion<br />

mit Aufträgen in der Schweiz bedeuten<br />

die angekündigten Einschränkungen<br />

bei der Grenzabfertigung Umwege<br />

von bis zu 50 Kilometern. Die betroffenen<br />

Grenzübergangsgemeinden<br />

fürchten Umsatz- und Steuereinbußen.<br />

Protest gegen die Grenzwachtpläne<br />

kam deshalb von beiden Seiten<br />

der Grenze: vom Schaffhauser Kantonsrat<br />

Alfred Bechtold ebenso, wie<br />

von Kurt Grieshaber, dem Präsidenten<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

Hochrhein-Bodensee. Von der Handwerkskammer<br />

Konstanz und den<br />

deutschen Abgeordneten in Landund<br />

Bundestag, wie von der Schweizer<br />

Zollgewerkschaft.<br />

Erste Resultate des grenzüberschreitenden<br />

Protests: die Grenzwacht<br />

und der Schweizer Zoll bieten<br />

vereinfachte Abfertigungslösungen<br />

an, die Gewerbetreibenden die Benut-<br />

Für Unternehmer, die wissen wollen,<br />

wie man Innovationen am Wirtschaftsraum<br />

Bodensee erfolgreich<br />

umsetzt, verspricht die<br />

Innovationstagung 2005 ein<br />

interessantes Programm.<br />

Die Veranstaltung findet<br />

zung aufgehobener Übergänge ermöglichen.<br />

Wie Sandra Schrempp von<br />

der Schaffhauser Zollkreisdirektion<br />

bestätigte, wird allen Firmen in der<br />

deutschen Grenzregion, die regelmäßig<br />

in die Schweiz liefern, eine Ausnahmegenehmigung<br />

angeboten: an<br />

unbesetzten Grenzübergängen sollen<br />

die Fahrer der Transporte die Lieferscheine<br />

in noch aufzustellende Briefkästen<br />

des Schweizer Zolls einwerfen.<br />

Die Zollabrechnung erfolgt dann monatlich.<br />

Alle der Zollkreisdirektion bekannte<br />

Firmen seien von dieser Möglichkeit<br />

informiert worden.<br />

Zudem suchten Zollkreisdirektion<br />

und Grenzwachtkommando nach<br />

Möglichkeiten, die angekündigten<br />

Schließungen und Verkürzungen der<br />

Abfertigungszeiten zu mildern. So soll<br />

der Grenzübergang Zurzach-Rheinhe<strong>im</strong><br />

bei Waldshut entgegen der<br />

Schließungsankündigung 2006 noch<br />

geöffnet bleiben, um den ohnehin<br />

stark frequentierten Übergang Waldshut-Koblenz<br />

nicht noch weiter zu belasten.<br />

Erst wenn die neue deutschschweizerischeGemeinschaftszollanlage<br />

<strong>im</strong> Waldshuter Gewerbepark<br />

Hochrhein 2007 in Dienst gestellt ist,<br />

soll Rheinhe<strong>im</strong>-Zurzach geschlossen<br />

werden.<br />

Für Baustellen- und Handwerkerfahrzeuge,<br />

die öfters oder regelmäßig<br />

von Deutschland in die Schweiz einreisen<br />

müssen, gibt es bei der Schweizer<br />

Zollverwaltung ein Carnet ATA, das<br />

den Grenzübertritt vereinfacht.<br />

unter dem Titel „Feu sacré – das<br />

Herzblut jeder Unternehmung“ vom<br />

5. bis 6. Dezember <strong>im</strong> Lilienberg<br />

Unternehmerforum in Ermatingen<br />

(Schweiz) statt und richtet sich nicht<br />

nur an Firmenchefs, sondern auch an<br />

ihre Mitarbeiter. Die Veranstalter<br />

wollen aufzeigen, wie durch Bündelung<br />

und Vernetzung von Know-how<br />

das Innovationspotenzial der<br />

Bodenseeregion besser ausgeschöpft<br />

werden kann.<br />

Zu den Referenten auf der<br />

Innovationstagung zählen<br />

unter anderem Dr. Dirk<br />

Stenkamp, CEO der Carl<br />

Die Pläne des Schweizer Grenzwachtkommandos Schaffhausen, ab 2006<br />

weitere Grenzübergänge zu schließen, drohen den Grenzübergang Waldshut-Koblenz<br />

nun völlig zu überlasten. Foto: Herbst<br />

Geplante Zollschließungen<br />

Den Grenzwachtplänen nach eingestellt<br />

wird die Warenabfertigung ab 1.<br />

Januar 2006 an den Grenzübergängen<br />

Wasterkingen-Günzgen,<br />

Will-Bühl, Hofen-Büsslingen, Dörflingen-Randegg,Diessenhofen-Gailingen-Brücke,<br />

Stein am Rhein-Oehningen,<br />

Tägerwilen-Konstanz-Paradies<br />

und auf der Fähre Romanshorn-<br />

Friedrichshafen.<br />

Die Aufhebung von Warenabfertigungen<br />

an den Grenzübergängen<br />

Zurzach-Rheinhe<strong>im</strong>, Schleithe<strong>im</strong>-<br />

Stühlingen und Dörflingen-Gailingen<br />

Innovationstagung Wirtschaftsraum Bodensee<br />

Individuell und stilsicher: Die Eventagentur trend factory aus Rottweil:<br />

Ereignisse werden zum Erlebnis.<br />

Die trend factorymarketing und<br />

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erlebnisorientierte Marketingveranstaltungen.<br />

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Wunsch mit einer pragmatischen<br />

Vorgehensweise und erfrischender<br />

Kreativität, in einer zuverlässigen und<br />

bodenständigen Art und Weise.<br />

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und zielorientiert. So schaffen wir<br />

Beziehungen zwischen Kunde und<br />

Marke und damit den Grundstein für<br />

nachhaltige Geschäftsbeziehungen.<br />

Hier stehen Unterhaltung und Genuß<br />

an erster Stelle!<br />

Zeiss NTS GmbH und Dr. Stephan<br />

Becker, Verkaufsleiter Europe der<br />

Firma Varian Inc. Sie werden erläutern,<br />

wie komplexe Kooperation in<br />

Gemeinschaftsprojekten mit Grosskonzernen<br />

funktioniert.<br />

Ernst Uhlmann, Geschäftsführer der<br />

FELA Management AG, zeigt, wie<br />

sich ein KMU mit auf Innovation<br />

basierender Kompetenz <strong>im</strong> Markt<br />

erfolgreich behaupten kann.<br />

Zur Eröffnung wird Botschafter Prinz<br />

Stefan von und zu Liechtenstein zur<br />

Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsstandorts<br />

Liechtenstein referieren<br />

Die Innovationstage verstehen sich<br />

auch als Netzwerk-Veranstaltung, auf<br />

der Vertreter aus Wirtschaft und<br />

Politik unter Experten und Gleichgesinnten<br />

neue Ideen entwickeln und<br />

Beziehungsnetze und Geschäftsverbindungen<br />

ausbauen können.<br />

Anmeldemöglichkeit unter<br />

www.innovationstagung.com<br />

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„Vorhang auf, die Show beginnt!“ Auf<br />

der Messebühne lassen wir Ihr<br />

Unternehmen zum Star werden. Unser<br />

Spektrum reicht von kreativer Ideenfindung,<br />

individueller, zielorientierter<br />

und „herausragender“ Umsetzung bis<br />

hin zur abschließenden Erfolgskontrolle.<br />

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Jede Geschichte hat ihren eigenen Ort.<br />

Wir sind trend scouts für extravagante<br />

Locations und besitzen eine gewisse<br />

Exklusivität auf diverse Top-Locations<br />

in Baden-Württemberg. Eine Location<br />

wie das Kraftwerk Rottweil oder das<br />

Zeppelin Museum Friedrichshafen<br />

könnte ihr Hauptact des Events sein.<br />

Grenzenlos, einzigartig, unvergesslich....<br />

West wird noch abgeklärt.<br />

In Rafz-Lottstetten Bundesstraße,<br />

Bargen-Neuhaus und Kreuzlingen/<br />

Emmishofen-Konstanz/Emmishofen<br />

werden die bestehenden Abfertigungszeiten<br />

auf den Zeitraum zwischen<br />

6 und 22 Uhr reduziert.<br />

Am Grenzübergang Neuhausen-<br />

Jestetten/Hardt können Waren nur<br />

noch vom Montag bis Samstag zwischen<br />

6 und 22 Uhr, an den Übergängen<br />

Kaiserstuhl und Trasadingen<br />

nur noch zwischen 6 und 20 Uhr<br />

deklariert werden. (mhe)<br />

WVIB-Präsident<br />

Peter Pfeiffer<br />

wiedergewählt<br />

Freiburg (dni) Der Vorstand des Wirtschaftsverbandes<br />

Industrieller Unternehmen<br />

Baden e.V. (WVIB) hat Peter<br />

Pfeiffer, Geschäftsführer der Ing. Erich<br />

Pfeiffer GmbH Radolfzell für weitere<br />

drei Jahre einst<strong>im</strong>mig zum Präsidenten<br />

gewählt. Als Mitglieder des Geschäftsführenden<br />

Vorstandes wurden<br />

vergangenen Freitag Klaus Endress,<br />

Klaus Fritzsching und Helmut Weisser<br />

bestätigt. Aus dem Vorstand in den<br />

Geschäftsführenden Vorstand aufgerückt<br />

ist Thomas Krückels, Dreistern<br />

GmbH & Co. KG, Schopfhe<strong>im</strong>.<br />

Pfeiffer kündigte an, dass der WVIB<br />

die gesellschaftspolitischen Interessen<br />

des produzierenden Mittelstands<br />

parteiübergreifend und verstärkt in<br />

der Öffentlichkeit vertreten wolle. Der<br />

Präsident ermunterte alle Anwesenden,<br />

sich lokal und regional politisch<br />

stärker zu engagieren, statt über die<br />

Lage in Brüssel, Berlin und Stuttgart<br />

nur zu jammern.<br />

kraftwerk rottweil zeppelin museum friedrichshafen<br />

trend factory<br />

marketing u. veranstaltungs gmbh<br />

trend factory gmbh . kraftwerk, neckartal . 78628 rottweil . tel.: 07 41/94 24 90 . fax: 07 41/9 42 49 22 . info@trendfactory.com . www.trendfactory.com<br />

Events<br />

Produktpräsentationen<br />

Messen<br />

Betriebsfeiern<br />

Kulturereignisse<br />

Hochzeiten<br />

Privatfeiern<br />

Filmkulissen


Aktuell<br />

Seite 4 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Termine<br />

TOURISMUS<br />

Umgang mit Chinesen<br />

Immer mehr Chinesen entdecken<br />

die Region Südlicher Oberrhein<br />

als Feriendestination. Wie gehe<br />

ich als Hotel- und Gaststättenbetrieb<br />

opt<strong>im</strong>al auf die Bedürfnisse<br />

meiner chinesischen Gäste<br />

ein? Diese Frage steht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

des China-Workshops der<br />

IHK Südlicher Oberrhein, der am<br />

24. November von 14 bis 18 Uhr in<br />

den Räumen der IHK in Freiburg<br />

stattfindet und Praxistipps vermittelt.<br />

Zudem werden situationsbezogene<br />

Fallbeispiele gezeigt.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 60<br />

Euro pro Person. Information und<br />

Anmeldung bei Tanja Faller per<br />

Telefon unter: 0761/3858131, oder<br />

per E-Mail: tanja.faller@freiburg.ihk.de<br />

(sk)<br />

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Villingen-Schwenningen bietet<br />

eine kostenlose Informationsveranstaltung<br />

am Dienstag, 22.11. um<br />

19 Uhr <strong>im</strong> Management-Zentrum,<br />

Gewerbe-Akademie Villingen,<br />

Sebastian-Kneipp-Straße 60, an.<br />

Im Rahmen der Seminare zur<br />

Unternehmensführung hat Akademieleiter<br />

Ekkehard Biller einen<br />

Griff in den H<strong>im</strong>mel getan und<br />

Willi Bayer, Strategieberater und<br />

Vertriebstrainer mit der Marke<br />

„Fly-higher“ ins Cockpit geholt. In<br />

21 Workshops lernen Mittelständler<br />

und, mit Mut und Pioniergeist<br />

neue Landeplätze anzusteuern<br />

und wie man turbulente<br />

Situation meistert. Infos bei der<br />

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unter: 07721/998877 oder<br />

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Freizügigkeit mit<br />

Grenzen<br />

◆ Zusatzeinkünfte in der Schweiz werden teuer<br />

Von Antje Kramer<br />

Zürich – Mit der Personenfreizügigkeit<br />

zwischen der Schweiz und der Europäischen<br />

Union sollten die grenzüberschreitenden<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

so einfach wie nie werden. Doch wie<br />

so oft steckt der Teufel <strong>im</strong> Detail: Wer<br />

beispielsweise in Deutschland selbstständig<br />

und gleichzeitig in der<br />

Schweiz unselbstständig arbeiten will,<br />

untersteht plötzlich mit seinem gesamten<br />

Einkommen der Schweizer<br />

Sozialversicherung. Eine böse – und<br />

recht kostspielige – Überraschung für<br />

deutsche Unternehmer, die nebenbei<br />

in der Schweiz als Verwaltungsrat fungieren.<br />

Wie viele deutsche Unternehmer<br />

von dieser Situation betroffen sind, ist<br />

unklar. Fest stehe jedoch, dass der<br />

Schweiz dadurch ein enormes Potenzial<br />

verloren gehe, sagt Theodor Häner<br />

transparent, ehrlich und fair<br />

Seit Beginn unserer Firmenlaufbahn verfolgen<br />

wir das Ziel, unseren Kunden eine maßgeschneiderte<br />

und mandantenorientierte Finanz- und<br />

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Nicht der Produktverkauf steht bei uns <strong>im</strong> Vordergrund,<br />

sondern die ganzheitliche und lebensbegleitende<br />

Betreuung unserer Mandanten.<br />

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von der Vereinigung Schweizerischer<br />

Unternehmer in Deutschland (VSUD).<br />

„Bevor sie mit ihrem gesamten Einkommen<br />

in der Schweiz sozialversicherungspflichtig<br />

werden, legen viele<br />

Verwaltungsräte lieber ihr Mandat<br />

nieder oder suchen nach anderen Lösungen.“<br />

Dass sich an die Regelung so gut wie<br />

niemand halten will, verwundert<br />

kaum: Die deutschen Unternehmer<br />

müssten demnach in der Schweiz Sozialversicherungsbeiträge<br />

entrichten,<br />

für die sie in Deutschland – wo sie unabhängig<br />

vom Staat für ihre soziale<br />

Absicherung sorgen müssen – gar<br />

nicht zur Kasse gebeten würden. Am<br />

heftigsten schlägt die kuriose Regelung<br />

be<strong>im</strong> schweizerischen Rentenbeitrag<br />

zu Buche, der <strong>im</strong>merhin satte<br />

8,4 Prozent des Einkommens beträgt.<br />

Ein Rechenbeispiel zeigt die Probleme<br />

auf: Bei einem selbstständigen<br />

In Ihrer Region zu Hause<br />

Vertrauen Sie auf ein unabhängiges und wachsendes<br />

Netzwerk. In Ihrer Region zu Hause.<br />

Jahreseinkommen von 700000 Euro<br />

<strong>im</strong> Jahr in Deutschland, und einem<br />

jährlichen Entgelt von etwa 30000<br />

Franken für das als unselbstständig<br />

geltende Verwaltungsratsmandat,<br />

sind nach der neuen Regelung jährlich<br />

86520 Franken an die Schweizer Rentenkasse<br />

zu zahlen – nach der alten<br />

Regelung wären es lediglich 2520<br />

Franken gewesen. Denn bevor die Personenfreizügigkeit<br />

zwischen der<br />

Schweiz und der EU 2002 in Kraft getreten<br />

ist, war dieser Fall anders geregelt:<br />

Für Einkommen in Deutschland<br />

mussten dort die Sozialversicherungsbeiträge<br />

entrichtet werden – für Einkommen,<br />

die in der Schweiz erzielt<br />

wurden, galt das selbe. Mit der Freizügigkeit<br />

sollen die Sozialversicherungsbeiträge<br />

der Einfachheit halber nur<br />

noch in einem Land fällig sein – allerdings<br />

bezogen auf das Einkommen,<br />

das in beiden Ländern erzielt wird,<br />

was die Beiträge enorm in die Höhe<br />

treibt. Während bei der Krankenkasse<br />

eine Wahlmöglichkeit besteht, ist das<br />

bei den übrigen Sozialversicherungssystemen<br />

nicht der Fall.<br />

Umgekehrt, also wenn ein Schweizer<br />

Unternehmer ein Verwaltungsratsmandat<br />

<strong>im</strong> nördlichen Nachbarland<br />

ann<strong>im</strong>mt, gilt diese Regelung dagegen<br />

nicht. Der Grund: die Eidgenossen<br />

haben eine Ausnahmeregelung<br />

vereinbart – wogegen Deutschland<br />

darauf verzichtet hat. „Wir sind dabei,<br />

Villingen-Schwenningen – Die Geschäftslage<br />

der kleinen und mittleren<br />

Betriebe in Deutschland, insbesondere<br />

<strong>im</strong> südlichen Baden-Württemberg,<br />

verbessert sich. Dies zumindest ist das<br />

Ergebnis einer aktuellen Herbstumfrage<br />

bei mehr als 4000 Mitgliedern<br />

des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />

Creditreform Deutschland. Demnach<br />

bewerten 30,6 Prozent der Unternehmer<br />

ihre Geschäftslage mit sehr gut<br />

oder gut, das sind knapp vier Prozent<br />

mehr als <strong>im</strong> Jahr zuvor. Gleichzeitig<br />

schätzen nur noch 10 Prozent (Vorjahr<br />

14,3) ihre Lage als ungenügend ein.<br />

„Die St<strong>im</strong>mung in unserer Region<br />

ist um einiges opt<strong>im</strong>istischer als noch<br />

<strong>im</strong> letzten Jahr“, bestätigt Oliver Mick<br />

von Creditreform Villingen-Schwenningen.<br />

Insbesondere bei den Unternehmensinsolvenzen<br />

ist in der Region<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg und<br />

Hochrhein ein signifikanter Rückgang<br />

um elf Prozent <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr<br />

zu verzeichnen. Bundesweit beträgt<br />

dieser Rückgang <strong>im</strong> Schnitt 6,2<br />

Prozent, eine sehr erfreuliche Entwicklung,<br />

wie Mick betont.<br />

Im Rahmen der bundesweiten Befragung<br />

durch Creditreform wurden<br />

in der Region von über 100 Mitgliedsunternehmen<br />

die aktuellen Daten zur<br />

Geschäftsentwicklung eingeholt.<br />

Rund 70 Prozent der befragten Betriebe<br />

beschäftigen laut Erhebung bis zu<br />

zehn Mitarbeiter. „Gerade bei den<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

ist eine deutliche Bereitschaft vorhanden,<br />

<strong>im</strong> nächsten halben Jahr Investitionen<br />

<strong>im</strong> größeren Umfang zu tätigen“,<br />

erläutert Mick die vorliegenden<br />

Zahlen. 42 Prozent der befragten Betriebe<br />

äußerten sich dahingehend.<br />

Das sind sieben Prozent mehr als <strong>im</strong><br />

Vorjahr, als die Investitionsbereitschaft<br />

noch bei knapp 35 Prozent lag.<br />

Und 12 Prozent (<strong>im</strong> Vorjahr noch 9)<br />

wollen neue Mitarbeiter einstellen,<br />

gemeinsam mit Deutschland eine Lösung<br />

zu finden, doch das dauert seine<br />

Zeit“, sagt Theodor Häner von der<br />

VSUD.<br />

Mit den anderen EU-Staaten gibt es<br />

diese Probleme nicht: „Diese Konstellation<br />

betrifft nur die Zusammenarbeit<br />

mit Deutschland und England“,<br />

so Häner. Auf Initiative des Schweizer<br />

Nationalrats Gerold Bührer (FDP) ist<br />

mittlerweile eine Anfrage in Deutschland<br />

hängig. Man sei sich der Probleme<br />

bewusst und sehe Handlungsbedarf,<br />

heißt es bei den zuständigen Behörden.<br />

Bis es zu einer Entscheidung<br />

kommt, bleibt die unklare Situation<br />

bestehen.<br />

Problematisch ist die Regelung<br />

auch in dieser Hinsicht: Die deutschen<br />

Unternehmer würden nach einem<br />

Jahr Beitragszahlung in der<br />

Schweiz zwar einen Rentenanspruch<br />

begründen, der Nutzen, den sie davon<br />

haben, ist allerdings fraglich: Das umlagefinanzierte<br />

Schweizer Rentensystem<br />

basiert auf drei Säulen (staatliche,<br />

private und arbeitgeberfinanzierte<br />

Vorsorge) und kennt keine Beitragsbemessungsgrenze.<br />

Für weniger gut Verdienende<br />

ist eine Mindestrente von<br />

derzeit 1075 Franken vorgesehen, für<br />

die einkommensstarken Beitragszahler<br />

dagegen eine Max<strong>im</strong>alrente von<br />

2150 Franken – eine Rechnung, die<br />

deutschen Unternehmern kaum<br />

schmackhaft zu machen ist.<br />

was ebenfalls über dem bundesweit zu<br />

verzeichnenden Trend liegt.<br />

Die Eigenkapitalausstattung der regionalen<br />

Unternehmen ist dabei ähnlich<br />

wie in den Jahren zuvor. 62 Prozent<br />

der befragten Betriebe verfügen<br />

demnach über zehn bis zwanzig Prozent<br />

Eigenkapital, bei 15 Prozent der<br />

Betriebe sind es gar bis zu 30 Prozent.<br />

Bei 28 Prozent der Unternehmen liegt<br />

die Eigenkapitalquote bei weniger als<br />

zehn Prozent. „Da liegen wir hier in einem<br />

sehr guten Bereich“, erläutert<br />

Mick anhand des bundesweiten Vergleichs.<br />

36,6 Prozent aller befragten<br />

Betriebe kommen hier nicht über die<br />

Marke von 10 Prozent Eigenkapital hinaus.<br />

Leicht verbessert hat sich das allgemeine<br />

Zahlungsverhalten der Kunden.<br />

Sie begleichen Rechnungen jetzt<br />

schneller. Nach 27,6 Prozent <strong>im</strong> Vorjahr<br />

gaben in diesem Jahr 32 Prozent<br />

der kleinen Betriebe an, dass ihre Kunden<br />

gut oder gar sehr gut zahlten,<br />

Kommentar<br />

Fallstricke<br />

Von Antje Kramer<br />

Von wegen<br />

schöne neue<br />

Freizügigkeit: Da<br />

sollte alles viel<br />

einfacher werden<br />

und plötzlich liegen<br />

zwischen der<br />

Schweiz und<br />

Deutschland bürokratischeFallstricke<br />

aus, mit<br />

denen so recht offenbar<br />

niemand gerechnet hat. Eine<br />

praxisferne Einzelfallregelung, deren<br />

Problematik – bei aller Begeisterung<br />

über die in weiten Teilen gut funktionierende<br />

Freizügigkeit – von den Behörden<br />

rechtzeitig erkannt und beseitigt<br />

hätte werden müssen.<br />

Die Regelung wird ohnehin kaum wie<br />

geplant zum Einsatz kommen, denn<br />

welcher deutsche Unternehmer wird<br />

begeistert darüber sein, wenn er plötzlich<br />

horrende Summen in die eidgenössischen<br />

Rentenkassen einzahlen<br />

soll – nur weil er einen geringen Teil<br />

seines Einkommens als Verwaltungsratsmitglied<br />

in der Schweiz verdient.<br />

Unbürokratische grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit sieht anders aus –<br />

nun sind die deutschen Behörden in<br />

Kooperation mit den Schweizern gefragt,<br />

das sozialversicherungsrechtliche<br />

Kuddelmuddel zu entwirren und<br />

eine praxisgerechte Lösung zu finden.<br />

Es kann nicht angehen, dass deutsche<br />

Unternehmer auf diese Neuregelung<br />

entweder mit einer Niederlegung ihres<br />

Verwaltungsratsmandats oder mit<br />

dem Abtauchen in legale Schlupflöcher<br />

reagieren müssen.<br />

Die St<strong>im</strong>mung bessert sich<br />

◆ Weniger Insolvenzen, aber Firmen bleiben oft auf unbezahlten Rechnungen sitzen<br />

Von Uwe Spille<br />

Deutsche Unternehmer werden<br />

sich wohl aus Schweizer Verwaltungsräten<br />

verabschieden.<br />

Illustration: Orlowski<br />

während 12,2 Prozent das Kundenzahlungsverhalten<br />

mit mangelhaft (Vorjahr<br />

13,8 Prozent) bewerten. Die längsten<br />

Zahlungsziele werden <strong>im</strong> verarbeitenden<br />

Gewerbe in Anspruch genommen.<br />

61 Prozent der Kunden zahlen<br />

demnach innerhalb von 30 Tagen,<br />

während acht Prozent über 60 Tage<br />

und zwei Prozent der Kunden gar über<br />

90 Tage für ihre Zahlungen benötigen.<br />

Bedenklich ist neben den positiven<br />

Entwicklungen allerdings die Tatsache,<br />

dass die Zahl der Betriebe, die<br />

Forderungsverluste von mehr als einem<br />

Prozent des Umsatzes zu beklagen<br />

haben, in der Region von 17 auf 19<br />

Prozent gestiegen ist (bundesweit 18,5<br />

Prozent). Die Zahl der Unternehmen<br />

ohne Forderungsausfälle blieb mit<br />

14,4 Prozent konstant zum Vorjahr.<br />

„Ein Prozent oder mehr am Gesamtumsatz<br />

als Forderungsverlust ausbuchen<br />

zu müssen, ist gerade für einen<br />

kleinen Betrieb keine Kleinigkeit“, so<br />

Mick.<br />

Die Unternehmen <strong>im</strong> südlichen Baden-Württemberg sind zufrieden mit der<br />

Geschäftslage. 2006 wollen sie verstärkt investieren. Bild: dpa


Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 5<br />

Gar nicht exotisch:<br />

Unternehmensverkauf nach Asien<br />

◆ Wie die Einrichtungskette Domicil einen Käufer aus Singapur fand<br />

Von Peter Ludäscher<br />

Weingarten/Singapur – Birgitta Jaeggle<br />

und Armin Eberlein sind zwei erfolgreiche<br />

Mittelständler. Sie haben<br />

die Möbelhaus-Kette Domicil (Weingarten)<br />

gegründet und zum Erfolg geführt.<br />

Die Marke „Domicil” genießt<br />

hohe Bekanntheit <strong>im</strong> Luxus-Segment,<br />

der Umsatz erreicht 20 Millionen Euro.<br />

Doch nun dachten die Gründer ans<br />

Aufhören. In der Familie gibt es keine<br />

Nachfolger, also kam nur ein Verkauf<br />

in Frage. Am 30. September war es soweit.<br />

Die Kaufverträge wurden unterschrieben.<br />

Das Besondere: Der Käufer<br />

kommt aus Singapur.<br />

Datenräuber aussperren<br />

◆ So schützt sich ZF Friedrichshafen vor Know-how-Diebstahl<br />

Von Angela Steidle<br />

Friedrichshafen – Als technologieund<br />

qualitätsorientiertes Unternehmen<br />

mit weltweitem Radius zählt die<br />

ZF Friedrichshafen AG zu den bevorzugten<br />

Zielen von Wirtschafts- und Industriespionage.<br />

„In einem Konzern<br />

mit 54.500 Mitarbeitern weltweit,<br />

sechs zentralen Entwicklungsstandorten<br />

und 563 Millionen<br />

Euro Investitionen<br />

entsteht viel Know-how“, erklärt<br />

Hans-Eckhard Thies, zuständig<br />

bei ZF für Sicherheitsfragen.<br />

Thies weiß aus Erfahrung,<br />

dass auf technischer<br />

und organisatorischer Ebene<br />

vieles geregelt werden kann,<br />

was den Abfluss von Firmenwissen<br />

anbelangt. Schwieriger<br />

wird es, wenn es um die<br />

Einstellung der Mitarbeiter<br />

zum Thema Sicherheit geht.<br />

Thies: „Der größte potentielle<br />

Schwachpunkt ist der Faktor<br />

Mensch“. Oft unbedacht, bei<br />

einem Plausch unter Kollegen<br />

<strong>im</strong> Zug werden Details<br />

ausgetauscht und beiläufig<br />

mitgehört. Auch Dokumente,<br />

die über Nacht auf dem<br />

Schreibtisch liegen bleiben,<br />

werden genauso zum Risiko<br />

wie der ungezwungene Umgang<br />

mit der Datenkommunikation.<br />

Die Nutzung von WLan-<br />

Notebooks ist bei ZF geregelt<br />

und auf einen best<strong>im</strong>mten<br />

Personenkreis begrenzt. Für<br />

all das gibt es Audits, Prozeduren,<br />

Daten-Management-<br />

Systeme auf bestem interna-<br />

Innovative mittelständische Betriebe<br />

sind bei der IT-Sicherheit besonders<br />

gefährdet. Die Aufwendungen für<br />

Sicherheitsmaßnahmen betragen hier<br />

jedoch nur 0,1 Prozent des Umsatzes.<br />

Das ergab eine Studie der Uni Lüneburg.<br />

Im Auftrag des Sicherheitsforum<br />

Baden-Württemberg befragte sie 400<br />

technologieorientierte Unternehmen<br />

aus Baden-Württemberg zu ihrem<br />

Know-how-Schutz. <strong>Mehr</strong> als zwei Drittel<br />

der Unternehmen waren laut Umfrage<br />

Das Beispiel Domicil ist nicht alltäglich,<br />

aber es zeigt, dass auch Mittelständler<br />

be<strong>im</strong> Verkauf ihres Unternehmens<br />

das Ausland in ihre Überlegungen<br />

einbeziehen sollten. „Es soll ja ein<br />

guter Preis erzielt werden. Darüber hinaus<br />

wollen die Alteigentümer in der<br />

Regel auch den Fortbestand des Unternehmens<br />

und den Erhalt der Arbeitsplätze<br />

gesichert wissen”, berichtet<br />

Peter Kürn, Mitbegründer der<br />

Aschenbach, Kürn & Kuttruff GmbH<br />

(Lindau). Sein Unternehmen hat Jaeggle<br />

und Eberlein be<strong>im</strong> Verkauf unterstützt<br />

und <strong>im</strong> Lauf der Arbeit festgestellt,<br />

dass die Ziele der Verkäufer in<br />

diesem Fall mit dem asiatischen Käu-<br />

Die Berater hinter dem Domicil-Verkauf<br />

Eingefädelt hat den Verkauf der Möbel-Gruppe<br />

Domicil das Beratungsunternehmen<br />

Aschenbach, Kürn &<br />

Kuttruff. Die Firma mit Sitzen in<br />

Lindau und München berät Mittelständler<br />

bei Finanzierungsfragen und<br />

Unternehmensverkäufen und<br />

ist auf drei Gebieten tätig:<br />

Bankenunabhängige Opt<strong>im</strong>ierung der<br />

Finanzierung von Unternehmen.<br />

Österreichische Banken hätten sich als<br />

interessante Partner bei der Konzeption<br />

opt<strong>im</strong>aler Finanzierungslösungen<br />

erwiesen, sagt Peter Kürn,<br />

der als Gründer der Internationales<br />

Bankhaus Bodensee AG (IBB)<br />

bekannt geworden ist.<br />

Zweiter Schwerpunkt ist die Unterstützung<br />

bei Unternehmensverkäufen,<br />

-nachfolge und -übernahmen. Dabei<br />

hat sich das Unternehmen auf den<br />

Mittelstand spezialisiert. Auch in dieser<br />

Tätigkeit agiert Aschenbach, Kürn &<br />

Kuttruff unabhängig von Banken oder<br />

Private-Equity-Unternehmen. „Sofern<br />

Private Equity für einen Klienten in<br />

Frage kommt, suchen wir den besten<br />

Partner für ihn aus,” so Kürn.<br />

Drittes Arbeitsgebiet ist die Wertsteigerung<br />

von Unternehmen der<br />

Klienten. „Dabei prüfen wir, ob es<br />

noch ungenutzte Potenziale <strong>im</strong> Unternehmen<br />

gibt”, so Kürn. So ließen sich<br />

beispielsweise Patente oder Marken<br />

kapitalisieren.<br />

Die Vermittlung asiatischer Käufer für<br />

mittelständische Unternehmen nach<br />

dem Muster von Domicil werde dabei<br />

ebenfalls eine Rolle spielen. Zur Zeit<br />

sind Aschenbach, Kürn & Kuttruff<br />

dabei, eine Dependance in Asien zu<br />

eröffnen.<br />

tionalem Standard, vertragliche Absicherungen<br />

und ständig wiederkehrende<br />

Erinnerungen.<br />

„Das Know-how unseres Betriebes<br />

sitzt in den Köpfen der Mitarbeiter, in<br />

Dokumenten, in Verfahren, in Produktionseinrichtungen,<br />

in der EDV und in<br />

den Produkten selber“, zählt Hans-<br />

Eckard Thies auf.<br />

Gegen Hackerangriffe schützen sich Unternehmen wie<br />

ZF Friedrichshafen durch Sicherheitsregeln. Bild: dpa<br />

Hilfe be<strong>im</strong> Sicherheitsschutz – neue Broschüre des Landesamtes<br />

bereits Opfer von kr<strong>im</strong>inellen Angriffen<br />

auf ihr Wissens-Potential. Der verursachte<br />

Schaden in Baden-Württemberg<br />

wird auf 1 Milliarde Euro geschätzt.<br />

Nur jedes zweite Unternehmen ging<br />

den Vorfällen nach. Die rasante Entwicklung<br />

<strong>im</strong> Bereich der Kommunikationstechnologien<br />

reißt Lücken in die<br />

Sicherheitssysteme. „Der illegale Abfluß<br />

von Know-how kann zu einer existentiellen<br />

Bedrohung für ein Unternehmen<br />

werden“, mahnt Dr. Helmut Ran-<br />

fer am besten zu erreichen waren.<br />

„Normalerweise würde man in einem<br />

solchen Fall mit anderen deutschen<br />

Einrichtungsketten reden”, so<br />

Kürn. Doch die haben wegen der seit<br />

Jahren schwierigen Lage auf dem<br />

deutschen Möbelmarkt keine Expansionsgelüste,<br />

geschweige denn das<br />

Geld für die Übernahme einer weiteren<br />

Kette. Kürn: „Unsere Fragestellung<br />

war also: Für wen sonst könnte<br />

das Unternehmen etwas wert sein,<br />

und wieviel?”<br />

Schließlich habe sich der Verkauf an<br />

einen Möbelhersteller als erfolgversprechender<br />

Weg herauskristallisiert.<br />

Denn einem Hersteller würde der Kauf<br />

von Domicil die Möglichkeit geben,<br />

für einen Teil seiner Produkte weitaus<br />

bessere Preise zu erzielen als be<strong>im</strong><br />

Verkauf an Zwischenhändler oder Einkaufsverbünde.<br />

Weitere Recherchen führten zu dem<br />

Leder- und Ledermöbel-Hersteller<br />

HTL in Singapur. Das Unternehmen ist<br />

in Asien und den USA überaus erfolgreich<br />

und war für die Idee einer eigenen<br />

Einrichtungskette sofort aufgeschlossen.<br />

„Der CEO kam gleich <strong>im</strong><br />

Mai mit Führungskräften her, hat Domicil-Möbelhäuser<br />

besucht und in der<br />

Domicil-Zentrale in Lindau erste Gespräche<br />

geführt”, erinnert sich Kürn.<br />

Bei den folgenden Verhandlungsrunden<br />

habe es sich als vorteilhaft erwiesen,<br />

dass Jürgen Kuttruff, einer der<br />

Partner bei Aschenbach, Kürn & Kuttruff,<br />

früher in Asien tätig war. „Es<br />

kommt darauf an, die Kultur zu verstehen<br />

und sich in die Verhandlungspartner<br />

einfühlen zu können”, so Kuttruff.<br />

Natürlich war das Aushandeln eines<br />

Kaufpreises ein zentraler Punkt <strong>im</strong><br />

Seit einigen Jahren fühlt sich ZF bei<br />

der EDV auf der sicheren Seite: Ein<br />

konzerneigenes Netzwerk wurde installiert.<br />

Ein „Computer Emergency<br />

Response Team“ organisiert die Datensicherheit<br />

zentral und hält die externen<br />

Datenräuber auf Distanz. Im<br />

letzten Vierteljahr wurden rund 10 000<br />

Virenangriffe registriert. Ein Management-System<br />

nach DIN ISO<br />

regelt den Informationsschutz.<br />

Es stellt sicher, dass<br />

die Verarbeitung, Nutzung<br />

und Bereitstellung von Informationen<br />

genau nach<br />

festgelegten Regeln verlaufen.<br />

Dazu wurde eine neue<br />

Organisation geschaffen,<br />

welche weltweit die Zugriffsrechte<br />

auf die EDV-Anwendungen<br />

regelt. Jeder Mitarbeiter<br />

erhält Zugriff auf genau<br />

die Daten und Anwendungen,<br />

die er für seine Arbeit<br />

benötigt. Eine mögliche<br />

Sicherheitslücke ist der Austausch<br />

von Dokumenten, gerade<br />

auch bei Joint Ventures.<br />

Der Informationsfluss zu<br />

Lieferanten und Entwicklungspartnern<br />

enthält deshalb<br />

eindeutige Vereinbarungen,<br />

die kontrolliert werden.<br />

Und dennoch bleibt die<br />

Unsicherheit: Steht der Mitarbeiter<br />

zum Unternehmen?<br />

Ist er genügend eingebunden<br />

oder hat er längst innerlich<br />

gekündigt? ZF Friedrichshafen<br />

investiert nach-<br />

weislich viel in die Mitarbeiter-Motivation<br />

– auch aus<br />

Gründen der Sicherheit.<br />

nacher, Präsident des Landesamtes für<br />

Verfassungsschutz Baden-Württemberg.<br />

Die Behörde hat ihre Informationsbroschüre<br />

„Know-how-Schutz“<br />

überarbeitet und neu aufgelegt. Sie<br />

bietet zudem – auch anonym - Hilfe<br />

bei Verdachtsmomenten (as).<br />

Kostenlos zu bestellen ist das Heft <strong>im</strong><br />

Internet unter<br />

www.verfassungsschutz-bw.de<br />

Verkaufsprozess. In Deutschland wird<br />

der Umsatz eines Handelsunternehmens<br />

gewöhnlich mit dem Faktor 0,3<br />

bis 0,6 bewertet. Bei Domicil – Umsatz<br />

20 Millionen Euro – hätte dies einen<br />

Preis von 6 bis 12 Millionen Euro ergeben.<br />

HTL zahlte letztlich aber 19 Millionen<br />

Euro, unter anderem deshalb<br />

weil die international geschützte Marke<br />

„Domicil” großes Potenzial birgt.<br />

Kürn und seine Partner hatten den<br />

Wert der Marke von einem darauf spezialisierten<br />

Unternehmen ermitteln<br />

lassen. Von zusätzlichem Reiz dürfte<br />

für die Käufer die Tatsache gewesen<br />

sein, dass Domicil neben Ikea als das<br />

zweite preisstabile Möbelhandelssystem<br />

in Deutschland gilt. Zudem entwirft<br />

und entwickelt Domicil seine<br />

Möbel selbst und lässt sie <strong>im</strong> Auftrag<br />

fertigen. Die Kette sieht sich nicht als<br />

Möbelhändler sondern als Einrichter.<br />

Die Gespräche mit dem Käufer zogen<br />

sich über Wochen hin. „HTL wollte<br />

sichergehen, dass bei Domicil keine<br />

versteckten Risiken lauern, und die<br />

Verkäufer wollten sicherstellen, dass<br />

Marke und Unternehmen erhalten<br />

bleiben”, berichtet Kuttruff. „Wir haben<br />

in diesem Prozess die Domicil-<br />

Mitarbeiter <strong>im</strong>mer mehr eingebunden,”<br />

sagt Kürn. Nach unzähligen Telefonkonferenzen<br />

und ellenlangen E-<br />

Mails war man sich schließlich einig.<br />

Am 30. September wurden die Verträge<br />

unterzeichnet, am 1. Oktober der<br />

Verkauf gefeiert. „Käufer und Verkäufer<br />

sind zufrieden und die St<strong>im</strong>mung<br />

bei den Mitarbeitern ist positiv”, sagt<br />

Kürn. Kein Wunder: HTL will aus Domicil<br />

eine international aktive Möbel-<br />

Kette machen. Davon kann die deutsche<br />

Zentrale nur profitieren.<br />

ANZEIGE<br />

Besitzerwechsel bei Domicil: Gründer Armin Eberlein (links) und Phua Yong<br />

Tat (rechts), HTL International Group Managing Director. Montage: Steller


Unternehmen & Management<br />

Seite 6 . 17. November 2005 profit -spezial: unternehmensnachfolge<br />

Pro:fit<br />

Finanzen<br />

FÖRDERMITTEL<br />

Gefragte Beratungstage<br />

Viele Unternehmer klagen über<br />

Schwierigkeiten, ihre Investitionsvorhaben<br />

zu finanzieren.<br />

Dennoch verzichtet ein Großteil<br />

von ihnen auf öffentliche Fördermittel.<br />

Laut einer Untersuchung<br />

des Instituts für Mittelstandsforschung<br />

in Mannhe<strong>im</strong> begründen<br />

zwei von drei Übernehmern ihren<br />

Verzicht auf Fördermittel mit<br />

eigenen Informationsdefiziten.<br />

Nicht zuletzt deshalb führte die<br />

L-Bank gemeinsam mit den Wirtschaftskammern<br />

vor beinahe fünf<br />

Jahren die Beratungstage in den<br />

Regionen ein.<br />

Im vergangenen Jahr haben die<br />

Berater der L-Bank an landesweit<br />

26 Standorten über 230 Beratungstage<br />

abgehalten und dabei<br />

rund 1000 Beratungsgespräche<br />

geführt. Hier erfahren die Unternehmer,<br />

welche Fördermittel für<br />

ihre Vorhaben in Frage kommen<br />

und wie sie sich miteinander<br />

kombinieren lassen. Diese Leistung<br />

bietet die Staatsbank des<br />

Landes Baden-Württemberg<br />

gemeinsam mit der Bürgschaftsbank<br />

gemeinsam mit den Industrie-<br />

und Handelskammern und<br />

den Handwerkskammern an. Die<br />

Betriebsberater der Industrieund<br />

Handelskammern und Handwerkskammern<br />

unterstützen die<br />

L-Bank nicht nur organisatorisch,<br />

indem sie Personal und Räumlichkeiten<br />

bereitstellen, sondern<br />

sie leisten auch die betriebswirtschaftliche<br />

Vorarbeit.<br />

Die nächsten Beratungstermine<br />

(mit Kontaktpersonen): In Konstanz<br />

am 22. November, vormittags<br />

in der IHK Hochrhein-Bodensee,<br />

Herr König: 07531/<br />

2860135, nachmittags in der HWK<br />

Konstanz, Frau Lüpkes: 07531/<br />

205374. In Villingen-Schwenningen<br />

am 13. Dezember, vormittags<br />

in der IHK Schwarzwald-Baar-<br />

Heuberg, Herr Uebele: 07721/<br />

922121, nachmittags in der HWK<br />

Konstanz, Frau Lüpkes: 07531/<br />

205374.<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.l-bank.de<br />

von Prof.<br />

Brun-Hagen<br />

Hennerkes<br />

Die Unternehmensnachfolge<br />

rechtzeitig anpacken<br />

Das Problem der Unternehmensnachfolge<br />

wird uns in den kommenden<br />

Jahren in besonderer<br />

Weise beschäftigen.<br />

Für viele Gründer, die nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg ihr Unternehmen<br />

aufgebaut haben, ist<br />

jetzt die Zeit des Generationenwechsels<br />

gekommen. Realistische<br />

Schätzungen gehen von rund 700.000<br />

übergabereifen Betriebe in den kommenden<br />

zehn Jahren aus. Selbst wenn<br />

man nur zwei gefährdete Arbeitplätze<br />

pro Übergang unterstellt, wird die<br />

volkswirtschaftliche Brisanz des Themas<br />

deutlich.<br />

Verkauf nicht aussschließen<br />

Sämtliche Szenarien sind zu bedenken:<br />

Den meisten Eigentümern gilt die<br />

Fortführung des Unternehmens innerhalb<br />

der Familie als besonders erstrebenswert.<br />

Dennoch sollten bei einer<br />

verantwortungsvollen Nachfolgeplanung<br />

sämtliche möglichen Szenarien<br />

gewissenhaft geprüft werden: Neben<br />

der Kontinuität in der Familie ist<br />

das unter anderem die Einstellung<br />

fremder Geschäftsführer, die Einbringung<br />

in eine Stiftung, die Fusion mit<br />

Warum seufzt so mancher Chef, so<br />

manche Chefin, wenn das Thema<br />

Betriebsübergabe zur Sprache<br />

kommt – statt sich auf einen<br />

Lebensabend in Ruhe und ohne<br />

Hektik zu freuen?<br />

Da hat er oder sie halt zwei Seelen in<br />

der Brust. Einerseits weiß man schon,<br />

dass man sich nach einem Nachfolger<br />

umtun muss, wenn der Betrieb fortbestehen<br />

soll. Andererseits identifiziert<br />

man sich seit etlichen Jahren mit der<br />

Firma, hat sie womöglich aufgebaut.<br />

Sie ist das Lebenswerk und oft auch<br />

der Lebensinhalt. Der Umgang mit<br />

Kunden und Geschäftspartnern würde<br />

einem fehlen. Außerdem halten<br />

diese Kontakte auch jung und fit. Und<br />

manchem Firmenchef kommt der<br />

Rückzug aus dem Berufsleben wie eine<br />

Niederlage vor, als wolle er mitten<br />

<strong>im</strong> Lebenskampf aufgeben.<br />

Aber jeder weiß doch, dass der<br />

Zeitpunkt unweigerlich irgendwann<br />

kommt?<br />

Das Schwierigste ist, diesen Zeitpunkt<br />

richtig zu planen. Das versäumen die<br />

meisten. So lang sich der Betriebsinhaber<br />

für topfit hält, sieht er keine<br />

Notwendigkeit, an einen Ausstieg zu<br />

denken. Richtig wäre es, an einen<br />

Nachfolger zu denken, während er<br />

sich hoch leistungsfähig fühlt. Ein<br />

schönes Beispiel dafür ist Herr Leibinger<br />

von der Firma Trumpf in Ditzingen.<br />

Er hat sich in Ruhe unter seinen<br />

Kindern umgesehen und die Tochter,<br />

die er für die geeignetste Nachfolgerin<br />

hielt, jahrelang in die Verantwortung<br />

hineinwachsen lassen. Ideal wäre es,<br />

etwa 10 Jahre vor der geplanten Übergabe<br />

die Weichen zu stellen.<br />

Wie macht man das konkret?<br />

◆ Übergabe ist große Herausforderung für Unternehmer<br />

anderen Unternehmen oder der Verkauf<br />

an Investoren sowie leitende Mitarbeiter.<br />

Der Erhalt des Unternehmens<br />

und die <strong>Mehr</strong>ung des erarbeiteten<br />

Vermögens sollten <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

des Interesses stehen.<br />

Zudem sollte die Nachfolgeplanung<br />

unabhängig vom Alter des Firmeninhabers<br />

jederzeit verfügbar sein, zumal<br />

fast ein Drittel aller Unternehmensübergänge<br />

überraschend durch Tod,<br />

Unfall oder Handlungsunfähigkeit erfolgt.<br />

Jeder verantwortungsbewusste<br />

Unternehmer sollte sich daher von<br />

Anfang an fragen: „Was passiert mit<br />

mir, meiner Familie und meinem Unternehmen,<br />

wenn ich plötzlich nicht<br />

mehr selbst die Zügel in der Hand halten<br />

kann?“ Dabei sollte dem sogenannten<br />

„Änderungsrisiko“ Rech-<br />

nung getragen werden. Viele<br />

Nachfolgekonzepte sind zu<br />

starr auf den zum Zeitpunkt der Planung<br />

vorherrschenden Verhältnissen<br />

aufgebaut. Was geschieht jedoch,<br />

wenn sich ehemals friedliche Geschwister<br />

verfeinden? Und was, wenn<br />

der Nachfolger kurz nach dem Tod des<br />

Jede dritte Übergabe kommt überraschend.<br />

Auch deshalb ist rechtzeitige<br />

Nachfolgeplanung wichtig.<br />

Es gibt <strong>im</strong> Grund zwei Handlungsebenen.<br />

Das eine sind die harten Fakten.<br />

Wie steht die Firma da, welche Rechtsform<br />

hat sie, wie sind die betriebswirtschaftlichen<br />

Kennzahlen usw? Dafür<br />

gibt es vielerlei Hilfestellungen und<br />

Ratgeber, z. B. vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft (BMWi) das Konzept<br />

„nexxt“, aber auch bei Kammern,<br />

Hochschulen, Banken, Rechtsanwälten.<br />

Woran aber die meisten Betriebsübergaben<br />

scheitern, sind die zwischenmenschlichen<br />

Faktoren. Betriebsübergabe<br />

bedeutet Vertrauensvorschuss<br />

für den Nachfolger, einen<br />

tatsächlichen Rückzug aus Entscheidungsprozessen,<br />

schließlich die Übergabe<br />

der Verantwortung. Das fällt vielen<br />

Seniorchefs sehr schwer.<br />

Sicher kommt es auch darauf an,<br />

wer die Nachfolge antritt.<br />

Ja. Aber ob das eigene Kind oder jemand<br />

Betriebsfremdes übernehmen<br />

soll – die Probleme ähneln sich stark.<br />

Bleibt die Firma in der Familie, stellt<br />

sich die Frage: Trauen die Eltern dem<br />

Nachwuchs die erfolgreiche Führung<br />

des Unternehmens zu? Können Vater<br />

oder Mutter tief drinnen akzeptieren,<br />

dass Sohn oder Tochter die Führungsrolle<br />

übernehmen? Ein Vorteil ist, dass<br />

ein Familienmitglied die Besonderheiten<br />

des Betriebs von innen kennt.<br />

Doch die Nähe zum Seniorchef kann<br />

beides sein: ein Vorteil oder ein<br />

schl<strong>im</strong>mer Nachteil.<br />

Und wenn die Firma von jemand<br />

anderem weitergeführt werden<br />

soll, z. B. einem qualifizierten<br />

Mitarbeiter? Oder der Chef hat<br />

sich auf einer einschlägigen Kontaktbörse<br />

umgesehen?<br />

Natürlich muss die fachliche Qualifikation<br />

st<strong>im</strong>men. Aber <strong>im</strong> Grunde ist es<br />

<strong>im</strong>mer dasselbe. Ob Senior und Junior<br />

Seniors ebenfalls verstirbt? Für solche<br />

Szenarien können und müssen Alternativen<br />

erwogen werden.<br />

Knackpunkt Liquidität<br />

Liquiditätssicherung ist von größter<br />

Bedeutung. Besonders sensibel gestaltet<br />

sich die Liquidität eines Unternehmens<br />

während des Übergangs.<br />

Mitarbeiter und vor allem Kunden beobachten<br />

genau, wie sich der Nachfolger<br />

in seiner neuen Position verhält.<br />

Bereits kleinste Änderungen des Gewohnten,<br />

zum Beispiel der Verzicht<br />

auf Skonti oder ansteigende Gewährleistungen,<br />

können das sensible<br />

Gleichgewicht ins Wanken bringen.<br />

Äußere Zwänge wie die Erbschaftssteuer<br />

verschärfen die Situation. Laut<br />

der Stiftung Familienunternehmen,<br />

Wenn der Rückzug aus der Firma schwerfällt<br />

◆ Führungskräfte-Coach Helmut Faller erklärt, warum viele Unternehmer ungern die Zügel aus der Hand geben<br />

Im besten Fall läuft es so: irgendwann<br />

jenseits der 50 ertappt sich der Chef<br />

eines mittelständischen Betriebs bei<br />

dem Gedanken „Muss das eigentlich<br />

<strong>im</strong>mer so weiter gehen? Werde ich<br />

auch mit 80 noch in der Verantwortung<br />

stehen? Wann werde ich Zeit<br />

haben für private Interessen und<br />

meine Familie? Eigentlich wäre jetzt<br />

die nächste Generation dran.“ Hat er<br />

Kinder, ist vielleicht eins darunter, das<br />

sich für die Firma interessiert. Hat er<br />

keine, sucht er einen Nachfolger.<br />

Bereitet dann die Firmenübergabe<br />

langsam vor und ist in absehbarer Zeit<br />

ein „freier“ Mann mit Zeit für sich und<br />

alles, was ihm Freude macht.<br />

Ganz häufig aber ist es so: Der Firmenchef,<br />

nicht mehr der Jüngste, hat<br />

keine Zeit an den Gedanken verschwendet,<br />

dass sich eine Situation<br />

von heute auf morgen ändern kann.<br />

Hat Warnzeichen seines Körpers<br />

überhört. Eines Tages wird er ernsthaft<br />

krank oder stirbt plötzlich, ohne<br />

seine Nachfolge geregelt zu haben.<br />

Etwa 20 Prozent der Familienunternehmen<br />

gehen ungeplant in andere<br />

Hände über. Das müsste nicht so sein,<br />

meint Helmut Faller, Kommunikationstrainer<br />

und Coach für Führungskräfte.<br />

Mit Augenmaß und einem<br />

vernünftigen Zeitplan kann jede<br />

Betriebsübergabe perfekt gelingen.<br />

Kontakt<br />

Helmut Faller, Institut für Schulung<br />

und Betriebskommunikation (isb)<br />

Tel. 07585-9359311<br />

Fax 07585-9359312<br />

helmut.faller@isb-faller.de<br />

menschlich miteinander klar kommen,<br />

zeigt sich erst, wenn sie eine Weile<br />

zusammengearbeitet haben. Häufig<br />

sieht das so aus: jede Seite ist übervorsichtig,<br />

die Kommunikation bleibt auf<br />

der Strecke, aus Angst, dass man etwas<br />

Falsches sagt. Daraus entwickelt sich<br />

eine Antipathie, die bis hin zum Streit<br />

führen kann. Die Folge: man redet gar<br />

nicht mehr miteinander und resigniert<br />

– Übergabe gescheitert! Ein Beispiel<br />

dafür ist die Firma Stihl. Alles war<br />

geregelt, der Nachfolger inthronisiert<br />

– nach einigen Monaten hat dieser<br />

entnervt aufgegeben.<br />

Was kann man tun, damit’s nicht<br />

so weit kommt?<br />

Rechtzeitig unabhängige Beratung<br />

anfragen. Der Chef kann sich darin<br />

klar werden, wo seine Prioritäten liegen,<br />

welche Eigenschaften er von seinem<br />

Nachfolger erwartet. Und er entdeckt<br />

seine neuralgischen Punkte: wo<br />

sind seine Grenzen, was kann er <strong>im</strong><br />

Zweifel aushalten und was nicht? Wir<br />

bieten eine professionelle Begleitung<br />

der Betriebsübergabe in drei Schritten<br />

an. Der erste ist ein ausführliches Gespräch<br />

mit demjenigen, der den Betrieb<br />

übergeben will. Ein unabhängiger<br />

Fachmann hört zu und leistet „Sortierhilfe“.<br />

Da gilt es, Vorstellungen,<br />

Gefühle, Befürchtungen, St<strong>im</strong>mungen<br />

zu formulieren und zu sortieren.<br />

Das geht in der Regel besser mit einem<br />

neutralen Gegenüber als mit einem<br />

Freund oder Ehepartner.<br />

Was ist der zweite Schritt der<br />

Beratung?<br />

Der zweite Schritt dient der Vermittlung<br />

zwischen Jung und Alt. Wir fragen<br />

beide Seiten zunächst getrennt nach<br />

ihren unterschiedlichen Erfahrungen<br />

und Erlebenswelten. Im gemeinsamen<br />

Gespräch können sich abzeichnende<br />

Stuttgart, die sich für den Erhalt von<br />

Familienunternehmen in Deutschland<br />

engagiert, erwachsen insbesondere<br />

hier den Firmen gegenüber Konzernen<br />

Nachteile. Die Politik unterschätzt<br />

die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

der Unternehmen, die derzeit<br />

rund 80 Prozent aller Arbeits- und<br />

Ausbildungplätze in Deutschland stellen.<br />

Die Zurückhaltung der Banken<br />

und Kreditversicherer tut ihr Übriges<br />

und macht eine langfristige vorbereitende<br />

Liquiditätssicherung unerlässlich.<br />

Im Bereich der speziell für Familienunternehmen<br />

relevanten Erbschaftssteuer<br />

geschieht dies zum einen<br />

durch das relativ bekannte Mittel<br />

einer vorweg genommenen Erbfolge,<br />

was zu einer Senkung des Steuersatzes<br />

und zu einer mehrfachen Ausnutzung<br />

der Freibeträge führen kann. Zum anderen<br />

können aber auch über eine<br />

Doppelstiftung oder die Rechtsform<br />

der GmbH&Co.KGaA wichtige erbschaftssteuerliche<br />

und gesellschaftsrechtliche<br />

Gestaltungsspielräume genutzt<br />

werden.<br />

Stabwechsel gut vorbereiten<br />

Der Übergang erfordert psychologische<br />

Sensibilität. Der Stabwechsel <strong>im</strong><br />

Unternehmen stellt alle Beteiligten<br />

vor große Herausforderungen. Seine<br />

reibungslose Bewältigung setzt eine<br />

Missverständnisse vermieden oder<br />

ausgeräumt werden, kann Verständnis<br />

für den jeweils anderen Standpunkt<br />

hergestellt werden – kurz, eine Vertrauensbasis<br />

geschaffen werden.<br />

Und dann?<br />

Im dritten Schritt begleiten wir die Betriebsübernahme,<br />

beobachten, beraten<br />

und geben Feedback, sind Ansprechpartner<br />

bei Konflikten,<br />

die unweigerlich auftreten<br />

werden. Außerdem<br />

geben wir<br />

Hilfestellung bei<br />

der Strukturierung<br />

der täglichen<br />

Abläufe<br />

und bieten<br />

Helmut Faller<br />

Irgendwann<br />

steht in<br />

jedem Familienbetrieb<br />

die Übergabe der<br />

Verantwortung an. Bild: mev<br />

hohe psychologische Sensibilität voraus.<br />

Die potenziellen Nachfolger wollen<br />

langfristig auf ihre zukünftige Rolle<br />

vorbereitet werden und entsprechend<br />

ausgebildet sein. Der Senior sollte<br />

frühzeitig die Voraussetzungen für<br />

den kommenden Lebensabschnitt außerhalb<br />

des Unternehmens schaffen,<br />

um der Angst, in ein Loch zu fallen,<br />

keinen Raum zu geben. Auch sollte es<br />

eine klare Absprache über den Zeitpunkt<br />

des Ausscheidens geben. So fällt<br />

der Übergang allen Beteiligten leichter.<br />

Es empfiehlt sich, für diesen Prozess<br />

Fachleute als neutrale Vertauenspersonen<br />

zu Rate zu ziehen. Sie können<br />

als Coaches die Nachfolge unterstützen<br />

und etwaige emotionale Spannungen<br />

zwischen den Generationen<br />

ausgleichen.<br />

www.stiftung-familienunternehmen.de<br />

Der Autor ist Vorstand<br />

der Stiftung<br />

Familienunternehmen<br />

in Stuttgart. Die<br />

Stiftung setzt sich<br />

für den Erhalt von<br />

Familienunternehmen<br />

in Deutschland<br />

ein.<br />

Workshops an, in denen man gute Zusammenarbeit<br />

lernen kann.<br />

Sind Sie auch Ansprechpartner für<br />

hoffnungsvolle Nachwuchskräfte,<br />

deren Chefs anscheinend noch gar<br />

nicht ans Aufhören denken?<br />

Natürlich. Aber ideal ist es, wenn alle<br />

Entscheidungsträger – also, wo vorhanden,<br />

auch Geschäftsführer und Abteilungsleiter<br />

– mit am Tisch<br />

sitzen und eine ganzheitliche<br />

Beratung<br />

stattfinden kann.<br />

FRAGEN: BARBARA<br />

BASSLER


Unternehmen & MAnagement<br />

Pro:fit 17. November 2005 . profit-spezial: unternehmensnachfolge<br />

Seite 7<br />

Generationswechsel auf der Blumeninsel<br />

◆ Nachfolgeplanung mit Überraschungen – Wie Gräfin Sonja Bernadotte bei der Mainau GmbH die Weichen für ihre Nachfolge stellt<br />

Von Peter Ludäscher<br />

Mainau – „Generationswechsel ist <strong>im</strong>mer<br />

etwas Spannendes, Anstrengendes,<br />

vielleicht sogar manchmal etwas<br />

Schmerzhaftes – aber jedenfalls notwendig<br />

und mit Bedacht zu vollziehen.“<br />

Gräfin Sonja Bernadotte (61)<br />

weiß, wovon sie spricht. Die Geschäftsführerin<br />

der Mainau GmbH hat<br />

sich in den letzten Jahren intensiv mit<br />

der Nachfolgefrage auseinandergesetzt.<br />

Die Weichen sind gestellt: Zum 1.<br />

Januar 2007 wird sich die Chefin des<br />

größten Tourismus-Unternehmens<br />

am Bodensee aus der operativen Verantwortung<br />

zurückziehen und ihren<br />

Platz frei machen für die älteste Tochter,<br />

Gräfin Bettina (31).<br />

Was heute als nahe liegende und logische<br />

Antwort auf die Nachfolgefrage<br />

erscheint, war durchaus keine einfache<br />

oder gar langfristig geplante Lösung.<br />

Denn ursprünglich sollte ein anderer<br />

den Chefsessel auf der Blumeninsel<br />

übernehmen: Graf Björn (30),<br />

zweitältestes der fünf Kinder. Seit seinem<br />

16. Lebensjahr hatte er sich auf<br />

die kommende Aufgabe vorbereitet, in<br />

der Schweiz eine Handelsschule besucht,<br />

zahlreiche Praktika absolviert.<br />

Doch je länger er sich mit der Betriebswirtschaft<br />

beschäftigte, desto klarer<br />

wurde für den jungen Grafen: „Das ist<br />

überhaupt nicht meine Welt.“ Der Zivildienst<br />

in der Altenbetreuung gab<br />

Graf Björn Gewissheit: Er wollte lieber<br />

unmittelbar mit Menschen arbeiten.<br />

Letztlich fügten sich die Dinge doch<br />

so, dass der Name Bernadotte in der<br />

Mainau GmbH ganz oben steht. Theoretisch<br />

hätte es aber auch anders kommen<br />

können. Gräfin Sonja: „Wir hatten<br />

uns vorgenommen, die Kinder auf<br />

keinen Fall in eine best<strong>im</strong>mte berufliche<br />

Richtung zu drängen. Sie sollten<br />

sich nach ihren Neigungen<br />

ausbilden.“<br />

Die Eltern hegten aber<br />

<strong>im</strong>mer die Hoffnung,<br />

dass eines der fünf<br />

Kinder bereit und fähig<br />

wäre, das Unternehmen<br />

nach dem Rückzug<br />

der Eltern zu führen.<br />

Graf Lennart und<br />

Gräfin Sonja beschäftigten sich daher<br />

nie mit dem Gedanken, es könnte<br />

auch jemand von außen das Unternehmen<br />

lenken. Zumal das Schloss,<br />

der Park und das Leben der Familie<br />

Bernadotte <strong>im</strong> Schloss für viele Besucher<br />

mit zum Erlebnis Mainau gehören.<br />

„Das ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

unseres touristischen Unternehmens“,<br />

so Gräfin Sonja.<br />

Inzwischen ist also sichergestellt,<br />

dass eine Bernadotte das Ruder der<br />

Mainau GmbH führt. Doch das ist – so<br />

Gräfin Sonja – nicht Ergebnis elterlicher<br />

Planung, sondern ein gutes Stück<br />

Zufall. Denn während sich der vorgesehene<br />

Junior-Chef beruflich neu orientierte,<br />

erlebte seine Schwester Bettina<br />

Ähnliches. Die musisch interessierte<br />

Gräfin wollte ursprünglich Kunstgeschichte<br />

studieren. Doch schnell stellte<br />

sie fest, dass die Materie ziemlich<br />

trocken war. Auch die Praktika <strong>im</strong><br />

Schwedischen Nationalmuseum in<br />

Stockholm und bei einem Konstanzer<br />

Restaurator fand sie zwar interessant,<br />

aber doch nicht erfüllend genug für<br />

ein ganzes Berufsleben. „Zu wenig Action“,<br />

findet sie heute. Sie entschied<br />

„Der Nachwuchs sollte früh ein Gefühl dafür bekommen,<br />

was es heißt, das Unternehmen zu führen.<br />

Dann ist es später nur noch ein relativ kleiner<br />

Schritt, in die Verantwortung zu gehen.“<br />

GRAF BJÖRN<br />

Die Führung der Blumeninsel Mainau<br />

bleibt in der Familie. 2007 übergibt<br />

Gräfin Sonja Bernadotte (rechts) die<br />

operative Leitung an die älteste Tochter<br />

Gräfin Bettina. Graf Björn, der ursprünglich<br />

die Nachfolge antreten sollte,<br />

wird dann die Familienstiftung führen.<br />

Bild: Ludäscher<br />

sich für einen Neuanfang und wechselte<br />

von den Musen zur Betriebswirtschaft.<br />

An der Berufsakademie Ravensburg<br />

studierte sie Betriebswirtschaft,<br />

Fachrichtung Tourismus. An<br />

eine Position auf der Mainau dachte<br />

Bettina damals nicht. Gräfin Bettina:<br />

„Es war ja eigentlich alles geregelt. Ich<br />

war mir sicher, dass mein Bruder eines<br />

Tages das Unternehmen weiterführen<br />

wird.“<br />

Die Mutter hingegen sah sofort<br />

die Chancen der beruflichenNeuorientierung<br />

der ältesten<br />

Tochter: „Keine<br />

Frage, ich habe<br />

sofort gesehen,<br />

da könnte sich<br />

etwas entwickeln,<br />

was zu<br />

uns passt.“ Da-<br />

mals dachte sie noch in Richtung eines<br />

Führungs-Tandems, gebildet aus Bruder<br />

und Schwester.<br />

Erst als mit der Zeit deutlich wurde,<br />

dass Graf Björn der Zukunft als Mainau-Manager<br />

mit gemischten Gefühlen<br />

entgegen sah, begann sich die<br />

Schwester mit der<br />

Möglichkeit zu be-<br />

schäftigen, selbst das<br />

Unternehmen zu führen.<br />

Nach der BWL-<br />

Ausbildung konnte sie<br />

Bilanzen und die betriebswirtschaftlichen<br />

Analysen ganz anders<br />

lesen als vorher.<br />

„Plötzlich schien mir das alles wahnsinnig<br />

interessant. Ich habe gesehen,<br />

wie viel Freude es macht, Dinge von<br />

der Idee über die Verwirklichung bis<br />

hin zur Erfolgskontrolle mit zu gestalten.“<br />

Gräfin Bettina arbeitete schließlich<br />

in einer Unternehmensberatung<br />

und betreute die Mainau GmbH. „Da<br />

habe ich gemerkt, es würde mir schon<br />

sehr viel bedeuten, das Unternehmen<br />

zu führen. Aber ich wollte nicht <strong>im</strong><br />

Terrain meines Bruders wildern.“ Zudem<br />

hätte sie gerne noch einige<br />

Jahre in anderen Unternehmen<br />

Erfahrung gesammelt.<br />

Gräfin Sonja: „Es waren<br />

Wechselbäder für uns alle.<br />

Wir erlebten wie sich<br />

in der heranwachsendenFührungsgeneration<br />

die Neigungen und<br />

die Gewichte verschieben.“<br />

Eines Tages stand<br />

die Entscheidung an.<br />

Denn auf der Insel<br />

musste umstrukturiert<br />

und die Zukunft gestaltet werden.<br />

Gräfin Bettina: „Da wollte ich dann<br />

doch dabei sein. Björn und ich haben<br />

die Diskussion schließlich ganz offen<br />

geführt. Zum Thema Mainau-Führung<br />

sagte Björn zu mir: ´Weißt du, das<br />

ist gar nicht so mein Ding.“ So kam es<br />

zum Rollentausch. Eine Familienkonferenz<br />

– ihr gehören alle fünf Kinder<br />

und deren Ehepartner an – st<strong>im</strong>mte<br />

<strong>im</strong> Jahr 2000 der neuen Nachfolgeregelung<br />

zu. Der gesamte Nachfolge-<br />

Prozess wird von einem externen Berater<br />

moderiert.<br />

Für Graf Björn bedeutete dies den<br />

Schlussstrich unter das Kapitel Mainau-Nachfolge,<br />

und heute sagt er mit<br />

hörbarem Aufatmen: „Gott sei Dank,<br />

aus dieser Pflicht bin ich entlassen.“ Er<br />

entschied sich, noch mal zu studieren<br />

– Sozialpädagogik. Zurzeit schreibt er<br />

die Diplomarbeit.<br />

Gräfin Bettina bereitet sich mittlerweile<br />

auf ihre künftige Position mit der<br />

Verantwortung für 146 ganzjährig Beschäftigte<br />

und 149 Saisonkräfte vor. Sie<br />

trat <strong>im</strong> Januar 2002 als Assistentin ihrer<br />

Mutter in die Mainau GmbH ein.<br />

2004 erhielt sie Prokura. Schrittweise<br />

erhielt sie mehr Verantwortung. Gräfin<br />

Sonja wird sich <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />

Schritt für Schritt aus dem operativen<br />

Geschäft zurückziehen und Ende 2006<br />

die Geschäftsführung an ihre Tochter<br />

übergeben.<br />

Die angehende Chefin findet den<br />

Wechsel von den geisteswissenschaftlichen<br />

Ambitionen zur Betriebswirtschaft<br />

<strong>im</strong> Nachhinein weder ungewöhnlich<br />

noch schwierig. Die Eltern<br />

hätten sie dazu erzogen, stets für alles<br />

offen zu sein, und die Beschäftigung<br />

mit dem Unternehmen Mainau sei ihr<br />

niemals fremd gewesen: „In der Familie<br />

haben wir <strong>im</strong>mer viel<br />

über das Unter-<br />

Auf der<br />

Mainau steht<br />

zum Jahr<br />

2007 die<br />

Übergabe des<br />

größten<br />

Tourismus-<br />

Unternehmens<br />

am<br />

Bodensee an.<br />

Bilder:<br />

Mainau<br />

GmbH<br />

nehmen gesprochen. Außerdem war<br />

ich ja <strong>im</strong> Vorstand der Lennart-Bernadotte-Stiftung<br />

tätig.“<br />

Auch für die Mutter war der Neigungswechsel<br />

von Tochter Bettina<br />

zwar völlig überraschend, aber erfreulich.<br />

Denn sie hat festgestellt, dass<br />

Gräfin Bettina das entscheidende Kriterium<br />

erfüllt: „Sie hat die innere<br />

Flamme.“<br />

Die Begeisterung für die Blumeninsel<br />

spürt auch Graf Björn. Auch er wird<br />

künftig Gelegenheit haben, sich für<br />

das Vermächtnis des <strong>im</strong> Dezember<br />

2004 verstorbenen Vaters einzusetzen.<br />

Er wird ab 2007 die Lennart-Bernadotte-Stiftung<br />

führen. Sie ist die Eigentümerin<br />

des Unternehmens Mainau<br />

und bezweckt die Förderung gemeinnütziger<br />

Aktionen. Die Stiftung<br />

ist zu 99 Prozent Gesellschafter der<br />

Mainau GmbH. Die Sonja Bernadotte<br />

GmbH hält ein Prozent der Anteile,<br />

aber sie verwaltet auch die St<strong>im</strong>mrechte<br />

der Stiftung. Als Geschäftsführerin<br />

der Sonja-Bernadotte-GmbH<br />

wird Gräfin Sonja auch künftig das<br />

letzte Wort bei strategischen Entscheidungen<br />

haben. Auch in der Familienkonferenz,<br />

die jetzt als feste Institution<br />

eingerichtet wurde, gibt Gräfin<br />

Sonja den Ton an: „Mir als Mutter ist es<br />

natürlich wichtig, dass Entscheidungen<br />

<strong>im</strong> Konsens getroffen werden.<br />

Aber es ist gar keine Frage: Wenn kein<br />

Konsens erzielt wird, habe ich das letzte<br />

Wort.“<br />

Graf Björn will sich stark in die Arbeit<br />

der Stiftung einbringen: „Früher<br />

lagen die Geschäftsführung der Mainau<br />

GmbH und der Stiftung in einer<br />

Hand. Künftig haben wir den Vorteil,<br />

dass sich die Führungen von Stiftung<br />

und GmbH voll auf ihre jeweilige Arbeit<br />

konzentrieren können.“<br />

Gräfin Bettina hat die Führungsarbeit<br />

<strong>im</strong> Unternehmen Mainau in einer<br />

schwierigen Zeit kennengelernt. Die<br />

Blumeninsel hat keine einfachen Jahre<br />

hinter sich. Zwei Sozialpläne waren<br />

erforderlich. Bettina: „Es war nicht die<br />

erfreulichste Phase, um in das Unternehmen<br />

einzusteigen. Aber ich möchte<br />

<strong>im</strong> Nachhinein keinen Tag missen.<br />

Denn in dieser Zeit habe ich viel dazugelernt<br />

über die Entwicklung und<br />

Umsetzung von Konzeptionen. Auch<br />

mein Team habe ich sehr gut kennengelernt.<br />

Ich weiß jetzt, wo ich mit dem<br />

Unternehmen herkomme.“<br />

Die junge Gräfin legt großen Wert<br />

auf Ethik in der Wirtschaft: „Ich bin<br />

überzeugt, dass Wirtschaftsunternehmen<br />

Werte brauchen. Ich halte es für<br />

eine Ausrede, wenn man sagt, Werte<br />

muss man sich leisten können. Außerdem<br />

stehen wir mit unserem Namen<br />

und unserer Person für unsere Unternehmenskultur.<br />

Wir dürfen unsere<br />

Glaubwürdigkeit niemals aufs Spiel<br />

setzen.“ Gräfin Sonja st<strong>im</strong>mt dem zu:<br />

„Glaubwürdigkeit ist für uns besonders<br />

wichtig, denn unser Unternehmen<br />

verkauft kein beliebiges Produkt,<br />

sondern Atmosphäre.“


Unternehmen & Management<br />

Seite 8 . 17. November 2005 profit-spezial: Unternehmensnachfolge<br />

Pro:fit<br />

Vorausschauende<br />

Finanzierung wichtig<br />

◆ Nachfolger kommen <strong>im</strong>mer häufiger nicht aus der eigenen Familie<br />

Von Christian Brand<br />

Der Generationswechsel bei den Betrieben<br />

Baden-Württembergs ist in<br />

vollem Gange. Zwischen 2002 und<br />

2007 werden zwischen elf und 15 Prozent<br />

der bestehenden Unternehmen<br />

einem Nachfolger übergeben. Diese<br />

Zahlen hat das Institut für Mittelstandsforschung<br />

der Universität<br />

Mannhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Auftrag der L-Bank ermittelt.<br />

Vom Gelingen dieser Übernahmen<br />

bei 45 000 bis 60 000 Betrieben<br />

hängen etwa 140 000 Arbeitsplätze<br />

ab.<br />

Diese steigende Bedeutung zeigt<br />

auch die wachsende Zahl der Übernahmefinanzierungen<br />

bei der L-Bank.<br />

Die Förderbank des Landes Baden-<br />

Württemberg sagte 2004 für 1100<br />

Übernahmen Kredite in Höhe von 175<br />

Millionen Euro zu. Im Vorjahr waren<br />

es noch 800 Übernahmen und ein Zusagevolumen<br />

von 105 Millionen Euro.<br />

Dass die Söhne oder Töchter der Betriebsinhaber<br />

die Geschäfte weiterführen,<br />

ist heute keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr. Somit hat der Anteil der<br />

externen Übernahmen in den vergangenen<br />

Jahren deutlich zugenommen.<br />

Von 2002 bis 2007 wird er sich fast verdreifachen,<br />

während der Anteil der familieninternen<br />

Übergaben von 75<br />

Prozent in den vorhergehenden fünf<br />

Jahren auf gut 50 Prozent schrumpft.<br />

Betriebsinhaber vor allem kleiner<br />

Betriebe fühlen sich häufig überfordert,<br />

wenn es um so komplexe Aufgaben<br />

geht, wie sie durch eine Unternehmensnachfolge<br />

gestellt werden.<br />

Baden-Württemberg will seine Unternehmer<br />

daher für dieses Thema, das<br />

gerne auf die lange Bank geschoben<br />

ANZEIGE<br />

Schenken – Vererben<br />

Testamentsvollstreckung<br />

Die Berater der MAX HELLER Steuerberatungsgesellschaft<br />

in Konstanz empfehlen, in regelmäßigen<br />

Abständen Schenkungen, die vorweggenommene<br />

Erbfolge und testamentarische Verfügungen zu besprechen<br />

und durchzuführen. In der Beratungspraxis<br />

hat sich <strong>im</strong>mer wieder bestätigt, dass eine rechtzeitige<br />

Planung entscheidend für den Erhalt des Vermögens<br />

bei der Weitergabe an die nächste oder übernächste<br />

Generation ist. Dies gilt besonders jetzt, da<br />

bis Jahresende 2005, spätestens Frühjahr 2006, mit<br />

dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Erbschaftssteuergesetz<br />

gerechnet wird. Die Entwürfe für<br />

eine Verschärfung des Steuerrechts liegen schon vor.<br />

Empfohlen wird deshalb, jetzt mit den Beratern über<br />

die Gestaltungsmöglichkeiten zu reden. Hier können<br />

die Berater u. a. auf ihre lange Erfahrung als Testamentsvollstrecker<br />

zurückgreifen.<br />

Telefon: 0 75 31/8 16 30,<br />

info@steuerberatung-heller.de<br />

wird, sensibilisieren. Das Land stellt<br />

dazu Fördermittel aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds zur Verfügung. So<br />

wurde 2004 beispielsweise das Informationsportal<br />

www.nachfolge-<br />

.newcome.de eingerichtet, und bei<br />

zwei Handwerkskammern sowie vier<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

wurden Nachfolge-Moderatoren eingesetzt.<br />

Sie unterstützen Unternehmensinhaber<br />

bei einer frühzeitigen<br />

Planung der Nachfolge. In diesem Jahr<br />

sollen weitere Nachfolge-Moderatoren<br />

landesweit eingesetzt werden.<br />

Herausforderungen<br />

Betriebsinhaber müssen sich <strong>im</strong> Zuge<br />

des Generationswechsels vor allem<br />

mit zwei Themen intensiv auseinandersetzen:<br />

mit der Ermittlung des Unternehmenswerts<br />

und mit der Suche<br />

nach einem geeigneten Nachfolger.<br />

Insbesondere bei externen Betriebsübergaben<br />

müssen die Fragen zu dem<br />

anstehenden Wechsel sorgfältig vorbereitet<br />

werden.<br />

Probleme der Nachfolger<br />

Für die meisten Übernehmer ist es<br />

wichtig neue Kunden zu gewinnen.<br />

Oft gelingt das durch eine verbesserte<br />

Ausrichtung der Produkte und Dienstleistungen<br />

auf die Anforderungen des<br />

aktuellen Marktes. Häufige Probleme,<br />

mit denen Nachfolger zusätzlich zu<br />

kämpfen haben, sind Investitionsstaus,<br />

sinkende Einnahmen und<br />

Forderungsausfälle. Nach unserer Erfahrung<br />

sind das die Hauptgründe dafür,<br />

dass der Finanzierungsbedarf<br />

schon bei familieninternen Übernahmen<br />

um 50 Prozent über dem der<br />

Neugründungen liegt. Wird ein Unter-<br />

Die richtige Finanzierung spielt bei der Unternehmensübergabe eine wichtige<br />

Rolle. Bild: dpa<br />

nehmen extern übergeben, so steigt<br />

der Finanzierungsbedarf nochmals<br />

an, da zusätzlich der Preis für das Unternehmen<br />

finanziert werden muss.<br />

Doch nicht nur der erhöhte Kapitalbedarf<br />

macht externen Unternehmensnachfolgern<br />

zu schaffen. Hinzu<br />

kommt, dass ihnen häufig Eigenmittel<br />

und Sicherheiten fehlen. Auch nutzt<br />

bisher erst ein Drittel der Übernehmer<br />

öffentliche Fördermittel.<br />

Prüfungen – Peer Review<br />

Unternehmensnachfolgeplanung<br />

Die Wirtschaftsprüfer müssen sich seit 2002 alle drei<br />

Jahre einer externen Prüfung, genannt Peer Review,<br />

unterziehen, wenn sie Jahresabschlüsse prüfen und<br />

testieren wollen. Die in Konstanz ansässige AKTIV<br />

Treuhand und Beratung Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

hat <strong>im</strong> März 2005 die Bescheinigung für die<br />

Teilnahme am Peer Review erhalten und steht deshalb<br />

über das Jahr 2005 hinaus weiter als Prüfer für<br />

gesetzliche und freiwillige Prüfungen von Jahresabschlüssen<br />

nach § 316 HGB, der Geschäftsführung<br />

nach § 53 HGrG sowie Makler und Bauträger nach<br />

§ 16 MaBV zur Verfügung. Die Zulassung als Prüfer<br />

für die externe Qualitätskontrolle hat sie ebenfalls für<br />

weitere drei Jahre verlängert bekommen. Neben der<br />

Prüfungstätigkeit sind die Unternehmensberatung<br />

insbesondere bei der Unternehmensnachfolgeplanung<br />

und Treuhandtätigkeiten weitere Schwerpunkte der<br />

Gesellschaft. Telefon: 0 75 31/8 16 20, info@aktivwirtschaftspruefung.de<br />

MAX HELLER AKTIV Treuhand und Beratung GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Tel. 07531/81630, Fax 07531/816381 Tel. 07531/81620, Fax 07531/816281<br />

■ Schenken / Erben ■ gesetzliche Prüfungen<br />

■ Testamentsvollstreckung ■ freiwillige Prüfungen<br />

■ Steuern ■ Prüfer für Qualitätskontrolle<br />

■ Jahresabschluss ■ Unternehmensnachfolge<br />

■ Rating ■ Unternehmenskauf / -verkauf<br />

■ betriebl. Altersversorgung ■ Unternehmensbewertung<br />

■ Beratung ■ Treuhandtätigkeit<br />

78464 Konstanz, Conrad-Gröber-Straße 10<br />

Weitere Informationen fi nden Sie auf unseren Internetseiten.<br />

www.steuerberatung-heller.de www.aktiv-wirtschaftspruefung.de<br />

Die fehlende Finanzierungserfahrung<br />

der Übernehmer zeigt sich darüber<br />

hinaus auch in dem häufig unterschätzten<br />

Kapitalbedarf bei Unternehmensübernahmen.Umstrukturierungsmaßnahmen,<br />

Kosten für Abfindungen<br />

oder hohe Außenstände<br />

kann kein Übernehmer exakt vorherbest<strong>im</strong>men.<br />

Eine vorausschauende<br />

Finanzierung kalkuliert jedoch auch<br />

solche Risiken mit ein.<br />

Wie die Übergabe gelingt<br />

◆ In vier Schritten die Unternehmensnachfolge regeln<br />

von ingo feiertag<br />

Allensbach – Die Angst wächst. Das<br />

mittelständische Maschinenbau-Unternehmen<br />

in der Nähe von Koblenz<br />

steuert mit voller Fahrt auf eine Sackgasse<br />

zu. Die Firma ist Inhaber geführt,<br />

doch in der Familie findet sich<br />

kein Nachfolger für den Chef. „Was<br />

tun?“, fragten sich die Verantwortlichen<br />

zunächst selbst, bevor sie sich an<br />

Winfried Neun, Unternehmensberater<br />

aus Allensbach, wandten.<br />

Neun kennt solche Fälle nicht nur<br />

aus der neutralen Perspektive des Helfers,<br />

er stammt selbst aus einer Unternehmer-Familie.<br />

Sein Bruder hat dereinst<br />

in Konstanz das Möbelhaus des<br />

Vaters übernommen. Doch wie kann<br />

nun dem Unternehmen vom Rhein<br />

geholfen werden? „Hilfe zur Selbsthilfe“<br />

verspricht Neun Familienunter-<br />

„Ganz wichtig ist: Man darf<br />

sich nicht auf den kleinstmöglichen<br />

Nenner einigen“<br />

WINFRIED NEUN<br />

nehmen, die vor der Herausforderung<br />

namens Nachfolge stehen. In vier große<br />

Blöcke, die je nach Unternehmen<br />

ganz individuell gestaltet werden<br />

müssen, unterteilt der Berater dabei<br />

sein Aufgabenfeld.<br />

„Zum Einen geht es um steuer- und<br />

vertragsrechtliche Regelungen“, sagt<br />

der Inhaber der Neun Consulting<br />

Group. Anwälte und Steuerberater seien<br />

auf diesem Feld oft zu wenig weitsichtig<br />

und hätten nicht das richtige<br />

Gespür für politische und marktwirtschaftliche<br />

Entwicklungen. Enorm<br />

wichtig sind hier die Themen Altersvorsorge<br />

und Absicherung. Denn:<br />

Be<strong>im</strong> Verkaufen<br />

an China denken<br />

◆ Chinesen zahlen gut, verhandeln aber zäh<br />

Von Michael Keller<br />

Bei einem Unternehmensverkauf<br />

empfiehlt es sich, auch chinesische<br />

Unternehmen anzusprechen. Chinesische<br />

Unternehmen sind zurzeit die<br />

größten Käufer deutscher mittelständischer<br />

Unternehmen und zahlen sogar<br />

bis zu einem Drittel mehr als deutsche<br />

Käufer.<br />

Seit 2003 kaufen chinesische Unternehmen<br />

in aller Stille und unbemerkt<br />

von der Öffentlichkeit deutsche Mittelständler<br />

auf. Allein <strong>im</strong> Jahr 2004<br />

sind 278 Unternehmen an Investoren<br />

aus dem Reich der Mitte veräußert<br />

worden. Da die Regierung die Unternehmen<br />

zum Kauf ausländischer Unternehmen<br />

ermutigt, wird die Zahl der<br />

Übernahmen noch erheblich ansteigen.<br />

Die Investoren erwerben neben<br />

neuen Technologien und Patenten einen<br />

deutschen Markennamen und ein<br />

Vertriebsnetz in Europa. Die chinesischen<br />

Unternehmen gewinnen durch<br />

den Unternehmenskauf die Technologie<br />

des deutschen Mittelständlers und<br />

verlegen zumeist innerhalb eines Jahres<br />

die Produktion nach China. Im Anschluss<br />

an die Stabilisierung des Unternehmens<br />

können sie von Deutschland<br />

aus den europäischen Markt bedienen.<br />

Trotz der Chancen, die sich nunmehr<br />

für einen verkaufswilligen deutschen<br />

Unternehmer eröffnen, dürfen<br />

auch die Probleme nicht übersehen<br />

werden, die bei einem Unternehmensverkauf<br />

an ein chinesisches Unternehmen<br />

auftreten. In Anbetracht<br />

der erheblichen Unterschiede <strong>im</strong><br />

sprachlichen, kulturellen und juristischen<br />

Bereich sind die Kontaktaufnahme<br />

zu einem potenziellen Investor<br />

und die Führung der Verkaufsver-<br />

Wenn der Sohn, der dem Vater eine<br />

Rente versprochen hat, insolvent geht,<br />

steht der Seniorchef mit leeren Händen<br />

da.<br />

Block zwei n<strong>im</strong>mt die Analyse der<br />

strategischen Ausrichtung eines Unternehmens<br />

ein. „Die Frage ist: Wie<br />

weit geht der Nachfolger mit der Firmenphilosophie<br />

konform“, erklärt der<br />

Berater aus Allensbach, der sich in diesem<br />

Bereich als Vermittler in inhaltlichen<br />

und kulturellen Fragen sieht. Gewachsene<br />

Strukturen müssten in diesem<br />

„neuen Findungsprozess“ erkannt<br />

werden. „Was kann das Unternehmen<br />

sehr gut? In welchen Bereichen<br />

hat es sich besonders gut entwickelt?“,<br />

so Neun.<br />

Auf dieser Stufe steht der Maschinenbauer<br />

bei Koblenz: Nachfolger von<br />

außen bringen ihre Ideen und Strategien<br />

ein. „Mein Job ist es, diese Ideen<br />

anzupassen und mit dem Firmeninhaber<br />

zu diskutieren“, sagt Neun. Im<br />

nächsten Schritt muss dann die Mitarbeiterschaft<br />

auf den oder die Nachfolger<br />

eingeschworen werden. Stichwort:<br />

Wertemanagement. „Wie reagiert die<br />

Mannschaft auf das neue Gesicht?“<br />

„Das Schwierigste ist allerdings der<br />

Prozess des Loslassens“, befindet<br />

Neun über Stufe vier. Der Firmenchef<br />

bangt um sein Lebenswerk, ist Neuerungen<br />

gegenüber vorsichtig oder gar<br />

misstrauisch. Junge Leute auf der anderen<br />

Seite wollen ihre Ideen verwirklichen<br />

und sich positionieren. „Hier<br />

heißt es Ängste und Befürchtungen<br />

abbauen“, sagt der 43-Jährige. „Der<br />

neue und der alte Chef sowie Familienmitglieder<br />

und Betriebsrat bilden<br />

hier eine schwierige Koalition“, fährt<br />

Neun fort, dessen Aufgabe es nun ist,<br />

feinfühlig zu moderieren. „Ganz wichtig<br />

ist: Man darf sich nicht auf den<br />

kleinstmöglichen Nenner einigen“,<br />

sagt er. „Zeit, Geduld und Sachlichkeit<br />

spielen eine große Rolle. Wer sich hier<br />

die Zeit nicht nehmen will, der sollte<br />

das Unternehmen besser verkaufen.“<br />

Ein großes Problem ist laut Neun<br />

auch, dass viele Unternehmer die<br />

schwierige wirtschaftliche Lage verkennen:<br />

„Viele reden die Krise schön,<br />

statt sich zu stellen.“ Zudem gebe es<br />

zahlreiche junge Menschen, die gar<br />

kein Interesse mehr daran hätten, das<br />

elterliche Unternehmen zu übernehmen.<br />

„Es gibt kein Unternehmertum<br />

mehr“, klagt Neun. „Viele haben nicht<br />

mehr die Bereitschaft, Verantwortung<br />

zu übernehmen, verkaufen das Unternehmen<br />

und lassen ihr Geld lieber auf<br />

handlungen zumeist mit erheblichen<br />

Schwierigkeiten verbunden. Das<br />

Scheitern vieler Transaktionen ist auf<br />

die Betonung von Vertragsdetails und<br />

einen hohen Zeitdruck zurückzuführen.<br />

Doch Verhandlungen mit Chinesen<br />

erfordern viel Geduld und Fingerspitzengefühl.<br />

Da chinesische Manager es nicht<br />

gewohnt sind, dass ein Geschäftspartner<br />

„mit der Tür ins Haus fällt“, empfiehlt<br />

es sich, zur Kontaktaufnahme eine<br />

Bank oder einen sonstigen Mediator<br />

einzuschalten. Zunächst gilt es, eine<br />

gute persönliche Beziehung zum<br />

Verhandlungspartner aufzubauen.<br />

Angesichts der sprachlichen Probleme<br />

sollte bei wichtigen Verhandlungen<br />

und Gesprächen nicht auf einen<br />

eigenen Dolmetscher, der mit den<br />

Zielvorstellungen des deutschen Unternehmens<br />

vertraut ist, verzichtet<br />

werden.<br />

Chinesische Manager gehen davon<br />

aus, dass sich der Kaufpreis noch<br />

deutlich herunterhandeln lässt. Infolgedessen<br />

sollte man zunächst einen<br />

höheren Preis fordern. Bei den meist<br />

langwierigen Verhandlungen sollte<br />

man nicht zu schnell Zugeständnisse<br />

machen, sondern sich als zäher Verhandlungspartner<br />

zeigen. Gleichzeitig<br />

ist jedoch auf eine positive Gesprächsatmosphäre<br />

hinzuwirken. Da es nach<br />

den chinesischen Gepflogenheiten<br />

üblich ist, bereits vereinbarte Punkte<br />

später noch zu modifizieren und zudem<br />

mündliche Zusagen häufig zurückgezogen<br />

werden, sollten nach jeder<br />

Verhandlungsrunde von beiden<br />

Seiten unterzeichnete Ergebnisprotokolle<br />

angefertigt werden. In jedem Fall<br />

empfiehlt es sich, von Anfang an unabhängige<br />

Berater hinzuzuziehen, um<br />

einen erfolgreichen Abschluss der<br />

Transaktion zu gewährleisten.<br />

dem Finanzmarkt für sich arbeiten.“<br />

Der Drang nach extremer Freiheit sei<br />

kontraproduktiv zu unternehmerischem<br />

Handeln.<br />

So ähnlich lief es auch bei der Firma<br />

in der Nähe von Koblenz. Doch oft reichen<br />

schon Kleinigkeiten, um Probleme<br />

zu beseitigen. „Es müssen nicht<br />

gleich Riesenprojekte sein“, sagt der<br />

Berater, „manchmal hilft einfach eine<br />

zweite Meinung.“ Überhaupt gebe es<br />

keine hoffnungslosen Fälle: „Wenn ein<br />

junges Familienmitglied die Nachfolge<br />

nicht antreten will, dann muss eben<br />

ein externer Nachfolger gesucht werden.“<br />

In Koblenz führte dies prompt<br />

zum Erfolg. Zwei externe Geschäftsführer<br />

haben dort nun das Sagen. Die<br />

Folge: „Es wurden Kreativkräfte freigesetzt<br />

und mutig neue Projekte <strong>im</strong> Inund<br />

Ausland angegangen“, sagt Neun.<br />

So läuft die Übergabe<br />

1. Steuer- und vertragsrechtliche<br />

Regelungen: Themen Altersvorsorge<br />

und Absicherung beachten.<br />

2. Analyse der strategischen Ausrichtung<br />

eines Unternehmens: Wie<br />

weit geht der Nachfolger mit der<br />

Firmenphilosophie konform? Erkennen<br />

von gewachsenen Strukturen,<br />

Findungsprozess. Nachfolger<br />

von außen bringen Ideen und<br />

Strategien ein.<br />

3. Mitarbeiterschaft muss auf den<br />

oder die Nachfolger eingeschworen<br />

werden.<br />

4. Prozess des Loslassens: Firmenchef<br />

muss jungen Leute mit neuen<br />

Ideen vertrauen.<br />

Hauptrisiken<br />

1. Unterschätzen des psychologischen<br />

Aspektes be<strong>im</strong> Generationenwechsel<br />

(Loslassen/Integration<br />

des oder der Nachfolger).<br />

2. Unternehmensnachfolge zu spät<br />

initiiert (Mindestlaufzeit vier Jahre).<br />

3. Keine strategische Neuorientierung<br />

be<strong>im</strong> Generationenwechsel.<br />

4. Unternehmensnachfolge über<br />

unerfahrene Banken oder Steuerberater<br />

ist gefährlich. Besser helfen<br />

Beratungsorganisationen, die<br />

Unternehmen ganzheitlich betreuen<br />

auf den Sektoren: Strategien,<br />

Personalmanagement, Marketing,<br />

Finanztechnik/Controlling.


Unternehmen & MAnagement<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 9<br />

Allrounder statt Spezialisten<br />

◆ Berufsakademie: Praxisnahes Studium für Führungskräfte aus dem Mittelstand<br />

Von Uwe Spille<br />

Villingen-Schwenningen – Gerade<br />

kleine Betrieb brauchen sehr gute Mitarbeiter.<br />

Was nützt das beste Produkt,<br />

wenn es an einer effizienten und prozessorientierten<br />

Organisation <strong>im</strong> Bereich<br />

der Verwaltung fehlt? Dafür<br />

braucht es Fachwissen, umfangreich<br />

vorhandene Kenntnisse in Betriebswirtschaft,<br />

EDV und Fremdsprachen.<br />

Insbesondere für kleine und mittlere<br />

Unternehmen hat sich hinsichtlich einer<br />

attraktiven Ausbildung auf Hochschulniveau<br />

in den letzten Jahren einiges<br />

getan. Die Berufsakademie in<br />

Villingen-Schwenningen bietet seit<br />

1999 unter anderem gezielt den Studiengang<br />

„Mittelständische Wirtschaft“<br />

an. In diesem wechseln sich dre<strong>im</strong>onatige<br />

Studienphasen an der BA mit<br />

ebenso langen Praxisphasen <strong>im</strong> auszubildenden<br />

Unternehmen ab.<br />

Zielgruppe dieses Studiengangs: InhabergeführteFamilienunternehmen,<br />

für die Qualifizierung auch eine<br />

mittel- und langfristige Sicherung der<br />

Unternehmensnachfolge bedeutet.<br />

„Rund ein Viertel unserer Studenten<br />

Berufsakademien<br />

An Berufsakademien (BA) kann mit<br />

Abitur studiert werden. Entweder<br />

melden sich Ausbildungswillige bei<br />

einem Betrieb mit dem Wunsch,<br />

dass dieser ihnen einen Platz für<br />

das <strong>im</strong> dre<strong>im</strong>onatigen Wechsel<br />

stattfindende Praktikum bietet.<br />

Oder das Unternehmen bietet der<br />

BA einen Ausbildungsplatz an, diese<br />

wirbt bei Abiturienten damit. Familienunternehmen<br />

schicken auch<br />

Söhne oder Töchter zum Studium.<br />

Der Studienplatz an der BA kostet<br />

den Betrieb nichts, da er über das<br />

Land finanziert wird. Eine monatliche<br />

Ausbildungsvergütung muss<br />

der Betrieb dem Studenten zahlen,<br />

zukünftige Studiengebühren trägt<br />

der Student selbst. (us)<br />

ANZEIGE<br />

sind Unternehmersöhne oder -töchter,<br />

die <strong>im</strong> Familienbetrieb auch ihre<br />

Praxisphasen absolvieren“, verdeutlicht<br />

Professor Lothar Wildmann, der<br />

Leiter des Studiengangs mit derzeit<br />

insgesamt 70 Studenten in drei Gruppen.<br />

Überwiegend kleine Unternehmen<br />

schließen einen Ausbildungsvertrag<br />

mit der BA ab. „Rund 50 Prozent<br />

unserer Betriebe beschäftigen bis max<strong>im</strong>al<br />

50 Mitarbeiter, nur bei knapp 20<br />

Prozent sind mehr<br />

als 100 bis rund 250<br />

angestellt“, so Wildmann.<br />

Und legt nach<br />

„Mein kleinstes Unternehmen<br />

mit dem<br />

ich einmal einen<br />

Ausbildungsvertrag<br />

abgeschlossen habe<br />

bestand aus Vater, Mutter und einer<br />

Bürokraft. Der Sohn hat dann bei uns<br />

sein Studium begonnen“.<br />

Dabei ist nicht die Branche, oder<br />

Größe des Unternehmens, sondern<br />

das gemeinsame Interesse an einer<br />

umfassenden BWL- und Management-<br />

Qualifizierung entscheidend<br />

für eine Kooperation. „Fremdsprachen,<br />

Präsentationsmethoden, Rhetorik<br />

und alles, was mit EDV und Internet<br />

zu tun hat sind heute wichtig auch<br />

für kleine Betriebe“, zählt Wildmann<br />

auf.<br />

Immer mehr solche Betriebe aus der<br />

Region südliches Baden-Württemberg<br />

erkennen die Wichtigkeit dieser Qualifikationen<br />

und tragen über den Kontakt<br />

mit der Berufsakademie Sorge dafür,<br />

dass geeigneter „Nachwuchs“<br />

rechtzeitig zur Stelle ist. „Ich habe<br />

mehrere Leute mitbekommen, die mit<br />

einem guten Produkt allein anfingen<br />

und innerhalb von vier Jahren dann 20<br />

Mitarbeiter beschäftigten und jetzt einen<br />

eigenen Studenten bei uns haben“,<br />

erzählt Wildmann. Der große<br />

Vorteil dieses Ausbildungsmodells für<br />

die Unternehmen ist die direkte Vernetzung<br />

von theoretischem Wissen<br />

und praktischem Einsatz <strong>im</strong> Betrieb.<br />

„In unserem Studiengang gilt das<br />

Prinzip des Allrounders und nicht das<br />

des Spezialisten“, so Wildmann. Das<br />

Tätigkeitsfeld in mittelständischen<br />

Unternehmen zeichne sich dadurch<br />

aus, dass die Absolventen alles beherrschen<br />

müssten. Spezialisierungen <strong>im</strong><br />

Rahmen des Studiums sind nicht erwünscht.<br />

„Für die Betriebe ist eine generalistische<br />

Qualifizierung notwendig“,<br />

konkretisiert Wildmann.<br />

Somit sind die unterschiedlichsten<br />

Unternehmen Partner der BA. Vom<br />

Autohaus über Betriebe<br />

zur Glasge-<br />

„Jeder vierte unserer<br />

Studenten arbeitet auch<br />

<strong>im</strong> Betrieb der Eltern.“<br />

PROFESSOR LOTHAR WILDMANN<br />

staltung,Falzmaschinenhersteller und Bauunternehmer,<br />

Brauereien<br />

und Metallveredler,<br />

sogar ein Golfclub<br />

hat einen Ausbildungsvertrag<br />

mit der BA abgeschlossen.<br />

Das Verhältnis unter den Branchen<br />

hat sich in den letzten Jahren allerdings<br />

eindeutig in Richtung Dienstleister<br />

verschoben. Rekrutierten sich<br />

vor fünf Jahren noch rund 70 Prozent<br />

der Ausbildungspartner aus Industriebetrieben,<br />

sind dies heute noch<br />

knapp 50 Prozent. Nachteilig für sehr<br />

kleine Betriebe kann allerdings die<br />

Tatsache sein, dass der Auszubildende<br />

insgesamt sechs Monate <strong>im</strong> Jahr <strong>im</strong><br />

Studium ist und dies über drei Jahre<br />

hinweg. „Größere Betriebe können die<br />

jeweils dre<strong>im</strong>onatige Abwesenheit eines<br />

Mitarbeiters natürlich besser ausgleichen“,<br />

weiß Wildmann.<br />

Allerdings dürfe man die Vorteile<br />

auch für solche Betriebe nicht außer<br />

Betracht lassen. „Solch ein Auszubildender<br />

ist ja nicht nur ein Kostenfaktor<br />

sondern „rentiert“ sich auch während<br />

seiner Studienphasen“, erläutert<br />

Wildmann. So erarbeiten die Studenten<br />

gerade mit Blick auf ihre Abschlussarbeit<br />

häufig einen nicht zu<br />

unterschätzenden Nutzen für den Betrieb.<br />

Einmal, so erzählt er anschaulich,<br />

wurde beispielsweise eine Diplomarbeit<br />

vorgelegt, in der ein Student<br />

ein Controllingsystem für eine<br />

ausländische Tochtergesellschaft des<br />

Unternehmens entwickelt hat. Dieses<br />

Marketing ist <strong>im</strong>mer Chefsache<br />

Für Unternehmer ist es lebenswichtig,<br />

nicht allein aus dem Bauch heraus das<br />

Leistungsangebot des Unternehmens<br />

zu best<strong>im</strong>men, sondern <strong>im</strong> Dialog mit<br />

den Kunden. Eine der wichtigsten Aufgaben<br />

einer Geschäftsführung besteht<br />

darin, diesen Austausch sicherzustellen<br />

und Mechanismen hierfür zu<br />

schaffen. Wie aber kann dies gerade in<br />

mittelständischen Unternehmen erreicht<br />

werden, die in den meisten Fällen<br />

zu wenig Mitarbeiter beschäftigen,<br />

die sich damit auskennen und zudem<br />

noch Zeit hierfür haben?<br />

Eines vorweggeschickt: Marketing<br />

bedeutet „marktorientierte Unternehmensführung“<br />

und ist daher <strong>im</strong>mer<br />

Chefsache! Es ist Kernaufgabe des Unternehmers<br />

oder Geschäftsführers,<br />

das Unternehmen ständig und <strong>im</strong>mer<br />

wieder neu an den Kundenwünschen<br />

auszurichten.<br />

Die Umsetzung dagegen ist dann<br />

wieder keine Chefsache. Es ist erforderlich,<br />

alle wichtigen Treiber des Unternehmens<br />

an den Marketing-Aufgaben<br />

zu beteiligen. Je stärker dies geschieht,<br />

desto intensiver gewinnt<br />

marktorientiertes Denken an Boden<br />

<strong>im</strong> Unternehmen, bis letztlich alle<br />

Mitarbeiter den Kunden in den Mittelpunkt<br />

ihrer Überlegungen und ihres<br />

Handelns stellen.<br />

Bewährt haben sich beispielsweise<br />

Arbeitskreise aus den wichtigsten und<br />

kreativsten Mitarbeitern eines Unternehmens,<br />

die monatlich am Thema<br />

„Feststellung und Umsetzung von<br />

Kundenwünschen“ arbeiten und die<br />

hieraus enstehenden Ideen und Aufgaben<br />

arbeitsteilig umsetzen.<br />

Eine weitere Möglichkeit der Verankerung<br />

des Marketings <strong>im</strong> Unternehmen<br />

besteht in der Kombination der<br />

Marketingaufgaben mit dem Vertrieb,<br />

denn dieser steht am intensivsten mit<br />

dem Kunden <strong>im</strong> Dialog. In Frage kommen<br />

hier neben den eigenen Vertriebsmitarbeitern<br />

auch externe wie<br />

Handelsvertreter, Vertragshändler<br />

oder sonstige Vertriebspartner. Doch<br />

hier ist Vorsicht geboten: Viele alte<br />

Vertriebshasen behaupten, genau zu<br />

wissen, was ihre Kunden wollen, ohne<br />

daß sie diese je konkret danach gefragt<br />

haben. Zumindest nicht systematisch<br />

und nicht konsequent.<br />

Eine weitere Möglichkeit liegt bei<br />

zunehmender Unternehmensgröße in<br />

der Übertragung von Marketing-Aufgaben<br />

an einen Marketing-Assistenten<br />

als Stabstelle direkt bei der Geschäftsleitung.<br />

Dieser führt die Marketing-Aufgaben<br />

so weit wie möglich selber<br />

aus und koordiniert den Einsatz<br />

externer Dienstleister. Wichtig hierbei<br />

ist jedoch, daß die Kernkompetenzen<br />

System wurde dann von dem Betrieb<br />

genau so umgesetzt und angewendet.<br />

Was dem Unternehmen einen externen<br />

Berater und mehrere 10 000 Euro<br />

ersparte.<br />

Falls ein Betrieb Interesse an einem<br />

Ausbildungsvertrag mit der BA hat,<br />

kann er sich direkt bei Professor Lothar<br />

Wildmann melden. Die Kosten<br />

der Ausbildung für den Betrieb belaufen<br />

sich dabei auf die Ausbildungsvergütung<br />

für den Studenten, <strong>im</strong> Schnitt<br />

rund 600 Euro monatlich, die auch<br />

während den Studienphasen bezahlt<br />

wird. Das Studium kostet den Betrieb<br />

ansonsten nichts. Nur die Studenten<br />

müssten zukünftig wohl Studiengebühren<br />

bezahlen. „Den Betrieben<br />

steht es natürlich frei, ob sie dabei ihren<br />

Auszubildenden unter die Arme<br />

greifen oder nicht“, so Wildmann.<br />

www.ba-vs.de<br />

wildmann@ba-vs.de<br />

◆ Teil 2 der PROFIT-Serie: Wie man Marketing erfolgreich in mittelständischen Unternehmen einführt<br />

Von Paul-Peter Groten<br />

zur Erfüllung der Marketing-Aufgaben<br />

möglichst <strong>im</strong> Unternehmen angesiedelt<br />

bleiben sollten und nicht ausgelagert<br />

werden. Die Inanspruchnahme<br />

von externen Marketing-Spezialisten<br />

ist aber wichtig, um Betriebsblindheit<br />

zu vermeiden.<br />

Gute Beispiele für „outsourcebare“<br />

Dienstleistungen findet man <strong>im</strong> Bereich<br />

der Werbeagenturen bei der Gestaltung<br />

und Umsetzung von Werbung<br />

aller Art oder bei Call-Centern,<br />

etwa für die telefonischen Vorakquise<br />

von Verkaufsgesprächen oder für Kundenzufriedenheitsanalysen.<br />

Es<br />

kommt bei Kunden sehr gut an, wenn<br />

sie nach ihrer Meinung zur Leistung<br />

des Unternehmens gefragt werden.<br />

Hat sich ein Unternehmen entschieden,<br />

Marketing erstmals oder<br />

stärker als bisher in den Focus der Unternehmensführung<br />

zu stellen, sind<br />

zunächst die Aufgaben festzulegen,<br />

Was aussieht wie eine Gymnasialklasse, hat tatsächlich Hochschulniveau.<br />

Professor Lothar Wildmann (rechts) und die Erstsemesterstudenten für den<br />

Studiengang „Mittelständische Wirtschaft“ an der Berufsakademie in Villingen-Schwenningen.<br />

Bild: Spille<br />

Nach BA direkt in den Job<br />

◆ Die Singener Werkzeugfabrik Wefa macht mit BA-Studenten gute Erfahrungen<br />

Singen (us) Bruno Maier, Geschäftsführer<br />

der Singener Werkzeugfabrik<br />

Wefa, hat mit der Zusammenarbeit<br />

der Berufsakademie (BA) gute Erfahrungen<br />

gemacht. Wefa ist ein mittelständisches<br />

Familienunternehmen<br />

mit 90 Mitarbeitern am Standort Singen<br />

und einem Werk in Tschechien.<br />

Schon insgesamt drei Studenten hat<br />

Wefa ausgebildet, der vierte Student<br />

hat eben das Studium in Villingen-<br />

Schwenningen aufgenommen. Erst <strong>im</strong><br />

Oktober habe man einen Absolventen<br />

der BA fest übernommen. „Der hat bei<br />

uns in den vergangenen drei Jahren alle<br />

Bereiche durchlaufen und ist nun<br />

als Prüfer <strong>im</strong> Rechnungswesen für die<br />

gesamte WEFA Gruppe zuständig“, erläutert<br />

Maier. Eine exakt auf den Betrieb<br />

ausgebildete Fachkraft für eine<br />

sehr anspruchs- und verantwortungsvolle<br />

Aufgabe habe man so bekommen,<br />

bestätigt er.<br />

Kein Problem ist es für das Unternehmen,<br />

die Studenten in den Praxisphasen<br />

<strong>im</strong> betrieblichen Geschehen<br />

zu integrieren. Alle wichtigen Abteilungen<br />

würden die Studenten durchlaufen,<br />

vom Einkauf-Verkauf über die<br />

Lohn- und Gehaltsabrechnung, die<br />

Buchhaltung, die Arbeitsvorbereitung,<br />

Fertigungsstellen und den Versand.<br />

Auch wenn die BA-Studenten<br />

nur jeweils drei Monate am Stück <strong>im</strong><br />

Betrieb arbeiten, lassen sie sich gut<br />

einsetzen, meint Maier.<br />

Und die Kooperation mit der Berufsakademie<br />

in Villingen-Schwenningen<br />

laufe sehr zufriedenstellend.<br />

So hatte er selbst als Ingenieur für<br />

die das Unternehmen<br />

auf diesem<br />

Feld erfüllen oder<br />

verstärkt angehen<br />

will. Je nach Unternehmensgröße<br />

und<br />

Marktposition<br />

kann für den Anfang<br />

durchaus auf<br />

für das Unternehmen<br />

weniger wichtige<br />

Aufgaben verzichtet<br />

werden. Hat<br />

man <strong>im</strong> nächsten<br />

Schritt die internen<br />

Qualifikationen<br />

und zeitlichen Ka-<br />

Paul-Peter Groten<br />

pazitäten für die Ausführung dieser<br />

Marketing-Aufgaben festgestellt, kann<br />

entschieden werden, welche Teilaufgaben<br />

auf externe Dienstleister übertragen<br />

werden können oder müssen.<br />

Zugleich sind Kostenschätzungen vor-<br />

mehrere Jahre eine Dozentenstelle <strong>im</strong><br />

Bereich Technik in dem Studiengang<br />

Mittelständische Wirtschaft inne. Allerdings<br />

sieht er bei allen Vorteilen für<br />

einen Betrieb auch die Grenzen der<br />

BA-Ausbildung. „Ein Unternehmen<br />

sollte die betrieblichen Kernbereiche<br />

wie Buchhaltung und Lohn- und Gehaltabrechnung<br />

nicht ausgelagert<br />

sondern noch selbst inne haben und<br />

über eine gewisse Mitarbeiterzahl verfügen,<br />

damit es sich auch für den Studenten<br />

lohnt“, erläutert Maier. Ab 40<br />

Mitarbeiter wäre opt<strong>im</strong>al, so seine eigene<br />

Schätzung. Betrieben könne er<br />

ein Ausbildungsverhältnis mit der Berufsakademie<br />

nur empfehlen. „Auch<br />

wir werden in Zukunft weiter mit der<br />

Berufsakademie zusammenarbeiten“,<br />

so Maier.<br />

zunehmen und in das<br />

aktuelle Budget oder<br />

das der nächsten Periode<br />

einzubringen. Ist<br />

die Finanzierung von<br />

Marketing-Aktivitäten<br />

gewährleistet, können<br />

die organisatorischen<br />

Entscheidungen getroffen<br />

werden: Die<br />

Suche nach eigenem<br />

Personal und/oder die<br />

Auswahl geeigneter<br />

externer Dienstleister.<br />

Speziell bei Letzteren<br />

ist darauf zu achten,<br />

daß diese qualifizierte<br />

Referenzen in der<br />

Branche oder in vergleichbaren<br />

Projekten<br />

oder Aufgaben nachweisen<br />

können.<br />

Der Autor ist Berater für Marketing und<br />

Vertrieb <strong>im</strong> Mittelstand. Er verfügt über<br />

langjährige Erfahrung in der Wirtschaft<br />

und ist Dozent für Marketing an verschiedenen<br />

Akademien und der Universität<br />

Freiburg.


Unternehmen & MAnagement<br />

Seite 10 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

News<br />

MAZDA-AUFTRAG<br />

Gut für die Umwelt<br />

Der Automobilhersteller Mazda<br />

hat für sein Werk in China be<strong>im</strong><br />

Schopfhe<strong>im</strong>er Unternehmen<br />

Laempe Kernschießmaschinen <strong>im</strong><br />

Wert von 8,65 Millionen Euro<br />

bestellt. Der Auftrag umfasst 20<br />

Kernfertigungszentren zur Herstellung<br />

von Gussteilen für Motorblöcke.<br />

Bereits mehr als 35<br />

Kernfertigungsanlagen aus<br />

Schopfhe<strong>im</strong> sind bei Mazda<br />

installiert. Grund für den neuerlichen<br />

Auftrag war auch, dass die<br />

Kerne in den neuen Laempe-<br />

Anlagen sowohl <strong>im</strong> Coldbox- als<br />

auch <strong>im</strong> anorganischen Beach-<br />

Box-Verfahren hergestellt werden<br />

können, das nur wieder verwertbare<br />

natürliche Stoffe wie Sand,<br />

Salz und Wasser verwendet. (sk)<br />

UMBAU<br />

Vom Werk zum Park<br />

Ein Teil des Dornier-Werksgeländes<br />

in Immenstaad soll zum<br />

Gewerbepark werden. Anfang<br />

November fielen die ersten Zaunteile<br />

des Werks 2 nördlich der<br />

B 31. Der Luft- und Raumfahrtkonzern<br />

EADS braucht das Gelände<br />

selber nur in relativ geringem<br />

Umfang. Künftig sollen hier weitere<br />

Hochtechnologiebetriebe<br />

angesiedelt werden. Künftige<br />

Mieter werden nicht mehr Gemeinkosten<br />

wie für den Schließdienst<br />

oder die zentrale Postzustellung<br />

tragen müssen. (sk)<br />

INVESTITION I<br />

Moderne Schmiede<br />

Die Firma TRW hat in den letzten<br />

sieben Jahren <strong>im</strong> Werk Blumberg<br />

sieben Millionen Euro investiert.<br />

Die Schmiede, in der glühende<br />

Rohlinge zu Ventilen für Pkw- und<br />

Lkw-Motoren verarbeitet werden,<br />

ist das Herzstück der Ventilproduktion<br />

in Blumberg. Waren<br />

dort 1999 zehn Pressen in Betrieb,<br />

sind es jetzt 15 Anlagen. Die<br />

Kapazität stieg von 29 Millionen<br />

Rohlingen <strong>im</strong> Jahr auf 40 Millionen.<br />

Damit hat Blumberg das<br />

leistungsfähigste Schmiedezentrum<br />

dieser weltweiten Produktlinie<br />

von TRW. (blu)<br />

INVESTITION II<br />

Für die Zukunft<br />

Zehn Millionen Euro hat der<br />

kanadische Konzern Alcan in eine<br />

neue Kaschieranlage zur Herstellung<br />

von Alucobond und<br />

Dibond bei der Alcan Singen<br />

GmbH investiert. Alcan befindet<br />

sich in einem schwierigen Restrukturierungsprozess,<br />

der in<br />

Singen 300 Arbeitsplätze kosten<br />

soll. Die neue Anlage sei ein<br />

Mittel zur Zukunftssicherung. Mit<br />

ihr wolle man noch besser auf die<br />

Kundenwünsche reagieren und<br />

die Marktposition bei Alucobond<br />

und Dibond stärken. (gtr)<br />

NETZWERK<br />

Pro Schwarzwald<br />

Die Region Schwarzwald-Baar soll<br />

auch in Zukunft ein attraktiver<br />

Firmenstandort sein und sichere<br />

Arbeitsplätze bieten: Das ist das<br />

Ziel des neuen „Micro-Mountains-Netzwerk“<br />

von Wirtschaft,<br />

Forschung und Politik. Es soll<br />

Forschung und Innovation fördern,<br />

Fachkräfte-Nachwuchs<br />

gewinnen und so die Chancen für<br />

Firmen und Existenzgründer<br />

verbessern. (sk/jdr)<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Gütesiegel für Storz<br />

Der meist ausgezeichnete Handwerksfachbetrieb<br />

in ganz<br />

Deutschland kommt aus dem<br />

Schwarzwald. Der Branchenverband<br />

Sanitär-Heizung-Kl<strong>im</strong>a<br />

erteilte der Storz Heiztechnik +<br />

Komplettbad aus Aichhalden<br />

(Landkreis Rottweil) dieses Gütesiegel.<br />

Heizungsbaumeister Hans-<br />

Peter Storz sowie sein 13-köpfiges<br />

Team haben in den letzten Jahren<br />

diverse Preise erhalten und wurden<br />

auch als Unternehmen des<br />

Monats in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

gekürt. (sk)<br />

Kühlung aus dem Schwarzwald<br />

◆ Die Schwarzwälder Metallwarenfabrik Haugg aus Triberg baut seit über hundert Jahren Kühler für alle Ansprüche<br />

Von Dorothee Niedzwetzki<br />

Triberg – Wo Deutschlands höchste<br />

Wasserfälle tosen, steht auch die älteste<br />

Kühlerfabrik des Landes: Die<br />

Schwarzwälder Metallwarenfabrik<br />

Haugg GmbH, 1891 als Schwarzwälder<br />

Metallwarenfabrik L. Schwer & Cie. in<br />

Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) gegründet.<br />

Von hier aus bedient das Unternehmen<br />

mit 40 Mitarbeitern plus<br />

einer wechselnden Zahl saisonaler<br />

Leiharbeiter Auftraggeber aus aller<br />

Welt. Kunden sind neben Siemens viele<br />

große und kleine Namen der deutschen<br />

und europäischen Industrie.<br />

Da<strong>im</strong>ler-Chrysler ist seit über 100 Jahren<br />

Kunde der Triberger Kühlerfabrik.<br />

Haugg bietet kundenspezifische Lösungen<br />

für Kühler, Wärmetauscher<br />

und Blechteile in hoher Qualität: Wasserkühler,<br />

Ladeluftkühler, Ölkühler,<br />

Kl<strong>im</strong>akondensatoren und viele andere<br />

Wärmetauscher aus Kupfer und Messing,<br />

Aluminium, Stahl oder Edelstahl,<br />

oft auch montiert zu kompletten Baugruppen.<br />

Schwierige Aufgaben sind<br />

die Spezialität des ältesten Blechverarbeiters<br />

in Baden-Württemberg: etwa<br />

Kühler für extrem korrosive Umgebungen<br />

wie Salzbergwerke, hohe Drücke<br />

oder neue Anwendungen.<br />

Der Kühler für den größten Radtraktor<br />

der Welt, 600 PS stark und hergestellt<br />

von Same Deutz-Fahr, kommt<br />

auch aus dem Hause Haugg. „Kein<br />

Wettbewerber war in der Lage, in dem<br />

zur Verfügung stehenden Raum die<br />

geforderte Leistung, das heißt Wärmeübertragung,<br />

zu gewährleisten“ sagt<br />

Geschäftsführer Albert Thomas<br />

Haugg, der in diesem Jahr die Nachfolge<br />

seines Vater Albert Haugg antrat<br />

und nun das Stammhaus der Haugg<br />

Unternehmensgruppe leitet.<br />

Haugg liefert aber nicht nur Kühler.<br />

Für einen Kunden in Singapore etwa<br />

fertigt die die Metallwarenfabrik<br />

Blechteile in hoher Präzision. Der<br />

Kunde bestellt in Triberg, weil die<br />

Qualität <strong>im</strong> fernöstlichen Raum nicht<br />

verfügbar ist. Eine weitere Spezialität<br />

ist die Edelstahlverarbeitung von spiegelblanken<br />

Blechen, die kratz- und abdruckfrei<br />

verarbeitet und unsichtbar<br />

geschweißt werden können. Auch <strong>im</strong><br />

Die Kühlanlage<br />

(Bild) für<br />

den größtenRadtraktor<br />

mit<br />

über 600 PS<br />

wurde in<br />

Triberg<br />

gebaut.<br />

Bild: Haugg<br />

Medizinbereich kommt Haugg-Technik<br />

zum Einsatz, wie be<strong>im</strong> Bau einer<br />

selbst tragenden Blechkonstruktion<br />

und -verkleidung für eine Maschine,<br />

die eine neue Krebstherapie ermöglicht.<br />

Die Maschine steht zur klinischen<br />

Erprobung in der Charité in<br />

Berlin.<br />

Eine Besonderheit der Metallwarenfabrik<br />

ist die seltene Kombination<br />

aus Stanzerei, Presswerk, CNC-Blechverarbeiter<br />

und Schweißwerk. Albert<br />

Thomas Haugg: „Für viele Kunden<br />

liegt ein großer Vorteil unseres Hauses<br />

darin, dass ein Teil am Anfang der Se-<br />

rie in geringen Stückzahlen in CNC-<br />

Technik gefertigt und vielleicht geschweißt<br />

wird, später aber, wenn die<br />

Mengen sich erhöhen und die Investition<br />

in ein Werkzeug sich lohnt, problemlos<br />

umgestellt werden kann.“<br />

In der Blechverarbeitung fertigt<br />

Haugg komplette Baugruppen und<br />

Verkleidungen, etwa für Bedienpulte<br />

oder Türen. Auch Hauben für den Anlagenbau,<br />

Küchengeräte und Fahrzeuge<br />

stellt das Unternehmen her.<br />

Der Firmenchef sieht einen Grund<br />

für den Erfolg des Unternehmens in<br />

der sehr flexiblen Reaktion auf schein-<br />

Haugg reist oft<br />

um die halbe<br />

Welt, um vor Ort Lösungen<br />

zu finden. Wenn es sein<br />

muss, legt er auch selbst<br />

Hand an.<br />

bar kaum lösbare Kundenwünsche.<br />

Selbst reist er oft um die halbe Welt,<br />

um vor Ort Lösungen zu finden und<br />

wenn es sein muss, auch selbst Hand<br />

anzulegen. Auf dem neuesten Stand<br />

Blitz erobert mit US-Partner neue Märkte<br />

◆ Der Bräunlinger Hebebühnenbauer Rotary-Blitz ist gut gerüstet für den globalen Wettbewerb<br />

Von Klaus C. Koch<br />

Bräunlingen – Widersprüchliches fördert<br />

der erste Blick auf das Bräunlinger<br />

Unternehmen Rotary-Blitz zu Tage:<br />

Trotz Kurzarbeit befindet sich der Spezialwerkzeuge-<br />

und Hebebühnenhersteller<br />

in der Offensive. Denn die<br />

Übernahme des Traditionsunternehmens<br />

Blitz durch die US-Gruppe Rotary<br />

Lift <strong>im</strong> Jahr 2003 war für den 140<br />

Mitarbeiter zählenden Betrieb nicht<br />

der Anfang vom Ende, erläutert Europa-Vizechef<br />

Frank Scherer. Sie markierte<br />

vielmehr den Sprung auf den<br />

Weltmarkt. Scherer koordiniert neben<br />

Geschäftsführer Stefan Schneider<br />

neuerdings auch den Einstieg <strong>im</strong> Mittleren<br />

Osten, China und Afrika.<br />

Die Historie von Blitz M.Schneider<br />

nahm 1872 in Schwenningen mit Maschinenreparaturen<br />

und Schlosserarbeiten<br />

ihren Anfang. Mit der aufkommenden<br />

Motorisierung kamen Wa-<br />

Hier geht’s aufwärts: Hebebühnen-Test bei Blitz-Rotary in Bräunlingen. Foto: Koch<br />

genheber, elektrische Luftpumpen<br />

und Kompressoren hinzu. Bald lag der<br />

Schwerpunkt auf dem Bedarf für Autoreparaturwerkstätten.„Blitz“-Geräte<br />

erwarben sich einen guten Ruf. 1926<br />

stiegen die Brüder Max und Alfred<br />

Schneider in den Handel mit Kraftfahrzeugen<br />

ein. 1948 folgte die Werksvertretung<br />

für Volkswagen in Schwenningen,<br />

Ende der 60er Jahre die Umsiedlung<br />

nach Bräunlingen.<br />

Die Geschichte des US-Partners Ro-<br />

tary Lift fußt auf einer humorvollen<br />

Anekdote. 1924 ließ sich Firmengründer<br />

Peter Lunati be<strong>im</strong> Haareschneiden<br />

von einem drehbaren Friseursitz<br />

inspirieren – um die erste hydraulische<br />

Fahrzeug-Hebebühne der Welt<br />

zu entwickeln. Sie erlaubte Fahrzeugen<br />

nicht nur, vorwärts auf die Hebebühne<br />

aufzufahren. Sie konnten sie<br />

nach einer 180-Grad-Drehung auch<br />

wieder <strong>im</strong> Vorwärtsgang verlassen.<br />

Das war wichtig. Denn mit dem Rückwärtsgang<br />

hatten die Karossen in der<br />

Frühzeit des Automobils so ihre Probleme.<br />

Seither wuchs Rotary zum<br />

weltweit größten Hersteller von Pkw-<br />

Hebebühnen heran und produziert<br />

derzeit rund 40.000 Stück pro Jahr. Jeder<br />

Erfolg für den US-Partner wird<br />

neuerdings auch in Bräunlingen gefeiert.<br />

Der Verkauf von Blitz an die Amerikaner,<br />

über dessen Preis sich beide<br />

Seiten nach wie vor in Schweigen hüllen,<br />

verlief überraschend harmonisch.<br />

Vorbedingung einer <strong>im</strong> Hintergrund<br />

als Investor agierenden „Dover“-Holding<br />

(28.000 Beschäftigte, 5,48 Mrd.<br />

US-Dollar Umsatz) war zudem, dass<br />

die Strukturen erhalten blieben, um<br />

sie für die Expansion in Europa nutzen<br />

zu können. So wurde die Zähringerstadt<br />

zur Europa-Zentrale, Stefan<br />

Schneider zum Europa-Chef. „Natürlich<br />

floss auch Geld“, räumt Scherer<br />

ein. Trotzdem sei der Verkauf nicht aus<br />

Not, sondern aus rein strategischen<br />

Gründen erfolgt. „Um uns herum sahen<br />

wir uns durch Aufkäufe der Konkurrenz<br />

Überhand nehmenden Konglomeraten<br />

gegenüber“, ergänzt<br />

Schneider. „Wir mussten darüber<br />

nachdenken, was in zehn Jahren sein<br />

würde“. Tatsächlich sei 2002, das Jahr<br />

vor der Übernahme, „das erfolgreichste<br />

der Unternehmensgeschichte“ gewesen.<br />

So wurde das Zusammengehen<br />

auch nicht zur Einbahnstraße, um den<br />

Zugang von US-Produkten, vor allem<br />

PKW-Hebebühnen, auf dem europäischen<br />

Markt einzufädeln. Für Blitz, wo<br />

der Umsatz heute noch zu zwei Dritteln<br />

aus eigenen Produkten, Sonderwerkzeugen<br />

und LKW-Bühnen be-<br />

Unternehmensgruppe<br />

1972 übernahm Albert Haugg die<br />

1891 gegründete Schwarzwälder<br />

Metallwarenfabrik L. Schwer & Cie.<br />

Seit 2005 führt dessen Sohn<br />

Albert Thomas Haugg das<br />

Schwarzwälder Stammhaus der<br />

Haugg Unternehmensgruppe.<br />

Zur Haugg-Gruppe gehören vier<br />

Produktionsstandorte in<br />

Deutschland, davon einer in der<br />

Slowakei und sechs europäische<br />

Vertriebsgesellschaften. Im<br />

März diesen Jahres wurde eine<br />

neue Handelsniederlassung in<br />

Spanien (bei Barcelona) eröffnet<br />

und erst vor kurzem die<br />

ehemalige Firma Hebbelynck &<br />

Co. in Boortmeerbeek (bei<br />

Brüssel) erworben; sie heißt<br />

nun Haugg Benelux PGmbH.<br />

Besonders eng arbeitet Albert<br />

Thomas Haugg mit Bruder<br />

Wolfgang Haugg zusammen, der<br />

die nach wie vor die vom Vater<br />

Albert Haugg als Geschäftsführer<br />

gelenkte Haugg Kühlerfabrik<br />

GmbH in Aachen leitet und die<br />

Haugg Cooling SRO in Bratislava<br />

(Slowakri), <strong>im</strong> Jahr 2004 gründete.<br />

Europaweit beschäftigt die<br />

Haugg-Gruppe 400 Mitarbeiter.<br />

Alle Werke bilden <strong>im</strong> gewerblichen<br />

und kaufmännischen<br />

Bereich aus.<br />

sein will Haugg und ist deshalb auch<br />

Lehrbeauftragter an der Fachhochschule<br />

Offenburg, wo er Wärmetauschertechnik<br />

unterrichtet.<br />

In den nächsten Jahren will Haugg<br />

seine Firma in der Kühltechnik weiterentwickeln<br />

und neue Anwendungsfelder<br />

erschließen. Dabei denkt<br />

er an Windkraftanlagen, Industrieanlagen<br />

(Hydraulikaggregate) und Elektronikkühlung.<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.schwarzwaelder-metall.de<br />

steht, öffneten sich als „Nebeneffekt“<br />

über Nacht Vertriebskanäle in den<br />

Vereinigten Staaten. „Rotary Lift dominiert<br />

den US-Markt mit einem<br />

Marktanteil um die 70 Prozent“, sagt<br />

Schmitt. „Bei uns balgen sich rund 40<br />

Anbieter um viel geringere Anteile“.<br />

Für Produkte wie die Grubenheber<br />

von Blitz erwies sich der US-Markt als<br />

dankbar. Umgekehrt haben die Amerikaner<br />

mit dem europäischen Markt<br />

und seinen vor allem in Deutschland<br />

„Wir haben Blitz nicht aus<br />

Not verkauft, sondern nur<br />

aus strategischen Gründen.<br />

Schließlich hatten wir vor<br />

der Übernahme unser<br />

erfolgreichstes Jahr.“<br />

FRANK SCHERER, EUROPA-VIZECHEF VON<br />

ROTARY-BLITZ<br />

allgegenwärtigen Normen nach wie<br />

vor kein leichtes Spiel. Der Umsatz<br />

steht und fällt mit der Freigabe des jeweiligen<br />

Hebebühnen-Typs durch die<br />

Pkw-Hersteller. 2004 wurde auf der<br />

Automechanica in Bologna gefeiert,<br />

als grünes Licht von Da<strong>im</strong>ler-Chrysler<br />

kam, inzwischen ist Rotary-Blitz auch<br />

bei VW <strong>im</strong> Geschäft. Als Renner, der allerdings<br />

bereits lanciert wurde, als<br />

Blitz noch solo war, erwies sich ein<br />

Scherenhubwagen für Motorarbeiten<br />

am Porsche Cayenne. 600 dieser Wagen<br />

hat Blitz-Rotary bereits abgesetzt.<br />

Jetzt soll das Lager verschlankt werden<br />

– was die gegenwärtig geringe Arbeitsauslastung<br />

erklärt, ohne dass der<br />

Betrieb in den roten Zahlen wäre. Früher<br />

wurde bei niedrigen Bestellungseingängen<br />

auf Halde produziert. Inzwischen<br />

habe sich diese Art von Vorratshaltung<br />

als zu teuer erwiesen. Rotary-Blitz<br />

baut auf gestiegene Zulassungszahlen<br />

in der Lkw-Branche, die<br />

demnächst auch <strong>im</strong> Wartungs- und<br />

Werkstättenbereich für eine Wiederbelebung<br />

der Nachfrage sorgen sollen.<br />

Die Möglichkeiten des Arbeitsmarktes,<br />

etwa die Anmeldung von Kurzarbeit,werden<br />

trotzdem genutzt.


Unternehmen & MAnagement<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 11<br />

Tagen, wo man sich wohlfühlt<br />

◆ Der Öschberghof bei Donaueschingen ist unter den „Top Five“ der Tagungshotels in Deutschland<br />

Von Jürgen Müller<br />

Donaueschingen – Konzentriert arbeiten<br />

und sich dabei noch so richtig<br />

wohlfühlen – mit diesem Konzept hat<br />

sich das Tagungshotel „Der Öschberghof“<br />

aus Donaueschingen in den letzten<br />

Jahren an die Spitze <strong>im</strong> Ländle und<br />

an die vierte Stelle bundesweit hoch<br />

„gearbeitet“. Entscheidende Faktoren<br />

für dieses Votum auch von den Gästen<br />

des Hotels sind die ruhige Lage, die bei<br />

73 Z<strong>im</strong>mern noch persönliche Größe,<br />

die modernen Tagungsräume sowie<br />

das Sport- und Wellnessangebot.<br />

„Und nicht zuletzt die Freundlichkeit<br />

des Personals“, betont Hoteldirektor<br />

Alexander Aisenbrey. „Die rund 100<br />

Mitarbeiter haben eine hohe Dienstleistungskompetenz.“<br />

Gesagt, getagt - vor allem bei der<br />

Planung von Tagungen, Seminaren<br />

oder eines Kongresses muss alles st<strong>im</strong>men.<br />

Fünf Mitarbeiter pflegen den<br />

persönlichen Kontakt zu den Kunden,<br />

Seminarleitern und nicht zuletzt zu<br />

den Tagungsgästen, beraten sie individuell.<br />

Mitten <strong>im</strong> Grünen stehen insgesamt<br />

zehn, mit allen technischen Raffinessen<br />

ausgestattete, Tagungsräume<br />

für zehn bis 200 Personen zur Verfügung.<br />

Etwas abseits des Hoteltrubels<br />

wurde jetzt ein kleines Tagungszen-<br />

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Tagen, golfen,wohlfühlen.<br />

Besucher des<br />

Öschberghofsbestätigen<br />

dem<br />

Tagungshotel<br />

ein<br />

st<strong>im</strong>miges<br />

Gesamtkonzept.<br />

Bilder:<br />

Müller<br />

trum für 20 Personen mit einem großen<br />

und zwei Gruppenräumen, einer<br />

kleinen Küche sowie einer Terrasse<br />

eingerichtet. „Die Teilnehmer schätzen<br />

vor allem die Ruhe dort“, so der<br />

Hoteldirektor.<br />

Alle Räumlichkeiten verfügen über<br />

moderne Präsentationstechnik mit<br />

fest installiertem Beamer für DVD<br />

oder Video, eine akustisch opt<strong>im</strong>al<br />

ausgerichtete, unsichtbare Lautsprecheranlage,<br />

Videokamera, Overheadund<br />

Diaprojektor und Großbild-TV<br />

mit VHS-Rekorder. Über ein Wireless-<br />

LAN-Netzwerk sind Computerschulungen<br />

möglich, alle Z<strong>im</strong>mer haben<br />

separaten Internet-Zugang. Für eilige<br />

Jobs zwischendurch ist ein Business-<br />

Office eingerichtet und neue, kommunikationsorientierte<br />

Bereiche sorgen<br />

dafür, dass Pausen nicht zu Lücken<br />

werden.<br />

„Bei uns ist technisch fast alles möglich“,<br />

betont Alexander Aisenbrey.<br />

Aber nicht nur die modernen Tagungsräume<br />

machen den Öschberghof<br />

zu einer beliebten Adresse für große<br />

Automobilhersteller wie Porsche,<br />

Mercedes, Da<strong>im</strong>lerChrysler oder VW<br />

und Audi, sondern auch das Drumherum.<br />

Dies bestätigt auch Unternehmensberater<br />

für IT-Organisation Markus<br />

Bause, der sämtliche Kurse seiner<br />

Firma Serview <strong>im</strong> Öschberghof abhält.<br />

„Das Gesamtkonzept hier st<strong>im</strong>mt“, so<br />

Bause.<br />

Die Küche des „Vier-Sterne-Superior“<br />

Hotels bietet unter dem Motto<br />

„Voller Bauch studiert nicht gern“ das<br />

Konzept „Brainfood“: leichter Genuss<br />

für hart arbeitende Tagungsgäste mit<br />

kreativer, leichter und saisonaler Kost.<br />

„Das heißt aber nicht, dass ein Gast<br />

hungern muss“, betont der Hoteldirektor.<br />

Mit dem Hotel-Restaurant und<br />

dem „Hexenweiher“ be<strong>im</strong> Golfclub<br />

sorgen zwei völlig verschiedene Gas-<br />

Kündigungen lassen sich fair regeln<br />

◆ Outplacement-Beratung hilft Führungskräften bei beruflichem Neuanfang<br />

Von Birgit Tiefenbach<br />

Radolfzell – Auch bei hoch qualifizierte<br />

Führungskräften kann irgendwann<br />

der Tag kommen, an dem der Chef<br />

zum Kündigungsgespräch bitten<br />

muss. Diese unangenehme Pflicht ist<br />

selbst für ausgebuffte Personaler eine<br />

Schwierigkeit. Nicht selten werden<br />

Trennungsgespräche aus diesem<br />

Grund hinausgezögert. Häufig ist das<br />

Aufkündigen des Arbeitsvertrages<br />

auch mit Kosten für das Unternehmen<br />

verbunden oder mit Klagen vor dem<br />

Arbeitsgericht.<br />

Faire Lösungen für beide Seiten zu<br />

schaffen ist die Aufgabe von Outplacementberatung.<br />

Der Outplacement-<br />

Berater steht als Vermittler zwischen<br />

Unternehmen und dem ausscheidenden<br />

Mitarbeiter. „Unsere Kernkompetenz<br />

ist es, notwendige berufliche Veränderungsprozesse<br />

zu begleiten, effektiv<br />

zu gestalten, und zu nachhalti-<br />

gen Erfolgen für alle Beteiligten zu<br />

führen“, beschreibt Stefan Seide, von<br />

der Outplacementberatung Kowalski,<br />

Seide und Partner in Radolfzell, seine<br />

Aufgabe. Eine Trennung sollte den Arbeitsvertrag<br />

beenden, nicht die Zukunft<br />

des Mitarbeiters. Unternehmen,<br />

die ihren entlassenen Mitarbeitern eine<br />

Outplacementberatung bezahlen,<br />

zeigen soziale Verantwortung und erhöhen<br />

die Chancen ihrer Ex-Mitarbeiter<br />

auf einen neuen Arbeitsplatz, unterstreicht<br />

Seide. Die Kosten für eine<br />

professionelle Outplacementberatung<br />

orientieren sich am Brutto-Jahreseinkommen<br />

des Arbeitnehmers<br />

und werden in der Regel vom Unternehmen<br />

getragen. Die Hauptklientel<br />

der Radolfzeller Berater, sind Führungskräfte<br />

aller Ebenen, Funktionen<br />

und Branchen. Das Durchschnittsalter<br />

der Beratenden liegt bei zirka 44<br />

Jahren.<br />

In den vergangenen drei bis vier<br />

ZIMMERMANN KÖNIG<br />

Metalldachbau Fassadenbau Hallenbau Ingenieurbüro<br />

Der Öschberghof<br />

• 73 Z<strong>im</strong>mer<br />

• 10 Tagungsräume für zehn bis<br />

200 Personen<br />

• 1 Tagungszentrum für 20 Personen<br />

• Erbaut 1976 von Karl Albrecht<br />

2000 bis 2004 saniert<br />

Adresse:<br />

Der Öschberghof<br />

Golfplatz 1<br />

78166 Donaueschingen<br />

Telefon 0771 84-0,<br />

Telefax 0771 84-600,<br />

info@oeschberghof.com<br />

www.oeschberghof.com<br />

Jahren ist eine breite Schicht <strong>im</strong> Mittelmanagement<br />

von Arbeitslosigkeit<br />

betroffen, bestätigen befragte Personalberater.<br />

Über Manager ohne Job<br />

schweigt die Statistik. Anhaltspunkte<br />

liefert lediglich die Arbeitslosenquote<br />

von Akademikern. Die liegt zwar mit<br />

etwa 4 Prozent relativ niedrig. Doch<br />

steigende Bewerberzahlen und ein<br />

sinkendes Stellenangebot erleichtern<br />

Arbeitgebern die Suche und Auswahl<br />

geeigneter Kandidaten. Für arbeitslose<br />

Führungskräfte jenseits der 45 wird<br />

es <strong>im</strong>mer schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt<br />

wieder Fuß zu fassen.<br />

„Mit Outplacementberatung lassen<br />

sich Trennungen fairer regeln“, ist Berater<br />

Klaus Kowalski überzeugt. Der<br />

Nutzen einer solchen Beratung für das<br />

Unternehmen liegt für Kowalski auf<br />

der Hand. Es werden Rechtsstreitigkeiten<br />

vermieden, ebenso wie unnötige<br />

und schädliche Ursachenforschung.<br />

Der Nutzen für den entlasse-<br />

nen Mitarbeiter besteht in einer raschen<br />

Neupositionierung und damit<br />

letztlich der Sicherung seiner Existenz.<br />

Er kann die neue Situation auch<br />

als Chance sehen und nicht nur als Katastrophe.<br />

Für den Mitarbeiter reduziere<br />

sich das Risiko, nach der Kündigung<br />

keine neue Anstellung zu finden,<br />

da <strong>im</strong>mer bis zur erfolgreichen Vermittlung<br />

beraten wird. Das heißt konkret,<br />

bis der neue Arbeitsvertrag unterschrieben<br />

ist stehen die Outplacementberater<br />

ihren Klienten zur Seite.<br />

Mit gezielter, auf das Potenzial des<br />

Einzelnen individuell abgest<strong>im</strong>mter<br />

Beratung werden berufliche Möglichkeiten<br />

und Alternativen aufgezeigt.<br />

Zunächst wird mit dem Betroffenen<br />

eine Bestandsaufnahme gemacht.<br />

Wer bin ich und was kann ich, sind<br />

Fragen, die es für den Arbeitssuchenden<br />

zu klären gilt. Seine Bewerbungsunterlagen<br />

werden überarbeitet und<br />

die unterschiedlichsten Herange-<br />

tronomiebereiche für kulinarische<br />

Abwechslung.<br />

Das ganzheitliche Konzept des 1976<br />

von Aldi Süd-Chef Karl Albrecht erbauten<br />

und in den letzten fünf Jahren<br />

generalsanierten Öschberghofes rundet<br />

ein umfangreiches Kultur-, Erlebnis-,<br />

Sport- und Wellnessangebot ab.<br />

Fackelwanderungen und Kutschfahrten,<br />

Ballonfahrten, Outdoor-Parcour-<br />

Teamtraining, fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

Außerdem bietet der Öschberghof<br />

ein großes Hallenschw<strong>im</strong>mbad, ein<br />

Fitnessstudio, geführte Wanderungen,<br />

Kanu-Touren und Golfschnupperkurse.<br />

„Heute bucht fast jeder Tagungskunde<br />

einen Schnupperkurs auf<br />

dem direkt be<strong>im</strong> Hotel gelegenen<br />

Golfplatz“, bestätigt Hotelchef Alexander<br />

Aisenbrey. Die Golfanlage mit<br />

einem 18-Loch-Meisterschaftplatz sowie<br />

einer landschaftlich reizvoll angelegten<br />

Neunlochanlage, gehört zu den<br />

schönsten und gepflegtesten in ganz<br />

Deutschland.<br />

Auch für Entspannung ist gesorgt:<br />

mit Sauna, Dampfbad und Ruheraum<br />

sowie Kosmetik-Oase.<br />

hensweisen an den Stellenmarkt entwickelt.<br />

Professionelles Bewerben<br />

kostet viel Zeit und Geduld. „Outplacementberatung<br />

bedeutet professionelle<br />

Stellensuche und Betreuung in<br />

allen Phasen der Neuorientierung,“<br />

betont Stefan Seide. Entscheidend für<br />

den freigesetzten Mitarbeiter ist letztlich<br />

der Erfolg. Und der misst sich daran,<br />

wie schnell er wieder eine angemessene<br />

berufliche Position findet.<br />

Bei Kowalski, Seide und Partner ist<br />

die Erfolgsquote bisher 100 Prozent.<br />

Alle ihre Klienten in der Einzelberatung<br />

haben wieder einen passenden<br />

Arbeitsplatz gefunden. Allerdings geht<br />

die Vermittlung nicht von heute auf<br />

morgen. Durchschnittlich sechs Monate<br />

dauert es laut Stefan Seide bis der<br />

neue Job schließlich unter Dach und<br />

Fach ist.<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.ksp-beratung.de<br />

News<br />

ANSIEDLUNG<br />

350 neue Arbeitsplätze?<br />

Im Raum Bad Wurzach sollen<br />

durch die Ansiedlung der Klenk<br />

Holz AG 350 neue Arbeitsplätze<br />

entstehen. Klenk Holz aus dem<br />

schwäbischen Oberrot ist<br />

Deutschlands größtes Säge- und<br />

Holzbearbeitungsunternehmen<br />

und beschäftigt 1500 Mitarbeiter,<br />

davon 90 Auszubildende. Die<br />

Firma betreibt bereits Werke an<br />

der Zentral in Oberrot, in Gaildorf,<br />

Baruth/Mark, Wolfegg und<br />

<strong>im</strong> französischen Volgelshe<strong>im</strong>.<br />

Die IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

unterstützt die Ansiedlungspläne,<br />

durch die auch Arbeitsplätze für<br />

gering qualifizierte Mitarbeiter<br />

entstehen sollen. Da die Waldwirtschaft<br />

in der Region traditionell<br />

eine wichtige Rolle spiele,<br />

passe die Ansiedlung von Klenk<br />

Holz besonders gut.(sk)<br />

INVESTITION I<br />

8 Millionen für IFM<br />

Tettnangs größter Arbeitgeber, der<br />

Automatisierungsspezialist IFM<br />

Electronic, investiert rund acht<br />

Millionen Euro in ein neues<br />

Produktionsgebäude und eine<br />

neue Lagerhalle. Die Investitionskosten<br />

für das neue Gebäude<br />

in Bechlingen belaufen sich auf 7<br />

Millionen Euro, die Halle wird mit<br />

1 Million Euro zu Buche schlagen.<br />

In Tettnang befindet sich der<br />

Hauptproduktionsstandort von<br />

IFM Electronic, an dem induktive<br />

und kapazitive Näherungsschalter<br />

sowie optoelektronische Sensoren<br />

produziert werden. (sk)<br />

WACHSTUM<br />

Schnelle Markdorfer<br />

Die Techni-Data AG aus Markdorf<br />

ist auf Platz 47 <strong>im</strong> Ranking der am<br />

schnellsten wachsenden Technologie-UnternehmenDeutschlands<br />

gelistet. Die Techni-Data,<br />

einer der führenden Anbieter für<br />

Softwareprojekte in den Bereichen<br />

betrieblicher Umwelt-,<br />

Gesundheits- und Arbeitsschutz,<br />

erreichte in den vergangenen fünf<br />

Jahren ein Umsatzwachstum von<br />

64 Prozent. 2004 wuchs die Gesamtleistung<br />

um zehn Prozent auf<br />

37,2 Millionen Euro. (sk)<br />

INVESTITION II<br />

Neue Presse<br />

Der Reisemobilhersteller Hymer<br />

fertigt seine Seitenwände jetzt mit<br />

einer neuen Presse, die be<strong>im</strong><br />

Aufschäumen der Teile eine präzisere<br />

und gleichmäßigere Druckverteilung<br />

ermöglicht. Durch die<br />

Investition in die neue Presse mit<br />

Schäumanlage (Gesamtkosten 1<br />

Million Euro) verdoppelt Hymer<br />

die Aufschäumgeschwindigkeit<br />

und auch die Qualität der Seitenwände.<br />

Auch die Herstellung von<br />

längeren und breiteren Elementen<br />

ist nun möglich. Die neue<br />

Anlage wurde notwendig, weil die<br />

alte an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

gelangt war. (sk)<br />

Mit Qualität und Kompetenz in die Top 25!<br />

„Wir planen und realisieren<br />

komplette Aufträge <strong>im</strong> Bereich<br />

Industrie-, Gewerbe- und<br />

Hallenbau“, sagen Harald König und<br />

Thorsten Z<strong>im</strong>mermann, die beiden<br />

Geschäftsführer von Z<strong>im</strong>mermann +<br />

König GmbH & Co. KG. Vor zwölf<br />

Monaten erst gestartet, haben sich<br />

die beiden Jungunternehmer<br />

schnell und erfolgreich am Markt<br />

positioniert. Jetzt stehen sie kurz<br />

vor der Qualitätsprüfung durch den<br />

Industrieverband für Bausysteme<br />

<strong>im</strong> Metallleichtbau IFBS. Damit<br />

gehört das Singener Unternehmen<br />

schon bald zu den Top 25 der<br />

Branche in der Bundesrepublik.<br />

51 Montagebetriebe haben sich<br />

bundesweit <strong>im</strong> IFBS zusammengeschlossen.<br />

Lediglich 23 wurden<br />

bislang mit dem IFBS Qualitätssiegel<br />

ausgezeichnet. Somit haben Bauherren<br />

und Planer, die sich an dem<br />

IFBS-Qualitätszeichen orientieren die<br />

Gewissheit, dass bei ihren Aufträgen<br />

nicht nur die einschlägigen DIN-<br />

Normen und Richtlinien, sondern auch<br />

die darüber hinausgehenden Anforderungen<br />

der IFBS-Qualitätsrichtlinien<br />

eingehalten werden. „Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir die Prüfungskriterien<br />

erfüllen“, so die beiden Jungunternehmer.<br />

Qualifikation und theoretisches<br />

Fachwissen aller Baubeteiligten<br />

werden von einem unabhängigen<br />

Prüfer genauso überwacht, wie die<br />

allgemeine gerätetechnische Ausstattung<br />

des Unternehmens und die Baustelleneinrichtung.<br />

Außerdem werden die strengen IFBS-<br />

Kriterien auf Transport, Übernahme,<br />

Abladen und die fachgerechte Lagerung<br />

des Materials angewandt. „Auch<br />

bei Verarbeitung und Befestigung der<br />

Bauelemente und be<strong>im</strong> Qualitätsbewusstsein<br />

in Ausführung und Design,<br />

müssen wir den Prüfer überzeugen“,<br />

sagt Harald König. Zudem nehmen<br />

Sicherheitskriterien sowie die Anwendung<br />

und Einhaltung aller IFBS-Fachrichtlinien<br />

und regeltechnischen Vor-<br />

www.<br />

fassaden - bauo l esung en.de<br />

dach -<br />

hallen -<br />

schriften einen breiten Raum bei der<br />

Qualitätsprüfung ein. Eine regelmäßige<br />

und durchgängige Überwachung<br />

stellt darüber hinaus die dauerhafte<br />

Einhaltung der strengen Qualitätskriterien<br />

sicher. „Für unsere Kunden<br />

bedeutet das, dass sie sich bei uns<br />

auf Kompetenz, Erfahrung und Qualität<br />

stets verlassen können“, so Thorsten<br />

Z<strong>im</strong>mermann.<br />

. ( ) ( )<br />

78224 Singen Werner-von-Siemens-Str. 25 07731 83869-0 07731 83869-29


Unternehmen & MAnagement<br />

Seite 12 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

News<br />

FILM UND TV<br />

Arlberg Adler<br />

Die Ravensburger TV- und Filmproduktionsfirma<br />

UN-Media wird<br />

auch künftig <strong>im</strong> Auftrag der Tourismusgesellschaft<br />

Arlberg drehen.<br />

Nach der Produktion eines<br />

Imagefilms über den Urlaubsund<br />

Erlebnisort Lech am Arlberg<br />

<strong>im</strong> Dezember 2004, der seitdem<br />

via Hotel-TV und regionalem<br />

Infokanal rund eine Million Gäste<br />

jährlich erreicht, entsteht derzeit<br />

ein Sport-Imagefilm über den<br />

„Arlberg Adler“. Ab Frühjahr 2006<br />

wird UN-Media zwei Imagefilme<br />

realisieren, die unter anderen die<br />

Urlaubsorte St. Anton und Lech<br />

Zürs jeweils <strong>im</strong> Sommer und <strong>im</strong><br />

Winter präsentieren. (bt)<br />

MESSE<br />

Technologie Süd-West<br />

Am Freitag, 25. und Samstag, 26.<br />

November trifft sich die Branche<br />

des metallverarbeitenden Gewerbes<br />

zur dritten Messe „Technologietage<br />

Süd-West“ auf dem<br />

Messegelände in Villingen-<br />

Schwenningen. Auf 3500 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche werden<br />

sich über 80 Automobilzulieferer,<br />

Metall- und Prototypenbauer,<br />

Zerspaner, Drehteilehersteller,<br />

sowie Medizin-, Mess- und Feinwerktechnikunternehmen<br />

aus der<br />

Süd-West Region und dem angrenzenden<br />

Ausland präsentieren.<br />

Der Eintritt ist frei. Veranstaltet<br />

werden die Technologietage<br />

vom Steinbeis-Transferzentrum<br />

Villingen-Schwenningen<br />

und der Schwenninger Werkzeugmaschinenfabrik<br />

Müga. (us)<br />

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www.technologietage-sw.de<br />

seemann@apd-net.de<br />

Til Schweiger, zufriedener DAB bank-Kunde<br />

Verbund ohne Eitelkeiten<br />

◆ Die Wirtschaftskooperation RWK geht eigene Wege – mit Erfolg<br />

von hildegard linssen<br />

Radolfzell – „Zu Beginn haben wir uns<br />

gesagt, dass wir in ein paar Jahren einfach<br />

schauen wollen, ob es sich gelohnt<br />

hat. Heute wissen wir: Das hat es<br />

sich auf jeden Fall. Und das Schönste<br />

daran ist: Es macht großen Spaß.“<br />

Bernhard Bihler ist die Begeisterung<br />

für seine Aufgabe deutlich anzumerken.<br />

Seit nunmehr vier Jahren ist er<br />

Sprecher der RWK, der<br />

Fokus auf<br />

Regionalen Wirtschafts-Kooperation<br />

am westlichen Bodensee. Zusammenschlüsse<br />

der Wirtschaft aus einer Region<br />

gibt es viele. Doch die RWK ist einen<br />

eigenen Weg gegangen. Während<br />

sonst meist ein eingetragener Verein<br />

die Basis einer solchen Kooperation<br />

bildet, kommt die RWK ohne Satzung,<br />

Statuten oder auch Beiträge aus.<br />

Entstanden ist die Idee 2001. Damals<br />

war Bihler Vorsitzender des Gewerbevereins<br />

Radolfzell. Schon bald<br />

stellte er fest, dass die Veranstaltungen<br />

seines Vereins – trotz<br />

der 220 Mitglieder – nicht so<br />

gut besucht waren, wie von<br />

den jeweiligen Referenten erwartet.<br />

„Und da habe ich mir gesagt,<br />

dass dieses Problem auch andere<br />

haben müssen.“ Kurzerhand<br />

sprach er andere Gewerbevereine<br />

aus der Region an<br />

und stieß auf offene<br />

Ohren.<br />

Denn da<br />

Kontakt<br />

beste Anlagetipps<br />

„Im Mittelpunkt<br />

stehen der Austausch<br />

und neue<br />

Kontaktmöglichkeiten<br />

innerhalb<br />

der regionalen<br />

Wirtschaft.“<br />

BERNHARD BIHLER<br />

Informationen zur RWK und den<br />

Vortragsterminen erhalten Interessierte<br />

bei RWK-Sprecher Bernhard<br />

Bihler, Tel. 07732 / 939 10 60,<br />

E-Mail: bihler@riz-radolfzell.de<br />

war nicht nur die – auf lokaler Ebene –<br />

oft zu geringe Besucherresonanz. Vielfach<br />

gab es am westlichen Bodensee<br />

zum selben Zeitpunkt auch zahlreiche<br />

Veranstaltungen zu einem ähnlichen<br />

Thema. „Und das ist ein enormer Kostenfaktor“,<br />

so Bihler. Darüber hinaus<br />

brieten die einzelnen Vereine quasi <strong>im</strong><br />

eigenen Saft. Jeder kannte jeden, ein<br />

wirklich neuer Kommunikations-Austausch<br />

war da selten.<br />

So entstand die Idee der RWK. Einig<br />

war man sich darüber, dass es ein lockerer<br />

Zusammenschluss von Gewerbevereinen<br />

und nicht von einzelnen<br />

Unternehmen sein sollte. Aber auch<br />

keine Organisation, in der die einzelnen<br />

Vereine aufgehen: „Wichtig war<br />

und ist es für uns, dass das Vereinsleben<br />

der einzelnen Organisationen um<br />

jeden Preis erhalten bleiben soll“, umreißt<br />

Bihler das Konzept. Dabei sollte<br />

die RWK den Vereinen die Möglichkeit<br />

geben, Veranstaltungen auf die Beine<br />

zu stellen, die die einzelne Organisation<br />

allein nicht stemmen kann, und<br />

den Kommunikations-Austausch der<br />

Unternehmer in der Region fördern.<br />

Inzwischen zählt die RWK zehn Mitglieder-Organisationen<br />

(siehe Kasten),<br />

die wiederum 1800 Unternehmen<br />

vertreten. Die Zusammensetzung<br />

ist dabei nicht „sortenrein“, sondern<br />

branchenübergreifend. Und das<br />

macht für Bihler einen besonderen<br />

Reiz aus. Denn damit biete sich für die<br />

Unternehmen die Chance auf völlig<br />

neue Impulse.<br />

Organisiert wird die RWK von einer<br />

Art „Vertreterversammlung“: Durchschnittlich<br />

alle zwei Monate treffen<br />

sich je ein bis zwei Vertreter der Mitgliedsvereine<br />

– insgesamt 15 –, um die<br />

weiteren monatlichen Veranstaltungen<br />

festzuklopfen. Und demokratisch<br />

geht’s zu: Jeder Verein hat eine St<strong>im</strong>me,<br />

es gilt der <strong>Mehr</strong>heitsbeschluss. „In<br />

der Regel ist es aber einst<strong>im</strong>mig. Denn<br />

Eitelkeiten gibt es – vermutlich wegen<br />

des freiwilligen Zusammenschlusses<br />

und der Gleichberechtigung jedes Vereins<br />

– bei uns nicht“, betont Bihler.<br />

Will ein Verein bei einem best<strong>im</strong>mten<br />

Vorhaben nicht mitziehen, muss er<br />

das auch nicht. „Aber das ist bisher<br />

noch nie passiert.“<br />

Und natürlich muss sich auch die<br />

RWK Gedanken über die Finanzen<br />

machen, zumal sie nicht auf feste Beiträge<br />

zurückgreifen kann. Zugute<br />

kommt ihr dabei, dass sie einige Räume<br />

<strong>im</strong> Radolfzeller RIZ unentgeltlich<br />

nutzen kann. „Ansonsten finanzieren<br />

wir uns aus unseren Aktivitäten“, erläutert<br />

Bihler die Strategie. Zu den regelmäßigen<br />

Veranstaltungen zu „brisanten“<br />

Themen – wie etwa einer<br />

möglichen Steuerreform – oder zeitlos<br />

interessanten Fachgebieten mit<br />

„hochkarätigen“ Referenten kommen,<br />

dank des Zusammenschlusses, inzwischen<br />

40 bis 100 interessierte Unternehmer.<br />

Jeder Verein zahlt – je nach<br />

Beteiligung seiner Mitglieder – dafür<br />

einen Obolus. „Jeder Verein, der das<br />

Angebot stärker nutzt, zahlt mehr, jeder,<br />

der es weniger nutzt, weniger“,<br />

umschreibt Bihler das Prinzip. Die Referenten<br />

selbst erhalten kein Geld. Eine<br />

Benefizveranstaltung ist dies für sie<br />

dennoch nicht. Sie erhalten damit Gelegenheit,<br />

auf sich oder ihr Unternehmen<br />

aufmerksam zu machen und<br />

Multiplikatoren anzusprechen. Eins<br />

ist Bihler dabei wichtig: „Wir achten<br />

strikt darauf, dass es keine Produktveranstaltung<br />

ist, sondern um allgemein<br />

interessante Themen geht.“ Ein<br />

Konzept, das greift: Inzwischen ist die<br />

RWK ein solcher Wirtschaftsfaktor geworden,<br />

dass sie sich nicht mehr nach<br />

geeigneten Referenten umschauen<br />

muss, sondern auswählen kann.<br />

Neben solchen Vortragsveranstaltungen<br />

organisiert die RWK alle zwei<br />

Jahre ein Zusammentreffen der Un-<br />

01802/86 86 86 www.dab-bank.de<br />

(nur 6 Cent aus dem Festnetz der DTAG)<br />

Mitglieder der RWK<br />

An der RWK beteiligen sich folgende<br />

Organisationen aus der Region:<br />

• Gewerbeverein Radolfzell<br />

• Gewerbeverein Höri<br />

• Gewerbeverein Bodman-Ludwigshafen<br />

• Gewerbeverein Sipplingen<br />

• Gewerbeverein Hohenfels<br />

• Gewerbeverein Steißlingen<br />

• Verband Handel, Handwerk und<br />

Gewerbe Stockach<br />

• Kreishandwerkerschaft westlicher<br />

Bodensee<br />

• Unternehmerinnen-Netzwerk<br />

selfnet-frauen<br />

• Berufsschulzentrum Stockach<br />

ternehmer aus der Region. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei nicht die gezielte Informationsvermittlung<br />

zu einem best<strong>im</strong>mten<br />

Thema, sondern der Austausch,<br />

das Gespräch und neue Kontaktmöglichkeiten<br />

innerhalb der regionalen<br />

Wirtschaft. Erst Ende September<br />

stand der „5 Sterne Abend der<br />

Wirtschaft“ in Singen auf dem Programm.<br />

700 Unternehmer folgten der<br />

Einladung. Für Bihler eine schöne Bestätigung<br />

seiner Arbeit. Am meisten<br />

freute ihn aber die Bemerkung eines<br />

Unternehmers, der sagte: „Heute habe<br />

ich so viele Leute getroffen, die ich<br />

noch nicht gekannt oder schon lange<br />

nicht mehr gesehen habe.“ Genau das<br />

sei der Sinn dieser gewerbevereinsübergreifenden<br />

Veranstaltung.<br />

Doch so schön die Erfolge auch<br />

sind: Expansionspläne hat die RWK<br />

deshalb nicht. Das heißt nicht, dass<br />

künftig nicht auch weitere Gewerbevereine<br />

der RWK beitreten können. Allerdings<br />

müssen sie aus der Region<br />

kommen. Es hätte keinen Sinn, einen<br />

Gewerbeverein etwa aus Villingen-<br />

Schwenningen in die RWK aufzunehmen,<br />

so Bihler. Damit ginge nur das<br />

Prinzip der Regionalität verloren. „Der<br />

Zusammenschluss muss in dieser Region<br />

bleiben. Denn eine Zelle kann<br />

nur bis zu einem best<strong>im</strong>mten Punkt<br />

wachsen. Dann muss sie sich teilen<br />

oder sie stirbt.“<br />

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124,91 % in 2003<br />

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Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 13<br />

Gesundheitsmanagement in<br />

Unternehmen<br />

◆ ZF Friedrichshafen ist bei Gesundheitsleistungen vorne<br />

Von Volker Ruhl<br />

Bonn – Gesundheitsmanagement ist<br />

eine Zukunftsinvestition, die sich<br />

amortisiert. Dies ist das Ergebnis einer<br />

Studie des Marktforschungsinstituts<br />

Europressedienst unter den 500 größten<br />

Arbeitgebern in Deutschland. Teilweise<br />

zahlt sich jeder Euro, den das<br />

Unternehmen für die Gesundheit der<br />

Belegschaft bereitstellt, um das Sechsfache<br />

aus. Nicht nur Gesundheit und<br />

Wohlbefinden der Mitarbeiter profitieren<br />

von einem effektiven Management.<br />

Leistungsfähigkeit und Motivation<br />

werden ebenso verbessert. Dennoch<br />

versäumen viele Unternehmen,<br />

die angebotenen Leistungen aufeinander<br />

abzust<strong>im</strong>men. Eine langfristige<br />

Gesundheitsstrategie verfolgen<br />

derzeit allerdings erst 40 bis 50 Prozent<br />

der befragten Firmen.<br />

In Verbindung mit der European<br />

Business School erstellte der Europressedienst<br />

einen Index der größten<br />

Arbeitgeber Deutschlands, bei dem<br />

nicht nur das Angebot an Gesundheitsleistungen<br />

berücksichtigt wurde.<br />

Als ebenso wichtig erachteten die<br />

Marktforscher die interne und externe<br />

Kommunikation der Maßnahmen, die<br />

Strategie und das Controlling sowie<br />

Struktur und Ansiedelung <strong>im</strong> jeweiligen<br />

Unternehmen. Vorteile bei der Bewertung<br />

hatten diejenigen, die schon<br />

traditionell zu hohen Standards be<strong>im</strong><br />

Umfrage zum Arbeitsschutz<br />

Die 500 größten Arbeitgeber Deutschlands<br />

wurden zu ihrem betrieblichen<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

befragt. Interviewpartner waren konzernweite<br />

Gesundheitsmanager,<br />

leitende Arbeitsmediziner und Arbeitssicherheitsingenieure.<br />

Nach Abschluss der Datenerhebungsphase<br />

lagen 100 verwertbare Fragebögen<br />

vor. Die Firmen wurden<br />

insgesamt zwölf Branchen zugeordnet,<br />

wobei der Schwerpunkt der Stichprobe<br />

bei Traditionsunternehmen des<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz verpflichtet<br />

sind. Dazu zählen z.B. Unternehmen<br />

aus der Chemie- und Pharmaindustrie.<br />

Aber auch ZF Friedrichshafen,<br />

genauer die<br />

Sparte Nutzfahr-<br />

zeug- und Sonder-<br />

Antriebstechnik, betreibt<br />

sehr erfolgreich<br />

Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz.<br />

Der Automobilzulieferer<br />

gehört zu den<br />

Vorreitern in Sachen Gesundheitsmanagement<br />

und belegt in der Studie<br />

Rang zehn. Den Spitzenplatz n<strong>im</strong>mt<br />

die Deutsche Post World Net ein.<br />

Die zukünftige Bedeutung eines effizienten<br />

Gesundheitsmanagements<br />

wird hoch eingeschätzt. 83 Prozent<br />

der befragten Gesundheitsmanager<br />

sind sich sicher, dass ihr Unternehmen<br />

zukünftig noch mehr für die Mitarbeiter<br />

tun muss. Sie sehen sich langfristig<br />

in der Pflicht, den Abbau staatlicher<br />

Gesundheitsleistungen kompensieren<br />

zu müssen.<br />

Der mit über acht Prozent höchste<br />

Krankenstand der Unternehmensgeschichte<br />

veranlasste etwa ZF Friedrichshafen<br />

<strong>im</strong> Jahr 2003 dazu, eine<br />

Überarbeitung des betrieblichen Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutzes hin zu<br />

einem integrierten Managementsystem<br />

vorzunehmen. Der Krankenstand<br />

ist in dieser Zeit, in der ein Schwer-<br />

verarbeitenden Gewerbes angesiedelt<br />

ist. Mit 14 Prozent ist die Chemie- und<br />

Pharmabranche vor dem Maschinenbau<br />

(13 Prozent) und den Automobilzulieferern<br />

(Elf Prozent) am stärksten<br />

vertreten. Deutschlandweit beschäftigen<br />

die erfassten Unternehmen rund<br />

2,5 Millionen Menschen, international<br />

6,1 Millionen Großunternehmen und<br />

global agierende Konzerne dominieren<br />

– 81 Prozent haben mehr als<br />

5000, 30 Prozent mehr als 50 000<br />

Beschäftigte.<br />

Richtig versichert<br />

◆ Welche Policen Unternehmer wirklich brauchen<br />

Von Marcus Preu und Annette Jäger<br />

„Viele mittelständische Unternehmer<br />

sind unterversichert“, mahnt Stefan<br />

Jans vom Bund versicherter Unternehmer<br />

(BVÜ). In solchen Fällen liegt<br />

zwar eine Police vor, deren Versicherungssumme<br />

ist aber <strong>im</strong> Lauf der Jahre<br />

nicht angemessen angepasst worden.<br />

Aber welche Versicherungen brauchen<br />

Unternehmen wirklich? Besonders<br />

schwer wird die Entscheidung für<br />

Unternehmer mit einem neu gegründeten<br />

Betrieb. Unter dem Überbegriff<br />

„gewerbliche Sachversicherungen“<br />

gibt es weit über zehn Policen, die vom<br />

Büroinventar, über den Datendiebstahl<br />

bis hin zu persönlichen Fehlentscheidungen<br />

finanzielle Absicherung<br />

gewährleisten. Der Versicherungsbedarf<br />

ist in diesem Fall <strong>im</strong>mer individuell<br />

zu gestalten und sollte von einem<br />

unabhängigen Versicherungsberater<br />

geklärt werden. Bundesweit sind etwa<br />

70 Versicherungsberater tätig, acht davon<br />

in Baden-Württemberg. Namen<br />

und Anschriften der zugelassenen Experten<br />

nennt der Bundesverband der<br />

Versicherungsberater (BVVB), Telefon<br />

0180/5257589 oder sie finden sich <strong>im</strong><br />

Internet unter www.bvvb.de.<br />

Die gerichtlich zugelassenen Berater<br />

empfehlen, dass grundsätzlich alle<br />

Risiken versichert werden sollten, die<br />

existenzgefährdend sein können. Dabei<br />

steht die Betriebshaftpflichtversicherung<br />

an erster Stelle. Sie ist das<br />

Pendant zur privaten Haftpflicht und<br />

schützt vor Schadensersatzansprü-<br />

Muss-Versicherungen<br />

Haftpflichtversicherung,<br />

Versicherung für Betriebseinrichtungen<br />

und Waren, Versicherung gegen<br />

ausgewählte Gefahren wie Einbruchdiebstahl,<br />

Feuer, Leitungswasser,<br />

Sturm, Hagel, Überschwemmung<br />

und Betriebsunterbrechung.<br />

chen bei Personen-, Sach- oder Vermögensschäden<br />

Dritter, die <strong>im</strong> Rahmen<br />

der betrieblichen Tätigkeit entstehen<br />

können. Welche Risiken die Police<br />

einschließen soll, hängt von der<br />

individuellen Vertragsgestaltung ab,<br />

sie kann unter anderem Umweltschäden,<br />

eine Produkthaftung oder auch<br />

weltweiten Export einschließen.<br />

Auch ein Produktionsausfall oder<br />

eine Betriebs- oder Büroschließung<br />

kann fatale finanzielle Folgen haben.<br />

Eine sogenannte Betriebsunterbrechungs-<br />

oder Büroausfallversicherung,<br />

auch Ertragsausfallversicherung<br />

genannt, deckt diese Gefahr ab. Je<br />

nach Police werden die finanziellen<br />

Schäden, die durch den Einfluss von<br />

Feuer, Sturm, Leitungswasser oder<br />

Diebstahl entstehen können, übernommen.<br />

Während für das produzierende<br />

Gewerbe eine Produkthaftpflichtversicherung<br />

sinnvoll sein<br />

kann, ist besonders für Anwälte, Notare,<br />

Steuer- oder selbstständige Unternehmensberater<br />

eine Vermögensschadenhaftpflicht<br />

essentiell. Denn<br />

auch eine falsche Beratung kann zu<br />

kostspieligen Schadensersatzansprüchen<br />

der Geschädigten führen.<br />

Immer populärer wird auch in<br />

Deutschland die Managerhaftpflichtversicherung,<br />

die sogenannte Directors<br />

& Officers Liability Insurance,<br />

kurz D-&-O-Versicherung. Während<br />

früher finanzielle Schäden durch Fehlentscheidungen<br />

leitender Angestellter<br />

vom Betrieb übernommen wurden,<br />

sehen sich die direkt Verantwortlichen<br />

heute <strong>im</strong>mer öfter mit Schadensersatzforderungen<br />

konfrontiert. „Für<br />

angestellte Geschäftsführer ist die<br />

D&O daher <strong>im</strong>mer sinnvoll, bei leitenden<br />

Angestellten mit eingeschränkter<br />

Haftung nur ausnahmsweise“, erklärt<br />

der Versicherungsberater Jans. Bei<br />

diesen wie auch allen anderen Policen<br />

gilt: Nicht über eine zu niedrige Versicherungssumme<br />

sparen, sondern<br />

durch Vergleiche der Preise und Bedingungen.<br />

Der Krankenstand<br />

sinkt, seit ZF verstärkt<br />

die Gesundheit der<br />

Mitarbeiter fördert.<br />

Fitness-<br />

Angebote<br />

verbessern<br />

die Motivation<br />

der Mitarbeiter.<br />

Bild: mev<br />

punkt auf der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung<br />

lag, von über acht Prozent<br />

auf 6,3 Prozent gesunken. „Das ist<br />

<strong>im</strong>mer noch weit entfernt von dem, wo<br />

wir hinwollen. Unser Ziel ist es, in 2008<br />

einen Krankenstand von 4,2 Prozent<br />

zu erreichen“, so Dominik Bartmuß,<br />

der als Personalleiter für das Gesundheitsmanagement<br />

bei ZF zuständig ist.<br />

Die Palette der angebotenen Gesundheitsleistungen<br />

in Deutschlands<br />

Unternehmen ist vielfältig. Sie reicht<br />

vom Betrieb eigener Fitness- und Saunastätten<br />

über Vorsorgeuntersuchungen<br />

bis hin zu besonderen Kantineangeboten<br />

und zu speziellen Führungskräfteschulungen<br />

in Sachen Gesundheit.<br />

Die Unternehmen handeln dabei<br />

auch aus Eigeninteresse. Krankheitsbedingte<br />

Fehlzeiten kosteten nach Angaben<br />

der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin<br />

und Arbeitsschutz 42,6 Mrd. Z<br />

<strong>im</strong> Jahr 2003. Zur Kontrolle der Wirksamkeit<br />

der eingeleiteten Maßnahmen<br />

erstellt ZF Friedrichshafen alle<br />

zwei Jahre eine Betriebskl<strong>im</strong>aanalyse.<br />

Als Kennzahlen werden u.a. Kranken-<br />

stand, Auslastung der Maßnahmen<br />

und die Ergebnisse aus den Mitarbeiterbefragungen<br />

herangezogen. Der<br />

Erfolg der betrieblichen Gesundheitspolitik<br />

hängt in hohem Maße von Motivation<br />

und Einbindung von Mitarbeitern<br />

und Führungskräften ab. ZF<br />

Friedrichshafen appelliert hier an die<br />

Vorbildfunktion der Führungskräfte,<br />

die etwa spezielle Schulungen zu Ergonomie<br />

und Bewegungsprogrammen<br />

am Arbeitsplatz erhalten. Für die<br />

Zukunft kann sich ZF-Personalleiter<br />

Bartmuß die Einführung eines Anreizprogramms,<br />

beispielsweise für Mitarbeiter<br />

ohne oder mit nur sehr wenigen<br />

Fehltagen, vorstellen. Auch eine weitere<br />

Sensibilisierung der Führungskräfte,<br />

z.B. über die Aufnahme des Gesundheitsstandes<br />

in die Beurteilung,<br />

wird in Friedrichshafen verstärkt von<br />

Bedeutung sein.<br />

Die Einführung eines effizienten<br />

Gesundheitsmanagements <strong>im</strong> Stil von<br />

ZF Friedrichshafen ist keinesfalls nur<br />

bei Großunternehmen möglich und<br />

von Interesse. „Die Ergonomie, die<br />

Gesundheitsgespräche, die Kommunikation<br />

und die Bewusstseinsbildung<br />

können sich auch kleine und mittelständische<br />

Unternehmen von ZF abschauen;“<br />

sagt Bartmuß. Insbesondere<br />

dem Arbeitkl<strong>im</strong>a und der internen<br />

Kommunikation kommt eine wichtige<br />

Rolle zu. Betrieblicher Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz kann nur erfolgreich<br />

sein, wenn er aktiv gelebt und<br />

den Mitarbeitern <strong>im</strong>mer wieder ins<br />

Gedächtnis gerufen wird. Die populärsten<br />

Kommunikationskanäle der<br />

befragten Unternehmen sind das Intranet<br />

und das Schwarze Brett. Über<br />

drei Viertel der Firmen nutzen diesen<br />

Weg der Bekanntmachung. Broschüren,<br />

Newsletter oder Mitarbeiterzeitung<br />

bieten sich aber ebenso zur Verbreitung<br />

der Maßnahmen an.<br />

Weitere Informationen über die aktuelle<br />

Europressedienststudie „Gesundheitsmanagement<br />

2005/06“ unter:<br />

Europressedienst Bonn<br />

Volker Ruhl<br />

v.ruhl@europressedienst.com<br />

Internet-Fallen umgehen<br />

◆ Wie Sie die eigene Homepage opt<strong>im</strong>al nutzen<br />

von Uwe Spille<br />

Villingen-Schwenningen – Wunderkiste<br />

Internet: Fast jede Information<br />

lässt sich über die Eingabe eines Suchbegriffs<br />

und einen Mausklick recherchieren.<br />

Aber auch Firmen und<br />

Dienstleistungen werden wie selbstverständlich<br />

gezielt darüber gesucht.<br />

Alle 14 Monate, so schätzen Experten,<br />

verdoppelt sich die Anzahl der Internetnutzer.<br />

Insbesondere Unternehmen<br />

haben die Notwendigkeit einer<br />

Präsenz <strong>im</strong> World Wide Web erkannt,<br />

sind über eine eigene Homepage jederzeit<br />

zu erreichen, stellen ihre Produkte<br />

in Web-Shops aus, verkaufen<br />

weltweit Produkte oder versenden online<br />

Rechnungen.<br />

Wer als Unternehmer einen eigenen<br />

Internetauftritt betreibt, muss viele<br />

Feinheiten beachten. Darauf wiesen<br />

kürzlich die Fachleute des Softwareund<br />

Systemhauses Comformatik-Mediaservice<br />

GmbH in Villingen-<br />

Schwenningen in einem Seminar für<br />

regionale mittelständische Unternehmer<br />

hin. „Marketing ohne Webauftritt<br />

ist wie Autofahren ohne Gaspedal“. So<br />

sieht es Volker Thieme, der Leiter des<br />

Web-Teams in dem Systemhaus. Mit<br />

der Installation einer Homepage allein<br />

sei es nicht getan. Denn wenn die Seite<br />

nicht sorgfältig aufgebaut und gepflegt<br />

werde, bestehe die Gefahr, dass<br />

die Seite ins Leere laufe.<br />

„Wer ihre Seite anklickt, tut dies frei-<br />

Ohne eigene Homepage<br />

werden Unternehmen kaum<br />

wahrgenommen.<br />

willig. Sie müssen also dafür sorgen,<br />

dass sie so übersichtlich und aktuell<br />

gestaltet ist, dass der Internet-Surfer<br />

wieder kommt“, so Thieme. Erste Voraussetzung:<br />

eine klar gegliederte<br />

Startseite mit sechs bis max<strong>im</strong>al acht<br />

Navigationspunkten. Hier können In-<br />

Analysieren den Internetauftritt eines Unternehmen am Bildschirm. (Von<br />

links) Volker Thieme, Leiter des Webteam und Rainer Rättig, Geschäftsführer<br />

des Systemhauses comformatik. Bild: Spille<br />

formationen über das Unternehmen,<br />

die Produkte und Dienstleistungen,<br />

Bilder sowie Downloads gelistet werden.<br />

„Wenn sie einen Punkt Aktuelles<br />

haben, dann bringen sie darin auch<br />

nur Aktuelles, nichts vergrault einen<br />

Interessieren Gast <strong>im</strong> Web mehr als alte<br />

Geschichten“, warnt Thieme. Auch<br />

Texte müssten sorgfältig durchdacht<br />

werden. Einfach den Katalog ins Internet<br />

zu stellen, verfehle seine Wirkung.<br />

„Im Internet wird anders gelesen als in<br />

Zeitungen. Verwenden sie Serifenlose<br />

Schriften wie Arial oder Verdana und<br />

wählen sie einen hohen Kontrast“, so<br />

Thieme.<br />

Häufig unterschätzt wird die juristische<br />

Seite des Internet. Nachlässigkeiten<br />

oder Fehler in diesem Bereich<br />

können teuer werden. So dürfe bei der<br />

Auswahl der Domain kein Firmenoder<br />

Markenname von Mitbewerbern<br />

auf dem Markt benutzt werden, auch<br />

Falschangaben in sogenannten Meta-<br />

Tags seien schlichtweg verboten.<br />

„Wenn Sie zum Beispiel in ihren Texten<br />

Mitbewerber angeben, um von einer<br />

Suchmaschine gefunden zu werden,<br />

kriegen Sie Schwierigkeiten“, so Thieme.<br />

Ganz entscheidend sei das Impressum,<br />

welches als solches gekennzeichnet<br />

werden müsse und in dem<br />

der Inhaber der Seite, die Haftung, die<br />

Handelsregister- und Umsatzsteueridentifikationsnummer<br />

stehen müssten.<br />

„Es gibt mittlerweile Rechtsanwaltskanzleien,<br />

die sich auf das Auffinden<br />

solcher fehlerhaften Webseiten<br />

spezialisiert haben“, verdeutlicht<br />

Thieme. So könne es bei Verwendung<br />

eines falschen Impressums zu einem<br />

Bußgeld bis zu 50.000 Euro, bei einer<br />

Verlinkung mit einer verbotenen Website<br />

entweder eine Anzeige oder Bußgeld<br />

bis 10.000 Euro kommen. Bei Bildern<br />

müsse das Urheberrecht beachtet<br />

werden, mehr als sieben Pop-ups<br />

dürften nicht erscheinen.<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.comformatik.com<br />

Preise<br />

AUSBILDUNG<br />

Urkunde für AGVS<br />

Die Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Schwarzwald-<br />

Baar-Heuberg hat die neue Ausbildungsurkunde<br />

an die Geschäftsleitung<br />

der Aluminium<br />

Werke GmbH Villingen (AGVS)<br />

übergeben. Mit diesen Urkunden<br />

möchte die IHK allen rund 1400<br />

regionalen Ausbildungsbetrieben<br />

die Möglichkeit geben, ihr Eintreten<br />

für die Ausbildung und<br />

damit für die Jugend öffentlich zu<br />

zeigen. Die AGVS gilt deutschlandweit<br />

als ein führendendes<br />

Unternehmen für die Herstellung<br />

von Aluminium-Sandgussteilen.<br />

(sk)<br />

ETHISCHES HANDELN<br />

Gütesiegel vergeben<br />

Der IT-Dienstleister Double-Slash<br />

Net-Business GmbH aus Friedrichshafen<br />

ist mit dem Gütesiegel<br />

„Ethics in Business 2005“ ausgezeichnet<br />

worden. Auf der Preisverleihung<br />

in Berlin überreichte<br />

Schirmherr Ulrich Wickert die<br />

begehrte Auszeichnung. Damit<br />

zählt das Unternehmen zu den<br />

100 ausgezeichneten Vorreitern<br />

ethischen Handelns in Deutschland.<br />

Die Auszeichnung bewertet<br />

das ethisch verantwortliche Verhalten<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

gegenüber Mensch und<br />

Umwelt. Den Kunden opt<strong>im</strong>al zu<br />

betreuen sei bei Double-Slash<br />

eine Selbstverständlichkeit. Aber<br />

auch <strong>im</strong> eigenen Unternehmen<br />

werde Zusammenarbeit groß<br />

geschrieben. (sk)<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Gründer des Monats<br />

Der Rielasinger Rudolf Hüster ist<br />

vom Existenzgründerportal des<br />

Landes Baden-Württemberg zum<br />

Gründer des Monats Oktober<br />

2005 gewählt worden. Die Firma<br />

des promovierten Biologen Hüster,<br />

Scienticom, ist ein wissenschaftlichesBeratungsunternehmen,<br />

das nach eigenen Angaben<br />

„prüft, berät und schult, nach<br />

Informationen und Alternativen<br />

sucht und mit forensischer Akribie<br />

die genannten Probleme löst.“<br />

Unter anderem entdeckt Scienticon<br />

biologische und chemische<br />

Schadstoffe wie Sch<strong>im</strong>melpilze,<br />

nicht tolerierbare Bakterien und<br />

Wohngifte. Hüster untersucht<br />

dabei Luft, Wasser und Materialoberflächen<br />

in Wohnräumen,<br />

Büros, Produktionsbereichen und<br />

Reinräumen. Sein Unternehmen<br />

informiert und berät über Sanierungsmaßnahmen,<br />

entwickelt<br />

Strategien für hygienische Produktion,<br />

Prüfkonzepte und Schulungsprogramme<br />

für kontinuierliche<br />

Qualitätsverbesserung. (sk)<br />

WINZERVEREINE<br />

Ehrenpreis für Hagnau<br />

Mit dem Ehrenpreis für den<br />

Bereich Bodensee wurde der<br />

Winzerverein Hagnau bei der<br />

Prämierungsfeier des Badischen<br />

Weinverbands für den Jahrgang<br />

2004 ausgezeichnet. Für die Genossenschaft<br />

ist es schon die<br />

dritte Auszeichnung in Folge,<br />

Kellermeister Herbert Senft war<br />

zum 25. Mal erfolgreich. Grundlage<br />

der Würdigung war das beste<br />

Durchschnittsergebnis unter allen<br />

beteiligten Betrieben und Genossenschaften<br />

des Bereichs Bodensee.<br />

Ohne Ausnahme holte sich<br />

Hagnau mit allen 19 angestellten<br />

Weinen eine Goldmedaille und<br />

kam auf eine Durchschnittswertung<br />

von 4,56 von 5 möglichen<br />

Punkten. (sk)<br />

UNIVERSITÄT<br />

Professor geehrt<br />

Professor Bernd Raffelhüschen,<br />

Leiter des Instituts für Finanzwissenschaft<br />

an der Albert-Ludwigs-<br />

Universität Freiburg, hat vom<br />

Landesverband Schleswig-Holstein<br />

des Bundes der Steuerzahler<br />

den Steuerzahlerpreis 2005 erhalten.<br />

Raffelhüschen beschäftigt<br />

sich mit praxisorientierten Fragen<br />

der sozialen Sicherungssysteme,<br />

und der demografischen Entwicklung<br />

des Steuersystems. (kaz)


Unternehmen & MAnagement<br />

Seite 14 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

„Wir helfen<br />

Existenzgründern“<br />

◆ Was die Wirtschaftsjunioren Jungunternehmern bieten<br />

Oliver Schaus, seit April 2005 Vorsitzender<br />

der Wirtschaftsjunioren<br />

Konstanz e.V. über das größte Unternehmer-Netzwerk<br />

in Deutschland.<br />

Wofür setzen sich die Wirtschaftsjunioren<br />

Konstanz ein?<br />

In diesem Jahr ist unser Hauptanliegen,<br />

Existenzgründer zu unterstützen.<br />

Unser Existenzgründerpreis wurde<br />

auf dem Ball der Wirtschaft – übrigens<br />

ebenfalls von uns ins Leben gerufen<br />

und organisiert – durch den Schirmherrn<br />

Edzard Reuter überreicht. Die<br />

Idee für den Preis hatten wir bei den<br />

Vorbereitungen für unseren Stand auf<br />

der GEWA (Gewerbeausstellung Konstanz-Kreuzlingen<br />

<strong>im</strong> Frühjahr 2005,<br />

Anm. d. Red.): Viele Konstanzer Wirtschaftsjunioren<br />

stiften gemeinsam<br />

den Preis, indem sie als Sponsoren ihre<br />

Dienstleistungen oder Produkte<br />

Wirtschaftsjunioren<br />

Die Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

(WJD) sind mit 11.000 Mitgliedern<br />

der größte deutsche<br />

Verband junger Unternehmer und<br />

Führungskräfte. Bei einer Wirtschaftskraft<br />

von mehr als 120<br />

Milliarden Euro Umsatz verantworten<br />

sie rund 300.000 Arbeitsund<br />

35.000 Ausbildungsplätze.<br />

Gegründet wurde der Verband<br />

1954. Seit 1958 sind die WJD<br />

Mitglied der Junior Chamber International<br />

mit über 100 Nationalverbänden.<br />

Der Kreisverband<br />

Konstanz besteht seit 1993.<br />

ANZEIGE<br />

MEINE ENTSCHEIDUNG.<br />

dem Gewinner kostenfrei zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Unser Dauerbrennerthema ist natürlich<br />

die Vernetzung von hiesigen jungen<br />

Unternehmerinnen und Unternehmern.<br />

Wir wollen die offizielle Anlaufstelle<br />

sein, wenn sich Selbstständige<br />

und auch angestellte Führungskräfte<br />

aus der Region kennen lernen<br />

möchten. Dafür gibt es zum Beispiel<br />

<strong>im</strong>mer am ersten Mittwoch <strong>im</strong> Monat<br />

einen gemeinsamen Mittagstisch in<br />

wechselnden Konstanzer Restaurants.<br />

Wer dazu eingeladen werden möchte,<br />

kann eine E-Mail an info@wj-konstanz.de<br />

senden.<br />

Netzwerken ist gerade in Mode.<br />

Warum sollten junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer es<br />

gerade bei den Wirtschaftsjunioren<br />

tun?<br />

Oh, dafür gibt es viele gute Gründe,<br />

zum Beispiel die Präsenz der Wirtschaftsjunioren<br />

vor Ort. Bei anderen<br />

Verbänden ist es oft so, dass sie bundesweit<br />

zentral organisiert sind. Das<br />

nächste Regionaltreffen der Mitglieder<br />

ist dann vielleicht in Stuttgart oder<br />

München. Bei den Wirtschaftsjunioren<br />

dagegen treffen wir uns regelmäßig<br />

in Konstanz, kennen uns persönlich,<br />

pflegen intensiven Kontakt und<br />

Ja, liefern Sie mir PROFIT ab der kommenden Ausgabe für ein Jahr zum<br />

Vorzugspreis von nur 38,50 € jährlich. Als Geschenk erhalte ich die Kienzle-<br />

Armbanduhr sowie den PROFIT-Newsletter und PROFIT-ePaper.<br />

PF02N<br />

Ja, ich bestelle 3 Ausgaben von PROFIT zum Kennenlernpreis von nur 7,– €<br />

und spare 33% gegenüber dem Abopreis. PF01N<br />

Wenn mich das Abonnement nicht überzeugt, teile ich dies dem Verlag SÜDKURIER, PROFIT-Kundenservice,<br />

Postfach 10 20 01, 78420 Konstanz, bis Erhalt der 10. bzw. 2. Ausgabe schriftlich mit. Ansonsten wird das Abonnement<br />

zum derzeit gültigen monatlichen Bezugspreis von 3,50 € fortgesetzt. Dieses Abonnement ist dann jederzeit<br />

mit einer Frist von 4 Wochen schriftlich zum Monatsende kündbar.<br />

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Datum/Unterschrift<br />

✘<br />

Ich zahle per Bankeinzug bitte senden Sie dennoch eine Rechnung.<br />

Ich zahle per Rechnung. Bitte an folgende Anschrift senden<br />

(falls abweichend):<br />

Datum/Unterschrift<br />

Bitte vollständig ausfüllen:<br />

Firma:<br />

Name/Vorname:<br />

Position:<br />

Geb.-Datum:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:*<br />

E-Mail:*<br />

SÜDKURIER-/Alb-Bote-Abonnent:<br />

BLZ: Bank:<br />

Konto-Nr.:<br />

Konto-Inhaber:<br />

„Wir organisieren auch Veranstaltungen, die<br />

nicht direkt mit dem Beruf zu tun haben. Die<br />

Wirtschaftsjunioren haben Spaß daran, gemeinsam<br />

etwas zu unternehmen.“<br />

ja (Extra-Rabatt 10% auf den Jahresabo-Preis)<br />

Kunden-Nr.: ________________________<br />

nein<br />

Antwortkarte einsenden an:<br />

SÜDKURIER, PROFIT Kundenservice, Postfach 10 20 01,<br />

78420 Konstanz<br />

oder per Fax senden an:<br />

0800/999-4777 (gebührenfrei) ✁<br />

*Bitte angeben, wenn Sie zukünftig über Neuigkeiten aus dem SÜDKURIER Medienhaus informiert werden möchten.<br />

können uns dadurch besonders wirkungsvoll<br />

auch in ganz praktischen,<br />

alltäglichen Fragen vernetzen. Das tun<br />

übrigens auch die einzelnen Wirtschaftsjuniorenkreise<br />

untereinander.<br />

Zu den Hegauern und den Schweizern<br />

bestehen sehr gute Beziehungen.<br />

Das hört sich nach intensivem<br />

Austausch an?<br />

Ja, und auch der freundschaftliche<br />

Umgang miteinander ist sehr wichtig.<br />

Wir organisieren viele Veranstaltungen,<br />

die nicht direkt etwas mit unserem<br />

Beruf zu tun haben, sondern einfach<br />

weil wir Spaß daran haben, gemeinsam<br />

etwas zu unternehmen, und<br />

um uns noch besser kennen zu lernen.<br />

Meistens arbeitet man auch beruflich<br />

erfolgreicher zusammen, wenn man<br />

sich vorher schon in einem anderen<br />

Kontext kennen lernen konnte. Andererseits<br />

muss man auch sehen, dass<br />

die Wirtschaftsjunioren weltweit aktiv<br />

sind. Die JCI-Bewegung (Junior<br />

Chamber International) setzt sich für<br />

Fairness in der Wirtschaft ein und<br />

fühlt sich einem Leitbild verpflichtet,<br />

das ein verantwortliches Unternehmertum<br />

einschließt.<br />

Was war in Ihrer Amtszeit bisher<br />

besonders wichtig?<br />

Obwohl es best<strong>im</strong>mt nicht mein alleiniges<br />

Verdienst ist - ich bin ja erst seit<br />

April 2005 <strong>im</strong> Amt - freut es mich sehr,<br />

dass unsere Mitgliederzahl dieses Jahr<br />

bereits beträchtlich gestiegen ist und<br />

dass Konstanzer Wirtschaftsjunioren<br />

für den Existenzgründerpreis auf Anhieb<br />

Leistungen <strong>im</strong> Wert von über<br />

15.000 Euro gesponsert haben.<br />

Hilfe bei der<br />

Sponsor-Suche<br />

◆ IHK bietet <strong>im</strong> Dezember wieder Sponsoring-Beratung<br />

Konstanz (sk) Für Unternehmen ist eine<br />

gute Kommunikation mit ihren<br />

Zielgruppen lebenswichtig. Doch gerade<br />

die <strong>im</strong>mer kleineren Marketingund<br />

Werbebudgets machen es Unternehmen<br />

schwer, ihr Publikum zu erreichen.<br />

„Viel zu wenig Unternehmen<br />

erwägen dabei das Instrument Sponsoring<br />

als Marketingmaßnahme“, erklärt.<br />

Dr. Friedrich Keller-Bauer dazu.<br />

Der Stuttgarter Sponsoring-Experte<br />

vermittelt mit seiner Agentur seit Jahren<br />

die passenden Sponsoring-Projekte<br />

an Unternehmen.<br />

Die IHK hat deshalb eine regionale<br />

Sponsoring-Beratung ins Leben gerufen,<br />

bei der sich am 6. Dezember in<br />

Konstanz und Schopfhe<strong>im</strong> Unternehmen<br />

und Projektinitiatoren über die<br />

Möglichkeiten von Sponsoring-Partnerschaften<br />

informieren können. Dabei<br />

sollen Nutzen und Vorteile aufgezeigt<br />

werden. „Ein großer Vorteil des<br />

Sponsoring ist beispielweise die gezielte<br />

Ansprache von Kunden und Publikum“,<br />

erklärt Keller. Bei der Beratung<br />

sollen auch die Möglichkeiten<br />

gezeigt werden, wie man Sponsoring-<br />

Partnerschaften herstellt und in Gang<br />

bringt.<br />

Die Service-Aktion der IHK richtet<br />

sich an Initiatoren insbesondere von<br />

kulturellen, sozialen und öffentlichen<br />

Projekten, die ihr Vorhaben an den<br />

Markt bringen möchten und hierfür<br />

Unterstützung suchen. In diesem Stadium<br />

werden wichtige Fragen sein,<br />

was mit dem Projekt wem und für wen<br />

geboten werden kann. Auf der anderen<br />

Seite sind speziell mittelständische<br />

Unternehmen aus der Region angesprochen,<br />

die auf eine andere und<br />

effektivere Weise ihr Zielpublikum erreichen<br />

wollen und die deshalb nach<br />

alternativen Werbeformen suchen.<br />

Praktisch soll den Initiatoren dieser<br />

AM BESTEN REGELMÄSSIG!<br />

Bestellen und<br />

profi tieren!<br />

PROFIT-ANGEBOT 1<br />

Projekte geholfen werden, die Vorstellung<br />

ihres Vorhabens zu professionalisieren.<br />

Das wird <strong>im</strong> Wesentlichen erreicht<br />

durch die Wahl des richtigen<br />

Partners und durch eine klare Definition<br />

des Nutzens, den dieser von der<br />

Zusammenarbeit haben soll. Ein solches<br />

Projektprofil, ein so genannter<br />

Steckbrief, mit dem man dann auf die<br />

Suche nach einem Sponsor-Partner<br />

gehen kann, soll mit Hilfe eines 7-<br />

Punkte-Programms entwickelt werden.<br />

Andererseits sollen auch für kleinere<br />

und mittlere Unternehmen Hilfestellungen<br />

bei der Suche nach geeigneten<br />

Partnern geboten werden. „Es<br />

soll gezeigt werden, wieviel Potential<br />

in solchen gemeinsamen Projekten<br />

für das Gesamtmarketing der Firma<br />

liegt, da sich mit Sponsoring große<br />

Wirkung bei relativ geringen Kosten<br />

erzielen lässt“, so Keller-Bauer, der<br />

Geschäftsführer der Agentur Sponsors<br />

& Friends.<br />

Die nächsten Sponsoring-<br />

Beratungen finden statt:<br />

IHK Schopfhe<strong>im</strong>, 6.12.2005,<br />

9:00 bis 11:30<br />

IHK Konstanz, 6.12.2005,<br />

14:30 bis 18:00<br />

Interessenten können Termine<br />

direkt mit Dr. Friedrich Keller-Bauer,<br />

Geschäftsführer der Stuttgarter<br />

Agentur Sponsors & Friends, ausmachen.<br />

Die Erstberatung erfolgt kostenlos.<br />

Weitere Beratung nach vorheriger<br />

Anmeldung bei Dr. Keller-Bauer.<br />

Kontakt : Tel. 0711/2487417 oder<br />

E-Mail: fkeller-bauer@t-online.de<br />

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Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 15<br />

Unabhängige Agenturinhaber nutzen<br />

ihr Netzwerk in der Region<br />

◆ Warum der Radolfzeller Agentur-Verbund „Konzeptunion“ nur aus Inhabern besteht<br />

Von Angela Steidle<br />

Radolfzell – Sie sprechen die Sprache<br />

der Agenturen. Sie kennen die Regeln<br />

der Unternehmen aus der Innensicht.<br />

Sie fassen ihre eigenen Kompetenzen<br />

sehr genau und sie messen den Nutzen<br />

ihrer Arbeit am Erfolg der Kommunikation<br />

vor Ort. Jeder einzelne<br />

Partner der Konzeptunion Radolfzell<br />

hat seine weitreichende Kompetenz,<br />

die er am Markt als selbstständiger<br />

Unternehmer einsetzt. Das Sys-<br />

„Als Selbstständige haben<br />

wir sehr gute Entfaltungsmöglichkeiten.“<br />

HAKAN TASDÖNDÜREN<br />

temhaus setzt sich klar ab vom Wirmachen-alles-Habitus<br />

der Großen.<br />

„Ein Schubladendenken können wir<br />

uns nicht erlauben“, erklärt Matthias<br />

Rudolf, Grafik-Design. Er ist mit seinem<br />

Unternehmen seit Januar 2005<br />

Teil der Medien-Kooperation unter<br />

gleichen Partnern.<br />

Das Jahr 2003 war dramatisch für<br />

die Kommunikationsbranche, auch<br />

<strong>im</strong> Süden Baden-Württembergs. Jeder<br />

zehnte Arbeitsplatz stand auf der Kippe.<br />

Der Begriff der „Agentur“ war bei<br />

vielen Unternehmen ein rotes Tuch.<br />

Ganz neue Organisationssysteme waren<br />

gefragt. In Radolfzell entstand als<br />

logische Konsequenz daraus eine strategische<br />

Dachorganisation mit klarer<br />

Ausrichtung: hundert Prozent Nutzen<br />

über direkte Wege bei der Arbeit am<br />

Wesentlichen.<br />

ANZEIGE<br />

Sie arbeiten <strong>im</strong> Konzeptunion-Team (von links): Michaela und Matthias Rudolf, Petra Körber und Hakan Tasdöndüren.<br />

Bild: Konzeptunion<br />

Seit etwa einem Jahr gibt es die Konzeptunion<br />

als Institution in fester Zusammensetzung:<br />

Zehn selbstständige<br />

Netzwerk-Mitglieder in der Firmenkommunikation<br />

bieten Leistung von<br />

Chef zu Chef. Die größtmögliche Identifikation<br />

mit einem Auftrag wird <strong>im</strong>mer<br />

dann erreicht, wenn der Inhaber<br />

mit seinem eigenen Namen dafür ge-<br />

Machen Sie die Räume<br />

so eng oder weit,<br />

wie Sie möchten.<br />

Im Industriepark Gottmadingen kann man schneller in die<br />

Offensive gehen. Denn das flexible Raumkonzept zur Miete<br />

von Büro-, Gewerbe- oder Lagerräumen passt sich auch<br />

in Zukunft der Größe Ihrer Mannschaft an. Und schafft so<br />

besteChancen,<strong>im</strong>Wettbewerbzupunkten.<br />

EinGesprächmitunskönntederAuftaktfüreineinteressante<br />

Begegnung sein. Tel. 07731 9738-0, Industriepark 312,<br />

78244 Gottmadingen, www.ipg-ag.de, info@ipg-ag.de<br />

radesteht. Die Konzeptunion besteht<br />

nur aus Inhabern. Im Brainstorming<br />

der Unternehmer werden die meisten<br />

Synergien erwirtschaftet, egal ob es<br />

um ein Einstiegskonzept oder um einen<br />

Großauftrag geht. „Wir begleiten<br />

unsere Kunden <strong>im</strong>mer bis zum letzten<br />

Schritt“, betont Kommunikationsberaterin<br />

Petra Körber.<br />

Drei Ansprechpartner stellen für<br />

den Kunden den Kontakt nach innen<br />

her. Das Projekt-Team kann für jeden<br />

Auftrag neu zusammengesetzt werden,<br />

je nach angefragter Kompetenz<br />

und Umfang. Fixkosten für vorgehaltene<br />

Personalressourcen fallen nicht<br />

an. Die einzelnen Partner agieren frei<br />

am Markt. Jeder hat seine eigenen<br />

Kunden.<br />

Wenn das Team über einem<br />

neuen Projekt zusammensitzt,<br />

werden verschiedene<br />

Perspektiven diskutiert<br />

– aus der Sicht der Medien-<br />

Praktiker und vor allem aus<br />

der Sicht der Endkunden. Exper<strong>im</strong>ente<br />

mit Budgets gibt<br />

es nicht, auch keine Werkverträge<br />

oder Pauschalhonorare.<br />

Die Partner stehen mit<br />

ihren eigenen Betrieben für<br />

Kontinuität. Das bedeutet:<br />

Max<strong>im</strong>ale Flexibilität bei extrem<br />

schlanker Organisation.<br />

Auch das unterscheidet<br />

die Konzeptunion von einer<br />

Full-Service-Agentur.<br />

Wie <strong>im</strong> Mannschaftssport<br />

kommt zum Einzelsieg der<br />

Projektpartner <strong>im</strong>mer auch<br />

die Teamleistung. Obwohl<br />

jeder sein Spezialgebiet bedient,<br />

kennt und schätzt er<br />

die Arbeit des anderen. Das<br />

motiviert. Hakan Tasdöndüren,<br />

Web-Designer: „Als<br />

Selbstständige haben wir<br />

ganz andere Entfaltungsmöglichkeiten<br />

als abhängig<br />

Angestellte. Das kommt unseren<br />

Kunden zugute“.<br />

Die Motivationskampagne<br />

„Wir sind Deutschland“ ist in Radolfzell<br />

längst Programm. Die Macher der<br />

Konzeptunion geben der südlichen<br />

Wirtschaftsregion auch in der Fläche<br />

Spitzen-Noten: guter Mittelstand, gesunde<br />

Struktur, interessante Firmen<br />

mit hervorragendem Profil, ein enormes<br />

Wachstumspotential und beste<br />

eigene Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Konzeptunion<br />

Das Netzwerk Konzeptunion in<br />

Radolfzell ist kein Modell in der<br />

Testphase. Es handelt sich um die<br />

Institutionalisierung eines bewährten<br />

Systems von Arbeits-Beziehungen.<br />

Das Kernteam besteht seit<br />

etwa einem Jahr kontinuierlich aus<br />

zehn selbstständigen Mitgliedern.<br />

Die Inhaber haben langjährige<br />

Erfahrung in der Wirtschaft und in<br />

Agenturen, sind aber auf ihre<br />

Spezialgebiete konzentriert. Vor<br />

allem das unterscheidet die Konzeptunion<br />

von einer Full-Service-<br />

Agentur. Zum Netzwerk gehören<br />

zwei strategische Berater, ein Spezialist<br />

für Konfliktmanagement und<br />

Mediation, drei Grafik-Designer, ein<br />

Internet-Profi sowie Texter und<br />

Trainer. Darum herum baut sich ein<br />

Netz an Partnern längs der Achse<br />

Oberschwaben, Bodensee,<br />

Schwarzwald-Baar bis in den Stuttgarter<br />

Raum, mit denen die Radolfzeller<br />

Medienmacher seit Jahren<br />

Aufträge umsetzen. Die Kernkompetenzen<br />

des Netzwerks sind:<br />

Markt-Kommunikation, Marketing,<br />

Grafik-Design, Internet, Management-Training,<br />

Foto und Print. Die<br />

Auftraggeber kommen aus Mittelstand<br />

und Industrie. Die Unternehmen<br />

profitieren vom Know-how<br />

und der langjährigen Branchenerfahrung<br />

der Netzwerk-Partner.<br />

Stützpunkt ist das Hesta-Logistikzentrum<br />

in der Haselbrunnstraße.<br />

Zentrale Ansprechpartner sind Petra<br />

Körber (07732/9406800) und<br />

Michaela Rudolf (07732/950915).<br />

Ansprechpartner in Altshausen bei<br />

Ravensburg ist Alexander Savarino<br />

(07584/927626).<br />

Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.konzeptunion.de


Immobilien<br />

Seite 16 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Sonnenkraft<br />

ist stark<br />

<strong>im</strong> Kommen<br />

Bräunlingen (dm) Das Angebot der<br />

Stadt Bräunlingen, innerhalb der gemeinsamen<br />

Städteaktion „Solar-Lokal“,<br />

städtische Flächen für den Bau<br />

von Solarstromanlagen zu nutzen, findet<br />

bei Interessenten, auch außerhalb<br />

Bräunlingens, eine gute Resonanz.<br />

Bisher liegen für alle angebotenen<br />

städtischen Flächen, darunter die Dächer<br />

von der Schule und dem Bauhof,<br />

jeweils mehrere Interessentenangebote<br />

vor, sodass es nicht mehr lange<br />

dauern wird, bis neue Photovoltaik-<br />

Anlagen in Bräunlingen installiert<br />

werden. Derzeit werden nach Auskunft<br />

der Bräunlinger Stadtverwaltung<br />

mehrere Verträge für die Solarstromanlagen,<br />

die mit hohen Subventionen<br />

für jede eingespeiste Kilowattstunde<br />

bezuschusst werden, ausgearbeitet.<br />

Dies gilt auch für die möglichen<br />

Standorte in Döggingen.<br />

SWG:<br />

sparen und<br />

investieren<br />

Friedrichshafen (sk) Die Städtische<br />

Wohnbaugesellschaft (SWG) bleibt<br />

auf Kurs: Keine neuen Schulden machen,<br />

in die Modernisierung und Instandhaltung<br />

des Wohnungsbestandes<br />

investieren und trotzdem dem sozialen<br />

Auftrag verpflichtet bleiben.<br />

2004 kam mit dieser Strategie in der<br />

Summe ein Jahresüberschuss von<br />

rund 360 000 Euro zustande, wobei<br />

gleichzeitig 1,26 Millionen Euro investiert<br />

und 1,1 Millionen Euro Darlehen<br />

getilgt wurden. Nach wie vor hat die<br />

Hausbewirtschaftung den größten<br />

Stellenwert bei der SWG. Allein dieser<br />

Bereich macht rund 90 Prozent der<br />

Geschäftstätigkeit aus. In spätestens<br />

zwei bis drei Jahren soll sich die Hausbewirtschaftung<br />

aus eigener Kraft tragen<br />

können.<br />

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Preisnachlass<br />

bei Immobilien<br />

◆ Sparkassen erwarten Korrekturen nach unten<br />

Von Karl-Heinz Zurbonsen<br />

Freiburg – Die Geschäfte mit Grundstücken,<br />

Wohnungen und Häusern<br />

werden auch in der Wachstumsregion<br />

zwischen Oberrhein und Hochschwarzwald<br />

schwieriger. Die Sparkassen<br />

erwarten bei den Bauland- und<br />

Immobilienpreisen weitere „Korrekturen<br />

nach unten“. Für positive Akzente<br />

in der Immobilienbilanz sorgen<br />

hauptsächlich wohlhabende Senioren,<br />

die sich Eigentum in Freiburg<br />

oder <strong>im</strong> Markgräflerland kaufen, um<br />

dort ihren Ruhestand zu verbringen.<br />

Die Baulandpreise gaben sogar auf<br />

dem von Einkäufern verwöhnten<br />

Grundstücksmarkt bereits nach. Derzeit<br />

kostet ein Quadratmeter zwischen<br />

180 und 520 Euro, in der Innenstadt,<br />

sofern überhaupt vorhanden, sogar<br />

620 bis 1 020 Euro. Im Umland von<br />

Freiburg gingen die Preise sogar auf<br />

200 bis 330 Euro/qm und damit um bis<br />

zu 20 Prozent zurück, wie zum Beispiel<br />

in der March.<br />

Von einem „Trend von oben nach<br />

unten“ sprach Martin Nutto von der<br />

Sparkassen-Immobiliengesellschaft<br />

Hochschwarzwald. Das Bauland-<br />

Preis-Niveau entwickele sich abwärts.<br />

Immer mehr junge Leute zögen weg,<br />

da es vor allem an zukunftsträchtigen<br />

Arbeitsplätzen, aber teilweise auch an<br />

guter Infrastruktur und Verkehrsverbindung<br />

fehle. Der Immobilienmarkt<br />

lebe zwar noch durch einige Leute, die<br />

<strong>im</strong> Hochschwarzwald gerne alt werden<br />

möchten, aber in vielen Fällen gehe<br />

der Abschlusserfolg nur noch über<br />

Preisnachlässe. Derzeit kostet der<br />

Quadratmeter an Bauland zwischen<br />

180 und 490 Euro in Kirchzarten, 75<br />

und 255 Euro in Hinterzarten, 65 und<br />

375 Euro in Titisee-Neustadt, 40 und<br />

98 Euro in Eisenbach und 55 und 115<br />

Euro in Löffingen. Grundstücke am<br />

Kaiserstuhl seien relativ billig, obgleich<br />

Landschaft und deren Produkte<br />

sehr geschätzt würden.<br />

So billig wie <strong>im</strong> Hochschwarzwald<br />

sind die Grundstücke <strong>im</strong> Markgräflerland<br />

nicht mehr zu haben. Die Region<br />

sei deshalb so teuer, weil es sehr gute<br />

Angebote an Medizin und Kultur gebe.<br />

Es ziehen vor allem Senioren aus ganz<br />

Deutschland zu, die ihren Alterssitz<br />

mit Vorliebe nahe am Herzzentrum<br />

und an den Thermen in Bad Krozingen<br />

wissen möchten.<br />

Wie die Immobiliengesellschaften<br />

der Sparkassen in Freiburg, Hochschwarzwald<br />

und Staufen-Breisach<br />

mitteilten, geraten die Preise für privates<br />

Bauland durch die geplante <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung<br />

und Streichung<br />

der Eigenhe<strong>im</strong>zulage unter unhe<strong>im</strong>lichen<br />

Preisdruck. Dadurch werde ein<br />

und dasselbe Haus um ungefähr<br />

40 000 Euro teurer, rechnete Geschäftsführer<br />

Thomas Schmidt vor,<br />

diese Verteuerung werden den ohnehin<br />

stagnierenden Markt erheblich<br />

belasten. Vor allem vom Verzicht auf<br />

die Eigenhe<strong>im</strong>zulage werden negative<br />

Impulse auf den Immobilienmarkt<br />

ausgehen, betonten die Geschäftsführer<br />

der Immobiliengesellschaften.<br />

Durch den Wegfall würde ein durchschnittliches<br />

Einfamilienhaus auf einen<br />

Schlag rund 28 500 Euro teurer.<br />

Diese Finanzierungslücke könnten<br />

viele junge Familien aus eigenem Vermögen<br />

nicht schließen.<br />

Mit den passenden Mitteln<br />

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Immobilie des Monats (1): Villa am See<br />

Diese Jugendstilvilla <strong>im</strong> Konstanzer<br />

Musikerviertel lässt keine Wünsche<br />

offen. Der toskanische Rotton, in<br />

dem Villa und das zugehörige Gästehaus<br />

gestaltet sind, lässt den zukünftigen<br />

Eigentümer sofort in südländisches<br />

Flair eintauchen. Im<br />

Erdgeschoss empfängt ein repräsentatives<br />

Treppenhaus die Besucher,<br />

Parkett und Treppe sind noch aus<br />

dem Entstehungsjahr der Villa, die<br />

1921 gebaut wurde.. Die Mahagoni-<br />

Regale in der Bibliothek und ein<br />

Kamin <strong>im</strong> Wohnbereich sorgen<br />

gerade <strong>im</strong> Winter für wohlige Gemütlichkeit.<br />

In der Küche stehen professionelle<br />

Werkzeuge bereit: Der<br />

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Molteni Herd mit Gas-Elektrokombination,<br />

der alleine 30 000 Euro wert<br />

ist, wird komplettiert durch eine sehr<br />

effektive Dunstabzugshaube und<br />

eine Profi-Spülmaschine. Für den<br />

wohltemperierten Wein sorgt der<br />

kl<strong>im</strong>atisierte Weinkeller mit seiner<br />

konstanten Luftfeuchtigkeit von 65<br />

Prozent.<br />

Das Anwesen wurde 1994 kernsaniert<br />

und <strong>im</strong> vergangenen Jahr vom jetzigen<br />

Besitzer nochmals renoviert und<br />

mit modernster Technik ausgestattet.<br />

Das 2. Obergeschoss ist seitdem ein<br />

100 qm großer Hightech-Bürobereich,<br />

so dass die Villa auch als<br />

kombiniertes Wohn-/Bürohaus<br />

genutzt werden kann.<br />

Auch die Grünflächen der Villa tragen<br />

zum mediterranen Ambiente bei:<br />

Meisterhaft nannten Fachjournale<br />

die Gestaltung der parkähnlichen<br />

Gartenanlage, die wie das Haus nach<br />

Süden ausgerichtet ist. Und wenn es<br />

dem Besuch in der 360-Quadratmeter-Villa<br />

mit ihren 11,5 Z<strong>im</strong>mern<br />

mal zu eng wird, steht das Gästehaus<br />

als komplett separate Unterkunft mit<br />

60 Quadratmetern für Geschäftspartner,<br />

Freunde und Verwandte zur<br />

Verfügung. (hot)<br />

Kaufpreis: Knapp 2 Millionen Euro,<br />

Kontakt: Engel & Völkers Büro Konstanz,<br />

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17. November 2005<br />

Menschen&Märkte<br />

. Seite 17<br />

Ein Sommer <strong>im</strong> Sattel<br />

◆ Heinz Klausmann und sein persönlicher Giro d’Italia zwischen Konstanz und Sizilien<br />

von ingo feiertag<br />

Begonnen hat alles mit einem<br />

Buch. Es handelt vom Gründer<br />

der Ibis-Hotels, einem Franzosen, und<br />

seiner Lebensprüfung: Er ließ sich einen<br />

Jeep umbauen und startete ein<br />

Abenteuer, das ihn von Paris bis nach<br />

Kambodscha führte. „So etwas wollte<br />

ich auch machen“, sagt Heinz Klausmann.<br />

Er habe das Buch förmlich verschlungen<br />

<strong>im</strong> Sommer, als er ausnahmsweise<br />

nicht so viel Sport getrieben<br />

hatte. Nicht so viel Sport, das<br />

heißt bei dem Konstanzer Orthopäden:<br />

Einmal die Amateur-Version von<br />

Mailand-San Remo radeln und insgesamt<br />

zwischen 3000 und 4000 Kilometer<br />

<strong>im</strong> Sattel sitzen.<br />

Klausmann suchte also auch ein<br />

Abenteuer, eine Mutprobe, doch mehrere<br />

Wochen in einem Auto zu verbringen<br />

kam für ihn nicht in Frage. Es<br />

musste das Fahrrad sein. „Ich habe auf<br />

einer Karte die längste Strecke durch<br />

Europa gesucht“, sagt Klausmann, der<br />

also eine lange Linie zog, von Sizilien<br />

bis ans Nordkap. So weit die Theorie.<br />

In der Praxis allerdings merkte der<br />

Arzt schnell, dass er diese Tor-Tour<br />

nicht um jeden Preis machen wollte.<br />

„Im Urlaub in Sankt Petersburg ist mir<br />

bewusst geworden, dass man so weit<br />

<strong>im</strong> Norden richtig kämpfen muss.“<br />

Und das wollte Klausmann nicht. Er<br />

ersetzte das Nordkap durch seinen<br />

Wohnort Insel Reichenau – und schon<br />

ist man mitten drin in seiner Reise<br />

quer durch Italien.<br />

Genau genommen sind es sogar<br />

zwei Fahrten, die der 46-Jährige unternommen<br />

hat. Zwei völlig verschiedene.<br />

Die erste beginnt mit Klausmanns<br />

Flug nach Catania, <strong>im</strong> Osten von Sizilien.<br />

Mit dabei nur das Nötigste: Das<br />

Rennrad, ausnahmsweise mit einem<br />

Gepäckträger versehen, eine Jeans,<br />

ein paar leichte Schuhe, ein Polohemd,<br />

Wasch-, Flick-, Werkzeug und<br />

Regenkleidung. Es ist der Freitag, der<br />

13. Mai 2005, das unheilvolle Datum<br />

sollte Klausmann in schlechter Erinnerung<br />

bleiben.<br />

„Es ging total schief“, erzählt er,<br />

über eine Straßenkarte gebeugt, auf<br />

die er die Eindrücke jeder Etappe gekritzelt<br />

hat. „K.o.“, steht da, neben Datum,<br />

Strecke, Zeit, Höhenmetern,<br />

Wetter und anderen Bemerkungen<br />

wie „müde“ oder „Unfall“. „Gleich bei<br />

der ersten Etappe musste ich 166 Kilometer<br />

fahren“, erinnert sich Klausmann:<br />

„Ich hatte die Tour nicht konzipiert.<br />

Ich wollte es einfach ausprobieren.“<br />

Was sich bald rächen sollte.<br />

Am dritten Tag nämlich begannen<br />

die Schmerzen an der Achillessehne.<br />

„Ich hatte nicht trainiert, die Ruhetage<br />

vergessen, die Topografie kam mir<br />

nicht entgegen, ich hatte keine<br />

Medikamente. Es war ja<br />

Impressionen<br />

einer 1800 Kilometer<br />

langen<br />

Radtour: Heinz<br />

Klausmann,<br />

verschwitzt, und<br />

glücklich mit<br />

seinen „Helfern“<br />

am Lenker<br />

(Bilder oben).<br />

Bilder: privat<br />

Pfingsten und alle Läden und Apotheken<br />

hatten geschlossen“, stöhnt der<br />

Arzt. Auf der Hälfte des dritten Abschnitts<br />

schickte er sein Gepäck per<br />

Post nach Hause und warf den Gepäckträger<br />

weg. Nur noch das Allernotwendigste<br />

mitschleppen: „Die Regenklamotten,<br />

die Zahnbürste, ein<br />

Überlebenskit eben.“<br />

In Amalfi wollte er seine erste Pause<br />

einlegen, doch fünf Kilometer vor dem<br />

ersehnten Etappenziel musste er wegen<br />

der Schmerzen aufgeben: „Um 18<br />

Uhr habe ich gesagt, jetzt ist Schluss.<br />

Ich habe in Konstanz bei einem Reisebüro<br />

angerufen, und am nächsten<br />

Nachmittag war ich zu Hause.“ In den<br />

Folgetagen war Klausmann „ungenießbar“,<br />

wie er selbst sagt. Zu groß<br />

war der Ärger über die abgebrochene<br />

Lebensprüfung. Doch der Ehrgeiz lodert<br />

in ihm weiter.<br />

Fortan lebt Heinz Klausmann Diät.<br />

„Innerhalb von vier Wochen bin ich<br />

von 87 Kilo runter auf 80. Ich habe jeden<br />

Tag trainiert“, sagt der 46-Jährige.<br />

„Das war das Erlebnis. Jetzt wusste<br />

ich: Du kannst das in diesem Alter<br />

noch schaffen.“ Als er <strong>im</strong> August gemeinsam<br />

mit einem Freund den Mont<br />

Ventoux beradelt, steht fest: Klausmann<br />

würde seinen ganz persönlichen<br />

Giro d’Italia beenden. Allerdings<br />

unter ganz anderen Voraussetzungen<br />

als be<strong>im</strong> ersten Versuch. 76 Kilogramm<br />

wiegt er <strong>im</strong> Sommer und ist bis<br />

dahin an die 4000 Kilometer auf dem<br />

Rennrad gesessen. „Mountainbike<br />

zähle ich nicht, da hab ich gar keinen<br />

Tacho dran, das bringt ja nix“, sagt er.<br />

Außerdem hat er sich ein GPS gekauft,<br />

vorab alle Etappen und Ruhetage festgelegt<br />

und <strong>im</strong> Internet die Hotels gebucht.<br />

„Als wesentliche Erkenntnis<br />

aus dem Dilemma vom Mai.“<br />

Seine Radtouren macht Klausmann<br />

am liebsten allein, dann kann er sein<br />

eigenes Tempo fahren und muss auf<br />

niemanden Rücksicht nehmen, doch<br />

bei einer Tour quer durch Italien können<br />

die Abende ohne Gesellschaft <strong>im</strong><br />

Hotel schnell einsam werden. Deshalb<br />

macht er be<strong>im</strong> zweiten Mal nicht den<br />

Fehler, die gesamte Reise ohne Begleitung<br />

und mit spärlichem Gepäck zu<br />

bestreiten. Jetzt fährt seine Frau Suzann<br />

mit – <strong>im</strong> Auto. Während er radelt,<br />

bezieht sie <strong>im</strong> nächsten Ort das Hotel,<br />

und an den Ruhetagen genießen beide<br />

gemeinsam Italien.<br />

„Zu zweit ist das wunderbar“,<br />

schwärmt Klausmann. Auf elf Etappen<br />

verfolgt er seine Frau. „Elf Etappen, jeden<br />

Abend an einem anderen Ort. So<br />

erlebt man das ganze Land, wie es sich<br />

entwickelt. Das Ambiente wechselt<br />

ständig“, fährt er fort. Dieses Mal<br />

wählt Klausmann die umgekehrte<br />

Route, er will wieder in<br />

Amalfi, seinem Unglücksort<br />

vom<br />

Mai, ankommen. Der Kreis soll sich<br />

schließen.<br />

Appenzell, Splügenpass („Acht<br />

Grad, Dauerregen, das war das Größte“),<br />

Cremona, Modena, Bologna, Florenz,<br />

Perugia, Neapel. Klausmann<br />

zeichnet die Strecke auf einer großen<br />

Straßenkarte mit dem Finger<br />

nach. Er ist stolz darauf, sein<br />

Werk be<strong>im</strong> zweiten Anlauf vollendet<br />

zu haben.<br />

Es ist jedoch mehr als nur die<br />

Ankunft in Amalfi, die Klausmann<br />

antreibt. Der Weg ist<br />

auch für ihn das Ziel. „Eine<br />

langweilige Gegend“, sagt der gebürtige<br />

Rheinländer be<strong>im</strong> Blick<br />

auf ein Foto, „es ging mir nur um<br />

den Weg. Das musste halt mal in<br />

Kauf nehmen, wenn du so ’ne<br />

Tour machen willst. Diese Freude<br />

am Weiterkommen treibt einen<br />

voran.“<br />

Während er die Geschichten<br />

erzählt, fl<strong>im</strong>mern <strong>im</strong> Hintergrund<br />

die unterschiedlichsten<br />

Bilder über seinen PC. Kühe, die<br />

Via-Mala-Schlucht, ein Leuchtturm,<br />

kleine, verwinkelte Gassen,<br />

Weinberge und der Containerhafen<br />

von Neapel. Aber auch die eine oder<br />

andere Barriere ist dort zu sehen. „Die<br />

Grenzen des GPS“, schmunzelt Klausmann.<br />

Das satellitengesteuerte Navigationssystem<br />

leitet ihn schon mal<br />

über die Autobahn, auch kennt es keine<br />

Straßensperren. Dre<strong>im</strong>al muss der<br />

Arzt sein Zehn-Kilo-Rad schultern<br />

und einige Meter laufen.<br />

Klausmann zeigt Fotos vom „Armaturenbrett“<br />

seines Rennrads, den eigenen<br />

Beinen. Immer nur Landschaftsbilder<br />

zu knipsen ist ihm zu<br />

einseitig. „Ich habe mir zur Motivation<br />

innerlich Abschnitte gesetzt. Man<br />

kann nicht einfach sagen, heute fahre<br />

ich wieder acht Stunden Rad.“ Ein Bild<br />

zeigt den Vesuv. Der letzte Aufstieg, bei<br />

Neapel, ist für Klausmann „die Sahne<br />

auf dem Kuchen“.<br />

Und plötzlich bekannte Bilder: Ein<br />

Bauernhof, der Büffel-Mozzarella anbietet,<br />

und das Ortsschild von Amalfi.<br />

Ein völlig verschwitzter, aber zufriedener<br />

Klausmann. Der Kreis ist geschlossen.<br />

Immerhin drei Monate hat Klausmann<br />

darauf warten müssen, seine<br />

Prüfung zu bestehen. Er ist in 16 Etappen<br />

die Strecke zwischen Italiens Südzipfel<br />

und Bodensee geradelt, etwa<br />

1800 Kilometer. Und er hat nach der<br />

Pause alles richtig gemacht. „Ich hatte<br />

be<strong>im</strong> zweiten Versuch keinen Stress,<br />

nie das Gefühl, du bist kaputt wie bei<br />

den ersten fünf Etappen“, sagt er.<br />

Viel Zeit zum Ausruhen gönnt sich<br />

der Sportarzt allerdings nicht. Im<br />

kommenden Jahr an Fastnacht fliegt<br />

er für zwei Wochen an den Südzipfel<br />

von Südafrika. Dort will er mit einem<br />

Freund auf der Garden Route von Kap-<br />

„Acht Grad, Dauerregen, das<br />

war das Größte.“<br />

HEINZ KLAUSMANN ÜBER SEINE<br />

BEGEGNUNG MIT DEM SPLÜGENPASS<br />

stadt bis nach Port Elizabeth<br />

radeln. „Die kürzeste Strecke:<br />

1000 Kilometer“, sagt Klausmann<br />

– und grinst. Hauptsache nicht<br />

Nordkap.<br />

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Köpfe<br />

COMPETENCE CENTER<br />

Neuer Leiter<br />

Ralf Klöpfer ist der neue Leiter<br />

des Competence Center Automotive<br />

Europe in Bermatingen,<br />

das mit rund 200 Mitarbeitern der<br />

größte Rohwedder-Standort ist.<br />

Die Rohwedder AG realisiert hier<br />

in erster Linie Automatisierungslösungen<br />

für die Automobil-<br />

und<br />

Automobilzulieferindustrie.<br />

Klöpfer ist<br />

promovierter<br />

Betriebswirt<br />

und hat <strong>im</strong><br />

Anlagenbau<br />

und der Automobil-,Automobilzuliefer-<br />

und<br />

der Elektronikindustrie<br />

Erfahrungen<br />

gesammelt. Zuletzt war er<br />

Geschäftsführer, Leiter<br />

Konzernstrategie in der<br />

Elektronik- und Automobilzulieferindustrie,<br />

davor Berater<br />

bei Roland Berger Strategy Consultants.<br />

(sk)<br />

RVF<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Der Regio-Verkehrsverbund<br />

Freiburg (RVF) hat einen neuen<br />

Geschäftsführer. Michael Vulpius<br />

wurde zum Nachfolger von Manfred<br />

Hovenjürgen gewählt, der als<br />

Geschäftsführer zur Regional Bus<br />

Stuttgart GmbH wechselte. (kaz)<br />

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Christine Böck


Menschen<br />

Seite 18 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Leute<br />

URTEIL<br />

Betrug in 273 Fällen<br />

Die ehemalige Geschäftsführerin<br />

der Gesellschaft zur Förderung<br />

von Auszubildenden ist vom<br />

Landgericht Waldshut-Tiengen<br />

wegen Betrugs in 273 Fällen zu<br />

zwei Jahren und drei Monaten<br />

verurteilt worden. Ein 64 Jahre<br />

alter Kaufmann, der als Werber<br />

für die Gesellschaft tätig war,<br />

wurde wegen Betrugs in 64 Fällen<br />

zu neun Monaten auf Bewährung<br />

verurteilt. Die Gesellschaft hatte<br />

Ausbildungsbetrieben gegen<br />

einen Mitgliedsbeitrag von etwas<br />

über 300 Euro eine Ausbildungsbeihilfe<br />

von über 600 Euro pro<br />

Jahr und Azubi garantiert. Rund<br />

400 Unternehmen und Handwerksbetriebe<br />

meldeten rund 600<br />

Lehrlinge an. Etliche der Firmen<br />

erhielten die versprochene Ausbildungsbeihilfe,<br />

andere nicht. In<br />

der Werbung der Gesellschaft war<br />

von öffentlichen Fördergeldern<br />

die Rede, welche die Gesellschaft<br />

jedoch nie zugesagt bekommen<br />

hat. Ihre Einnahmen beschränkten<br />

sich auf die Mitgliedsbeiträge<br />

der erwähnten Firmen. (mae)<br />

VS-FORUM<br />

Lothar Späth ist zurück<br />

Lothar Späth war bei der Premiere<br />

der VS-Foren des SÜDKURIER<br />

am 13. Juli 1999 zu Gast, jetzt<br />

kommt er am 5. Dezember wieder.<br />

Ab 20 Uhr wird der Wirtschaftsmanager<br />

und frühere<br />

Ministerpräsident von Baden-<br />

Württemberg (1978-1991) einen<br />

Vortrag halten zum Thema „Was<br />

jetzt getan werden muss. Seitenblicke<br />

auf Deutschland.“ So heißt<br />

auch das neue Buch des Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung<br />

der Investmentbank Merrill Lynch<br />

in Deutschland und Österreich.<br />

Reservierungen mit Namen und<br />

Personenzahl per Fax unter:<br />

07531/9991260 oder per E-Mail<br />

unter: he<strong>im</strong>at-preis@suedkurier.de<br />

(sk)<br />

Zwischen Sport und Spedition<br />

◆ Der Singener Spediteur Karl-Heinz Kech hat ein ungewöhnliches Hobby: Das Handballteam der DJK Singen<br />

von ingo feiertag<br />

Karl-Heinz Kech gibt es gleich zwe<strong>im</strong>al.<br />

Es gibt den erfolgreichen Unternehmer<br />

Karl-Heinz Kech, der in<br />

Singen binnen 22 Jahren eine Spedition<br />

mit 110 Mitarbeitern aufgebaut hat.<br />

Und es gibt den Karl-Heinz Kech, der<br />

Woche für Woche in der Münchriedhalle<br />

lautstark die Handballer der DJK<br />

Singen unterstützt und<br />

<strong>im</strong> Verein für Sponsoring,<br />

Marketing und Spielermanagement<br />

zuständig<br />

ist.<br />

Es ist nicht einfach, beide<br />

gemeinsam an einem<br />

Ort anzutreffen, doch da<br />

sitzen sie nun hinter einem<br />

großen, dunklen<br />

Schreibtisch. Kech zieht<br />

genüsslich an einer Zigarette.<br />

Das helle Büro <strong>im</strong><br />

obersten Geschoss seines<br />

Unternehmens <strong>im</strong> Singener<br />

Industriegebiet ist also<br />

der Ort, an dem der 57-<br />

Jährige seine beiden großen<br />

Leidenschaften unter<br />

einen Hut bringt, es ist der<br />

Ort, an dem sich Sport<br />

und Spedition beinahe<br />

täglich begegnen. Auf dem Tisch zwischen<br />

den geschäftlichen Unterlagen<br />

lugt ein hellblauer Spielplan der DJK<br />

hervor.<br />

Vor etwa fünf Jahren hat der Spediteur<br />

Kech seine alte Leidenschaft zum<br />

Handballsport neu entfacht. Seitdem<br />

engagiert er sich für die DJK Singen,<br />

die in der Oberliga Baden-Württemberg<br />

spielt und hinter der HSG Konstanz<br />

der klassenhöchste Verein aus<br />

der Region Hegau/Bodensee ist. „Garantiert<br />

fünf, sechs Stunden pro Woche“<br />

investiere er in die DJK, sagt<br />

Kech, der in der Regel jede Trainingseinheit<br />

mitverfolgt.<br />

Zum ersten Mal packte ihn das<br />

Handballfieber mit 14 Jahren. Damals<br />

kam Kech erstmals mit der Sportart in<br />

Kontakt, die sein Leben auch 43 Jahre<br />

später noch prägen würde. Bereits mit<br />

„Ich habe viel vom<br />

Handball gelernt.<br />

Gerade was Ehrgeiz<br />

und Teamgeist<br />

angeht.“<br />

KARL-HEINZ KECH<br />

Mit Benzin <strong>im</strong> Blut auf Erfolgskurs<br />

◆ Autohändler Fridolin Koltes lockt mit Nobelkarossen Autofans aus aller Welt in den Hegau<br />

Von Traudel Fauss<br />

Als 14-Jähriger war Fridolin Koltes<br />

stolzer Besitzer eines VW-Käfer-<br />

Cabrios. Der Verkauf brachte ihm 100<br />

Mark Gewinn. „Seit damals habe ich<br />

Benzin <strong>im</strong> Blut“, bekennt der Inhaber<br />

des Singener Auto-Salons. Heute besitzt<br />

der 58-Jährige die schönsten und<br />

teuersten Autos der Welt. Seit 20 Jahren<br />

verkauft er <strong>im</strong> Auto-Salon Edelfahrzeuge,<br />

von denen viele ihr Leben<br />

lang träumen. Anfangs waren es ausschließlich<br />

Oldt<strong>im</strong>er, die Koltes in einer<br />

Halle verkaufte. Heute stellt der<br />

freie Händler seine Autos – Oldt<strong>im</strong>er,<br />

Gebrauchtfahrzeuge und Neuwagen<br />

aller Nobelmarken – in drei Hallen zur<br />

Schau.<br />

Fridolin Koltes wuchs in einfachen<br />

Verhältnissen auf. Ehrgeizig setzte er<br />

sich Ziele, die er allen Hindernissen<br />

und Widerständen zum Trotz erreichte.<br />

Viel Fleiß und positives Denken<br />

sieht der Unternehmer als Garanten<br />

für seinen Erfolg. Und er geht offen<br />

und herzlich auf die Menschen zu. Das<br />

schafft Vertrauen. Ein zusätzlicher<br />

Pluspunkt für Koltes’ Aufstieg in der<br />

Autobranche ist seine fundierte Ausbildung<br />

als KFZ-Mechaniker. In Fachkreisen<br />

gilt er als Experte.<br />

Mit 15 Jahren düste Fridolin Koltes<br />

auf einem geliehenen Moped zur<br />

Freundin. Bereits mit 23 hatte er den<br />

Pilotenschein und besaß einen eigenen<br />

Flieger. Er hatte <strong>im</strong> Außendienst<br />

eine Blitzkarriere gestartet. Nach einem<br />

Umweg über die Möbelbranche<br />

kam er 1980 wieder zur Sparte Auto zurück.<br />

Seine Frau Marlies stand ihm auf<br />

dem Weg nach oben <strong>im</strong>mer bei. Inzwischen<br />

arbeitet Sohn Michael ebenfalls<br />

in der Firma.<br />

Fridolin Koltes kann sich ein luxuriöses<br />

Leben leisten. Trotzdem blieb er<br />

bodenständig. Er hat, und das ist ihm<br />

wichtig, eine intakte Familie, kennt interessante<br />

Leute und er ist glücklich.<br />

Ferne Länder reizen den Kosmopoliten<br />

nicht mehr. Er hat die Welt gesehen.<br />

Deshalb verbringt er seine knappe<br />

Freizeit am liebsten in seinem Haus<br />

am See. In der idyllischen Landschaft<br />

der Halbinsel Höri tankt er neue Ener-<br />

17 spielte er in der ersten Mannschaft<br />

der DJK, mit der er von der Kreisklasse<br />

bis in die Oberliga marschierte. Zwischenzeitlich<br />

gewann Karl-Heinz<br />

Kech sogar die Europameisterschaft<br />

mit der DJK-Nationalmannschaft.<br />

Dann folgte allerdings eine längere<br />

Pause: Der Sport musste der Spedition<br />

weichen, der Handballer Kech aus der<br />

Münchriedhalle wurde zum Unternehmer<br />

Kech <strong>im</strong> Industriegebiet.<br />

1983 gründete<br />

er dort Kech-Transport<br />

mit fünf Angestellten,<br />

mittlerweile beschäftigt<br />

er 110 Mitarbeiter, darunter<br />

auch DJK-Trainer<br />

Thomas Zilm und Spieler<br />

Benjamin Daemgen.<br />

Als Kech sich <strong>im</strong> Geschäftsleben<br />

etabliert<br />

und einen Geschäftsführer<br />

engagiert hatte, fand<br />

der gebürtige Tengener<br />

wieder zurück zum<br />

Handball. Sein Sohn Daniel<br />

fing in der Jugend<br />

der HSG Singen/Gottmadingen<br />

an, und so beschloss<br />

der Vater, auch<br />

wieder aktiv zu werden.<br />

Ein Jahr später wurde die<br />

Spielgemeinschaft der Handballer aus<br />

Singen und Gottmadingen aufgelöst.<br />

Der Startschuss für Karl-Heinz Kechs<br />

zweite Karriere, die als Fan und Förderer.<br />

Zunächst stieg er mit dem Audi Zentrum<br />

Singen als Hauptsponsor ein.<br />

„Aufgrund meiner guten Beziehungen<br />

zur Wirtschaft lag dies nahe“, sagt er.<br />

Als überehrgeizigen Mäzen definierte<br />

Kech sich aber nie. „Man muss die<br />

Möglichkeiten sehen, wie man den<br />

Verein unterstützen kann. Wir können<br />

keine Sprünge machen, alles muss in<br />

geordneten Bahnen verlaufen“, sagt<br />

er, „ich will nicht, dass der Verein aus<br />

falschem Ehrgeiz finanziell in die Bredouille<br />

gerät.“ Doch Kechs Engagement<br />

geht weit über das Sponsoring<br />

hinaus – ideell, nicht finanziell. Er<br />

selbst bezeichnet sowohl den Hand-<br />

Zwischen auf Hochglanz polierten Edelkarossen fühlt sich Fridolin Koltes blendend. Seit 20 Jahren erfüllt der gelernte KFZ-Mechaniker <strong>im</strong> Autosalon Singen<br />

exklusive Fahrzeugwünsche. Bugatti, Rolls-Royce, Maserati – bei Koltes bekommen zahlungskräftige Kunden jedes Traumauto. Bild: Traudel Fauss<br />

gie für den stressigen Alltag. Außerdem<br />

schwört der Unternehmer auf gesunde<br />

Ernährung und ist Verfechter<br />

von Rohkost.<br />

Nach harter 80-Stunden-Arbeitswoche<br />

flitzt Fridolin Koltes powerwalkend<br />

am See entlang. Anschließend<br />

relaxt er in der Sauna, auf seiner<br />

großzügigen Terrasse oder auf dem<br />

Boot. Nur manchmal träumt er davon,<br />

als Schafhirte quer durch Europa zu<br />

ballclub als auch das eigene Unternehmen<br />

als „mein Herzblut“. So packt<br />

die Familie Kech mit an, wo sie nur<br />

kann: Karl-Heinz ist neuen Spielern<br />

bei der Job- und Wohnungssuche sowie<br />

der Überwindung bürokratischer<br />

Hürden behilflich. Doch er weiß: „Ohne<br />

die Unterstützung meiner Frau ginge<br />

das gar nicht. Sie hilft <strong>im</strong>mer mit,<br />

bei den He<strong>im</strong>spielen steht sie sogar<br />

hinter der Theke oder an der Kasse.“<br />

Seit 42 Jahren ist Karl-Heinz Kech<br />

Mitglied der DJK Singen, und er weiß,<br />

was er dem Mannschaftssport zu verdanken<br />

hat. „Ich habe viel vom Handball<br />

gelernt. Gerade was Ehrgeiz und<br />

Teamgeist angeht“, sagt er. So half der<br />

Handballer Kech dem Unternehmer<br />

Kech dabei, seine Firma zu etablieren,<br />

wie der Unternehmer Kech den Handballern<br />

der DJK hilft.<br />

Und dann gab es doch noch einen<br />

Abend, an dem beide Kechs in Erscheinung<br />

traten, der Unternehmer<br />

und der Handballförderer. Es war ein<br />

He<strong>im</strong>spiel der DJK <strong>im</strong> Oktober: Die<br />

Bewirtung der Fans übernahmen – die<br />

Mitarbeiter der Spedition.<br />

Kech-Transport<br />

1983 gründet der Speditionskaufmann<br />

Karl Heinz Kech die<br />

Firma Kech-Transport. Das Unternehmenskonzept<br />

fokussiert sich<br />

von Anbeginn auf die Zulieferlogistik<br />

für die Automobilindustrie. Seit<br />

März 2001 ist Kech-Transport am<br />

neuen Standort in der Singener<br />

Robert-Bosch-Straße 5 angesiedelt.<br />

Inzwischen wickelt die Firma mit 110<br />

Mitarbeitern die täglichen Verkehre<br />

von und nach Italien, Schweiz,<br />

Liechtenstein, Vorarlberg, Osteuropa,<br />

sowie auf innerdeutschen<br />

Strecken ab. Zu den Auftraggebern<br />

zählen VW, Audi, Skoda, Lamborghini<br />

und Da<strong>im</strong>ler-Chrysler. (fei)<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.kech-transport.de<br />

wandern. Andererseits kann sich der<br />

Verkäufer von Nobelkarossen wie Ferrari,<br />

Porsche, Mercedes, Rolls-Royce,<br />

Bugatti, Jaguar und Maserati ein Leben<br />

ohne schickes Auto überhaupt<br />

nicht vorstellen. Privat ist er zur Zeit in<br />

einem Bentley Continental unterwegs.<br />

Während Deutschland jammert,<br />

geht Koltes unbeirrbar seinen Weg.<br />

Schritt für Schritt baute er sein Unter-<br />

nehmen auf und ist stets auf der Suche<br />

nach neuen Märkten. So liefert er jetzt<br />

exklusive Nobelfahrzeuge nach Russland,<br />

ins Baltikum, nach Armenien<br />

und Georgien. Täglich beweist der Singener<br />

Geschäftsmann, dass Erfolg<br />

auch in schwierigen Zeiten möglich<br />

ist. Autofans aus aller Welt, darunter<br />

viele Prominente und Künstler, kaufen<br />

ihr Traumauto bei ihm in Singen. Der<br />

Kontakt zu Malern brachte Fridolin<br />

Koltes auf die Idee, eine eigene Edition<br />

mit schicken Autos herauszubringen<br />

und Ferrari abstrakt und in leuchtenden<br />

Farben zu verewigen.<br />

„Deutschland ist stark“, sagt der agile<br />

Unternehmer. Von Politikern<br />

wünscht er sich mehr positive Signale.<br />

Außerdem sollten bereits Kinder und<br />

Jugendliche lernen, auf eigene Leistungen<br />

stolz zu sein und die anderer<br />

zu respektieren.<br />

Im Alltag führt Karl-Heinz Kech (kleines Bild) eine Spedition mit 110 Mitarbeitern, in seiner Freizeit unterstützt er<br />

die Handballer der DJK Singen. Bilder: Koch/Feiertag


Menschen<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 19<br />

„Eigentlich wollte ich<br />

Jura studieren. Aber ich<br />

bekam keinen Studienplatz.“<br />

FRANZ GUCK<br />

Endlich Zeit zum Golfen. Für die geistige Fitness besucht<br />

Franz Guck Kurse an der Uni Freiburg.<br />

Bild: privat<br />

◆ Warum der frühere IG Sprühtechnikchef Franz Guck wieder zur Uni geht<br />

Von Justus Obermeyer<br />

Über 27 Jahre war Franz Guck Geschäftsführer<br />

bei der IG Sprühtechnik<br />

in Wehr und verantwortlich<br />

für den steten Aufstieg der Firma. Nun<br />

geht Guck in den Ruhestand – und<br />

fängt noch einmal an der Universität<br />

neu an. Wie der ehemalige Ministerpräsident<br />

Erwin Teufel erfüllt sich<br />

der 63-Jährige damit einen lang gehegten<br />

Wunsch. An der Albert-Ludwigs-Universität<br />

Freiburg hat sich<br />

Guck in Politischer Wissenschaft und<br />

Volkswirtschaftslehre eingeschrieben.<br />

Im Gegensatz zu Teufel brauchte<br />

Guck für die Immatrikulation aber<br />

keine Sondergenehmigung, denn<br />

ein Diplom in Betriebswirtschaftslehre<br />

hat der Unternehmer schon<br />

seit 1970 in der Tasche. „Eigentlich<br />

wollte ich Jura studieren, denn für<br />

die Rechtswissenschaft hatte ich<br />

schon <strong>im</strong>mer ein besonderes Faible.<br />

Leider bekam ich für dieses Semester<br />

keinen Studienplatz“, so<br />

„Es hat Spaß gemacht,<br />

was auf die Beine zu stellen“<br />

◆ Hermann Frese gibt nach Präsidentschaft <strong>im</strong> Einzelhandelsverband Südbaden ab<br />

Von Karl-Heinz Zurbonsen<br />

Fleißig war er <strong>im</strong>mer, als Kaufmann<br />

in seinem Pssst-Bettenhaus und<br />

in seinem Geschäft für Tapeten und<br />

Stoffe ebenso wie als aktives Mitglied<br />

der Freiburger Gesellschaft. In seinen<br />

besten Zeiten bekleidete Hermann<br />

Frese, wie er selbst aufzählt, 42 Vorstands-<br />

und Ehrenämter.<br />

Seine Ehefrau habe dieses Engagement<br />

all die Jahre nie kritisiert, erzählt<br />

Hermann Frese, „aber ich habe es<br />

auch <strong>im</strong>mer vermieden, sie vorher zu<br />

fragen.“ Immer, wenn er gerufen wurde,<br />

dann ist er auch angetreten. „Es<br />

hat mir Spaß gemacht, was auf die Beine<br />

zu stellen. Doch persönliche Motive<br />

hatte ich nie“, resümiert das streng<br />

katholisch geprägte Freiburger Urgestein,<br />

„es macht durchaus Sinn, dass<br />

einer viele Bereiche abdeckt, dann<br />

geht auch was!“<br />

Hermann Frese war unter anderem<br />

IHK-Präsident, Vorsitzender der Freiburger<br />

Regiogesellschaft und einer der<br />

Gründerväter der zivilen Nutzung des<br />

Flugplatzes Lahr und ist noch <strong>im</strong>mer<br />

aktiv für den Handel, die Universität,<br />

den Euroairport, für Kunst, Kultur und<br />

Kirche tätig. Jetzt gibt der gebürtige<br />

Freiburger auch sein letztes wichtiges<br />

öffentliches Amt ab – weil er muss.<br />

Die Satzung des südbadischen Einzelhandelsverbandes<br />

schreibt vor,<br />

dass sein Präsident <strong>im</strong> Alter von 68<br />

Jahren oder älter nicht mehr wiedergewählt<br />

werden darf. Der Kaufmann<br />

und Diplom-Volkswirt aus Freiburg ist<br />

bereits 69 Jahre und schon 27 Jahre <strong>im</strong><br />

Amt. Ende November legt er endgültig<br />

den Vorsitz <strong>im</strong> südbadischen Einzelhandel<br />

nieder. „Jetzt reicht’s auch“,<br />

bilanziert Frese, „wenn mir einer 1978<br />

gesagt hätte, Du machst das bis 2005,<br />

dann hätte ich ihn für verrückt erklärt!“<br />

Aber niemand seiner rund 3 000 Kollegen<br />

zwischen Durmershe<strong>im</strong>, Lörrach<br />

und Konstanz hat <strong>im</strong> Laufe der<br />

Jahre Anspruch auf die Präsidentschaft<br />

angemeldet. „Da stand niemand<br />

Schlange. Es waren alle froh,<br />

dass einer den Kopf hingehalten hat“,<br />

vermutet Frese, „da hat mich keiner<br />

mitleidig angesehen oder gesagt, der<br />

ist zu lange <strong>im</strong> Amt.“ Und mit Blick auf<br />

das Ende seiner Amtszeit formuliert er<br />

selbstbewusst an die Adresse seines<br />

schon ausgeguckten und in Freiburg<br />

zu suchenden Nachfolgers, der brauche<br />

nichts gravierend anders zu machen<br />

als er. Der Verband sei auch dank<br />

der guten Arbeit von Hauptgeschäftsführer<br />

Manfred Noppel bestens auf<br />

die Veränderungen und Herausforderungen<br />

am Markt eingestellt.<br />

Der studierte Kaufmann gilt als<br />

streitbar und Funktionär mit schneller<br />

Zunge. Er liebt es, sich flapsig-kritisch<br />

oder nassforsch zu artikulieren, zum<br />

Beispiel über die Qualitäten Offenburgs<br />

und Singens als Oberzentrum<br />

oder über die Gründe für Geschäftsleerstände<br />

in der von Russlanddeutschen<br />

überbevölkerten Ortenaustadt<br />

Rückzug<br />

nach 27<br />

Jahren:<br />

Frese hört<br />

als Präsident<br />

des<br />

Einzelhandelsverbandes<br />

auf.<br />

Bild: Zurbonsen<br />

Lahr. Auch an der aktuellen Lage seiner<br />

He<strong>im</strong>atstadt gäbe es viel zu bemängeln,<br />

räumt Frese ein, doch er<br />

ringt sich nur zu einer braven Kritik<br />

am Rathauschef durch: „Freiburg<br />

braucht eine klare Handschrift und<br />

neue Impulse!“ Es sei für ihn nicht klar<br />

erkennbar, in welche Richtung sich<br />

Freiburg nach der Ära Böhme entwickeln<br />

werde. Er spüre jedoch, dass die<br />

Stadt die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit<br />

erreicht habe. Doch deutlicher<br />

wolle er nicht werden, räumt der milde<br />

Frese ein, schließlich sei er mit dem<br />

alten und dem neuen OB befreundet.<br />

Selbstkritisch gibt der einflussreiche<br />

Einzelhändler zu: „So vorsichtig war<br />

ich früher nie!“ Vorbei sind auch die<br />

Zeiten, dass sich der 69-Jährige <strong>im</strong>mer<br />

noch als flotten Typ in Szene setzt. Vor<br />

seiner Herzoperation stieg er gelegentlich<br />

sogar in der Freiburger Öffentlichkeit<br />

auf ein neumodisches<br />

Kickboard, um zu zeigen, dass er es<br />

versteht, sich auch auf jungem Parkett<br />

Student auf dem Golfplatz<br />

gut zu bewegen.<br />

Umbrüche kennzeichneten Freses<br />

Präsidentschaft. Er musste den teilweise<br />

sehr kleinteiligen und unbeweglichen<br />

Einzelhandel in Südbaden und<br />

insbesondere in der Breisgaustadt auf<br />

die Konkurrenz durch Kaufhäuser,<br />

durch Einkaufsmärkte auf der grünen<br />

Wiese und aus dem Internet einstellen.<br />

„Viele Alteingesessene waren<br />

nicht mehr leistungsfähig und sind<br />

von der Bildfläche verschwunden“, so<br />

Freses nüchterne Beschreibung, „aber<br />

es war nicht alles Neue negativ, was<br />

das Alte verdrängte.“<br />

Auf Frese waren nicht <strong>im</strong>mer alle<br />

Händler gut zu sprechen. Er war es,<br />

der Fielmann ins Städtle holte. Dem<br />

Filialisten vermietete er sogar das Erdgeschoss<br />

seines eigenen Stammhauses<br />

am Rathaus. Für die Freses ein einträgliches<br />

Geschäft, für die kleinen<br />

Optiker eine übermächtige Konkurrenz.<br />

Trotzdem waren ihm seine Kollegen<br />

nicht auf Dauer gram. Sie honorierten<br />

über die Jahre hinweg, dass er<br />

ihre Interessen kompetent und kämpferisch<br />

vertreten hat. Er selbst betont<br />

<strong>im</strong> Rückblick auf seine Amtszeit, er habe<br />

mit Vorliebe die Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Kontaktpflege betrieben. So<br />

war er in Freiburg maßgeblich an der<br />

Einführung des Zentren- und Märktekonzeptes<br />

beteiligt, das heute als beispielhaft<br />

in ganz Deutschland gilt.<br />

Für seine Verdienste um die Wirtschaft<br />

am Oberrhein ist Hermann Frese<br />

schon mehrfach geehrt worden – so<br />

mit der Ehrenpräsidentschaft in der<br />

IHK und der Regiogesellschaft, mit<br />

dem Bundesverdienstkreuz Erster<br />

Klasse und mit der Goldenen Ehrennadel<br />

des Hauptverbandes des Deutschen<br />

Einzelhandels, den er auf Landesebene<br />

in Baden-Württemberg weiterhin<br />

als Vizepräsident vertritt. Wenn<br />

er sich jetzt nach und nach aus der<br />

Lobbyarbeit zurückziehe, dann werde<br />

er nicht unter Langeweile leiden. Sein<br />

Wunsch ist es, sich mehr seinen Refugien<br />

in Falkau <strong>im</strong> Hochschwarzwald<br />

und an der spanischen Costa Brava<br />

widmen und mit seiner Frau Reisen in<br />

interessante Länder, zum Beispiel Jemen,<br />

antreten zu können. „Nach Ämtern<br />

strebe ich nicht mehr“, verrät<br />

Hermann Frese: „Im Grunde bin ich<br />

faul und gar nicht fleißig – das dürfen<br />

Sie ruhig schreiben!“<br />

Guck über seine Fächerwahl. Eine erste<br />

Vorlesung über Außenhandel – ausgerechnet<br />

das Thema seiner Diplomarbeit<br />

vor 35 Jahren – hat Guck schon<br />

gehört und er ist von den ersten Eindrücken<br />

seines neuen Uni-Alltags begeistert:<br />

„Es ist sehr interessant, den<br />

theoretischen Überbau dazu vermittelt<br />

zu bekommen, was man jahrzehntelang<br />

in der Praxis erlebt hat.“<br />

Keine Studentenbude<br />

Allerdings schränkt er auch ein, dass<br />

sich das Universitätsleben seit den<br />

Jahren seines ersten Studiums sehr<br />

verändert hat. Allein die Zahl der Studenten<br />

habe sich vervielfacht und die<br />

Anforderungen seien viel komplizierter<br />

geworden. „Bewundernswert, wie<br />

die jungen Leuten das alles organisiert<br />

kriegen.“ Die unangenehmen Begleiterscheinungen<br />

der Massenuniversität,<br />

das Schlangestehen in der Mensa<br />

oder in der Studenten-Cafeteria erspart<br />

sich Guck deshalb und genießt<br />

zwischendurch lieber ein Mittagessen<br />

<strong>im</strong> Restaurant. Eine eigene „Studentenbude“<br />

wird Guck auch nicht beziehen.<br />

„Das hat so etwas von einem<br />

Mönchsleben“, sagt der 63-Jährige<br />

und lacht, „da gönne ich mir den Luxus<br />

und fahre zwei Mal in der Woche<br />

nach Freiburg.“<br />

Doch was treibt den erfolgreichen<br />

Unternehmer noch einmal an die Universität?<br />

„Es geht mir nicht um einen<br />

Abschluss, sondern darum, geistig<br />

nicht abzuschlaffen.“ Der Gefahr, <strong>im</strong><br />

Ruhestand in ein Loch zu fallen, ist<br />

sich Guck bewusst. Schon lange hat er<br />

sich auf diesen Schritt vorbereitet. Eigentlich<br />

sah seine Lebensplanung den<br />

Abschied schon mit 59 Jahren vor,<br />

aber wichtige unternehmerische Aufgaben<br />

zwangen ihn zum Weitermachen.<br />

Ein neuer Eigentümer - ein dänisches<br />

Investment-Konsortium - hat-<br />

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te die IG Sprühtechnik übernommen<br />

und wollte Guck in verantwortlicher<br />

Position behalten. Also verlängerte er<br />

seinen Vertrag noch einmal um vier<br />

Jahre.<br />

Fleiß und Verlässlichkeit sind auch<br />

die Tugenden, die Guck als das Erfolgsrezept<br />

der IG Sprühtechnik bezeichnet:<br />

„Es mag vielleicht etwas tradiert<br />

klingen: Wesentlich ist die Verlässlichkeit<br />

gegenüber Kunden und<br />

Lieferanten.“ Seriosität, Pünktlichkeit<br />

und hohe Qualität sind für Guck die<br />

Merkmale, die den Erfolg ausmachen.<br />

„Damit sind wir über die Jahre zu einer<br />

positiven Marke geworden.“<br />

Dass der Übergang in den Ruhestand<br />

für einen Aktiven wie ihn nicht<br />

einfach wird, weiß´ Guck. „Der Wechsel<br />

ist für jeden schwierig, der engagiert<br />

gearbeitet hat.“ Deshalb bleibt er auch<br />

in den nächsten Jahren noch beratend<br />

für die IG Sprühtechnik tätig. „Eine<br />

Alibi-Funktion“ nennt Guck diese Aufgabe<br />

augenzwinkernd, die er nur angenommen<br />

habe, „damit ich denken<br />

kann, ich werde noch gebraucht.“<br />

Obwohl er leidenschaftlich gerne<br />

Golf spiele, wisse er, dass dies als Lebensinhalt<br />

nicht ausreiche. „Die Idee<br />

eines Seniorenstudiums fand ich <strong>im</strong>mer<br />

sehr reizvoll, deshalb war meine<br />

Firma auch Sponsor der ersten Seniorenhochschule<br />

in Holzen.“ Hier hätte<br />

er gerne selbst Kurse belegt, mittlerweile<br />

musste die Einrichtung allerdings<br />

Insolvenz anmelden, so dass<br />

Guck nur ein ordentliches Studium an<br />

der Universität blieb. Letztlich gab seine<br />

Ehefrau Jutta Guck den Anstoß, das<br />

Studium in Angriff zu nehmen. „Sie<br />

hat mich <strong>im</strong>mer sehr gefördert und<br />

unterstützt auch diese Idee.“ Sie wird<br />

ihn öfters nach Freiburg begleiten und<br />

einen Einkaufsbummel machen, während<br />

ihr Mann <strong>im</strong> Hörsaal sitzt.<br />

Wenn zwischen den Seminaren und<br />

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Vorlesungen noch Zeit bleibt, möchte<br />

Guck auch wieder den Golfschläger<br />

schwingen und sein Handicap verbessern.<br />

„Wir haben eine der schönsten<br />

Golflanlagen in der ganzen Region“,<br />

schwärmt er vom Golf-Club Rickenbach,<br />

dessen Vorsitzender er schon<br />

einmal war. „Mein Drive ist <strong>im</strong>mer<br />

noch sehr gut, aber das Feinspiel muss<br />

ich noch verbessern“, erklärt er seinen<br />

sportlichen Ehrgeiz. Schon als Chef<br />

der IG Sprühtechnik habe er oft mit<br />

Geschäftspartnern gegolft. „Ganz ohne<br />

Klischee: Wir haben da nicht übers<br />

Geschäft gesprochen. Aber man lernt<br />

dabei seine Geschäftspartner einfach<br />

menschlich besser kennen und schätzen.“<br />

Das Schönste am Golfen sei aber,<br />

dass er den Sport gemeinsam mit seiner<br />

Frau betreiben könne.<br />

Im Frühjahr nach Namibia<br />

Einem weiteren Hobby will er in Zukunft<br />

ebenfalls verstärkt nachgehen:<br />

dem Reisen. „Als Offizier der Marine<br />

war ich schon viel in der Welt unterwegs,<br />

das hat sich <strong>im</strong> Beruf fortgesetzt.“<br />

Ob in Afrika, den USA oder <strong>im</strong><br />

asiatischen Raum: Überall hat die Firma<br />

Geschäftspartner, die Guck schon<br />

besuchte und dann seinen Urlaub anschloss.<br />

Südamerika sei für ihn noch<br />

ein weißer Fleck auf der Landkarte, erzählt<br />

Guck. Früher sei er abenteuerlustiger<br />

gewesen, heute bevorzuge er<br />

komfortablere Reisen. So war er bei<br />

der Jungfernfahrt der „Queen Mary 2“<br />

an Bord – auch für ihn als Fregattenkapitän<br />

der Reserve ein besonderes<br />

Erlebnis. Im kommenden Frühling<br />

steht Namibia auf dem Reiseplan, <strong>im</strong><br />

Winter geht es zum Skifahren ins Unterengadin.<br />

Dass es Franz Guck <strong>im</strong> Ruhestand<br />

jemals langweilig werden könnte, oder<br />

dass er in ein Loch fallen könnte – unvorstellbar.


Menschen<br />

Seite 20 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Leute<br />

DGB<br />

Christmann bleibt Chef<br />

Gottfried Christmann ist von der<br />

DGB-Regionsdelegiertenversammlung<br />

erneut zum RegionsvorsitzendenBodensee-Oberschwaben<br />

gewählt worden. Er<br />

wandte sich gegen eine neoliberale<br />

Wirtschaftspolitik. In<br />

seinem Rechenschaftsbericht<br />

stellte er Defizite der Gewerkschaften<br />

in ihrer Öffentlichkeitsund<br />

Informationsarbeit fest. (wex)<br />

EHRENMEDAILLE<br />

Denk geehrt<br />

Stephan Denk ist die Ehrenmedaille<br />

der Stadt Wehr verliehen<br />

worden. Er wurde für sein wirtschaftliches,<br />

soziales und kulturelles<br />

Engagement geehrt. Denks<br />

größte Leistung für die Stadt war<br />

die Sicherung seiner Firma am<br />

Standort Wehr. Denk, Jahrgang<br />

1943, gehört zur vierten Generation<br />

einer Textilunternehmerfamilie,<br />

deren Brennet AG der größte<br />

Arbeitgeber am Ort ist. Seit 1991<br />

ist Denk Geschäftsführer, unter<br />

ihm wurden rund 125 Millionen<br />

Euro in die Standorte Brennet,<br />

Wehr, Bad Säckingen und Hausen<br />

<strong>im</strong> Wiesenthal investiert. (sk)<br />

INTERNET<br />

Partner gesucht<br />

Eine Top-Platzierung in den<br />

Internetsuchmaschinen ist Gold<br />

wert und kann effektiver sein als<br />

teure Werbung. Jürgen Watzinger<br />

ist Suchmaschinenopt<strong>im</strong>ierer, er<br />

führt Unternehmen an die Spitze<br />

des riesigen Internet-Daten-<br />

Eisbergs. Vor zwei Jahren hatte<br />

sich Watzinger selbstständig<br />

gemacht. Heute sucht er einen<br />

Partner (nicht als Mitarbeiter) für<br />

eine Bürogemeinschaft, bevorzugt<br />

Web-Designer oder Programmierer.<br />

(sk)<br />

Kontakt: Hauptstraße 56b, Immenstaad,<br />

07545/949490, oder:<br />

juergen@watzinger.org<br />

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IG SPRÜHTECHNIK<br />

Guck folgt Guck<br />

Der langjährige Geschäftsführer<br />

der Wehrer IG Sprühtechnik Franz<br />

Guck sowie der Herstellungsleiter<br />

der Pharmaabteilung, Giselher<br />

Warnke, sind verabschiedet<br />

worden. Der 63-jährige Franz<br />

Guck, seit 1978 in der Leitung des<br />

Unternehmens, ging in den Ruhestand<br />

und übergab die Aufgaben<br />

an seinen Sohn Andreas Guck<br />

sowie an Klaus Broecker. Nachfolger<br />

von Warnke wurde Walter<br />

Schmidt. 1976 entstand der Abfüller<br />

von Spraydosen IGS, als sich<br />

die damalige Eigentümerin – die<br />

Dynamit Nobel – von der Aerosol-<br />

Sparte trennen wollte und die<br />

Mitarbeiter sie selbst übernahmen.<br />

(job)<br />

NEUBAU<br />

Ein He<strong>im</strong> für Echsen<br />

Im Dezember will der Jungunternehmer<br />

Tom Groß sein Geschäft<br />

<strong>im</strong> Mühlinger Gewerbegebiet<br />

„Bruckwiesen“ eröffnen. Groß<br />

baut Terrarien, maßgeschneidert<br />

in allen Größen. Bislang produziert<br />

Groß Terrarien in Aach.<br />

„Reptilien sind ein Markt, der<br />

stetig wächst“, erklärt Groß, der<br />

hofft, dass er mit seinen Produkten<br />

auf große Nachfrage stößt.<br />

(sk)<br />

MUTMACHER DER NATION<br />

Bauer in Berlin<br />

Fritz-Heinrich Bauer aus Friedrichshafen<br />

nahm als Landessieger<br />

Baden-Württemberg an der Mutmacher-Gala<br />

der bundesweiten<br />

Mittelstandsinitiative „Mutmacher<br />

der Nation“ in Berlin teil.<br />

Dort wurden die mutigsten Unternehmer<br />

Deutschlands ausgezeichnet.<br />

Bauer ist Geschäftsführer<br />

der CAP-Integrations-<br />

GmbH, einer Freizeitanlage mit<br />

barrierefreiem Campingplatz,<br />

Gastronomie und Pension. Von 16<br />

Mitarbeitern haben neun eine<br />

Behinderung. (sk)<br />

Der verschwiegene Macher<br />

◆ Wie Hesta-Chef Arnold Kannenberg das alte Schiesser-Areal zu neuem Leben erweckt<br />

Freizeit gibt es nicht für Arnold Kannenberg. Der Umbau des Schiesser-<br />

Geländes n<strong>im</strong>mt den Hesta-Chef voll in Anspruch. Bild: Antes-Barisch<br />

Auch nach fast 40 Jahren:<br />

Hieber bleibt frisch<br />

◆ Wie Jörg Hieber sein Lebensmittelreich führt<br />

Von Gerd Lustig<br />

it 66 ist noch lange nicht<br />

„M Schluss“, sang einst Udo Jürgens.<br />

Und in der Tat: Lebensmittelhändler<br />

Jörg Hieber aus Binzen (Kreis<br />

Lörrach) hat sich das groß auf seine<br />

Unternehmensfahnen geschrieben.<br />

Hieber ist ein Vorzeigeunternehmer.<br />

Seine Erfolgsgeschichte begann<br />

nunmehr vor fast 40 Jahren, als der gelernte<br />

Konditormeister ein 50 Quadratmeter<br />

kleines Lebensmittelgeschäft<br />

<strong>im</strong> Steinener Ortsteil Höllstein<br />

(Landkreis Lörrach) aufmachte. Das<br />

war 1966. Heute, nach Jahren der Expansion<br />

ist der mittlerweile 66-Jährige<br />

einer der erfolgreichsten Lebensmittel-Einzelhändler<br />

Deutschlands und<br />

Chef von rund 500 Mitarbeitern einschließlich<br />

80 Auszubildender. „Da<br />

war vieles Zufall und günstige Gelegenheit“,<br />

wiegelt der Geschäftsmann,<br />

der seit geraumer Zeit schon von seinem<br />

einzigen Sohn Dieter Hieber, 34,<br />

in der Rolle des Juniorchefs unterstützt<br />

wird, ein wenig ab.<br />

In seinem Unternehmen stehen die<br />

Zeichen weiterhin auf Wachstum. So<br />

soll <strong>im</strong> nächsten Jahr ein zweiter Einkaufsmarkt<br />

mit rund 2700 Quadratmetern<br />

Fläche in der Rheinfelder Innenstadt<br />

entstehen. Geplant sind<br />

auch Märkte in Müllhe<strong>im</strong> und in<br />

Grenzach sowie ein kleiner Nahversorgungsmarkt<br />

in Wyhlen. <strong>Mehr</strong> sollen<br />

es dann allerdings nicht mehr werden.<br />

„Wir gehen grundsätzlich nicht<br />

über unseren Bekanntheitsgrad hinaus,<br />

da kann sonst viel schief gehen“,<br />

betont Hieber. Außerdem will er auch<br />

keinen Kannibalismus gegenüber seinen<br />

Mitbewerbern, wie etwa die<br />

„Schmidt’s Märkte“, die sich <strong>im</strong> Raum<br />

Hotzenwald etabliert haben.<br />

Keine Frage aber, <strong>im</strong> gesamten Dreiländereck<br />

ist der begeisterte Skisportler<br />

und Hobby-Rennradfahrer Hieber<br />

mit seinen Lebensmittelmärkten eine<br />

Institution. Unter dem Dach der Edeka,<br />

deren Aufsichts- und Verwaltungsratsvorsitzender<br />

er bis in diesem Jahr<br />

war, hat er ein kleines Imperium an<br />

Lebensmittelmärkten aufgebaut.<br />

Nicht umsonst wurde der rührige<br />

Unternehmer mit zahlreichen<br />

Preisen und Ehrungen dekoriert.<br />

Viermal erhielten Hieber-<br />

Märkte den Branchenpreis<br />

„Supermarkt des Jahres“,<br />

unter der Federführung der<br />

Fachzeitschrift „Lebensmittel<br />

Praxis“: 1994 Lörrach,<br />

1998 Weil am Rhein,<br />

2001 Schopfhe<strong>im</strong> sowie<br />

zuletzt 2004 der Markt<br />

in Lörrach. Damit zählen<br />

Hiebers Frischemärkte<br />

bereits zu den<br />

meistprämierten Unternehmen<br />

in der Republik.<br />

Kaum ein Unternehmen wurde<br />

öfter ausgezeichnet als Hiebers<br />

Frischemärkte<br />

Stolz ist Firmengründer und Weinkenner<br />

Jörg Hieber auch auf das Goldene<br />

Käsemesser sowie den „Goldenen<br />

Zuckerhut“, die höchste Auszeichnung,<br />

die in der Lebensmittelbranche<br />

vergeben wird. Und letztlich<br />

bedeutet ihm auch der „Fleisch-Oscar“<br />

aus dem Jahr 2000 etwas. Damit<br />

sei die gute Zusammenarbeit mit der<br />

Erzeugergemeinschaft Gersbach-<br />

Wies, von der Hieber seit Jahren ausschließlich<br />

Fleisch aus biologischem<br />

Anbau bezieht, ausgezeichnet worden.<br />

Und auch der „Zukunftspreis<br />

Handel“ von Wirtschaftsministerium<br />

und Handel ist Hiebers Frische-Center<br />

schon verliehen worden.<br />

Hieber wäre aber nicht Hieber, hätte<br />

er es allein auf die Preise abgesehen.<br />

Sie zu kriegen sei zwar angenehm, so<br />

der 66-Jährige, weit wichtiger sind ihm<br />

indes zufriedene Kunden. Und das erreicht<br />

der Unternehmer nicht nur<br />

durch Qualität und Frische der Produkte,<br />

sondern auch durch die Mitarbeiter.<br />

„Menschen machen das Geschäft“,<br />

heißt seine Devise. Und daher<br />

steht bei Hieber auch stets deutlich<br />

mehr Personal in Lohn und Brot als bei<br />

den Mitbewerbern. Und das, wie<br />

könnte es anders sein, in firmen-<br />

Von Claudia Antes-Barisch<br />

Die Hesta Immobilien GmbH, eine<br />

Tochter der Schweizer Hesta AG,<br />

hat das Gesicht Radolfzells verändert<br />

und wird dies weiterhin tun. „Die Hesta“,<br />

das ist heute in Radolfzell ein Synonym<br />

für Veränderung, Dynamik,<br />

Zukunft. Und: „Die Hesta“, das ist Arnold<br />

Kannenberg, der Geschäftsführer<br />

des Unternehmens.<br />

Arnold Kannenberg ist ein Macher.<br />

Nur so konnte er das Riesenprojekt<br />

stemmen, das mit der Verlegung der<br />

Schiesser-Produktion ins Ausland seinen<br />

Anfang nahm: Riesige Leerstände,<br />

ein ganzer Stadtteil verwaist und Bürger<br />

wie Stadtverwaltung paralysiert<br />

durch den Verlust hunderter Arbeitsplätze.<br />

Die Hesta kaufte Schiesser einen<br />

Großteil des Flächenbestands ab. Ein<br />

Areal, mit 13,5 Hektar um einiges größer<br />

als die Radolfzeller Altstadt und<br />

besetzt mit Gebäuden von zum Teil<br />

riesigen Ausmaßen, musste einer neuen<br />

Best<strong>im</strong>mung zugeführt werden. Da<br />

ging es nicht nur um die Aktivierung<br />

einer Industriebrache, sondern um<br />

Stadtplanung und Stadtentwicklung.<br />

Das wurde die Aufgabe von Arnold<br />

Kannenberg. Er war bei Schiesser jahrelang<br />

<strong>im</strong> technischen Management<br />

tätig gewesen, ein Allrounder, der sich<br />

nicht scheut, Verantwortung zu schultern.<br />

Zudem galt er als profunder Kenner<br />

der gesamten Anlage. 2001 hat er<br />

auf dem alten Schiesser-Areal als Ein-<br />

Mann-Unternehmen angefangen.<br />

„Die Schwerpunkte des Projektes<br />

waren zunächst die Technik und die<br />

gesamte Infrastruktur“, erklärt Kannenberg.<br />

Beispielsweise galt es, die alte<br />

zentrale Schiesser-Heizanlage in<br />

akribischer Kleinarbeit zu dezentralisieren.<br />

Dieser erste Schritt gelang, die<br />

große Kesselanlage machte einer<br />

übersichtlichen, kleinteiligen Energieversorgung<br />

Platz. Die nächste Aufgabe,<br />

die Belebung des riesigen Industriegebietes,<br />

teilte Kannenberg mit<br />

seinem zwischenzeitlich zusammen-<br />

eigener Kleidung.<br />

„Berufskleidung, also<br />

der weiße Kittel, ist<br />

zwingend notwendig“,<br />

klärt Jörg Hieber auf. Auch der<br />

Oberarzt trage seinen Kittel<br />

oder ein Kapitän seine Uniform,<br />

wenn er in die Disco<br />

geht: „Warum soll ich mich<br />

also <strong>im</strong> weißen Kittel schämen?“<br />

Eine echte Erfolgsstory hat<br />

Jörg Hieber mit seinen Frische-<br />

Centern am Hochrhein geschrieben.<br />

Der 66-Jährige beschäftigt<br />

rund 500 Mitarbeiter und<br />

trägt <strong>im</strong> Geschäft stets seinen weißen<br />

Kittel. Bild: Lustig<br />

gestellten kleinen Team und dem Radolfzeller<br />

Gemeinderat in vier Entwicklungsfelder<br />

auf: Gewerbe, Handel,<br />

Gesundheit und Freizeit, Event.<br />

Auch aus finanziellen Erwägungen<br />

begannen Kannenberg und seine Mitstreiter<br />

damit, Gewerbe anzusiedeln.<br />

„Wir haben zunächst das Gelände<br />

strukturiert unter Fixierung auf die<br />

hier verbliebenen Teile der Firma<br />

Schiesser“, erläutert Kannenberg die<br />

Vorgehensweise. Nicht ganz einfach<br />

war es, Mieter für ein Haus zu finden,<br />

das mit einer Gesamtfläche von 65.000<br />

Quadratmetern größer ist als die Messe<br />

in Friedrichshafen. Inzwischen teilen<br />

sich das amerikanische Unternehmen<br />

Dentsply und ein Logistikcenter<br />

der Spedition Dachser das Gebäude.<br />

Bis zum Jahresende wird auch die Sanierung<br />

der restlichen Schiesser-Gebäude<br />

und damit das Kapitel Gewerbe<br />

abgeschlossen sein. Es<br />

sei eben nicht möglich<br />

„Wir haben hier<br />

keinen einzigen<br />

Cent Steuergelder<br />

ausgegeben.“<br />

gewesen, zuerst das gesamte<br />

Projekt fertig zu<br />

planen und dann ohne<br />

Zeitdruck an die Realisierung<br />

zu gehen. „Planung<br />

und Umsetzung<br />

müssen gleichzeitig<br />

laufen“, sagt Kannenberg.„Scheibchenweise“,<br />

wie man es sich anfangs vorgestellt<br />

habe, gehe hier nichts. „Vieles<br />

musste parallel umgesetzt werden,<br />

obwohl ich es eigentlich hintereinander<br />

geplant hatte.“<br />

Mittlerweile ist auch die Entwicklung<br />

des Handels auf dem ehemaligen<br />

Schiesser-Areal so gut wie abgeschlossen.<br />

Der Jahrhundertbau als wichtiges,<br />

von der Hesta und Kannenberg<br />

gewolltes Bindeglied zwischen der Radolfzeller<br />

Altstadt und dem Herstellerverkaufszentrum<br />

<strong>im</strong> Herzen des ehemaligen<br />

Fabrikgeländes hat auch<br />

Zweifler davon überzeugt, dass hier<br />

nicht jemand sein eigenes Süppchen<br />

kochen will auf Kosten der Altstadt-<br />

Einzelhändler. Die auch von den<br />

Nachbarstädten lange mit Misstrauen<br />

ARNOLD KANNENBERG,<br />

HESTA-GESCHÄFTSFÜHRER<br />

beäugte Idee zum Herstellerverkaufszentrum<br />

kam, wie der Hesta-Chef erklärt,<br />

durch die Notwendigkeit eines<br />

neuen Domizils für den Schiesser-<br />

Werksverkauf zustande. „Wir haben<br />

uns lange mit der Idee beschäftigt und<br />

herausgefunden, dass in Deutschland<br />

ein Markt für solche Artikel da ist – von<br />

Hersteller- wie von Käuferseite“, sagt<br />

Arnold Kannenberg und ist überzeugt,<br />

dass das HVZ ein Baustein ist, um wieder<br />

Kaufkraft nach Radolfzell zu ziehen.<br />

Zwei der vom Hesta-Team anvisierten<br />

Entwicklungsfelder sind also <strong>im</strong><br />

Wesentlichen abgeschlossen. Neben<br />

den genannten großen Unternehmungen<br />

gibt es noch eine ganze Reihe<br />

kleinerer: Eine von der Schiesser AG<br />

und Hesta renovierte Kinderkrippe<br />

zum Beispiel, in der die Schiesser-Mitarbeiter<br />

ihren Nachwuchs unterbringen<br />

können. Oder die<br />

Vermietung von Künst-<br />

lerateliers in früheren<br />

Schiesser-Räumen. Besondersbemerkenswert:<br />

Die Wiederbelebung<br />

des Areals<br />

stemmte Kannenberg<br />

ohne einen Cent öffentlicher<br />

Zuschüsse.<br />

„Im gesamten Projekt<br />

stecken keinerlei Steuermittel“, betont<br />

der Hesta-Geschäftsführer.<br />

Über sich selbst spricht Arnold Kannenberg<br />

nicht gerne. Immerhin räumt<br />

er ein, dass er ein „Teamspieler“ sei, einer,<br />

der <strong>im</strong>mer bestrebt ist, die Projekte<br />

vorab mit allen Beteiligten zu besprechen.<br />

Und der auch bei Widerständen<br />

nicht aufgibt. Dass „das Projekt“<br />

seinen ganzen Arbeitseinsatz fordert,<br />

liegt auf der Hand: Freizeit ist<br />

nicht. Die letzten Jahre nicht und die<br />

nächsten wohl auch nicht. Eine Stadt<br />

zu verändern kostet Zeit und Kraft. Als<br />

nächstes stehen die Themen Gesundheit<br />

und Freizeit an, von Kannenberg<br />

längst in verschiedenen Richtungen<br />

bewegt. Er wird dafür sorgen, dass es<br />

spannend bleibt in Radolfzell.


Menschen<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 21<br />

Rainer Breidenbach<br />

neuer Vertriebsleiter<br />

bei MTU<br />

Rainer Breidenbach<br />

Friedrichshafen (sk) Rainer Breidenbach<br />

ist neuer Geschäftsführer Vertrieb<br />

der MTU Friedrichshafen GmbH.<br />

Der 50-Jährige hatte diese Position<br />

schon seit dem 1. Mai 2005 kommissarisch<br />

bekleidet. Der Betriebswirt aus<br />

Bergisch-Gladbach startete nach einer<br />

Ausbildung zum Industriekaufmann<br />

seine Laufbahn be<strong>im</strong> Dieselmotorenhersteller<br />

Deutz. Von 1976 bis 2001 war<br />

Breidenbach hier in diversen weltweiten<br />

Führungspositionen <strong>im</strong> Vertrieb<br />

tätig, ab 1993 zum Beispiel als Leiter<br />

des Vertriebs Industriemotoren. 1997<br />

wurde er Vertriebsleiter und Generalbevollmächtigter<br />

der Deutz AG und<br />

rückte <strong>im</strong> Jahr 1998 in den Vorstand<br />

auf, wo er als Mitglied bis Ende 2000<br />

und danach als Berater bis Oktober<br />

2001 tätig war. Darauf koordinierte<br />

Breidenbach die Neuausrichtung der<br />

Eder Holding AG, bevor er <strong>im</strong> Sommer<br />

2002 zum Geschäftsführer der Polaris<br />

GmbH bestellt wurde. Parallel dazu<br />

war er als Berater und Aufsichtsrat für<br />

verschiedene europäische und außereuropäische<br />

Industrieunternehmen<br />

und Handelsorganisationen tätig, bevor<br />

er zum Mai 2005 die Leitung des<br />

Vertriebs der MTU Friedrichshafen<br />

GmbH übernahm.<br />

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Die 1. Wahl<br />

am Arbeitsmarkt.<br />

Vom Öko-Freak<br />

zum Weinhändler<br />

◆ Wie Peter Riegel Deutschlands größter Biowein-Importeur wurde<br />

Von Claudia Antes-Barisch<br />

Als Peter Riegel 1979 neben seinem<br />

Studium der Germanistik und der<br />

Politik in Konstanz gemeinsam mit<br />

fünf Gleichgesinnten den Niederburgladen<br />

eröffnete, hätte keiner in seiner<br />

Umgebung gedacht, dass aus dem<br />

Ökofreak einmal Deutschlands größter<br />

Importeur von Bioweinen werden<br />

würde. Er selbst schon gar nicht. Lehrer<br />

wollte er werden. Doch der kleine<br />

Laden in der Niederburg führte ihn in<br />

eine andere Richtung.<br />

Dort gab es alles, was in der damaligen<br />

Ökoszene angesagt war: eine Töpferei,<br />

Tee und natürlich Wolle.<br />

Bei einem alternativen Landwirtschaftsfest<br />

<strong>im</strong> Allgäu machte Riegel in<br />

dieser Zeit die Bekanntschaft von Leuten,<br />

die mit Wein handelten. Über sie<br />

kam er in Kontakt mit dem „Verein für<br />

deutsch-okzitanische Freundschaft“.<br />

Gegründet von deutschen Touristen,<br />

die mit der linken Szene in Frankreich<br />

sympathisierten und militanten französischen<br />

Winzern, unterstützte dieser<br />

Verein die südfranzösischen Winzer<br />

in ihrem Kampf um die Befreiung<br />

aus der Rolle der Billigfass-Weinlieferanten<br />

und für mehr regionale Identität<br />

und Autonomie. Das war die Zeit,<br />

als die Weinbauern <strong>im</strong> Languedoc in<br />

aufsehenerregenden Aktionen ihre<br />

Weine auf die Straßen kippten, weil<br />

sie, so Riegel, „unwürdige Preise“ für<br />

ihre Produkte bekamen. Peter Riegel<br />

hängte das Studium an den Nagel.<br />

Der „Verein für deutsch-okzitanische<br />

Freundschaft“ legte in Deutschland<br />

ein Netz von 220 Wein-Verkaufsstellen<br />

an, meist in alternativen oder<br />

Bioläden. Der Niederburgladen war<br />

Ihr Personaldienstleistungsunternehmen für gewerbliche,<br />

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eine von ihnen. „Wir haben unseren<br />

Wein bei einem zentralen Verteiler in<br />

Stuttgart abgeholt. Als Beigabe gab es<br />

politische Info-Blättchen,“ erzählt der<br />

51-Jährige. Die zunächst ausschließlich<br />

politisch motivierten Winzer <strong>im</strong><br />

Languedoc ließen sich nach und nach<br />

von den Vertretern der deutschen<br />

Öko-Bewegung von den Vorteilen des<br />

biologischen Weinbaus überzeugen:<br />

Die vormals um Stand und Ehre gekämpft<br />

hatten, fanden hier eine neue<br />

Herausforderung.<br />

Der aus diesen Ursprüngen<br />

entstandene<br />

Weinhandel war nach<br />

heutigen Maßstäben so<br />

etwas wie ein „Fair-Trade-Projekt“.<br />

Mit der Zeit<br />

wurde die Öko-Szene organisierter,<br />

professioneller. Inzwischen<br />

sind von all den Wein-Sammelbestellern<br />

bundesweit nur noch drei<br />

Großhändler übrig geblieben, einer<br />

davon ist Peter Riegel.<br />

Doch vor dem Erfolg lagen aufregende<br />

Jahre: Zunächst stand die Eröffnung<br />

eines Weingroßhandels <strong>im</strong> neuen<br />

Wohnort Espasingen bei Stockach<br />

an, auf einem ehemaligen Bauernhof.<br />

Peter Riegel erinnert sich: „Wenn damals<br />

die Vierzigtonner mit Wein auf<br />

den Hof kamen, wurden alle Freunde<br />

gebeten, be<strong>im</strong> Abladen zu helfen und<br />

die Weine in die Scheune zu bringen.“<br />

In den ersten Jahren musste Riegel<br />

dazuverdienen, um die Familie zu ernähren;<br />

er reparierte Fenster. „Irgendwann<br />

habe ich dann beschlossen, einen<br />

Beruf aus dem Weinhandel zu machen.<br />

Von da an wuchs er ziemlich<br />

schnell.“ Das war Anfang der neunziger<br />

Jahre. Er besuchte Winzer in Ita-<br />

lien, Österreich, Spanien, deren<br />

Adressen er über die Bioverbände<br />

erfahren hatte.<br />

Bald fing Riegel an, Weine<br />

selbst abzufüllen. Will heißen,<br />

er kaufte sie in Fässern<br />

ein und ließ sie bei Wein-<br />

Mayer in Radolfzell auf<br />

Pfandflaschen füllen. Auch<br />

dabei war zunächst die<br />

Mithilfe von Familie und<br />

Freunden gefragt. Die<br />

„Biowein muss<br />

Qualitätswein sein und<br />

nicht nur deshalb gekauft<br />

werden, weil er bio ist.“<br />

Firma wuchs und das typische Öko-<br />

Image schmolz. Das fing an mit „richtigem“<br />

Briefpapier, „richtigem“ Firmenlogo,<br />

dem „richtigen“ Auftritt<br />

nach außen eben. Abnehmer von Riegel-Weinen<br />

waren zwar <strong>im</strong>mer noch<br />

Bioläden und Szene-Kneipen, aber eine<br />

Trendwende kündigte sich an: Die<br />

Hedonisten waren auf dem Vormarsch.<br />

Die Auswahl an guten Bioweinen<br />

wurde größer, die Nachfrage<br />

ebenso und Peter Riegels Anspruch<br />

wurde höher.<br />

Er arbeitete, zunächst in Frankreich,<br />

dann auch in anderen europäischen<br />

Ländern, mit Weinexperten zusammen,<br />

um vor Ort – <strong>im</strong> Weinberg, <strong>im</strong><br />

Keller – Qualität zu sichern und um<br />

zusammen mit den Weinbauern ihr<br />

Produkt zu opt<strong>im</strong>ieren. „Ich hatte den<br />

Anspruch, dass Biowein guter Wein<br />

sein muss“, sagt Peter Riegel. „Er sollte<br />

sich mit konventionell angebauten<br />

Peter Riegel vertreibt tausend Weine aus ökologischem Anbau. Bild: Antes-Barisch<br />

Weinen messen können.“ Er organisierte<br />

Winzerreisen, eine Art Austausch<br />

zwischen italienischen und<br />

französischen Weinbauern.<br />

Als das Espasinger Weinlager aus allen<br />

Nähten zu platzen drohte und<br />

auch die kurzfristig angemietete Obsthalle<br />

nicht mehr ausreichte, zog Peter<br />

Riegel mit seiner inzwischen um einige<br />

Mitarbeiter angewachsenen Firma<br />

um nach Orsingen-Nenzingen. Das<br />

Gewerbegebiet in dem kleinen Ort<br />

hinter Stockach hatte ihn überzeugt:<br />

Der neue Firmensitz liegt idyllisch <strong>im</strong><br />

Grünen mit Blick auf das Krebsbachtal.<br />

Er ist durchweg in Ökobauweise<br />

erstellt, mit Dachbegrünung, Regenwassernutzung,<br />

Biotop. Das Gebäude<br />

sollte, so Riegel, zur Philosophie des<br />

Betriebs passen.<br />

Heute hat die Firma Peter Riegel<br />

Wein<strong>im</strong>port 30 Mitarbeiter. Sie vertreibt<br />

an die 1000 Weine aus ökologi-<br />

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Riegel ist heute der größte deutsche<br />

Biowein-Importeur. 2004 wurde<br />

er von der Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“<br />

zum „Wein-Großhändler des<br />

Jahres“ ernannt. Peter Riegel hat erreicht,<br />

was er wollte: Den Biowein salonfähig<br />

machen. „Biowein muss Qualitätswein<br />

sein und nicht nur deshalb<br />

gekauft werden, ‚weil’s bio ist’,“ ist<br />

sein Credo.<br />

Peter Riegel hat Wein schon in seinem<br />

Elternhaus kennen und schätzen<br />

gelernt. Biertrinker, sagt er, sei er noch<br />

nie gewesen. Die für sein Metier erforderlichen<br />

Kenntnisse hat er sich –<br />

ebenso wie die dazu gehörenden<br />

Sprachen – selbst beigebracht.<br />

Riegel kennt seine Weine alle, hat sie<br />

probiert und in seinem Katalog beschrieben.<br />

„Wein verstehen lernen,<br />

das ist so, wie eine Fremdsprache zu<br />

lernen.“<br />

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Technik<br />

Seite 22 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Neues<br />

REF<br />

Nullpunkthalter<br />

Einen neuen Nullpunkthalter<br />

präsentierte die Firma REF aus<br />

Deisslingen-Lauffen. Der Nullpunkthalter<br />

kostet zwischen 150<br />

und 500 Euro und wird hauptsächlich<br />

für Senkerodierung bei<br />

Kupfer- und Graphitelektroden<br />

verwendet. „Er ist auf drei Systeme<br />

adaptierbar und besteht aus<br />

gehärtetem Aluminium, hat aber<br />

die gleiche Genauigkeit wie Nullpunkthalter<br />

aus Stahl“, sagt Andreas<br />

Hoffmann (Bild) vom<br />

Marketing-Vertrieb des Unternehmens.<br />

(sk)<br />

TRUMPF<br />

Power-Weld multiflex<br />

Das gab es in dieser Größe noch<br />

nie, ein Laser, der nicht nur kleine<br />

Werkzeuge reparieren kann:<br />

„Bislang wurden Laser zur Werkzeugreparatur<br />

nur an Handarbeitsplätzen<br />

verwendet“, sagt<br />

Uwe Bonk (Bild) aus dem Vertrieb<br />

der Schramberger Trumpf Laser.<br />

Das neuartige, auf der Fakuma<br />

vorgestellte Gerät Power-Weld<br />

multiflex kann nun neben winzigen<br />

Werkstücken auch tonnenschwere<br />

Werkzeuge reparieren.<br />

Der Vorteil des neuen Lasers ist<br />

laut Bonk die „geringe Wärmeeinbringung,<br />

mit der er auch feine<br />

Nähte schweißen kann“. Etwa<br />

50 000 Euro kostet das Gerät-<br />

Hinzu kommt der Preis für den<br />

Laser. (sk)<br />

TESTO<br />

Druckluftzähler 6440<br />

Der Testo 6440 sieht aus wie ein<br />

überd<strong>im</strong>ensionaler Alkoholtester,<br />

in der Praxis misst der Druckluftzähler,<br />

wie viel Druckluft einer<br />

Industrieanlage zugeführt wird.<br />

Der Verbrauch kann so best<strong>im</strong>mt<br />

und Kompressoren gleichmäßig<br />

ausgelastet werden. „So kann<br />

man für einen gleichmäßigen<br />

Verbrauch beispielsweise Pausenzeiten<br />

versetzen“, sagt Daniel<br />

Schleer (Bild), Außendienst-<br />

Mitarbeiter Region Baden der<br />

Firma Testo aus Lenzkirch. (fei)<br />

Kunststoffmesse mit Rekorden<br />

◆ <strong>Mehr</strong> als 40 000 Fachbesucher bei Fakuma in Friedrichshafen<br />

Friedrichshafen (sk) Positiver kann<br />

die Bilanz einer Fachmesse kaum ausfallen:<br />

Rekordzahlen bei den Ausstellern<br />

wie Besuchern. Die 17. Fakuma,<br />

Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung,<br />

bleibt selbst in konjunkturell<br />

nicht einfachen Zeiten auf<br />

Wachstumskurs. An fünf Messetagen<br />

kamen 40 058 Besucher, mehr als vor<br />

zwei Jahren.<br />

Mit der Steigerung von rund zehn<br />

Prozent bei den Besucherzahlen erfuhr<br />

die gestern zu Ende gegangene<br />

Fakuma so viel Nachfrage seitens des<br />

Fachpublikums wie nie zuvor. Dazu<br />

der Veranstalter, Paul E. Schall: „Das<br />

zeigt, wie sehr die Fakuma von der<br />

Kunststoffbranche angenommen<br />

wird. Damit ist sie dieses Jahr eindeutig<br />

das wichtigste Ereignis der Kunststoffbranche<br />

Europas. Zugleich konnten<br />

unsere Erwartungen deutlich<br />

übertroffen werden.“ Dazu beigetragen<br />

hat sicherlich die klare Ausrichtung<br />

der Fachmesse auf die Kunststoffverarbeitung<br />

und die Bereiche<br />

Spritzgießen und Extrudieren.<br />

Erfolgsgarant Praxisnähe<br />

Wichtiger noch als die nackten Zahlen<br />

ist jedoch die Kompetenz der Fachbesucher.<br />

Und die kann sich sehen lassen:<br />

So sind vor allem Entscheider aus<br />

der Produktion und der technischen<br />

Geschäftsleitung auf der Fakuma anzutreffen,<br />

aber auch Produktentwickler,<br />

Qualitätsspezialisten und natürlich<br />

Maschinenbediener und Einsteller,<br />

um einige Beispiele zu nennen.<br />

Das zeigt auch die vieler Orten gelobte<br />

Praxisnähe der Fakuma, einem weiteren<br />

Erfolgsgaranten.<br />

Im Vorfeld der diesjährigen Fakuma<br />

war die gesamte Kunststoffbranche<br />

gespannt auf den Verlauf der nunmehr<br />

zum 17. Mal stattfindenden Veranstaltung,<br />

zumal in diesem Jahr erstmals in<br />

insgesamt elf Messehallen ausgestellt<br />

wurde und die Extrusionstechnik eine<br />

eigene Halle bekam. Dementsprechend<br />

rekordverdächtig war auch die<br />

Ausstellerzahl mit <strong>im</strong>merhin 1504.<br />

Nicht unwesentlich dazu beigetragen<br />

haben die ausländischen Aussteller.<br />

Dieses Jahr waren 454 ausländische<br />

Unternehmen aus 38 Ländern in<br />

Friedrichshafen vertreten – ebenfalls<br />

ein neuer Rekord. Immerhin 16,3 Prozent<br />

der über 40 000 Fachbesucher kamen<br />

aus dem Ausland.<br />

Seit ihren Anfängen <strong>im</strong> Jahr 1981<br />

Ein Barmann<br />

aus Metall<br />

Positive Bilanz der Kunststoffmesse: Veranstalter und Aussteller waren zufrieden mit der 17. Fakuma. Bild: Messe<br />

konnte sich die Fakuma bei den Ausstellerzahlen<br />

eines stetigen Zuwachses<br />

erfreuen. Sie findet <strong>im</strong>mer in den<br />

K-freien Jahren statt, wobei die Düsseldorfer<br />

K-Messe in einem dreijährigen<br />

Turnus erfolgt. Einen dauerhaften<br />

Zuwachs konnte die Fakuma auch auf<br />

der Besucherseite vermelden. Die<br />

nächste Fakuma findet vom 17. bis<br />

zum 21. Oktober 2006 statt.<br />

Die Gründe für den Erfolg der Fakuma<br />

sind zahlreich: So bietet die Fachmesse<br />

schon von jeher ein sehr hohes<br />

◆ KTW präsentiert einen Roboter, der Bier einschenkt<br />

von ingo feiertag<br />

Der Barmann ohne Gesicht lockt<br />

die Zuschauer magisch an. Zwei<br />

metallene Arme verrichten hinter einer<br />

Plexiglasscheibe monoton ihre Arbeit<br />

und ziehen die Blicke des Publikums<br />

auf sich. Die rechte Hand n<strong>im</strong>mt<br />

eine Flasche Weizenbier aus dem Regal,<br />

mit der Linken greift der Roboter<br />

nach einem Glas. Lachend kommen<br />

junge Männer angelaufen mit leuchtenden<br />

Augen. Sie beobachten, wie<br />

der Roboter das Glas abstellt und die<br />

Flasche öffnet. Es ist gut, dass die<br />

Scheibe die durstigen Messebesucher<br />

vom kühlen Gerstensaft trennt. So<br />

kann der Roboter das Glas gefahrlos<br />

ausspülen und das Bier eingießen. Er<br />

ist perfekt geschult auf diese Arbeit,<br />

die Arme aus Metall kennen jeden<br />

Handgriff. Sie schütteln die Hefe in der<br />

Flasche und setzen dem Bier routiniert<br />

die fehlende Schaum-Krone auf.<br />

Pling. Das Getränk ist servierfertig,<br />

der Roboter läutet die Barglocke. Sorgfältig<br />

wischt er die Theke. Die staunenden<br />

Männer biegen sich vor Lachen.<br />

Sie sind begeistert – ein Automat,<br />

der Bier einschenkt. Eigentlich<br />

hat ein solcher Roboter auf einer<br />

Kunststoffmesse wenig verloren. Die<br />

Firma KTW aus Friedrichshafen sieht<br />

den geschickten Barhelfer bei ihrem<br />

He<strong>im</strong>spiel denn auch eher als Gag.<br />

„Wir richten uns an das Fachpublikum“,<br />

sagt KTW-Geschäftsführer<br />

Klaus Gebert. Mit dem zwölfachsigen<br />

Bier-Einschenker wolle er zeigen,<br />

„dass auch schwierige händische Vorgänge<br />

von einem Roboter verrichtet<br />

werden können“.<br />

Klaus Gebert und der Roboter, der Bier einschenkt. Bild: Feiertag<br />

Niveau, geballte Fachkompetenz, der<br />

Fachwelt sehr gute Kontakte und Informationen<br />

– und das alles gepaart<br />

mit Praxisnähe. Dies war auch bei einem<br />

Rundgang durch die Hallen deutlich<br />

zu spüren. Besonders großen Wert<br />

wurde auf individuelle Beratung gelegt.<br />

Friedrichshafen, mit seiner Lage<br />

<strong>im</strong> Dreiländereck bietet der Fakuma<br />

zudem einen idealen Standort und<br />

lockt nicht nur Besucher aus ganz Europa,<br />

sondern auch zunehmend aus<br />

dem asiatischen Raum.<br />

17. Fakuma, Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />

Insgesamt präsentierten bei der 17.<br />

Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />

(Fakuma) in Friedrichshafen 1504<br />

Unternehmen (2003: 1395) aus 39<br />

Ländern (2003: 23) auf 67 000<br />

Quadratmeter Ausstellungsfläche ihre<br />

Produkte aus den Bereichen Spritzgießen,<br />

Extrusion, Peripherie, Roh- und<br />

Hilfsstoffe, Werkzeugbau, Software<br />

Ökonomisch<br />

und ökologisch<br />

◆ Das neue Regranulier System von HW-Tech Works<br />

von ingo feiertag<br />

Gottmadingen – Oft ist bei üblichen<br />

Kunststoff-Schneidmühlen das Mahlgut<br />

unregelmäßig, die Kosten sind<br />

hoch und das Polymer, da nicht sortenrein,<br />

minderwertig, heißt es nach<br />

Meinung der Firma HW-Tech Works<br />

aus Gottmadingen. Deren neues Thermisches<br />

Regranulier System TRS 7000<br />

aber bereite Angüsse und Ausschussteile<br />

sortenrein wieder auf. Das System<br />

arbeite leise und produziere ein<br />

Granulat, das in seiner Form einem<br />

Originalgranulat entspreche.<br />

„Der Recyclinggedanke gewinnt zunehmend<br />

an Bedeutung. Die opt<strong>im</strong>ale<br />

Nutzung der Kunststoffressourcen ist<br />

sowohl ökonomisch als auch ökologisch<br />

das Gebot der Zukunft“, sagt Angelika<br />

Wobbe, Geschäftsführerin der<br />

Firma HW-Tech Works aus Gottmadingen.<br />

Also entwickelte das Unternehmen<br />

ein Thermisches Regranulier<br />

System TRS 7000, das diese Eigenschaften<br />

vereint. „Das TRS öffnet neue<br />

Einsatzfelder, in denen regranuliertes<br />

Material eingesetzt werden kann. So<br />

bieten sich neue Chancen, kostengünstiger<br />

zu produzieren“, fährt Angelika<br />

Wobbe fort.<br />

Das TRS 7000 wird auf der Fakuma<br />

von zahlreichen neugierigen Besuchern<br />

wahrgenommen. Schließlich<br />

sind viele Unternehmer selbst betroffen,<br />

wenn es um das Thema Ausschuss<br />

geht. „Bei vielen Spritzgießautomaten<br />

ist der Materialkostenanteil sehr<br />

groß“, sagt die Geschäftsführerin, deren<br />

Mann Hans Wobbe das System<br />

TRS 7000 erfunden hat.<br />

Die einzelnen Arbeitsabläufe: Der<br />

Ausschuss wird in einem Extruder zerkleinert<br />

und schonend aufgeschmolzen.<br />

Anschließend wird das flüssige<br />

Material in einen Heißkanalbogen<br />

Angelika Wobbe vor dem neuartigen<br />

TRS 7000. Bild: Feiertag<br />

umgelenkt und <strong>im</strong> Wasserbad abgekühlt.<br />

Der Materialstrang wird dann<br />

von einem speziell konstruierten Luftduschensystem<br />

getrocknet und in einem<br />

Granulator so zerkleinert, "dass<br />

das Granulat anschließend hochwertig<br />

wieder verwendet werden kann“,<br />

wie Angelika Wobbe erklärt.<br />

„Je höherwertig das Grundmaterial,<br />

desto eher lohnt sich das Gerät“, sagt<br />

sie. Das haben bereits zahlreiche Unternehmen<br />

erkannt. „Die Nachfrage<br />

ist sehr, sehr hoch“, so Angelika Wobbe.<br />

Stabilo verwende es für seine Textmarker,<br />

und auch Playmobil gehöre zu<br />

den Kunden der Gottmadinger HW-<br />

Tech.<br />

Das TRS 7000 ist nicht ganz billig.<br />

„25 000 Euro kostet die Grundversion“,<br />

sagt Angelika Wobbe – darin enthalten<br />

sind Extruder, Kühlstrecke und<br />

Stranggranuliereinheit. „Eine Schneidemühle<br />

ist etwa 10 000 Euro günstiger“,<br />

gibt sie zu, „doch das TRS 7000<br />

amortisiert sich wegen des wieder verwertbaren<br />

Materials bereits nach etwa<br />

einem halben Jahr.“<br />

und dergleichen mehr. Darunter<br />

fanden sich zahlreiche Innovationen<br />

und nicht wenige Premieren. Auch die<br />

Zahl der Besucher stieg: 40 058<br />

Fachbesucher informierten sich über<br />

die Neuheiten und Technologien aus<br />

der Kunststoffbranche. Bei der Fakuma<br />

<strong>im</strong> Jahr 2003 waren es mit 36 152<br />

noch rund 4000 Besucher weniger.<br />

Solide Grundlage<br />

bei Bau und Planung:<br />

B2 Wincarat<br />

Donaueschingen (fei) Die Firma Bäurer<br />

aus Donaueschingen hat eine Software<br />

entwickelt, die in den Bereichen<br />

Spritzguss, Zerspannungstechnik und<br />

Druckguss alle wichtigen Prozesse der<br />

Werkzeug- und Prozessfertiger steuert.<br />

B2 Wincarat 2005 heißt das Programm,<br />

„das BWL-Abläufe von A bis Z<br />

abwickeln kann“, sagt Bäurer-Geschäftsführer<br />

Stefan Schulik. Das offene<br />

System biete „das ganze Spektrum<br />

des Datenmanagements <strong>im</strong> Unternehmen.<br />

Von der Materialwirtschaft<br />

bis zur Produktion, vom Werkzeugbau<br />

bis zum Spritzguss.“ Der Fokus bei B2<br />

Wincarat liege auf einer starken Kundenorientierung.<br />

„Wir haben eine Lösung<br />

entwickelt, dank derer der Bau<br />

oder die Planung kein Fass ohne Boden<br />

sind, sondern eine solide Grundlage<br />

haben“, sagt Geschäftsführer<br />

Schulik über das Werkzeugbau-Modul<br />

für die Kunststoffbranche.<br />

„Um Kundenaufträge schneller zu<br />

bearbeiten, die Durchlaufzeiten zu<br />

verkürzen und die Kosten zu senken,<br />

suchte das Unternehmen eine neuere,<br />

effizientere Software“, heißt es laut<br />

Bäurer. Die Lösung, B2 Wincarat, wurde<br />

mit externer Unterstützung einem<br />

Redesign unterworfen und unter den<br />

heutigen technologischen Gesichtspunkten<br />

opt<strong>im</strong>iert. Neue Features,<br />

neue Toolbars komplettieren nun die<br />

Funktionalität des Programms.<br />

Die Präsentation von B2 Wincarat<br />

auf der Fakuma. Bild: Feiertag


Technik<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 23<br />

Mit Gefühl und Intelligenz<br />

◆ Schneller zerspanen dank neuer Software des jungen Unternehmens Comara aus St. Georgen<br />

Von Volker Krause-King<br />

St. Georgen – Ein Jahrzehnt trieb das<br />

Problem die Werkzeugmaschinenbranche<br />

um: Wie lässt sich be<strong>im</strong> Bohren,<br />

Drehen und Fräsen der Prozess<br />

beschleunigen, die Qualität verbessern<br />

und der Vorschub zur Zerspanung<br />

ohne das erfahrene Händchen<br />

eines Fachmanns richtig steuern,<br />

nicht zu schnell, aber auch nicht zu<br />

langsam? Mit einer Antwort auf diese<br />

Fragen wurde die Comara KG <strong>im</strong> April<br />

2004 <strong>im</strong> Technologiezentrum in St.<br />

Georgen gegründet. „Wir hatten<br />

nichts außer der Idee“, erinnert sich<br />

der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Reiner Franke (38) an den Start vor<br />

eineinhalb Jahren, als er zusammen<br />

mit Andreas Blümel (46) die Firma<br />

gründete. Zum Anfangsteam gehörten<br />

auch Markus Gruber und Guido Brunner.<br />

Die vier kannten<br />

sich aus der Maschinenbaubranche.<br />

Zwei<br />

weitere feste und drei<br />

freie Mitarbeiter wurden<br />

engagiert, heute<br />

arbeiten acht feste und zwei freie Kollegen<br />

für Comara, nächstes Jahr soll<br />

die Belegschaft weiter wachsen.<br />

Die Idee, „von der wir nicht mal<br />

wussten, ob sie wirklich funktioniert“<br />

hat heute zwei Namen: iCut und sys-<br />

Cut heißen die beiden Computerprogramme,<br />

die CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />

„Gefühl und Intelligenz“<br />

verleihen.<br />

Comara<br />

Gegründet wurde die Firma Comara<br />

KG <strong>im</strong> April 2004 von Reiner Franke<br />

und Andreas Blümel.<br />

Derzeit gibt es acht feste und zwei<br />

freie Mitarbeiter.<br />

Die beiden Softwarepakete iCut<br />

und sysCut werden mittlerweile von<br />

namhaften CNC-Maschinenherstellern<br />

in der Optionsliste geführt,<br />

lassen sich aber auch direkt bestellen.<br />

Prinzipiell kann jede CNCgesteuerte<br />

Werkzeugmaschine<br />

damit auch nachgerüstet werden.<br />

www.comara.de<br />

r.franke@comara.de<br />

Geschäftsführer<br />

Andreas Blümel<br />

demonstriert die<br />

Anwendung der<br />

Comara-Software<br />

für CNC-gesteuerte<br />

Maschinen.<br />

Bild: Krause-King<br />

Anderthalb Jahre nach der<br />

Gründung schreibt Comara<br />

schon schwarze Zahlen.<br />

Und das funktioniert<br />

so: iCut misst die<br />

Stromschwankung<br />

am Werkzeugantrieb<br />

und zieht daraus<br />

Rückschlüsse, was an<br />

der Schnittfläche gerade<br />

passiert: Ist das<br />

Werkstück etwas dicker<br />

oder dünner als<br />

sonst, trägt der Fräser<br />

gerade viel oder wenig<br />

Material ab, könnte also einen<br />

schnelleren oder langsameren Vorschub<br />

vertragen, um Maschine und<br />

Werkzeug zu schonen, gleichzeitig<br />

aber das Max<strong>im</strong>um aus ihr herauszuholen?<br />

Diese Werte messen können<br />

auch andere Anbieter, das Comara-<br />

Produkt greift aber auch in die Maschinensteuerung<br />

ein. Egal ob die Maschine<br />

von Fanuc, Heidenhain oder<br />

Siemens gesteuert wird, die Software<br />

aus dem Schwarzwald lässt sich in die<br />

Steuerung der drei großen Anbieter<br />

auf dem Markt und bei Bedarf auch in<br />

weitere CNC-Steuerungen integrieren.<br />

Ein eigenes Bedienteil wird nicht<br />

notwendig. „Die einfache Integration<br />

unserer Software ist eine unserer Stärken“,<br />

sagt Unternehmer Reiner Franke.<br />

Das zweite Softwareprodukt ist sys-<br />

Cut. Es kann alle Prozessdaten be<strong>im</strong><br />

Zerspannen visualisieren, analysieren,<br />

opt<strong>im</strong>ieren und nicht zuletzt dokumentieren.<br />

Gerade die letzte Funktion<br />

ist beispielsweise bei Produkten<br />

für die Medizintechnik oder Luft- und<br />

Raumfahrt gefordert.<br />

Mittlerweile laufen die beiden Anwendungen<br />

von Comara in Deutschland,<br />

Indien, der Schweiz, Spanien<br />

und Ungarn. Abnehmer sind Maschinenbauer<br />

und Endkunden, unter ihnen<br />

einige namhafte Automobil- und<br />

Turbinenhersteller. Aber auch wenn<br />

die Teile groß und massiv sind, wird<br />

die Steuerung integriert, etwa für Bauund<br />

Landmaschinen, bei Gabelstaplern<br />

oder <strong>im</strong> Formen- sowie <strong>im</strong> Motorenbau,<br />

„prinzipiell lässt sich jede<br />

Noch mehr Gummiringe<br />

◆ Freudenberg baut in Oberwihl neue Produktionshalle für Dichtungsringe<br />

Von Peter Schütz<br />

Oberwihl – Ohne Dichtungsringe läuft<br />

heute nichts mehr. Die Automobilindustrie<br />

setzt ebenso auf die Gummiringe<br />

wie die Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a- oder<br />

Gebäudetechnik. Selbst in der Medizintechnik<br />

werden sie eingesetzt.<br />

„Kleinste Dichtungen für hohe Ansprüche“<br />

lautet das Credo der Firma<br />

Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik<br />

in Oberwihl. Das kleine<br />

Dorf befindet sich am westlichsten<br />

Zipfel der Gemeinde Görwihl <strong>im</strong> Hotzenwald,<br />

Südschwarzwald. Carl Freudenberg<br />

begann dort 1960 mit der<br />

Produktion von Dichtungsringen, <strong>im</strong><br />

Fachjargon auch O-Ringe genannt.<br />

Heute ist der Standort Oberwihl für<br />

die Firma Freudenberg (Hauptsitz in<br />

Weinhe<strong>im</strong>) das europäische Zentrum<br />

für die Marktentwicklung der O-Ringe.<br />

Dort befinden sich alle relevanten<br />

Funktionen vom Produktmarketing<br />

über die Entwicklung und Prozesstechnik<br />

bis hin zur ersten Serienpro-<br />

duktion. Zusätzlich werden alle Qualitätsaktivitäten<br />

und kaufmännischen<br />

Belange für O-Ringe in Oberwihl betrieben.<br />

Freudenberg Oberwihl beschäftigt<br />

rund 400 Mitarbeiter und ist<br />

somit der regional größte Arbeitgeber.<br />

Der jüngste Coup in einer langen<br />

Reihe von Entwicklungsschritten ist<br />

der Bau einer neuen Produktionshalle<br />

auf dem Werkgelände der Freudenberg<br />

in Oberwihl. Kosten: 1,5 Millionen<br />

Euro. Damit nicht genug, werden<br />

<strong>im</strong> Frühjahr die Büroräumlichkeiten<br />

Qualität <strong>im</strong> Visier: Der Geschäftsführer von Freudenberg in Oberwihl, Dieter Landgraf (links, mit Mitarbeitern).<br />

CNC-gesteuerte Werkzeugmaschine<br />

damit aus- und auch nachrüsten“, so<br />

Geschäftsführer Franke. Der Zerspanungsprozess<br />

lässt sich damit zwischen<br />

zwei und 25 Prozent beschleunigen,<br />

pro Werkzeug lässt sich die<br />

Hauptzeit um zehn bis 20 Prozent verringern.<br />

Und das OEM-Geschäft, also dass<br />

namhafte Maschinenbauer die Comara-Steuerung<br />

gleich in ihrer Optionsliste<br />

mit anbieten, läuft gerade erst<br />

richtig an. Weltweit gebe es vier Firmen,<br />

die sich mit einer derartigen<br />

Steuerung befassen, „aber in dieser<br />

Form ist unser Produkt weltweit einzigartig,<br />

was die Kombination von<br />

Überwachung, Regelung und Geschwindigkeit<br />

angeht.“<br />

Obwohl die ersten Schritte gerade<br />

aufgestockt und neue Serverräume installiert.<br />

Dieter Landgraf, seit zwei Jahren<br />

Geschäftsführer der Freudenberg<br />

Oberwihl, will mit den Investitionen<br />

die Produktionsqualität weiter steigern.<br />

„Wir wollen mehr als die Kundenanforderungen<br />

erfüllen“, erklärt<br />

er. In der neuen Halle sollen diese Ansprüche<br />

in die Tat umgesetzt werden.<br />

Als Grundlage dient dem Unternehmen<br />

die japanische Qualitätsphilosophie.<br />

Dazu gehört unter anderem klinische<br />

Sauberkeit, informiert der<br />

künftige Leiter der so genannten „Automotiveinheit“,<br />

Armin Wunderle.<br />

Wunderle war mit weiteren Mitarbei-<br />

„Wir wollen mehr leisten,<br />

als nur die Kundenanforderungen<br />

zu erfüllen.“<br />

DIETER LANDGRAF, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

DER FREUDENBERG OBERWIHL<br />

tern der Oberwihler Firma in Japan <strong>im</strong><br />

Training. Die dort gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden in der neuen Halle<br />

zum Zuge kommen.<br />

Der Erweiterungsbau verfügt über<br />

eine separate Energieversorgung und<br />

lässt durch fünffachen Luftwechsel<br />

keinen Staub in die Produktionshalle.<br />

Dort gibt es einige Neuerungen: kleine<br />

Fertigungslosgrößen von 20 000 anstatt<br />

wie bisher von 100 000 Stück,<br />

kontinuierlicher Materialfluss und so<br />

genannte Kanbansysteme, in denen<br />

der Werker und die Maschinen den<br />

Takt vorgeben und nicht irgendwelche<br />

Computersysteme. Hinzu kommt bei<br />

Fehlern die sofortige Ursachenanalyse<br />

vor Ort. „So erkennen wir Mängel sehr<br />

schnell“, erklärt Landgraf. Im Februar<br />

sollen in der neuen Halle die ersten O-<br />

Ringe hergestellt werden. Die Vorbereitungen<br />

erfolgen derzeit in einem<br />

kleinen Testraum.<br />

mal eineinhalb Jahre her sind, sieht<br />

Franke die Firma der Gründungsphase<br />

entwachsen, es werden bereits<br />

schwarze Zahlen geschrieben. Derzeit<br />

liefen drei Patentanmeldungen, ein<br />

System wird weiter entwickelt, zwei<br />

andere Anwendungen werden völlig<br />

neue Produkte sein. Weil der Konkurrenzkampf<br />

in der Branche hart ist, will<br />

das Unternehmen hier erst Details<br />

nennen, wenn die Patente erteilt sind.<br />

Um das weitere Wachstum zu finanzieren<br />

und die Vertriebsaktivitäten international<br />

auszuweiten, überlegt sich<br />

die Firma derzeit, Genussscheine mit<br />

fünfjähriger Laufzeit auszugeben. Wer<br />

einen Schein zeichnet, bekommt jährlich<br />

einen festgelegten Zinssatz und<br />

nach der Laufzeit seine Einlage zurück.<br />

Feudenberg Oberwihl produziert<br />

zusammen mit den Zweigbetrieben<br />

in Estland, Italien und England rund<br />

vier Millionen Teile pro Tag. Das ergibt<br />

jährlich 1,4 Milliarden O-Ringe in<br />

den unterschiedlichsten Größen, die<br />

Freudenberg weltweit verkauft. Damit<br />

zählt der Betrieb zu den weltgrößten<br />

Herstellern dieser Art von Dichtungsringen.<br />

In Europa liegt der Marktanteil<br />

von O-Ringen aus Oberwihl bei 25<br />

Prozent. Trotz Konkurrenz aus den<br />

Niedriglohnländern kann der Betrieb<br />

Zuwachsraten von bis zu fünf Prozent<br />

pro Jahr verbuchen. In Zahlen: Der<br />

Umsatz lag <strong>im</strong> Jahr 2004 bei 56 Millionen<br />

Euro (2003: 54,5 Millionen Euro).<br />

Geschäftsführer Landgraf prognostiziert<br />

für 2005 einen voraussichtlichen<br />

Umsatz von 58,5 Millionen Euro. Für<br />

Landgraf sind O-Ringe „eines der vielfältigsten<br />

und interessantesten Dichtungsprodukte“.<br />

Obwohl vom Aussehen<br />

schlicht und einfach sei die Funktionsauslegung<br />

gemeinsam mit den<br />

Kunden eine sehr anspruchsvolle Entwicklungsleistung.<br />

News<br />

SUNWAYS<br />

Auf Wachstumskurs<br />

Die Sunways AG in Konstanz<br />

bleibt weiter auf Wachstumskurs.<br />

Wie das Unternehmen mitteilte,<br />

kletterte der Umsatz <strong>im</strong> dritten<br />

Quartal 2005 gegenüber der gleichen<br />

Vorjahreszeit um 15 Prozent<br />

auf 23,3 Millionen Euro. Gleichzeitig<br />

ging allerdings das Ergebnis<br />

vor Zinsen und Steuern (Ebit) von<br />

1,6 Millionen auf 0,5 Millionen<br />

Euro zurück. Belastet wurde das<br />

Ergebnis nach den Angaben von<br />

den Investitions- und Anlaufkosten<br />

für die neue Produktionsstätte<br />

in Arnstadt, die Anfang<br />

September ihren Betrieb aufgenommen<br />

hat. Im Konstanzer<br />

Werk arbeitet Sunways an der<br />

Kapazitätsgrenze. In den ersten<br />

neun Monaten 2005 erhöhte sich<br />

damit der Umsatz um 28 Prozent<br />

auf 60,1 Millionen Euro. Das<br />

Konzern-Ebit verringerte sich von<br />

2,6 Millionen auf 1,1 Millionen<br />

Euro. Zum Umsatzwachstum<br />

trugen sowohl der Solarzellenbereich<br />

als auch die Sparte Solarsysteme<br />

und -projekte bei. Ende<br />

September lag die Mitarbeiterzahl<br />

bei 191, nach 117 <strong>im</strong> Vorjahr. (sen)<br />

ACM<br />

Airbus leicht gemacht<br />

Die Markdorfer Firma ACM Advanced<br />

Composites and Machines<br />

liefert nach über zweijähriger<br />

Entwicklungs- und Testserie<br />

neuartige Befestigungsschienen<br />

für die Innenverkleidung von 80<br />

Airbus-Flugzeugen A 340. Größter<br />

Vorteil der Kunststoffschienen: Sie<br />

wiegen nur die Hälfte der sonst<br />

üblichen Leichtmetallteile und<br />

machen den Airbus A 340 11 Kilo<br />

leichter. (sk)<br />

ALLWEILER<br />

Pumpen in China<br />

Seit Oktober stellt Allweiler aus<br />

Radolfzell in einer eigenen Fabrik<br />

in Wuxi (China) Pumpenteile und<br />

ab 2006 komplette Pumpen für<br />

Asien her. Im September hatte das<br />

Unternehmen die indische Tushaco<br />

Pumps gekauft. (sk)<br />

Nur mit Schutzbrille: Geschäftsführer Dieter Landgraf (2. von links) mit den<br />

Mitarbeitern Muammar Meler, Udo Gesset, Elena Kool. Rechts ist Armin<br />

Wunderle, Leiter der Halle. Fotos: Schütz<br />

Freudenberg Oberwihl verfügt über<br />

rund 500 streng gehütete Elastomer-<br />

Rezepturen für 10 000 verschiedene O-<br />

Ringe. Für die Entwicklung neuer Produkte<br />

gibt das Unternehmen eine Million<br />

Euro pro Jahr aus, in die Produktionstechnik<br />

gehen zwei bis drei Millionen<br />

Euro.<br />

Freudenberg<br />

Die Freudenberg-Sparte Dichtungsund<br />

Schwingungstechnik ist weltweiter<br />

Zulieferer für die Automobilindustrie<br />

und weitere Branchen wie<br />

Kl<strong>im</strong>a- und Gebäudetechnik, Medizintechnik<br />

oder Heizungsindustrie.<br />

Ausgehend vom 1929 bei Freudenberg<br />

entwickelten S<strong>im</strong>merring baute<br />

das Oberwihler Unternehmen ein<br />

großes Sort<strong>im</strong>ent an Dichtungen<br />

und Dichtungsringen aus.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www. freudenberg.de


Trends<br />

Seite 24 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Ferien am Landgut<br />

Neben dem Ets Albellons gibt es<br />

auf Mallorca zahlreiche Landgüter<br />

für Touristen, die ganz ähnlich sind.<br />

Etwa die Finca El Encinar, ein mit<br />

Liebe zum Detail restauriertes<br />

Landhaus, etwa sieben Kilometer<br />

von Artà entfernt. Das Haus ist von<br />

einem mediterranen Garten mit<br />

alten Bäumen umgeben. Zehn<br />

Z<strong>im</strong>mer mit allem Komfort sowie<br />

hübschen Terrassen stehen zur<br />

Verfügung. Das Hotel liegt nahezu<br />

eben, deshalb ist es auch für Kinder<br />

geeignet, die auch einmal etwas<br />

lauter sein dürfen. Spielplatz und<br />

Pool werden von allen Gästen<br />

gemeinsam genutzt. Auf der typisch<br />

mallorquinischen Terrasse mit viel<br />

Ambiente werden Frühstück und<br />

Abendessen serviert. (ole)<br />

Preise ab 100 Euro pro Doppelz<strong>im</strong>mer<br />

mit Frühstück.<br />

El Encinar, Cami del Rafal, Artà, Tel.<br />

und Fax: 0034-971183860,<br />

www.elencinardearta.com<br />

E-Mail: info@elencinardearta.com<br />

Weitere Fincas <strong>im</strong> Netz:<br />

www.scottshotel.com<br />

www.fincas4you.com<br />

www.mallorcadream.com<br />

ANZEIGE<br />

Mallorca für Genießer<br />

◆ Im Landhotel zeigt sich die Mittelmeerinsel von ihrer schönsten Seite<br />

Von Annette Oelfken-Pretzel<br />

Trotz Touristenflaute wurden in<br />

den vergangenen Jahren fast<br />

überall auf Mallorca neue Hotels eröffnet.<br />

Vielfach <strong>im</strong> Landesinneren,<br />

einfach oder komfortabel und luxuriös.<br />

Gesichtslose Behausungen sind<br />

passé, was zählt ist Charakter, ursprüngliches<br />

Ambiente, persönliche<br />

Atmosphäre und herzliche Gastgeber.<br />

Die schöne Insel <strong>im</strong> Mittelmeer arbeitet<br />

daran, ihre Reize zu bewahren.<br />

Auf die Wurzeln Mallorcas stößt<br />

man nirgends so angenehm wie bei<br />

Juan Vincens und seiner Frau Francisca.<br />

Wie sein Bruder Sebastian und<br />

Frau Maria Magdalena betreiben die<br />

Vincens „oben“ ein typisch mallorquinisches<br />

Landgut mit Natursteinwänden,<br />

flachem mit Terracottaschindeln<br />

gedecktem Dach und separat stehendem<br />

Stall, der zu Wohnungen umgebaut<br />

wurde. „Unten“ steht das Landhotel<br />

von Sebastian, wobei mit „un-<br />

Gestaltung // Reinzeichnung // Druck // Verarbeitung // Logistik<br />

Bildbände Broschüren Bücher Flyer<br />

Firmenausstattungen Imagewerbung<br />

Kalender Kataloge Mappen Mailings<br />

Packungsbeilagen Plakate Prospekte<br />

Werbebeilagen Zeitschriften Zeitungen<br />

ten“ das Dörfchen Binibona mit 20<br />

Einwohnern gemeint ist.<br />

Wer bei Juan wohnen möchte, muss<br />

erst einmal von Binibona nach „oben“<br />

gelangen: Eine aufregende Anfahrt <strong>im</strong><br />

Slalom durch einen Olivenwald (ohne<br />

Anfahrtsbeschreibung nicht zu finden)<br />

bringt uns ins Ets Albellons, ein<br />

Tal, das hoch in die Tramuntana-Berge<br />

führt. Das Tramuntana-Gebirge öffnet<br />

sich <strong>im</strong> Albellons-Tal zur Zentralebene<br />

Mallorcas, in der Ferne erkennt man<br />

die Orte Campanet, Buger, Muro und<br />

am Horizont den Nordausläufer der<br />

Serra Llevant. Mallorca liegt einem<br />

buchstäblich zu Füßen. Am spektakulärsten<br />

ist die Aussicht vom Pool aus:<br />

man sieht einmal quer über die Insel.<br />

Die Vicens` waren <strong>im</strong>mer Bauern mit<br />

allem, was dazu gehört. Sie züchteten<br />

Schafe, Ziegen und Schweine, angebaut<br />

wurden Oliven, Mandeln und Johannisbrot.<br />

Erst 1990 zog die ganze Familie<br />

ins Ets Albellons und sattelte auf<br />

Agrotourismus um. Diese Form des<br />

„sanften" Tourismus wird auf Mallorca<br />

gefördert; das Projekt „Ferien auf<br />

dem Landgut" soll helfen, das schlechte<br />

Image der Insel mit Bettenburgen<br />

und der Verramschung best<strong>im</strong>mter<br />

Küstenareale positiv zu verändern.<br />

Denn klein, fein, ruhig und landestypisch<br />

darf hier die Natur genossen<br />

werden.<br />

Ets Albellons eröffnete 1995. Die Eltern<br />

und Brüder halfen kräftig be<strong>im</strong><br />

Neu- und Umbau mit; viele Steine<br />

mussten mit dem Traktor zur Baustelle<br />

geschafft werden, für große Baumaschinen<br />

ist der Weg zu eng und zu steil.<br />

Herausgekommen ist ein traumhaft<br />

schönes Landhotel, alle neun Z<strong>im</strong>mer<br />

<strong>im</strong> Haupthaus und die drei separat<br />

stehenden Suiten sind verschieden<br />

eingerichtet. Moderner Komfort inklusive.<br />

Die Gastgeber sind freundlich, herz-<br />

Max-Stromeyer-Straße 180<br />

D-78467 Konstanz<br />

Tel +49 7531 999-1850<br />

Fax +49 7531 999-1836<br />

kontakt@werkzwei-konstanz.de<br />

www.werkzwei-konstanz.de<br />

Postanschrift Schweiz:<br />

Postfach 2171<br />

CH-8280 Kreuzlingen<br />

Malerisches Mallorca: Ferien auf dem Landgut. Bilder: Oelfken<br />

lich und unkompliziert. Es ist unglaublich<br />

charmant, wie der Bauer,<br />

der noch vor ein paar Jahren Schafe<br />

geschoren hat, die Gäste bedient. Bevor<br />

sich Juans natürliches Talent zur<br />

Gastfreundschaft entfalten konnte,<br />

musste er allerdings hart arbeiten. Er<br />

lernte den Beruf des Gastwirts von der<br />

Pieke auf; zudem ließen sich er und<br />

Bruder Sebastian ein Jahr lang von einem<br />

Deutschen in Deutsch unterrichten.<br />

Die Küche <strong>im</strong> Ets Albellons ist original<br />

mallorquin. Anfangs kochte die<br />

Mutter von Juan und Sebastian, inzwischen<br />

steht Maria, eine Freundin der<br />

Familie, am Herd. Jeden Abend wird<br />

auf der Terrasse mit Inselblick bei Ker-<br />

äume, Einrichtungen und Ge-<br />

„R genstände üben einen starken<br />

Einfluss auf das Wohlbefinden und die<br />

St<strong>im</strong>mung von Menschen aus“, so lautet<br />

die Philosophie des in Weil am<br />

Rhein ansässigen Unternehmens „Vitra“.<br />

Die Manufaktur produziert Möbel<br />

großer Gestalter wie Jean Prouvé,<br />

George Nelson, Charles und Ray Eames<br />

oder Verner Panton sowie zeitgenössischer<br />

Designer. Irgendwann begann<br />

Firmeninhaber Rolf Fehlbaum,<br />

Möbelentwürfe von Designern zu<br />

sammeln. Aus dem Privatvergnügen<br />

wurde ein öffentlich zugänglicher<br />

Raum. Selbst der Museumsbau ist<br />

Kult: Die Bilder des unkonventionellen<br />

Baus von Stararchitekt Frank O.<br />

Gehry gingen um die Welt.<br />

Unter der Leitung von Alexander<br />

von Vegesack wurde <strong>im</strong> Jahr 1989 in<br />

Weil am Rhein das „Vitra Design-Museum“<br />

eröffnet, eine unabhängige kulturelle<br />

Institution, die international<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Popularisierung<br />

von Design und Architektur<br />

leistet. Das Gebäude beherbergt<br />

wechselnde Ausstellungen. Im Vitra<br />

Architektur-Park werden zusätzlich<br />

Architektur-Führungen angeboten.<br />

Vitra hat seinen Hauptsitz in der<br />

Schweiz und ist mit eigenen Gesellschaften<br />

in 14 Ländern aktiv. Das Unternehmen<br />

wurde 1950 in Weil am<br />

Rhein als Familienbetrieb gegründet<br />

und steht seit 1977 unter der Leitung<br />

von Rolf Fehlbaum.<br />

Aktuelle Ausstellungen<br />

Das Vitra Design-Museum in Weil am<br />

Rhein zeigt aktuell die Ausstellung<br />

„Gaetano Pesce – Il rumore del tempo“.<br />

Gaetano Pesce, 1939 <strong>im</strong> italienischen<br />

La Spezia geboren und von 1980<br />

bis heute in New York zu Hause, zählt<br />

mit seinem politisch engagierten Werk<br />

zu den international einflussreichsten<br />

Designern der vergangenen 40 Jahre.<br />

Aus dem Werk des Künstlers wurden<br />

acht Zyklen kristallisiert. Zusätzlich ist<br />

eine eigens für diese Ausstellung geschaffene<br />

Installation „Der Raum der<br />

Zeit“ zu sehen. „Il rumore del tempo“<br />

gastiert <strong>im</strong> Vitra Design-Museum<br />

noch bis zum 8. Januar 2006. Eine Ausstellung<br />

der Triennale di Milano.<br />

Anschließend entführt das Design-<br />

Museum in die Wohnkulturen der arabischen<br />

Welt: „Leben unter dem Halbmond“<br />

startet am 21. Januar 2006. „In<br />

der Kasbah von Algier ist alles vorhanden:<br />

alle Elemente einer Architektur,<br />

die unendlich sensibel für die<br />

zenschein ein Fünf-Gang-Menü serviert.<br />

Abwechslungsreich und unglaublich<br />

köstlich. Verwendet werden<br />

viele Produkte aus der eigenen Landwirtschaft,<br />

auch das Olivenöl stammt<br />

von eigenen Ölbaumfrüchten. Die Sobrasada,<br />

die pikante, rote mallorquinische<br />

Streichwurst, ist selbst gemacht.<br />

Besonders lecker sind die<br />

Schmorgerichte aus dem Steinofen,<br />

Lamm, Zicklein oder Spanferkel. Dazu<br />

werden Weine aus Binissalem gereicht.<br />

Das ist Mallorca: Luxuriös und<br />

ursprünglich zugleich.<br />

Hervorragend ist das Ets Albellons<br />

für einen Kurzurlaub während der kalten<br />

deutschen Jahreszeit geeignet. Die<br />

Ruhe ist unfassbar, außer dem zarten<br />

Für Design-Liebhaber<br />

◆ Aktuelle Ausstellungen <strong>im</strong> Vitra Design-Museum in Weil<br />

menschlichen Bedürfnisse und Wünsche<br />

ist.“ Mit diesem Ausspruch beschrieb<br />

Le Corbusier seine grosse Begeisterung<br />

für die Architektur des Orients.<br />

Noch heute werden viele Architekten<br />

und Designer von der arabischen<br />

Welt inspiriert.<br />

Die Ausstellung mit dem Namen<br />

„Leben unter dem Halbmond“ gibt einen<br />

umfassenden Überblick über die<br />

faszinierenden arabischen Wohnkulturen<br />

– von den Nomadenzelten der<br />

Tuareg und der Beduinen über marok-<br />

Geb<strong>im</strong>mel der Ziegenglöckchen ist<br />

nach Einbruch der Dunkelheit nichts<br />

mehr zu hören. Wer wegen der köstlichen<br />

Verpflegung um seine Figur<br />

fürchtet, startet zu einer Wanderung<br />

ins Tramuntana-Gebirge. Von Ets Albellons<br />

aus führt ein Spazierweg von<br />

dreieinhalb Kilometern nach Moscari<br />

und Ca<strong>im</strong>ari, über einen alten Eselspfad<br />

steigt man zum Kloster von Lluc.<br />

Finca Ets Albellons, s/n<br />

E-07314 Ca<strong>im</strong>ari – Mallorca<br />

Tel. 0034-971875069, Fax 0034-<br />

971875143<br />

E-Mail: finca@albellons.com<br />

Preise: ab 70 Euro pro Person mit Frühstücksbuffet,<br />

Abendessen 27 Euro<br />

kanische Kasbahs, prächtige Hofhäuser<br />

in Städten wie Marrakesch, Damaskus<br />

oder Kairo bis hin zu den Fehlgriffen<br />

des 20. Jahrhunderts. Für die<br />

Ausstellung wurden zahlreiche Fotos<br />

und Filme von bislang kaum bekannten<br />

Wohnformen neu produziert. Die<br />

Ausstellung bietet Einblick in eine für<br />

Fremde kaum zugängliche Sphäre der<br />

arabischen Welt.<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.design-museum.de<br />

Das Vitra Design-Museum zeigt zurzeit Design-Objekte des Italieners<br />

Gaetano Pesce, wie diese Brillen-Studie von 1973. Bild: Vitra Design-Museum


trends<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 25<br />

Rein biologisch und natürlich elegant<br />

◆ Schickes Wohnen und Natur miteinander verknüpft: Das junge Erfolgsrezept <strong>im</strong> Gartenbereich heißt Schw<strong>im</strong>mteich<br />

von ingo feiertag<br />

Noch sieht nichts nach Wellness<br />

aus <strong>im</strong> Garten von Marcos Arias.<br />

Doch der 37-Jährige weiß jetzt schon<br />

genau, wie seine ganz private Oase<br />

bald aussehen wird. Rechts von der<br />

Terrasse wird einmal ein Wasserfall<br />

plätschern, auf der linken Seite ein<br />

Whirlpool blubbern – nachts alles<br />

bunt beleuchtet. Wellness eben, aber<br />

momentan noch eine Baustelle. Der<br />

eigentliche Hauptdarsteller des Gartens<br />

ist jedoch schon so gut wie fertig.<br />

Er liegt direkt vor der Tür des geplanten<br />

Wintergartens des Einfamilienhauses<br />

und n<strong>im</strong>mt einen Großteil der<br />

Gartenfläche ein: Der Schw<strong>im</strong>mteich.<br />

Nur selten lassen sich schickes<br />

Wohnen und Natur so gut miteinander<br />

verknüpfen wie bei diesem noch<br />

jungen Trend <strong>im</strong> Gartenbereich. „Der<br />

Garten wird zur Erlebniswelt mit hohem<br />

Freizeitwert“, heißt es <strong>im</strong> Pressetext<br />

der Firma Teich-Meister, von der<br />

das Filtersystem des Schw<strong>im</strong>mteichs<br />

der Familie Arias aus dem schweizerischen<br />

Langwiesen stammt.<br />

Keinerlei chemische Zusätze sind<br />

<strong>im</strong> Wasser, selbst die Wasser-Reinigung<br />

funktioniert rein biologisch. „Ein<br />

perfektes Filtersystem, das mit der Natur<br />

und biologischen Prozessen arbeitet“,<br />

nennt es der Sipplinger Landschaftsgärtner<br />

Matthias Widenhorn.<br />

Möglichst nährstoffarm muss das<br />

Wasser sein, das mit Hilfe einer Mikrobiologie<br />

sauber gehalten wird. Zum einen<br />

filtern es die Pflanzen, gleichzeitig<br />

wird es an der Oberfläche angesaugt<br />

und einer Filterzone zugeführt.<br />

Das Erfolgsrezept: Kaum Nährstoff,<br />

kaum Algen. Da sie sich aber nie gänzlich<br />

verhindern lassen, schreckt dieser<br />

Punkt viele potenzielle Besitzer ab.<br />

„Algen bedeuten noch lange nicht,<br />

dass das Wasser schlecht ist“, entgegnet<br />

Michael Gr<strong>im</strong>m von der Firma<br />

Gr<strong>im</strong>m Garten und Landschaft in Hilzingen,<br />

die den Wellness-Schw<strong>im</strong>mteich<br />

der Familie Arias realisiert. Es sei<br />

vielmehr ein ästhetisches Problem,<br />

sagt Gr<strong>im</strong>m, der Teich-Meister-Spezialist.<br />

Außerdem trete<br />

Algenbildung in<br />

„Man hat die Natur<br />

direkt vor der<br />

Balkontüre und kann<br />

die Jahreszeiten<br />

bewusst erleben.“<br />

der Filterzone auf<br />

und nicht <strong>im</strong><br />

Schw<strong>im</strong>mbereich.<br />

Die Brüder Michael<br />

und Jürgen Gr<strong>im</strong>m<br />

haben einen Schauteich<br />

in der Außenanlage<br />

ihres Betriebs,<br />

MICHAEL GRIMM<br />

um interessierter<br />

Kundschaft vor Ort<br />

ein Modell präsentieren zu können.<br />

Das ist wichtig, denn gerade bei solchen<br />

Objekten schwören viele Besitzer<br />

auf das extravagante Äußere. Während<br />

„normale“, chlorhaltige Becken<br />

eher steril wirken und Allergikern Probleme<br />

bereiten, üben die Schw<strong>im</strong>mteiche<br />

mit ihren Pflanzflächen einen<br />

besonderen Reiz aus. Von weitem betrachtet<br />

wirkt ein Natur-Pool wie ein<br />

überd<strong>im</strong>ensionierter Gartenteich, erst<br />

bei näherem Hinsehen entdeckt man<br />

den Schw<strong>im</strong>mbereich. Die Anschaffung<br />

eines Schw<strong>im</strong>mteichs will wohl<br />

überlegt sein: Die günstigste Variante<br />

gibt es ab etwa 30 000 Euro.<br />

Sogar noch Mitte Oktober steige er<br />

in seinen Schw<strong>im</strong>mteich, sagt ein Heiligenberger,<br />

der nicht namentlich ge-<br />

nannt werden will. „Im Sommer waren<br />

wir ohnehin ständig <strong>im</strong> Wasser“,<br />

sagt der Rentner. Jetzt diene der<br />

Schw<strong>im</strong>mteich nach dem Saunagang<br />

als Kaltwasser-Becken zur Abkühlung.<br />

Ein wesentlicher Punkt, weshalb sich<br />

<strong>im</strong>mer mehr Leute für ein natürliches<br />

Schw<strong>im</strong>mbecken entscheiden: Zu jeder<br />

Jahreszeit ist es nutzbar. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Pools, die<br />

während der kalten Monate abgedeckt<br />

werden, eignen sich<br />

Schw<strong>im</strong>mteiche<br />

auch zum Schlittschuhlaufen.Außerhalb<br />

der Badesaison<br />

gibt es allerlei zu bestaunen.<br />

Wenn der<br />

Schw<strong>im</strong>mteich wegen<br />

der niedrigen<br />

Temperaturen nicht<br />

mehr als Pool genutzt<br />

werden kann und nicht von<br />

planschenden Kindern bevölkert<br />

wird, verwandelt er sich in einen reinen<br />

Teich – der Fokus des Interesses<br />

verschiebt sich zum Pflanzbereich.<br />

„Man hat die Natur direkt vor der Balkontüre<br />

und kann die Jahreszeiten bewusst<br />

erleben“, sagt Michael Gr<strong>im</strong>m,<br />

„dort kann man entspannen und sich<br />

erholen.“<br />

Ein Wellness- und Entspannungsbereich<br />

vor der eigenen Tür – wie bei<br />

Marcos Arias, der von Schaffhausen<br />

aus gesehen beinahe <strong>im</strong> (Ort) Paradies<br />

lebt. Er ist oft am Meer, besitzt ein<br />

Haus in Barcelona und will daher mit<br />

einem mediterranen Garten in der<br />

Schweiz seine Sehnsucht befriedigen.<br />

Auf einer Auslandsreise hatte Arias,<br />

In der Bauphase: Ein Schw<strong>im</strong>mteich, dessen Plane gerade verlegt wird (großes Bild) und der Wassergarten der Familie<br />

Arias kurz vor der Fertigstellung. Bilder: privat/Feiertag<br />

der Vertriebsleiter der Firma Hartmann<br />

ist, bereits Schw<strong>im</strong>mteiche kennen<br />

gelernt.<br />

„Als ich den Schauteich der Gr<strong>im</strong>ms<br />

in Hilzingen sah und erkannte, dass es<br />

hier in der Nähe einen Anbieter gibt,<br />

habe ich beschlossen, mir selbst einen<br />

Natur-Pool anzulegen“, sagt Arias.<br />

Nun hat er einen ganzen Wassergar-<br />

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Unternehmen oder Ihre Kunden? Wir, die Firma FSI<br />

Industrievertretung sind seit 1996 auf die Planung,<br />

Vertrieb und den Service von USV-Anlagen<br />

(unterbrechungefreie Stromversorgung) spezialisiert.<br />

Wir bieten ein komplettes Dienstleistungsangebot<br />

rund um die sichere Energieversorgung.<br />

Unser Produktprogramm umfasst nicht nur<br />

Standard-, sondern auch Sonderlösungen nach<br />

Kundenanforderungen. Beispiele sind 19“ USV-<br />

Anlagen, USV-Anlagen mit besonderem IP-Schutz,<br />

USV-Anlagen für schwere Umgebungsbedingungen<br />

in der Industrie, Wechselrichter, 24VDC OP-USV-<br />

Anlagen für Operationsleuchten gem VDE0107,<br />

Gleichspannungsanlagen, Wartungsfreie Batterien,<br />

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Stunden. Als derzeit einziger Anbieter <strong>im</strong> Markt<br />

liefern wir ON-LINE USV-Anlagen speziell zur<br />

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medizinentechnischer Norm EN60601-1/IEC601 für<br />

den direkten Einsatz mit medizinischen Geräten.<br />

Alle empfi ndlichen Geräte - Server, Hubs,<br />

Produktionsanlagen, Telekommunikationsanlagen,<br />

oder Medizintechnik - sind zunehmend Stromrisiken<br />

ausgesetzt: Kurzzeitige Über- und Unterspannungen,<br />

Spannungsspitzen oder gar Spannungsausfälle<br />

hinterlassen deutliche Spuren, die den regulären<br />

Arbeitsablauf empfi ndlich stören und Geld kosten.<br />

Gerade diese Störungen sind Verursacher von<br />

Hardwareschäden. Doch noch viel schl<strong>im</strong>mer<br />

sind die Folgeschäden wie Produktionsausfälle<br />

oder Datenverluste. Auch elektronische Bauteile<br />

altern zudem <strong>im</strong> Laufe der Zeit, und reagieren<br />

<strong>im</strong>mer empfi ndlicher auf Spannungsspitzen und<br />

Spannungsschwankungen. Bei Feldversuchen wurde<br />

herausgefunden, dass es <strong>im</strong> Durchschnitt alle dreißig<br />

Sekunden zu einer Überspannung <strong>im</strong> normalen<br />

Versorgungsnetz kommt. Verursacher können z.<br />

B. Kl<strong>im</strong>aanlagen, Frequenzumformer, Aufzüge,<br />

Motoren, Schaltvorgänge oder Blitzeinschläge<br />

sein. Den wenigsten Anwendern – und speziell<br />

die, die ohne Schutz darauf vertrauen, dass schon<br />

ten: „Im Sommer kann ich bis spät<br />

abends in den Schw<strong>im</strong>mteich, <strong>im</strong><br />

Winter in den Whirlpool.“ Er hatte sogar<br />

damit geliebäugelt, unter der Terrasse<br />

ein großes Aquarium anzulegen,<br />

das von Keller und Schw<strong>im</strong>mteich aus<br />

zu sehen gewesen wäre.<br />

Die Firma Gr<strong>im</strong>m ihrerseits legt<br />

Wert darauf, alle Schw<strong>im</strong>mteiche so<br />

Viel Vergnügen:<br />

Der Natur-Pool<br />

ist ein natürlichesSchw<strong>im</strong>mbad<br />

für die Sommermonate.<br />

Bild: Teich-Meister<br />

anzulegen, dass zumindest ein Stück<br />

des Biotops vom Wohnraum aus zu sehen<br />

ist. So muss man das Haus noch<br />

nicht mal verlassen, um seinen Garten,<br />

die Umgebung und den<br />

Schw<strong>im</strong>mteich zu erleben. Natürlich.<br />

www.gr<strong>im</strong>m-garten.de<br />

www.gaerten-am-see.de<br />

+ Unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

+ DC-USV-Anlagen<br />

+ Wechselrichter<br />

+ Spannungsstabilisatoren<br />

+ USV-Sonderanlagenbau<br />

+ Wartungsfreie Batterien<br />

+ USV nach Medizin Norm EN60601-1/IEC601<br />

+ 24V/DC USV für OP-Leuchten nach VDE0107<br />

+ Spannungsregler -270V / Frequenzumformer 50/60HZ<br />

+ www.FSI-USV.com<br />

„Wir haben Einfälle gegen Ausfälle“<br />

Schutz gegen Datenverlust, Produktionsausfall und Hardwarezerstörung<br />

nichts passieren wird - ist nicht bekannt, dass z. B.<br />

schon die Nähe eines Gewitters für folgenschwere<br />

Beschädigung der Elektronik reicht.<br />

Deshalb ist es wichtig sich gegen diese Störfaktoren<br />

effektiv zu schützen. Der fi nanzielle Aufwand für<br />

geeignete Schutzmaßnahmen ist in der Regel weit<br />

geringer als der Ausfall der Geräte, Datenverlust,<br />

Produktionsausfall und damit verbundenen Kosten.<br />

Und hier spielt es keine Rolle, ob es sich um eine<br />

kleine Telefonanlage oder einen Netzwerkserver<br />

handelt: Immer ist das Herzstück eines Unternehmens<br />

betroffen. Die Lösung heißt: unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV).<br />

Unsere Anlagen entsprechen den neuesten<br />

internationalen CE-Normen und fi nden weltweit<br />

ihren Einsatz. Modernste Fertigungsanlagen sowie<br />

Qualitätskontrolle durch ISO9001 geben Ihnen die<br />

Sicherheit, dass alle Produkte von einwandfreier<br />

Verarbeitung und langer Lebensdauer sind.<br />

Als Spezialist für die „sichere Energieversorgung“<br />

steht kompetente Fachberatung <strong>im</strong> Vordergrund,<br />

die wenn nötig auch vor Ort stattfi nden sollte. Wir<br />

ermitteln welche USV-Sicherheitslösung für Ihr<br />

Unternehmen sinnvoll ist. Zum Thema Service:<br />

In USV-Anlagen befi ndliche Batterien sind zwar<br />

wartungsfrei, müssen jedoch nach rund drei bis fünf<br />

Jahren ausgetauscht werden. Auf Wunsch wird eine<br />

Wartung auch vor Ort vorgenommen. Natürlich auch<br />

für Fremdgeräte.<br />

Fakt ist - Die Investition in eine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV) macht sich in der Regel<br />

schon be<strong>im</strong> ersten Spannungsausfall oder anderen<br />

Störungen bezahlt machen!<br />

„Ihr Partner für sichere Energie“<br />

FSI Frank Schleier Industrievertretung<br />

Obere Breitäckerstraße 12<br />

79761 Waldshut-Tiengen<br />

Tel.: 07741-808057<br />

Fax: 07741-808058<br />

FSI.Frank.Schleier@t-online.de


TRends<br />

Seite 26 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

Präsente<br />

REISEN<br />

Für Romantiker<br />

Ein Kulturtrip nach Venedig,<br />

Skivergnügen in Lech am Arlberg<br />

oder ein Beautyurlaub auf Juist?<br />

Die Vereinigung der Romantik<br />

Hotels bietet Ferien für jeden<br />

Geschmack, die Angebotspalette<br />

reicht von Beauty über Wellness<br />

bis Sport. Die Vereinigung existiert<br />

seit mehr als 30 Jahren. 1972<br />

gründeten acht engagierte Privathoteliers<br />

die Gruppe Romantik<br />

Hotels, inzwischen gehören ihr<br />

181 Mitglieder aus zwölf europäischen<br />

Ländern an. Von Schweden<br />

bis Italien, von Ungarn bis Portugal<br />

– überall versprechen die<br />

Romantik Hotels „Stilvolles Ambiente,<br />

kulinarischen Genuss und<br />

ehrliche Gefühle“. (fei)<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.romantikhotels.com<br />

TECHNIK<br />

Flachmann<br />

Erst nur Musik,<br />

dann<br />

Bilder, und<br />

jetzt sogar<br />

Farbfilme: Der<br />

neue Ipod ist<br />

ein tragbares<br />

Mult<strong>im</strong>edia-<br />

Gerät. Das<br />

neueste Modell<br />

ist nur<br />

noch halb so<br />

dick wie sein<br />

Vorgänger. Den 10,4 Zent<strong>im</strong>eter<br />

langen, 6,2 Zent<strong>im</strong>eter breiten<br />

und 1,5 Zent<strong>im</strong>eter flachen Ipod<br />

gibt es gleich in doppelter Ausführung:<br />

Mit 30 Gigabyte (GB)<br />

oder 60 GB großem Speicher. 20<br />

Stunden lang hält der Akku laut<br />

Hersteller Apple, in Deutschland<br />

ist der neueste Ipod ab 319 Euro<br />

erhältlich. (fei)<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.apple.com<br />

KULINARISCHES<br />

Wie die Ritter<br />

Speisen wie <strong>im</strong> Mittelalter: Möglich<br />

machen dies die Ritteressen<br />

auf der Burg Hohenfriedingen bei<br />

Singen. In drei Kategorien unterteilt<br />

werden dort Rittermahle mit<br />

abendfüllendem Programm<br />

angeboten. Ein kleiner Auszug aus<br />

der Speisekarte: „met trunk in<br />

kruche serviret, geraucht fisch<br />

von den see mite krummbirre,<br />

spanferkelin von der zahmen<br />

sau“. Für 38 Euro bekommen<br />

„Lebenslustige, die einen geselligen<br />

Abend verbringen wollen“,<br />

ein Programm mit Hufeisenwerfen,<br />

Katapultschießen oder Bogenschießen<br />

geboten. „Freunde<br />

der gehobenen mittelalterlichen<br />

Muse“ hören bei und nach dem<br />

Essen für 52 Euro einen „bunten<br />

Strauß mittelalterlicher Musikund<br />

Unterhaltungskultur“. Das<br />

Zehn-Gänge-Menü für „Genießer,<br />

welche mittelalterliche Gaumenfreuden<br />

zu schätzen wissen“,<br />

kostet schließlich 56 Euro. Kontakt<br />

per Telefon unter: 07731/<br />

43828. (fei)<br />

weber@friedinger-schloessle.de<br />

www.friedinger-schloessle.de<br />

Edle Geschenke<br />

fürs Handgelenk<br />

◆ Uhren von Breitling, IWC und Patek Philippe<br />

von ingo feiertag<br />

Das Markenlogo hat zwei Flügel,<br />

die Uhren heißen Windrider oder<br />

Aeromarine – die Rede ist von der<br />

schweizerischen Uhrenfirma Breitling.<br />

Einer ihrer Klassiker ist der so genannte<br />

Navit<strong>im</strong>er von 1952. Er war<br />

noch nicht lange auf dem Markt, als<br />

der Chronograph zum bevorzugten<br />

Handgelenksinstrument der Piloten<br />

wurde. Denn sein kreisförmiger Rechenschieber<br />

kann spielend Flugberechnungen<br />

best<strong>im</strong>men wie Aufstiegsgeschwindigkeit<br />

oder Verbrauchswerte<br />

sowie Seemeilen in Meilen<br />

oder Kilometer umrechnen. Dereinst<br />

erklärte der Pilotenverband AO-<br />

PA den Navit<strong>im</strong>er zu seinem offiziellen<br />

Zeitmesser, heute heißt eine ganze Linie<br />

an Breitling-Chronographen so.<br />

Zu ihr gehört der Navit<strong>im</strong>er World,<br />

das größte Modell der Reihe. Seine Besonderheit<br />

ist, dass er über eine zusätzliche<br />

Zeitzonenanzeige verfügt:<br />

Ein zweiter Zeiger zeigt die Uhrzeit eines<br />

anderen Ortes an, zudem sind auf<br />

der Gehäuserückseite die Zeitzonen<br />

bedeutender Weltstädte eingraviert.<br />

Den Navit<strong>im</strong>er World gibt es mit Stahlarmband<br />

für 4300 Euro.<br />

Gesehen bei: Juwelier Stein, Scheffelstraße<br />

12a, 78824 Singen, Tel: 07731/<br />

63311.<br />

Was für Breitling die Lüfte, ist für die<br />

Firma IWC aus Schaffhausen das Wasser.<br />

Zu den Klassikern der schweizerischen<br />

Uhrenmacher gehört die Portugieser-Serie,<br />

elegante Uhren und Kassenschlager.<br />

Der Mythos der Portugieser-Uhren<br />

führt zurück bis zum Seefahrer<br />

Vasco da Gama, dessen Entdeckung<br />

des östlichen Seewegs nach Indien<br />

<strong>im</strong> Jahr 1498 der Durchbruch Portugals<br />

auf dem Weg zur Weltmacht<br />

war. Die portugiesischen Seefahrer<br />

wie da Gama also, oder auch Fernando<br />

Magellan, der auf seiner 1519 gestarteten<br />

Weltumsegelung den Pazifik entdeckte,<br />

waren damals bereits in der<br />

Lage, ihren genauen Kurs anhand einer<br />

Uhr und astronomischer Daten zu<br />

best<strong>im</strong>men.<br />

Etwas mehr als 400 Jahre später, in<br />

den 1930er Jahren, klopften zwei <strong>im</strong><br />

Uhrengeschäft tätige portugiesische<br />

Kaufleute bei IWC in Schaffhausen an.<br />

Sie erkundigten sich nach einer Armbanduhr<br />

<strong>im</strong> Edelstahlgehäuse mit den<br />

Abenteuer<br />

zum Verschenken<br />

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft:<br />

Der Münchner Jochen Schweizer<br />

bietet außergewöhnliche Erlebnisgeschenke<br />

aller Art an. Die breite<br />

Palette reicht von Bungee und Tandem-Fallschirmspringen<br />

über Rennbob,<br />

Ferrari und Bagger fahren bis<br />

Qualitäten einer Beobachtungsuhr,<br />

was<br />

damals nur als Taschenuhr<br />

existierte.<br />

Also baute IWC eine<br />

neuartige Armbanduhr,<br />

die<br />

zwar zweckmäßig<br />

war, aber<br />

nicht dem herrschendenZeitgeist<br />

entsprach,<br />

der nach kleinen<br />

Uhren <strong>im</strong> Art-deco-Stil<br />

verlangte.<br />

Die neue, große und<br />

markante Uhr setzte sich<br />

durch und wurde zu einer<br />

ganzen Serie mit diversen<br />

Modellen.<br />

Die Portugieser Chrono-Automatic,<br />

laut IWC „für den modernen<br />

Seefahrer und Eroberer“,<br />

ist die kleine Schwester der<br />

Chrono-Ratrappante. Anstelle<br />

eines Schleppzeigers verfügt<br />

sie über einen automatischen<br />

Aufzug. Zudem ist die mit den<br />

typischen Portugieser-Merkmalen<br />

wie arabische Reliefzahlen<br />

und lanzettförmige<br />

Blattzeiger ausgestattet. Die<br />

schwarze Edelstahl-Variante<br />

mit Krokoleder-Armband gibt<br />

es für 5250 Euro.<br />

Eine Uhr, die den Ansprüchen<br />

erfahrener Taucher unter<br />

Wasser gerecht wird, ist der<br />

neue Aquat<strong>im</strong>er Split Minute<br />

Chronograph von IWC. Als „eiserne<br />

Reserve“ neben dem Tauchcomputer<br />

bezeichnet IWC die Aquat<strong>im</strong>er,<br />

deren Namen eine Neuschöpfung<br />

ist aus den Worten Aqua (Wasser)<br />

und T<strong>im</strong>ing (Zeitplanung). Ihr Minutenschleppzeiger<br />

lässt sich unter Wasser<br />

jederzeit ein- und ausschalten und<br />

ermöglicht so die Messung eines zusätzlichen<br />

Zeitabschnitts. Dies kann<br />

für Taucher lebensnotwenig sein,<br />

be<strong>im</strong> Berechnen der Aufstiegszeit<br />

oder einzuhaltender Dekompressionsstopps.<br />

Das Flaggschiff der Aquat<strong>im</strong>er-Flotte<br />

gibt es ausschließlich in Titan.<br />

Das Modell mit Titanarmband<br />

kostet 8350 Euro.<br />

Gesehen bei: Juwelier Heinrich<br />

Baur, Wessenbergstraße 9, 78462 Konstanz,<br />

Tel: 07531/22916.<br />

hin zu Canyoning, Wasserskifahren<br />

und Tauchen. Auch für Genießer ist<br />

etwas dabei: Schweizer organisiert<br />

Sushi-Kurse, Weinseminare und<br />

Wellness-Massagen. Informationen<br />

gibt es <strong>im</strong> Internet unter der Adresse:<br />

www.jochen-schweizer.de<br />

Klassiker und Neuheiten für Uhrenfreunde: Aquat<strong>im</strong>er (o. l.),<br />

Gondolfo (o. r.), Navit<strong>im</strong>er (u. l.) und Portugieser.<br />

Ganz <strong>im</strong> Stil des Art deco sind die<br />

Uhren der Gondolo-Kollektion von<br />

Patek Philippe. Diese Uhrenserie des<br />

schweizerischen Unternehmens verknüpft<br />

avantgardistisches Design und<br />

traditionelle Handwerkskunst. Die<br />

seit 1993 auf dem Markt befindliche<br />

Gondolo-Kollektion gibt es in den verschiedensten<br />

Formen. Mit der neuen<br />

Herren-Armbanduhr Gondolo Ref.<br />

5111 mit ihrer markanten Rechteckform<br />

verfolgen die Designer das Ziel,<br />

eine zeitlose Ästhetik zu entwickeln,<br />

die schlicht und raffiniert zugleich ist.<br />

Die Luxusuhr gibt es neben den Ausführungen<br />

in Gelb-, Rose- und Weiß-<br />

Druckfrisches<br />

Zuckerpapier<br />

aus dem Paradies<br />

Konstanz (fei) Das Hochzeitsfoto direkt<br />

auf dem Kuchen? Zum 50. einfach<br />

die Geburtsurkunde mitessen? Oder<br />

an einem Junggesellenabschied einige<br />

leicht bekleidete Mädels auf einer Torte<br />

vernaschen? Alles kein Problem für<br />

die Konstanzer Paradiesbäckerei Menge.<br />

„Schon seit drei, vier Jahren“, so<br />

schätzt er, druckt Bäcker Matthias<br />

Menge die verschiedensten Motive auf<br />

sein vielfältiges Süßgebäck. Ganz<br />

spontan, ganz individuell, ob nur eine<br />

einzige Torte oder gleich ein ganzes<br />

Dutzend. „Alles kein Problem“, versichert<br />

der 45-Jährige.<br />

Seit über 20 Jahren gibt es die Paradies-Bäckerei<br />

Menge schon, und wie<br />

der Name vermuten lässt, ist sie <strong>im</strong><br />

Konstanzer Stadtteil Paradies zu Hause.<br />

In der Hauptstelle in der Gottlieberstraße<br />

und in der Filiale in der<br />

Brauneggerstraße beschäftigt Matthias<br />

Menge insgesamt 15 Mitarbeiter.<br />

Ein ganz wichtiger Helfer befindet<br />

sich in der Hauptstelle des Handwerskbetriebs<br />

und kümmert sich um<br />

die bunt bedruckten Torten. Alles was<br />

Menge dafür braucht, steht so ähnlich<br />

in fast jedem Büro: Ein Computer<br />

samt Drucker. Der Clou dabei: Die Patrone<br />

des Druckers, der noch für<br />

nichts anderes benutzt wurde, ist mit<br />

Lebensmittelfarbe gefüllt.<br />

Am PC scannt der gebürtige Konstanzer<br />

Menge dann die mitgebrachten<br />

Fotos, oder er liest fertige Dateien<br />

ein. Anstelle von normalem Papier<br />

verwendet Menge eine Art essbaren<br />

Zuckerpapiers. Zwei Mausklicks, und<br />

schon wenige Sekunden später ist der<br />

exklusive Belag für die Torte fertig. Im<br />

Format DIN A 4 kostet ein Ausdruck 9<br />

Euro, die halbe Größe (DIN A 5) gibt es<br />

für 4,50 Euro.<br />

Kontakt unter 07531/22930 oder:<br />

www.paradiesbaeckerei-menge.de<br />

gold auch als Modell in Platin mit Rosegold.<br />

Die Aufzugskrone sowie Stunden-<br />

und Minutenzeiger sind passend<br />

zum Gehäuse aus Platin oder Gelb-,<br />

Rose-, Weißgold, der Boden ist aus<br />

Massivgold. In ihrem Inneren schlägt<br />

das mechanische Manufakturwerk<br />

215 PS mit Handaufzug, das meist verwendete<br />

Uhrwerk für Handaufzugsuhren<br />

von Patek Philippe. Die Version<br />

in Gelbgold kostet 11 600 Euro, in<br />

Weiß- und Rosegold 12 500 Euro, und<br />

das Platinmodell gibt es für 20 000.<br />

Gesehen bei: Deutsche Patek Philippe<br />

GmbH, Briennerstraße 12, 80333<br />

München, Tel: 089/2867620.<br />

Der Konstanzer<br />

Konditor Matthias<br />

Menge an seinem<br />

ganz gewöhnlichen<br />

Drucker (kleines<br />

Bild). Oben das<br />

Resultat: Gestochen<br />

scharf bedrucktes<br />

Zuckerpapier für<br />

die Torte.<br />

Bilder: Feiertag<br />

Aus dem Hegau:<br />

Körbe voll mit<br />

Köstlichkeiten<br />

Gottmadingen (fei) In einem großen<br />

Holzschrank stehen sie in Reih und<br />

Glied, die bunten Gläser und Flaschen.<br />

Es ist das Büro von Markus Bruderhofer<br />

<strong>im</strong> Gottmadinger Industriegebiet,<br />

wo er „Feines aus dem Hegau“<br />

anbietet. Die Produktpalette<br />

reicht von exotischen Kombinationen<br />

wie „Aprikosen mit Riesling und Grünem<br />

Pfeffer“ oder „Feigen mit Schlehenmark“<br />

bis hin zu klassischen Essigvarianten<br />

wie Bärlauch, Estragonoder<br />

H<strong>im</strong>beeressig.<br />

„Wir finden für jeden etwas“, sagt<br />

Bruderhofer, der auf Wunsch auch<br />

ganze Geschenkkörbe zusammenstellt<br />

und die Präsente mit Firmenlogos<br />

und/oder individuellen Gruß-Etiketten<br />

versieht. So füllte Bruderhofer<br />

schon einmal Essig und Öl in ganz spezielle<br />

Flaschen ab, eine andere Firma<br />

verschenkte zu Weihnachten Kuchen<br />

<strong>im</strong> Glas – gebacken von Bruderhofer,<br />

der für seine Kunden den deutschlandweiten<br />

Versand übern<strong>im</strong>mt.<br />

Alles gibt es jedoch auch bei ihm<br />

nicht <strong>im</strong>mer. Wenn möglich bezieht<br />

Bruderhofer seine Früchte und Kräuter<br />

aus der Region, und ist daher an<br />

das Angebot der jeweiligen Jahreszeit<br />

gebunden. „Ich würde nie gefrorene<br />

Früchte nehmen“, sagt der Gottmadinger,<br />

dabei würde zu viel Qualität<br />

verloren gehen. Neben seinem Feinkost-Sort<strong>im</strong>ent<br />

bietet Bruderhofer kulinarische<br />

Dienstleistungen für Firmenfeiern<br />

bis 200 Personen an.<br />

Denn der 41-Jährige war früher Küchenchef<br />

der „Alten Mühle“ in Rielasingen.<br />

Dort entstand auch die Idee<br />

für sein Unternehmen Delikat essen.<br />

Im Restaurant schon setzte Bruderhofer<br />

auf Regionalität und Saisonalität,<br />

musste also <strong>im</strong> Winter gewisse Produkte<br />

konservieren. Seitdem gibt es<br />

seine „Beschwipsten Früchte“, die mit<br />

Weinen und Likören eingeweckt werden.<br />

Zuerst standen sie nur auf der<br />

Karte, dann wollten <strong>im</strong>mer mehr Gäste<br />

das Dessert mit nach Hause nehmen,<br />

bis sich schließlich ein ganzes<br />

Sort<strong>im</strong>ent entwickelt hatte.<br />

Infos unter 07731/977707 oder:<br />

www.feines-aus-dem-hegau.de


Trends<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 27<br />

Schöne Bodenseewelt – Ballonfotograf Ach<strong>im</strong> Mende eröffnet neue Perspektiven<br />

Aus dieser Perspektive kennt man sie<br />

noch nicht, die Klosterkirche Birnau.<br />

Unbeeindruckt vom undurchdringlichen<br />

Dunst thront sie in der Herbstsonne<br />

über dem Überlinger See. Der<br />

Luftfotograf Ach<strong>im</strong> Mende hat dieses<br />

ANZEIGE<br />

ungewöhnliche Foto geschossen.<br />

Nicht von einem Hubschrauber oder<br />

einer Plattform aus, sondern mit<br />

einer Kamera, die an einem durchsichtigen<br />

Ballon hängt. Dabei befestigt<br />

Mende seine Digitalkamera auf<br />

einer kreiselstabilisierten Plattform<br />

und lässt seinen Ballon bis zu 60<br />

Meter Höhe aufsteigen. Über eine<br />

„Cyberbrille“ sieht er dabei den<br />

Ausschnitt, den die Kamera gerade<br />

einfängt, und richtet per Fernbedie-<br />

nung den Fotoapparat auf sein Motiv.<br />

Der Luftfotograf Mende hat mit<br />

seinem Fotoballon schon das Berliner<br />

Regierungsviertel fotografiert und<br />

in Paris direkt unterhalb des Espace<br />

Grande Arche <strong>im</strong> Viertel Defense. Am<br />

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Bodensee ließ Ach<strong>im</strong> Mende in den<br />

vergangenen anderthalb Jahren über<br />

50 Mal den Ballon aufsteigen, um<br />

Städte, Schlösser und Burgen aus der<br />

Luft zu fotografieren. Eine Auswahl<br />

der teilweise spektakulären Bilder<br />

zeigt Mende von diesem November<br />

an auf Mult<strong>im</strong>edia-Shows in Städten<br />

rund um den See.<br />

Weitere Infos und Termine unter:<br />

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Bad Essen | Wochenblatt Hamm, Hamm | Zeitung für Ganderkesee, Ganderkesee


unterwegs<br />

Seite 28 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

S kommt noch besser<br />

◆ Bequemer geht’s nicht: Die neue Mercedes S-Klasse<br />

Von Annette Oelfken-Pretzel<br />

<strong>Mehr</strong> gibt es nicht. Wer be<strong>im</strong> Kauf<br />

der neuen S-Klasse ohne Rücksicht<br />

auf die drohende Rechnung alle<br />

verfügbaren Sonderausstattungen ankreuzt,<br />

darf sicher sein, den aktuell<br />

höchsten Stand der Autotechnik vor<br />

der Haustür zu parken. So gibt es nun<br />

einen Abstandsregel-Tempomat, der<br />

das Auto <strong>im</strong> Stop-and-go-Verkehr bis<br />

zum Stillstand abbremst. Oder den<br />

Nachtsicht-Assistenten mit Infrarot-<br />

Scheinwerfern, die auf einem Display<br />

sichtbar machen, was der Mensch<br />

selbst mit Bixenon-Scheinwerfern<br />

und Kurvenlicht nicht sieht. Oder den<br />

Park-Assistenten mit Rückfahr-Kamera,<br />

der die S-Klasse, wäre sie nicht<br />

so teuer, zum idealen Fahrschul-Auto<br />

machen würde.<br />

Irgendwann wird Mercedes fahren<br />

nicht mehr viel mit Autofahren zu tun<br />

haben. Das Auto macht fast alles von<br />

alleine. Das meiste zwar gegen Aufpreis<br />

und nicht in der Basisversion –<br />

aber <strong>im</strong>merhin. Wer sich einen voll bestückten<br />

S 500 bestellt, muss schon gut<br />

verdienen. Aber S-Klasse fahren ist<br />

wie Urlaub machen, dafür sorgt eine<br />

Heerschar elektronischer und hydraulischer<br />

Helferlein. Klar, die meisten<br />

davon gibt’s auch schon in anderen<br />

Autos – aber nirgends so geballt und<br />

zu einem so st<strong>im</strong>migen Paket geschnürt.<br />

Von außen: Großes wird größer. Der<br />

Luxus-Mercedes ist 5,08 Meter lang,<br />

1,87 Meter breit, 1,47 Meter hoch und<br />

hat in der Kurzversion einen Radstand<br />

von 3,04 Metern – also Schlachtschiff-<br />

Format wie die Vorgänger. Die elegante<br />

Seitenlinie, die eher an ein Coupé<br />

erinnert, das Heck à la Maybach sowie<br />

runde, ausladende Radkästen geben<br />

der S-Klasse eine neue Design-Linie.<br />

Von innen: Der äußere Eindruck findet<br />

hier seine konsequente Fortsetzung:<br />

Edel, elegant, in sich st<strong>im</strong>mig<br />

und luxuriös. Die moderne Gestaltung<br />

setzt sich meilenweit von der bisweilen<br />

altväterlichen Wohnz<strong>im</strong>meratmosphäre<br />

ab, die die Vorgänger einst auszeichnete.<br />

Metallisch glänzende<br />

Schalter tragen dazu bei, aber natürlich<br />

auch der große, schwenkbare<br />

Bildschirm <strong>im</strong> Armaturenbrett sowie<br />

der dazugehörige „Comand Controller“<br />

auf der Mittelkonsole. Was man<br />

täglich braucht, etwa das Abrufen von<br />

Radio-Sendern oder das Eingeben eines<br />

Fahrtziels, geht damit leicht von<br />

der Hand. Für die Kl<strong>im</strong>a-Automatik<br />

gibt es praktischerweise eine Leiste<br />

glänzender Tipptasten. Für vier Passagiere<br />

hat es Platz satt wie auf dem Familiensofa.<br />

Wer allerdings hinten in<br />

die Mitte muss, sitzt nicht wirklich bequem<br />

über dem breiten Mitteltunnel.<br />

Obwohl der S-Mercedes als Fünfsitzer<br />

in den Papieren steht, ist die bessere<br />

Wahl, die S-Klasse gleich mit zwei Einzelsitzen<br />

hinten statt der durchgehenden<br />

Rückbank zu ordern.<br />

Einsteigen und Türen schließen. Ein<br />

sanfter Druck auf den Schlüssel –bildhübsch<br />

in glänzendem Metall – ein<br />

leichter Zug am Türgriff und der Wagen<br />

ist entriegelt, Alarmanlage und<br />

Wegfahrsperre sind entschärft. Man<br />

lässt sich einfach in die komfortablen<br />

Lederpolster sinken, drückt die Memory-Taste<br />

für die Sitzeinstellung und<br />

Mini-Motoren rücken dann alles so<br />

zurecht, wie man es einmal eingestellt<br />

hat. Die Tür braucht man nur kurz beiziehen,<br />

geschlossen wird sie von Servomotoren.<br />

Irgendwann wird Mercedes<br />

fahren nicht mehr viel mit<br />

Autofahren zu tun haben.<br />

Und jetzt? Man hört nichts. Die 272<br />

PS des V6-Motors merkt man eigentlich<br />

nur daran, dass die Armaturentafel<br />

zum Leben erwacht. Drehzahlmesser<br />

rechts, Tank und Temperaturanzeige<br />

links – gut, das sind noch „richtige“<br />

Instrumente mit „richtigen“ Zeigern<br />

und kein digitaler Kram. Nur der<br />

Tacho in der Mitte ist rein virtuell: Ein<br />

Flachbildschirm, auf dem der Tachokranz<br />

nur ein Bild ist.<br />

Der Motor läuft. Zeit, etwas für die<br />

Unterhaltung zu tun. Wie schon bei<br />

BMW und Audi wird nun auch in der<br />

S-Klasse alles, was sich einstellen lässt,<br />

über einen Drehknopf zwischen Fahrer-<br />

und Beifahrersitz gesteuert. Nur,<br />

dass die Mercedes-Techniker ihr Konzept<br />

einfacher, logischer und intuitiver<br />

umgesetzt haben. Das Ergebnis<br />

heißt Comand.<br />

Fahren: Der Sender st<strong>im</strong>mt, das Ziel<br />

ist programmiert, es geht los. Der<br />

Rückwärtsgang? Natürlich am kleinen<br />

Wählhebel der Automatik! Der befin-<br />

Mercedes S 350<br />

Grundpreis: 70 760 Euro<br />

Motor: V-6-Zylinder mit 3498 ccm<br />

Hubraum; Leistung 272 PS (200 kW);<br />

Drehmoment: 350 Nm bei 2400<br />

U/min; Leergewicht: 1880 kg; Beschleunigung<br />

0-100 km/h: 7,3 Sek.;<br />

Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h;<br />

Verbrauch: 10,2 l Super/100 km;<br />

Serienausstattung, z. B.: 7-Gang-<br />

Automatikgetriebe, Adaptive Bremse<br />

mit Berganfahrhilfe, Airbag für Fahrer<br />

und Beifahrer, Sidebags und Windowbags<br />

vorn und <strong>im</strong> Fond, Luftfederung<br />

mit Adaptivem Dämpfungssystem<br />

und Niveauregulierung rundum,<br />

Bremsassistent BAS,<br />

det sich allerdings nicht mehr <strong>im</strong> Mitteltunnel,<br />

sondern sitzt an ungewohnter<br />

Stelle rechts am Lenkrad. Handschaltung<br />

gibt es in der S-Klasse nicht.<br />

Die 7-Stufen-Automatik kommt mit<br />

dem 1,9-Tonner ohnehin besser klar.<br />

Und wer unbedingt arbeiten möchte:<br />

Im manuellen Betrieb lassen sich die<br />

Gänge über zwei Schalttasten am<br />

Lenkrad rauf- und runterschalten.<br />

Den Automatikhebel antippen, vorwärts<br />

geht’s. Die elektrische Feststellbremse<br />

löst sich von alleine. Kraftvoll<br />

drängt der Wagen voran – auch der<br />

kleinere Motor bietet genügend Leistung.<br />

Mit einem Hubraum von 3498<br />

Litern ist der 6-Zylinder zwar ein relativ<br />

kleiner Motor für die Königsklasse<br />

aus dem Hause Mercedes. Dennoch<br />

bietet der Wagen mit seinen 350<br />

Newtonmetern ein recht sportliches<br />

Fahrvergnügen und lässt so manchen<br />

Flitzer <strong>im</strong> Rückspiegel verschwinden.<br />

Von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden,<br />

bei 250 km/h wird abgeregelt.<br />

In den Kurven macht man Bekanntschaft<br />

mit den guten Sitzen und die in<br />

ihnen verborgenen Piezo-Ventile. Aktive<br />

Fahrdynamik heißt das bei Mercedes.<br />

In der Rechtskurve bauen sich auf<br />

der linken Sitzseite Polster gegen die<br />

Fliehkraft auf und geben Oberkörper<br />

und Schenkeln zusätzlichen Halt; in<br />

der Linkskurve werden die Heinzelmännchen<br />

rechts aktiv.<br />

Lust zum Entspannen? Mit ein paar<br />

Drehungen am Commandknopf ist<br />

die Massagefunktion des Fahrersitzes<br />

eingestellt. Während man über die Autobahn<br />

rauscht, kneten sieben Luftkammern<br />

in der Lehne die Rückenmuskeln<br />

durch.<br />

Für den vollen Genuss wurde vorher<br />

der Tempomat mit Distronic Plus auf<br />

die bevorzugte Reisegeschwindigkeit<br />

eingestellt und auf den Abstand, den<br />

er zum Vordermann halten soll. So<br />

schw<strong>im</strong>mt sich’s vorzüglich <strong>im</strong> Verkehr<br />

mit, Gas- und Bremspedal kann<br />

man fast vergessen. Ganz gleich, wel-<br />

COMAND-System mit integriertem<br />

Radio, 8-Zoll-Farbdisplay, DVD-Laufwerk<br />

und PCMCIA-Slot, Elektronisches<br />

Stabilitäts-Programm ESP inklusive<br />

ABS und ASR, Fahrlichtsensor, Kl<strong>im</strong>atisierungsautomatik,<br />

Lenkradverstellung<br />

autom. bei Ein- und Ausstieg, Multifunktions-Lenkrad,<br />

Regensensor, Sitze<br />

vorn mit Lordosenstützen und elektrisch<br />

höhen- und längsverstellbar,<br />

Tempomat.<br />

Sonderausstattung in Euro, z.B.: Aktives<br />

Kurven- und Abbiegelicht: 1589,-<br />

, Keyless-Go: 1183,-, Lederausstattung:<br />

2465,-, Abstandsregelautomat „Distronic“:<br />

2668,-, Nachtsichtassistent:<br />

1740,-, Parktronic: 777,-, Rückfahrkamera:<br />

957,-.<br />

ches Tempo gewählt wurde, die S-<br />

Klasse saust mit 200 Sachen über die<br />

Autobahn, ohne dass der Motor lauter<br />

läuft oder Luft- oder Reifengeräusche<br />

den Musikgenuss stören. Besonders<br />

komfortabel ist man dank der serienmäßigen<br />

Luftfederung Airmatic unterwegs.<br />

Sie verblüfft durch eine unglaubliche<br />

Geschmeidigkeit und Ruhe<br />

des Abrollens. Bodenwellen aller Art<br />

saugt die Federung förmlich auf. Dies<br />

ist ein Auto mit Verwöhnaroma auf<br />

langen Reisen. Die neue Lenkung arbeitet<br />

präziser, die Wankbewegungen<br />

der Karosserie sind offensichtlich reduziert.<br />

Wird der Verkehr dichter, erkennt<br />

der Abstandsradar, was los ist, die Distronic<br />

bremst sanft ab und hält die<br />

Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug<br />

<strong>im</strong>mer dem Tempo angemessen.<br />

Stop and go? Radar und Distronic sorgen<br />

dafür, dass der Mercedes <strong>im</strong> Verkehr<br />

mitschw<strong>im</strong>mt. Die neue Technik<br />

arbeitet wie folgt: Der vorausschauende<br />

Brems-Assistent nutzt zwei Radarsysteme,<br />

um die Verkehrslage vor<br />

dem Auto zu beobachten. Das Distronic-Radar<br />

wird durch ein Nahbereichsradar<br />

ergänzt, das <strong>im</strong> Winkel<br />

von 80 Grad das unmittelbare Umfeld<br />

vor dem Fahrzeug abtastet. Die Reichweite<br />

der Radarstrahlen beträgt 150<br />

Meter, sodass vorausfahrende Autos<br />

rechtzeitig erkannt werden. Verringert<br />

sich der Sicherheitsabstand, berechnet<br />

das System aufgrund der Radarinformationen,<br />

welche Bremskraftunterstützung<br />

in der jeweiligen Fahrsituation<br />

notwendig ist, um einen drohenden<br />

Auffahrunfall zu vermeiden.<br />

Diesen Bremsdruck kann der Autofahrer<br />

sofort be<strong>im</strong> Tritt auf das Bremspedal<br />

abrufen. Übersteigt die Bremsverzögerung<br />

ein best<strong>im</strong>mtes Niveau,<br />

schaltet sich automatisch auch der<br />

vorsorgliche Insassenschutz Pre-Safe<br />

zu, den Mercedes-Benz ebenfalls weiterentwickelt.<br />

Ankommen: Wer aus dem Super-<br />

Benz steigt, ist ausgeruhter als be<strong>im</strong><br />

Start. Das belegt Mercedes sogar mit<br />

einer Studie: Bei gleichen Fahr- und<br />

Verkehrsbedingungen lag die durch-<br />

Da lacht das Herz<br />

des Auto-Fans<br />

Snobs fahren Rolls Royce – Connaisseurs<br />

bevorzugen Bentley. Mit<br />

diesem Image konnte sich die britische<br />

Nobelmarke lange auf dem kleinen<br />

Markt der Luxusautos behaupten.<br />

Dann kam der Niedergang, und es<br />

folgte der fulminante Wiederaufstieg.<br />

Die wechselreiche Geschichte von<br />

Bentley erzählt Andrew Frankel in einem<br />

standesgemäß aufgemachten<br />

Buch – schwer, groß, edel. Es ist dies<br />

über weite Strecken eine Erfolgsgeschichte,<br />

denn die Konstrukteure von<br />

Bentley verstanden es, einem Fahrzeug<br />

von höchstem Komfort extreme<br />

Sportlichkeit zu verleihen.<br />

Doch dann geriet Bentley unter die<br />

Räder, und zwar unter die seines alten<br />

Rivalen Rolls Royce. Bentley geriet in<br />

eine tiefe Identitätskrise, und der großen<br />

Marke drohte sogar das Aus. In<br />

dieser Situation half nur die Flucht<br />

nach vorn. In den 1990er Jahren erhielt<br />

der Bentley ein neues Gesicht und einen<br />

mächtigen Motor, der ihn zur<br />

schnellsten L<strong>im</strong>ousine seiner Tage<br />

machte.<br />

Andrew Frankel hat ein spannendes<br />

Sachbuch verfasst, das gespickt ist mit<br />

prickelnden Bildern, die der verführerischen<br />

Eleganz einer großen und rasanten<br />

Marke huldigen.<br />

Es gibt ein zweites neues Buch für<br />

Auto-Fans. Im Band „Klassische Automobile“<br />

beweist der Fotograf Michael<br />

Furman, dass Autos eben doch mehr<br />

als reine Fortbewegungsmittel sind.<br />

Sie können wahre Kunstwerke sein,<br />

Meisterstücke von hohem ästhetischem<br />

Rang, von vollendeter Virtuosität.<br />

Wer das nicht glauben mag, den<br />

schnittliche Herzfrequenz von S-Klasse-Fahrern<br />

um bis zu fünf Schlägen<br />

pro Minute unter der in Vergleichsfahrzeugen<br />

gemessenen Werten.<br />

Preis: Über den Preis schreiben wir<br />

erst zum Schluss. Am liebsten gar<br />

nicht. Aber wir wissen, es war schon<br />

<strong>im</strong>mer etwas teurer, S-Klasse zu fahren.<br />

Das ist leider noch nicht anders<br />

geworden. Der Basispreis für den S 350<br />

liegt bei knapp 71 000 Euro. N<strong>im</strong>mt<br />

man den größeren S 500 (ab 89 668 Euro),<br />

packt Distronic (2668 Euro),<br />

Nachtsichtassistent (ab 1740 Euro),<br />

Rückfahrkamera (957 Euro), Bi-Xenon<br />

(1589 Euro), Keyless-Go (1183 Euro),<br />

fahrdynamische Multikontursitze<br />

(1821 Euro) in Leder (ab 2465 Euro)<br />

und noch ein paar Kleinigkeiten dazu,<br />

sind auch 100 000 Euro keine wirkliche<br />

Grenze.<br />

<strong>Mehr</strong> dazu:<br />

Autohaus Bölle, Singen/Konstanz<br />

Im Internet:<br />

www.boelle.de<br />

www.mercedes-benz.de<br />

◆ Zwei Bücher für Liebhaber: Klassiker-Fotos und die Bentley-Geschichte<br />

wird dieser edel aufgemachte<br />

Bildband überzeugen. Versteht<br />

sich, dass hier keine gewöhnlichen<br />

Autos zu besichtigen sind,<br />

sondern die exquisitesten Modelle<br />

aus der klassischen Epoche<br />

zwischen 1925 und 1948.<br />

Selbst dem hartgesottensten<br />

Oldt<strong>im</strong>erfan werden die Knie<br />

weich angesichts dieser Formen<br />

und Farben. Schön geschwungene<br />

Linien, perfekte<br />

Proportionen, elegante Details<br />

wetteifern hier miteinander.<br />

Michael Furmans Bilder sind<br />

grandiose Porträtaufnahmen,<br />

ergänzt durch liebevolle Detailstudien,<br />

die zeigen, dass bei<br />

den wirklichen automobilen<br />

Meisterwerken vom Türgriff bis<br />

zum Tankverschluss einfach alles<br />

st<strong>im</strong>mt. (lud)<br />

Andrew Frankel: „Bentley.<br />

Die Geschichte“, 240 Seiten, 79 Farb- u.<br />

128 S/W-Fotos, 29 Abbildungen. Format<br />

26 x 30,5 cm. 39,90 Euro. (ISBN 3-<br />

7688-1658-3).<br />

Michael Furman: „Klassische Automobile“,<br />

264 Seiten, 177 Farbfotos, Format<br />

24 x 32,5 cm. 49,90 Euro (ISBN 3-<br />

7688-1671-0).<br />

Beide Bücher Delius Klasing Verlag


Unterwegs<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 29<br />

Abflug auf der Autobahn verhindern<br />

◆ Leitplanken aus Beton statt Stahl sind zwar sicherer, aber in der Anschaffung teurer<br />

Von KArl-Heinz Zurbonsen<br />

Freiburg/Donaueschingen – Ein Alptraum<br />

für jeden Autofahrer: Von der<br />

Gegenfahrbahn schießt ein Pkw durch<br />

die Leitplanke auf die eigene Fahrspur.<br />

Die Sicherheitsexperten wissen: Die<br />

Stahlschutzplanken erfüllen nicht<br />

mehr alle Anforderungen an moderne<br />

Rückhaltesysteme. Im Regierungspräsidium<br />

Freiburg reifen Pläne für eine<br />

Umrüstung auf Betonschutzwände,<br />

die als wartungsfreundlicher, weniger<br />

reparaturanfällig und unüberfahrbar<br />

gelten. Aber auch als wesentlich teurer.<br />

Auf dem Forum „Zukunft Bauen“ in<br />

Donaueschingen diskutierten <strong>im</strong> Oktober<br />

über 60 Fachleute über Wege<br />

und Systeme zur Unfallvermeidung<br />

und Schadensminderung <strong>im</strong> Verkehr.<br />

Den Schwerpunkt der Diskussion bildeten<br />

passive Sicherheitseinrichtun-<br />

Betonschutzwände<br />

Auf 600 bis 700 von insgesamt<br />

13.000 Autobahnkilometern in<br />

Deutschland kommen bislang Betonelemente<br />

zum Einsatz. Insbesondere<br />

bei Lkw-Unfällen auf stark belasteten<br />

Strecken leisten sie am äußeren<br />

Fahrbahnrand wie auch zur Absicherung<br />

von Gegenverkehrsstrecken am<br />

Mittelstreifen wertvolle Dienste. Untersuchungen<br />

des Bundesamtes für<br />

Straßenwesen (BASt) ergaben, dass<br />

auch die untereinander verketteten<br />

Betonelemente in Grenzen elastisch<br />

reagieren, und die Insassen trotz der<br />

sprichwörtlichen „Härte“ des Baustoffs<br />

in der Regel keine stärkeren Verletzungen<br />

erleiden, als dies bei herkömmlichen<br />

Leitplanken aus Stahl der<br />

Fall wäre.<br />

Ökonomisch-ökologische<br />

Alternative zu Benzin<br />

◆ Hohe Spritpreise machen Flüssiggas für Autofahrer zunehmend interessant<br />

Allensbach – Gas ist nicht gleich Gas.<br />

Was jedes Kind <strong>im</strong> Chemie-Unterricht<br />

beigebracht bekommt, ist Vielen nicht<br />

klar, wenn es um ihr eigenes Auto geht.<br />

Zwei verschiedene Formen von Gas<br />

existieren in verschiedenen Kfz-<br />

Tanks, das gasförmige Erdgas und das<br />

flüssige Autogas, das auch Flüssiggas<br />

oder LPG (Liquified Petroleum Gas)<br />

genannt wird.<br />

Diesen Unterschied hat Andreas<br />

Böhler vor etwa vier Jahren genauer<br />

unter die Lupe genommen. Der Kfz-<br />

Meister und Geschäftsführer von Automobile<br />

Böhler in Allensbach sollte<br />

damals ein Fahrzeug auf Kundenwunsch<br />

umrüsten. Der Kunde wollte<br />

Erdgas, doch Böhler, dem Autogas aus<br />

dem Ausland bereits bekannt war,<br />

konnte ihn umst<strong>im</strong>men und davon<br />

überzeugen, dass die flüssige Variante<br />

der sinnvollere Treibstoff sei.<br />

Denn viele Aspekte sprechen für Autogas.<br />

Die Umrüstung ist <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu Erdgas einfacher und kostengünstiger.<br />

„Ganz grob kann man ein<br />

Auto ab 1800 Euro umrüsten“, sagt<br />

Böhler. „Die Umrüstung eines Vierzylinders<br />

der neusten Abgastechnik<br />

(OBD) kostet <strong>im</strong> Schnitt aber etwa<br />

2500 Euro.“ Bei einem Verbrauch von<br />

gen an Verkehrswegen sowie die Leistungsfähigkeit<br />

und Wirkungsweise der<br />

vorhandenen Systeme.<br />

In einem Praxisversuch auf dem Gelände<br />

der Firma Mall in Pfohren demonstrierte<br />

ein Stuntman, welche<br />

Schutz- und Leitwirkung Betonschutzwände<br />

be<strong>im</strong> Anprall durch ei-<br />

Noch sind Betonschutzplanken<br />

für die öffentliche Hand<br />

unerschwinglich.<br />

nen PKW haben. Das Fahrzeug prallte<br />

mit Tempo 80 auf die Abweiser und<br />

wurde auf die eigene Fahrbahn zurückgeworfen.<br />

Das Fahrzeug fuhr<br />

leicht an der Betonschutzwand hoch,<br />

wurde dann aber an der Wand entlang<br />

geführt. Schwere Unfälle, wie sie<br />

durch Kontakt mit dem Gegenverkehr<br />

oder durch Überschläge verursacht<br />

Leichte Anpraller von Fahrzeugen, sagt<br />

Ingo Stoffels vom Hersteller Delta<br />

Bloc, verlaufen meist ohne gravierende<br />

Schäden: Der Böschungswinkel der<br />

Elemente verläuft <strong>im</strong> fußhohen Bereich<br />

so flach, dass Fahrzeuge ohne<br />

größeren Schaden zurück auf die<br />

Fahrbahn geleitet werden. Leitplanken<br />

aus Metall hingegen müssen auch<br />

nach weniger schweren Ereignissen<br />

umgehend ausgetauscht werden, was<br />

die neuerliche Teilsperrung von Fahrbahnteilen<br />

und Anwesenheit von<br />

Bautrupps notwendig macht, die<br />

dadurch ihrerseits gefährlichen Situationen<br />

ausgesetzt werden. Ab Autobahnabschnitten,<br />

die täglich 60 000<br />

bis 65 000 Fahrzeuge bewältigen<br />

müssen, ermittelte das Bundesamt für<br />

Straßenwesen, lohnen sich die Betonelemente.<br />

(klk)<br />

durchschnittlich zehn Litern pro Kilometer<br />

habe sich der Umbaupreis allerdings<br />

bereits nach 30 000 bis 40 000<br />

gefahrenen Kilometern wieder amortisiert.<br />

Böhler überzeugten vor vier Jahren<br />

vor allem die Umweltvorteile von Autogas<br />

gegenüber Benzinern. Bei den<br />

inzwischen stark gestiegenen Spritpreisen<br />

hat neben dem ökologischen<br />

auch zunehmend der ökonomische<br />

Aspekt an Bedeutung gewonnen. Laut<br />

Hanns Richard Hareiner, Vorstandsvorsitzender<br />

des Deutschen Verbandes<br />

Flüssiggas (DVFG), kostet Autogas<br />

auf einen Liter Benzin umgerechnet<br />

etwa 57 Cent.<br />

Das Ausland hat die Vorteile von<br />

Flüssiggas längst erkannt. In den USA<br />

existiert Autogas seit 1920, in vielen<br />

europäischen Ländern hat es sich<br />

längst etabliert, dort bestehen flächendeckende<br />

Tankstellennetze. In<br />

Deutschland geht es schleppend voran,<br />

es gibt nur 1004 Flüssiggas-Tankstellen<br />

(634 Erdgas/Stand: 9. November<br />

2005). Eine davon steht seit Mitte<br />

Dezember 2004 in Allensbach, auf<br />

dem Gelände von Automobile Böhler.<br />

Die 35 000-Euro-Anlage ist eine Investition<br />

für die Zukunft. Der erste<br />

werden, bleiben aus. „Selbst ein Lastwagen<br />

würde die Betonwand nicht<br />

überrollen“, prognostizierten die Experten<br />

be<strong>im</strong> Zukunftsforum, das eine<br />

gemeinsame Initiative der Beton Marketing<br />

Süd, der Ingenieurkammer Baden-Württemberg<br />

und der Initiative<br />

Betonschutzwand ist.<br />

Die Straßenbauer <strong>im</strong> Land haben<br />

vereinzelt bereits auf Betonschutzwände<br />

zurückgegriffen, so zum Beispiel<br />

bei Karlsbad und Pforzhe<strong>im</strong>-Ost<br />

auf der A 8 zwischen Karlsruhe und<br />

Stuttgart. „Die Wirkungsweise von Betonschutzwänden<br />

hat mich überzeugt“,<br />

sagte Norbert Launer, Abteilungsdirektor<br />

für Straßenwesen und<br />

Verkehr <strong>im</strong> Regierungspräsidium Freiburg,<br />

„wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

st<strong>im</strong>mt, dann haben die Betonschutzwände<br />

eine Zukunft als Ersatz<br />

für Stahlschutzplanken.“ Noch sei die<br />

Beton-Alternative ungefähr dre<strong>im</strong>al<br />

teurer und damit für die auf Sparsamkeit<br />

getr<strong>im</strong>mten öffentlichen Hände<br />

unerschwinglich, erläuterte Launer. In<br />

Wartung und Betrieb seien die rund 60<br />

bis 80 cm hohen Schutzwände aus Beton<br />

jedoch wirtschaftlicher als Stahlschutzplanken.<br />

Thorsten Kathmann von der DTV<br />

Verkehrsconsult in Aachen rechnete<br />

vor, dass Schutzsysteme aus Beton<br />

durch ihren geringen Reparatur- und<br />

Wartungsaufwand in dem Maße wirtschaftlicher<br />

werden, wie sich die Verkehrsdichte<br />

erhöhe. Zurückzuführen<br />

sei dies auf die Kosten für Absperrungen<br />

nach Unfällen und die dadurch<br />

entstehenden Folgekosten. Ingo Stoffels<br />

von Delta Bloc Europe in Neumarkt<br />

betonte, moderne Betonschutzwandsysteme<br />

böten gerade <strong>im</strong><br />

Rahmen der Sicherung von Arbeitsstellen<br />

an Autobahnen und Bundesstraßen<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit.<br />

Die Freiburger Verkehrsexperten,<br />

die der Verwendung von Betonschutz-<br />

Umrüstungskunde vor vier Jahren<br />

hatte mit dem neuen Treibstoff keine<br />

Probleme: Er fuhr oft nach München,<br />

und dort gibt es seit längerer Zeit<br />

schon Autogas-Tankstellen. Am Bodensee<br />

war das Netz allerdings recht<br />

dünn. Also entschied sich Böhler für<br />

eine eigene Tankanlage. „Zu Beginn<br />

lief es etwas schleppend, doch inzwischen<br />

sind wir ganz gut ausgelastet.<br />

Wenn wir es zeitlich hinbekämen,<br />

könnten wir zehn Umrüstungen pro<br />

Monat vornehmen“, sagt Böhler, der<br />

in den vergangenen zwei Monaten einen<br />

regelrechten Autogas-Boom festgestellt<br />

hat.<br />

Denn zahlreiche Autofahrer haben<br />

einen weiteren Vorteil von Flüssiggas<br />

erkannt: Während viele Erdgas-Autos<br />

nur für Notfälle über einen zusätzlichen<br />

kleinen Benzintank verfügen,<br />

verdoppelt sich die Reichweite bei den<br />

bivalenten Autogas-Tanks. Bivalent<br />

heißt: Neben dem Gas-Tank existiert<br />

auch noch ein gewöhnliches Benzinsystem.<br />

Sollte also keine Autogas-<br />

Tankstelle in der Nähe sein, muss<br />

noch lange niemand schieben.<br />

www.autogastanken.de<br />

www.autogas-boehler.de<br />

Autohändler<br />

Andreas Böhler<br />

rüstet Autos auf<br />

Flüssiggasbetrieb<br />

um und hat auch<br />

den passenden<br />

Treibstoff <strong>im</strong><br />

Angebot.<br />

Bild: Feiertag<br />

Mit Schutzplanken aus Beton kann die Sicherheit auf Autobahnen und<br />

Bundesstraßen erhöht werden. Sie halten auch schwere Fahrzeuge zurück<br />

und verhindern ihren Abflug auf die Gegenfahrbahn. Foto: Zurbonsen<br />

wänden positiv gegenüberstehen,<br />

stuften eine Umrüstung von Stahl auf<br />

Beton auf bestehenden Straßen als<br />

unbezahlbar ein, da ein Abschnitt von<br />

fünf Kilometern rund 500 000 Euro<br />

kosten würde. Aber Neubaustrecke<br />

wie zum Beispiel die privat finanzierte<br />

Erweiterung der A 5 zwischen Baden-<br />

Baden und Offenburg käme für einen<br />

Dauerversuch in Frage.<br />

Derzeit liefen die Vorbereitungen<br />

für die Ausschreibung dieser Straßenbaumaßnahme.<br />

„Auf jeden Fall müssen<br />

wir zunächst eine eigene Studie<br />

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Wir gratulieren unserem<br />

Geschäftspartner Südkurier<br />

zum Firmenjubiläum<br />

und hoffen weiterhin auf<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

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machen, um die Vor- und Nachteile<br />

abzuwägen“, kündigte Norbert Launer<br />

an. Es müssten insbesondere die<br />

Auswirkungen der Betonschutzwände<br />

auf Begründung und Entwässerung<br />

untersucht werden. Nach Einschätzung<br />

von Martin Lienhard von der Donaueschinger<br />

Firma Mall GmbH<br />

kommt es insbesondere nach starken<br />

Regenfällen zu großen Wasserflächen,<br />

die schnell und nachhaltig von der<br />

Fahrbahnoberfläche abgeführt werden<br />

müssten, um Aquaplaning zu vermeiden.<br />

Glosse<br />

Blies hold…<br />

von uwe spille<br />

Telefonrecherche<br />

bei regionalenBetrieben<br />

offenbaren<br />

zum Teil Hörgenüsse<br />

der besonderen<br />

Art.<br />

Insbesondere<br />

dann, wenn<br />

man in gut gemeinte,<br />

doch<br />

schlecht präparierte<br />

Warteschleifen gerät. „Bitte warten<br />

sie“, meldet sich eine deutlich dialektgefärbte,<br />

weibliche St<strong>im</strong>me. „Blies<br />

hold de Lein.“ Schwäbisches Englisch<br />

ist umwerfend komisch. Bei einem Betrieb,<br />

der international auftreten will,<br />

wirkt’s allerdings „e bissle“ provinziell,<br />

gell?! Schl<strong>im</strong>m jedoch ist das Gedudel<br />

<strong>im</strong> Hintergrund, als hätte man<br />

Dieter Bohlen leibhaftig an den Synthesizer<br />

gesetzt. „Blies hold de...dudeldödeldumm“<br />

nö, nach zwei Minuten<br />

hält einen hier nix mehr.<br />

Be<strong>im</strong> nächsten Unternehmen kriegt<br />

man ohne Vorwarnung buchstäblich<br />

eins auf die Ohren. Hier hat sich jemand<br />

eindeutig in der Lautstärke vergriffen.<br />

Instinktiv reißt man den Hörer<br />

vom Ohr, noch am ausgestreckten<br />

Arm vern<strong>im</strong>mt man Tom Jones „Sex<br />

Bomb“, scheppernd wie aus dem voll<br />

aufgedrehten Badez<strong>im</strong>merradio. In<br />

den USA hätte da glatt schon jemand<br />

Schmerzensgeld in Millionenhöhe für<br />

mittelstandswarteschleifengeschädigte<br />

Ohren eingeklagt, denkt man bei<br />

sich, bevor man auflegt.<br />

Ein weiteres Unternehmen bemüht<br />

sich mit einer endlos langen, persönlich<br />

gehaltenen Ansprache darum,<br />

den Anrufer bei Laune zu halten.<br />

„Bleiben sie draaaan, es kann sich<br />

nuuur noch um weeenige Augenblicke<br />

handeln, wir sind gleiiiiiich für Sie<br />

da...“, ach ja, wie schön ist’s in der<br />

Warteschleife.<br />

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geld<br />

Seite 30 . 17. November 2005 Pro:fit<br />

News<br />

GRENZGÄNGER<br />

Neue Steuerbelastung<br />

Grenzgänger in die Schweiz zahlen<br />

jetzt auch Steuern auf die<br />

Einmalzahlungen aus Schweizer<br />

Pensionskassen. Darauf macht<br />

das Finanzamt Konstanz aufmerksam.<br />

Hintergrund ist das<br />

deutsche Alterseinkünftegesetz,<br />

das die Bezüge von Rentnern<br />

schrittweise steuerpflichtig<br />

macht. Konkret heißt das: Erhält<br />

ein Grenzgänger 2005 Zahlungen<br />

aus einer Schweizer Alters- und<br />

Hinterlassenenversorgung (AHV)<br />

oder einer Schweizer Pensionskasse,<br />

muss er die Hälfte dieser<br />

Zahlungen mit seinem individuellen<br />

Steuersatz versteuern. Der<br />

steuerpflichtige Teil steigt jährlich<br />

und erreicht 100 Prozent <strong>im</strong> Jahre<br />

2040. Der Vorsteher des Finanzamts<br />

Konstanz erklärt hierzu: „Ein<br />

Grenzgänger, der in Deutschland<br />

wohnt und in der Schweiz arbeitet,<br />

ist wegen des Schweizer<br />

Arbeitsortes beziehungsweise des<br />

Schweizer Arbeitgebers in das<br />

Schweizer Altersvorsorgesystem<br />

integriert. Der Grenzgängerarbeitslohn<br />

und die Einkünfte aus<br />

der Altersvorsorge unterliegen<br />

jedoch nach dem deutsch-schweizerischenDoppelbesteuerungsabkommen<br />

der deutschen Besteuerung<br />

und somit dem deutschen<br />

Einkommensteuerrecht.“<br />

(hot)<br />

BÖRSENGANG<br />

Roth & Rau<br />

Der Aufsichtsrat des Bermatinger<br />

Automatisierungsunternehmens<br />

Rohwedder AG hat am Freitag<br />

beschlossen, das Unternehmen<br />

Roth & Rau in Hohenstein-Ernstthal<br />

<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2006 an<br />

die Börse zu bringen. Die Rohwedder<br />

AG hält seit Juli 2002 60<br />

Prozent der Anteile an dem Unternehmen,<br />

das hauptsächlich in<br />

der Photovoltaik-Branche tätig ist.<br />

(sk)<br />

Bessere Rendite:<br />

Aktien statt<br />

Rentenpapiere<br />

Konstanz (hot) Aktien versprechen in<br />

den nächsten fünf bis zehn Jahren<br />

deutlich bessere Renditen als Rentenpapiere.<br />

Davon ist Dr. Thomas Schüßler,<br />

Fonds-Manager bei der Deutsche<br />

Bank Fondsgesellschaft DWS, überzeugt.<br />

Er erläuterte seine Ansicht in einem<br />

Gespräch mit Profit in Konstanz.<br />

Zwar hätten Rentenpapiere in den<br />

vergangenen zwanzig Jahren außergewöhnlich<br />

gute Renditen erzielt. „Dass<br />

Rentenpapiere in der Vergangenheit<br />

gut liefen, heißt aber nicht, dass sie<br />

auch in Zukunft zu den Gewinnern<br />

zählen.“ Sie müssten sich vielmehr<br />

wieder auf ihr normales Niveau einpendeln.<br />

<strong>Mehr</strong> als drei bis vier Prozent<br />

Rendite seien hier in den nächsten<br />

zehn Jahren nicht zu holen. „Bei 2,5<br />

Prozent Inflation bleibt dann nicht<br />

mehr viel übrig“, sagt Schüßler.<br />

Bei Aktien sieht Schüßler mehr Potenzial:<br />

„Anleger können hier zwar<br />

auch keine durchschnittlichen Gewinne<br />

von 30 Prozent erwarten. Aber<br />

auf zehn Jahre gesehen rechne ich bei<br />

Aktien mit höheren einstelligen Renditen.“<br />

Und in welchen Ländern und Branchen<br />

sieht Schüßler Potenzial? „Asien<br />

und die Ölbranche sind in Zukunft besonders<br />

interessant, aber auch riskantere<br />

Anlagen.“ Mit vorübergehenden<br />

Einbrüchen müssten Anleger hier<br />

rechnen. Um vom Unternehmenswachstum<br />

etwa in China zu profitieren,<br />

müsse man nicht unbedingt in<br />

China-Fonds oder-Aktien investieren.<br />

Genauso gut sei ein Investment in Unternehmen<br />

und Branchen, die Produkte<br />

und Rohstoffe in den wachsenden<br />

chinesischen Markt <strong>im</strong>portieren.<br />

„Öl ist auch etwas für risikofreudigere<br />

Anleger, die sich von stärkeren<br />

Kursschwankungen nicht aus der Ruhe<br />

bringen lassen.“ Auf lange Sicht<br />

werde wegen der begrenzten Ölvorräte<br />

aber die Ölindustrie von den steigenden<br />

Preisen profitieren. Von anderen<br />

Rohstoffen hält Schüßler als langfristige<br />

Anlage weniger, da diese anders<br />

als Öl oft unbegrenzt verfügbar<br />

seien. Auf Edelmetall möchte aber<br />

auch Schüßler nicht verzichten. Als<br />

Absicherung gegen Kursrutsche empfiehlt<br />

er, Aktien von Goldminen mit ins<br />

Depot zu nehmen.<br />

Ökosteuer<br />

zurück<br />

◆ Jetzt Erstattung der Ökosteuer beantragen<br />

Von Erich Struckat<br />

Produzierende und landwirtschaftliche<br />

Betriebe können sich die Ökosteuer<br />

auf Strom und Mineralöl zurückerstatten<br />

lassen, wenn sie mehr als 25<br />

MWh Strom <strong>im</strong> Jahr verbrauchen und<br />

den Antrag noch bis zum 31. Dezember<br />

stellen.<br />

Stromsteuerermäßigung<br />

Weithin bekannt ist bereits die Sparmöglichkeit<br />

für produzierende Betriebe<br />

(z.B. schon Bäcker, Metzger, Z<strong>im</strong>merer,<br />

Schreiner), bei einem Stromverbrauch<br />

von über 25 MWh (25.000<br />

kWh) einen Erlaubnisschein zum Bezug<br />

von Strom mit ermäßigter Stromsteuer<br />

be<strong>im</strong> zuständigen Hauptzollamt<br />

zu beantragen. Die ermäßigte<br />

Stromsteuer beträgt dann bereits<br />

während des Jahres 12,30 Euro statt<br />

20,50 Euro pro MWh für den über der<br />

Sockelmenge von 25 MWh liegenden<br />

Stromverbrauch.<br />

Eine weitgehend unbekannte und<br />

lukrative zusätzliche Möglichkeit zur<br />

Kosteneinsparung ist die Erstattung<br />

auch dieser ermäßigten Stromsteuer<br />

sowie der Mineralölsteuer (für die es<br />

keine unterjährige Ermäßigung wie<br />

bei der Stromsteuer gibt).<br />

Hierzu müssen die in Frage kommenden<br />

Betriebe bei ihrem zuständigen<br />

Hauptzollamt den entsprechenden<br />

Antrag auf amtlich vorgeschriebenem<br />

Formular bis zum 31.<br />

Dezember des Folgejahres stellen, für<br />

das Jahr 2004 also bis zum 31. Dezember<br />

2005.<br />

Wer kann einen Antrag auf die über<br />

die Ermäßigung hinausgehende und<br />

besonders interessante Ökosteuer-Erstattung<br />

stellen?<br />

1. Das Unternehmen muss ein produzierender,<br />

produktionsnaher (z.B.<br />

Härterei, Verzinkerei) oder land- und<br />

forstwirtschaftlicher Betrieb sein (keine<br />

Dienstleister, Spediteure und Han-<br />

delsunternehmen)<br />

2. Der Jahresverbrauch be<strong>im</strong> Strom<br />

liegt über 25 MWh<br />

3. Der jährliche Verbrauch an leichtem<br />

Heizöl liegt über 25.000 Liter<br />

4. Der jährliche Verbrauch an Erdgas<br />

liegt über 140 MWh<br />

5. Der jährliche Verbrauch an Flüssiggas<br />

liegt über 14.625 kg<br />

Diese genannten Verbrauchs-Mengen<br />

der verschiedenen Energiearten<br />

errechnen sich aus der jeweils gesetzlich<br />

festgelegten und als Sockelbetrag<br />

zu entrichtenden Ökosteuer. Dies sind<br />

512,50 Euro be<strong>im</strong> Bezug von Strom<br />

und 205,00 Euro be<strong>im</strong> Verbrauch von<br />

Mineralöl, wozu auch die Gasarten<br />

gehören. Die Energieträger Heizöl,<br />

Erd- und Flüssiggas können für die<br />

Berechnung des Sockelbetrages<br />

von 205,00 Euro zusammengerechnet<br />

werden.<br />

Die über diesen Sockelbeträgen<br />

liegende Ökosteuer pro Jahr<br />

wird nun mit folgenden Einschränkungen<br />

erstattet:<br />

Zuerst kommen 0,4 Prozent<br />

der rentenversicherungspflichtigen<br />

Bruttolohn-Summe der Beschäftigten<br />

des beantragenden Un-<br />

Wer mit seinem produzierenden<br />

Betrieb mehr als 25<br />

MWh Strom <strong>im</strong> Jahr verbraucht,<br />

kann die Ökosteuer zurückfordern.<br />

ternehmens zum Abzug. Diese auf den<br />

ersten Blick unverständliche Maßnahme<br />

ist dadurch begründet, dass bei der<br />

Einführung der Ökosteuer in 1999 die<br />

Rentenversicherungsbeiträge durch<br />

die Ökosteuer-Subventionierung von<br />

10,15 auf 9,75 Prozent gesenkt wurden.<br />

Eine hohe Beschäftigtenzahl bzw.<br />

Bruttolohnsumme beeinflusst somit<br />

die Erstattung negativ, eine geringe<br />

Beschäftigtenintensität positiv.<br />

Von diesem Zwischenresultat müssen<br />

dann noch gesetzlich vorgeschriebene<br />

5 Prozent abgezogen werden, so<br />

dass letztendlich 95 Prozent zur Auszahlung<br />

kommen.<br />

Erwähnt werden muss auch, dass es<br />

für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen<br />

(KWK) gesonderte Erstattungs-Möglichkeiten<br />

gibt.<br />

Depot auf dem Prüfstand<br />

◆ Hypo-Vereinsbank bietet kostenlosen Wertpapier-Check<br />

Konstanz (sk) Wenn Stefan Spier, Filialdirektor<br />

der Hypo-Vereinsbank in<br />

Konstanz, mit seinen Kunden deren<br />

Geldanlagen durchgeht, macht er seit<br />

Jahren <strong>im</strong>mer wieder die gleiche Erfahrung:<br />

„Wie viel Ertrag die Anlagen<br />

abwerfen, hängt zu 80 Prozent von der<br />

grundsätzlichen Struktur der Depots<br />

ab. Welche konkreten Werte dahinter<br />

stehen, entscheidet nur zu 20 Prozent<br />

über die Rendite.“ Sein Portfolio <strong>im</strong>mer<br />

wieder gründlich zu überprüfen<br />

sei deshalb unerlässlich, rät Spier.<br />

„Das ist so wichtig wie der TÜV fürs<br />

Auto – nur dass das Depot wegen der<br />

Schnelllebigkeit der Finanzmärkte<br />

wesentlich häufiger einen Check<br />

braucht“, sagt der Banker.<br />

Dabei stellen Berater aus der gesamten<br />

Finanzbranche fest:<br />

Selbst erfahrene Anleger begehen<br />

<strong>im</strong>mer wieder eine oder mehrere der<br />

folgenden sieben Sünden der Geldanlage:<br />

Sie vertrauen nur auf he<strong>im</strong>ische<br />

Wertpapiere.<br />

Sie vertrauen nur auf Wertpapiere<br />

aus der Branche, in der sie selbst arbeiten.<br />

Sie tarieren den Anteil von Aktien<br />

und anderen Anlageformen nicht passend<br />

aus.<br />

Sie kaufen und verkaufen zum falschen<br />

Zeitpunkt.<br />

Sie handeln ohne klare Strategie.<br />

Sie streuen ihre Anlage nicht ausreichend.<br />

Sie verschließen die Augen vor Risiken.<br />

Um die Chancen und Risiken eines<br />

Wertpapier-Depots opt<strong>im</strong>al abzust<strong>im</strong>men,<br />

gibt es seit einiger Zeit eine<br />

wissenschaftlich fundierte Methode.<br />

Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler<br />

Harry M. Markowitz hat<br />

<strong>im</strong> Detail berechnet, wie sich die langjährige<br />

Entwicklung einzelner Werte<br />

auf ein Portfolio auswirkt. Und vor allem<br />

hat er untersucht, wie sich die<br />

Kombination verschiedener Anlagen<br />

niederschlägt. Sein Ergebnis: Die<br />

Faustformel „je mehr Risiko, desto<br />

mehr Chancen“ st<strong>im</strong>mt in dieser einfachen<br />

Form nicht.<br />

„Es gibt Depots, die hohe Risiken in<br />

sich tragen und die dennoch wenig Ertrag<br />

bringen; und es gibt Depots, die<br />

bei vergleichsweise großer Sicherheit<br />

weit höhere Renditen bringen könnten<br />

als bislang“, erklärt Spier. Wer sein<br />

Portfolio auf eine „Ideallinie“ zwischen<br />

Risiko und Chance bringen<br />

möchte, kann den kostenlosen Depot-<br />

Check der Hypo-Vereinsbank in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Eine computergestützte Berechnung<br />

wertet dabei nach den Erkenntnissen<br />

des Nobelpreisträgers Markowitz<br />

aus, wie sich die einzelnen Teile<br />

eines Depots über längere Zeiträume<br />

hinweg entwickelt haben und welche<br />

Wechselbeziehungen es bei der Entwicklung<br />

der verschiedenen Werte gegeben<br />

hat.<br />

Der Depot-Check der HVB ist kostenlos<br />

und unverbindlich für jeden Interessenten,<br />

egal ob HVB-Kunde oder<br />

nicht.<br />

Depotcheck<br />

Der 20-minütige Wertpapier-<br />

Depotcheck der HVB wird an allen<br />

Filialen der HVB kostenlos angeboten.<br />

Mit Hilfe einer Software<br />

wird vor Ort überprüft, ob das<br />

Depot eine gesunde Mischung hat.<br />

Zum Depotcheck benötigen Interessenten<br />

einen Depotauszug oder<br />

andere Unterlagen, aus denen<br />

Wertpapierkennnummern und<br />

Höhe der Einlagen hervorgehen.<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich,<br />

wird aber empfohlen. Es gibt<br />

auch die Möglichkeit, den Depotcheck<br />

außerhalb der Filialöffnungszeiten<br />

durchzuführen. Telefonische<br />

Terminvereinbarung: 07531-9076 0<br />

Die richtige Mischung<br />

der Aktien<br />

macht’s: Die HVB<br />

bietet einen Depotcheck<br />

an.<br />

Achivbild: dpa<br />

Fragen in diesem Zusammenhang<br />

werden von den zuständigen Hauptzollämtern<br />

beantwortet. Weiterhin gewährt<br />

die jeweilige IHK oder HWK evtl.<br />

Unterstützung.<br />

Die Beantragung und Beratung<br />

kann auch über entsprechend kundige<br />

Steuerberater erfolgen.<br />

Friedrichshafen – Zukunftssicher und<br />

mit möglichst hoher Rendite investieren<br />

möchte natürlich jeder Anleger.<br />

Be<strong>im</strong> 21. Anlageforum des Internationalen<br />

Bankhauses Bodensee (IBB) in<br />

Friedrichshafen wurde <strong>im</strong> November<br />

ein Projekt vorgestellt, das diese Kriterien<br />

erfüllen könnte: die Biodiesel Süd<br />

GmbH, die noch <strong>im</strong> November in eine<br />

AG umgewandelt werden soll. Wann<br />

das Unternehmen an die Börse geht,<br />

darüber hüllte sich Thomas Rappold,<br />

Gesellschafter der Biodiesel Süd<br />

GmbH, allerdings in Schweigen.<br />

Biodiesel Süd ist ein Projekt, das bei<br />

SpaRenta, einer Servicegesellschaft<br />

mit Sitz in Stuttgart, die sich eigentlich<br />

vor allem mit der Entwicklung von Finanzkonzepten<br />

für die Altersvorsorge<br />

beschäftigt, entstanden ist. Hier wurde<br />

die Idee geboren, einen neuen<br />

Energiekonzern zu schaffen, der Biodiesel<br />

herstellt, selbst vermarktet und<br />

das Energie- und Mobilitätsmangement<br />

für große Fuhrparks betreibt.<br />

Hintergrund ist natürlich der ständig<br />

steigende Rohölpreis, der nach<br />

Einschätzung des Leiters des Anlagemanagements<br />

der IBB in Friedrichshafen,<br />

Joach<strong>im</strong> Hartel, und Thomas<br />

Rappold langfristig nach heutigen<br />

Maßstäben schwindelnde Höhen erreichen<br />

wird, wie bei den Krisen der<br />

vergangenen Monate bereits zu erahnen<br />

war.<br />

Biodiesel Süd will in Zusammenarbeit<br />

mit AT Agrartechnik (Schaitdorf),<br />

dem europaweiten Technologieführer<br />

für Biodieselanlagen, in Marbach am<br />

Neckar für 80 Millionen Euro das erste<br />

große Biodieselwerk in Baden-Württemberg<br />

mit einer Jahreskapazität von<br />

150.000 Tonnen Biodiesel errichten.<br />

Realisiert werden soll die Fabrik zur<br />

Herstellung des Biodiesels und eine<br />

eigene Ölmühle in drei Stufen. Das Finanzierungskonzept<br />

sieht nach Auskunft<br />

von Rappold keine öffentliche<br />

Förderung vor. Notwendige Genehmigungen<br />

der Behörden liegen bereits<br />

vor. Produktionsbeginn soll <strong>im</strong> Jahr<br />

2007 sein, Baubeginn noch in diesem<br />

Jahr.<br />

Aber nicht nur die Herstellung des<br />

Biodiesels aus Raps-, Soja-, Palm-, Alt-<br />

Bis Jahresende können Unternehmen<br />

die Ökosteuer zurückverlangen.<br />

Illustration: Steller<br />

Der Autor:<br />

Erich Struckat, Steuerberater<br />

Sankt-Ulrich-Str. 51<br />

88662 Überlingen<br />

Telefon 07551/9252-0<br />

Telefax 07551/9252-93<br />

Weitere Infos Im Internet unter:<br />

www.zoll.de<br />

Biodiesel-Rendite<br />

◆ Biodiesel Süd will an die Börse – Zeitpunkt unklar<br />

Von Georg Wex<br />

speise- und Sonnenblumenkernöl sowie<br />

Fettsäuren soll in die eigene Hand<br />

genommen werden. Biodiesel Süd will<br />

parallel dazu ein eigenes Biodiesel-<br />

Tankstellennetz aufbauen. Geplant<br />

sind zunächst 20 Standorte. Schließlich<br />

soll für große Fuhrparks auch das<br />

Energie- und Mobilitätsmanagement<br />

übernommen werden, natürlich mit<br />

dem Hintergedanken, auch über diese<br />

Schiene den eigenen Biodiesel verkaufen<br />

zu können.<br />

Ziel von Biodiesel Süd ist es zunächst,<br />

die überregionale Marktführerschaft<br />

<strong>im</strong> Südwesten zu erreichen.<br />

Letztendlich will man aber in den europäischen<br />

Raum hineinwachsen. Die<br />

Chancen stehen schon rein geografisch<br />

nicht schlecht. In Süddeutschland<br />

gibt es lediglich <strong>im</strong> benachbarten<br />

Bayern zwei größere Biodieselwerke in<br />

Mainburg und Ochsenfurt. Andere<br />

Werke liegen vor allem in den neuen<br />

Bundesländern und wurden, so Rappold,<br />

vor allem deshalb errichtet, um<br />

Subventionen zu erhalten, ohne dass<br />

dabei besonderer Wert auf die strategische<br />

Lage gelegt wurde. Über den<br />

Standort Marbach habe man lange<br />

nachgedacht. Er biete eine direkte Anbindung<br />

an die Bahn und die Neckarschifffahrt.<br />

Zudem bestehen <strong>im</strong> Ballungsraum<br />

Stuttgart enorme Absatzmöglichkeiten.<br />

Rein wirtschaftlich der größte Vorteil<br />

von Biodiesel ist, dass er derzeit 15<br />

bis 20 Cent billiger ist als Diesel aus<br />

Rohöl. Mindestens bis 2009 ist der Biodiesel<br />

von der Mineralölsteuer befreit.<br />

Hinzu kommt, dass der Bedarf aufgrund<br />

der wesentlich günstigeren und<br />

<strong>im</strong>mer wichtiger werdenden Umweltbilanz<br />

steigt. Das Kyoto-Protokoll und<br />

EU-Richtlinien schreiben die Einführung<br />

von Biokraftstoffen beziehungsweise<br />

die Erhöhung ihres Anteils vor,<br />

um den Treibhauseffekt und den Partikelausstoß<br />

zu mildern, erläuterte<br />

Rappold. Bei den meisten heutigen<br />

Dieselmotoren ist eine Umrüstung auf<br />

Biodiesel möglich.<br />

Die Startposition von Biodiesel Süd<br />

scheint gut zu sein und die erwartete<br />

Rendite hoch – wenn die Anlaufphase<br />

gemeistert wird. Bleibt die Frage,<br />

wann geht das Unternehmen an die<br />

Börse?


campus<br />

Pro:fit 17. November 2005 . Seite 31<br />

Technologietransfer<br />

<strong>im</strong> Zehn-Minuten-Takt<br />

◆ Wenn sich an der Uni Konstanz Wissenschaft und Wirtschaft treffen, sind die Pausen wichtiger als die Vorträge<br />

von Frank van Bebber<br />

Konstanz – Am Stammtisch hatten sie<br />

die Idee von der Kaffeepause. „Alle haben<br />

sofort ja gesagt“, erinnert sich<br />

Professor Klaus Schäfer. „Wir haben<br />

so viel positives Feedback bekommen,<br />

da wussten wir, wir tun etwas Richtiges.“<br />

Im Frühjahr hatten sich Schäfer<br />

und zwei Dutzend Forscher und Unternehmer<br />

aus der Biotechnologie<br />

erstmals getroffen, nicht <strong>im</strong> Labor<br />

oder Büro, sondern auf der Blumeninsel<br />

Mainau. Seither gibt es einen Biotech-Stammtisch<br />

in Konstanz und die<br />

Initiative BioLago. Peter Pohl vom<br />

Unternehmen Gatc Biotech kennt den<br />

Stammtisch-Effekt mit der Frage:<br />

„Was machste eigentlich genau?“ Seit<br />

ihren Treffen sind sich die mit modernster<br />

Technik arbeitenden Unternehmer<br />

sicher: „Erst die Menschen<br />

transportieren die Ideen“, sagt Pohl.<br />

Am Stammtisch hatten sie darum<br />

auch die Idee mit den Kaffeepausen.<br />

Schäfer lud Hochschul-Forscher und<br />

Unternehmer in einen Hörsaal der<br />

Universität Konstanz. Auf dem Programm<br />

standen 15 Vorträge, acht von<br />

Forschern, sieben von Unternehmern.<br />

Im Zehn-Minuten-Takt stellten sie ihre<br />

Projekte und Arbeitsfelder vor.<br />

Doch Schäfer sagt: „Der eigentliche<br />

Sinn war die Kaffeepause.“<br />

Drei Mal sah das Programm einen<br />

20-Minuten-Stopp bei Kaffee und<br />

Schoko-Plätzchen vor. Der erhoffte Effekt<br />

stellte sich auf dem Flur vor dem<br />

Hörsaal rasch ein. „Gerade hat mich<br />

ein anderer Unternehmer angesprochen“,<br />

sagte Pohl. Er ist stets auf der<br />

Suche nach Wissen, „das für unsere<br />

Kunden interessant ist.“ Das Konstanzer<br />

Unternehmen, 3000 Kunden und<br />

44 Mitarbeiter, ist ein führender<br />

Dienstleister für Molekularbiologie in<br />

Europa. Spitzen-Unternehmen und<br />

Elite-Forscher am Bodensee? Die Ant-<br />

Mit dem neuen Solars<strong>im</strong>ulator werden solarchemische Prozesse untersucht.<br />

Tausende Sonnen<br />

◆ Neuer Hochfluss-Solars<strong>im</strong>ulator am PSI eingeweiht<br />

Villigen / Zürich (sk) Am Paul Scherrer<br />

Institut (PSI) ist jetzt der neue Hochfluss-Solars<strong>im</strong>ulator<br />

in Betrieb. Mit<br />

dieser weltweit leistungsstärksten Anlage<br />

lassen sich in Solarchemie-Reaktoren<br />

extrem hohe Temperaturen erzeugen.<br />

Wissenschaftler des PSI und<br />

der ETH Zürich können so unter kontrollierten<br />

Strahlungsbedingungen<br />

und vom Wetter unabhängig Prozesse<br />

erforschen, die eine effiziente Herstellung<br />

solarer Brennstoffe und neuartiger<br />

Werkstoffe ermöglichen. Zehn<br />

starke Xenon-Lichtbogen-Lampen<br />

mit verspiegelten Reflektoren fokussieren<br />

ihr Licht auf eine kleine Fläche.<br />

Im Brennpunkt der neu entwickelten<br />

Forschungsanlage erreichen die<br />

Leuchten eine Strahlungsintensität<br />

von mehr als 10 000 Sonnen und eine<br />

max<strong>im</strong>ale Wärmeleistung von 50 Kilowatt.<br />

Dabei werden Temperaturen<br />

von bis zu 2500 Grad Celsius erzeugt.<br />

Genutzt wird die Energie in Prototypen<br />

von Solarchemie-Reaktoren, die<br />

exper<strong>im</strong>entell getestet und mit numerischen<br />

Modellen weiter opt<strong>im</strong>iert<br />

werden. Der Hochfluss-Solars<strong>im</strong>ulator<br />

gewährt dabei stets gleiche Strah-<br />

lungsbedingungen und erlaubt wetterunabhängige<br />

Testkampagnen zur<br />

Untersuchung solarchemischer Prozesse.<br />

Modernste Exper<strong>im</strong>entierplattform<br />

für Solarchemie. Für Exper<strong>im</strong>ente<br />

stehen am PSI nun zwei grosse Solarkonzentrator-Anlagen<br />

zur Verfügung.<br />

Der schon lange bewährte Solarofen<br />

wie auch der jüngst aufgebaute<br />

Solars<strong>im</strong>ulator sind auf dem neusten<br />

Stand der Technik. Das Labor für<br />

Solartechnik am PSI und die Professur<br />

für Erneuerbare Energieträger der<br />

ETH Zürich erforschen hier gemeinsam<br />

chemische Hochtemperatur-Prozesse,<br />

mit denen konzentrierte Sonnenenergie<br />

effizient in speicher- und<br />

transportfähige chemische Brennstoffe<br />

wie Wasserstoff umgewandelt werden<br />

kann. Dadurch lässt sich der Ausstoß<br />

von Treibhausgasen und andern<br />

Schadstoffen vermeiden, die bei der<br />

Wärme- und Stromproduktion durch<br />

die Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />

entstehen. Solare Brenn- und Treibstoffe<br />

ermöglichen eine umweltfreundliche<br />

Energieversorgung und<br />

tragen so zur Lösung des Kl<strong>im</strong>aproblems<br />

bei.<br />

wort lag diesmal vor der eigenen<br />

Haustür.<br />

Immunologie-Professor Marcus<br />

Groettrup war einige Etagen aus seinem<br />

Uni-Labor hinuntergekommen.<br />

„Ich will kennen lernen, was die Themen<br />

und Kompetenzen der einzelnen<br />

Firmen sind“, sagte der Wissenschaftler.<br />

Groettrup ist selbst ein Beispiel für<br />

regionale Kooperation: Bevor er an der<br />

Universität Konstanz neue Therapien<br />

gegen Prostata-Krebs erforschte, war<br />

er in St. Gallen am Kantonsspital tätig.<br />

Neben seinem Lehrstuhl leitet er das<br />

der Universität angegliederte Biotechnologie-Institut<br />

Tägerwilen kurz hinter<br />

der deutsch-schweizerischen<br />

Grenze.<br />

Modelle für solche Kontakte gibt es<br />

viele am Bodensee, wie die Vorträge<br />

zeigten: Professor Schäfer arbeitet bei<br />

Altana Pharma, war aber zuvor an der<br />

Universität Konstanz. Altana Pharma<br />

wiederum hat für zehn Jahre einen<br />

Bioinformatik-Lehrstuhl gestiftet, auf<br />

dem Professor Michael Berthold sitzt.<br />

Er arbeitet daran, große Datenmengen<br />

als verständliche Bilder darzustellen.<br />

Eine Mitarbeiterin des Biotechnologie-Labors<br />

darf Testreihen bei Altana<br />

Pharma durchführen und gewinnt<br />

so Zeit. Die Firma Qualis, die für Phar-<br />

Im Zehn-Minuten-Takt stellen<br />

Forscher und Unternehmen<br />

ihre Projekte und Arbeitsfelder<br />

vor.<br />

ma-Hersteller Arznei auf Qualität<br />

prüft, arbeitet mit einem an der Universität<br />

entwickelten Testverfahren<br />

ohne Tierversuche. Die Firma Trenzyme,<br />

ein Dienstleister für Bio-Forschung,<br />

ging aus der Universität hervor.<br />

Und die Konstanzer Niederlassung<br />

von Genzyme, einem der fünf<br />

großen Biotech-Unternehmen auf der<br />

Hochschul-<br />

Forscher und<br />

Biotech-Unternehmer<br />

– und<br />

auch Politiker –<br />

lernen sich bei<br />

„Wissenschaft<br />

trifft Wirtschaft“<br />

an der Uni<br />

Konstanz kennen.<br />

Bild: van<br />

Bebber<br />

Welt, lässt ihr Geschäft in Zentralasien<br />

von einem früheren Uni-Forscher aufbauen.<br />

Klaus Schäfer spricht von einem<br />

Zwang zu kooperativen Netzwerken,<br />

„ohne die moderne Forschung nicht<br />

möglich wäre.“ Gesundheits- und Verbraucherschutz<br />

sowie Lebenswissenschaften<br />

sind die bisherigen Schwerpunkte<br />

der Biotechnologie am Bodensee,<br />

gebündelt auch bei Bio Lago. Der<br />

Konstanzer Landtagsabgeordnete Andreas<br />

Hoffmann (CDU) sieht in der<br />

bevorstehenden Aufwertung der Seeregion<br />

zur fünften Bioregion des Landes<br />

Baden-Württemberg die Chance,<br />

Aktivitäten zu bündeln. Grund zur<br />

Scheu voreinander bestehe nicht,<br />

machten Professoren und Unternehmer<br />

an Vortragspult und Kaffeetasse<br />

klar. Biophysik-Professor Wolfram<br />

Welte ermunterte: „Wir sind leicht zu<br />

begeistern und nehmen eigentlich alles<br />

an, was interessant ist.“<br />

Wie gut sind wir eigentlich?<br />

◆ Wie Wolf-Dieter Goedecke Schwachstellen in Unternehmen per Knopfdruck findet<br />

Von Roland Sprich<br />

St. Georgen – Ein Computerprogramm<br />

zur Bewertung von Betriebsprozessen<br />

hat der St. Georgener Unternehmer<br />

Professor Wolf-Dieter<br />

Goedecke entwickelt. Die Idee hinter<br />

der Konzeption: Anhand formulierter<br />

Soll- und Istwerte spürt die Software<br />

Schwachstellen auf. Eingesetzt werden<br />

kann das Programm in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen und Branchen.<br />

Goedecke möchte sein Projekt<br />

<strong>im</strong> Bildungsbereich platzieren, um etwa<br />

Schulen zu beurteilen, denn hier<br />

sieht er großen Verbesserungsbedarf.<br />

„Wenn ein Schüler eine Arbeit<br />

schreibt, bekommt er dafür nach Bewertung<br />

eine Note. Nichts anderes<br />

machen wir mit diesem Projekt. Wir<br />

bewerten und ziehen aus den Ergebnissen<br />

Schlüsse“, erläutert Wolf-Dieter<br />

Goedecke.<br />

Evaluierungen gibt es mittlerweile<br />

ja an allen Ecken. Von der Hotelunterkunft<br />

über den Komfort in einem Flugzeug<br />

bis zum Service <strong>im</strong> Autohaus<br />

oder die Freundlichkeit <strong>im</strong> Einzelhandel.<br />

Überall können Kunden Fragebögen<br />

zur Benutzerzufriedenheit ausfüllen.<br />

Goedeckes Entwicklung unterscheidet<br />

sich in der Anwendungsweise.<br />

„Ich habe den ganzen Abfrageprozess<br />

in ein Rechnerprogramm gepackt,<br />

das je nach Anforderung gestaltet<br />

werden kann“, erklärt Goedecke.<br />

Sein Grundgedanke war, das Programm<br />

so flexibel zu gestalten, dass<br />

alle Komponenten, die der Anwender<br />

für bewertungsnotwendig erachtet,<br />

schnell und einfach einzugeben sind<br />

und die Auswertung unverzüglich erfolgt.<br />

Im Hintergrund rechnet das Programm<br />

die Bewertungsergebnisse aus<br />

Prof. Wolf-Dieter Goedecke<br />

gründete 1984 <strong>im</strong> Technologiezentrum<br />

in St. Georgen sein Unternehmen<br />

GAS, das sich mit Steuerungsund<br />

Antriebstechnik beschäftigt.<br />

Heute beschäftigt GAS 60 Mitarbeiter.<br />

Tel.: 07724/ 91660. Internet:<br />

www.gas-automation.de<br />

und spuckt dann Schulnoten aus. „An<br />

den Ergebnissen erkennt man sofort,<br />

wo Handlungsbedarf besteht“, sagt<br />

Goedecke, der hauptberuflich die Gesellschaft<br />

für Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

(GAS) in St. Georgen leitet,<br />

einen mittelständischen Betrieb,<br />

der Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

entwickelt.<br />

An seinem Steckenpferd Evaluierungsprogramm<br />

hat Goedecke rund<br />

fünf Jahre gearbeitet.<br />

Getestet hat Goedecke sein Projekt<br />

dann in seiner eigenen Firma. Hier<br />

wertete das Programm die betrieblichen<br />

Strukturen von der Entwicklung<br />

über Produktion bis zum Vertrieb aus.<br />

Selbst Lieferantenbewertungen mit<br />

den Kriterien Liefertreue und Lieferqualität<br />

wurden erstellt, ebenso wie<br />

Kundenbewertungen.<br />

Die daraus resultierenden Ergebnisse<br />

helfen dem Unternehmer,<br />

Schwachstellen direkt anzugehen und<br />

dort für Abhilfe zu sorgen. Auch vor einer<br />

Zufriedenheitsbewertung durch<br />

seine eigenen Mitarbeiter schreckte<br />

Goedecke nicht zurück. „Dabei kam<br />

unter anderem heraus, dass die Mitar-<br />

beiter mit dem Lohnniveau nicht zufrieden<br />

sind. Nach einer Überprüfung<br />

wurde dies mittlerweile angepasst.“<br />

Grundsätzlich lässt sich die von<br />

Goedecke entworfene Evaluierungs-<br />

Software auf jede Branche zuschneiden.<br />

Am liebsten möchte Goedecke jedoch<br />

sein Evaluierungsprogramm <strong>im</strong><br />

Bildungsbereich anwenden. „Ich<br />

glaube, dass wir <strong>im</strong> Bildungsbereich<br />

den größten Nachholbedarf haben.“<br />

Goedecke ist sicher, dass sein Programm<br />

an Schulen oder Universitäten<br />

viele Schwachpunkte aufdecken und<br />

Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen<br />

könnte. Das Kultusministerium<br />

nahm bereits Kenntnis von dem Evaluierungsprojekt.<br />

„Man kann Professoren,<br />

Lehrer oder Lerninhalte bewerten<br />

und daran sofort die Qualität des<br />

Unterrichts bewerten“, nennt Goedecke<br />

als einen Vorteil. Erste Gespräche<br />

mit Schuldirektoren in Furtwangen,<br />

Donaueschingen und Heidelberg gab<br />

es bereits. „Und die zeigten sich begeistert“,<br />

sagt Goedecke. Allerdings<br />

befürchtet er, dass für sein Evaluierungsprojekt<br />

kein Geld zur Verfügung<br />

gestellt wird.<br />

Der Unternehmer Wolf-Dieter Goedecke hat eine Software entwickelt, mit<br />

der sich Prozesse schnell und einfach am PC bewerten lassen. Einsetzbar ist<br />

das System in nahezu allen wirtschaftlichen oder Bildungsbereichen.<br />

Bild: Sprich<br />

News<br />

KREIS WALDSHUT<br />

Millionen für Schulen<br />

Nur den Schulzentren in Bad<br />

Säckingen und Waldshut gelten<br />

<strong>im</strong> kommenden Jahr Millionen-<br />

Investitionen des Landkreises. Die<br />

größten Brocken <strong>im</strong> Entwurf des<br />

Kreishaushalts, der in den kommenden<br />

Wochen vom Kreistag<br />

beraten wird, sind für das Jahr<br />

2006 der Kauf des Erdgeschosses<br />

<strong>im</strong> Waldshuter Berufsbildungszentrum<br />

von der Handwerkskammer<br />

für 2,5 Millionen Euro,<br />

um dort den Kfz-Bereich zu Klassenräumen<br />

für die Gewerblichen<br />

Schulen umzubauen; die Fensterund<br />

Fassadensanierung der Hauswirtschaftlichen<br />

Schulen in Bad<br />

Säckingen für 1,48 Millionen Euro;<br />

die Fenstererneuerung an den<br />

Gewerblichen Schulen Bad Säckingen<br />

für 610 000 Euro. (hjh)<br />

B.I.B.-FORUM<br />

Rund ums Thema IT<br />

Mit einer neuen Abendreihe<br />

möchten die Veranstalter der<br />

B.I.B. (Best Practice for IT-Professionals<br />

Bodensee) zur IT-<br />

Wissensvermittlung und Weiterqualifizierung<br />

in der Region<br />

beitragen. Einmal <strong>im</strong> Monat<br />

werden Themen aus der Informationstechnologie<br />

vorgestellt und<br />

Fragen beantwortet. Teilnehmen<br />

können Angestellte, Unternehmer<br />

und Führungskräfte, die sich mit<br />

IT-Themen beschäftigen und<br />

Kontakte zu anderen IT-Spezialisten<br />

und -Anwendern knüpfen<br />

möchten. Veranstalter sind die<br />

Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement,<br />

die IHK Hochrhein-Bodensee<br />

und der Konstanzer<br />

IT-Dienstleister Bernot<br />

Information Technology. Das<br />

nächste Forum findet am 24.11.<br />

um 18 Uhr <strong>im</strong> Océ Businesspark<br />

Konstanz, Max-Stromeyer-Str. 116,<br />

statt. Die Themen sind Storage<br />

Management und Voice-over-IP.<br />

Anmeldung: Tel. 07720/957855,<br />

Fax 07720/66790, E-Mail: villingen@gpm-ipma.de<br />

(hot)<br />

Studium<br />

für Führungskräfte:<br />

Noch Plätze frei<br />

Goshe<strong>im</strong> (avi) Für das Führungskräfte-Studium<br />

Betriebswirtschaft be<strong>im</strong><br />

Steinbeis-Hochschul-Institut IQU in<br />

Goshe<strong>im</strong> sind noch Plätze frei. Der<br />

nächste Studiengang, der nach drei<br />

Jahren berufsbegleitendem Studium<br />

mit dem internationalen Titel Bachelor<br />

of Business Administration (BBA)<br />

abschließt, startet <strong>im</strong> März des kommenden<br />

Jahres.<br />

Zurzeit studieren 20 junge Führungskräfte<br />

aus der Region Betriebswirtschaft<br />

in Goshe<strong>im</strong>. Die Teilnehmer<br />

des Studiums kommen unter anderem<br />

aus Titisee-Neustadt oder Winterlingen<br />

(Zollernalbkreis) nach Goshe<strong>im</strong>.<br />

Sie kommen allesamt mitten<br />

aus dem Wirtschaftsleben. Berufsbegleitend<br />

wollen sie den Bachelor-Abschluss<br />

schaffen und dadurch ihre<br />

Führungsposition <strong>im</strong> Unternehmen<br />

verbessern.<br />

Das Steinbeis-Hochschulinstitut<br />

auf dem Heuberg (Landkreis Tuttlingen)<br />

bietet den akkreditierten Studiengang<br />

speziell für die mittelständische<br />

Industrie in der Region an. Der<br />

BBA-Studiengang, der übrigens auch<br />

ohne Abitur möglich ist, bereitet die<br />

Studenten in erster Linie praxisorientiert<br />

und berufsbegleitend auf Führungspositionen<br />

vor. Der praktische<br />

Teil der Weiterbildung darf allerdings<br />

auch nicht zu kurz kommen. Teil der<br />

praktischen Ausrichtung ist, dass jeder<br />

Studierende, unterstützt von Dozenten,<br />

ein Projekt <strong>im</strong> Unternehmen<br />

durchführt.<br />

Manuela Kohler-Böhringer (33) aus<br />

Neuhausen ob Eck etwa nutzt das Studium<br />

für die Vorbereitung auf die Geschäftsführung<br />

<strong>im</strong> elterlichen Medizintechnik-Betrieb.<br />

Die zeitnahe Umsetzung<br />

des theoretischen Wissens<br />

aus dem Studium in das Alltagsgeschäft<br />

sieht die Studentin als großen<br />

Gewinn. „Nach jeder Vorlesung setzen<br />

wir das Gelernte <strong>im</strong> Transfer-Dokumentations-Report<br />

um, das schafft<br />

unhe<strong>im</strong>liche Synergieeffekte zwischen<br />

Studium und Praxis“, sagt die<br />

33-Jährige.<br />

Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.iqu-institut.de


Geschäftsempfehlungen & Verbindungen<br />

Seipp präsentiert:<br />

Intelligente Technik mit<br />

hohem Sitzkomfort<br />

MedaPal, der neue Bürostuhl von<br />

Vitra konzentriert sich auf das<br />

Wesentliche. Er ist einfach und<br />

benutzerfreundlich aufgebaut<br />

und lässt sich leicht auf Ihre individuellen<br />

Bedürfnisse einstellen<br />

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