Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE
Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE
Mehr Bürokratie im Anflug - AKTUELLE AUSGABE
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ANZEIGE ANZEIGE<br />
Geballte Kompetenz mit<br />
37 Firmenkundenberatern.<br />
17. November 2005<br />
PROFIT-Spezial:<br />
Wie Sie die<br />
Nachfolge regeln<br />
In den nächsten zehn Jahren<br />
suchen 700 000 Unternehmen<br />
einen Nachfolger. Der Wechsel<br />
kann in der Familie stattfinden,<br />
wie bei der Mainau-Familie<br />
Bernadotte (Bild), oder durch<br />
Verkauf. Im PROFIT-Spezial<br />
erfahren Sie, was Sie bei der<br />
Übergabe beachten müssen.<br />
Seiten 6 bis 8<br />
Marketing<br />
ist <strong>im</strong>mer<br />
Chefsache<br />
Für Unternehmer ist es lebenswichtig,<br />
das Leistungsangebot<br />
<strong>im</strong> Dialog mit den Kunden zu<br />
best<strong>im</strong>men. Wie man diesen<br />
Austausch <strong>im</strong> mittelständischen<br />
Unternehmen sicherstellt<br />
Seite 9<br />
Vom Chefsessel<br />
auf die<br />
Uni-Bank<br />
Über 27<br />
Jahre war<br />
Franz Guck<br />
Geschäftsführer<br />
bei<br />
der IG<br />
Sprühtechnik<br />
in<br />
Wehr und<br />
verantwortlich<br />
für den steten Aufstieg der<br />
Firma. Nun geht Guck in den<br />
Ruhestand – und fängt an der<br />
Universität neu an. Seite 19<br />
So geht’s:<br />
Ökosteuer<br />
zurückholen<br />
Gute Nachrichten<br />
für<br />
produzierende<br />
und<br />
landwirtschaftliche<br />
Betriebe.<br />
Sie können<br />
sich<br />
die Ökosteuer<br />
zurückerstatten lassen,<br />
wenn sie mehr als 25 MWh<br />
Strom <strong>im</strong> Jahr verbauchen und<br />
den Antrag noch bis zum 31.<br />
Dezember stellen. Seite 30<br />
INHALT<br />
Aktuell 1−4<br />
Unternehmen/<br />
Management<br />
5−15<br />
Immobilien 16<br />
Menschen 17 − 21<br />
Technik 22 − 23<br />
Trends 24 − 27<br />
Unterwegs 28 − 29<br />
Geld 30<br />
Campus 31<br />
XxBTGIQRy003905z|v/:!:;:%:'<br />
IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />
<strong>Mehr</strong> <strong>Bürokratie</strong> <strong>im</strong> <strong>Anflug</strong><br />
◆ Vorgezogene Fälligkeit der Sozialbeiträge kostet Milliarden und sorgt be<strong>im</strong> Mittelstand für Ärger<br />
von peter ludäscher<br />
Konstanz – Das Jahr 2006 beginnt für<br />
die Unternehmen mit einem Paukenschlag:<br />
Auf Initiative von Sozialministerin<br />
Ulla Schmidt wird bei den Sozialversicherungsbeiträgen<br />
zwe<strong>im</strong>al kassiert.<br />
Denn die Beiträge sind ab 2006<br />
für alle Unternehmen zum Ende<br />
des Monats fällig, in dem<br />
das Arbeitsentgelt gezahlt<br />
wird. Aus der bisher gültigen<br />
Regelung resultiert aber<br />
noch die Beitragspflicht<br />
für den Monat Dezember<br />
bis zum 16. Januar. Zusatzbelastung<br />
der deutschen<br />
Wirtschaft: 20<br />
Milliarden Euro.<br />
Unternehmen mit guter<br />
Liquidität werden die doppelte<br />
Beitragszahlung verkraften.<br />
Was aber allen bleibt, und zwar<br />
auf Dauer, ist der erhöhte Verwaltungsaufwand.<br />
Die Kommentare aus<br />
der Wirtschaft ähneln sich. Der<br />
Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes<br />
Industrieller Unternehmen<br />
Baden (WVIB,<br />
Freiburg), Christoph Münzer,<br />
bringt es auf den Punkt:<br />
„So ein Mist! Wieder mal höhere<br />
Kosten und mehr <strong>Bürokratie</strong>.<br />
Und wen trifft es am<br />
härtesten? Den Mittelstand!“<br />
Die Umstellung wurde von<br />
der alten Regierungskoalition<br />
ersonnen, um der Rentenversicherung<br />
zusätzliche Liquidität<br />
zuzuführen. Der Geldschub von 20<br />
Milliarden Euro – davon gehen nur 9,6<br />
Milliarden Euro an die Rentenversicherung,<br />
der Rest an die übrigen Zweige<br />
der Sozialversicherung – soll dafür<br />
sorgen, dass die Beiträge 2006 bei 19,5<br />
Prozent bleiben können. Anderenfalls<br />
hätte die Erhöhung auf 20 Prozent gedroht.<br />
Im Bundesrat st<strong>im</strong>mten auch<br />
die CDU/CSU-regierten Länder zu.<br />
Baden-Württemberg enthielt sich der<br />
St<strong>im</strong>me. „Wir hatten die Wahl zwischen<br />
Pest und Cholera,“, heißt es in<br />
Stuttgart in einer Reaktion auf den<br />
Protest der baden-<br />
württembergischen<br />
Industrie- und Handelskammern.<br />
Die Bundesegierung<br />
rechtfertigte die<br />
Umstellung damit,<br />
dass die alte Regelung,<br />
nach der die<br />
Beiträge erst <strong>im</strong> Folgemonat<br />
gezahlt werden<br />
mussten, einem<br />
zinslosen Darlehen<br />
der Versicherungen an die Unternehmen<br />
gleich komme. Sie entstamme<br />
der Zeit der Lohntüte, sei aber <strong>im</strong> Zeitalter<br />
der elektronischen Datenverarbeitung<br />
nicht mehr gerechtfertigt.<br />
Unternehmer könnten dem Argument<br />
vielleicht folgen, wenn die Fälligkeit<br />
der Beiträge auf einen der ersten<br />
Arbeitstage des nächsten Monates<br />
vorgezogen worden wäre. Denn dann<br />
steht <strong>im</strong>merhin die Höhe der Beiträge<br />
fest. Doch das ist nicht der Fall. Stattdessen<br />
werden die Beiträge am drittletzten<br />
Bankarbeitstag des Monats fällig.<br />
Zu diesem Zeitpunkt ist der endgültige<br />
Umfang der Entgelte aber vielfach<br />
noch gar nicht bekannt. Krankheitstage,<br />
erfolgsabhängige oder Arbeitszeit-Komponenten<br />
können die<br />
Entgelte noch beeinflussen. Auch der<br />
Wechsel von Mit-<br />
„Höhere Kosten und<br />
mehr <strong>Bürokratie</strong>. Und<br />
wen trifft es am härtesten?<br />
Den Mittelstand!“<br />
CHRISTOPH MÜNZER,<br />
HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DES<br />
WIRTSCHAFTSVERBANDES<br />
INDUSTRIELLER UNTERNEHMEN<br />
BADEN (WVIB, FREIBURG)<br />
arbeitern zu einer<br />
anderen Krankenkasse<br />
oder das<br />
Ausscheiden von<br />
Mitarbeitern kann<br />
die Beitragsrechnung<br />
beeinflussen.<br />
Deshalb müssen<br />
die Unternehmen<br />
zwei Abrechnungen<br />
machen: In der<br />
ersten wird die Höhe<br />
der voraussichtlichen Beiträge nur<br />
geschätzt. Im Folgemonat wird dann<br />
die „richtige“ Abrechnung erstellt und<br />
der Diffenzenbetrag bereinigt. „Wieder<br />
einmal dehnt sich die <strong>Bürokratie</strong><br />
schleichend weiter in die Unternehmen<br />
aus“, kritisiert Hans-Eberhard<br />
Koch, der Vorsitzende des Landesverbandes<br />
der Baden-Württembergischen<br />
Industrie (LVI).<br />
Zinsvorteil auszunutzen. Nach Erkenntnissen<br />
des LVI denkt zur Zeit<br />
allerdings nur eine Minderheit der<br />
Unternehmen an diese Möglichkeit.<br />
Dabei ist die Liquidität gerade<br />
<strong>im</strong> Januar bei vielen Unternehmen angespannt.<br />
Viele vierteljährlich oder<br />
jährlich zu leistende Zahlungen, wie<br />
etwa Versicherungsbeiträge, werden<br />
<strong>im</strong> Januar fällig. Andererseits gehen<br />
Kundenzahlungen oft verspätet ein.<br />
Auch wenn sich das Liquiditätsproblem<br />
<strong>im</strong> Januar mit der Übergangsregelung<br />
lösen lässt, so bleiben die höheren<br />
Finanzierungskosten durch die<br />
vorgezogene Fälligkeit doch an den<br />
Unternehmen hängen. Was den bürokratischen<br />
Aufwand betrifft, planen<br />
einige Betriebe, Arbeitszeit- oder Entlohnungsmodelle<br />
zu ändern, um den<br />
Schätzaufwand am Monatsende zu<br />
verringern. Daran denkt zum Beispiel<br />
Renault-Händler Hansjörg Blender<br />
(Radolfzell): „Es gibt jetzt einen weiteren<br />
Grund, <strong>im</strong> gewerblichen Bereich<br />
die Umstellung von Stunden- auf Monatslohn<br />
zu erwägen.“<br />
Einige Unternehmer sind besorgt,<br />
ihre Software könnte die neuen Anforderungen<br />
nicht bewältigen. Doch<br />
hierzu gibt es Entwarnung. Benedikt<br />
Leder von der Datev eG (Nürnberg):<br />
„Unsere Software wird ohnehin zum 1.<br />
Januar angepasst. Da sind die neuen<br />
Erfordernisse alle berücksichtigt.“ Die<br />
Möglichkeit der Ratenzahlung sei mit<br />
dem einfachen Setzen eines Häkchens<br />
zu nutzen. Auch andere große Software-Anbieter<br />
wie SAP arbeiten daran,<br />
die neuen Regeln in ihre Programme<br />
einzuarbeiten.<br />
„Eine Katastrophe für den Standort“<br />
◆ Unternehmer sehen die neue Beitragsregelung durchweg sehr kritisch<br />
Gerhard Jordan,<br />
Geschäftsführer der<br />
Schreinerei Heinz &<br />
Gerhard Jordan<br />
OHG in Villingen-<br />
Schwenningen, 14<br />
Mitarbeiter<br />
„Ich finde das eine Schweinerei“, gibt<br />
Gerhard Jordan unumwunden zu Protokoll.<br />
Die <strong>Mehr</strong>belastung zum Jahresauftakt<br />
sei finanziell gesehen für<br />
Handwerker schwierig. Zwar sei das<br />
Weihnachtsgeschäft normalerweise<br />
gut, die Zahlungen der Kunden verzögerten<br />
sich aufgrund von Feiertagen<br />
und Weihnachtsferien jedoch erheblich,<br />
weiß Jordan aus Erfahrung. (us)<br />
Hansjörg Blender,<br />
Geschäftsführer<br />
Autohaus Blender in<br />
Radolfzell und Konstanz<br />
und Innungs-<br />
Obermeister des<br />
Kfz-Gewerbes<br />
„Hier ist nicht nachgedacht worden“,<br />
sch<strong>im</strong>pft Blender. Gerade am Jahresanfang<br />
sei die Liquidität bei vielen Unternehmen<br />
angespannt. „Wenn aber<br />
viele Unternehmen die Möglichkeit<br />
nutzen, die Januar-Beiträge auf sechs<br />
Monate zu verteilen, stellt sich die Frage:<br />
Was bringt es dann noch der Rentenversicherung?“<br />
Am Ende bleibe<br />
nur die <strong>Bürokratie</strong>. (lud)<br />
In der Praxis werden<br />
die Betriebe die Beitragshöhe eher<br />
zu niedrig als zu hoch schätzen, so<br />
dass es <strong>im</strong> folgenden Monat zu einer<br />
Nachzahlung kommt. Die Versicherungträger<br />
werden dagegen auf einer<br />
möglichst realistischen Schätzung bestehen<br />
und vermutlich nur gringfügige<br />
Abweichungen zulassen. Die gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen,<br />
bei denen alle Beiträge zur Sozialversicherung<br />
eingehen, bereiten gerade<br />
Schulungsveranstaltungen vor, in denen<br />
sie die Personalabteilungen der<br />
Unternehmen auf die Feinheiten der<br />
neuen Regelung vorbereiten.<br />
Ein Schlupfloch<br />
Wer befürchtet, die doppelte Beitragssumme<br />
<strong>im</strong> Januar nicht stemmen zu<br />
können, für den hat der Gesetzgeber<br />
eine Erleichterung geschaffen: Das<br />
Unternehmen kann die Beitragsschuld<br />
für den Januar in sechs „Raten“<br />
von Februar bis Juli zahlen. Dabei wird<br />
je ein Sechstel des Januar-Beitrages<br />
zusammen mit den dann fälligen Monatsbeirägen<br />
gezahlt. Zinsen sind dafür<br />
nicht vorgesehen. Das macht es<br />
auch für liquide Unternehmen attraktiv,<br />
die Übergangsregelung in Anspruch<br />
zu nehmen und den sich daraus<br />
ergebenden Liquiditäts- und<br />
Dieter Baur, Gründer<br />
und Geschäftsführer<br />
des Sensortechnik-<br />
Unternehmens Wenglor<br />
Sensoric GmbH,<br />
Tettnang, 400 Mitarbeiter<br />
„Im Gesamt-Kontext sind solche Entscheidungen<br />
eine Katastrophe für den<br />
Standort Deutschland, weil sie die Unternehmen<br />
zusätzlich belasten,“ sagt<br />
Dieter Baur. Der Trend halte seit Jahren<br />
an. Die Folge: „Wenn’s hierzulande<br />
zu teuer wird, muss der Unternehmer<br />
was unternehmen. Was soll er<br />
dann anderes tun, als Arbeitsplätze<br />
abzubauen?“ (kck)<br />
Der Bundesadler krallt sich Milliarden<br />
aus den Unternehmenskassen.<br />
Die Regierung will damit die Rentenversicherung<br />
über Wasser halten.<br />
Doch der Liquiditätsschub hilft nur<br />
für ein Jahr. Illustration: Orlowski<br />
Jörg Holzbach, Café<br />
und Konditorei<br />
„Ratsstüble“ in<br />
Waldshut, 26 Mitarbeiter<br />
„Bei dieser Art der Rentenfinanzierung<br />
liegt der Schwarze Peter bei den<br />
Unternehmern. Eine vom Aufwand<br />
und den Kosten her nicht sinnvolle Lösung!“<br />
so Holzbach. Er kritisiert die erhebliche<br />
<strong>Mehr</strong>arbeit und sagt: „Dass<br />
<strong>im</strong> Januar die Sozialversicherungsbeiträge<br />
zwe<strong>im</strong>al abgeführt werden müssen,<br />
wird manchen Betrieb finanziell<br />
in die Klemme bringen.“ (mhe)<br />
LOGISTIKLÖSUNGEN<br />
für KMU<br />
Robert-Bosch-Str. 18 · 78467 Konstanz<br />
Telefon 0 75 31- 80 81 16, 13–17 Uhr<br />
Preis: 3,90 EUR / 6,20 CHF<br />
Ausgabe 11 / 2005<br />
Kommentar<br />
So ein Mist<br />
von peter ludäscher<br />
Wer dieser<br />
Tage bei<br />
Unternehmen<br />
das Thema vorgezogeneFälligkeit<br />
der Sozialbeiträge<br />
anspricht,<br />
erntet deftige<br />
Reaktionen.<br />
WVIB-Hauptgeschäftsführer<br />
Christoph Münzer spricht der<br />
Wirtschaft aus der Seele, wenn er<br />
kurz und bündig kommentiert:<br />
„So ein Mist.“<br />
Im Gestrüpp der deutschen<br />
<strong>Bürokratie</strong> lässt die neue Regelung<br />
weitere dornige Zweige<br />
wuchern. Die Arbeit der Unternehmen<br />
wird einmal mehr unnötig<br />
verkompliziert, indem die<br />
Höhe der Sozialversicherungsbeiträge<br />
künftig in jedem Monat<br />
erst geschätzt und dann endgültig<br />
ermittelt werden muss.<br />
Der <strong>Mehr</strong>aufwand kostet Zeit,<br />
Nerven und Geld – ein Aufwand,<br />
der den Konkurrenten <strong>im</strong> Ausland<br />
erspart bleibt. So trägt diese<br />
Gesetzesänderung dazu bei, den<br />
Standort Deutschland weiter zu<br />
benachteiligen. Viele Politiker<br />
setzen sich zwar in Sonntagsreden<br />
für Entbürokratisierung<br />
ein. Im täglichen Geschäft sind<br />
sie aber jederzeit für neue Reglementierungen<br />
zu haben. So<br />
verwundert es nicht, dass <strong>im</strong><br />
Bundesrat auch CDU/CSUgeführte<br />
Landesregierungen „ja“<br />
gesagt haben zu dieser unakzeptablen<br />
Komplizierung.<br />
Das Gesetz wurzelt in einer<br />
durchaus guten Absicht: Die<br />
Lohnnebenkosten sollen nicht<br />
noch weiter steigen. Mit 42 Prozent<br />
türmen sie sich ohnehin zu<br />
einem schwer zu überwindenden<br />
Beschäftigungshindernis auf. Für<br />
2006 drohte der Anstieg der<br />
Rentenversicherungsbeiträge um<br />
0,5 Prozentpunkte. Die vorgezogene<br />
Fälligkeit der Beiträge<br />
wehrt die Erhöhung ab. Aber<br />
diese Notbremse wirkt nur einmal,<br />
und sie ist teuer. 2006 müssen<br />
die Unternehmen 20 Milliarden<br />
Euro mehr an Beiträgen<br />
aufbringen, um das Rentenloch<br />
zu stopfen. Dies kommt einer<br />
Beitragserhöhung um 2 Prozentpunkte<br />
gleich. Die riesige Summe<br />
ergibt sich daraus, dass außer den<br />
Beiträgen zur Rentenversicherung<br />
auch alle anderen Sozialversicherungen<br />
zeitiger gezahlt<br />
werden müssen.<br />
Der Gesetzgeber, der die Wirtschaft<br />
schonen wollte, belastet sie<br />
stattdessen. Und die Konstruktionsfehler<br />
der Rentenversicherung<br />
bleiben bestehen. Die neue Regierung<br />
muss schnell eine umfassende<br />
und nachhaltig wirkende<br />
Strukturreform der Rentenversicherung<br />
auf den Weg bringen.<br />
Sonst droht der Wirtschaft<br />
ein Aderlass nach dem anderen.<br />
ANZEIGE<br />
Gedanken sind Dinge<br />
Zeitkritische Beleuchtung<br />
der Frage:<br />
Wem vertraue ich meine<br />
Zielvorstellungen an.<br />
Vortrag<br />
am 25. 11. 2005<br />
in Überlingen<br />
Klaus Hoebel<br />
Fon 0049 (0) 86 52 97 58-31 Fax -32<br />
www.klaus.hoebel.de
aktuell<br />
Seite 2 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
FIRMEN<br />
Agentur Sponsors &<br />
Friends<br />
14<br />
Aschenbach Kürn &<br />
Kuttruff<br />
5<br />
Altana Pharma 31<br />
Autohaus Blender 1<br />
Automobile Böhler 29<br />
Auto-Salon Singen 18<br />
Bankhaus Bodensee 5<br />
Bio Lago 31<br />
Comara 23<br />
Comformatik-Mediaservice<br />
13<br />
Creditreform 4<br />
Delta Bloc Europe 29<br />
Dentsply 20<br />
Deutsche Post World<br />
Net<br />
13<br />
Domicil 5<br />
Edeka 20<br />
Engel & Völkers 16<br />
Freudenberg 23<br />
Gatc Biotech<br />
Gesellschaft für<br />
31<br />
Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
(GAS)<br />
31<br />
Gr<strong>im</strong>m Garten und<br />
Landschaft<br />
25<br />
Haugg 10<br />
Hesta Immobilien 20<br />
Hieber-Märkte 20<br />
Hotel Öschberghof 11<br />
HTL 5<br />
HW-Tech Works 22<br />
Hypo-Vereinsbank 30<br />
IG Sprühtechnik 19<br />
Ikea 5<br />
Juwelier Baur 26<br />
Juwelier Stein 26<br />
Kech-Transport 18<br />
Konzeptunion 15<br />
Kowalski, Seide und<br />
Partner<br />
11<br />
KTW 22<br />
Mainau GmbH 7<br />
Neun Consulting<br />
Group<br />
8<br />
Paradiesbäckerei<br />
Menge<br />
26<br />
Peter Riegel Wein<strong>im</strong>port<br />
21<br />
Pssst-Bettenhaus 19<br />
Qualis 31<br />
Rotary Blitz 10<br />
RWK 12<br />
Schiesser 20<br />
Schreinerei Heinz &<br />
Gerhard Jordan<br />
1<br />
Spedition Dachser 20<br />
Teich Meister 25<br />
Vitra Design Museum 24<br />
Wefa 9<br />
Wenglor Sensoric 1<br />
Widenhorn Gärten<br />
am See<br />
25<br />
ZF Friedrichshafen 5, 13<br />
Impressum<br />
Profit<br />
Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />
Holger Thissen<br />
Redaktionelle Beratung und<br />
Mitarbeit:<br />
Johannes Eber<br />
Hildegard Linßen<br />
Ingo Feiertag<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />
Geschäftsführer:<br />
Rainer Wiesner<br />
Objektverantwortung und Anzeigen:<br />
Andreas Heinkel<br />
Verlagsleitung Vertrieb:<br />
Erwin Dohm-Acker<br />
SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />
Max-Stromeyer-Straße 178,<br />
78467 Konstanz<br />
Postfach 102 001,<br />
78420 Konstanz<br />
Telefon 0 75 31/999-0<br />
Telefax 0 75 31/999-1485<br />
Abo-Service:<br />
Kostenlose Servicenummer:<br />
0800/880 8000<br />
Internet:<br />
www.profit-wirtschaft.de<br />
E-Mail-Adressen:<br />
info@profit-wirtschaft.de<br />
Commerzbank Konstanz<br />
Konto-Nr. 270181100<br />
BLZ 690 400 45<br />
Druck:<br />
Druckerei Konstanz GmbH<br />
78467 Konstanz,<br />
Max-Stromeyer-Straße 180<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 1<br />
vom 1. Oktober 2005 mit den Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen für<br />
Anzeigen und Beilagen und den<br />
Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
des Verlages gültig. Bei<br />
Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />
Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />
bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />
auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />
Keine Gewähr für<br />
unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />
und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />
ist Konstanz, soweit<br />
nicht zwingend gesetzlich anders<br />
vorgeschrieben.<br />
Mit Benzin <strong>im</strong> Blut auf Erfolgskurs:<br />
Der Singener Autohändler Fridolin<br />
Koltes lockt mit Nobelkarossen wie<br />
Ferrari, Bugatti, Maserati, Rolls-<br />
Royce oder Jaguar Autofans aus aller<br />
Welt in den Hegau. >Seite 18<br />
Konzentriert arbeiten und sich dabei<br />
auch noch so richtig wohlfühlen: Mit<br />
diesem Konzept wurde der Öschberghof<br />
in Donaueschingen zu<br />
einem der beliebtesten Tagungshotels<br />
in Deutschland. >Seite 11<br />
Mit Gefühl und Intelligenz: Comara<br />
aus St. Georgen verbessert mit neuer<br />
Software die Steuerung von Werkzeugmaschinen.<br />
Ein Jahr nach Gründung<br />
schreibt das Unternehmen<br />
schon schwarze Zahlen. >Seite 23<br />
Mallorca für Genießer: Im Landhotel<br />
zeigt sich die Mittelmeerinsel von<br />
ihrer schönsten Seite. Die Form des<br />
sanften Finca-Tourismus zwischen<br />
Oliven und Ziegen wird auf der Insel<br />
sogar gefördert. >Seite 24<br />
Tolle Uhren, Geschenkkörbe mit<br />
kulinarischen Köstlichkeiten, bedruckte<br />
Torten, Abenteuer wie Fallschirmspringen<br />
oder Bobfahren: Wir<br />
stellen exklusive und ausgefallene<br />
Geschenke vor. >Seite 26<br />
Das Thema: Unternehmensteuerreform – gleiche Besteuerung aller Rechtsformen kommt<br />
Rund um Deutschland<br />
fallen die Steuern<br />
◆ Die Reform der Unternehmensteuern wird erst 2008 in Kraft treten – Doch schon nächstes Jahr soll manches besser werden<br />
von Johannes Eber<br />
Berlin – In Europa zeigt der zunehmende<br />
Standortwettbewerb Wirkung.<br />
Immer mehr Staaten senken ihre Körperschaftsteuern.<br />
Einige Beispiele:<br />
Finnland hat in diesem Jahr den Satz<br />
von 29 auf 26 Prozent gesenkt, Österreich<br />
von 34 auf 25 Prozent und Tschechien<br />
von 28 auf 26 Prozent. Nur<br />
Deutschland hält an den hohen Steuersätzen<br />
vorerst fest, obwohl es <strong>im</strong> europäischen<br />
Vergleich (negativer) Spitzenreiter<br />
ist.<br />
Erst 2008 soll eine Unternehmensteuerreform<br />
kommen. Darauf haben<br />
sich Union und SPD in den Koalitionsgesprächen<br />
verständigt. Die soll dafür<br />
grundlegend sein. Vermutlich wird der<br />
Steuersatz drastisch sinken. Er soll<br />
dann zwischen 25 und 30 Prozent liegen.<br />
Ebenfalls als sicher gilt, dass die<br />
zu entwickelnde Steuer für alle<br />
Rechtsformen – ob Personen- oder Kapitalgesellschaften<br />
– gleichermaßen<br />
gelten soll. Darüber hinaus gibt es<br />
noch viel Uneinigkeit. Der neuen Regierung<br />
stehen zwei Steuermodelle<br />
zur Verfügung – eines des Sachverständigenrates<br />
und eines der Stiftung<br />
Marktwirtschaft (siehe Infokästen<br />
rechts).<br />
Damit die Unternehmen aber <strong>im</strong><br />
Standortwettbewerb nicht untergehen,<br />
wurden in den Koalitiongesprächen<br />
schon für 2006 Erleichterungen<br />
für die Unternehmen vereinbart. Die<br />
Wichtigsten:<br />
Der Abschreibungssatz soll bis zur<br />
Steuerreform 2008 von 20 auf 30 Prozent<br />
erhöht werden.<br />
Die Probezeit für neu eingestellte<br />
Mitarbeiter wird von sechs Monate auf<br />
zwei Jahre verlängert.<br />
Kleinere Mittelständler sollen bei<br />
der Umsatzsteuerzahlung entlastet<br />
werden. Sie müssen diese Steuer erst<br />
abführen, wenn ihre Rechnung bezahlt<br />
wurde (Ist-Versteuerung). Die<br />
Umsatzgrenzen werden in den alten<br />
Bundesländern ab 2006 von 125 000<br />
auf 250 000 Euro angehoben. In den<br />
neuen Ländern bleibt sie bei 500 000<br />
Euro.<br />
Von Rechtsform-Neutralität keine Spur<br />
◆ Im heutigen Steuersystem bestehen zahlreiche Ungerechtigkeiten zwischen Kapital- und Personengesellschaften<br />
Stuttgart – Für jedes Unternehmen ist<br />
die Rechtsform von entscheidender<br />
Bedeutung. Je nachdem, ob ein Unternehmen<br />
als Kapitalgesellschaft, etwa<br />
als GmbH oder AG, oder als Personenunternehmen,<br />
etwa als Einzelunternehmen<br />
oder mit anderen als KG oder<br />
als OHG betrieben wird, löst dies unterschiedliche<br />
steuerliche Folgen aus.<br />
Ziel der meisten Steuersysteme ist<br />
es, eine Rechtsform-Neutralität zu gewährleisten.<br />
Das heißt, dass der Gewinn<br />
eines Unternehmens – unabhängig<br />
von der Rechtsform – möglichst<br />
in gleicher Weise besteuert werden<br />
soll. Dieses Ziel ist ehrenvoll, es<br />
wird aber <strong>im</strong> deutschen Steuerrecht<br />
derzeit nicht erreicht. So werden beispielsweise<br />
Kapital- und Personengesellschaften<br />
unterschiedlich besteuert:<br />
bei Kapitalgesellschaften fallen <strong>im</strong><br />
Vergleich zu Personengesellschaften<br />
in der Regel höhere Steuern an, wenn<br />
die Gewinne an die Gesellschafter<br />
ausgeschüttet werden. Werden die Gewinne<br />
dagegen einbehalten, ist die<br />
Steuerbelastung bei Kapitalgesellschaften<br />
geringer als bei vergleichbaren<br />
Personengesellschaften. Der Hin-<br />
Duale Steuer<br />
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung<br />
der gesamtwirtschaftlichen<br />
Lage hat der Bundesregierung ein<br />
neues Steuermodell vorgeschlagen.<br />
Demnach sollen alle Einkommen auf<br />
zwei Formen der Besteuerung reduziert<br />
werden. Auf Kapitaleinkünfte<br />
sowie alle übrigen Einkommen. Alle<br />
Unternehmen würden dann, unabhängig<br />
von ihrer Rechtsform der<br />
Kapitalbesteuerung unterliegen und<br />
eine so genannte Unternehmensteuer<br />
bezahlen. Der Steuersatz soll zwischen<br />
25 und 30 Prozent betragen und zwar<br />
einschließlich des Steueranteils der<br />
Kommunen. Der Sachverständigenrat<br />
schlägt vor, die Gewerbesteuer abzuschaffen<br />
und durch einen Zuschlag<br />
tergrund: Gewerbesteuerlich wird sowohl<br />
der Gewinn von Kapitalgesellschaften<br />
als auch der Gewinn von Personengesellschaften<br />
erfasst. Anschließend<br />
greifen aber zwei völlig verschiedene<br />
Steuerkonzepte: Der von der Personengesellschaft<br />
erwirtschaftete Gewinn<br />
wird von den Gesellschaftern <strong>im</strong><br />
Rahmen der Einkommensteuer besteuert.<br />
Die Steuerbelastung ergibt sich<br />
hierbei nach dem persönlichen Einkommensteuersatz<br />
der Gesellschafter.<br />
Bei Kapitalgesellschaften dagegen unterliegt<br />
der Gewinn zunächst auf Ebene<br />
der Kapitalgesellschaft der Körperschaftsteuer.<br />
Wird der Gewinn dann<br />
weiter an die Gesellschafter in Form<br />
einer Dividende ausgeschüttet, hat<br />
der Gesellschafter diesen nochmals<br />
zur Hälfte der Einkommensteuer zu<br />
unterwerfen. Damit hängt die Steuerbelastung<br />
einer Kapitalgesellschaft<br />
davon ab, ob der Gewinn einbehalten<br />
oder an die Gesellschafter ausgeschüttet<br />
wird, während es bei der Personengesellschaft<br />
darauf nicht ankommt.<br />
Eine Beispielrechnung zeigt die<br />
Steuerbelastungen, die von einer Kapitalgesellschaft<br />
beziehungsweise ei-<br />
auf die Unternehmensteuer sowie die<br />
Einkommensteuer zu ersetzen.<br />
Nachteil: Da der Einkommensteuerspitzensatz<br />
über dem der Unternehmensteuer<br />
läge, würde versucht<br />
werden Geld umzuschichten, etwa<br />
indem Steuerzahler ein persönliches<br />
Unternehmen gründen, um von den<br />
niedrigeren Unternehmensteuern zu<br />
profitieren. Außerdem widerspricht die<br />
duale Besteuerung dem Gerechtigkeitsempfinden<br />
vieler: Kapitaleinkommen<br />
würden nämlich niedriger<br />
besteuert werden als sonstige Einkommen.<br />
Vorteil: Unternehmen würden unabhängig<br />
von ihrer Rechtsform besteuert.<br />
Weiteres Plus: Eigenkapital<br />
würde nicht mehr steuerlich gegenüber<br />
Fremdkapital benachteiligt. (ebe)<br />
ner Personengesellschaft <strong>im</strong> Fall der<br />
Gewinneinbehaltung zu zahlen sind:<br />
In Konstanz etwa würde auf den Gewinn<br />
einer Personengesellschaft von<br />
100 Euro eine Steuer von 44,76 Euro<br />
anfallen, während eine Kapitalgesellschaft<br />
nur 37,61 Euro zu zahlen hätte.<br />
Sollten Investitionen aus erwirtschafteten<br />
Gewinnen geplant sein, stände<br />
dem Unternehmen in<br />
der Rechtsform einer<br />
Kapitalgesellschaft gegenüber<br />
der Personengesellschaft<br />
damit pro<br />
100 Euro Gewinn 7,15<br />
Euro mehr zur Verfügung.<br />
Die Kapitalgesellschaft<br />
ist also <strong>im</strong> Fall geplanter<br />
Investitionen <strong>im</strong> Vorteil. Sollte<br />
der Gewinn allerdings an die Gesellschafter<br />
ausgeschüttet werden, kehrt<br />
sich die Vorteilhaftigkeit allerdings zu<br />
Gunsten der Personengesellschaft<br />
um.<br />
Da Gesellschafter einer Kapitalgesellschaften<br />
ausgeschüttete Gewinn<br />
nochmals zur Hälfte der Einkommensteuer<br />
sowie dem Solidaritätszuschlag<br />
unterwerfen müssen, fällt <strong>im</strong><br />
Die Personengesellschaft<br />
ist <strong>im</strong> Vorteil,<br />
wenn die Gewinne für<br />
Konsum verwendet<br />
werden sollen.<br />
Synthetische Steuer<br />
In über einjähriger Arbeit haben 70<br />
Experten aus Politik, Wissenschaft,<br />
Rechtssprechung, Verwaltung und<br />
unternehmerischer Praxis unter dem<br />
Dach der Stiftung Marktwirtschaft das<br />
Konzept der „Allgemeinen Unternehmenssteuer“<br />
entwickelt. Anders<br />
als der Sachverständigenrat hält die<br />
Kommission „Steuergesetzbuch“ am<br />
Konzept der so genannten synthetischen<br />
Steuer fest, das besagt, dass alle<br />
Einkommen grundsätzlich gleich zu<br />
besteuern sind. Um Unternehmen zu<br />
stärken, sollen aber einbehaltene<br />
Gewinne entlastet werden. Von der<br />
Ausschüttung soll so viel nachversteuert<br />
werden, dass die Endbelastung<br />
der Unternehmer so hoch ist wie die<br />
Endergebnis auf den Gewinn einer Kapitalgesellschaft<br />
in Konstanz in Höhe<br />
von 100 Euro eine Steuerbelastung von<br />
51,43 Euro an, während es bei Gesellschaftern<br />
einer Personengesellschaft<br />
bei der Steuerbelastung von 44,76 Euro<br />
bleibt. Damit haben Gesellschafter<br />
einer Personengesellschaft gegenüber<br />
Anteilseignern einer Kapitalgesellschaft<br />
pro 100 Euro Ge-<br />
winn 6,67 Euro mehr<br />
für Konsumzwecke in<br />
der Tasche.<br />
Festzuhalten bleibt<br />
also, dass die Personengesellschaftbezüglich<br />
des Steuersatzes<br />
<strong>im</strong> Vorteil ist, wenn die<br />
Gewinne für Konsumzwecke verwendet<br />
werden sollen. Sollten die Gewinne<br />
dagegen für Investitionen genutzt<br />
werden, ist die Kapitalgesellschaft <strong>im</strong><br />
Vorteil. Sollte der Körperschaftsteuer-<br />
Satz, wie in den Koalitionsverhandlungen<br />
diskutiert, noch weiter gesenkt<br />
werden, beispielsweise auf 19 Prozent,<br />
würde sich dieser Vorteil von derzeit<br />
7,15 Euro pro 100 Euro Gewinn auf<br />
12,52 Euro pro 100 Euro Gewinn erhö-<br />
anderer Einkommenbezieher. So wie<br />
bei der dualen Einkommensteuer will<br />
die Kommission „Steuergesetzbuch“<br />
die Unternehmen in Zukunft unabhängig<br />
von der Rechtsform besteuern<br />
und die Steuer soll sich ebenfalls<br />
aus einer allgemeinen und einer<br />
kommunalen Komponente zusammensetzen.<br />
Ausnahme für Kleinunternehmer:<br />
Sie können bei der<br />
bisherigen Einkommensteuer bleiben.<br />
Nachteil: Kapital fließt nicht der<br />
effizientesten Verwendung zu, da<br />
einbehaltene Gewinne niedriger<br />
besteuert werden als ausgeschüttete.<br />
Vorteil: Der Unternehmensteuersatz<br />
kann weiter abgesenkt werden als bei<br />
der dualen Einkommensteuer, was<br />
den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger<br />
macht. (ebe)<br />
hen. Doch dieser Steuerbelastungsvergleich<br />
ist nur die halbe Wahrheit,<br />
denn er lässt weitere steuerliche Unterschiede<br />
der Personen- und Kapitalgesellschaft<br />
unberücksichtigt. Bei Kapitalgesellschaften<br />
werden zudem<br />
noch schuldrechtliche Verträge (z.B.<br />
Darlehens-, Miet- und Arbeitsverträge)<br />
zwischen Gesellschaftern und Kapitalgesellschaften<br />
steuerlich grundsätzlich<br />
mit der Folge anerkannt, dass<br />
die Zahlungen auf Ebene der Kapitalgesellschaft<br />
den Gewinn mindern und<br />
von den Gesellschaftern als Zinsen,<br />
Arbeitslohn oder Mieteinnahmen bei<br />
der Einkommensteuer zu versteuern<br />
sind, was die oben dargestellten Steuersätze<br />
beeinflusst. Bei Gesellschaftern<br />
von Personengesellschaften werden<br />
derartige Verträge steuerlich nicht<br />
erkannt, so dass solche Verträge keinen<br />
Einfluss auf die Steuerbelastung<br />
haben. Also: Von Rechtsform-Neutralität<br />
keine Spur.<br />
VON CLEMENS MOEHRLE<br />
ERNST &YOUNG, DEUTSCHE ALL-<br />
GEMEINE TREUHAND AG,<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT
aktuell<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 3<br />
MENSCHEN<br />
Aisenbrey, Alexander 11<br />
Bartmuß, Dominik 13<br />
Baur, Dieter 1<br />
Bause, Markus 11<br />
Bernadotte, Sonja 7<br />
Bernadotte, Bettina 7<br />
Bernadotte, Björn 7<br />
Berthold, Michael 31<br />
Bihler, Bernhard 12<br />
Blender, Hansjörg 1<br />
Blümel, Andreas 23<br />
Böhler, Andreas 29<br />
Brunner, Guido 23<br />
Bührer, Gerold 4<br />
Eberlein, Armin 5<br />
Faller, Helmut 6<br />
Fehlbaum, Rolf 24<br />
Franke, Reiner 23<br />
Frankel, Andrew 28<br />
Frese, Herrmann 19<br />
Freudenberg, Carl 23<br />
Fuhrmann, Michael 28<br />
Gebert, Klaus 22<br />
Goedecke, Wolf-Dieter<br />
31<br />
Gr<strong>im</strong>m, Jürgen 25<br />
Gr<strong>im</strong>m, Michael 25<br />
Groettrup, Marcus 31<br />
Gruber, Markus 23<br />
Guck, Franz 19<br />
Häner, Theodor 4<br />
Hareiner, Hans Richard<br />
29<br />
Haugg, Albert Thomas<br />
10<br />
Hieber, Jörg 20<br />
Hoffmann, Andreas 31<br />
Kannenberg, Arnold 20<br />
Kathmann, Thorsten 29<br />
Kech, Karl-Heinz 18<br />
Keller-Bauer, Friedrich<br />
14<br />
Klausmann, Heinz 17<br />
Koch, Hans-Eberhard 1<br />
Koltes, Fridolin 18<br />
Kürn, Peter 5<br />
Kuttruff, Jürgen 5<br />
Landgraf, Dieter 23<br />
Launer, Norbert 29<br />
Lienhard, Martin 29<br />
Maier, Bruno 9<br />
Mende, Ach<strong>im</strong> 27<br />
Menge Matthias 26<br />
Mick, Oliver 4<br />
Neun, Winfried 8<br />
Noppel, Manfred 19<br />
Nutto, Martin 16<br />
Pfeiffer, Peter 3<br />
Pohl, Peter 31<br />
Rappold, Thomas 30<br />
Riegel, Peter 21<br />
Schäfer, Klaus 31<br />
Schall, Paul E. 22<br />
Schaus, Oliver 14<br />
Scherer, Frank 10<br />
Schmidt, Thomas 16<br />
Schneider, Stefan 10<br />
Schüßler, Thomas 30<br />
Stoffels, Ingo 29<br />
Thies, Hans-Eckhard 5<br />
Widenhorn, Matthias 25<br />
Wildmann, Lothar 9<br />
Wunderle, Armin 23<br />
ANZEIGE<br />
Schweiz sucht Lösung<br />
◆ Proteste gegen Schließung der Warenabfertigung zeigen Wirkung<br />
Von Manfred Herbst<br />
Waldshut/Schaffhausen Die zahlreichen<br />
Proteste aus Wirtschaft und Politik<br />
gegen die von der Schweizer Grenzwacht<br />
und der Zollverwaltung abgekündigte<br />
Aufhebung von Grenzübergängen<br />
und Einschränkung von Abfertigungszeiten<br />
zum 1. Januar 2006 an<br />
der deutsch-schweizerischen Grenze<br />
zwischen Waldshut und Friedrichshafen<br />
zeigen Wirkung. Die Schweizer Behörden<br />
bieten Gewerbetreibenden <strong>im</strong><br />
deutschen Grenzland Vereinfachungen<br />
in der Grenzabfertigung an und<br />
stellen die Schließungspläne für den<br />
Grenzübergang Zurzach-Rheinhe<strong>im</strong><br />
bei Waldshut am Hochrhein zumindest<br />
vorübergehend zurück. Privatleute<br />
mit zollpflichtiger Ware über der<br />
Freigrenze von 300 Franken werden ab<br />
dem neuen Jahr für die Einreise in die<br />
Schweiz aber Umwege in Kauf nehmen<br />
müssen.<br />
Das Schweizer Grenzwachtkommando<br />
II in Schaffhausen, zuständig<br />
für den deutsch-schweizerischen<br />
Kontakt für Firmen<br />
Grenzwachtkommando II<br />
Schaffhausen<br />
Telefon: 0041/52 630 60 00.<br />
Zollkreisdirektion Schaffhausen,<br />
Sandra Schrempp<br />
Telefon: 0041/52 633 11 09.<br />
MEDIENPARTNER<br />
IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />
eventmarketing<br />
Grenzabschnitt zwischen Schwaderloch<br />
am Hochrhein <strong>im</strong> Kanton Aargau<br />
bis hin nach Romanshorn-Friedrichshafen<br />
am Bodensee und bis zur Alpengrenze<br />
nach Österreich hat die Aufhebung<br />
einer Reihe von Grenzübergängigen<br />
zum 1. Januar 2006 angekündigt<br />
sowie die Einschränkung der Abfertigungszeiten.<br />
Begründet hat das<br />
Grenzwachtkommando dies mit dem<br />
Zwang zu Personaleinsparungen und<br />
notwendiger Verschiebung Schaffhauser<br />
Grenzwächter an die Schweizer<br />
Westgrenze.<br />
Für Gewerbetreibende und Handwerker<br />
in der deutschen Grenzregion<br />
mit Aufträgen in der Schweiz bedeuten<br />
die angekündigten Einschränkungen<br />
bei der Grenzabfertigung Umwege<br />
von bis zu 50 Kilometern. Die betroffenen<br />
Grenzübergangsgemeinden<br />
fürchten Umsatz- und Steuereinbußen.<br />
Protest gegen die Grenzwachtpläne<br />
kam deshalb von beiden Seiten<br />
der Grenze: vom Schaffhauser Kantonsrat<br />
Alfred Bechtold ebenso, wie<br />
von Kurt Grieshaber, dem Präsidenten<br />
der Industrie- und Handelskammer<br />
Hochrhein-Bodensee. Von der Handwerkskammer<br />
Konstanz und den<br />
deutschen Abgeordneten in Landund<br />
Bundestag, wie von der Schweizer<br />
Zollgewerkschaft.<br />
Erste Resultate des grenzüberschreitenden<br />
Protests: die Grenzwacht<br />
und der Schweizer Zoll bieten<br />
vereinfachte Abfertigungslösungen<br />
an, die Gewerbetreibenden die Benut-<br />
Für Unternehmer, die wissen wollen,<br />
wie man Innovationen am Wirtschaftsraum<br />
Bodensee erfolgreich<br />
umsetzt, verspricht die<br />
Innovationstagung 2005 ein<br />
interessantes Programm.<br />
Die Veranstaltung findet<br />
zung aufgehobener Übergänge ermöglichen.<br />
Wie Sandra Schrempp von<br />
der Schaffhauser Zollkreisdirektion<br />
bestätigte, wird allen Firmen in der<br />
deutschen Grenzregion, die regelmäßig<br />
in die Schweiz liefern, eine Ausnahmegenehmigung<br />
angeboten: an<br />
unbesetzten Grenzübergängen sollen<br />
die Fahrer der Transporte die Lieferscheine<br />
in noch aufzustellende Briefkästen<br />
des Schweizer Zolls einwerfen.<br />
Die Zollabrechnung erfolgt dann monatlich.<br />
Alle der Zollkreisdirektion bekannte<br />
Firmen seien von dieser Möglichkeit<br />
informiert worden.<br />
Zudem suchten Zollkreisdirektion<br />
und Grenzwachtkommando nach<br />
Möglichkeiten, die angekündigten<br />
Schließungen und Verkürzungen der<br />
Abfertigungszeiten zu mildern. So soll<br />
der Grenzübergang Zurzach-Rheinhe<strong>im</strong><br />
bei Waldshut entgegen der<br />
Schließungsankündigung 2006 noch<br />
geöffnet bleiben, um den ohnehin<br />
stark frequentierten Übergang Waldshut-Koblenz<br />
nicht noch weiter zu belasten.<br />
Erst wenn die neue deutschschweizerischeGemeinschaftszollanlage<br />
<strong>im</strong> Waldshuter Gewerbepark<br />
Hochrhein 2007 in Dienst gestellt ist,<br />
soll Rheinhe<strong>im</strong>-Zurzach geschlossen<br />
werden.<br />
Für Baustellen- und Handwerkerfahrzeuge,<br />
die öfters oder regelmäßig<br />
von Deutschland in die Schweiz einreisen<br />
müssen, gibt es bei der Schweizer<br />
Zollverwaltung ein Carnet ATA, das<br />
den Grenzübertritt vereinfacht.<br />
unter dem Titel „Feu sacré – das<br />
Herzblut jeder Unternehmung“ vom<br />
5. bis 6. Dezember <strong>im</strong> Lilienberg<br />
Unternehmerforum in Ermatingen<br />
(Schweiz) statt und richtet sich nicht<br />
nur an Firmenchefs, sondern auch an<br />
ihre Mitarbeiter. Die Veranstalter<br />
wollen aufzeigen, wie durch Bündelung<br />
und Vernetzung von Know-how<br />
das Innovationspotenzial der<br />
Bodenseeregion besser ausgeschöpft<br />
werden kann.<br />
Zu den Referenten auf der<br />
Innovationstagung zählen<br />
unter anderem Dr. Dirk<br />
Stenkamp, CEO der Carl<br />
Die Pläne des Schweizer Grenzwachtkommandos Schaffhausen, ab 2006<br />
weitere Grenzübergänge zu schließen, drohen den Grenzübergang Waldshut-Koblenz<br />
nun völlig zu überlasten. Foto: Herbst<br />
Geplante Zollschließungen<br />
Den Grenzwachtplänen nach eingestellt<br />
wird die Warenabfertigung ab 1.<br />
Januar 2006 an den Grenzübergängen<br />
Wasterkingen-Günzgen,<br />
Will-Bühl, Hofen-Büsslingen, Dörflingen-Randegg,Diessenhofen-Gailingen-Brücke,<br />
Stein am Rhein-Oehningen,<br />
Tägerwilen-Konstanz-Paradies<br />
und auf der Fähre Romanshorn-<br />
Friedrichshafen.<br />
Die Aufhebung von Warenabfertigungen<br />
an den Grenzübergängen<br />
Zurzach-Rheinhe<strong>im</strong>, Schleithe<strong>im</strong>-<br />
Stühlingen und Dörflingen-Gailingen<br />
Innovationstagung Wirtschaftsraum Bodensee<br />
Individuell und stilsicher: Die Eventagentur trend factory aus Rottweil:<br />
Ereignisse werden zum Erlebnis.<br />
Die trend factorymarketing und<br />
veranstaltungs Gmbh steht für<br />
erlebnisorientierte Marketingveranstaltungen.<br />
Wir verwirklichen Ihren<br />
Wunsch mit einer pragmatischen<br />
Vorgehensweise und erfrischender<br />
Kreativität, in einer zuverlässigen und<br />
bodenständigen Art und Weise.<br />
Eventmarketing<br />
Wir inszenieren Produkte emotional<br />
und zielorientiert. So schaffen wir<br />
Beziehungen zwischen Kunde und<br />
Marke und damit den Grundstein für<br />
nachhaltige Geschäftsbeziehungen.<br />
Hier stehen Unterhaltung und Genuß<br />
an erster Stelle!<br />
Zeiss NTS GmbH und Dr. Stephan<br />
Becker, Verkaufsleiter Europe der<br />
Firma Varian Inc. Sie werden erläutern,<br />
wie komplexe Kooperation in<br />
Gemeinschaftsprojekten mit Grosskonzernen<br />
funktioniert.<br />
Ernst Uhlmann, Geschäftsführer der<br />
FELA Management AG, zeigt, wie<br />
sich ein KMU mit auf Innovation<br />
basierender Kompetenz <strong>im</strong> Markt<br />
erfolgreich behaupten kann.<br />
Zur Eröffnung wird Botschafter Prinz<br />
Stefan von und zu Liechtenstein zur<br />
Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsstandorts<br />
Liechtenstein referieren<br />
Die Innovationstage verstehen sich<br />
auch als Netzwerk-Veranstaltung, auf<br />
der Vertreter aus Wirtschaft und<br />
Politik unter Experten und Gleichgesinnten<br />
neue Ideen entwickeln und<br />
Beziehungsnetze und Geschäftsverbindungen<br />
ausbauen können.<br />
Anmeldemöglichkeit unter<br />
www.innovationstagung.com<br />
messeauftritte individuelle locations<br />
Messeauftritte<br />
„Vorhang auf, die Show beginnt!“ Auf<br />
der Messebühne lassen wir Ihr<br />
Unternehmen zum Star werden. Unser<br />
Spektrum reicht von kreativer Ideenfindung,<br />
individueller, zielorientierter<br />
und „herausragender“ Umsetzung bis<br />
hin zur abschließenden Erfolgskontrolle.<br />
Individuelle Locations<br />
Jede Geschichte hat ihren eigenen Ort.<br />
Wir sind trend scouts für extravagante<br />
Locations und besitzen eine gewisse<br />
Exklusivität auf diverse Top-Locations<br />
in Baden-Württemberg. Eine Location<br />
wie das Kraftwerk Rottweil oder das<br />
Zeppelin Museum Friedrichshafen<br />
könnte ihr Hauptact des Events sein.<br />
Grenzenlos, einzigartig, unvergesslich....<br />
West wird noch abgeklärt.<br />
In Rafz-Lottstetten Bundesstraße,<br />
Bargen-Neuhaus und Kreuzlingen/<br />
Emmishofen-Konstanz/Emmishofen<br />
werden die bestehenden Abfertigungszeiten<br />
auf den Zeitraum zwischen<br />
6 und 22 Uhr reduziert.<br />
Am Grenzübergang Neuhausen-<br />
Jestetten/Hardt können Waren nur<br />
noch vom Montag bis Samstag zwischen<br />
6 und 22 Uhr, an den Übergängen<br />
Kaiserstuhl und Trasadingen<br />
nur noch zwischen 6 und 20 Uhr<br />
deklariert werden. (mhe)<br />
WVIB-Präsident<br />
Peter Pfeiffer<br />
wiedergewählt<br />
Freiburg (dni) Der Vorstand des Wirtschaftsverbandes<br />
Industrieller Unternehmen<br />
Baden e.V. (WVIB) hat Peter<br />
Pfeiffer, Geschäftsführer der Ing. Erich<br />
Pfeiffer GmbH Radolfzell für weitere<br />
drei Jahre einst<strong>im</strong>mig zum Präsidenten<br />
gewählt. Als Mitglieder des Geschäftsführenden<br />
Vorstandes wurden<br />
vergangenen Freitag Klaus Endress,<br />
Klaus Fritzsching und Helmut Weisser<br />
bestätigt. Aus dem Vorstand in den<br />
Geschäftsführenden Vorstand aufgerückt<br />
ist Thomas Krückels, Dreistern<br />
GmbH & Co. KG, Schopfhe<strong>im</strong>.<br />
Pfeiffer kündigte an, dass der WVIB<br />
die gesellschaftspolitischen Interessen<br />
des produzierenden Mittelstands<br />
parteiübergreifend und verstärkt in<br />
der Öffentlichkeit vertreten wolle. Der<br />
Präsident ermunterte alle Anwesenden,<br />
sich lokal und regional politisch<br />
stärker zu engagieren, statt über die<br />
Lage in Brüssel, Berlin und Stuttgart<br />
nur zu jammern.<br />
kraftwerk rottweil zeppelin museum friedrichshafen<br />
trend factory<br />
marketing u. veranstaltungs gmbh<br />
trend factory gmbh . kraftwerk, neckartal . 78628 rottweil . tel.: 07 41/94 24 90 . fax: 07 41/9 42 49 22 . info@trendfactory.com . www.trendfactory.com<br />
Events<br />
Produktpräsentationen<br />
Messen<br />
Betriebsfeiern<br />
Kulturereignisse<br />
Hochzeiten<br />
Privatfeiern<br />
Filmkulissen
Aktuell<br />
Seite 4 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Termine<br />
TOURISMUS<br />
Umgang mit Chinesen<br />
Immer mehr Chinesen entdecken<br />
die Region Südlicher Oberrhein<br />
als Feriendestination. Wie gehe<br />
ich als Hotel- und Gaststättenbetrieb<br />
opt<strong>im</strong>al auf die Bedürfnisse<br />
meiner chinesischen Gäste<br />
ein? Diese Frage steht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
des China-Workshops der<br />
IHK Südlicher Oberrhein, der am<br />
24. November von 14 bis 18 Uhr in<br />
den Räumen der IHK in Freiburg<br />
stattfindet und Praxistipps vermittelt.<br />
Zudem werden situationsbezogene<br />
Fallbeispiele gezeigt.<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 60<br />
Euro pro Person. Information und<br />
Anmeldung bei Tanja Faller per<br />
Telefon unter: 0761/3858131, oder<br />
per E-Mail: tanja.faller@freiburg.ihk.de<br />
(sk)<br />
MANAGEMENT-TRAINING<br />
Per Auto-Pilot<br />
Die Management-Akademie<br />
Villingen-Schwenningen bietet<br />
eine kostenlose Informationsveranstaltung<br />
am Dienstag, 22.11. um<br />
19 Uhr <strong>im</strong> Management-Zentrum,<br />
Gewerbe-Akademie Villingen,<br />
Sebastian-Kneipp-Straße 60, an.<br />
Im Rahmen der Seminare zur<br />
Unternehmensführung hat Akademieleiter<br />
Ekkehard Biller einen<br />
Griff in den H<strong>im</strong>mel getan und<br />
Willi Bayer, Strategieberater und<br />
Vertriebstrainer mit der Marke<br />
„Fly-higher“ ins Cockpit geholt. In<br />
21 Workshops lernen Mittelständler<br />
und, mit Mut und Pioniergeist<br />
neue Landeplätze anzusteuern<br />
und wie man turbulente<br />
Situation meistert. Infos bei der<br />
Management-Akademie in Villingen<br />
unter: 07721/998877 oder<br />
info@management-ga.de. (sk)<br />
ANZEIGE<br />
Imaging + Consulting • by Reiner Ralph Wöhrstein, Singen • Wengenroth Werbeagentur<br />
Freizügigkeit mit<br />
Grenzen<br />
◆ Zusatzeinkünfte in der Schweiz werden teuer<br />
Von Antje Kramer<br />
Zürich – Mit der Personenfreizügigkeit<br />
zwischen der Schweiz und der Europäischen<br />
Union sollten die grenzüberschreitenden<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
so einfach wie nie werden. Doch wie<br />
so oft steckt der Teufel <strong>im</strong> Detail: Wer<br />
beispielsweise in Deutschland selbstständig<br />
und gleichzeitig in der<br />
Schweiz unselbstständig arbeiten will,<br />
untersteht plötzlich mit seinem gesamten<br />
Einkommen der Schweizer<br />
Sozialversicherung. Eine böse – und<br />
recht kostspielige – Überraschung für<br />
deutsche Unternehmer, die nebenbei<br />
in der Schweiz als Verwaltungsrat fungieren.<br />
Wie viele deutsche Unternehmer<br />
von dieser Situation betroffen sind, ist<br />
unklar. Fest stehe jedoch, dass der<br />
Schweiz dadurch ein enormes Potenzial<br />
verloren gehe, sagt Theodor Häner<br />
transparent, ehrlich und fair<br />
Seit Beginn unserer Firmenlaufbahn verfolgen<br />
wir das Ziel, unseren Kunden eine maßgeschneiderte<br />
und mandantenorientierte Finanz- und<br />
Vermögensberatung zu bieten:<br />
Nicht der Produktverkauf steht bei uns <strong>im</strong> Vordergrund,<br />
sondern die ganzheitliche und lebensbegleitende<br />
Betreuung unserer Mandanten.<br />
Geschäftsführer Matthias Helfesrieder<br />
Als Finanz- und<br />
Vermögensberater<br />
�nden wir<br />
für Sie die individuell<br />
passende<br />
Lösung.<br />
Schwarzwaldstraße 17 78224 Singen<br />
Fon07731/18559-0 Fax07731/18559-99<br />
www.hwv-finanzberatung.de<br />
von der Vereinigung Schweizerischer<br />
Unternehmer in Deutschland (VSUD).<br />
„Bevor sie mit ihrem gesamten Einkommen<br />
in der Schweiz sozialversicherungspflichtig<br />
werden, legen viele<br />
Verwaltungsräte lieber ihr Mandat<br />
nieder oder suchen nach anderen Lösungen.“<br />
Dass sich an die Regelung so gut wie<br />
niemand halten will, verwundert<br />
kaum: Die deutschen Unternehmer<br />
müssten demnach in der Schweiz Sozialversicherungsbeiträge<br />
entrichten,<br />
für die sie in Deutschland – wo sie unabhängig<br />
vom Staat für ihre soziale<br />
Absicherung sorgen müssen – gar<br />
nicht zur Kasse gebeten würden. Am<br />
heftigsten schlägt die kuriose Regelung<br />
be<strong>im</strong> schweizerischen Rentenbeitrag<br />
zu Buche, der <strong>im</strong>merhin satte<br />
8,4 Prozent des Einkommens beträgt.<br />
Ein Rechenbeispiel zeigt die Probleme<br />
auf: Bei einem selbstständigen<br />
In Ihrer Region zu Hause<br />
Vertrauen Sie auf ein unabhängiges und wachsendes<br />
Netzwerk. In Ihrer Region zu Hause.<br />
Jahreseinkommen von 700000 Euro<br />
<strong>im</strong> Jahr in Deutschland, und einem<br />
jährlichen Entgelt von etwa 30000<br />
Franken für das als unselbstständig<br />
geltende Verwaltungsratsmandat,<br />
sind nach der neuen Regelung jährlich<br />
86520 Franken an die Schweizer Rentenkasse<br />
zu zahlen – nach der alten<br />
Regelung wären es lediglich 2520<br />
Franken gewesen. Denn bevor die Personenfreizügigkeit<br />
zwischen der<br />
Schweiz und der EU 2002 in Kraft getreten<br />
ist, war dieser Fall anders geregelt:<br />
Für Einkommen in Deutschland<br />
mussten dort die Sozialversicherungsbeiträge<br />
entrichtet werden – für Einkommen,<br />
die in der Schweiz erzielt<br />
wurden, galt das selbe. Mit der Freizügigkeit<br />
sollen die Sozialversicherungsbeiträge<br />
der Einfachheit halber nur<br />
noch in einem Land fällig sein – allerdings<br />
bezogen auf das Einkommen,<br />
das in beiden Ländern erzielt wird,<br />
was die Beiträge enorm in die Höhe<br />
treibt. Während bei der Krankenkasse<br />
eine Wahlmöglichkeit besteht, ist das<br />
bei den übrigen Sozialversicherungssystemen<br />
nicht der Fall.<br />
Umgekehrt, also wenn ein Schweizer<br />
Unternehmer ein Verwaltungsratsmandat<br />
<strong>im</strong> nördlichen Nachbarland<br />
ann<strong>im</strong>mt, gilt diese Regelung dagegen<br />
nicht. Der Grund: die Eidgenossen<br />
haben eine Ausnahmeregelung<br />
vereinbart – wogegen Deutschland<br />
darauf verzichtet hat. „Wir sind dabei,<br />
Villingen-Schwenningen – Die Geschäftslage<br />
der kleinen und mittleren<br />
Betriebe in Deutschland, insbesondere<br />
<strong>im</strong> südlichen Baden-Württemberg,<br />
verbessert sich. Dies zumindest ist das<br />
Ergebnis einer aktuellen Herbstumfrage<br />
bei mehr als 4000 Mitgliedern<br />
des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />
Creditreform Deutschland. Demnach<br />
bewerten 30,6 Prozent der Unternehmer<br />
ihre Geschäftslage mit sehr gut<br />
oder gut, das sind knapp vier Prozent<br />
mehr als <strong>im</strong> Jahr zuvor. Gleichzeitig<br />
schätzen nur noch 10 Prozent (Vorjahr<br />
14,3) ihre Lage als ungenügend ein.<br />
„Die St<strong>im</strong>mung in unserer Region<br />
ist um einiges opt<strong>im</strong>istischer als noch<br />
<strong>im</strong> letzten Jahr“, bestätigt Oliver Mick<br />
von Creditreform Villingen-Schwenningen.<br />
Insbesondere bei den Unternehmensinsolvenzen<br />
ist in der Region<br />
Schwarzwald-Baar-Heuberg und<br />
Hochrhein ein signifikanter Rückgang<br />
um elf Prozent <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr<br />
zu verzeichnen. Bundesweit beträgt<br />
dieser Rückgang <strong>im</strong> Schnitt 6,2<br />
Prozent, eine sehr erfreuliche Entwicklung,<br />
wie Mick betont.<br />
Im Rahmen der bundesweiten Befragung<br />
durch Creditreform wurden<br />
in der Region von über 100 Mitgliedsunternehmen<br />
die aktuellen Daten zur<br />
Geschäftsentwicklung eingeholt.<br />
Rund 70 Prozent der befragten Betriebe<br />
beschäftigen laut Erhebung bis zu<br />
zehn Mitarbeiter. „Gerade bei den<br />
kleinen und mittleren Unternehmen<br />
ist eine deutliche Bereitschaft vorhanden,<br />
<strong>im</strong> nächsten halben Jahr Investitionen<br />
<strong>im</strong> größeren Umfang zu tätigen“,<br />
erläutert Mick die vorliegenden<br />
Zahlen. 42 Prozent der befragten Betriebe<br />
äußerten sich dahingehend.<br />
Das sind sieben Prozent mehr als <strong>im</strong><br />
Vorjahr, als die Investitionsbereitschaft<br />
noch bei knapp 35 Prozent lag.<br />
Und 12 Prozent (<strong>im</strong> Vorjahr noch 9)<br />
wollen neue Mitarbeiter einstellen,<br />
gemeinsam mit Deutschland eine Lösung<br />
zu finden, doch das dauert seine<br />
Zeit“, sagt Theodor Häner von der<br />
VSUD.<br />
Mit den anderen EU-Staaten gibt es<br />
diese Probleme nicht: „Diese Konstellation<br />
betrifft nur die Zusammenarbeit<br />
mit Deutschland und England“,<br />
so Häner. Auf Initiative des Schweizer<br />
Nationalrats Gerold Bührer (FDP) ist<br />
mittlerweile eine Anfrage in Deutschland<br />
hängig. Man sei sich der Probleme<br />
bewusst und sehe Handlungsbedarf,<br />
heißt es bei den zuständigen Behörden.<br />
Bis es zu einer Entscheidung<br />
kommt, bleibt die unklare Situation<br />
bestehen.<br />
Problematisch ist die Regelung<br />
auch in dieser Hinsicht: Die deutschen<br />
Unternehmer würden nach einem<br />
Jahr Beitragszahlung in der<br />
Schweiz zwar einen Rentenanspruch<br />
begründen, der Nutzen, den sie davon<br />
haben, ist allerdings fraglich: Das umlagefinanzierte<br />
Schweizer Rentensystem<br />
basiert auf drei Säulen (staatliche,<br />
private und arbeitgeberfinanzierte<br />
Vorsorge) und kennt keine Beitragsbemessungsgrenze.<br />
Für weniger gut Verdienende<br />
ist eine Mindestrente von<br />
derzeit 1075 Franken vorgesehen, für<br />
die einkommensstarken Beitragszahler<br />
dagegen eine Max<strong>im</strong>alrente von<br />
2150 Franken – eine Rechnung, die<br />
deutschen Unternehmern kaum<br />
schmackhaft zu machen ist.<br />
was ebenfalls über dem bundesweit zu<br />
verzeichnenden Trend liegt.<br />
Die Eigenkapitalausstattung der regionalen<br />
Unternehmen ist dabei ähnlich<br />
wie in den Jahren zuvor. 62 Prozent<br />
der befragten Betriebe verfügen<br />
demnach über zehn bis zwanzig Prozent<br />
Eigenkapital, bei 15 Prozent der<br />
Betriebe sind es gar bis zu 30 Prozent.<br />
Bei 28 Prozent der Unternehmen liegt<br />
die Eigenkapitalquote bei weniger als<br />
zehn Prozent. „Da liegen wir hier in einem<br />
sehr guten Bereich“, erläutert<br />
Mick anhand des bundesweiten Vergleichs.<br />
36,6 Prozent aller befragten<br />
Betriebe kommen hier nicht über die<br />
Marke von 10 Prozent Eigenkapital hinaus.<br />
Leicht verbessert hat sich das allgemeine<br />
Zahlungsverhalten der Kunden.<br />
Sie begleichen Rechnungen jetzt<br />
schneller. Nach 27,6 Prozent <strong>im</strong> Vorjahr<br />
gaben in diesem Jahr 32 Prozent<br />
der kleinen Betriebe an, dass ihre Kunden<br />
gut oder gar sehr gut zahlten,<br />
Kommentar<br />
Fallstricke<br />
Von Antje Kramer<br />
Von wegen<br />
schöne neue<br />
Freizügigkeit: Da<br />
sollte alles viel<br />
einfacher werden<br />
und plötzlich liegen<br />
zwischen der<br />
Schweiz und<br />
Deutschland bürokratischeFallstricke<br />
aus, mit<br />
denen so recht offenbar<br />
niemand gerechnet hat. Eine<br />
praxisferne Einzelfallregelung, deren<br />
Problematik – bei aller Begeisterung<br />
über die in weiten Teilen gut funktionierende<br />
Freizügigkeit – von den Behörden<br />
rechtzeitig erkannt und beseitigt<br />
hätte werden müssen.<br />
Die Regelung wird ohnehin kaum wie<br />
geplant zum Einsatz kommen, denn<br />
welcher deutsche Unternehmer wird<br />
begeistert darüber sein, wenn er plötzlich<br />
horrende Summen in die eidgenössischen<br />
Rentenkassen einzahlen<br />
soll – nur weil er einen geringen Teil<br />
seines Einkommens als Verwaltungsratsmitglied<br />
in der Schweiz verdient.<br />
Unbürokratische grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit sieht anders aus –<br />
nun sind die deutschen Behörden in<br />
Kooperation mit den Schweizern gefragt,<br />
das sozialversicherungsrechtliche<br />
Kuddelmuddel zu entwirren und<br />
eine praxisgerechte Lösung zu finden.<br />
Es kann nicht angehen, dass deutsche<br />
Unternehmer auf diese Neuregelung<br />
entweder mit einer Niederlegung ihres<br />
Verwaltungsratsmandats oder mit<br />
dem Abtauchen in legale Schlupflöcher<br />
reagieren müssen.<br />
Die St<strong>im</strong>mung bessert sich<br />
◆ Weniger Insolvenzen, aber Firmen bleiben oft auf unbezahlten Rechnungen sitzen<br />
Von Uwe Spille<br />
Deutsche Unternehmer werden<br />
sich wohl aus Schweizer Verwaltungsräten<br />
verabschieden.<br />
Illustration: Orlowski<br />
während 12,2 Prozent das Kundenzahlungsverhalten<br />
mit mangelhaft (Vorjahr<br />
13,8 Prozent) bewerten. Die längsten<br />
Zahlungsziele werden <strong>im</strong> verarbeitenden<br />
Gewerbe in Anspruch genommen.<br />
61 Prozent der Kunden zahlen<br />
demnach innerhalb von 30 Tagen,<br />
während acht Prozent über 60 Tage<br />
und zwei Prozent der Kunden gar über<br />
90 Tage für ihre Zahlungen benötigen.<br />
Bedenklich ist neben den positiven<br />
Entwicklungen allerdings die Tatsache,<br />
dass die Zahl der Betriebe, die<br />
Forderungsverluste von mehr als einem<br />
Prozent des Umsatzes zu beklagen<br />
haben, in der Region von 17 auf 19<br />
Prozent gestiegen ist (bundesweit 18,5<br />
Prozent). Die Zahl der Unternehmen<br />
ohne Forderungsausfälle blieb mit<br />
14,4 Prozent konstant zum Vorjahr.<br />
„Ein Prozent oder mehr am Gesamtumsatz<br />
als Forderungsverlust ausbuchen<br />
zu müssen, ist gerade für einen<br />
kleinen Betrieb keine Kleinigkeit“, so<br />
Mick.<br />
Die Unternehmen <strong>im</strong> südlichen Baden-Württemberg sind zufrieden mit der<br />
Geschäftslage. 2006 wollen sie verstärkt investieren. Bild: dpa
Unternehmen & Management<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 5<br />
Gar nicht exotisch:<br />
Unternehmensverkauf nach Asien<br />
◆ Wie die Einrichtungskette Domicil einen Käufer aus Singapur fand<br />
Von Peter Ludäscher<br />
Weingarten/Singapur – Birgitta Jaeggle<br />
und Armin Eberlein sind zwei erfolgreiche<br />
Mittelständler. Sie haben<br />
die Möbelhaus-Kette Domicil (Weingarten)<br />
gegründet und zum Erfolg geführt.<br />
Die Marke „Domicil” genießt<br />
hohe Bekanntheit <strong>im</strong> Luxus-Segment,<br />
der Umsatz erreicht 20 Millionen Euro.<br />
Doch nun dachten die Gründer ans<br />
Aufhören. In der Familie gibt es keine<br />
Nachfolger, also kam nur ein Verkauf<br />
in Frage. Am 30. September war es soweit.<br />
Die Kaufverträge wurden unterschrieben.<br />
Das Besondere: Der Käufer<br />
kommt aus Singapur.<br />
Datenräuber aussperren<br />
◆ So schützt sich ZF Friedrichshafen vor Know-how-Diebstahl<br />
Von Angela Steidle<br />
Friedrichshafen – Als technologieund<br />
qualitätsorientiertes Unternehmen<br />
mit weltweitem Radius zählt die<br />
ZF Friedrichshafen AG zu den bevorzugten<br />
Zielen von Wirtschafts- und Industriespionage.<br />
„In einem Konzern<br />
mit 54.500 Mitarbeitern weltweit,<br />
sechs zentralen Entwicklungsstandorten<br />
und 563 Millionen<br />
Euro Investitionen<br />
entsteht viel Know-how“, erklärt<br />
Hans-Eckhard Thies, zuständig<br />
bei ZF für Sicherheitsfragen.<br />
Thies weiß aus Erfahrung,<br />
dass auf technischer<br />
und organisatorischer Ebene<br />
vieles geregelt werden kann,<br />
was den Abfluss von Firmenwissen<br />
anbelangt. Schwieriger<br />
wird es, wenn es um die<br />
Einstellung der Mitarbeiter<br />
zum Thema Sicherheit geht.<br />
Thies: „Der größte potentielle<br />
Schwachpunkt ist der Faktor<br />
Mensch“. Oft unbedacht, bei<br />
einem Plausch unter Kollegen<br />
<strong>im</strong> Zug werden Details<br />
ausgetauscht und beiläufig<br />
mitgehört. Auch Dokumente,<br />
die über Nacht auf dem<br />
Schreibtisch liegen bleiben,<br />
werden genauso zum Risiko<br />
wie der ungezwungene Umgang<br />
mit der Datenkommunikation.<br />
Die Nutzung von WLan-<br />
Notebooks ist bei ZF geregelt<br />
und auf einen best<strong>im</strong>mten<br />
Personenkreis begrenzt. Für<br />
all das gibt es Audits, Prozeduren,<br />
Daten-Management-<br />
Systeme auf bestem interna-<br />
Innovative mittelständische Betriebe<br />
sind bei der IT-Sicherheit besonders<br />
gefährdet. Die Aufwendungen für<br />
Sicherheitsmaßnahmen betragen hier<br />
jedoch nur 0,1 Prozent des Umsatzes.<br />
Das ergab eine Studie der Uni Lüneburg.<br />
Im Auftrag des Sicherheitsforum<br />
Baden-Württemberg befragte sie 400<br />
technologieorientierte Unternehmen<br />
aus Baden-Württemberg zu ihrem<br />
Know-how-Schutz. <strong>Mehr</strong> als zwei Drittel<br />
der Unternehmen waren laut Umfrage<br />
Das Beispiel Domicil ist nicht alltäglich,<br />
aber es zeigt, dass auch Mittelständler<br />
be<strong>im</strong> Verkauf ihres Unternehmens<br />
das Ausland in ihre Überlegungen<br />
einbeziehen sollten. „Es soll ja ein<br />
guter Preis erzielt werden. Darüber hinaus<br />
wollen die Alteigentümer in der<br />
Regel auch den Fortbestand des Unternehmens<br />
und den Erhalt der Arbeitsplätze<br />
gesichert wissen”, berichtet<br />
Peter Kürn, Mitbegründer der<br />
Aschenbach, Kürn & Kuttruff GmbH<br />
(Lindau). Sein Unternehmen hat Jaeggle<br />
und Eberlein be<strong>im</strong> Verkauf unterstützt<br />
und <strong>im</strong> Lauf der Arbeit festgestellt,<br />
dass die Ziele der Verkäufer in<br />
diesem Fall mit dem asiatischen Käu-<br />
Die Berater hinter dem Domicil-Verkauf<br />
Eingefädelt hat den Verkauf der Möbel-Gruppe<br />
Domicil das Beratungsunternehmen<br />
Aschenbach, Kürn &<br />
Kuttruff. Die Firma mit Sitzen in<br />
Lindau und München berät Mittelständler<br />
bei Finanzierungsfragen und<br />
Unternehmensverkäufen und<br />
ist auf drei Gebieten tätig:<br />
Bankenunabhängige Opt<strong>im</strong>ierung der<br />
Finanzierung von Unternehmen.<br />
Österreichische Banken hätten sich als<br />
interessante Partner bei der Konzeption<br />
opt<strong>im</strong>aler Finanzierungslösungen<br />
erwiesen, sagt Peter Kürn,<br />
der als Gründer der Internationales<br />
Bankhaus Bodensee AG (IBB)<br />
bekannt geworden ist.<br />
Zweiter Schwerpunkt ist die Unterstützung<br />
bei Unternehmensverkäufen,<br />
-nachfolge und -übernahmen. Dabei<br />
hat sich das Unternehmen auf den<br />
Mittelstand spezialisiert. Auch in dieser<br />
Tätigkeit agiert Aschenbach, Kürn &<br />
Kuttruff unabhängig von Banken oder<br />
Private-Equity-Unternehmen. „Sofern<br />
Private Equity für einen Klienten in<br />
Frage kommt, suchen wir den besten<br />
Partner für ihn aus,” so Kürn.<br />
Drittes Arbeitsgebiet ist die Wertsteigerung<br />
von Unternehmen der<br />
Klienten. „Dabei prüfen wir, ob es<br />
noch ungenutzte Potenziale <strong>im</strong> Unternehmen<br />
gibt”, so Kürn. So ließen sich<br />
beispielsweise Patente oder Marken<br />
kapitalisieren.<br />
Die Vermittlung asiatischer Käufer für<br />
mittelständische Unternehmen nach<br />
dem Muster von Domicil werde dabei<br />
ebenfalls eine Rolle spielen. Zur Zeit<br />
sind Aschenbach, Kürn & Kuttruff<br />
dabei, eine Dependance in Asien zu<br />
eröffnen.<br />
tionalem Standard, vertragliche Absicherungen<br />
und ständig wiederkehrende<br />
Erinnerungen.<br />
„Das Know-how unseres Betriebes<br />
sitzt in den Köpfen der Mitarbeiter, in<br />
Dokumenten, in Verfahren, in Produktionseinrichtungen,<br />
in der EDV und in<br />
den Produkten selber“, zählt Hans-<br />
Eckard Thies auf.<br />
Gegen Hackerangriffe schützen sich Unternehmen wie<br />
ZF Friedrichshafen durch Sicherheitsregeln. Bild: dpa<br />
Hilfe be<strong>im</strong> Sicherheitsschutz – neue Broschüre des Landesamtes<br />
bereits Opfer von kr<strong>im</strong>inellen Angriffen<br />
auf ihr Wissens-Potential. Der verursachte<br />
Schaden in Baden-Württemberg<br />
wird auf 1 Milliarde Euro geschätzt.<br />
Nur jedes zweite Unternehmen ging<br />
den Vorfällen nach. Die rasante Entwicklung<br />
<strong>im</strong> Bereich der Kommunikationstechnologien<br />
reißt Lücken in die<br />
Sicherheitssysteme. „Der illegale Abfluß<br />
von Know-how kann zu einer existentiellen<br />
Bedrohung für ein Unternehmen<br />
werden“, mahnt Dr. Helmut Ran-<br />
fer am besten zu erreichen waren.<br />
„Normalerweise würde man in einem<br />
solchen Fall mit anderen deutschen<br />
Einrichtungsketten reden”, so<br />
Kürn. Doch die haben wegen der seit<br />
Jahren schwierigen Lage auf dem<br />
deutschen Möbelmarkt keine Expansionsgelüste,<br />
geschweige denn das<br />
Geld für die Übernahme einer weiteren<br />
Kette. Kürn: „Unsere Fragestellung<br />
war also: Für wen sonst könnte<br />
das Unternehmen etwas wert sein,<br />
und wieviel?”<br />
Schließlich habe sich der Verkauf an<br />
einen Möbelhersteller als erfolgversprechender<br />
Weg herauskristallisiert.<br />
Denn einem Hersteller würde der Kauf<br />
von Domicil die Möglichkeit geben,<br />
für einen Teil seiner Produkte weitaus<br />
bessere Preise zu erzielen als be<strong>im</strong><br />
Verkauf an Zwischenhändler oder Einkaufsverbünde.<br />
Weitere Recherchen führten zu dem<br />
Leder- und Ledermöbel-Hersteller<br />
HTL in Singapur. Das Unternehmen ist<br />
in Asien und den USA überaus erfolgreich<br />
und war für die Idee einer eigenen<br />
Einrichtungskette sofort aufgeschlossen.<br />
„Der CEO kam gleich <strong>im</strong><br />
Mai mit Führungskräften her, hat Domicil-Möbelhäuser<br />
besucht und in der<br />
Domicil-Zentrale in Lindau erste Gespräche<br />
geführt”, erinnert sich Kürn.<br />
Bei den folgenden Verhandlungsrunden<br />
habe es sich als vorteilhaft erwiesen,<br />
dass Jürgen Kuttruff, einer der<br />
Partner bei Aschenbach, Kürn & Kuttruff,<br />
früher in Asien tätig war. „Es<br />
kommt darauf an, die Kultur zu verstehen<br />
und sich in die Verhandlungspartner<br />
einfühlen zu können”, so Kuttruff.<br />
Natürlich war das Aushandeln eines<br />
Kaufpreises ein zentraler Punkt <strong>im</strong><br />
Seit einigen Jahren fühlt sich ZF bei<br />
der EDV auf der sicheren Seite: Ein<br />
konzerneigenes Netzwerk wurde installiert.<br />
Ein „Computer Emergency<br />
Response Team“ organisiert die Datensicherheit<br />
zentral und hält die externen<br />
Datenräuber auf Distanz. Im<br />
letzten Vierteljahr wurden rund 10 000<br />
Virenangriffe registriert. Ein Management-System<br />
nach DIN ISO<br />
regelt den Informationsschutz.<br />
Es stellt sicher, dass<br />
die Verarbeitung, Nutzung<br />
und Bereitstellung von Informationen<br />
genau nach<br />
festgelegten Regeln verlaufen.<br />
Dazu wurde eine neue<br />
Organisation geschaffen,<br />
welche weltweit die Zugriffsrechte<br />
auf die EDV-Anwendungen<br />
regelt. Jeder Mitarbeiter<br />
erhält Zugriff auf genau<br />
die Daten und Anwendungen,<br />
die er für seine Arbeit<br />
benötigt. Eine mögliche<br />
Sicherheitslücke ist der Austausch<br />
von Dokumenten, gerade<br />
auch bei Joint Ventures.<br />
Der Informationsfluss zu<br />
Lieferanten und Entwicklungspartnern<br />
enthält deshalb<br />
eindeutige Vereinbarungen,<br />
die kontrolliert werden.<br />
Und dennoch bleibt die<br />
Unsicherheit: Steht der Mitarbeiter<br />
zum Unternehmen?<br />
Ist er genügend eingebunden<br />
oder hat er längst innerlich<br />
gekündigt? ZF Friedrichshafen<br />
investiert nach-<br />
weislich viel in die Mitarbeiter-Motivation<br />
– auch aus<br />
Gründen der Sicherheit.<br />
nacher, Präsident des Landesamtes für<br />
Verfassungsschutz Baden-Württemberg.<br />
Die Behörde hat ihre Informationsbroschüre<br />
„Know-how-Schutz“<br />
überarbeitet und neu aufgelegt. Sie<br />
bietet zudem – auch anonym - Hilfe<br />
bei Verdachtsmomenten (as).<br />
Kostenlos zu bestellen ist das Heft <strong>im</strong><br />
Internet unter<br />
www.verfassungsschutz-bw.de<br />
Verkaufsprozess. In Deutschland wird<br />
der Umsatz eines Handelsunternehmens<br />
gewöhnlich mit dem Faktor 0,3<br />
bis 0,6 bewertet. Bei Domicil – Umsatz<br />
20 Millionen Euro – hätte dies einen<br />
Preis von 6 bis 12 Millionen Euro ergeben.<br />
HTL zahlte letztlich aber 19 Millionen<br />
Euro, unter anderem deshalb<br />
weil die international geschützte Marke<br />
„Domicil” großes Potenzial birgt.<br />
Kürn und seine Partner hatten den<br />
Wert der Marke von einem darauf spezialisierten<br />
Unternehmen ermitteln<br />
lassen. Von zusätzlichem Reiz dürfte<br />
für die Käufer die Tatsache gewesen<br />
sein, dass Domicil neben Ikea als das<br />
zweite preisstabile Möbelhandelssystem<br />
in Deutschland gilt. Zudem entwirft<br />
und entwickelt Domicil seine<br />
Möbel selbst und lässt sie <strong>im</strong> Auftrag<br />
fertigen. Die Kette sieht sich nicht als<br />
Möbelhändler sondern als Einrichter.<br />
Die Gespräche mit dem Käufer zogen<br />
sich über Wochen hin. „HTL wollte<br />
sichergehen, dass bei Domicil keine<br />
versteckten Risiken lauern, und die<br />
Verkäufer wollten sicherstellen, dass<br />
Marke und Unternehmen erhalten<br />
bleiben”, berichtet Kuttruff. „Wir haben<br />
in diesem Prozess die Domicil-<br />
Mitarbeiter <strong>im</strong>mer mehr eingebunden,”<br />
sagt Kürn. Nach unzähligen Telefonkonferenzen<br />
und ellenlangen E-<br />
Mails war man sich schließlich einig.<br />
Am 30. September wurden die Verträge<br />
unterzeichnet, am 1. Oktober der<br />
Verkauf gefeiert. „Käufer und Verkäufer<br />
sind zufrieden und die St<strong>im</strong>mung<br />
bei den Mitarbeitern ist positiv”, sagt<br />
Kürn. Kein Wunder: HTL will aus Domicil<br />
eine international aktive Möbel-<br />
Kette machen. Davon kann die deutsche<br />
Zentrale nur profitieren.<br />
ANZEIGE<br />
Besitzerwechsel bei Domicil: Gründer Armin Eberlein (links) und Phua Yong<br />
Tat (rechts), HTL International Group Managing Director. Montage: Steller
Unternehmen & Management<br />
Seite 6 . 17. November 2005 profit -spezial: unternehmensnachfolge<br />
Pro:fit<br />
Finanzen<br />
FÖRDERMITTEL<br />
Gefragte Beratungstage<br />
Viele Unternehmer klagen über<br />
Schwierigkeiten, ihre Investitionsvorhaben<br />
zu finanzieren.<br />
Dennoch verzichtet ein Großteil<br />
von ihnen auf öffentliche Fördermittel.<br />
Laut einer Untersuchung<br />
des Instituts für Mittelstandsforschung<br />
in Mannhe<strong>im</strong> begründen<br />
zwei von drei Übernehmern ihren<br />
Verzicht auf Fördermittel mit<br />
eigenen Informationsdefiziten.<br />
Nicht zuletzt deshalb führte die<br />
L-Bank gemeinsam mit den Wirtschaftskammern<br />
vor beinahe fünf<br />
Jahren die Beratungstage in den<br />
Regionen ein.<br />
Im vergangenen Jahr haben die<br />
Berater der L-Bank an landesweit<br />
26 Standorten über 230 Beratungstage<br />
abgehalten und dabei<br />
rund 1000 Beratungsgespräche<br />
geführt. Hier erfahren die Unternehmer,<br />
welche Fördermittel für<br />
ihre Vorhaben in Frage kommen<br />
und wie sie sich miteinander<br />
kombinieren lassen. Diese Leistung<br />
bietet die Staatsbank des<br />
Landes Baden-Württemberg<br />
gemeinsam mit der Bürgschaftsbank<br />
gemeinsam mit den Industrie-<br />
und Handelskammern und<br />
den Handwerkskammern an. Die<br />
Betriebsberater der Industrieund<br />
Handelskammern und Handwerkskammern<br />
unterstützen die<br />
L-Bank nicht nur organisatorisch,<br />
indem sie Personal und Räumlichkeiten<br />
bereitstellen, sondern<br />
sie leisten auch die betriebswirtschaftliche<br />
Vorarbeit.<br />
Die nächsten Beratungstermine<br />
(mit Kontaktpersonen): In Konstanz<br />
am 22. November, vormittags<br />
in der IHK Hochrhein-Bodensee,<br />
Herr König: 07531/<br />
2860135, nachmittags in der HWK<br />
Konstanz, Frau Lüpkes: 07531/<br />
205374. In Villingen-Schwenningen<br />
am 13. Dezember, vormittags<br />
in der IHK Schwarzwald-Baar-<br />
Heuberg, Herr Uebele: 07721/<br />
922121, nachmittags in der HWK<br />
Konstanz, Frau Lüpkes: 07531/<br />
205374.<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.l-bank.de<br />
von Prof.<br />
Brun-Hagen<br />
Hennerkes<br />
Die Unternehmensnachfolge<br />
rechtzeitig anpacken<br />
Das Problem der Unternehmensnachfolge<br />
wird uns in den kommenden<br />
Jahren in besonderer<br />
Weise beschäftigen.<br />
Für viele Gründer, die nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg ihr Unternehmen<br />
aufgebaut haben, ist<br />
jetzt die Zeit des Generationenwechsels<br />
gekommen. Realistische<br />
Schätzungen gehen von rund 700.000<br />
übergabereifen Betriebe in den kommenden<br />
zehn Jahren aus. Selbst wenn<br />
man nur zwei gefährdete Arbeitplätze<br />
pro Übergang unterstellt, wird die<br />
volkswirtschaftliche Brisanz des Themas<br />
deutlich.<br />
Verkauf nicht aussschließen<br />
Sämtliche Szenarien sind zu bedenken:<br />
Den meisten Eigentümern gilt die<br />
Fortführung des Unternehmens innerhalb<br />
der Familie als besonders erstrebenswert.<br />
Dennoch sollten bei einer<br />
verantwortungsvollen Nachfolgeplanung<br />
sämtliche möglichen Szenarien<br />
gewissenhaft geprüft werden: Neben<br />
der Kontinuität in der Familie ist<br />
das unter anderem die Einstellung<br />
fremder Geschäftsführer, die Einbringung<br />
in eine Stiftung, die Fusion mit<br />
Warum seufzt so mancher Chef, so<br />
manche Chefin, wenn das Thema<br />
Betriebsübergabe zur Sprache<br />
kommt – statt sich auf einen<br />
Lebensabend in Ruhe und ohne<br />
Hektik zu freuen?<br />
Da hat er oder sie halt zwei Seelen in<br />
der Brust. Einerseits weiß man schon,<br />
dass man sich nach einem Nachfolger<br />
umtun muss, wenn der Betrieb fortbestehen<br />
soll. Andererseits identifiziert<br />
man sich seit etlichen Jahren mit der<br />
Firma, hat sie womöglich aufgebaut.<br />
Sie ist das Lebenswerk und oft auch<br />
der Lebensinhalt. Der Umgang mit<br />
Kunden und Geschäftspartnern würde<br />
einem fehlen. Außerdem halten<br />
diese Kontakte auch jung und fit. Und<br />
manchem Firmenchef kommt der<br />
Rückzug aus dem Berufsleben wie eine<br />
Niederlage vor, als wolle er mitten<br />
<strong>im</strong> Lebenskampf aufgeben.<br />
Aber jeder weiß doch, dass der<br />
Zeitpunkt unweigerlich irgendwann<br />
kommt?<br />
Das Schwierigste ist, diesen Zeitpunkt<br />
richtig zu planen. Das versäumen die<br />
meisten. So lang sich der Betriebsinhaber<br />
für topfit hält, sieht er keine<br />
Notwendigkeit, an einen Ausstieg zu<br />
denken. Richtig wäre es, an einen<br />
Nachfolger zu denken, während er<br />
sich hoch leistungsfähig fühlt. Ein<br />
schönes Beispiel dafür ist Herr Leibinger<br />
von der Firma Trumpf in Ditzingen.<br />
Er hat sich in Ruhe unter seinen<br />
Kindern umgesehen und die Tochter,<br />
die er für die geeignetste Nachfolgerin<br />
hielt, jahrelang in die Verantwortung<br />
hineinwachsen lassen. Ideal wäre es,<br />
etwa 10 Jahre vor der geplanten Übergabe<br />
die Weichen zu stellen.<br />
Wie macht man das konkret?<br />
◆ Übergabe ist große Herausforderung für Unternehmer<br />
anderen Unternehmen oder der Verkauf<br />
an Investoren sowie leitende Mitarbeiter.<br />
Der Erhalt des Unternehmens<br />
und die <strong>Mehr</strong>ung des erarbeiteten<br />
Vermögens sollten <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
des Interesses stehen.<br />
Zudem sollte die Nachfolgeplanung<br />
unabhängig vom Alter des Firmeninhabers<br />
jederzeit verfügbar sein, zumal<br />
fast ein Drittel aller Unternehmensübergänge<br />
überraschend durch Tod,<br />
Unfall oder Handlungsunfähigkeit erfolgt.<br />
Jeder verantwortungsbewusste<br />
Unternehmer sollte sich daher von<br />
Anfang an fragen: „Was passiert mit<br />
mir, meiner Familie und meinem Unternehmen,<br />
wenn ich plötzlich nicht<br />
mehr selbst die Zügel in der Hand halten<br />
kann?“ Dabei sollte dem sogenannten<br />
„Änderungsrisiko“ Rech-<br />
nung getragen werden. Viele<br />
Nachfolgekonzepte sind zu<br />
starr auf den zum Zeitpunkt der Planung<br />
vorherrschenden Verhältnissen<br />
aufgebaut. Was geschieht jedoch,<br />
wenn sich ehemals friedliche Geschwister<br />
verfeinden? Und was, wenn<br />
der Nachfolger kurz nach dem Tod des<br />
Jede dritte Übergabe kommt überraschend.<br />
Auch deshalb ist rechtzeitige<br />
Nachfolgeplanung wichtig.<br />
Es gibt <strong>im</strong> Grund zwei Handlungsebenen.<br />
Das eine sind die harten Fakten.<br />
Wie steht die Firma da, welche Rechtsform<br />
hat sie, wie sind die betriebswirtschaftlichen<br />
Kennzahlen usw? Dafür<br />
gibt es vielerlei Hilfestellungen und<br />
Ratgeber, z. B. vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft (BMWi) das Konzept<br />
„nexxt“, aber auch bei Kammern,<br />
Hochschulen, Banken, Rechtsanwälten.<br />
Woran aber die meisten Betriebsübergaben<br />
scheitern, sind die zwischenmenschlichen<br />
Faktoren. Betriebsübergabe<br />
bedeutet Vertrauensvorschuss<br />
für den Nachfolger, einen<br />
tatsächlichen Rückzug aus Entscheidungsprozessen,<br />
schließlich die Übergabe<br />
der Verantwortung. Das fällt vielen<br />
Seniorchefs sehr schwer.<br />
Sicher kommt es auch darauf an,<br />
wer die Nachfolge antritt.<br />
Ja. Aber ob das eigene Kind oder jemand<br />
Betriebsfremdes übernehmen<br />
soll – die Probleme ähneln sich stark.<br />
Bleibt die Firma in der Familie, stellt<br />
sich die Frage: Trauen die Eltern dem<br />
Nachwuchs die erfolgreiche Führung<br />
des Unternehmens zu? Können Vater<br />
oder Mutter tief drinnen akzeptieren,<br />
dass Sohn oder Tochter die Führungsrolle<br />
übernehmen? Ein Vorteil ist, dass<br />
ein Familienmitglied die Besonderheiten<br />
des Betriebs von innen kennt.<br />
Doch die Nähe zum Seniorchef kann<br />
beides sein: ein Vorteil oder ein<br />
schl<strong>im</strong>mer Nachteil.<br />
Und wenn die Firma von jemand<br />
anderem weitergeführt werden<br />
soll, z. B. einem qualifizierten<br />
Mitarbeiter? Oder der Chef hat<br />
sich auf einer einschlägigen Kontaktbörse<br />
umgesehen?<br />
Natürlich muss die fachliche Qualifikation<br />
st<strong>im</strong>men. Aber <strong>im</strong> Grunde ist es<br />
<strong>im</strong>mer dasselbe. Ob Senior und Junior<br />
Seniors ebenfalls verstirbt? Für solche<br />
Szenarien können und müssen Alternativen<br />
erwogen werden.<br />
Knackpunkt Liquidität<br />
Liquiditätssicherung ist von größter<br />
Bedeutung. Besonders sensibel gestaltet<br />
sich die Liquidität eines Unternehmens<br />
während des Übergangs.<br />
Mitarbeiter und vor allem Kunden beobachten<br />
genau, wie sich der Nachfolger<br />
in seiner neuen Position verhält.<br />
Bereits kleinste Änderungen des Gewohnten,<br />
zum Beispiel der Verzicht<br />
auf Skonti oder ansteigende Gewährleistungen,<br />
können das sensible<br />
Gleichgewicht ins Wanken bringen.<br />
Äußere Zwänge wie die Erbschaftssteuer<br />
verschärfen die Situation. Laut<br />
der Stiftung Familienunternehmen,<br />
Wenn der Rückzug aus der Firma schwerfällt<br />
◆ Führungskräfte-Coach Helmut Faller erklärt, warum viele Unternehmer ungern die Zügel aus der Hand geben<br />
Im besten Fall läuft es so: irgendwann<br />
jenseits der 50 ertappt sich der Chef<br />
eines mittelständischen Betriebs bei<br />
dem Gedanken „Muss das eigentlich<br />
<strong>im</strong>mer so weiter gehen? Werde ich<br />
auch mit 80 noch in der Verantwortung<br />
stehen? Wann werde ich Zeit<br />
haben für private Interessen und<br />
meine Familie? Eigentlich wäre jetzt<br />
die nächste Generation dran.“ Hat er<br />
Kinder, ist vielleicht eins darunter, das<br />
sich für die Firma interessiert. Hat er<br />
keine, sucht er einen Nachfolger.<br />
Bereitet dann die Firmenübergabe<br />
langsam vor und ist in absehbarer Zeit<br />
ein „freier“ Mann mit Zeit für sich und<br />
alles, was ihm Freude macht.<br />
Ganz häufig aber ist es so: Der Firmenchef,<br />
nicht mehr der Jüngste, hat<br />
keine Zeit an den Gedanken verschwendet,<br />
dass sich eine Situation<br />
von heute auf morgen ändern kann.<br />
Hat Warnzeichen seines Körpers<br />
überhört. Eines Tages wird er ernsthaft<br />
krank oder stirbt plötzlich, ohne<br />
seine Nachfolge geregelt zu haben.<br />
Etwa 20 Prozent der Familienunternehmen<br />
gehen ungeplant in andere<br />
Hände über. Das müsste nicht so sein,<br />
meint Helmut Faller, Kommunikationstrainer<br />
und Coach für Führungskräfte.<br />
Mit Augenmaß und einem<br />
vernünftigen Zeitplan kann jede<br />
Betriebsübergabe perfekt gelingen.<br />
Kontakt<br />
Helmut Faller, Institut für Schulung<br />
und Betriebskommunikation (isb)<br />
Tel. 07585-9359311<br />
Fax 07585-9359312<br />
helmut.faller@isb-faller.de<br />
menschlich miteinander klar kommen,<br />
zeigt sich erst, wenn sie eine Weile<br />
zusammengearbeitet haben. Häufig<br />
sieht das so aus: jede Seite ist übervorsichtig,<br />
die Kommunikation bleibt auf<br />
der Strecke, aus Angst, dass man etwas<br />
Falsches sagt. Daraus entwickelt sich<br />
eine Antipathie, die bis hin zum Streit<br />
führen kann. Die Folge: man redet gar<br />
nicht mehr miteinander und resigniert<br />
– Übergabe gescheitert! Ein Beispiel<br />
dafür ist die Firma Stihl. Alles war<br />
geregelt, der Nachfolger inthronisiert<br />
– nach einigen Monaten hat dieser<br />
entnervt aufgegeben.<br />
Was kann man tun, damit’s nicht<br />
so weit kommt?<br />
Rechtzeitig unabhängige Beratung<br />
anfragen. Der Chef kann sich darin<br />
klar werden, wo seine Prioritäten liegen,<br />
welche Eigenschaften er von seinem<br />
Nachfolger erwartet. Und er entdeckt<br />
seine neuralgischen Punkte: wo<br />
sind seine Grenzen, was kann er <strong>im</strong><br />
Zweifel aushalten und was nicht? Wir<br />
bieten eine professionelle Begleitung<br />
der Betriebsübergabe in drei Schritten<br />
an. Der erste ist ein ausführliches Gespräch<br />
mit demjenigen, der den Betrieb<br />
übergeben will. Ein unabhängiger<br />
Fachmann hört zu und leistet „Sortierhilfe“.<br />
Da gilt es, Vorstellungen,<br />
Gefühle, Befürchtungen, St<strong>im</strong>mungen<br />
zu formulieren und zu sortieren.<br />
Das geht in der Regel besser mit einem<br />
neutralen Gegenüber als mit einem<br />
Freund oder Ehepartner.<br />
Was ist der zweite Schritt der<br />
Beratung?<br />
Der zweite Schritt dient der Vermittlung<br />
zwischen Jung und Alt. Wir fragen<br />
beide Seiten zunächst getrennt nach<br />
ihren unterschiedlichen Erfahrungen<br />
und Erlebenswelten. Im gemeinsamen<br />
Gespräch können sich abzeichnende<br />
Stuttgart, die sich für den Erhalt von<br />
Familienunternehmen in Deutschland<br />
engagiert, erwachsen insbesondere<br />
hier den Firmen gegenüber Konzernen<br />
Nachteile. Die Politik unterschätzt<br />
die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />
der Unternehmen, die derzeit<br />
rund 80 Prozent aller Arbeits- und<br />
Ausbildungplätze in Deutschland stellen.<br />
Die Zurückhaltung der Banken<br />
und Kreditversicherer tut ihr Übriges<br />
und macht eine langfristige vorbereitende<br />
Liquiditätssicherung unerlässlich.<br />
Im Bereich der speziell für Familienunternehmen<br />
relevanten Erbschaftssteuer<br />
geschieht dies zum einen<br />
durch das relativ bekannte Mittel<br />
einer vorweg genommenen Erbfolge,<br />
was zu einer Senkung des Steuersatzes<br />
und zu einer mehrfachen Ausnutzung<br />
der Freibeträge führen kann. Zum anderen<br />
können aber auch über eine<br />
Doppelstiftung oder die Rechtsform<br />
der GmbH&Co.KGaA wichtige erbschaftssteuerliche<br />
und gesellschaftsrechtliche<br />
Gestaltungsspielräume genutzt<br />
werden.<br />
Stabwechsel gut vorbereiten<br />
Der Übergang erfordert psychologische<br />
Sensibilität. Der Stabwechsel <strong>im</strong><br />
Unternehmen stellt alle Beteiligten<br />
vor große Herausforderungen. Seine<br />
reibungslose Bewältigung setzt eine<br />
Missverständnisse vermieden oder<br />
ausgeräumt werden, kann Verständnis<br />
für den jeweils anderen Standpunkt<br />
hergestellt werden – kurz, eine Vertrauensbasis<br />
geschaffen werden.<br />
Und dann?<br />
Im dritten Schritt begleiten wir die Betriebsübernahme,<br />
beobachten, beraten<br />
und geben Feedback, sind Ansprechpartner<br />
bei Konflikten,<br />
die unweigerlich auftreten<br />
werden. Außerdem<br />
geben wir<br />
Hilfestellung bei<br />
der Strukturierung<br />
der täglichen<br />
Abläufe<br />
und bieten<br />
Helmut Faller<br />
Irgendwann<br />
steht in<br />
jedem Familienbetrieb<br />
die Übergabe der<br />
Verantwortung an. Bild: mev<br />
hohe psychologische Sensibilität voraus.<br />
Die potenziellen Nachfolger wollen<br />
langfristig auf ihre zukünftige Rolle<br />
vorbereitet werden und entsprechend<br />
ausgebildet sein. Der Senior sollte<br />
frühzeitig die Voraussetzungen für<br />
den kommenden Lebensabschnitt außerhalb<br />
des Unternehmens schaffen,<br />
um der Angst, in ein Loch zu fallen,<br />
keinen Raum zu geben. Auch sollte es<br />
eine klare Absprache über den Zeitpunkt<br />
des Ausscheidens geben. So fällt<br />
der Übergang allen Beteiligten leichter.<br />
Es empfiehlt sich, für diesen Prozess<br />
Fachleute als neutrale Vertauenspersonen<br />
zu Rate zu ziehen. Sie können<br />
als Coaches die Nachfolge unterstützen<br />
und etwaige emotionale Spannungen<br />
zwischen den Generationen<br />
ausgleichen.<br />
www.stiftung-familienunternehmen.de<br />
Der Autor ist Vorstand<br />
der Stiftung<br />
Familienunternehmen<br />
in Stuttgart. Die<br />
Stiftung setzt sich<br />
für den Erhalt von<br />
Familienunternehmen<br />
in Deutschland<br />
ein.<br />
Workshops an, in denen man gute Zusammenarbeit<br />
lernen kann.<br />
Sind Sie auch Ansprechpartner für<br />
hoffnungsvolle Nachwuchskräfte,<br />
deren Chefs anscheinend noch gar<br />
nicht ans Aufhören denken?<br />
Natürlich. Aber ideal ist es, wenn alle<br />
Entscheidungsträger – also, wo vorhanden,<br />
auch Geschäftsführer und Abteilungsleiter<br />
– mit am Tisch<br />
sitzen und eine ganzheitliche<br />
Beratung<br />
stattfinden kann.<br />
FRAGEN: BARBARA<br />
BASSLER
Unternehmen & MAnagement<br />
Pro:fit 17. November 2005 . profit-spezial: unternehmensnachfolge<br />
Seite 7<br />
Generationswechsel auf der Blumeninsel<br />
◆ Nachfolgeplanung mit Überraschungen – Wie Gräfin Sonja Bernadotte bei der Mainau GmbH die Weichen für ihre Nachfolge stellt<br />
Von Peter Ludäscher<br />
Mainau – „Generationswechsel ist <strong>im</strong>mer<br />
etwas Spannendes, Anstrengendes,<br />
vielleicht sogar manchmal etwas<br />
Schmerzhaftes – aber jedenfalls notwendig<br />
und mit Bedacht zu vollziehen.“<br />
Gräfin Sonja Bernadotte (61)<br />
weiß, wovon sie spricht. Die Geschäftsführerin<br />
der Mainau GmbH hat<br />
sich in den letzten Jahren intensiv mit<br />
der Nachfolgefrage auseinandergesetzt.<br />
Die Weichen sind gestellt: Zum 1.<br />
Januar 2007 wird sich die Chefin des<br />
größten Tourismus-Unternehmens<br />
am Bodensee aus der operativen Verantwortung<br />
zurückziehen und ihren<br />
Platz frei machen für die älteste Tochter,<br />
Gräfin Bettina (31).<br />
Was heute als nahe liegende und logische<br />
Antwort auf die Nachfolgefrage<br />
erscheint, war durchaus keine einfache<br />
oder gar langfristig geplante Lösung.<br />
Denn ursprünglich sollte ein anderer<br />
den Chefsessel auf der Blumeninsel<br />
übernehmen: Graf Björn (30),<br />
zweitältestes der fünf Kinder. Seit seinem<br />
16. Lebensjahr hatte er sich auf<br />
die kommende Aufgabe vorbereitet, in<br />
der Schweiz eine Handelsschule besucht,<br />
zahlreiche Praktika absolviert.<br />
Doch je länger er sich mit der Betriebswirtschaft<br />
beschäftigte, desto klarer<br />
wurde für den jungen Grafen: „Das ist<br />
überhaupt nicht meine Welt.“ Der Zivildienst<br />
in der Altenbetreuung gab<br />
Graf Björn Gewissheit: Er wollte lieber<br />
unmittelbar mit Menschen arbeiten.<br />
Letztlich fügten sich die Dinge doch<br />
so, dass der Name Bernadotte in der<br />
Mainau GmbH ganz oben steht. Theoretisch<br />
hätte es aber auch anders kommen<br />
können. Gräfin Sonja: „Wir hatten<br />
uns vorgenommen, die Kinder auf<br />
keinen Fall in eine best<strong>im</strong>mte berufliche<br />
Richtung zu drängen. Sie sollten<br />
sich nach ihren Neigungen<br />
ausbilden.“<br />
Die Eltern hegten aber<br />
<strong>im</strong>mer die Hoffnung,<br />
dass eines der fünf<br />
Kinder bereit und fähig<br />
wäre, das Unternehmen<br />
nach dem Rückzug<br />
der Eltern zu führen.<br />
Graf Lennart und<br />
Gräfin Sonja beschäftigten sich daher<br />
nie mit dem Gedanken, es könnte<br />
auch jemand von außen das Unternehmen<br />
lenken. Zumal das Schloss,<br />
der Park und das Leben der Familie<br />
Bernadotte <strong>im</strong> Schloss für viele Besucher<br />
mit zum Erlebnis Mainau gehören.<br />
„Das ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />
unseres touristischen Unternehmens“,<br />
so Gräfin Sonja.<br />
Inzwischen ist also sichergestellt,<br />
dass eine Bernadotte das Ruder der<br />
Mainau GmbH führt. Doch das ist – so<br />
Gräfin Sonja – nicht Ergebnis elterlicher<br />
Planung, sondern ein gutes Stück<br />
Zufall. Denn während sich der vorgesehene<br />
Junior-Chef beruflich neu orientierte,<br />
erlebte seine Schwester Bettina<br />
Ähnliches. Die musisch interessierte<br />
Gräfin wollte ursprünglich Kunstgeschichte<br />
studieren. Doch schnell stellte<br />
sie fest, dass die Materie ziemlich<br />
trocken war. Auch die Praktika <strong>im</strong><br />
Schwedischen Nationalmuseum in<br />
Stockholm und bei einem Konstanzer<br />
Restaurator fand sie zwar interessant,<br />
aber doch nicht erfüllend genug für<br />
ein ganzes Berufsleben. „Zu wenig Action“,<br />
findet sie heute. Sie entschied<br />
„Der Nachwuchs sollte früh ein Gefühl dafür bekommen,<br />
was es heißt, das Unternehmen zu führen.<br />
Dann ist es später nur noch ein relativ kleiner<br />
Schritt, in die Verantwortung zu gehen.“<br />
GRAF BJÖRN<br />
Die Führung der Blumeninsel Mainau<br />
bleibt in der Familie. 2007 übergibt<br />
Gräfin Sonja Bernadotte (rechts) die<br />
operative Leitung an die älteste Tochter<br />
Gräfin Bettina. Graf Björn, der ursprünglich<br />
die Nachfolge antreten sollte,<br />
wird dann die Familienstiftung führen.<br />
Bild: Ludäscher<br />
sich für einen Neuanfang und wechselte<br />
von den Musen zur Betriebswirtschaft.<br />
An der Berufsakademie Ravensburg<br />
studierte sie Betriebswirtschaft,<br />
Fachrichtung Tourismus. An<br />
eine Position auf der Mainau dachte<br />
Bettina damals nicht. Gräfin Bettina:<br />
„Es war ja eigentlich alles geregelt. Ich<br />
war mir sicher, dass mein Bruder eines<br />
Tages das Unternehmen weiterführen<br />
wird.“<br />
Die Mutter hingegen sah sofort<br />
die Chancen der beruflichenNeuorientierung<br />
der ältesten<br />
Tochter: „Keine<br />
Frage, ich habe<br />
sofort gesehen,<br />
da könnte sich<br />
etwas entwickeln,<br />
was zu<br />
uns passt.“ Da-<br />
mals dachte sie noch in Richtung eines<br />
Führungs-Tandems, gebildet aus Bruder<br />
und Schwester.<br />
Erst als mit der Zeit deutlich wurde,<br />
dass Graf Björn der Zukunft als Mainau-Manager<br />
mit gemischten Gefühlen<br />
entgegen sah, begann sich die<br />
Schwester mit der<br />
Möglichkeit zu be-<br />
schäftigen, selbst das<br />
Unternehmen zu führen.<br />
Nach der BWL-<br />
Ausbildung konnte sie<br />
Bilanzen und die betriebswirtschaftlichen<br />
Analysen ganz anders<br />
lesen als vorher.<br />
„Plötzlich schien mir das alles wahnsinnig<br />
interessant. Ich habe gesehen,<br />
wie viel Freude es macht, Dinge von<br />
der Idee über die Verwirklichung bis<br />
hin zur Erfolgskontrolle mit zu gestalten.“<br />
Gräfin Bettina arbeitete schließlich<br />
in einer Unternehmensberatung<br />
und betreute die Mainau GmbH. „Da<br />
habe ich gemerkt, es würde mir schon<br />
sehr viel bedeuten, das Unternehmen<br />
zu führen. Aber ich wollte nicht <strong>im</strong><br />
Terrain meines Bruders wildern.“ Zudem<br />
hätte sie gerne noch einige<br />
Jahre in anderen Unternehmen<br />
Erfahrung gesammelt.<br />
Gräfin Sonja: „Es waren<br />
Wechselbäder für uns alle.<br />
Wir erlebten wie sich<br />
in der heranwachsendenFührungsgeneration<br />
die Neigungen und<br />
die Gewichte verschieben.“<br />
Eines Tages stand<br />
die Entscheidung an.<br />
Denn auf der Insel<br />
musste umstrukturiert<br />
und die Zukunft gestaltet werden.<br />
Gräfin Bettina: „Da wollte ich dann<br />
doch dabei sein. Björn und ich haben<br />
die Diskussion schließlich ganz offen<br />
geführt. Zum Thema Mainau-Führung<br />
sagte Björn zu mir: ´Weißt du, das<br />
ist gar nicht so mein Ding.“ So kam es<br />
zum Rollentausch. Eine Familienkonferenz<br />
– ihr gehören alle fünf Kinder<br />
und deren Ehepartner an – st<strong>im</strong>mte<br />
<strong>im</strong> Jahr 2000 der neuen Nachfolgeregelung<br />
zu. Der gesamte Nachfolge-<br />
Prozess wird von einem externen Berater<br />
moderiert.<br />
Für Graf Björn bedeutete dies den<br />
Schlussstrich unter das Kapitel Mainau-Nachfolge,<br />
und heute sagt er mit<br />
hörbarem Aufatmen: „Gott sei Dank,<br />
aus dieser Pflicht bin ich entlassen.“ Er<br />
entschied sich, noch mal zu studieren<br />
– Sozialpädagogik. Zurzeit schreibt er<br />
die Diplomarbeit.<br />
Gräfin Bettina bereitet sich mittlerweile<br />
auf ihre künftige Position mit der<br />
Verantwortung für 146 ganzjährig Beschäftigte<br />
und 149 Saisonkräfte vor. Sie<br />
trat <strong>im</strong> Januar 2002 als Assistentin ihrer<br />
Mutter in die Mainau GmbH ein.<br />
2004 erhielt sie Prokura. Schrittweise<br />
erhielt sie mehr Verantwortung. Gräfin<br />
Sonja wird sich <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />
Schritt für Schritt aus dem operativen<br />
Geschäft zurückziehen und Ende 2006<br />
die Geschäftsführung an ihre Tochter<br />
übergeben.<br />
Die angehende Chefin findet den<br />
Wechsel von den geisteswissenschaftlichen<br />
Ambitionen zur Betriebswirtschaft<br />
<strong>im</strong> Nachhinein weder ungewöhnlich<br />
noch schwierig. Die Eltern<br />
hätten sie dazu erzogen, stets für alles<br />
offen zu sein, und die Beschäftigung<br />
mit dem Unternehmen Mainau sei ihr<br />
niemals fremd gewesen: „In der Familie<br />
haben wir <strong>im</strong>mer viel<br />
über das Unter-<br />
Auf der<br />
Mainau steht<br />
zum Jahr<br />
2007 die<br />
Übergabe des<br />
größten<br />
Tourismus-<br />
Unternehmens<br />
am<br />
Bodensee an.<br />
Bilder:<br />
Mainau<br />
GmbH<br />
nehmen gesprochen. Außerdem war<br />
ich ja <strong>im</strong> Vorstand der Lennart-Bernadotte-Stiftung<br />
tätig.“<br />
Auch für die Mutter war der Neigungswechsel<br />
von Tochter Bettina<br />
zwar völlig überraschend, aber erfreulich.<br />
Denn sie hat festgestellt, dass<br />
Gräfin Bettina das entscheidende Kriterium<br />
erfüllt: „Sie hat die innere<br />
Flamme.“<br />
Die Begeisterung für die Blumeninsel<br />
spürt auch Graf Björn. Auch er wird<br />
künftig Gelegenheit haben, sich für<br />
das Vermächtnis des <strong>im</strong> Dezember<br />
2004 verstorbenen Vaters einzusetzen.<br />
Er wird ab 2007 die Lennart-Bernadotte-Stiftung<br />
führen. Sie ist die Eigentümerin<br />
des Unternehmens Mainau<br />
und bezweckt die Förderung gemeinnütziger<br />
Aktionen. Die Stiftung<br />
ist zu 99 Prozent Gesellschafter der<br />
Mainau GmbH. Die Sonja Bernadotte<br />
GmbH hält ein Prozent der Anteile,<br />
aber sie verwaltet auch die St<strong>im</strong>mrechte<br />
der Stiftung. Als Geschäftsführerin<br />
der Sonja-Bernadotte-GmbH<br />
wird Gräfin Sonja auch künftig das<br />
letzte Wort bei strategischen Entscheidungen<br />
haben. Auch in der Familienkonferenz,<br />
die jetzt als feste Institution<br />
eingerichtet wurde, gibt Gräfin<br />
Sonja den Ton an: „Mir als Mutter ist es<br />
natürlich wichtig, dass Entscheidungen<br />
<strong>im</strong> Konsens getroffen werden.<br />
Aber es ist gar keine Frage: Wenn kein<br />
Konsens erzielt wird, habe ich das letzte<br />
Wort.“<br />
Graf Björn will sich stark in die Arbeit<br />
der Stiftung einbringen: „Früher<br />
lagen die Geschäftsführung der Mainau<br />
GmbH und der Stiftung in einer<br />
Hand. Künftig haben wir den Vorteil,<br />
dass sich die Führungen von Stiftung<br />
und GmbH voll auf ihre jeweilige Arbeit<br />
konzentrieren können.“<br />
Gräfin Bettina hat die Führungsarbeit<br />
<strong>im</strong> Unternehmen Mainau in einer<br />
schwierigen Zeit kennengelernt. Die<br />
Blumeninsel hat keine einfachen Jahre<br />
hinter sich. Zwei Sozialpläne waren<br />
erforderlich. Bettina: „Es war nicht die<br />
erfreulichste Phase, um in das Unternehmen<br />
einzusteigen. Aber ich möchte<br />
<strong>im</strong> Nachhinein keinen Tag missen.<br />
Denn in dieser Zeit habe ich viel dazugelernt<br />
über die Entwicklung und<br />
Umsetzung von Konzeptionen. Auch<br />
mein Team habe ich sehr gut kennengelernt.<br />
Ich weiß jetzt, wo ich mit dem<br />
Unternehmen herkomme.“<br />
Die junge Gräfin legt großen Wert<br />
auf Ethik in der Wirtschaft: „Ich bin<br />
überzeugt, dass Wirtschaftsunternehmen<br />
Werte brauchen. Ich halte es für<br />
eine Ausrede, wenn man sagt, Werte<br />
muss man sich leisten können. Außerdem<br />
stehen wir mit unserem Namen<br />
und unserer Person für unsere Unternehmenskultur.<br />
Wir dürfen unsere<br />
Glaubwürdigkeit niemals aufs Spiel<br />
setzen.“ Gräfin Sonja st<strong>im</strong>mt dem zu:<br />
„Glaubwürdigkeit ist für uns besonders<br />
wichtig, denn unser Unternehmen<br />
verkauft kein beliebiges Produkt,<br />
sondern Atmosphäre.“
Unternehmen & Management<br />
Seite 8 . 17. November 2005 profit-spezial: Unternehmensnachfolge<br />
Pro:fit<br />
Vorausschauende<br />
Finanzierung wichtig<br />
◆ Nachfolger kommen <strong>im</strong>mer häufiger nicht aus der eigenen Familie<br />
Von Christian Brand<br />
Der Generationswechsel bei den Betrieben<br />
Baden-Württembergs ist in<br />
vollem Gange. Zwischen 2002 und<br />
2007 werden zwischen elf und 15 Prozent<br />
der bestehenden Unternehmen<br />
einem Nachfolger übergeben. Diese<br />
Zahlen hat das Institut für Mittelstandsforschung<br />
der Universität<br />
Mannhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Auftrag der L-Bank ermittelt.<br />
Vom Gelingen dieser Übernahmen<br />
bei 45 000 bis 60 000 Betrieben<br />
hängen etwa 140 000 Arbeitsplätze<br />
ab.<br />
Diese steigende Bedeutung zeigt<br />
auch die wachsende Zahl der Übernahmefinanzierungen<br />
bei der L-Bank.<br />
Die Förderbank des Landes Baden-<br />
Württemberg sagte 2004 für 1100<br />
Übernahmen Kredite in Höhe von 175<br />
Millionen Euro zu. Im Vorjahr waren<br />
es noch 800 Übernahmen und ein Zusagevolumen<br />
von 105 Millionen Euro.<br />
Dass die Söhne oder Töchter der Betriebsinhaber<br />
die Geschäfte weiterführen,<br />
ist heute keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr. Somit hat der Anteil der<br />
externen Übernahmen in den vergangenen<br />
Jahren deutlich zugenommen.<br />
Von 2002 bis 2007 wird er sich fast verdreifachen,<br />
während der Anteil der familieninternen<br />
Übergaben von 75<br />
Prozent in den vorhergehenden fünf<br />
Jahren auf gut 50 Prozent schrumpft.<br />
Betriebsinhaber vor allem kleiner<br />
Betriebe fühlen sich häufig überfordert,<br />
wenn es um so komplexe Aufgaben<br />
geht, wie sie durch eine Unternehmensnachfolge<br />
gestellt werden.<br />
Baden-Württemberg will seine Unternehmer<br />
daher für dieses Thema, das<br />
gerne auf die lange Bank geschoben<br />
ANZEIGE<br />
Schenken – Vererben<br />
Testamentsvollstreckung<br />
Die Berater der MAX HELLER Steuerberatungsgesellschaft<br />
in Konstanz empfehlen, in regelmäßigen<br />
Abständen Schenkungen, die vorweggenommene<br />
Erbfolge und testamentarische Verfügungen zu besprechen<br />
und durchzuführen. In der Beratungspraxis<br />
hat sich <strong>im</strong>mer wieder bestätigt, dass eine rechtzeitige<br />
Planung entscheidend für den Erhalt des Vermögens<br />
bei der Weitergabe an die nächste oder übernächste<br />
Generation ist. Dies gilt besonders jetzt, da<br />
bis Jahresende 2005, spätestens Frühjahr 2006, mit<br />
dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Erbschaftssteuergesetz<br />
gerechnet wird. Die Entwürfe für<br />
eine Verschärfung des Steuerrechts liegen schon vor.<br />
Empfohlen wird deshalb, jetzt mit den Beratern über<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten zu reden. Hier können<br />
die Berater u. a. auf ihre lange Erfahrung als Testamentsvollstrecker<br />
zurückgreifen.<br />
Telefon: 0 75 31/8 16 30,<br />
info@steuerberatung-heller.de<br />
wird, sensibilisieren. Das Land stellt<br />
dazu Fördermittel aus dem Europäischen<br />
Sozialfonds zur Verfügung. So<br />
wurde 2004 beispielsweise das Informationsportal<br />
www.nachfolge-<br />
.newcome.de eingerichtet, und bei<br />
zwei Handwerkskammern sowie vier<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
wurden Nachfolge-Moderatoren eingesetzt.<br />
Sie unterstützen Unternehmensinhaber<br />
bei einer frühzeitigen<br />
Planung der Nachfolge. In diesem Jahr<br />
sollen weitere Nachfolge-Moderatoren<br />
landesweit eingesetzt werden.<br />
Herausforderungen<br />
Betriebsinhaber müssen sich <strong>im</strong> Zuge<br />
des Generationswechsels vor allem<br />
mit zwei Themen intensiv auseinandersetzen:<br />
mit der Ermittlung des Unternehmenswerts<br />
und mit der Suche<br />
nach einem geeigneten Nachfolger.<br />
Insbesondere bei externen Betriebsübergaben<br />
müssen die Fragen zu dem<br />
anstehenden Wechsel sorgfältig vorbereitet<br />
werden.<br />
Probleme der Nachfolger<br />
Für die meisten Übernehmer ist es<br />
wichtig neue Kunden zu gewinnen.<br />
Oft gelingt das durch eine verbesserte<br />
Ausrichtung der Produkte und Dienstleistungen<br />
auf die Anforderungen des<br />
aktuellen Marktes. Häufige Probleme,<br />
mit denen Nachfolger zusätzlich zu<br />
kämpfen haben, sind Investitionsstaus,<br />
sinkende Einnahmen und<br />
Forderungsausfälle. Nach unserer Erfahrung<br />
sind das die Hauptgründe dafür,<br />
dass der Finanzierungsbedarf<br />
schon bei familieninternen Übernahmen<br />
um 50 Prozent über dem der<br />
Neugründungen liegt. Wird ein Unter-<br />
Die richtige Finanzierung spielt bei der Unternehmensübergabe eine wichtige<br />
Rolle. Bild: dpa<br />
nehmen extern übergeben, so steigt<br />
der Finanzierungsbedarf nochmals<br />
an, da zusätzlich der Preis für das Unternehmen<br />
finanziert werden muss.<br />
Doch nicht nur der erhöhte Kapitalbedarf<br />
macht externen Unternehmensnachfolgern<br />
zu schaffen. Hinzu<br />
kommt, dass ihnen häufig Eigenmittel<br />
und Sicherheiten fehlen. Auch nutzt<br />
bisher erst ein Drittel der Übernehmer<br />
öffentliche Fördermittel.<br />
Prüfungen – Peer Review<br />
Unternehmensnachfolgeplanung<br />
Die Wirtschaftsprüfer müssen sich seit 2002 alle drei<br />
Jahre einer externen Prüfung, genannt Peer Review,<br />
unterziehen, wenn sie Jahresabschlüsse prüfen und<br />
testieren wollen. Die in Konstanz ansässige AKTIV<br />
Treuhand und Beratung Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
hat <strong>im</strong> März 2005 die Bescheinigung für die<br />
Teilnahme am Peer Review erhalten und steht deshalb<br />
über das Jahr 2005 hinaus weiter als Prüfer für<br />
gesetzliche und freiwillige Prüfungen von Jahresabschlüssen<br />
nach § 316 HGB, der Geschäftsführung<br />
nach § 53 HGrG sowie Makler und Bauträger nach<br />
§ 16 MaBV zur Verfügung. Die Zulassung als Prüfer<br />
für die externe Qualitätskontrolle hat sie ebenfalls für<br />
weitere drei Jahre verlängert bekommen. Neben der<br />
Prüfungstätigkeit sind die Unternehmensberatung<br />
insbesondere bei der Unternehmensnachfolgeplanung<br />
und Treuhandtätigkeiten weitere Schwerpunkte der<br />
Gesellschaft. Telefon: 0 75 31/8 16 20, info@aktivwirtschaftspruefung.de<br />
MAX HELLER AKTIV Treuhand und Beratung GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Tel. 07531/81630, Fax 07531/816381 Tel. 07531/81620, Fax 07531/816281<br />
■ Schenken / Erben ■ gesetzliche Prüfungen<br />
■ Testamentsvollstreckung ■ freiwillige Prüfungen<br />
■ Steuern ■ Prüfer für Qualitätskontrolle<br />
■ Jahresabschluss ■ Unternehmensnachfolge<br />
■ Rating ■ Unternehmenskauf / -verkauf<br />
■ betriebl. Altersversorgung ■ Unternehmensbewertung<br />
■ Beratung ■ Treuhandtätigkeit<br />
78464 Konstanz, Conrad-Gröber-Straße 10<br />
Weitere Informationen fi nden Sie auf unseren Internetseiten.<br />
www.steuerberatung-heller.de www.aktiv-wirtschaftspruefung.de<br />
Die fehlende Finanzierungserfahrung<br />
der Übernehmer zeigt sich darüber<br />
hinaus auch in dem häufig unterschätzten<br />
Kapitalbedarf bei Unternehmensübernahmen.Umstrukturierungsmaßnahmen,<br />
Kosten für Abfindungen<br />
oder hohe Außenstände<br />
kann kein Übernehmer exakt vorherbest<strong>im</strong>men.<br />
Eine vorausschauende<br />
Finanzierung kalkuliert jedoch auch<br />
solche Risiken mit ein.<br />
Wie die Übergabe gelingt<br />
◆ In vier Schritten die Unternehmensnachfolge regeln<br />
von ingo feiertag<br />
Allensbach – Die Angst wächst. Das<br />
mittelständische Maschinenbau-Unternehmen<br />
in der Nähe von Koblenz<br />
steuert mit voller Fahrt auf eine Sackgasse<br />
zu. Die Firma ist Inhaber geführt,<br />
doch in der Familie findet sich<br />
kein Nachfolger für den Chef. „Was<br />
tun?“, fragten sich die Verantwortlichen<br />
zunächst selbst, bevor sie sich an<br />
Winfried Neun, Unternehmensberater<br />
aus Allensbach, wandten.<br />
Neun kennt solche Fälle nicht nur<br />
aus der neutralen Perspektive des Helfers,<br />
er stammt selbst aus einer Unternehmer-Familie.<br />
Sein Bruder hat dereinst<br />
in Konstanz das Möbelhaus des<br />
Vaters übernommen. Doch wie kann<br />
nun dem Unternehmen vom Rhein<br />
geholfen werden? „Hilfe zur Selbsthilfe“<br />
verspricht Neun Familienunter-<br />
„Ganz wichtig ist: Man darf<br />
sich nicht auf den kleinstmöglichen<br />
Nenner einigen“<br />
WINFRIED NEUN<br />
nehmen, die vor der Herausforderung<br />
namens Nachfolge stehen. In vier große<br />
Blöcke, die je nach Unternehmen<br />
ganz individuell gestaltet werden<br />
müssen, unterteilt der Berater dabei<br />
sein Aufgabenfeld.<br />
„Zum Einen geht es um steuer- und<br />
vertragsrechtliche Regelungen“, sagt<br />
der Inhaber der Neun Consulting<br />
Group. Anwälte und Steuerberater seien<br />
auf diesem Feld oft zu wenig weitsichtig<br />
und hätten nicht das richtige<br />
Gespür für politische und marktwirtschaftliche<br />
Entwicklungen. Enorm<br />
wichtig sind hier die Themen Altersvorsorge<br />
und Absicherung. Denn:<br />
Be<strong>im</strong> Verkaufen<br />
an China denken<br />
◆ Chinesen zahlen gut, verhandeln aber zäh<br />
Von Michael Keller<br />
Bei einem Unternehmensverkauf<br />
empfiehlt es sich, auch chinesische<br />
Unternehmen anzusprechen. Chinesische<br />
Unternehmen sind zurzeit die<br />
größten Käufer deutscher mittelständischer<br />
Unternehmen und zahlen sogar<br />
bis zu einem Drittel mehr als deutsche<br />
Käufer.<br />
Seit 2003 kaufen chinesische Unternehmen<br />
in aller Stille und unbemerkt<br />
von der Öffentlichkeit deutsche Mittelständler<br />
auf. Allein <strong>im</strong> Jahr 2004<br />
sind 278 Unternehmen an Investoren<br />
aus dem Reich der Mitte veräußert<br />
worden. Da die Regierung die Unternehmen<br />
zum Kauf ausländischer Unternehmen<br />
ermutigt, wird die Zahl der<br />
Übernahmen noch erheblich ansteigen.<br />
Die Investoren erwerben neben<br />
neuen Technologien und Patenten einen<br />
deutschen Markennamen und ein<br />
Vertriebsnetz in Europa. Die chinesischen<br />
Unternehmen gewinnen durch<br />
den Unternehmenskauf die Technologie<br />
des deutschen Mittelständlers und<br />
verlegen zumeist innerhalb eines Jahres<br />
die Produktion nach China. Im Anschluss<br />
an die Stabilisierung des Unternehmens<br />
können sie von Deutschland<br />
aus den europäischen Markt bedienen.<br />
Trotz der Chancen, die sich nunmehr<br />
für einen verkaufswilligen deutschen<br />
Unternehmer eröffnen, dürfen<br />
auch die Probleme nicht übersehen<br />
werden, die bei einem Unternehmensverkauf<br />
an ein chinesisches Unternehmen<br />
auftreten. In Anbetracht<br />
der erheblichen Unterschiede <strong>im</strong><br />
sprachlichen, kulturellen und juristischen<br />
Bereich sind die Kontaktaufnahme<br />
zu einem potenziellen Investor<br />
und die Führung der Verkaufsver-<br />
Wenn der Sohn, der dem Vater eine<br />
Rente versprochen hat, insolvent geht,<br />
steht der Seniorchef mit leeren Händen<br />
da.<br />
Block zwei n<strong>im</strong>mt die Analyse der<br />
strategischen Ausrichtung eines Unternehmens<br />
ein. „Die Frage ist: Wie<br />
weit geht der Nachfolger mit der Firmenphilosophie<br />
konform“, erklärt der<br />
Berater aus Allensbach, der sich in diesem<br />
Bereich als Vermittler in inhaltlichen<br />
und kulturellen Fragen sieht. Gewachsene<br />
Strukturen müssten in diesem<br />
„neuen Findungsprozess“ erkannt<br />
werden. „Was kann das Unternehmen<br />
sehr gut? In welchen Bereichen<br />
hat es sich besonders gut entwickelt?“,<br />
so Neun.<br />
Auf dieser Stufe steht der Maschinenbauer<br />
bei Koblenz: Nachfolger von<br />
außen bringen ihre Ideen und Strategien<br />
ein. „Mein Job ist es, diese Ideen<br />
anzupassen und mit dem Firmeninhaber<br />
zu diskutieren“, sagt Neun. Im<br />
nächsten Schritt muss dann die Mitarbeiterschaft<br />
auf den oder die Nachfolger<br />
eingeschworen werden. Stichwort:<br />
Wertemanagement. „Wie reagiert die<br />
Mannschaft auf das neue Gesicht?“<br />
„Das Schwierigste ist allerdings der<br />
Prozess des Loslassens“, befindet<br />
Neun über Stufe vier. Der Firmenchef<br />
bangt um sein Lebenswerk, ist Neuerungen<br />
gegenüber vorsichtig oder gar<br />
misstrauisch. Junge Leute auf der anderen<br />
Seite wollen ihre Ideen verwirklichen<br />
und sich positionieren. „Hier<br />
heißt es Ängste und Befürchtungen<br />
abbauen“, sagt der 43-Jährige. „Der<br />
neue und der alte Chef sowie Familienmitglieder<br />
und Betriebsrat bilden<br />
hier eine schwierige Koalition“, fährt<br />
Neun fort, dessen Aufgabe es nun ist,<br />
feinfühlig zu moderieren. „Ganz wichtig<br />
ist: Man darf sich nicht auf den<br />
kleinstmöglichen Nenner einigen“,<br />
sagt er. „Zeit, Geduld und Sachlichkeit<br />
spielen eine große Rolle. Wer sich hier<br />
die Zeit nicht nehmen will, der sollte<br />
das Unternehmen besser verkaufen.“<br />
Ein großes Problem ist laut Neun<br />
auch, dass viele Unternehmer die<br />
schwierige wirtschaftliche Lage verkennen:<br />
„Viele reden die Krise schön,<br />
statt sich zu stellen.“ Zudem gebe es<br />
zahlreiche junge Menschen, die gar<br />
kein Interesse mehr daran hätten, das<br />
elterliche Unternehmen zu übernehmen.<br />
„Es gibt kein Unternehmertum<br />
mehr“, klagt Neun. „Viele haben nicht<br />
mehr die Bereitschaft, Verantwortung<br />
zu übernehmen, verkaufen das Unternehmen<br />
und lassen ihr Geld lieber auf<br />
handlungen zumeist mit erheblichen<br />
Schwierigkeiten verbunden. Das<br />
Scheitern vieler Transaktionen ist auf<br />
die Betonung von Vertragsdetails und<br />
einen hohen Zeitdruck zurückzuführen.<br />
Doch Verhandlungen mit Chinesen<br />
erfordern viel Geduld und Fingerspitzengefühl.<br />
Da chinesische Manager es nicht<br />
gewohnt sind, dass ein Geschäftspartner<br />
„mit der Tür ins Haus fällt“, empfiehlt<br />
es sich, zur Kontaktaufnahme eine<br />
Bank oder einen sonstigen Mediator<br />
einzuschalten. Zunächst gilt es, eine<br />
gute persönliche Beziehung zum<br />
Verhandlungspartner aufzubauen.<br />
Angesichts der sprachlichen Probleme<br />
sollte bei wichtigen Verhandlungen<br />
und Gesprächen nicht auf einen<br />
eigenen Dolmetscher, der mit den<br />
Zielvorstellungen des deutschen Unternehmens<br />
vertraut ist, verzichtet<br />
werden.<br />
Chinesische Manager gehen davon<br />
aus, dass sich der Kaufpreis noch<br />
deutlich herunterhandeln lässt. Infolgedessen<br />
sollte man zunächst einen<br />
höheren Preis fordern. Bei den meist<br />
langwierigen Verhandlungen sollte<br />
man nicht zu schnell Zugeständnisse<br />
machen, sondern sich als zäher Verhandlungspartner<br />
zeigen. Gleichzeitig<br />
ist jedoch auf eine positive Gesprächsatmosphäre<br />
hinzuwirken. Da es nach<br />
den chinesischen Gepflogenheiten<br />
üblich ist, bereits vereinbarte Punkte<br />
später noch zu modifizieren und zudem<br />
mündliche Zusagen häufig zurückgezogen<br />
werden, sollten nach jeder<br />
Verhandlungsrunde von beiden<br />
Seiten unterzeichnete Ergebnisprotokolle<br />
angefertigt werden. In jedem Fall<br />
empfiehlt es sich, von Anfang an unabhängige<br />
Berater hinzuzuziehen, um<br />
einen erfolgreichen Abschluss der<br />
Transaktion zu gewährleisten.<br />
dem Finanzmarkt für sich arbeiten.“<br />
Der Drang nach extremer Freiheit sei<br />
kontraproduktiv zu unternehmerischem<br />
Handeln.<br />
So ähnlich lief es auch bei der Firma<br />
in der Nähe von Koblenz. Doch oft reichen<br />
schon Kleinigkeiten, um Probleme<br />
zu beseitigen. „Es müssen nicht<br />
gleich Riesenprojekte sein“, sagt der<br />
Berater, „manchmal hilft einfach eine<br />
zweite Meinung.“ Überhaupt gebe es<br />
keine hoffnungslosen Fälle: „Wenn ein<br />
junges Familienmitglied die Nachfolge<br />
nicht antreten will, dann muss eben<br />
ein externer Nachfolger gesucht werden.“<br />
In Koblenz führte dies prompt<br />
zum Erfolg. Zwei externe Geschäftsführer<br />
haben dort nun das Sagen. Die<br />
Folge: „Es wurden Kreativkräfte freigesetzt<br />
und mutig neue Projekte <strong>im</strong> Inund<br />
Ausland angegangen“, sagt Neun.<br />
So läuft die Übergabe<br />
1. Steuer- und vertragsrechtliche<br />
Regelungen: Themen Altersvorsorge<br />
und Absicherung beachten.<br />
2. Analyse der strategischen Ausrichtung<br />
eines Unternehmens: Wie<br />
weit geht der Nachfolger mit der<br />
Firmenphilosophie konform? Erkennen<br />
von gewachsenen Strukturen,<br />
Findungsprozess. Nachfolger<br />
von außen bringen Ideen und<br />
Strategien ein.<br />
3. Mitarbeiterschaft muss auf den<br />
oder die Nachfolger eingeschworen<br />
werden.<br />
4. Prozess des Loslassens: Firmenchef<br />
muss jungen Leute mit neuen<br />
Ideen vertrauen.<br />
Hauptrisiken<br />
1. Unterschätzen des psychologischen<br />
Aspektes be<strong>im</strong> Generationenwechsel<br />
(Loslassen/Integration<br />
des oder der Nachfolger).<br />
2. Unternehmensnachfolge zu spät<br />
initiiert (Mindestlaufzeit vier Jahre).<br />
3. Keine strategische Neuorientierung<br />
be<strong>im</strong> Generationenwechsel.<br />
4. Unternehmensnachfolge über<br />
unerfahrene Banken oder Steuerberater<br />
ist gefährlich. Besser helfen<br />
Beratungsorganisationen, die<br />
Unternehmen ganzheitlich betreuen<br />
auf den Sektoren: Strategien,<br />
Personalmanagement, Marketing,<br />
Finanztechnik/Controlling.
Unternehmen & MAnagement<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 9<br />
Allrounder statt Spezialisten<br />
◆ Berufsakademie: Praxisnahes Studium für Führungskräfte aus dem Mittelstand<br />
Von Uwe Spille<br />
Villingen-Schwenningen – Gerade<br />
kleine Betrieb brauchen sehr gute Mitarbeiter.<br />
Was nützt das beste Produkt,<br />
wenn es an einer effizienten und prozessorientierten<br />
Organisation <strong>im</strong> Bereich<br />
der Verwaltung fehlt? Dafür<br />
braucht es Fachwissen, umfangreich<br />
vorhandene Kenntnisse in Betriebswirtschaft,<br />
EDV und Fremdsprachen.<br />
Insbesondere für kleine und mittlere<br />
Unternehmen hat sich hinsichtlich einer<br />
attraktiven Ausbildung auf Hochschulniveau<br />
in den letzten Jahren einiges<br />
getan. Die Berufsakademie in<br />
Villingen-Schwenningen bietet seit<br />
1999 unter anderem gezielt den Studiengang<br />
„Mittelständische Wirtschaft“<br />
an. In diesem wechseln sich dre<strong>im</strong>onatige<br />
Studienphasen an der BA mit<br />
ebenso langen Praxisphasen <strong>im</strong> auszubildenden<br />
Unternehmen ab.<br />
Zielgruppe dieses Studiengangs: InhabergeführteFamilienunternehmen,<br />
für die Qualifizierung auch eine<br />
mittel- und langfristige Sicherung der<br />
Unternehmensnachfolge bedeutet.<br />
„Rund ein Viertel unserer Studenten<br />
Berufsakademien<br />
An Berufsakademien (BA) kann mit<br />
Abitur studiert werden. Entweder<br />
melden sich Ausbildungswillige bei<br />
einem Betrieb mit dem Wunsch,<br />
dass dieser ihnen einen Platz für<br />
das <strong>im</strong> dre<strong>im</strong>onatigen Wechsel<br />
stattfindende Praktikum bietet.<br />
Oder das Unternehmen bietet der<br />
BA einen Ausbildungsplatz an, diese<br />
wirbt bei Abiturienten damit. Familienunternehmen<br />
schicken auch<br />
Söhne oder Töchter zum Studium.<br />
Der Studienplatz an der BA kostet<br />
den Betrieb nichts, da er über das<br />
Land finanziert wird. Eine monatliche<br />
Ausbildungsvergütung muss<br />
der Betrieb dem Studenten zahlen,<br />
zukünftige Studiengebühren trägt<br />
der Student selbst. (us)<br />
ANZEIGE<br />
sind Unternehmersöhne oder -töchter,<br />
die <strong>im</strong> Familienbetrieb auch ihre<br />
Praxisphasen absolvieren“, verdeutlicht<br />
Professor Lothar Wildmann, der<br />
Leiter des Studiengangs mit derzeit<br />
insgesamt 70 Studenten in drei Gruppen.<br />
Überwiegend kleine Unternehmen<br />
schließen einen Ausbildungsvertrag<br />
mit der BA ab. „Rund 50 Prozent<br />
unserer Betriebe beschäftigen bis max<strong>im</strong>al<br />
50 Mitarbeiter, nur bei knapp 20<br />
Prozent sind mehr<br />
als 100 bis rund 250<br />
angestellt“, so Wildmann.<br />
Und legt nach<br />
„Mein kleinstes Unternehmen<br />
mit dem<br />
ich einmal einen<br />
Ausbildungsvertrag<br />
abgeschlossen habe<br />
bestand aus Vater, Mutter und einer<br />
Bürokraft. Der Sohn hat dann bei uns<br />
sein Studium begonnen“.<br />
Dabei ist nicht die Branche, oder<br />
Größe des Unternehmens, sondern<br />
das gemeinsame Interesse an einer<br />
umfassenden BWL- und Management-<br />
Qualifizierung entscheidend<br />
für eine Kooperation. „Fremdsprachen,<br />
Präsentationsmethoden, Rhetorik<br />
und alles, was mit EDV und Internet<br />
zu tun hat sind heute wichtig auch<br />
für kleine Betriebe“, zählt Wildmann<br />
auf.<br />
Immer mehr solche Betriebe aus der<br />
Region südliches Baden-Württemberg<br />
erkennen die Wichtigkeit dieser Qualifikationen<br />
und tragen über den Kontakt<br />
mit der Berufsakademie Sorge dafür,<br />
dass geeigneter „Nachwuchs“<br />
rechtzeitig zur Stelle ist. „Ich habe<br />
mehrere Leute mitbekommen, die mit<br />
einem guten Produkt allein anfingen<br />
und innerhalb von vier Jahren dann 20<br />
Mitarbeiter beschäftigten und jetzt einen<br />
eigenen Studenten bei uns haben“,<br />
erzählt Wildmann. Der große<br />
Vorteil dieses Ausbildungsmodells für<br />
die Unternehmen ist die direkte Vernetzung<br />
von theoretischem Wissen<br />
und praktischem Einsatz <strong>im</strong> Betrieb.<br />
„In unserem Studiengang gilt das<br />
Prinzip des Allrounders und nicht das<br />
des Spezialisten“, so Wildmann. Das<br />
Tätigkeitsfeld in mittelständischen<br />
Unternehmen zeichne sich dadurch<br />
aus, dass die Absolventen alles beherrschen<br />
müssten. Spezialisierungen <strong>im</strong><br />
Rahmen des Studiums sind nicht erwünscht.<br />
„Für die Betriebe ist eine generalistische<br />
Qualifizierung notwendig“,<br />
konkretisiert Wildmann.<br />
Somit sind die unterschiedlichsten<br />
Unternehmen Partner der BA. Vom<br />
Autohaus über Betriebe<br />
zur Glasge-<br />
„Jeder vierte unserer<br />
Studenten arbeitet auch<br />
<strong>im</strong> Betrieb der Eltern.“<br />
PROFESSOR LOTHAR WILDMANN<br />
staltung,Falzmaschinenhersteller und Bauunternehmer,<br />
Brauereien<br />
und Metallveredler,<br />
sogar ein Golfclub<br />
hat einen Ausbildungsvertrag<br />
mit der BA abgeschlossen.<br />
Das Verhältnis unter den Branchen<br />
hat sich in den letzten Jahren allerdings<br />
eindeutig in Richtung Dienstleister<br />
verschoben. Rekrutierten sich<br />
vor fünf Jahren noch rund 70 Prozent<br />
der Ausbildungspartner aus Industriebetrieben,<br />
sind dies heute noch<br />
knapp 50 Prozent. Nachteilig für sehr<br />
kleine Betriebe kann allerdings die<br />
Tatsache sein, dass der Auszubildende<br />
insgesamt sechs Monate <strong>im</strong> Jahr <strong>im</strong><br />
Studium ist und dies über drei Jahre<br />
hinweg. „Größere Betriebe können die<br />
jeweils dre<strong>im</strong>onatige Abwesenheit eines<br />
Mitarbeiters natürlich besser ausgleichen“,<br />
weiß Wildmann.<br />
Allerdings dürfe man die Vorteile<br />
auch für solche Betriebe nicht außer<br />
Betracht lassen. „Solch ein Auszubildender<br />
ist ja nicht nur ein Kostenfaktor<br />
sondern „rentiert“ sich auch während<br />
seiner Studienphasen“, erläutert<br />
Wildmann. So erarbeiten die Studenten<br />
gerade mit Blick auf ihre Abschlussarbeit<br />
häufig einen nicht zu<br />
unterschätzenden Nutzen für den Betrieb.<br />
Einmal, so erzählt er anschaulich,<br />
wurde beispielsweise eine Diplomarbeit<br />
vorgelegt, in der ein Student<br />
ein Controllingsystem für eine<br />
ausländische Tochtergesellschaft des<br />
Unternehmens entwickelt hat. Dieses<br />
Marketing ist <strong>im</strong>mer Chefsache<br />
Für Unternehmer ist es lebenswichtig,<br />
nicht allein aus dem Bauch heraus das<br />
Leistungsangebot des Unternehmens<br />
zu best<strong>im</strong>men, sondern <strong>im</strong> Dialog mit<br />
den Kunden. Eine der wichtigsten Aufgaben<br />
einer Geschäftsführung besteht<br />
darin, diesen Austausch sicherzustellen<br />
und Mechanismen hierfür zu<br />
schaffen. Wie aber kann dies gerade in<br />
mittelständischen Unternehmen erreicht<br />
werden, die in den meisten Fällen<br />
zu wenig Mitarbeiter beschäftigen,<br />
die sich damit auskennen und zudem<br />
noch Zeit hierfür haben?<br />
Eines vorweggeschickt: Marketing<br />
bedeutet „marktorientierte Unternehmensführung“<br />
und ist daher <strong>im</strong>mer<br />
Chefsache! Es ist Kernaufgabe des Unternehmers<br />
oder Geschäftsführers,<br />
das Unternehmen ständig und <strong>im</strong>mer<br />
wieder neu an den Kundenwünschen<br />
auszurichten.<br />
Die Umsetzung dagegen ist dann<br />
wieder keine Chefsache. Es ist erforderlich,<br />
alle wichtigen Treiber des Unternehmens<br />
an den Marketing-Aufgaben<br />
zu beteiligen. Je stärker dies geschieht,<br />
desto intensiver gewinnt<br />
marktorientiertes Denken an Boden<br />
<strong>im</strong> Unternehmen, bis letztlich alle<br />
Mitarbeiter den Kunden in den Mittelpunkt<br />
ihrer Überlegungen und ihres<br />
Handelns stellen.<br />
Bewährt haben sich beispielsweise<br />
Arbeitskreise aus den wichtigsten und<br />
kreativsten Mitarbeitern eines Unternehmens,<br />
die monatlich am Thema<br />
„Feststellung und Umsetzung von<br />
Kundenwünschen“ arbeiten und die<br />
hieraus enstehenden Ideen und Aufgaben<br />
arbeitsteilig umsetzen.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Verankerung<br />
des Marketings <strong>im</strong> Unternehmen<br />
besteht in der Kombination der<br />
Marketingaufgaben mit dem Vertrieb,<br />
denn dieser steht am intensivsten mit<br />
dem Kunden <strong>im</strong> Dialog. In Frage kommen<br />
hier neben den eigenen Vertriebsmitarbeitern<br />
auch externe wie<br />
Handelsvertreter, Vertragshändler<br />
oder sonstige Vertriebspartner. Doch<br />
hier ist Vorsicht geboten: Viele alte<br />
Vertriebshasen behaupten, genau zu<br />
wissen, was ihre Kunden wollen, ohne<br />
daß sie diese je konkret danach gefragt<br />
haben. Zumindest nicht systematisch<br />
und nicht konsequent.<br />
Eine weitere Möglichkeit liegt bei<br />
zunehmender Unternehmensgröße in<br />
der Übertragung von Marketing-Aufgaben<br />
an einen Marketing-Assistenten<br />
als Stabstelle direkt bei der Geschäftsleitung.<br />
Dieser führt die Marketing-Aufgaben<br />
so weit wie möglich selber<br />
aus und koordiniert den Einsatz<br />
externer Dienstleister. Wichtig hierbei<br />
ist jedoch, daß die Kernkompetenzen<br />
System wurde dann von dem Betrieb<br />
genau so umgesetzt und angewendet.<br />
Was dem Unternehmen einen externen<br />
Berater und mehrere 10 000 Euro<br />
ersparte.<br />
Falls ein Betrieb Interesse an einem<br />
Ausbildungsvertrag mit der BA hat,<br />
kann er sich direkt bei Professor Lothar<br />
Wildmann melden. Die Kosten<br />
der Ausbildung für den Betrieb belaufen<br />
sich dabei auf die Ausbildungsvergütung<br />
für den Studenten, <strong>im</strong> Schnitt<br />
rund 600 Euro monatlich, die auch<br />
während den Studienphasen bezahlt<br />
wird. Das Studium kostet den Betrieb<br />
ansonsten nichts. Nur die Studenten<br />
müssten zukünftig wohl Studiengebühren<br />
bezahlen. „Den Betrieben<br />
steht es natürlich frei, ob sie dabei ihren<br />
Auszubildenden unter die Arme<br />
greifen oder nicht“, so Wildmann.<br />
www.ba-vs.de<br />
wildmann@ba-vs.de<br />
◆ Teil 2 der PROFIT-Serie: Wie man Marketing erfolgreich in mittelständischen Unternehmen einführt<br />
Von Paul-Peter Groten<br />
zur Erfüllung der Marketing-Aufgaben<br />
möglichst <strong>im</strong> Unternehmen angesiedelt<br />
bleiben sollten und nicht ausgelagert<br />
werden. Die Inanspruchnahme<br />
von externen Marketing-Spezialisten<br />
ist aber wichtig, um Betriebsblindheit<br />
zu vermeiden.<br />
Gute Beispiele für „outsourcebare“<br />
Dienstleistungen findet man <strong>im</strong> Bereich<br />
der Werbeagenturen bei der Gestaltung<br />
und Umsetzung von Werbung<br />
aller Art oder bei Call-Centern,<br />
etwa für die telefonischen Vorakquise<br />
von Verkaufsgesprächen oder für Kundenzufriedenheitsanalysen.<br />
Es<br />
kommt bei Kunden sehr gut an, wenn<br />
sie nach ihrer Meinung zur Leistung<br />
des Unternehmens gefragt werden.<br />
Hat sich ein Unternehmen entschieden,<br />
Marketing erstmals oder<br />
stärker als bisher in den Focus der Unternehmensführung<br />
zu stellen, sind<br />
zunächst die Aufgaben festzulegen,<br />
Was aussieht wie eine Gymnasialklasse, hat tatsächlich Hochschulniveau.<br />
Professor Lothar Wildmann (rechts) und die Erstsemesterstudenten für den<br />
Studiengang „Mittelständische Wirtschaft“ an der Berufsakademie in Villingen-Schwenningen.<br />
Bild: Spille<br />
Nach BA direkt in den Job<br />
◆ Die Singener Werkzeugfabrik Wefa macht mit BA-Studenten gute Erfahrungen<br />
Singen (us) Bruno Maier, Geschäftsführer<br />
der Singener Werkzeugfabrik<br />
Wefa, hat mit der Zusammenarbeit<br />
der Berufsakademie (BA) gute Erfahrungen<br />
gemacht. Wefa ist ein mittelständisches<br />
Familienunternehmen<br />
mit 90 Mitarbeitern am Standort Singen<br />
und einem Werk in Tschechien.<br />
Schon insgesamt drei Studenten hat<br />
Wefa ausgebildet, der vierte Student<br />
hat eben das Studium in Villingen-<br />
Schwenningen aufgenommen. Erst <strong>im</strong><br />
Oktober habe man einen Absolventen<br />
der BA fest übernommen. „Der hat bei<br />
uns in den vergangenen drei Jahren alle<br />
Bereiche durchlaufen und ist nun<br />
als Prüfer <strong>im</strong> Rechnungswesen für die<br />
gesamte WEFA Gruppe zuständig“, erläutert<br />
Maier. Eine exakt auf den Betrieb<br />
ausgebildete Fachkraft für eine<br />
sehr anspruchs- und verantwortungsvolle<br />
Aufgabe habe man so bekommen,<br />
bestätigt er.<br />
Kein Problem ist es für das Unternehmen,<br />
die Studenten in den Praxisphasen<br />
<strong>im</strong> betrieblichen Geschehen<br />
zu integrieren. Alle wichtigen Abteilungen<br />
würden die Studenten durchlaufen,<br />
vom Einkauf-Verkauf über die<br />
Lohn- und Gehaltsabrechnung, die<br />
Buchhaltung, die Arbeitsvorbereitung,<br />
Fertigungsstellen und den Versand.<br />
Auch wenn die BA-Studenten<br />
nur jeweils drei Monate am Stück <strong>im</strong><br />
Betrieb arbeiten, lassen sie sich gut<br />
einsetzen, meint Maier.<br />
Und die Kooperation mit der Berufsakademie<br />
in Villingen-Schwenningen<br />
laufe sehr zufriedenstellend.<br />
So hatte er selbst als Ingenieur für<br />
die das Unternehmen<br />
auf diesem<br />
Feld erfüllen oder<br />
verstärkt angehen<br />
will. Je nach Unternehmensgröße<br />
und<br />
Marktposition<br />
kann für den Anfang<br />
durchaus auf<br />
für das Unternehmen<br />
weniger wichtige<br />
Aufgaben verzichtet<br />
werden. Hat<br />
man <strong>im</strong> nächsten<br />
Schritt die internen<br />
Qualifikationen<br />
und zeitlichen Ka-<br />
Paul-Peter Groten<br />
pazitäten für die Ausführung dieser<br />
Marketing-Aufgaben festgestellt, kann<br />
entschieden werden, welche Teilaufgaben<br />
auf externe Dienstleister übertragen<br />
werden können oder müssen.<br />
Zugleich sind Kostenschätzungen vor-<br />
mehrere Jahre eine Dozentenstelle <strong>im</strong><br />
Bereich Technik in dem Studiengang<br />
Mittelständische Wirtschaft inne. Allerdings<br />
sieht er bei allen Vorteilen für<br />
einen Betrieb auch die Grenzen der<br />
BA-Ausbildung. „Ein Unternehmen<br />
sollte die betrieblichen Kernbereiche<br />
wie Buchhaltung und Lohn- und Gehaltabrechnung<br />
nicht ausgelagert<br />
sondern noch selbst inne haben und<br />
über eine gewisse Mitarbeiterzahl verfügen,<br />
damit es sich auch für den Studenten<br />
lohnt“, erläutert Maier. Ab 40<br />
Mitarbeiter wäre opt<strong>im</strong>al, so seine eigene<br />
Schätzung. Betrieben könne er<br />
ein Ausbildungsverhältnis mit der Berufsakademie<br />
nur empfehlen. „Auch<br />
wir werden in Zukunft weiter mit der<br />
Berufsakademie zusammenarbeiten“,<br />
so Maier.<br />
zunehmen und in das<br />
aktuelle Budget oder<br />
das der nächsten Periode<br />
einzubringen. Ist<br />
die Finanzierung von<br />
Marketing-Aktivitäten<br />
gewährleistet, können<br />
die organisatorischen<br />
Entscheidungen getroffen<br />
werden: Die<br />
Suche nach eigenem<br />
Personal und/oder die<br />
Auswahl geeigneter<br />
externer Dienstleister.<br />
Speziell bei Letzteren<br />
ist darauf zu achten,<br />
daß diese qualifizierte<br />
Referenzen in der<br />
Branche oder in vergleichbaren<br />
Projekten<br />
oder Aufgaben nachweisen<br />
können.<br />
Der Autor ist Berater für Marketing und<br />
Vertrieb <strong>im</strong> Mittelstand. Er verfügt über<br />
langjährige Erfahrung in der Wirtschaft<br />
und ist Dozent für Marketing an verschiedenen<br />
Akademien und der Universität<br />
Freiburg.
Unternehmen & MAnagement<br />
Seite 10 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
News<br />
MAZDA-AUFTRAG<br />
Gut für die Umwelt<br />
Der Automobilhersteller Mazda<br />
hat für sein Werk in China be<strong>im</strong><br />
Schopfhe<strong>im</strong>er Unternehmen<br />
Laempe Kernschießmaschinen <strong>im</strong><br />
Wert von 8,65 Millionen Euro<br />
bestellt. Der Auftrag umfasst 20<br />
Kernfertigungszentren zur Herstellung<br />
von Gussteilen für Motorblöcke.<br />
Bereits mehr als 35<br />
Kernfertigungsanlagen aus<br />
Schopfhe<strong>im</strong> sind bei Mazda<br />
installiert. Grund für den neuerlichen<br />
Auftrag war auch, dass die<br />
Kerne in den neuen Laempe-<br />
Anlagen sowohl <strong>im</strong> Coldbox- als<br />
auch <strong>im</strong> anorganischen Beach-<br />
Box-Verfahren hergestellt werden<br />
können, das nur wieder verwertbare<br />
natürliche Stoffe wie Sand,<br />
Salz und Wasser verwendet. (sk)<br />
UMBAU<br />
Vom Werk zum Park<br />
Ein Teil des Dornier-Werksgeländes<br />
in Immenstaad soll zum<br />
Gewerbepark werden. Anfang<br />
November fielen die ersten Zaunteile<br />
des Werks 2 nördlich der<br />
B 31. Der Luft- und Raumfahrtkonzern<br />
EADS braucht das Gelände<br />
selber nur in relativ geringem<br />
Umfang. Künftig sollen hier weitere<br />
Hochtechnologiebetriebe<br />
angesiedelt werden. Künftige<br />
Mieter werden nicht mehr Gemeinkosten<br />
wie für den Schließdienst<br />
oder die zentrale Postzustellung<br />
tragen müssen. (sk)<br />
INVESTITION I<br />
Moderne Schmiede<br />
Die Firma TRW hat in den letzten<br />
sieben Jahren <strong>im</strong> Werk Blumberg<br />
sieben Millionen Euro investiert.<br />
Die Schmiede, in der glühende<br />
Rohlinge zu Ventilen für Pkw- und<br />
Lkw-Motoren verarbeitet werden,<br />
ist das Herzstück der Ventilproduktion<br />
in Blumberg. Waren<br />
dort 1999 zehn Pressen in Betrieb,<br />
sind es jetzt 15 Anlagen. Die<br />
Kapazität stieg von 29 Millionen<br />
Rohlingen <strong>im</strong> Jahr auf 40 Millionen.<br />
Damit hat Blumberg das<br />
leistungsfähigste Schmiedezentrum<br />
dieser weltweiten Produktlinie<br />
von TRW. (blu)<br />
INVESTITION II<br />
Für die Zukunft<br />
Zehn Millionen Euro hat der<br />
kanadische Konzern Alcan in eine<br />
neue Kaschieranlage zur Herstellung<br />
von Alucobond und<br />
Dibond bei der Alcan Singen<br />
GmbH investiert. Alcan befindet<br />
sich in einem schwierigen Restrukturierungsprozess,<br />
der in<br />
Singen 300 Arbeitsplätze kosten<br />
soll. Die neue Anlage sei ein<br />
Mittel zur Zukunftssicherung. Mit<br />
ihr wolle man noch besser auf die<br />
Kundenwünsche reagieren und<br />
die Marktposition bei Alucobond<br />
und Dibond stärken. (gtr)<br />
NETZWERK<br />
Pro Schwarzwald<br />
Die Region Schwarzwald-Baar soll<br />
auch in Zukunft ein attraktiver<br />
Firmenstandort sein und sichere<br />
Arbeitsplätze bieten: Das ist das<br />
Ziel des neuen „Micro-Mountains-Netzwerk“<br />
von Wirtschaft,<br />
Forschung und Politik. Es soll<br />
Forschung und Innovation fördern,<br />
Fachkräfte-Nachwuchs<br />
gewinnen und so die Chancen für<br />
Firmen und Existenzgründer<br />
verbessern. (sk/jdr)<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Gütesiegel für Storz<br />
Der meist ausgezeichnete Handwerksfachbetrieb<br />
in ganz<br />
Deutschland kommt aus dem<br />
Schwarzwald. Der Branchenverband<br />
Sanitär-Heizung-Kl<strong>im</strong>a<br />
erteilte der Storz Heiztechnik +<br />
Komplettbad aus Aichhalden<br />
(Landkreis Rottweil) dieses Gütesiegel.<br />
Heizungsbaumeister Hans-<br />
Peter Storz sowie sein 13-köpfiges<br />
Team haben in den letzten Jahren<br />
diverse Preise erhalten und wurden<br />
auch als Unternehmen des<br />
Monats in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
gekürt. (sk)<br />
Kühlung aus dem Schwarzwald<br />
◆ Die Schwarzwälder Metallwarenfabrik Haugg aus Triberg baut seit über hundert Jahren Kühler für alle Ansprüche<br />
Von Dorothee Niedzwetzki<br />
Triberg – Wo Deutschlands höchste<br />
Wasserfälle tosen, steht auch die älteste<br />
Kühlerfabrik des Landes: Die<br />
Schwarzwälder Metallwarenfabrik<br />
Haugg GmbH, 1891 als Schwarzwälder<br />
Metallwarenfabrik L. Schwer & Cie. in<br />
Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) gegründet.<br />
Von hier aus bedient das Unternehmen<br />
mit 40 Mitarbeitern plus<br />
einer wechselnden Zahl saisonaler<br />
Leiharbeiter Auftraggeber aus aller<br />
Welt. Kunden sind neben Siemens viele<br />
große und kleine Namen der deutschen<br />
und europäischen Industrie.<br />
Da<strong>im</strong>ler-Chrysler ist seit über 100 Jahren<br />
Kunde der Triberger Kühlerfabrik.<br />
Haugg bietet kundenspezifische Lösungen<br />
für Kühler, Wärmetauscher<br />
und Blechteile in hoher Qualität: Wasserkühler,<br />
Ladeluftkühler, Ölkühler,<br />
Kl<strong>im</strong>akondensatoren und viele andere<br />
Wärmetauscher aus Kupfer und Messing,<br />
Aluminium, Stahl oder Edelstahl,<br />
oft auch montiert zu kompletten Baugruppen.<br />
Schwierige Aufgaben sind<br />
die Spezialität des ältesten Blechverarbeiters<br />
in Baden-Württemberg: etwa<br />
Kühler für extrem korrosive Umgebungen<br />
wie Salzbergwerke, hohe Drücke<br />
oder neue Anwendungen.<br />
Der Kühler für den größten Radtraktor<br />
der Welt, 600 PS stark und hergestellt<br />
von Same Deutz-Fahr, kommt<br />
auch aus dem Hause Haugg. „Kein<br />
Wettbewerber war in der Lage, in dem<br />
zur Verfügung stehenden Raum die<br />
geforderte Leistung, das heißt Wärmeübertragung,<br />
zu gewährleisten“ sagt<br />
Geschäftsführer Albert Thomas<br />
Haugg, der in diesem Jahr die Nachfolge<br />
seines Vater Albert Haugg antrat<br />
und nun das Stammhaus der Haugg<br />
Unternehmensgruppe leitet.<br />
Haugg liefert aber nicht nur Kühler.<br />
Für einen Kunden in Singapore etwa<br />
fertigt die die Metallwarenfabrik<br />
Blechteile in hoher Präzision. Der<br />
Kunde bestellt in Triberg, weil die<br />
Qualität <strong>im</strong> fernöstlichen Raum nicht<br />
verfügbar ist. Eine weitere Spezialität<br />
ist die Edelstahlverarbeitung von spiegelblanken<br />
Blechen, die kratz- und abdruckfrei<br />
verarbeitet und unsichtbar<br />
geschweißt werden können. Auch <strong>im</strong><br />
Die Kühlanlage<br />
(Bild) für<br />
den größtenRadtraktor<br />
mit<br />
über 600 PS<br />
wurde in<br />
Triberg<br />
gebaut.<br />
Bild: Haugg<br />
Medizinbereich kommt Haugg-Technik<br />
zum Einsatz, wie be<strong>im</strong> Bau einer<br />
selbst tragenden Blechkonstruktion<br />
und -verkleidung für eine Maschine,<br />
die eine neue Krebstherapie ermöglicht.<br />
Die Maschine steht zur klinischen<br />
Erprobung in der Charité in<br />
Berlin.<br />
Eine Besonderheit der Metallwarenfabrik<br />
ist die seltene Kombination<br />
aus Stanzerei, Presswerk, CNC-Blechverarbeiter<br />
und Schweißwerk. Albert<br />
Thomas Haugg: „Für viele Kunden<br />
liegt ein großer Vorteil unseres Hauses<br />
darin, dass ein Teil am Anfang der Se-<br />
rie in geringen Stückzahlen in CNC-<br />
Technik gefertigt und vielleicht geschweißt<br />
wird, später aber, wenn die<br />
Mengen sich erhöhen und die Investition<br />
in ein Werkzeug sich lohnt, problemlos<br />
umgestellt werden kann.“<br />
In der Blechverarbeitung fertigt<br />
Haugg komplette Baugruppen und<br />
Verkleidungen, etwa für Bedienpulte<br />
oder Türen. Auch Hauben für den Anlagenbau,<br />
Küchengeräte und Fahrzeuge<br />
stellt das Unternehmen her.<br />
Der Firmenchef sieht einen Grund<br />
für den Erfolg des Unternehmens in<br />
der sehr flexiblen Reaktion auf schein-<br />
Haugg reist oft<br />
um die halbe<br />
Welt, um vor Ort Lösungen<br />
zu finden. Wenn es sein<br />
muss, legt er auch selbst<br />
Hand an.<br />
bar kaum lösbare Kundenwünsche.<br />
Selbst reist er oft um die halbe Welt,<br />
um vor Ort Lösungen zu finden und<br />
wenn es sein muss, auch selbst Hand<br />
anzulegen. Auf dem neuesten Stand<br />
Blitz erobert mit US-Partner neue Märkte<br />
◆ Der Bräunlinger Hebebühnenbauer Rotary-Blitz ist gut gerüstet für den globalen Wettbewerb<br />
Von Klaus C. Koch<br />
Bräunlingen – Widersprüchliches fördert<br />
der erste Blick auf das Bräunlinger<br />
Unternehmen Rotary-Blitz zu Tage:<br />
Trotz Kurzarbeit befindet sich der Spezialwerkzeuge-<br />
und Hebebühnenhersteller<br />
in der Offensive. Denn die<br />
Übernahme des Traditionsunternehmens<br />
Blitz durch die US-Gruppe Rotary<br />
Lift <strong>im</strong> Jahr 2003 war für den 140<br />
Mitarbeiter zählenden Betrieb nicht<br />
der Anfang vom Ende, erläutert Europa-Vizechef<br />
Frank Scherer. Sie markierte<br />
vielmehr den Sprung auf den<br />
Weltmarkt. Scherer koordiniert neben<br />
Geschäftsführer Stefan Schneider<br />
neuerdings auch den Einstieg <strong>im</strong> Mittleren<br />
Osten, China und Afrika.<br />
Die Historie von Blitz M.Schneider<br />
nahm 1872 in Schwenningen mit Maschinenreparaturen<br />
und Schlosserarbeiten<br />
ihren Anfang. Mit der aufkommenden<br />
Motorisierung kamen Wa-<br />
Hier geht’s aufwärts: Hebebühnen-Test bei Blitz-Rotary in Bräunlingen. Foto: Koch<br />
genheber, elektrische Luftpumpen<br />
und Kompressoren hinzu. Bald lag der<br />
Schwerpunkt auf dem Bedarf für Autoreparaturwerkstätten.„Blitz“-Geräte<br />
erwarben sich einen guten Ruf. 1926<br />
stiegen die Brüder Max und Alfred<br />
Schneider in den Handel mit Kraftfahrzeugen<br />
ein. 1948 folgte die Werksvertretung<br />
für Volkswagen in Schwenningen,<br />
Ende der 60er Jahre die Umsiedlung<br />
nach Bräunlingen.<br />
Die Geschichte des US-Partners Ro-<br />
tary Lift fußt auf einer humorvollen<br />
Anekdote. 1924 ließ sich Firmengründer<br />
Peter Lunati be<strong>im</strong> Haareschneiden<br />
von einem drehbaren Friseursitz<br />
inspirieren – um die erste hydraulische<br />
Fahrzeug-Hebebühne der Welt<br />
zu entwickeln. Sie erlaubte Fahrzeugen<br />
nicht nur, vorwärts auf die Hebebühne<br />
aufzufahren. Sie konnten sie<br />
nach einer 180-Grad-Drehung auch<br />
wieder <strong>im</strong> Vorwärtsgang verlassen.<br />
Das war wichtig. Denn mit dem Rückwärtsgang<br />
hatten die Karossen in der<br />
Frühzeit des Automobils so ihre Probleme.<br />
Seither wuchs Rotary zum<br />
weltweit größten Hersteller von Pkw-<br />
Hebebühnen heran und produziert<br />
derzeit rund 40.000 Stück pro Jahr. Jeder<br />
Erfolg für den US-Partner wird<br />
neuerdings auch in Bräunlingen gefeiert.<br />
Der Verkauf von Blitz an die Amerikaner,<br />
über dessen Preis sich beide<br />
Seiten nach wie vor in Schweigen hüllen,<br />
verlief überraschend harmonisch.<br />
Vorbedingung einer <strong>im</strong> Hintergrund<br />
als Investor agierenden „Dover“-Holding<br />
(28.000 Beschäftigte, 5,48 Mrd.<br />
US-Dollar Umsatz) war zudem, dass<br />
die Strukturen erhalten blieben, um<br />
sie für die Expansion in Europa nutzen<br />
zu können. So wurde die Zähringerstadt<br />
zur Europa-Zentrale, Stefan<br />
Schneider zum Europa-Chef. „Natürlich<br />
floss auch Geld“, räumt Scherer<br />
ein. Trotzdem sei der Verkauf nicht aus<br />
Not, sondern aus rein strategischen<br />
Gründen erfolgt. „Um uns herum sahen<br />
wir uns durch Aufkäufe der Konkurrenz<br />
Überhand nehmenden Konglomeraten<br />
gegenüber“, ergänzt<br />
Schneider. „Wir mussten darüber<br />
nachdenken, was in zehn Jahren sein<br />
würde“. Tatsächlich sei 2002, das Jahr<br />
vor der Übernahme, „das erfolgreichste<br />
der Unternehmensgeschichte“ gewesen.<br />
So wurde das Zusammengehen<br />
auch nicht zur Einbahnstraße, um den<br />
Zugang von US-Produkten, vor allem<br />
PKW-Hebebühnen, auf dem europäischen<br />
Markt einzufädeln. Für Blitz, wo<br />
der Umsatz heute noch zu zwei Dritteln<br />
aus eigenen Produkten, Sonderwerkzeugen<br />
und LKW-Bühnen be-<br />
Unternehmensgruppe<br />
1972 übernahm Albert Haugg die<br />
1891 gegründete Schwarzwälder<br />
Metallwarenfabrik L. Schwer & Cie.<br />
Seit 2005 führt dessen Sohn<br />
Albert Thomas Haugg das<br />
Schwarzwälder Stammhaus der<br />
Haugg Unternehmensgruppe.<br />
Zur Haugg-Gruppe gehören vier<br />
Produktionsstandorte in<br />
Deutschland, davon einer in der<br />
Slowakei und sechs europäische<br />
Vertriebsgesellschaften. Im<br />
März diesen Jahres wurde eine<br />
neue Handelsniederlassung in<br />
Spanien (bei Barcelona) eröffnet<br />
und erst vor kurzem die<br />
ehemalige Firma Hebbelynck &<br />
Co. in Boortmeerbeek (bei<br />
Brüssel) erworben; sie heißt<br />
nun Haugg Benelux PGmbH.<br />
Besonders eng arbeitet Albert<br />
Thomas Haugg mit Bruder<br />
Wolfgang Haugg zusammen, der<br />
die nach wie vor die vom Vater<br />
Albert Haugg als Geschäftsführer<br />
gelenkte Haugg Kühlerfabrik<br />
GmbH in Aachen leitet und die<br />
Haugg Cooling SRO in Bratislava<br />
(Slowakri), <strong>im</strong> Jahr 2004 gründete.<br />
Europaweit beschäftigt die<br />
Haugg-Gruppe 400 Mitarbeiter.<br />
Alle Werke bilden <strong>im</strong> gewerblichen<br />
und kaufmännischen<br />
Bereich aus.<br />
sein will Haugg und ist deshalb auch<br />
Lehrbeauftragter an der Fachhochschule<br />
Offenburg, wo er Wärmetauschertechnik<br />
unterrichtet.<br />
In den nächsten Jahren will Haugg<br />
seine Firma in der Kühltechnik weiterentwickeln<br />
und neue Anwendungsfelder<br />
erschließen. Dabei denkt<br />
er an Windkraftanlagen, Industrieanlagen<br />
(Hydraulikaggregate) und Elektronikkühlung.<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.schwarzwaelder-metall.de<br />
steht, öffneten sich als „Nebeneffekt“<br />
über Nacht Vertriebskanäle in den<br />
Vereinigten Staaten. „Rotary Lift dominiert<br />
den US-Markt mit einem<br />
Marktanteil um die 70 Prozent“, sagt<br />
Schmitt. „Bei uns balgen sich rund 40<br />
Anbieter um viel geringere Anteile“.<br />
Für Produkte wie die Grubenheber<br />
von Blitz erwies sich der US-Markt als<br />
dankbar. Umgekehrt haben die Amerikaner<br />
mit dem europäischen Markt<br />
und seinen vor allem in Deutschland<br />
„Wir haben Blitz nicht aus<br />
Not verkauft, sondern nur<br />
aus strategischen Gründen.<br />
Schließlich hatten wir vor<br />
der Übernahme unser<br />
erfolgreichstes Jahr.“<br />
FRANK SCHERER, EUROPA-VIZECHEF VON<br />
ROTARY-BLITZ<br />
allgegenwärtigen Normen nach wie<br />
vor kein leichtes Spiel. Der Umsatz<br />
steht und fällt mit der Freigabe des jeweiligen<br />
Hebebühnen-Typs durch die<br />
Pkw-Hersteller. 2004 wurde auf der<br />
Automechanica in Bologna gefeiert,<br />
als grünes Licht von Da<strong>im</strong>ler-Chrysler<br />
kam, inzwischen ist Rotary-Blitz auch<br />
bei VW <strong>im</strong> Geschäft. Als Renner, der allerdings<br />
bereits lanciert wurde, als<br />
Blitz noch solo war, erwies sich ein<br />
Scherenhubwagen für Motorarbeiten<br />
am Porsche Cayenne. 600 dieser Wagen<br />
hat Blitz-Rotary bereits abgesetzt.<br />
Jetzt soll das Lager verschlankt werden<br />
– was die gegenwärtig geringe Arbeitsauslastung<br />
erklärt, ohne dass der<br />
Betrieb in den roten Zahlen wäre. Früher<br />
wurde bei niedrigen Bestellungseingängen<br />
auf Halde produziert. Inzwischen<br />
habe sich diese Art von Vorratshaltung<br />
als zu teuer erwiesen. Rotary-Blitz<br />
baut auf gestiegene Zulassungszahlen<br />
in der Lkw-Branche, die<br />
demnächst auch <strong>im</strong> Wartungs- und<br />
Werkstättenbereich für eine Wiederbelebung<br />
der Nachfrage sorgen sollen.<br />
Die Möglichkeiten des Arbeitsmarktes,<br />
etwa die Anmeldung von Kurzarbeit,werden<br />
trotzdem genutzt.
Unternehmen & MAnagement<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 11<br />
Tagen, wo man sich wohlfühlt<br />
◆ Der Öschberghof bei Donaueschingen ist unter den „Top Five“ der Tagungshotels in Deutschland<br />
Von Jürgen Müller<br />
Donaueschingen – Konzentriert arbeiten<br />
und sich dabei noch so richtig<br />
wohlfühlen – mit diesem Konzept hat<br />
sich das Tagungshotel „Der Öschberghof“<br />
aus Donaueschingen in den letzten<br />
Jahren an die Spitze <strong>im</strong> Ländle und<br />
an die vierte Stelle bundesweit hoch<br />
„gearbeitet“. Entscheidende Faktoren<br />
für dieses Votum auch von den Gästen<br />
des Hotels sind die ruhige Lage, die bei<br />
73 Z<strong>im</strong>mern noch persönliche Größe,<br />
die modernen Tagungsräume sowie<br />
das Sport- und Wellnessangebot.<br />
„Und nicht zuletzt die Freundlichkeit<br />
des Personals“, betont Hoteldirektor<br />
Alexander Aisenbrey. „Die rund 100<br />
Mitarbeiter haben eine hohe Dienstleistungskompetenz.“<br />
Gesagt, getagt - vor allem bei der<br />
Planung von Tagungen, Seminaren<br />
oder eines Kongresses muss alles st<strong>im</strong>men.<br />
Fünf Mitarbeiter pflegen den<br />
persönlichen Kontakt zu den Kunden,<br />
Seminarleitern und nicht zuletzt zu<br />
den Tagungsgästen, beraten sie individuell.<br />
Mitten <strong>im</strong> Grünen stehen insgesamt<br />
zehn, mit allen technischen Raffinessen<br />
ausgestattete, Tagungsräume<br />
für zehn bis 200 Personen zur Verfügung.<br />
Etwas abseits des Hoteltrubels<br />
wurde jetzt ein kleines Tagungszen-<br />
ANZEIGE<br />
Tagen, golfen,wohlfühlen.<br />
Besucher des<br />
Öschberghofsbestätigen<br />
dem<br />
Tagungshotel<br />
ein<br />
st<strong>im</strong>miges<br />
Gesamtkonzept.<br />
Bilder:<br />
Müller<br />
trum für 20 Personen mit einem großen<br />
und zwei Gruppenräumen, einer<br />
kleinen Küche sowie einer Terrasse<br />
eingerichtet. „Die Teilnehmer schätzen<br />
vor allem die Ruhe dort“, so der<br />
Hoteldirektor.<br />
Alle Räumlichkeiten verfügen über<br />
moderne Präsentationstechnik mit<br />
fest installiertem Beamer für DVD<br />
oder Video, eine akustisch opt<strong>im</strong>al<br />
ausgerichtete, unsichtbare Lautsprecheranlage,<br />
Videokamera, Overheadund<br />
Diaprojektor und Großbild-TV<br />
mit VHS-Rekorder. Über ein Wireless-<br />
LAN-Netzwerk sind Computerschulungen<br />
möglich, alle Z<strong>im</strong>mer haben<br />
separaten Internet-Zugang. Für eilige<br />
Jobs zwischendurch ist ein Business-<br />
Office eingerichtet und neue, kommunikationsorientierte<br />
Bereiche sorgen<br />
dafür, dass Pausen nicht zu Lücken<br />
werden.<br />
„Bei uns ist technisch fast alles möglich“,<br />
betont Alexander Aisenbrey.<br />
Aber nicht nur die modernen Tagungsräume<br />
machen den Öschberghof<br />
zu einer beliebten Adresse für große<br />
Automobilhersteller wie Porsche,<br />
Mercedes, Da<strong>im</strong>lerChrysler oder VW<br />
und Audi, sondern auch das Drumherum.<br />
Dies bestätigt auch Unternehmensberater<br />
für IT-Organisation Markus<br />
Bause, der sämtliche Kurse seiner<br />
Firma Serview <strong>im</strong> Öschberghof abhält.<br />
„Das Gesamtkonzept hier st<strong>im</strong>mt“, so<br />
Bause.<br />
Die Küche des „Vier-Sterne-Superior“<br />
Hotels bietet unter dem Motto<br />
„Voller Bauch studiert nicht gern“ das<br />
Konzept „Brainfood“: leichter Genuss<br />
für hart arbeitende Tagungsgäste mit<br />
kreativer, leichter und saisonaler Kost.<br />
„Das heißt aber nicht, dass ein Gast<br />
hungern muss“, betont der Hoteldirektor.<br />
Mit dem Hotel-Restaurant und<br />
dem „Hexenweiher“ be<strong>im</strong> Golfclub<br />
sorgen zwei völlig verschiedene Gas-<br />
Kündigungen lassen sich fair regeln<br />
◆ Outplacement-Beratung hilft Führungskräften bei beruflichem Neuanfang<br />
Von Birgit Tiefenbach<br />
Radolfzell – Auch bei hoch qualifizierte<br />
Führungskräften kann irgendwann<br />
der Tag kommen, an dem der Chef<br />
zum Kündigungsgespräch bitten<br />
muss. Diese unangenehme Pflicht ist<br />
selbst für ausgebuffte Personaler eine<br />
Schwierigkeit. Nicht selten werden<br />
Trennungsgespräche aus diesem<br />
Grund hinausgezögert. Häufig ist das<br />
Aufkündigen des Arbeitsvertrages<br />
auch mit Kosten für das Unternehmen<br />
verbunden oder mit Klagen vor dem<br />
Arbeitsgericht.<br />
Faire Lösungen für beide Seiten zu<br />
schaffen ist die Aufgabe von Outplacementberatung.<br />
Der Outplacement-<br />
Berater steht als Vermittler zwischen<br />
Unternehmen und dem ausscheidenden<br />
Mitarbeiter. „Unsere Kernkompetenz<br />
ist es, notwendige berufliche Veränderungsprozesse<br />
zu begleiten, effektiv<br />
zu gestalten, und zu nachhalti-<br />
gen Erfolgen für alle Beteiligten zu<br />
führen“, beschreibt Stefan Seide, von<br />
der Outplacementberatung Kowalski,<br />
Seide und Partner in Radolfzell, seine<br />
Aufgabe. Eine Trennung sollte den Arbeitsvertrag<br />
beenden, nicht die Zukunft<br />
des Mitarbeiters. Unternehmen,<br />
die ihren entlassenen Mitarbeitern eine<br />
Outplacementberatung bezahlen,<br />
zeigen soziale Verantwortung und erhöhen<br />
die Chancen ihrer Ex-Mitarbeiter<br />
auf einen neuen Arbeitsplatz, unterstreicht<br />
Seide. Die Kosten für eine<br />
professionelle Outplacementberatung<br />
orientieren sich am Brutto-Jahreseinkommen<br />
des Arbeitnehmers<br />
und werden in der Regel vom Unternehmen<br />
getragen. Die Hauptklientel<br />
der Radolfzeller Berater, sind Führungskräfte<br />
aller Ebenen, Funktionen<br />
und Branchen. Das Durchschnittsalter<br />
der Beratenden liegt bei zirka 44<br />
Jahren.<br />
In den vergangenen drei bis vier<br />
ZIMMERMANN KÖNIG<br />
Metalldachbau Fassadenbau Hallenbau Ingenieurbüro<br />
Der Öschberghof<br />
• 73 Z<strong>im</strong>mer<br />
• 10 Tagungsräume für zehn bis<br />
200 Personen<br />
• 1 Tagungszentrum für 20 Personen<br />
• Erbaut 1976 von Karl Albrecht<br />
2000 bis 2004 saniert<br />
Adresse:<br />
Der Öschberghof<br />
Golfplatz 1<br />
78166 Donaueschingen<br />
Telefon 0771 84-0,<br />
Telefax 0771 84-600,<br />
info@oeschberghof.com<br />
www.oeschberghof.com<br />
Jahren ist eine breite Schicht <strong>im</strong> Mittelmanagement<br />
von Arbeitslosigkeit<br />
betroffen, bestätigen befragte Personalberater.<br />
Über Manager ohne Job<br />
schweigt die Statistik. Anhaltspunkte<br />
liefert lediglich die Arbeitslosenquote<br />
von Akademikern. Die liegt zwar mit<br />
etwa 4 Prozent relativ niedrig. Doch<br />
steigende Bewerberzahlen und ein<br />
sinkendes Stellenangebot erleichtern<br />
Arbeitgebern die Suche und Auswahl<br />
geeigneter Kandidaten. Für arbeitslose<br />
Führungskräfte jenseits der 45 wird<br />
es <strong>im</strong>mer schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt<br />
wieder Fuß zu fassen.<br />
„Mit Outplacementberatung lassen<br />
sich Trennungen fairer regeln“, ist Berater<br />
Klaus Kowalski überzeugt. Der<br />
Nutzen einer solchen Beratung für das<br />
Unternehmen liegt für Kowalski auf<br />
der Hand. Es werden Rechtsstreitigkeiten<br />
vermieden, ebenso wie unnötige<br />
und schädliche Ursachenforschung.<br />
Der Nutzen für den entlasse-<br />
nen Mitarbeiter besteht in einer raschen<br />
Neupositionierung und damit<br />
letztlich der Sicherung seiner Existenz.<br />
Er kann die neue Situation auch<br />
als Chance sehen und nicht nur als Katastrophe.<br />
Für den Mitarbeiter reduziere<br />
sich das Risiko, nach der Kündigung<br />
keine neue Anstellung zu finden,<br />
da <strong>im</strong>mer bis zur erfolgreichen Vermittlung<br />
beraten wird. Das heißt konkret,<br />
bis der neue Arbeitsvertrag unterschrieben<br />
ist stehen die Outplacementberater<br />
ihren Klienten zur Seite.<br />
Mit gezielter, auf das Potenzial des<br />
Einzelnen individuell abgest<strong>im</strong>mter<br />
Beratung werden berufliche Möglichkeiten<br />
und Alternativen aufgezeigt.<br />
Zunächst wird mit dem Betroffenen<br />
eine Bestandsaufnahme gemacht.<br />
Wer bin ich und was kann ich, sind<br />
Fragen, die es für den Arbeitssuchenden<br />
zu klären gilt. Seine Bewerbungsunterlagen<br />
werden überarbeitet und<br />
die unterschiedlichsten Herange-<br />
tronomiebereiche für kulinarische<br />
Abwechslung.<br />
Das ganzheitliche Konzept des 1976<br />
von Aldi Süd-Chef Karl Albrecht erbauten<br />
und in den letzten fünf Jahren<br />
generalsanierten Öschberghofes rundet<br />
ein umfangreiches Kultur-, Erlebnis-,<br />
Sport- und Wellnessangebot ab.<br />
Fackelwanderungen und Kutschfahrten,<br />
Ballonfahrten, Outdoor-Parcour-<br />
Teamtraining, fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
Außerdem bietet der Öschberghof<br />
ein großes Hallenschw<strong>im</strong>mbad, ein<br />
Fitnessstudio, geführte Wanderungen,<br />
Kanu-Touren und Golfschnupperkurse.<br />
„Heute bucht fast jeder Tagungskunde<br />
einen Schnupperkurs auf<br />
dem direkt be<strong>im</strong> Hotel gelegenen<br />
Golfplatz“, bestätigt Hotelchef Alexander<br />
Aisenbrey. Die Golfanlage mit<br />
einem 18-Loch-Meisterschaftplatz sowie<br />
einer landschaftlich reizvoll angelegten<br />
Neunlochanlage, gehört zu den<br />
schönsten und gepflegtesten in ganz<br />
Deutschland.<br />
Auch für Entspannung ist gesorgt:<br />
mit Sauna, Dampfbad und Ruheraum<br />
sowie Kosmetik-Oase.<br />
hensweisen an den Stellenmarkt entwickelt.<br />
Professionelles Bewerben<br />
kostet viel Zeit und Geduld. „Outplacementberatung<br />
bedeutet professionelle<br />
Stellensuche und Betreuung in<br />
allen Phasen der Neuorientierung,“<br />
betont Stefan Seide. Entscheidend für<br />
den freigesetzten Mitarbeiter ist letztlich<br />
der Erfolg. Und der misst sich daran,<br />
wie schnell er wieder eine angemessene<br />
berufliche Position findet.<br />
Bei Kowalski, Seide und Partner ist<br />
die Erfolgsquote bisher 100 Prozent.<br />
Alle ihre Klienten in der Einzelberatung<br />
haben wieder einen passenden<br />
Arbeitsplatz gefunden. Allerdings geht<br />
die Vermittlung nicht von heute auf<br />
morgen. Durchschnittlich sechs Monate<br />
dauert es laut Stefan Seide bis der<br />
neue Job schließlich unter Dach und<br />
Fach ist.<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.ksp-beratung.de<br />
News<br />
ANSIEDLUNG<br />
350 neue Arbeitsplätze?<br />
Im Raum Bad Wurzach sollen<br />
durch die Ansiedlung der Klenk<br />
Holz AG 350 neue Arbeitsplätze<br />
entstehen. Klenk Holz aus dem<br />
schwäbischen Oberrot ist<br />
Deutschlands größtes Säge- und<br />
Holzbearbeitungsunternehmen<br />
und beschäftigt 1500 Mitarbeiter,<br />
davon 90 Auszubildende. Die<br />
Firma betreibt bereits Werke an<br />
der Zentral in Oberrot, in Gaildorf,<br />
Baruth/Mark, Wolfegg und<br />
<strong>im</strong> französischen Volgelshe<strong>im</strong>.<br />
Die IHK Bodensee-Oberschwaben<br />
unterstützt die Ansiedlungspläne,<br />
durch die auch Arbeitsplätze für<br />
gering qualifizierte Mitarbeiter<br />
entstehen sollen. Da die Waldwirtschaft<br />
in der Region traditionell<br />
eine wichtige Rolle spiele,<br />
passe die Ansiedlung von Klenk<br />
Holz besonders gut.(sk)<br />
INVESTITION I<br />
8 Millionen für IFM<br />
Tettnangs größter Arbeitgeber, der<br />
Automatisierungsspezialist IFM<br />
Electronic, investiert rund acht<br />
Millionen Euro in ein neues<br />
Produktionsgebäude und eine<br />
neue Lagerhalle. Die Investitionskosten<br />
für das neue Gebäude<br />
in Bechlingen belaufen sich auf 7<br />
Millionen Euro, die Halle wird mit<br />
1 Million Euro zu Buche schlagen.<br />
In Tettnang befindet sich der<br />
Hauptproduktionsstandort von<br />
IFM Electronic, an dem induktive<br />
und kapazitive Näherungsschalter<br />
sowie optoelektronische Sensoren<br />
produziert werden. (sk)<br />
WACHSTUM<br />
Schnelle Markdorfer<br />
Die Techni-Data AG aus Markdorf<br />
ist auf Platz 47 <strong>im</strong> Ranking der am<br />
schnellsten wachsenden Technologie-UnternehmenDeutschlands<br />
gelistet. Die Techni-Data,<br />
einer der führenden Anbieter für<br />
Softwareprojekte in den Bereichen<br />
betrieblicher Umwelt-,<br />
Gesundheits- und Arbeitsschutz,<br />
erreichte in den vergangenen fünf<br />
Jahren ein Umsatzwachstum von<br />
64 Prozent. 2004 wuchs die Gesamtleistung<br />
um zehn Prozent auf<br />
37,2 Millionen Euro. (sk)<br />
INVESTITION II<br />
Neue Presse<br />
Der Reisemobilhersteller Hymer<br />
fertigt seine Seitenwände jetzt mit<br />
einer neuen Presse, die be<strong>im</strong><br />
Aufschäumen der Teile eine präzisere<br />
und gleichmäßigere Druckverteilung<br />
ermöglicht. Durch die<br />
Investition in die neue Presse mit<br />
Schäumanlage (Gesamtkosten 1<br />
Million Euro) verdoppelt Hymer<br />
die Aufschäumgeschwindigkeit<br />
und auch die Qualität der Seitenwände.<br />
Auch die Herstellung von<br />
längeren und breiteren Elementen<br />
ist nun möglich. Die neue<br />
Anlage wurde notwendig, weil die<br />
alte an ihre Kapazitätsgrenzen<br />
gelangt war. (sk)<br />
Mit Qualität und Kompetenz in die Top 25!<br />
„Wir planen und realisieren<br />
komplette Aufträge <strong>im</strong> Bereich<br />
Industrie-, Gewerbe- und<br />
Hallenbau“, sagen Harald König und<br />
Thorsten Z<strong>im</strong>mermann, die beiden<br />
Geschäftsführer von Z<strong>im</strong>mermann +<br />
König GmbH & Co. KG. Vor zwölf<br />
Monaten erst gestartet, haben sich<br />
die beiden Jungunternehmer<br />
schnell und erfolgreich am Markt<br />
positioniert. Jetzt stehen sie kurz<br />
vor der Qualitätsprüfung durch den<br />
Industrieverband für Bausysteme<br />
<strong>im</strong> Metallleichtbau IFBS. Damit<br />
gehört das Singener Unternehmen<br />
schon bald zu den Top 25 der<br />
Branche in der Bundesrepublik.<br />
51 Montagebetriebe haben sich<br />
bundesweit <strong>im</strong> IFBS zusammengeschlossen.<br />
Lediglich 23 wurden<br />
bislang mit dem IFBS Qualitätssiegel<br />
ausgezeichnet. Somit haben Bauherren<br />
und Planer, die sich an dem<br />
IFBS-Qualitätszeichen orientieren die<br />
Gewissheit, dass bei ihren Aufträgen<br />
nicht nur die einschlägigen DIN-<br />
Normen und Richtlinien, sondern auch<br />
die darüber hinausgehenden Anforderungen<br />
der IFBS-Qualitätsrichtlinien<br />
eingehalten werden. „Wir sind zuversichtlich,<br />
dass wir die Prüfungskriterien<br />
erfüllen“, so die beiden Jungunternehmer.<br />
Qualifikation und theoretisches<br />
Fachwissen aller Baubeteiligten<br />
werden von einem unabhängigen<br />
Prüfer genauso überwacht, wie die<br />
allgemeine gerätetechnische Ausstattung<br />
des Unternehmens und die Baustelleneinrichtung.<br />
Außerdem werden die strengen IFBS-<br />
Kriterien auf Transport, Übernahme,<br />
Abladen und die fachgerechte Lagerung<br />
des Materials angewandt. „Auch<br />
bei Verarbeitung und Befestigung der<br />
Bauelemente und be<strong>im</strong> Qualitätsbewusstsein<br />
in Ausführung und Design,<br />
müssen wir den Prüfer überzeugen“,<br />
sagt Harald König. Zudem nehmen<br />
Sicherheitskriterien sowie die Anwendung<br />
und Einhaltung aller IFBS-Fachrichtlinien<br />
und regeltechnischen Vor-<br />
www.<br />
fassaden - bauo l esung en.de<br />
dach -<br />
hallen -<br />
schriften einen breiten Raum bei der<br />
Qualitätsprüfung ein. Eine regelmäßige<br />
und durchgängige Überwachung<br />
stellt darüber hinaus die dauerhafte<br />
Einhaltung der strengen Qualitätskriterien<br />
sicher. „Für unsere Kunden<br />
bedeutet das, dass sie sich bei uns<br />
auf Kompetenz, Erfahrung und Qualität<br />
stets verlassen können“, so Thorsten<br />
Z<strong>im</strong>mermann.<br />
. ( ) ( )<br />
78224 Singen Werner-von-Siemens-Str. 25 07731 83869-0 07731 83869-29
Unternehmen & MAnagement<br />
Seite 12 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
News<br />
FILM UND TV<br />
Arlberg Adler<br />
Die Ravensburger TV- und Filmproduktionsfirma<br />
UN-Media wird<br />
auch künftig <strong>im</strong> Auftrag der Tourismusgesellschaft<br />
Arlberg drehen.<br />
Nach der Produktion eines<br />
Imagefilms über den Urlaubsund<br />
Erlebnisort Lech am Arlberg<br />
<strong>im</strong> Dezember 2004, der seitdem<br />
via Hotel-TV und regionalem<br />
Infokanal rund eine Million Gäste<br />
jährlich erreicht, entsteht derzeit<br />
ein Sport-Imagefilm über den<br />
„Arlberg Adler“. Ab Frühjahr 2006<br />
wird UN-Media zwei Imagefilme<br />
realisieren, die unter anderen die<br />
Urlaubsorte St. Anton und Lech<br />
Zürs jeweils <strong>im</strong> Sommer und <strong>im</strong><br />
Winter präsentieren. (bt)<br />
MESSE<br />
Technologie Süd-West<br />
Am Freitag, 25. und Samstag, 26.<br />
November trifft sich die Branche<br />
des metallverarbeitenden Gewerbes<br />
zur dritten Messe „Technologietage<br />
Süd-West“ auf dem<br />
Messegelände in Villingen-<br />
Schwenningen. Auf 3500 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche werden<br />
sich über 80 Automobilzulieferer,<br />
Metall- und Prototypenbauer,<br />
Zerspaner, Drehteilehersteller,<br />
sowie Medizin-, Mess- und Feinwerktechnikunternehmen<br />
aus der<br />
Süd-West Region und dem angrenzenden<br />
Ausland präsentieren.<br />
Der Eintritt ist frei. Veranstaltet<br />
werden die Technologietage<br />
vom Steinbeis-Transferzentrum<br />
Villingen-Schwenningen<br />
und der Schwenninger Werkzeugmaschinenfabrik<br />
Müga. (us)<br />
ANZEIGE<br />
www.technologietage-sw.de<br />
seemann@apd-net.de<br />
Til Schweiger, zufriedener DAB bank-Kunde<br />
Verbund ohne Eitelkeiten<br />
◆ Die Wirtschaftskooperation RWK geht eigene Wege – mit Erfolg<br />
von hildegard linssen<br />
Radolfzell – „Zu Beginn haben wir uns<br />
gesagt, dass wir in ein paar Jahren einfach<br />
schauen wollen, ob es sich gelohnt<br />
hat. Heute wissen wir: Das hat es<br />
sich auf jeden Fall. Und das Schönste<br />
daran ist: Es macht großen Spaß.“<br />
Bernhard Bihler ist die Begeisterung<br />
für seine Aufgabe deutlich anzumerken.<br />
Seit nunmehr vier Jahren ist er<br />
Sprecher der RWK, der<br />
Fokus auf<br />
Regionalen Wirtschafts-Kooperation<br />
am westlichen Bodensee. Zusammenschlüsse<br />
der Wirtschaft aus einer Region<br />
gibt es viele. Doch die RWK ist einen<br />
eigenen Weg gegangen. Während<br />
sonst meist ein eingetragener Verein<br />
die Basis einer solchen Kooperation<br />
bildet, kommt die RWK ohne Satzung,<br />
Statuten oder auch Beiträge aus.<br />
Entstanden ist die Idee 2001. Damals<br />
war Bihler Vorsitzender des Gewerbevereins<br />
Radolfzell. Schon bald<br />
stellte er fest, dass die Veranstaltungen<br />
seines Vereins – trotz<br />
der 220 Mitglieder – nicht so<br />
gut besucht waren, wie von<br />
den jeweiligen Referenten erwartet.<br />
„Und da habe ich mir gesagt,<br />
dass dieses Problem auch andere<br />
haben müssen.“ Kurzerhand<br />
sprach er andere Gewerbevereine<br />
aus der Region an<br />
und stieß auf offene<br />
Ohren.<br />
Denn da<br />
Kontakt<br />
beste Anlagetipps<br />
„Im Mittelpunkt<br />
stehen der Austausch<br />
und neue<br />
Kontaktmöglichkeiten<br />
innerhalb<br />
der regionalen<br />
Wirtschaft.“<br />
BERNHARD BIHLER<br />
Informationen zur RWK und den<br />
Vortragsterminen erhalten Interessierte<br />
bei RWK-Sprecher Bernhard<br />
Bihler, Tel. 07732 / 939 10 60,<br />
E-Mail: bihler@riz-radolfzell.de<br />
war nicht nur die – auf lokaler Ebene –<br />
oft zu geringe Besucherresonanz. Vielfach<br />
gab es am westlichen Bodensee<br />
zum selben Zeitpunkt auch zahlreiche<br />
Veranstaltungen zu einem ähnlichen<br />
Thema. „Und das ist ein enormer Kostenfaktor“,<br />
so Bihler. Darüber hinaus<br />
brieten die einzelnen Vereine quasi <strong>im</strong><br />
eigenen Saft. Jeder kannte jeden, ein<br />
wirklich neuer Kommunikations-Austausch<br />
war da selten.<br />
So entstand die Idee der RWK. Einig<br />
war man sich darüber, dass es ein lockerer<br />
Zusammenschluss von Gewerbevereinen<br />
und nicht von einzelnen<br />
Unternehmen sein sollte. Aber auch<br />
keine Organisation, in der die einzelnen<br />
Vereine aufgehen: „Wichtig war<br />
und ist es für uns, dass das Vereinsleben<br />
der einzelnen Organisationen um<br />
jeden Preis erhalten bleiben soll“, umreißt<br />
Bihler das Konzept. Dabei sollte<br />
die RWK den Vereinen die Möglichkeit<br />
geben, Veranstaltungen auf die Beine<br />
zu stellen, die die einzelne Organisation<br />
allein nicht stemmen kann, und<br />
den Kommunikations-Austausch der<br />
Unternehmer in der Region fördern.<br />
Inzwischen zählt die RWK zehn Mitglieder-Organisationen<br />
(siehe Kasten),<br />
die wiederum 1800 Unternehmen<br />
vertreten. Die Zusammensetzung<br />
ist dabei nicht „sortenrein“, sondern<br />
branchenübergreifend. Und das<br />
macht für Bihler einen besonderen<br />
Reiz aus. Denn damit biete sich für die<br />
Unternehmen die Chance auf völlig<br />
neue Impulse.<br />
Organisiert wird die RWK von einer<br />
Art „Vertreterversammlung“: Durchschnittlich<br />
alle zwei Monate treffen<br />
sich je ein bis zwei Vertreter der Mitgliedsvereine<br />
– insgesamt 15 –, um die<br />
weiteren monatlichen Veranstaltungen<br />
festzuklopfen. Und demokratisch<br />
geht’s zu: Jeder Verein hat eine St<strong>im</strong>me,<br />
es gilt der <strong>Mehr</strong>heitsbeschluss. „In<br />
der Regel ist es aber einst<strong>im</strong>mig. Denn<br />
Eitelkeiten gibt es – vermutlich wegen<br />
des freiwilligen Zusammenschlusses<br />
und der Gleichberechtigung jedes Vereins<br />
– bei uns nicht“, betont Bihler.<br />
Will ein Verein bei einem best<strong>im</strong>mten<br />
Vorhaben nicht mitziehen, muss er<br />
das auch nicht. „Aber das ist bisher<br />
noch nie passiert.“<br />
Und natürlich muss sich auch die<br />
RWK Gedanken über die Finanzen<br />
machen, zumal sie nicht auf feste Beiträge<br />
zurückgreifen kann. Zugute<br />
kommt ihr dabei, dass sie einige Räume<br />
<strong>im</strong> Radolfzeller RIZ unentgeltlich<br />
nutzen kann. „Ansonsten finanzieren<br />
wir uns aus unseren Aktivitäten“, erläutert<br />
Bihler die Strategie. Zu den regelmäßigen<br />
Veranstaltungen zu „brisanten“<br />
Themen – wie etwa einer<br />
möglichen Steuerreform – oder zeitlos<br />
interessanten Fachgebieten mit<br />
„hochkarätigen“ Referenten kommen,<br />
dank des Zusammenschlusses, inzwischen<br />
40 bis 100 interessierte Unternehmer.<br />
Jeder Verein zahlt – je nach<br />
Beteiligung seiner Mitglieder – dafür<br />
einen Obolus. „Jeder Verein, der das<br />
Angebot stärker nutzt, zahlt mehr, jeder,<br />
der es weniger nutzt, weniger“,<br />
umschreibt Bihler das Prinzip. Die Referenten<br />
selbst erhalten kein Geld. Eine<br />
Benefizveranstaltung ist dies für sie<br />
dennoch nicht. Sie erhalten damit Gelegenheit,<br />
auf sich oder ihr Unternehmen<br />
aufmerksam zu machen und<br />
Multiplikatoren anzusprechen. Eins<br />
ist Bihler dabei wichtig: „Wir achten<br />
strikt darauf, dass es keine Produktveranstaltung<br />
ist, sondern um allgemein<br />
interessante Themen geht.“ Ein<br />
Konzept, das greift: Inzwischen ist die<br />
RWK ein solcher Wirtschaftsfaktor geworden,<br />
dass sie sich nicht mehr nach<br />
geeigneten Referenten umschauen<br />
muss, sondern auswählen kann.<br />
Neben solchen Vortragsveranstaltungen<br />
organisiert die RWK alle zwei<br />
Jahre ein Zusammentreffen der Un-<br />
01802/86 86 86 www.dab-bank.de<br />
(nur 6 Cent aus dem Festnetz der DTAG)<br />
Mitglieder der RWK<br />
An der RWK beteiligen sich folgende<br />
Organisationen aus der Region:<br />
• Gewerbeverein Radolfzell<br />
• Gewerbeverein Höri<br />
• Gewerbeverein Bodman-Ludwigshafen<br />
• Gewerbeverein Sipplingen<br />
• Gewerbeverein Hohenfels<br />
• Gewerbeverein Steißlingen<br />
• Verband Handel, Handwerk und<br />
Gewerbe Stockach<br />
• Kreishandwerkerschaft westlicher<br />
Bodensee<br />
• Unternehmerinnen-Netzwerk<br />
selfnet-frauen<br />
• Berufsschulzentrum Stockach<br />
ternehmer aus der Region. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei nicht die gezielte Informationsvermittlung<br />
zu einem best<strong>im</strong>mten<br />
Thema, sondern der Austausch,<br />
das Gespräch und neue Kontaktmöglichkeiten<br />
innerhalb der regionalen<br />
Wirtschaft. Erst Ende September<br />
stand der „5 Sterne Abend der<br />
Wirtschaft“ in Singen auf dem Programm.<br />
700 Unternehmer folgten der<br />
Einladung. Für Bihler eine schöne Bestätigung<br />
seiner Arbeit. Am meisten<br />
freute ihn aber die Bemerkung eines<br />
Unternehmers, der sagte: „Heute habe<br />
ich so viele Leute getroffen, die ich<br />
noch nicht gekannt oder schon lange<br />
nicht mehr gesehen habe.“ Genau das<br />
sei der Sinn dieser gewerbevereinsübergreifenden<br />
Veranstaltung.<br />
Doch so schön die Erfolge auch<br />
sind: Expansionspläne hat die RWK<br />
deshalb nicht. Das heißt nicht, dass<br />
künftig nicht auch weitere Gewerbevereine<br />
der RWK beitreten können. Allerdings<br />
müssen sie aus der Region<br />
kommen. Es hätte keinen Sinn, einen<br />
Gewerbeverein etwa aus Villingen-<br />
Schwenningen in die RWK aufzunehmen,<br />
so Bihler. Damit ginge nur das<br />
Prinzip der Regionalität verloren. „Der<br />
Zusammenschluss muss in dieser Region<br />
bleiben. Denn eine Zelle kann<br />
nur bis zu einem best<strong>im</strong>mten Punkt<br />
wachsen. Dann muss sie sich teilen<br />
oder sie stirbt.“<br />
Wertvolle Anlagetipps warten auf Sie! www.depotcontest.de<br />
Schauen Sie den Anlageprofis über die Schulter<br />
und profitieren Sie davon.<br />
Be<strong>im</strong> großen Depot-Contest von DAB bank, Capital und n-tv treten<br />
die besten Vermögensverwalter mit Muster-Depots gegeneinander an.<br />
Verfolgen Sie online diesen spannenden Wettbewerb. Die bisherigen<br />
Resultate sprechen für sich:<br />
Wertzuwachs des besten Depots:<br />
124,91 % in 2003<br />
33,27 % in 2004<br />
42,48 % in 2005 (Stand 27.09.2005/16:15 Uhr)<br />
Wie es aktuell aussieht, erfahren Sie unter<br />
www.depotcontest.de.<br />
Profitieren Sie von 400 Profi-Anlagetipps, die sich auch auf Ihrem<br />
kostenlosen DAB Depot-Konto auszahlen können. Sie haben noch<br />
kein DAB Depot-Konto?<br />
Rufen Sie gleich unser DAB Serviceteam an und bestellen Sie unverbindlich<br />
Ihre GRATIS-Eröffnungsunterlagen.
Unternehmen & Management<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 13<br />
Gesundheitsmanagement in<br />
Unternehmen<br />
◆ ZF Friedrichshafen ist bei Gesundheitsleistungen vorne<br />
Von Volker Ruhl<br />
Bonn – Gesundheitsmanagement ist<br />
eine Zukunftsinvestition, die sich<br />
amortisiert. Dies ist das Ergebnis einer<br />
Studie des Marktforschungsinstituts<br />
Europressedienst unter den 500 größten<br />
Arbeitgebern in Deutschland. Teilweise<br />
zahlt sich jeder Euro, den das<br />
Unternehmen für die Gesundheit der<br />
Belegschaft bereitstellt, um das Sechsfache<br />
aus. Nicht nur Gesundheit und<br />
Wohlbefinden der Mitarbeiter profitieren<br />
von einem effektiven Management.<br />
Leistungsfähigkeit und Motivation<br />
werden ebenso verbessert. Dennoch<br />
versäumen viele Unternehmen,<br />
die angebotenen Leistungen aufeinander<br />
abzust<strong>im</strong>men. Eine langfristige<br />
Gesundheitsstrategie verfolgen<br />
derzeit allerdings erst 40 bis 50 Prozent<br />
der befragten Firmen.<br />
In Verbindung mit der European<br />
Business School erstellte der Europressedienst<br />
einen Index der größten<br />
Arbeitgeber Deutschlands, bei dem<br />
nicht nur das Angebot an Gesundheitsleistungen<br />
berücksichtigt wurde.<br />
Als ebenso wichtig erachteten die<br />
Marktforscher die interne und externe<br />
Kommunikation der Maßnahmen, die<br />
Strategie und das Controlling sowie<br />
Struktur und Ansiedelung <strong>im</strong> jeweiligen<br />
Unternehmen. Vorteile bei der Bewertung<br />
hatten diejenigen, die schon<br />
traditionell zu hohen Standards be<strong>im</strong><br />
Umfrage zum Arbeitsschutz<br />
Die 500 größten Arbeitgeber Deutschlands<br />
wurden zu ihrem betrieblichen<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
befragt. Interviewpartner waren konzernweite<br />
Gesundheitsmanager,<br />
leitende Arbeitsmediziner und Arbeitssicherheitsingenieure.<br />
Nach Abschluss der Datenerhebungsphase<br />
lagen 100 verwertbare Fragebögen<br />
vor. Die Firmen wurden<br />
insgesamt zwölf Branchen zugeordnet,<br />
wobei der Schwerpunkt der Stichprobe<br />
bei Traditionsunternehmen des<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz verpflichtet<br />
sind. Dazu zählen z.B. Unternehmen<br />
aus der Chemie- und Pharmaindustrie.<br />
Aber auch ZF Friedrichshafen,<br />
genauer die<br />
Sparte Nutzfahr-<br />
zeug- und Sonder-<br />
Antriebstechnik, betreibt<br />
sehr erfolgreich<br />
Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz.<br />
Der Automobilzulieferer<br />
gehört zu den<br />
Vorreitern in Sachen Gesundheitsmanagement<br />
und belegt in der Studie<br />
Rang zehn. Den Spitzenplatz n<strong>im</strong>mt<br />
die Deutsche Post World Net ein.<br />
Die zukünftige Bedeutung eines effizienten<br />
Gesundheitsmanagements<br />
wird hoch eingeschätzt. 83 Prozent<br />
der befragten Gesundheitsmanager<br />
sind sich sicher, dass ihr Unternehmen<br />
zukünftig noch mehr für die Mitarbeiter<br />
tun muss. Sie sehen sich langfristig<br />
in der Pflicht, den Abbau staatlicher<br />
Gesundheitsleistungen kompensieren<br />
zu müssen.<br />
Der mit über acht Prozent höchste<br />
Krankenstand der Unternehmensgeschichte<br />
veranlasste etwa ZF Friedrichshafen<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003 dazu, eine<br />
Überarbeitung des betrieblichen Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutzes hin zu<br />
einem integrierten Managementsystem<br />
vorzunehmen. Der Krankenstand<br />
ist in dieser Zeit, in der ein Schwer-<br />
verarbeitenden Gewerbes angesiedelt<br />
ist. Mit 14 Prozent ist die Chemie- und<br />
Pharmabranche vor dem Maschinenbau<br />
(13 Prozent) und den Automobilzulieferern<br />
(Elf Prozent) am stärksten<br />
vertreten. Deutschlandweit beschäftigen<br />
die erfassten Unternehmen rund<br />
2,5 Millionen Menschen, international<br />
6,1 Millionen Großunternehmen und<br />
global agierende Konzerne dominieren<br />
– 81 Prozent haben mehr als<br />
5000, 30 Prozent mehr als 50 000<br />
Beschäftigte.<br />
Richtig versichert<br />
◆ Welche Policen Unternehmer wirklich brauchen<br />
Von Marcus Preu und Annette Jäger<br />
„Viele mittelständische Unternehmer<br />
sind unterversichert“, mahnt Stefan<br />
Jans vom Bund versicherter Unternehmer<br />
(BVÜ). In solchen Fällen liegt<br />
zwar eine Police vor, deren Versicherungssumme<br />
ist aber <strong>im</strong> Lauf der Jahre<br />
nicht angemessen angepasst worden.<br />
Aber welche Versicherungen brauchen<br />
Unternehmen wirklich? Besonders<br />
schwer wird die Entscheidung für<br />
Unternehmer mit einem neu gegründeten<br />
Betrieb. Unter dem Überbegriff<br />
„gewerbliche Sachversicherungen“<br />
gibt es weit über zehn Policen, die vom<br />
Büroinventar, über den Datendiebstahl<br />
bis hin zu persönlichen Fehlentscheidungen<br />
finanzielle Absicherung<br />
gewährleisten. Der Versicherungsbedarf<br />
ist in diesem Fall <strong>im</strong>mer individuell<br />
zu gestalten und sollte von einem<br />
unabhängigen Versicherungsberater<br />
geklärt werden. Bundesweit sind etwa<br />
70 Versicherungsberater tätig, acht davon<br />
in Baden-Württemberg. Namen<br />
und Anschriften der zugelassenen Experten<br />
nennt der Bundesverband der<br />
Versicherungsberater (BVVB), Telefon<br />
0180/5257589 oder sie finden sich <strong>im</strong><br />
Internet unter www.bvvb.de.<br />
Die gerichtlich zugelassenen Berater<br />
empfehlen, dass grundsätzlich alle<br />
Risiken versichert werden sollten, die<br />
existenzgefährdend sein können. Dabei<br />
steht die Betriebshaftpflichtversicherung<br />
an erster Stelle. Sie ist das<br />
Pendant zur privaten Haftpflicht und<br />
schützt vor Schadensersatzansprü-<br />
Muss-Versicherungen<br />
Haftpflichtversicherung,<br />
Versicherung für Betriebseinrichtungen<br />
und Waren, Versicherung gegen<br />
ausgewählte Gefahren wie Einbruchdiebstahl,<br />
Feuer, Leitungswasser,<br />
Sturm, Hagel, Überschwemmung<br />
und Betriebsunterbrechung.<br />
chen bei Personen-, Sach- oder Vermögensschäden<br />
Dritter, die <strong>im</strong> Rahmen<br />
der betrieblichen Tätigkeit entstehen<br />
können. Welche Risiken die Police<br />
einschließen soll, hängt von der<br />
individuellen Vertragsgestaltung ab,<br />
sie kann unter anderem Umweltschäden,<br />
eine Produkthaftung oder auch<br />
weltweiten Export einschließen.<br />
Auch ein Produktionsausfall oder<br />
eine Betriebs- oder Büroschließung<br />
kann fatale finanzielle Folgen haben.<br />
Eine sogenannte Betriebsunterbrechungs-<br />
oder Büroausfallversicherung,<br />
auch Ertragsausfallversicherung<br />
genannt, deckt diese Gefahr ab. Je<br />
nach Police werden die finanziellen<br />
Schäden, die durch den Einfluss von<br />
Feuer, Sturm, Leitungswasser oder<br />
Diebstahl entstehen können, übernommen.<br />
Während für das produzierende<br />
Gewerbe eine Produkthaftpflichtversicherung<br />
sinnvoll sein<br />
kann, ist besonders für Anwälte, Notare,<br />
Steuer- oder selbstständige Unternehmensberater<br />
eine Vermögensschadenhaftpflicht<br />
essentiell. Denn<br />
auch eine falsche Beratung kann zu<br />
kostspieligen Schadensersatzansprüchen<br />
der Geschädigten führen.<br />
Immer populärer wird auch in<br />
Deutschland die Managerhaftpflichtversicherung,<br />
die sogenannte Directors<br />
& Officers Liability Insurance,<br />
kurz D-&-O-Versicherung. Während<br />
früher finanzielle Schäden durch Fehlentscheidungen<br />
leitender Angestellter<br />
vom Betrieb übernommen wurden,<br />
sehen sich die direkt Verantwortlichen<br />
heute <strong>im</strong>mer öfter mit Schadensersatzforderungen<br />
konfrontiert. „Für<br />
angestellte Geschäftsführer ist die<br />
D&O daher <strong>im</strong>mer sinnvoll, bei leitenden<br />
Angestellten mit eingeschränkter<br />
Haftung nur ausnahmsweise“, erklärt<br />
der Versicherungsberater Jans. Bei<br />
diesen wie auch allen anderen Policen<br />
gilt: Nicht über eine zu niedrige Versicherungssumme<br />
sparen, sondern<br />
durch Vergleiche der Preise und Bedingungen.<br />
Der Krankenstand<br />
sinkt, seit ZF verstärkt<br />
die Gesundheit der<br />
Mitarbeiter fördert.<br />
Fitness-<br />
Angebote<br />
verbessern<br />
die Motivation<br />
der Mitarbeiter.<br />
Bild: mev<br />
punkt auf der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung<br />
lag, von über acht Prozent<br />
auf 6,3 Prozent gesunken. „Das ist<br />
<strong>im</strong>mer noch weit entfernt von dem, wo<br />
wir hinwollen. Unser Ziel ist es, in 2008<br />
einen Krankenstand von 4,2 Prozent<br />
zu erreichen“, so Dominik Bartmuß,<br />
der als Personalleiter für das Gesundheitsmanagement<br />
bei ZF zuständig ist.<br />
Die Palette der angebotenen Gesundheitsleistungen<br />
in Deutschlands<br />
Unternehmen ist vielfältig. Sie reicht<br />
vom Betrieb eigener Fitness- und Saunastätten<br />
über Vorsorgeuntersuchungen<br />
bis hin zu besonderen Kantineangeboten<br />
und zu speziellen Führungskräfteschulungen<br />
in Sachen Gesundheit.<br />
Die Unternehmen handeln dabei<br />
auch aus Eigeninteresse. Krankheitsbedingte<br />
Fehlzeiten kosteten nach Angaben<br />
der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin<br />
und Arbeitsschutz 42,6 Mrd. Z<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003. Zur Kontrolle der Wirksamkeit<br />
der eingeleiteten Maßnahmen<br />
erstellt ZF Friedrichshafen alle<br />
zwei Jahre eine Betriebskl<strong>im</strong>aanalyse.<br />
Als Kennzahlen werden u.a. Kranken-<br />
stand, Auslastung der Maßnahmen<br />
und die Ergebnisse aus den Mitarbeiterbefragungen<br />
herangezogen. Der<br />
Erfolg der betrieblichen Gesundheitspolitik<br />
hängt in hohem Maße von Motivation<br />
und Einbindung von Mitarbeitern<br />
und Führungskräften ab. ZF<br />
Friedrichshafen appelliert hier an die<br />
Vorbildfunktion der Führungskräfte,<br />
die etwa spezielle Schulungen zu Ergonomie<br />
und Bewegungsprogrammen<br />
am Arbeitsplatz erhalten. Für die<br />
Zukunft kann sich ZF-Personalleiter<br />
Bartmuß die Einführung eines Anreizprogramms,<br />
beispielsweise für Mitarbeiter<br />
ohne oder mit nur sehr wenigen<br />
Fehltagen, vorstellen. Auch eine weitere<br />
Sensibilisierung der Führungskräfte,<br />
z.B. über die Aufnahme des Gesundheitsstandes<br />
in die Beurteilung,<br />
wird in Friedrichshafen verstärkt von<br />
Bedeutung sein.<br />
Die Einführung eines effizienten<br />
Gesundheitsmanagements <strong>im</strong> Stil von<br />
ZF Friedrichshafen ist keinesfalls nur<br />
bei Großunternehmen möglich und<br />
von Interesse. „Die Ergonomie, die<br />
Gesundheitsgespräche, die Kommunikation<br />
und die Bewusstseinsbildung<br />
können sich auch kleine und mittelständische<br />
Unternehmen von ZF abschauen;“<br />
sagt Bartmuß. Insbesondere<br />
dem Arbeitkl<strong>im</strong>a und der internen<br />
Kommunikation kommt eine wichtige<br />
Rolle zu. Betrieblicher Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz kann nur erfolgreich<br />
sein, wenn er aktiv gelebt und<br />
den Mitarbeitern <strong>im</strong>mer wieder ins<br />
Gedächtnis gerufen wird. Die populärsten<br />
Kommunikationskanäle der<br />
befragten Unternehmen sind das Intranet<br />
und das Schwarze Brett. Über<br />
drei Viertel der Firmen nutzen diesen<br />
Weg der Bekanntmachung. Broschüren,<br />
Newsletter oder Mitarbeiterzeitung<br />
bieten sich aber ebenso zur Verbreitung<br />
der Maßnahmen an.<br />
Weitere Informationen über die aktuelle<br />
Europressedienststudie „Gesundheitsmanagement<br />
2005/06“ unter:<br />
Europressedienst Bonn<br />
Volker Ruhl<br />
v.ruhl@europressedienst.com<br />
Internet-Fallen umgehen<br />
◆ Wie Sie die eigene Homepage opt<strong>im</strong>al nutzen<br />
von Uwe Spille<br />
Villingen-Schwenningen – Wunderkiste<br />
Internet: Fast jede Information<br />
lässt sich über die Eingabe eines Suchbegriffs<br />
und einen Mausklick recherchieren.<br />
Aber auch Firmen und<br />
Dienstleistungen werden wie selbstverständlich<br />
gezielt darüber gesucht.<br />
Alle 14 Monate, so schätzen Experten,<br />
verdoppelt sich die Anzahl der Internetnutzer.<br />
Insbesondere Unternehmen<br />
haben die Notwendigkeit einer<br />
Präsenz <strong>im</strong> World Wide Web erkannt,<br />
sind über eine eigene Homepage jederzeit<br />
zu erreichen, stellen ihre Produkte<br />
in Web-Shops aus, verkaufen<br />
weltweit Produkte oder versenden online<br />
Rechnungen.<br />
Wer als Unternehmer einen eigenen<br />
Internetauftritt betreibt, muss viele<br />
Feinheiten beachten. Darauf wiesen<br />
kürzlich die Fachleute des Softwareund<br />
Systemhauses Comformatik-Mediaservice<br />
GmbH in Villingen-<br />
Schwenningen in einem Seminar für<br />
regionale mittelständische Unternehmer<br />
hin. „Marketing ohne Webauftritt<br />
ist wie Autofahren ohne Gaspedal“. So<br />
sieht es Volker Thieme, der Leiter des<br />
Web-Teams in dem Systemhaus. Mit<br />
der Installation einer Homepage allein<br />
sei es nicht getan. Denn wenn die Seite<br />
nicht sorgfältig aufgebaut und gepflegt<br />
werde, bestehe die Gefahr, dass<br />
die Seite ins Leere laufe.<br />
„Wer ihre Seite anklickt, tut dies frei-<br />
Ohne eigene Homepage<br />
werden Unternehmen kaum<br />
wahrgenommen.<br />
willig. Sie müssen also dafür sorgen,<br />
dass sie so übersichtlich und aktuell<br />
gestaltet ist, dass der Internet-Surfer<br />
wieder kommt“, so Thieme. Erste Voraussetzung:<br />
eine klar gegliederte<br />
Startseite mit sechs bis max<strong>im</strong>al acht<br />
Navigationspunkten. Hier können In-<br />
Analysieren den Internetauftritt eines Unternehmen am Bildschirm. (Von<br />
links) Volker Thieme, Leiter des Webteam und Rainer Rättig, Geschäftsführer<br />
des Systemhauses comformatik. Bild: Spille<br />
formationen über das Unternehmen,<br />
die Produkte und Dienstleistungen,<br />
Bilder sowie Downloads gelistet werden.<br />
„Wenn sie einen Punkt Aktuelles<br />
haben, dann bringen sie darin auch<br />
nur Aktuelles, nichts vergrault einen<br />
Interessieren Gast <strong>im</strong> Web mehr als alte<br />
Geschichten“, warnt Thieme. Auch<br />
Texte müssten sorgfältig durchdacht<br />
werden. Einfach den Katalog ins Internet<br />
zu stellen, verfehle seine Wirkung.<br />
„Im Internet wird anders gelesen als in<br />
Zeitungen. Verwenden sie Serifenlose<br />
Schriften wie Arial oder Verdana und<br />
wählen sie einen hohen Kontrast“, so<br />
Thieme.<br />
Häufig unterschätzt wird die juristische<br />
Seite des Internet. Nachlässigkeiten<br />
oder Fehler in diesem Bereich<br />
können teuer werden. So dürfe bei der<br />
Auswahl der Domain kein Firmenoder<br />
Markenname von Mitbewerbern<br />
auf dem Markt benutzt werden, auch<br />
Falschangaben in sogenannten Meta-<br />
Tags seien schlichtweg verboten.<br />
„Wenn Sie zum Beispiel in ihren Texten<br />
Mitbewerber angeben, um von einer<br />
Suchmaschine gefunden zu werden,<br />
kriegen Sie Schwierigkeiten“, so Thieme.<br />
Ganz entscheidend sei das Impressum,<br />
welches als solches gekennzeichnet<br />
werden müsse und in dem<br />
der Inhaber der Seite, die Haftung, die<br />
Handelsregister- und Umsatzsteueridentifikationsnummer<br />
stehen müssten.<br />
„Es gibt mittlerweile Rechtsanwaltskanzleien,<br />
die sich auf das Auffinden<br />
solcher fehlerhaften Webseiten<br />
spezialisiert haben“, verdeutlicht<br />
Thieme. So könne es bei Verwendung<br />
eines falschen Impressums zu einem<br />
Bußgeld bis zu 50.000 Euro, bei einer<br />
Verlinkung mit einer verbotenen Website<br />
entweder eine Anzeige oder Bußgeld<br />
bis 10.000 Euro kommen. Bei Bildern<br />
müsse das Urheberrecht beachtet<br />
werden, mehr als sieben Pop-ups<br />
dürften nicht erscheinen.<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.comformatik.com<br />
Preise<br />
AUSBILDUNG<br />
Urkunde für AGVS<br />
Die Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Schwarzwald-<br />
Baar-Heuberg hat die neue Ausbildungsurkunde<br />
an die Geschäftsleitung<br />
der Aluminium<br />
Werke GmbH Villingen (AGVS)<br />
übergeben. Mit diesen Urkunden<br />
möchte die IHK allen rund 1400<br />
regionalen Ausbildungsbetrieben<br />
die Möglichkeit geben, ihr Eintreten<br />
für die Ausbildung und<br />
damit für die Jugend öffentlich zu<br />
zeigen. Die AGVS gilt deutschlandweit<br />
als ein führendendes<br />
Unternehmen für die Herstellung<br />
von Aluminium-Sandgussteilen.<br />
(sk)<br />
ETHISCHES HANDELN<br />
Gütesiegel vergeben<br />
Der IT-Dienstleister Double-Slash<br />
Net-Business GmbH aus Friedrichshafen<br />
ist mit dem Gütesiegel<br />
„Ethics in Business 2005“ ausgezeichnet<br />
worden. Auf der Preisverleihung<br />
in Berlin überreichte<br />
Schirmherr Ulrich Wickert die<br />
begehrte Auszeichnung. Damit<br />
zählt das Unternehmen zu den<br />
100 ausgezeichneten Vorreitern<br />
ethischen Handelns in Deutschland.<br />
Die Auszeichnung bewertet<br />
das ethisch verantwortliche Verhalten<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
gegenüber Mensch und<br />
Umwelt. Den Kunden opt<strong>im</strong>al zu<br />
betreuen sei bei Double-Slash<br />
eine Selbstverständlichkeit. Aber<br />
auch <strong>im</strong> eigenen Unternehmen<br />
werde Zusammenarbeit groß<br />
geschrieben. (sk)<br />
EXISTENZGRÜNDUNG<br />
Gründer des Monats<br />
Der Rielasinger Rudolf Hüster ist<br />
vom Existenzgründerportal des<br />
Landes Baden-Württemberg zum<br />
Gründer des Monats Oktober<br />
2005 gewählt worden. Die Firma<br />
des promovierten Biologen Hüster,<br />
Scienticom, ist ein wissenschaftlichesBeratungsunternehmen,<br />
das nach eigenen Angaben<br />
„prüft, berät und schult, nach<br />
Informationen und Alternativen<br />
sucht und mit forensischer Akribie<br />
die genannten Probleme löst.“<br />
Unter anderem entdeckt Scienticon<br />
biologische und chemische<br />
Schadstoffe wie Sch<strong>im</strong>melpilze,<br />
nicht tolerierbare Bakterien und<br />
Wohngifte. Hüster untersucht<br />
dabei Luft, Wasser und Materialoberflächen<br />
in Wohnräumen,<br />
Büros, Produktionsbereichen und<br />
Reinräumen. Sein Unternehmen<br />
informiert und berät über Sanierungsmaßnahmen,<br />
entwickelt<br />
Strategien für hygienische Produktion,<br />
Prüfkonzepte und Schulungsprogramme<br />
für kontinuierliche<br />
Qualitätsverbesserung. (sk)<br />
WINZERVEREINE<br />
Ehrenpreis für Hagnau<br />
Mit dem Ehrenpreis für den<br />
Bereich Bodensee wurde der<br />
Winzerverein Hagnau bei der<br />
Prämierungsfeier des Badischen<br />
Weinverbands für den Jahrgang<br />
2004 ausgezeichnet. Für die Genossenschaft<br />
ist es schon die<br />
dritte Auszeichnung in Folge,<br />
Kellermeister Herbert Senft war<br />
zum 25. Mal erfolgreich. Grundlage<br />
der Würdigung war das beste<br />
Durchschnittsergebnis unter allen<br />
beteiligten Betrieben und Genossenschaften<br />
des Bereichs Bodensee.<br />
Ohne Ausnahme holte sich<br />
Hagnau mit allen 19 angestellten<br />
Weinen eine Goldmedaille und<br />
kam auf eine Durchschnittswertung<br />
von 4,56 von 5 möglichen<br />
Punkten. (sk)<br />
UNIVERSITÄT<br />
Professor geehrt<br />
Professor Bernd Raffelhüschen,<br />
Leiter des Instituts für Finanzwissenschaft<br />
an der Albert-Ludwigs-<br />
Universität Freiburg, hat vom<br />
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
des Bundes der Steuerzahler<br />
den Steuerzahlerpreis 2005 erhalten.<br />
Raffelhüschen beschäftigt<br />
sich mit praxisorientierten Fragen<br />
der sozialen Sicherungssysteme,<br />
und der demografischen Entwicklung<br />
des Steuersystems. (kaz)
Unternehmen & MAnagement<br />
Seite 14 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
„Wir helfen<br />
Existenzgründern“<br />
◆ Was die Wirtschaftsjunioren Jungunternehmern bieten<br />
Oliver Schaus, seit April 2005 Vorsitzender<br />
der Wirtschaftsjunioren<br />
Konstanz e.V. über das größte Unternehmer-Netzwerk<br />
in Deutschland.<br />
Wofür setzen sich die Wirtschaftsjunioren<br />
Konstanz ein?<br />
In diesem Jahr ist unser Hauptanliegen,<br />
Existenzgründer zu unterstützen.<br />
Unser Existenzgründerpreis wurde<br />
auf dem Ball der Wirtschaft – übrigens<br />
ebenfalls von uns ins Leben gerufen<br />
und organisiert – durch den Schirmherrn<br />
Edzard Reuter überreicht. Die<br />
Idee für den Preis hatten wir bei den<br />
Vorbereitungen für unseren Stand auf<br />
der GEWA (Gewerbeausstellung Konstanz-Kreuzlingen<br />
<strong>im</strong> Frühjahr 2005,<br />
Anm. d. Red.): Viele Konstanzer Wirtschaftsjunioren<br />
stiften gemeinsam<br />
den Preis, indem sie als Sponsoren ihre<br />
Dienstleistungen oder Produkte<br />
Wirtschaftsjunioren<br />
Die Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />
(WJD) sind mit 11.000 Mitgliedern<br />
der größte deutsche<br />
Verband junger Unternehmer und<br />
Führungskräfte. Bei einer Wirtschaftskraft<br />
von mehr als 120<br />
Milliarden Euro Umsatz verantworten<br />
sie rund 300.000 Arbeitsund<br />
35.000 Ausbildungsplätze.<br />
Gegründet wurde der Verband<br />
1954. Seit 1958 sind die WJD<br />
Mitglied der Junior Chamber International<br />
mit über 100 Nationalverbänden.<br />
Der Kreisverband<br />
Konstanz besteht seit 1993.<br />
ANZEIGE<br />
MEINE ENTSCHEIDUNG.<br />
dem Gewinner kostenfrei zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Unser Dauerbrennerthema ist natürlich<br />
die Vernetzung von hiesigen jungen<br />
Unternehmerinnen und Unternehmern.<br />
Wir wollen die offizielle Anlaufstelle<br />
sein, wenn sich Selbstständige<br />
und auch angestellte Führungskräfte<br />
aus der Region kennen lernen<br />
möchten. Dafür gibt es zum Beispiel<br />
<strong>im</strong>mer am ersten Mittwoch <strong>im</strong> Monat<br />
einen gemeinsamen Mittagstisch in<br />
wechselnden Konstanzer Restaurants.<br />
Wer dazu eingeladen werden möchte,<br />
kann eine E-Mail an info@wj-konstanz.de<br />
senden.<br />
Netzwerken ist gerade in Mode.<br />
Warum sollten junge Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer es<br />
gerade bei den Wirtschaftsjunioren<br />
tun?<br />
Oh, dafür gibt es viele gute Gründe,<br />
zum Beispiel die Präsenz der Wirtschaftsjunioren<br />
vor Ort. Bei anderen<br />
Verbänden ist es oft so, dass sie bundesweit<br />
zentral organisiert sind. Das<br />
nächste Regionaltreffen der Mitglieder<br />
ist dann vielleicht in Stuttgart oder<br />
München. Bei den Wirtschaftsjunioren<br />
dagegen treffen wir uns regelmäßig<br />
in Konstanz, kennen uns persönlich,<br />
pflegen intensiven Kontakt und<br />
Ja, liefern Sie mir PROFIT ab der kommenden Ausgabe für ein Jahr zum<br />
Vorzugspreis von nur 38,50 € jährlich. Als Geschenk erhalte ich die Kienzle-<br />
Armbanduhr sowie den PROFIT-Newsletter und PROFIT-ePaper.<br />
PF02N<br />
Ja, ich bestelle 3 Ausgaben von PROFIT zum Kennenlernpreis von nur 7,– €<br />
und spare 33% gegenüber dem Abopreis. PF01N<br />
Wenn mich das Abonnement nicht überzeugt, teile ich dies dem Verlag SÜDKURIER, PROFIT-Kundenservice,<br />
Postfach 10 20 01, 78420 Konstanz, bis Erhalt der 10. bzw. 2. Ausgabe schriftlich mit. Ansonsten wird das Abonnement<br />
zum derzeit gültigen monatlichen Bezugspreis von 3,50 € fortgesetzt. Dieses Abonnement ist dann jederzeit<br />
mit einer Frist von 4 Wochen schriftlich zum Monatsende kündbar.<br />
✘<br />
Datum/Unterschrift<br />
✘<br />
Ich zahle per Bankeinzug bitte senden Sie dennoch eine Rechnung.<br />
Ich zahle per Rechnung. Bitte an folgende Anschrift senden<br />
(falls abweichend):<br />
Datum/Unterschrift<br />
Bitte vollständig ausfüllen:<br />
Firma:<br />
Name/Vorname:<br />
Position:<br />
Geb.-Datum:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
Telefon:*<br />
E-Mail:*<br />
SÜDKURIER-/Alb-Bote-Abonnent:<br />
BLZ: Bank:<br />
Konto-Nr.:<br />
Konto-Inhaber:<br />
„Wir organisieren auch Veranstaltungen, die<br />
nicht direkt mit dem Beruf zu tun haben. Die<br />
Wirtschaftsjunioren haben Spaß daran, gemeinsam<br />
etwas zu unternehmen.“<br />
ja (Extra-Rabatt 10% auf den Jahresabo-Preis)<br />
Kunden-Nr.: ________________________<br />
nein<br />
Antwortkarte einsenden an:<br />
SÜDKURIER, PROFIT Kundenservice, Postfach 10 20 01,<br />
78420 Konstanz<br />
oder per Fax senden an:<br />
0800/999-4777 (gebührenfrei) ✁<br />
*Bitte angeben, wenn Sie zukünftig über Neuigkeiten aus dem SÜDKURIER Medienhaus informiert werden möchten.<br />
können uns dadurch besonders wirkungsvoll<br />
auch in ganz praktischen,<br />
alltäglichen Fragen vernetzen. Das tun<br />
übrigens auch die einzelnen Wirtschaftsjuniorenkreise<br />
untereinander.<br />
Zu den Hegauern und den Schweizern<br />
bestehen sehr gute Beziehungen.<br />
Das hört sich nach intensivem<br />
Austausch an?<br />
Ja, und auch der freundschaftliche<br />
Umgang miteinander ist sehr wichtig.<br />
Wir organisieren viele Veranstaltungen,<br />
die nicht direkt etwas mit unserem<br />
Beruf zu tun haben, sondern einfach<br />
weil wir Spaß daran haben, gemeinsam<br />
etwas zu unternehmen, und<br />
um uns noch besser kennen zu lernen.<br />
Meistens arbeitet man auch beruflich<br />
erfolgreicher zusammen, wenn man<br />
sich vorher schon in einem anderen<br />
Kontext kennen lernen konnte. Andererseits<br />
muss man auch sehen, dass<br />
die Wirtschaftsjunioren weltweit aktiv<br />
sind. Die JCI-Bewegung (Junior<br />
Chamber International) setzt sich für<br />
Fairness in der Wirtschaft ein und<br />
fühlt sich einem Leitbild verpflichtet,<br />
das ein verantwortliches Unternehmertum<br />
einschließt.<br />
Was war in Ihrer Amtszeit bisher<br />
besonders wichtig?<br />
Obwohl es best<strong>im</strong>mt nicht mein alleiniges<br />
Verdienst ist - ich bin ja erst seit<br />
April 2005 <strong>im</strong> Amt - freut es mich sehr,<br />
dass unsere Mitgliederzahl dieses Jahr<br />
bereits beträchtlich gestiegen ist und<br />
dass Konstanzer Wirtschaftsjunioren<br />
für den Existenzgründerpreis auf Anhieb<br />
Leistungen <strong>im</strong> Wert von über<br />
15.000 Euro gesponsert haben.<br />
Hilfe bei der<br />
Sponsor-Suche<br />
◆ IHK bietet <strong>im</strong> Dezember wieder Sponsoring-Beratung<br />
Konstanz (sk) Für Unternehmen ist eine<br />
gute Kommunikation mit ihren<br />
Zielgruppen lebenswichtig. Doch gerade<br />
die <strong>im</strong>mer kleineren Marketingund<br />
Werbebudgets machen es Unternehmen<br />
schwer, ihr Publikum zu erreichen.<br />
„Viel zu wenig Unternehmen<br />
erwägen dabei das Instrument Sponsoring<br />
als Marketingmaßnahme“, erklärt.<br />
Dr. Friedrich Keller-Bauer dazu.<br />
Der Stuttgarter Sponsoring-Experte<br />
vermittelt mit seiner Agentur seit Jahren<br />
die passenden Sponsoring-Projekte<br />
an Unternehmen.<br />
Die IHK hat deshalb eine regionale<br />
Sponsoring-Beratung ins Leben gerufen,<br />
bei der sich am 6. Dezember in<br />
Konstanz und Schopfhe<strong>im</strong> Unternehmen<br />
und Projektinitiatoren über die<br />
Möglichkeiten von Sponsoring-Partnerschaften<br />
informieren können. Dabei<br />
sollen Nutzen und Vorteile aufgezeigt<br />
werden. „Ein großer Vorteil des<br />
Sponsoring ist beispielweise die gezielte<br />
Ansprache von Kunden und Publikum“,<br />
erklärt Keller. Bei der Beratung<br />
sollen auch die Möglichkeiten<br />
gezeigt werden, wie man Sponsoring-<br />
Partnerschaften herstellt und in Gang<br />
bringt.<br />
Die Service-Aktion der IHK richtet<br />
sich an Initiatoren insbesondere von<br />
kulturellen, sozialen und öffentlichen<br />
Projekten, die ihr Vorhaben an den<br />
Markt bringen möchten und hierfür<br />
Unterstützung suchen. In diesem Stadium<br />
werden wichtige Fragen sein,<br />
was mit dem Projekt wem und für wen<br />
geboten werden kann. Auf der anderen<br />
Seite sind speziell mittelständische<br />
Unternehmen aus der Region angesprochen,<br />
die auf eine andere und<br />
effektivere Weise ihr Zielpublikum erreichen<br />
wollen und die deshalb nach<br />
alternativen Werbeformen suchen.<br />
Praktisch soll den Initiatoren dieser<br />
AM BESTEN REGELMÄSSIG!<br />
Bestellen und<br />
profi tieren!<br />
PROFIT-ANGEBOT 1<br />
Projekte geholfen werden, die Vorstellung<br />
ihres Vorhabens zu professionalisieren.<br />
Das wird <strong>im</strong> Wesentlichen erreicht<br />
durch die Wahl des richtigen<br />
Partners und durch eine klare Definition<br />
des Nutzens, den dieser von der<br />
Zusammenarbeit haben soll. Ein solches<br />
Projektprofil, ein so genannter<br />
Steckbrief, mit dem man dann auf die<br />
Suche nach einem Sponsor-Partner<br />
gehen kann, soll mit Hilfe eines 7-<br />
Punkte-Programms entwickelt werden.<br />
Andererseits sollen auch für kleinere<br />
und mittlere Unternehmen Hilfestellungen<br />
bei der Suche nach geeigneten<br />
Partnern geboten werden. „Es<br />
soll gezeigt werden, wieviel Potential<br />
in solchen gemeinsamen Projekten<br />
für das Gesamtmarketing der Firma<br />
liegt, da sich mit Sponsoring große<br />
Wirkung bei relativ geringen Kosten<br />
erzielen lässt“, so Keller-Bauer, der<br />
Geschäftsführer der Agentur Sponsors<br />
& Friends.<br />
Die nächsten Sponsoring-<br />
Beratungen finden statt:<br />
IHK Schopfhe<strong>im</strong>, 6.12.2005,<br />
9:00 bis 11:30<br />
IHK Konstanz, 6.12.2005,<br />
14:30 bis 18:00<br />
Interessenten können Termine<br />
direkt mit Dr. Friedrich Keller-Bauer,<br />
Geschäftsführer der Stuttgarter<br />
Agentur Sponsors & Friends, ausmachen.<br />
Die Erstberatung erfolgt kostenlos.<br />
Weitere Beratung nach vorheriger<br />
Anmeldung bei Dr. Keller-Bauer.<br />
Kontakt : Tel. 0711/2487417 oder<br />
E-Mail: fkeller-bauer@t-online.de<br />
11 Ausgaben PROFIT für nur 38,50 € inkl. Zustellung Zusätzlich 10% sparen<br />
als SÜDKURIER-Abonnent!<br />
Unser Dankeschön für Sie: Die Kienzle Armbanduhr, den PROFIT-Newsletter<br />
und das PROFIT-ePaper gratis dazu!<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Regelmäßig lesen und sparen.<br />
KIENZLE-Armbanduhr gratis als Dankeschön.<br />
Monatlich neue Impulse für Sie.<br />
PROFIT-ANGEBOT 2<br />
Greifen Sie zu unserer Entscheidungshilfe: Testen Sie drei Ausgaben PROFIT<br />
zum Preis von nur 7,– €<br />
Einfach Coupon ausfüllen und einsenden oder<br />
gebührenfrei 0800/880-8000 anrufen!<br />
SOFORT VORTEILE SICHERN:<br />
Tel. 0800/880-8000<br />
www.profi t-wirtschaft.de<br />
�<br />
�
Unternehmen & Management<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 15<br />
Unabhängige Agenturinhaber nutzen<br />
ihr Netzwerk in der Region<br />
◆ Warum der Radolfzeller Agentur-Verbund „Konzeptunion“ nur aus Inhabern besteht<br />
Von Angela Steidle<br />
Radolfzell – Sie sprechen die Sprache<br />
der Agenturen. Sie kennen die Regeln<br />
der Unternehmen aus der Innensicht.<br />
Sie fassen ihre eigenen Kompetenzen<br />
sehr genau und sie messen den Nutzen<br />
ihrer Arbeit am Erfolg der Kommunikation<br />
vor Ort. Jeder einzelne<br />
Partner der Konzeptunion Radolfzell<br />
hat seine weitreichende Kompetenz,<br />
die er am Markt als selbstständiger<br />
Unternehmer einsetzt. Das Sys-<br />
„Als Selbstständige haben<br />
wir sehr gute Entfaltungsmöglichkeiten.“<br />
HAKAN TASDÖNDÜREN<br />
temhaus setzt sich klar ab vom Wirmachen-alles-Habitus<br />
der Großen.<br />
„Ein Schubladendenken können wir<br />
uns nicht erlauben“, erklärt Matthias<br />
Rudolf, Grafik-Design. Er ist mit seinem<br />
Unternehmen seit Januar 2005<br />
Teil der Medien-Kooperation unter<br />
gleichen Partnern.<br />
Das Jahr 2003 war dramatisch für<br />
die Kommunikationsbranche, auch<br />
<strong>im</strong> Süden Baden-Württembergs. Jeder<br />
zehnte Arbeitsplatz stand auf der Kippe.<br />
Der Begriff der „Agentur“ war bei<br />
vielen Unternehmen ein rotes Tuch.<br />
Ganz neue Organisationssysteme waren<br />
gefragt. In Radolfzell entstand als<br />
logische Konsequenz daraus eine strategische<br />
Dachorganisation mit klarer<br />
Ausrichtung: hundert Prozent Nutzen<br />
über direkte Wege bei der Arbeit am<br />
Wesentlichen.<br />
ANZEIGE<br />
Sie arbeiten <strong>im</strong> Konzeptunion-Team (von links): Michaela und Matthias Rudolf, Petra Körber und Hakan Tasdöndüren.<br />
Bild: Konzeptunion<br />
Seit etwa einem Jahr gibt es die Konzeptunion<br />
als Institution in fester Zusammensetzung:<br />
Zehn selbstständige<br />
Netzwerk-Mitglieder in der Firmenkommunikation<br />
bieten Leistung von<br />
Chef zu Chef. Die größtmögliche Identifikation<br />
mit einem Auftrag wird <strong>im</strong>mer<br />
dann erreicht, wenn der Inhaber<br />
mit seinem eigenen Namen dafür ge-<br />
Machen Sie die Räume<br />
so eng oder weit,<br />
wie Sie möchten.<br />
Im Industriepark Gottmadingen kann man schneller in die<br />
Offensive gehen. Denn das flexible Raumkonzept zur Miete<br />
von Büro-, Gewerbe- oder Lagerräumen passt sich auch<br />
in Zukunft der Größe Ihrer Mannschaft an. Und schafft so<br />
besteChancen,<strong>im</strong>Wettbewerbzupunkten.<br />
EinGesprächmitunskönntederAuftaktfüreineinteressante<br />
Begegnung sein. Tel. 07731 9738-0, Industriepark 312,<br />
78244 Gottmadingen, www.ipg-ag.de, info@ipg-ag.de<br />
radesteht. Die Konzeptunion besteht<br />
nur aus Inhabern. Im Brainstorming<br />
der Unternehmer werden die meisten<br />
Synergien erwirtschaftet, egal ob es<br />
um ein Einstiegskonzept oder um einen<br />
Großauftrag geht. „Wir begleiten<br />
unsere Kunden <strong>im</strong>mer bis zum letzten<br />
Schritt“, betont Kommunikationsberaterin<br />
Petra Körber.<br />
Drei Ansprechpartner stellen für<br />
den Kunden den Kontakt nach innen<br />
her. Das Projekt-Team kann für jeden<br />
Auftrag neu zusammengesetzt werden,<br />
je nach angefragter Kompetenz<br />
und Umfang. Fixkosten für vorgehaltene<br />
Personalressourcen fallen nicht<br />
an. Die einzelnen Partner agieren frei<br />
am Markt. Jeder hat seine eigenen<br />
Kunden.<br />
Wenn das Team über einem<br />
neuen Projekt zusammensitzt,<br />
werden verschiedene<br />
Perspektiven diskutiert<br />
– aus der Sicht der Medien-<br />
Praktiker und vor allem aus<br />
der Sicht der Endkunden. Exper<strong>im</strong>ente<br />
mit Budgets gibt<br />
es nicht, auch keine Werkverträge<br />
oder Pauschalhonorare.<br />
Die Partner stehen mit<br />
ihren eigenen Betrieben für<br />
Kontinuität. Das bedeutet:<br />
Max<strong>im</strong>ale Flexibilität bei extrem<br />
schlanker Organisation.<br />
Auch das unterscheidet<br />
die Konzeptunion von einer<br />
Full-Service-Agentur.<br />
Wie <strong>im</strong> Mannschaftssport<br />
kommt zum Einzelsieg der<br />
Projektpartner <strong>im</strong>mer auch<br />
die Teamleistung. Obwohl<br />
jeder sein Spezialgebiet bedient,<br />
kennt und schätzt er<br />
die Arbeit des anderen. Das<br />
motiviert. Hakan Tasdöndüren,<br />
Web-Designer: „Als<br />
Selbstständige haben wir<br />
ganz andere Entfaltungsmöglichkeiten<br />
als abhängig<br />
Angestellte. Das kommt unseren<br />
Kunden zugute“.<br />
Die Motivationskampagne<br />
„Wir sind Deutschland“ ist in Radolfzell<br />
längst Programm. Die Macher der<br />
Konzeptunion geben der südlichen<br />
Wirtschaftsregion auch in der Fläche<br />
Spitzen-Noten: guter Mittelstand, gesunde<br />
Struktur, interessante Firmen<br />
mit hervorragendem Profil, ein enormes<br />
Wachstumspotential und beste<br />
eigene Entfaltungsmöglichkeiten.<br />
Konzeptunion<br />
Das Netzwerk Konzeptunion in<br />
Radolfzell ist kein Modell in der<br />
Testphase. Es handelt sich um die<br />
Institutionalisierung eines bewährten<br />
Systems von Arbeits-Beziehungen.<br />
Das Kernteam besteht seit<br />
etwa einem Jahr kontinuierlich aus<br />
zehn selbstständigen Mitgliedern.<br />
Die Inhaber haben langjährige<br />
Erfahrung in der Wirtschaft und in<br />
Agenturen, sind aber auf ihre<br />
Spezialgebiete konzentriert. Vor<br />
allem das unterscheidet die Konzeptunion<br />
von einer Full-Service-<br />
Agentur. Zum Netzwerk gehören<br />
zwei strategische Berater, ein Spezialist<br />
für Konfliktmanagement und<br />
Mediation, drei Grafik-Designer, ein<br />
Internet-Profi sowie Texter und<br />
Trainer. Darum herum baut sich ein<br />
Netz an Partnern längs der Achse<br />
Oberschwaben, Bodensee,<br />
Schwarzwald-Baar bis in den Stuttgarter<br />
Raum, mit denen die Radolfzeller<br />
Medienmacher seit Jahren<br />
Aufträge umsetzen. Die Kernkompetenzen<br />
des Netzwerks sind:<br />
Markt-Kommunikation, Marketing,<br />
Grafik-Design, Internet, Management-Training,<br />
Foto und Print. Die<br />
Auftraggeber kommen aus Mittelstand<br />
und Industrie. Die Unternehmen<br />
profitieren vom Know-how<br />
und der langjährigen Branchenerfahrung<br />
der Netzwerk-Partner.<br />
Stützpunkt ist das Hesta-Logistikzentrum<br />
in der Haselbrunnstraße.<br />
Zentrale Ansprechpartner sind Petra<br />
Körber (07732/9406800) und<br />
Michaela Rudolf (07732/950915).<br />
Ansprechpartner in Altshausen bei<br />
Ravensburg ist Alexander Savarino<br />
(07584/927626).<br />
Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.konzeptunion.de
Immobilien<br />
Seite 16 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Sonnenkraft<br />
ist stark<br />
<strong>im</strong> Kommen<br />
Bräunlingen (dm) Das Angebot der<br />
Stadt Bräunlingen, innerhalb der gemeinsamen<br />
Städteaktion „Solar-Lokal“,<br />
städtische Flächen für den Bau<br />
von Solarstromanlagen zu nutzen, findet<br />
bei Interessenten, auch außerhalb<br />
Bräunlingens, eine gute Resonanz.<br />
Bisher liegen für alle angebotenen<br />
städtischen Flächen, darunter die Dächer<br />
von der Schule und dem Bauhof,<br />
jeweils mehrere Interessentenangebote<br />
vor, sodass es nicht mehr lange<br />
dauern wird, bis neue Photovoltaik-<br />
Anlagen in Bräunlingen installiert<br />
werden. Derzeit werden nach Auskunft<br />
der Bräunlinger Stadtverwaltung<br />
mehrere Verträge für die Solarstromanlagen,<br />
die mit hohen Subventionen<br />
für jede eingespeiste Kilowattstunde<br />
bezuschusst werden, ausgearbeitet.<br />
Dies gilt auch für die möglichen<br />
Standorte in Döggingen.<br />
SWG:<br />
sparen und<br />
investieren<br />
Friedrichshafen (sk) Die Städtische<br />
Wohnbaugesellschaft (SWG) bleibt<br />
auf Kurs: Keine neuen Schulden machen,<br />
in die Modernisierung und Instandhaltung<br />
des Wohnungsbestandes<br />
investieren und trotzdem dem sozialen<br />
Auftrag verpflichtet bleiben.<br />
2004 kam mit dieser Strategie in der<br />
Summe ein Jahresüberschuss von<br />
rund 360 000 Euro zustande, wobei<br />
gleichzeitig 1,26 Millionen Euro investiert<br />
und 1,1 Millionen Euro Darlehen<br />
getilgt wurden. Nach wie vor hat die<br />
Hausbewirtschaftung den größten<br />
Stellenwert bei der SWG. Allein dieser<br />
Bereich macht rund 90 Prozent der<br />
Geschäftstätigkeit aus. In spätestens<br />
zwei bis drei Jahren soll sich die Hausbewirtschaftung<br />
aus eigener Kraft tragen<br />
können.<br />
ANZEIGE<br />
Preisnachlass<br />
bei Immobilien<br />
◆ Sparkassen erwarten Korrekturen nach unten<br />
Von Karl-Heinz Zurbonsen<br />
Freiburg – Die Geschäfte mit Grundstücken,<br />
Wohnungen und Häusern<br />
werden auch in der Wachstumsregion<br />
zwischen Oberrhein und Hochschwarzwald<br />
schwieriger. Die Sparkassen<br />
erwarten bei den Bauland- und<br />
Immobilienpreisen weitere „Korrekturen<br />
nach unten“. Für positive Akzente<br />
in der Immobilienbilanz sorgen<br />
hauptsächlich wohlhabende Senioren,<br />
die sich Eigentum in Freiburg<br />
oder <strong>im</strong> Markgräflerland kaufen, um<br />
dort ihren Ruhestand zu verbringen.<br />
Die Baulandpreise gaben sogar auf<br />
dem von Einkäufern verwöhnten<br />
Grundstücksmarkt bereits nach. Derzeit<br />
kostet ein Quadratmeter zwischen<br />
180 und 520 Euro, in der Innenstadt,<br />
sofern überhaupt vorhanden, sogar<br />
620 bis 1 020 Euro. Im Umland von<br />
Freiburg gingen die Preise sogar auf<br />
200 bis 330 Euro/qm und damit um bis<br />
zu 20 Prozent zurück, wie zum Beispiel<br />
in der March.<br />
Von einem „Trend von oben nach<br />
unten“ sprach Martin Nutto von der<br />
Sparkassen-Immobiliengesellschaft<br />
Hochschwarzwald. Das Bauland-<br />
Preis-Niveau entwickele sich abwärts.<br />
Immer mehr junge Leute zögen weg,<br />
da es vor allem an zukunftsträchtigen<br />
Arbeitsplätzen, aber teilweise auch an<br />
guter Infrastruktur und Verkehrsverbindung<br />
fehle. Der Immobilienmarkt<br />
lebe zwar noch durch einige Leute, die<br />
<strong>im</strong> Hochschwarzwald gerne alt werden<br />
möchten, aber in vielen Fällen gehe<br />
der Abschlusserfolg nur noch über<br />
Preisnachlässe. Derzeit kostet der<br />
Quadratmeter an Bauland zwischen<br />
180 und 490 Euro in Kirchzarten, 75<br />
und 255 Euro in Hinterzarten, 65 und<br />
375 Euro in Titisee-Neustadt, 40 und<br />
98 Euro in Eisenbach und 55 und 115<br />
Euro in Löffingen. Grundstücke am<br />
Kaiserstuhl seien relativ billig, obgleich<br />
Landschaft und deren Produkte<br />
sehr geschätzt würden.<br />
So billig wie <strong>im</strong> Hochschwarzwald<br />
sind die Grundstücke <strong>im</strong> Markgräflerland<br />
nicht mehr zu haben. Die Region<br />
sei deshalb so teuer, weil es sehr gute<br />
Angebote an Medizin und Kultur gebe.<br />
Es ziehen vor allem Senioren aus ganz<br />
Deutschland zu, die ihren Alterssitz<br />
mit Vorliebe nahe am Herzzentrum<br />
und an den Thermen in Bad Krozingen<br />
wissen möchten.<br />
Wie die Immobiliengesellschaften<br />
der Sparkassen in Freiburg, Hochschwarzwald<br />
und Staufen-Breisach<br />
mitteilten, geraten die Preise für privates<br />
Bauland durch die geplante <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung<br />
und Streichung<br />
der Eigenhe<strong>im</strong>zulage unter unhe<strong>im</strong>lichen<br />
Preisdruck. Dadurch werde ein<br />
und dasselbe Haus um ungefähr<br />
40 000 Euro teurer, rechnete Geschäftsführer<br />
Thomas Schmidt vor,<br />
diese Verteuerung werden den ohnehin<br />
stagnierenden Markt erheblich<br />
belasten. Vor allem vom Verzicht auf<br />
die Eigenhe<strong>im</strong>zulage werden negative<br />
Impulse auf den Immobilienmarkt<br />
ausgehen, betonten die Geschäftsführer<br />
der Immobiliengesellschaften.<br />
Durch den Wegfall würde ein durchschnittliches<br />
Einfamilienhaus auf einen<br />
Schlag rund 28 500 Euro teurer.<br />
Diese Finanzierungslücke könnten<br />
viele junge Familien aus eigenem Vermögen<br />
nicht schließen.<br />
Mit den passenden Mitteln<br />
angeln Sie Gewinn!<br />
Immobilie des Monats (1): Villa am See<br />
Diese Jugendstilvilla <strong>im</strong> Konstanzer<br />
Musikerviertel lässt keine Wünsche<br />
offen. Der toskanische Rotton, in<br />
dem Villa und das zugehörige Gästehaus<br />
gestaltet sind, lässt den zukünftigen<br />
Eigentümer sofort in südländisches<br />
Flair eintauchen. Im<br />
Erdgeschoss empfängt ein repräsentatives<br />
Treppenhaus die Besucher,<br />
Parkett und Treppe sind noch aus<br />
dem Entstehungsjahr der Villa, die<br />
1921 gebaut wurde.. Die Mahagoni-<br />
Regale in der Bibliothek und ein<br />
Kamin <strong>im</strong> Wohnbereich sorgen<br />
gerade <strong>im</strong> Winter für wohlige Gemütlichkeit.<br />
In der Küche stehen professionelle<br />
Werkzeuge bereit: Der<br />
IBB – Ihre persönliche Privatbank Friedrichshafen · Konstanz · Künzelsau (ab 2006) · Überlingen · Radolfzell<br />
Molteni Herd mit Gas-Elektrokombination,<br />
der alleine 30 000 Euro wert<br />
ist, wird komplettiert durch eine sehr<br />
effektive Dunstabzugshaube und<br />
eine Profi-Spülmaschine. Für den<br />
wohltemperierten Wein sorgt der<br />
kl<strong>im</strong>atisierte Weinkeller mit seiner<br />
konstanten Luftfeuchtigkeit von 65<br />
Prozent.<br />
Das Anwesen wurde 1994 kernsaniert<br />
und <strong>im</strong> vergangenen Jahr vom jetzigen<br />
Besitzer nochmals renoviert und<br />
mit modernster Technik ausgestattet.<br />
Das 2. Obergeschoss ist seitdem ein<br />
100 qm großer Hightech-Bürobereich,<br />
so dass die Villa auch als<br />
kombiniertes Wohn-/Bürohaus<br />
genutzt werden kann.<br />
Auch die Grünflächen der Villa tragen<br />
zum mediterranen Ambiente bei:<br />
Meisterhaft nannten Fachjournale<br />
die Gestaltung der parkähnlichen<br />
Gartenanlage, die wie das Haus nach<br />
Süden ausgerichtet ist. Und wenn es<br />
dem Besuch in der 360-Quadratmeter-Villa<br />
mit ihren 11,5 Z<strong>im</strong>mern<br />
mal zu eng wird, steht das Gästehaus<br />
als komplett separate Unterkunft mit<br />
60 Quadratmetern für Geschäftspartner,<br />
Freunde und Verwandte zur<br />
Verfügung. (hot)<br />
Kaufpreis: Knapp 2 Millionen Euro,<br />
Kontakt: Engel & Völkers Büro Konstanz,<br />
www.engelvoelkers.com<br />
IBB – Ihre persönliche Privatbank<br />
Jetzt haben Sie die besten Aussichten,<br />
dicke Fische zu ködern. Unser umfassendes<br />
Angebot bietet Ihnen Anlageund<br />
Finanzkonzepte ganz nach Ihrem<br />
Geschmack.<br />
Mit viel Erfahrung und Know-how<br />
entwickeln wir die passende Vermögensstrategie<br />
– perfekt abgest<strong>im</strong>mt auf Ihre<br />
persönlichen Bedürfnisse. Da können<br />
Sie ganz entspannt auf Erfolge warten.<br />
Petri Heil!<br />
Ob <strong>im</strong> Anlagemanagement, mittelständischen<br />
Firmenkundengeschäft,<br />
Financial Engineering oder Investment<br />
Banking: Wir sind Ihr Partner.<br />
Unabhängig, individuell und seriös.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
Tel. +49 (0) 75 41 · 304 0, www.ibb-ag.com
Pro:fit Mit: Technik, Trends, Geld und Campus<br />
17. November 2005<br />
Menschen&Märkte<br />
. Seite 17<br />
Ein Sommer <strong>im</strong> Sattel<br />
◆ Heinz Klausmann und sein persönlicher Giro d’Italia zwischen Konstanz und Sizilien<br />
von ingo feiertag<br />
Begonnen hat alles mit einem<br />
Buch. Es handelt vom Gründer<br />
der Ibis-Hotels, einem Franzosen, und<br />
seiner Lebensprüfung: Er ließ sich einen<br />
Jeep umbauen und startete ein<br />
Abenteuer, das ihn von Paris bis nach<br />
Kambodscha führte. „So etwas wollte<br />
ich auch machen“, sagt Heinz Klausmann.<br />
Er habe das Buch förmlich verschlungen<br />
<strong>im</strong> Sommer, als er ausnahmsweise<br />
nicht so viel Sport getrieben<br />
hatte. Nicht so viel Sport, das<br />
heißt bei dem Konstanzer Orthopäden:<br />
Einmal die Amateur-Version von<br />
Mailand-San Remo radeln und insgesamt<br />
zwischen 3000 und 4000 Kilometer<br />
<strong>im</strong> Sattel sitzen.<br />
Klausmann suchte also auch ein<br />
Abenteuer, eine Mutprobe, doch mehrere<br />
Wochen in einem Auto zu verbringen<br />
kam für ihn nicht in Frage. Es<br />
musste das Fahrrad sein. „Ich habe auf<br />
einer Karte die längste Strecke durch<br />
Europa gesucht“, sagt Klausmann, der<br />
also eine lange Linie zog, von Sizilien<br />
bis ans Nordkap. So weit die Theorie.<br />
In der Praxis allerdings merkte der<br />
Arzt schnell, dass er diese Tor-Tour<br />
nicht um jeden Preis machen wollte.<br />
„Im Urlaub in Sankt Petersburg ist mir<br />
bewusst geworden, dass man so weit<br />
<strong>im</strong> Norden richtig kämpfen muss.“<br />
Und das wollte Klausmann nicht. Er<br />
ersetzte das Nordkap durch seinen<br />
Wohnort Insel Reichenau – und schon<br />
ist man mitten drin in seiner Reise<br />
quer durch Italien.<br />
Genau genommen sind es sogar<br />
zwei Fahrten, die der 46-Jährige unternommen<br />
hat. Zwei völlig verschiedene.<br />
Die erste beginnt mit Klausmanns<br />
Flug nach Catania, <strong>im</strong> Osten von Sizilien.<br />
Mit dabei nur das Nötigste: Das<br />
Rennrad, ausnahmsweise mit einem<br />
Gepäckträger versehen, eine Jeans,<br />
ein paar leichte Schuhe, ein Polohemd,<br />
Wasch-, Flick-, Werkzeug und<br />
Regenkleidung. Es ist der Freitag, der<br />
13. Mai 2005, das unheilvolle Datum<br />
sollte Klausmann in schlechter Erinnerung<br />
bleiben.<br />
„Es ging total schief“, erzählt er,<br />
über eine Straßenkarte gebeugt, auf<br />
die er die Eindrücke jeder Etappe gekritzelt<br />
hat. „K.o.“, steht da, neben Datum,<br />
Strecke, Zeit, Höhenmetern,<br />
Wetter und anderen Bemerkungen<br />
wie „müde“ oder „Unfall“. „Gleich bei<br />
der ersten Etappe musste ich 166 Kilometer<br />
fahren“, erinnert sich Klausmann:<br />
„Ich hatte die Tour nicht konzipiert.<br />
Ich wollte es einfach ausprobieren.“<br />
Was sich bald rächen sollte.<br />
Am dritten Tag nämlich begannen<br />
die Schmerzen an der Achillessehne.<br />
„Ich hatte nicht trainiert, die Ruhetage<br />
vergessen, die Topografie kam mir<br />
nicht entgegen, ich hatte keine<br />
Medikamente. Es war ja<br />
Impressionen<br />
einer 1800 Kilometer<br />
langen<br />
Radtour: Heinz<br />
Klausmann,<br />
verschwitzt, und<br />
glücklich mit<br />
seinen „Helfern“<br />
am Lenker<br />
(Bilder oben).<br />
Bilder: privat<br />
Pfingsten und alle Läden und Apotheken<br />
hatten geschlossen“, stöhnt der<br />
Arzt. Auf der Hälfte des dritten Abschnitts<br />
schickte er sein Gepäck per<br />
Post nach Hause und warf den Gepäckträger<br />
weg. Nur noch das Allernotwendigste<br />
mitschleppen: „Die Regenklamotten,<br />
die Zahnbürste, ein<br />
Überlebenskit eben.“<br />
In Amalfi wollte er seine erste Pause<br />
einlegen, doch fünf Kilometer vor dem<br />
ersehnten Etappenziel musste er wegen<br />
der Schmerzen aufgeben: „Um 18<br />
Uhr habe ich gesagt, jetzt ist Schluss.<br />
Ich habe in Konstanz bei einem Reisebüro<br />
angerufen, und am nächsten<br />
Nachmittag war ich zu Hause.“ In den<br />
Folgetagen war Klausmann „ungenießbar“,<br />
wie er selbst sagt. Zu groß<br />
war der Ärger über die abgebrochene<br />
Lebensprüfung. Doch der Ehrgeiz lodert<br />
in ihm weiter.<br />
Fortan lebt Heinz Klausmann Diät.<br />
„Innerhalb von vier Wochen bin ich<br />
von 87 Kilo runter auf 80. Ich habe jeden<br />
Tag trainiert“, sagt der 46-Jährige.<br />
„Das war das Erlebnis. Jetzt wusste<br />
ich: Du kannst das in diesem Alter<br />
noch schaffen.“ Als er <strong>im</strong> August gemeinsam<br />
mit einem Freund den Mont<br />
Ventoux beradelt, steht fest: Klausmann<br />
würde seinen ganz persönlichen<br />
Giro d’Italia beenden. Allerdings<br />
unter ganz anderen Voraussetzungen<br />
als be<strong>im</strong> ersten Versuch. 76 Kilogramm<br />
wiegt er <strong>im</strong> Sommer und ist bis<br />
dahin an die 4000 Kilometer auf dem<br />
Rennrad gesessen. „Mountainbike<br />
zähle ich nicht, da hab ich gar keinen<br />
Tacho dran, das bringt ja nix“, sagt er.<br />
Außerdem hat er sich ein GPS gekauft,<br />
vorab alle Etappen und Ruhetage festgelegt<br />
und <strong>im</strong> Internet die Hotels gebucht.<br />
„Als wesentliche Erkenntnis<br />
aus dem Dilemma vom Mai.“<br />
Seine Radtouren macht Klausmann<br />
am liebsten allein, dann kann er sein<br />
eigenes Tempo fahren und muss auf<br />
niemanden Rücksicht nehmen, doch<br />
bei einer Tour quer durch Italien können<br />
die Abende ohne Gesellschaft <strong>im</strong><br />
Hotel schnell einsam werden. Deshalb<br />
macht er be<strong>im</strong> zweiten Mal nicht den<br />
Fehler, die gesamte Reise ohne Begleitung<br />
und mit spärlichem Gepäck zu<br />
bestreiten. Jetzt fährt seine Frau Suzann<br />
mit – <strong>im</strong> Auto. Während er radelt,<br />
bezieht sie <strong>im</strong> nächsten Ort das Hotel,<br />
und an den Ruhetagen genießen beide<br />
gemeinsam Italien.<br />
„Zu zweit ist das wunderbar“,<br />
schwärmt Klausmann. Auf elf Etappen<br />
verfolgt er seine Frau. „Elf Etappen, jeden<br />
Abend an einem anderen Ort. So<br />
erlebt man das ganze Land, wie es sich<br />
entwickelt. Das Ambiente wechselt<br />
ständig“, fährt er fort. Dieses Mal<br />
wählt Klausmann die umgekehrte<br />
Route, er will wieder in<br />
Amalfi, seinem Unglücksort<br />
vom<br />
Mai, ankommen. Der Kreis soll sich<br />
schließen.<br />
Appenzell, Splügenpass („Acht<br />
Grad, Dauerregen, das war das Größte“),<br />
Cremona, Modena, Bologna, Florenz,<br />
Perugia, Neapel. Klausmann<br />
zeichnet die Strecke auf einer großen<br />
Straßenkarte mit dem Finger<br />
nach. Er ist stolz darauf, sein<br />
Werk be<strong>im</strong> zweiten Anlauf vollendet<br />
zu haben.<br />
Es ist jedoch mehr als nur die<br />
Ankunft in Amalfi, die Klausmann<br />
antreibt. Der Weg ist<br />
auch für ihn das Ziel. „Eine<br />
langweilige Gegend“, sagt der gebürtige<br />
Rheinländer be<strong>im</strong> Blick<br />
auf ein Foto, „es ging mir nur um<br />
den Weg. Das musste halt mal in<br />
Kauf nehmen, wenn du so ’ne<br />
Tour machen willst. Diese Freude<br />
am Weiterkommen treibt einen<br />
voran.“<br />
Während er die Geschichten<br />
erzählt, fl<strong>im</strong>mern <strong>im</strong> Hintergrund<br />
die unterschiedlichsten<br />
Bilder über seinen PC. Kühe, die<br />
Via-Mala-Schlucht, ein Leuchtturm,<br />
kleine, verwinkelte Gassen,<br />
Weinberge und der Containerhafen<br />
von Neapel. Aber auch die eine oder<br />
andere Barriere ist dort zu sehen. „Die<br />
Grenzen des GPS“, schmunzelt Klausmann.<br />
Das satellitengesteuerte Navigationssystem<br />
leitet ihn schon mal<br />
über die Autobahn, auch kennt es keine<br />
Straßensperren. Dre<strong>im</strong>al muss der<br />
Arzt sein Zehn-Kilo-Rad schultern<br />
und einige Meter laufen.<br />
Klausmann zeigt Fotos vom „Armaturenbrett“<br />
seines Rennrads, den eigenen<br />
Beinen. Immer nur Landschaftsbilder<br />
zu knipsen ist ihm zu<br />
einseitig. „Ich habe mir zur Motivation<br />
innerlich Abschnitte gesetzt. Man<br />
kann nicht einfach sagen, heute fahre<br />
ich wieder acht Stunden Rad.“ Ein Bild<br />
zeigt den Vesuv. Der letzte Aufstieg, bei<br />
Neapel, ist für Klausmann „die Sahne<br />
auf dem Kuchen“.<br />
Und plötzlich bekannte Bilder: Ein<br />
Bauernhof, der Büffel-Mozzarella anbietet,<br />
und das Ortsschild von Amalfi.<br />
Ein völlig verschwitzter, aber zufriedener<br />
Klausmann. Der Kreis ist geschlossen.<br />
Immerhin drei Monate hat Klausmann<br />
darauf warten müssen, seine<br />
Prüfung zu bestehen. Er ist in 16 Etappen<br />
die Strecke zwischen Italiens Südzipfel<br />
und Bodensee geradelt, etwa<br />
1800 Kilometer. Und er hat nach der<br />
Pause alles richtig gemacht. „Ich hatte<br />
be<strong>im</strong> zweiten Versuch keinen Stress,<br />
nie das Gefühl, du bist kaputt wie bei<br />
den ersten fünf Etappen“, sagt er.<br />
Viel Zeit zum Ausruhen gönnt sich<br />
der Sportarzt allerdings nicht. Im<br />
kommenden Jahr an Fastnacht fliegt<br />
er für zwei Wochen an den Südzipfel<br />
von Südafrika. Dort will er mit einem<br />
Freund auf der Garden Route von Kap-<br />
„Acht Grad, Dauerregen, das<br />
war das Größte.“<br />
HEINZ KLAUSMANN ÜBER SEINE<br />
BEGEGNUNG MIT DEM SPLÜGENPASS<br />
stadt bis nach Port Elizabeth<br />
radeln. „Die kürzeste Strecke:<br />
1000 Kilometer“, sagt Klausmann<br />
– und grinst. Hauptsache nicht<br />
Nordkap.<br />
ANZEIGE<br />
Köpfe<br />
COMPETENCE CENTER<br />
Neuer Leiter<br />
Ralf Klöpfer ist der neue Leiter<br />
des Competence Center Automotive<br />
Europe in Bermatingen,<br />
das mit rund 200 Mitarbeitern der<br />
größte Rohwedder-Standort ist.<br />
Die Rohwedder AG realisiert hier<br />
in erster Linie Automatisierungslösungen<br />
für die Automobil-<br />
und<br />
Automobilzulieferindustrie.<br />
Klöpfer ist<br />
promovierter<br />
Betriebswirt<br />
und hat <strong>im</strong><br />
Anlagenbau<br />
und der Automobil-,Automobilzuliefer-<br />
und<br />
der Elektronikindustrie<br />
Erfahrungen<br />
gesammelt. Zuletzt war er<br />
Geschäftsführer, Leiter<br />
Konzernstrategie in der<br />
Elektronik- und Automobilzulieferindustrie,<br />
davor Berater<br />
bei Roland Berger Strategy Consultants.<br />
(sk)<br />
RVF<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
Der Regio-Verkehrsverbund<br />
Freiburg (RVF) hat einen neuen<br />
Geschäftsführer. Michael Vulpius<br />
wurde zum Nachfolger von Manfred<br />
Hovenjürgen gewählt, der als<br />
Geschäftsführer zur Regional Bus<br />
Stuttgart GmbH wechselte. (kaz)<br />
Wir verteilen<br />
zuverlässig Ihre Prospekte,<br />
Anzeigenblätter<br />
und Briefe<br />
Max-Stromeyer-Straße 178<br />
78467 Konstanz<br />
Tel 07531 999-1475<br />
Fax 07531 999-77 1475<br />
anne.rotzinger@suedkurier.de<br />
Anne Rotzinger<br />
Rufen Sie uns an und testen Sie uns.<br />
TM<br />
Presse- und Verteilservice<br />
Baden-Württemberg GmbH<br />
Tuttlinger Straße 16-18<br />
78582 Balghe<strong>im</strong><br />
Tel. 07424 9497-5233<br />
Fax 07424 9497-5291<br />
verkauf@psg-bw.de<br />
Christine Böck
Menschen<br />
Seite 18 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Leute<br />
URTEIL<br />
Betrug in 273 Fällen<br />
Die ehemalige Geschäftsführerin<br />
der Gesellschaft zur Förderung<br />
von Auszubildenden ist vom<br />
Landgericht Waldshut-Tiengen<br />
wegen Betrugs in 273 Fällen zu<br />
zwei Jahren und drei Monaten<br />
verurteilt worden. Ein 64 Jahre<br />
alter Kaufmann, der als Werber<br />
für die Gesellschaft tätig war,<br />
wurde wegen Betrugs in 64 Fällen<br />
zu neun Monaten auf Bewährung<br />
verurteilt. Die Gesellschaft hatte<br />
Ausbildungsbetrieben gegen<br />
einen Mitgliedsbeitrag von etwas<br />
über 300 Euro eine Ausbildungsbeihilfe<br />
von über 600 Euro pro<br />
Jahr und Azubi garantiert. Rund<br />
400 Unternehmen und Handwerksbetriebe<br />
meldeten rund 600<br />
Lehrlinge an. Etliche der Firmen<br />
erhielten die versprochene Ausbildungsbeihilfe,<br />
andere nicht. In<br />
der Werbung der Gesellschaft war<br />
von öffentlichen Fördergeldern<br />
die Rede, welche die Gesellschaft<br />
jedoch nie zugesagt bekommen<br />
hat. Ihre Einnahmen beschränkten<br />
sich auf die Mitgliedsbeiträge<br />
der erwähnten Firmen. (mae)<br />
VS-FORUM<br />
Lothar Späth ist zurück<br />
Lothar Späth war bei der Premiere<br />
der VS-Foren des SÜDKURIER<br />
am 13. Juli 1999 zu Gast, jetzt<br />
kommt er am 5. Dezember wieder.<br />
Ab 20 Uhr wird der Wirtschaftsmanager<br />
und frühere<br />
Ministerpräsident von Baden-<br />
Württemberg (1978-1991) einen<br />
Vortrag halten zum Thema „Was<br />
jetzt getan werden muss. Seitenblicke<br />
auf Deutschland.“ So heißt<br />
auch das neue Buch des Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung<br />
der Investmentbank Merrill Lynch<br />
in Deutschland und Österreich.<br />
Reservierungen mit Namen und<br />
Personenzahl per Fax unter:<br />
07531/9991260 oder per E-Mail<br />
unter: he<strong>im</strong>at-preis@suedkurier.de<br />
(sk)<br />
Zwischen Sport und Spedition<br />
◆ Der Singener Spediteur Karl-Heinz Kech hat ein ungewöhnliches Hobby: Das Handballteam der DJK Singen<br />
von ingo feiertag<br />
Karl-Heinz Kech gibt es gleich zwe<strong>im</strong>al.<br />
Es gibt den erfolgreichen Unternehmer<br />
Karl-Heinz Kech, der in<br />
Singen binnen 22 Jahren eine Spedition<br />
mit 110 Mitarbeitern aufgebaut hat.<br />
Und es gibt den Karl-Heinz Kech, der<br />
Woche für Woche in der Münchriedhalle<br />
lautstark die Handballer der DJK<br />
Singen unterstützt und<br />
<strong>im</strong> Verein für Sponsoring,<br />
Marketing und Spielermanagement<br />
zuständig<br />
ist.<br />
Es ist nicht einfach, beide<br />
gemeinsam an einem<br />
Ort anzutreffen, doch da<br />
sitzen sie nun hinter einem<br />
großen, dunklen<br />
Schreibtisch. Kech zieht<br />
genüsslich an einer Zigarette.<br />
Das helle Büro <strong>im</strong><br />
obersten Geschoss seines<br />
Unternehmens <strong>im</strong> Singener<br />
Industriegebiet ist also<br />
der Ort, an dem der 57-<br />
Jährige seine beiden großen<br />
Leidenschaften unter<br />
einen Hut bringt, es ist der<br />
Ort, an dem sich Sport<br />
und Spedition beinahe<br />
täglich begegnen. Auf dem Tisch zwischen<br />
den geschäftlichen Unterlagen<br />
lugt ein hellblauer Spielplan der DJK<br />
hervor.<br />
Vor etwa fünf Jahren hat der Spediteur<br />
Kech seine alte Leidenschaft zum<br />
Handballsport neu entfacht. Seitdem<br />
engagiert er sich für die DJK Singen,<br />
die in der Oberliga Baden-Württemberg<br />
spielt und hinter der HSG Konstanz<br />
der klassenhöchste Verein aus<br />
der Region Hegau/Bodensee ist. „Garantiert<br />
fünf, sechs Stunden pro Woche“<br />
investiere er in die DJK, sagt<br />
Kech, der in der Regel jede Trainingseinheit<br />
mitverfolgt.<br />
Zum ersten Mal packte ihn das<br />
Handballfieber mit 14 Jahren. Damals<br />
kam Kech erstmals mit der Sportart in<br />
Kontakt, die sein Leben auch 43 Jahre<br />
später noch prägen würde. Bereits mit<br />
„Ich habe viel vom<br />
Handball gelernt.<br />
Gerade was Ehrgeiz<br />
und Teamgeist<br />
angeht.“<br />
KARL-HEINZ KECH<br />
Mit Benzin <strong>im</strong> Blut auf Erfolgskurs<br />
◆ Autohändler Fridolin Koltes lockt mit Nobelkarossen Autofans aus aller Welt in den Hegau<br />
Von Traudel Fauss<br />
Als 14-Jähriger war Fridolin Koltes<br />
stolzer Besitzer eines VW-Käfer-<br />
Cabrios. Der Verkauf brachte ihm 100<br />
Mark Gewinn. „Seit damals habe ich<br />
Benzin <strong>im</strong> Blut“, bekennt der Inhaber<br />
des Singener Auto-Salons. Heute besitzt<br />
der 58-Jährige die schönsten und<br />
teuersten Autos der Welt. Seit 20 Jahren<br />
verkauft er <strong>im</strong> Auto-Salon Edelfahrzeuge,<br />
von denen viele ihr Leben<br />
lang träumen. Anfangs waren es ausschließlich<br />
Oldt<strong>im</strong>er, die Koltes in einer<br />
Halle verkaufte. Heute stellt der<br />
freie Händler seine Autos – Oldt<strong>im</strong>er,<br />
Gebrauchtfahrzeuge und Neuwagen<br />
aller Nobelmarken – in drei Hallen zur<br />
Schau.<br />
Fridolin Koltes wuchs in einfachen<br />
Verhältnissen auf. Ehrgeizig setzte er<br />
sich Ziele, die er allen Hindernissen<br />
und Widerständen zum Trotz erreichte.<br />
Viel Fleiß und positives Denken<br />
sieht der Unternehmer als Garanten<br />
für seinen Erfolg. Und er geht offen<br />
und herzlich auf die Menschen zu. Das<br />
schafft Vertrauen. Ein zusätzlicher<br />
Pluspunkt für Koltes’ Aufstieg in der<br />
Autobranche ist seine fundierte Ausbildung<br />
als KFZ-Mechaniker. In Fachkreisen<br />
gilt er als Experte.<br />
Mit 15 Jahren düste Fridolin Koltes<br />
auf einem geliehenen Moped zur<br />
Freundin. Bereits mit 23 hatte er den<br />
Pilotenschein und besaß einen eigenen<br />
Flieger. Er hatte <strong>im</strong> Außendienst<br />
eine Blitzkarriere gestartet. Nach einem<br />
Umweg über die Möbelbranche<br />
kam er 1980 wieder zur Sparte Auto zurück.<br />
Seine Frau Marlies stand ihm auf<br />
dem Weg nach oben <strong>im</strong>mer bei. Inzwischen<br />
arbeitet Sohn Michael ebenfalls<br />
in der Firma.<br />
Fridolin Koltes kann sich ein luxuriöses<br />
Leben leisten. Trotzdem blieb er<br />
bodenständig. Er hat, und das ist ihm<br />
wichtig, eine intakte Familie, kennt interessante<br />
Leute und er ist glücklich.<br />
Ferne Länder reizen den Kosmopoliten<br />
nicht mehr. Er hat die Welt gesehen.<br />
Deshalb verbringt er seine knappe<br />
Freizeit am liebsten in seinem Haus<br />
am See. In der idyllischen Landschaft<br />
der Halbinsel Höri tankt er neue Ener-<br />
17 spielte er in der ersten Mannschaft<br />
der DJK, mit der er von der Kreisklasse<br />
bis in die Oberliga marschierte. Zwischenzeitlich<br />
gewann Karl-Heinz<br />
Kech sogar die Europameisterschaft<br />
mit der DJK-Nationalmannschaft.<br />
Dann folgte allerdings eine längere<br />
Pause: Der Sport musste der Spedition<br />
weichen, der Handballer Kech aus der<br />
Münchriedhalle wurde zum Unternehmer<br />
Kech <strong>im</strong> Industriegebiet.<br />
1983 gründete<br />
er dort Kech-Transport<br />
mit fünf Angestellten,<br />
mittlerweile beschäftigt<br />
er 110 Mitarbeiter, darunter<br />
auch DJK-Trainer<br />
Thomas Zilm und Spieler<br />
Benjamin Daemgen.<br />
Als Kech sich <strong>im</strong> Geschäftsleben<br />
etabliert<br />
und einen Geschäftsführer<br />
engagiert hatte, fand<br />
der gebürtige Tengener<br />
wieder zurück zum<br />
Handball. Sein Sohn Daniel<br />
fing in der Jugend<br />
der HSG Singen/Gottmadingen<br />
an, und so beschloss<br />
der Vater, auch<br />
wieder aktiv zu werden.<br />
Ein Jahr später wurde die<br />
Spielgemeinschaft der Handballer aus<br />
Singen und Gottmadingen aufgelöst.<br />
Der Startschuss für Karl-Heinz Kechs<br />
zweite Karriere, die als Fan und Förderer.<br />
Zunächst stieg er mit dem Audi Zentrum<br />
Singen als Hauptsponsor ein.<br />
„Aufgrund meiner guten Beziehungen<br />
zur Wirtschaft lag dies nahe“, sagt er.<br />
Als überehrgeizigen Mäzen definierte<br />
Kech sich aber nie. „Man muss die<br />
Möglichkeiten sehen, wie man den<br />
Verein unterstützen kann. Wir können<br />
keine Sprünge machen, alles muss in<br />
geordneten Bahnen verlaufen“, sagt<br />
er, „ich will nicht, dass der Verein aus<br />
falschem Ehrgeiz finanziell in die Bredouille<br />
gerät.“ Doch Kechs Engagement<br />
geht weit über das Sponsoring<br />
hinaus – ideell, nicht finanziell. Er<br />
selbst bezeichnet sowohl den Hand-<br />
Zwischen auf Hochglanz polierten Edelkarossen fühlt sich Fridolin Koltes blendend. Seit 20 Jahren erfüllt der gelernte KFZ-Mechaniker <strong>im</strong> Autosalon Singen<br />
exklusive Fahrzeugwünsche. Bugatti, Rolls-Royce, Maserati – bei Koltes bekommen zahlungskräftige Kunden jedes Traumauto. Bild: Traudel Fauss<br />
gie für den stressigen Alltag. Außerdem<br />
schwört der Unternehmer auf gesunde<br />
Ernährung und ist Verfechter<br />
von Rohkost.<br />
Nach harter 80-Stunden-Arbeitswoche<br />
flitzt Fridolin Koltes powerwalkend<br />
am See entlang. Anschließend<br />
relaxt er in der Sauna, auf seiner<br />
großzügigen Terrasse oder auf dem<br />
Boot. Nur manchmal träumt er davon,<br />
als Schafhirte quer durch Europa zu<br />
ballclub als auch das eigene Unternehmen<br />
als „mein Herzblut“. So packt<br />
die Familie Kech mit an, wo sie nur<br />
kann: Karl-Heinz ist neuen Spielern<br />
bei der Job- und Wohnungssuche sowie<br />
der Überwindung bürokratischer<br />
Hürden behilflich. Doch er weiß: „Ohne<br />
die Unterstützung meiner Frau ginge<br />
das gar nicht. Sie hilft <strong>im</strong>mer mit,<br />
bei den He<strong>im</strong>spielen steht sie sogar<br />
hinter der Theke oder an der Kasse.“<br />
Seit 42 Jahren ist Karl-Heinz Kech<br />
Mitglied der DJK Singen, und er weiß,<br />
was er dem Mannschaftssport zu verdanken<br />
hat. „Ich habe viel vom Handball<br />
gelernt. Gerade was Ehrgeiz und<br />
Teamgeist angeht“, sagt er. So half der<br />
Handballer Kech dem Unternehmer<br />
Kech dabei, seine Firma zu etablieren,<br />
wie der Unternehmer Kech den Handballern<br />
der DJK hilft.<br />
Und dann gab es doch noch einen<br />
Abend, an dem beide Kechs in Erscheinung<br />
traten, der Unternehmer<br />
und der Handballförderer. Es war ein<br />
He<strong>im</strong>spiel der DJK <strong>im</strong> Oktober: Die<br />
Bewirtung der Fans übernahmen – die<br />
Mitarbeiter der Spedition.<br />
Kech-Transport<br />
1983 gründet der Speditionskaufmann<br />
Karl Heinz Kech die<br />
Firma Kech-Transport. Das Unternehmenskonzept<br />
fokussiert sich<br />
von Anbeginn auf die Zulieferlogistik<br />
für die Automobilindustrie. Seit<br />
März 2001 ist Kech-Transport am<br />
neuen Standort in der Singener<br />
Robert-Bosch-Straße 5 angesiedelt.<br />
Inzwischen wickelt die Firma mit 110<br />
Mitarbeitern die täglichen Verkehre<br />
von und nach Italien, Schweiz,<br />
Liechtenstein, Vorarlberg, Osteuropa,<br />
sowie auf innerdeutschen<br />
Strecken ab. Zu den Auftraggebern<br />
zählen VW, Audi, Skoda, Lamborghini<br />
und Da<strong>im</strong>ler-Chrysler. (fei)<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.kech-transport.de<br />
wandern. Andererseits kann sich der<br />
Verkäufer von Nobelkarossen wie Ferrari,<br />
Porsche, Mercedes, Rolls-Royce,<br />
Bugatti, Jaguar und Maserati ein Leben<br />
ohne schickes Auto überhaupt<br />
nicht vorstellen. Privat ist er zur Zeit in<br />
einem Bentley Continental unterwegs.<br />
Während Deutschland jammert,<br />
geht Koltes unbeirrbar seinen Weg.<br />
Schritt für Schritt baute er sein Unter-<br />
nehmen auf und ist stets auf der Suche<br />
nach neuen Märkten. So liefert er jetzt<br />
exklusive Nobelfahrzeuge nach Russland,<br />
ins Baltikum, nach Armenien<br />
und Georgien. Täglich beweist der Singener<br />
Geschäftsmann, dass Erfolg<br />
auch in schwierigen Zeiten möglich<br />
ist. Autofans aus aller Welt, darunter<br />
viele Prominente und Künstler, kaufen<br />
ihr Traumauto bei ihm in Singen. Der<br />
Kontakt zu Malern brachte Fridolin<br />
Koltes auf die Idee, eine eigene Edition<br />
mit schicken Autos herauszubringen<br />
und Ferrari abstrakt und in leuchtenden<br />
Farben zu verewigen.<br />
„Deutschland ist stark“, sagt der agile<br />
Unternehmer. Von Politikern<br />
wünscht er sich mehr positive Signale.<br />
Außerdem sollten bereits Kinder und<br />
Jugendliche lernen, auf eigene Leistungen<br />
stolz zu sein und die anderer<br />
zu respektieren.<br />
Im Alltag führt Karl-Heinz Kech (kleines Bild) eine Spedition mit 110 Mitarbeitern, in seiner Freizeit unterstützt er<br />
die Handballer der DJK Singen. Bilder: Koch/Feiertag
Menschen<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 19<br />
„Eigentlich wollte ich<br />
Jura studieren. Aber ich<br />
bekam keinen Studienplatz.“<br />
FRANZ GUCK<br />
Endlich Zeit zum Golfen. Für die geistige Fitness besucht<br />
Franz Guck Kurse an der Uni Freiburg.<br />
Bild: privat<br />
◆ Warum der frühere IG Sprühtechnikchef Franz Guck wieder zur Uni geht<br />
Von Justus Obermeyer<br />
Über 27 Jahre war Franz Guck Geschäftsführer<br />
bei der IG Sprühtechnik<br />
in Wehr und verantwortlich<br />
für den steten Aufstieg der Firma. Nun<br />
geht Guck in den Ruhestand – und<br />
fängt noch einmal an der Universität<br />
neu an. Wie der ehemalige Ministerpräsident<br />
Erwin Teufel erfüllt sich<br />
der 63-Jährige damit einen lang gehegten<br />
Wunsch. An der Albert-Ludwigs-Universität<br />
Freiburg hat sich<br />
Guck in Politischer Wissenschaft und<br />
Volkswirtschaftslehre eingeschrieben.<br />
Im Gegensatz zu Teufel brauchte<br />
Guck für die Immatrikulation aber<br />
keine Sondergenehmigung, denn<br />
ein Diplom in Betriebswirtschaftslehre<br />
hat der Unternehmer schon<br />
seit 1970 in der Tasche. „Eigentlich<br />
wollte ich Jura studieren, denn für<br />
die Rechtswissenschaft hatte ich<br />
schon <strong>im</strong>mer ein besonderes Faible.<br />
Leider bekam ich für dieses Semester<br />
keinen Studienplatz“, so<br />
„Es hat Spaß gemacht,<br />
was auf die Beine zu stellen“<br />
◆ Hermann Frese gibt nach Präsidentschaft <strong>im</strong> Einzelhandelsverband Südbaden ab<br />
Von Karl-Heinz Zurbonsen<br />
Fleißig war er <strong>im</strong>mer, als Kaufmann<br />
in seinem Pssst-Bettenhaus und<br />
in seinem Geschäft für Tapeten und<br />
Stoffe ebenso wie als aktives Mitglied<br />
der Freiburger Gesellschaft. In seinen<br />
besten Zeiten bekleidete Hermann<br />
Frese, wie er selbst aufzählt, 42 Vorstands-<br />
und Ehrenämter.<br />
Seine Ehefrau habe dieses Engagement<br />
all die Jahre nie kritisiert, erzählt<br />
Hermann Frese, „aber ich habe es<br />
auch <strong>im</strong>mer vermieden, sie vorher zu<br />
fragen.“ Immer, wenn er gerufen wurde,<br />
dann ist er auch angetreten. „Es<br />
hat mir Spaß gemacht, was auf die Beine<br />
zu stellen. Doch persönliche Motive<br />
hatte ich nie“, resümiert das streng<br />
katholisch geprägte Freiburger Urgestein,<br />
„es macht durchaus Sinn, dass<br />
einer viele Bereiche abdeckt, dann<br />
geht auch was!“<br />
Hermann Frese war unter anderem<br />
IHK-Präsident, Vorsitzender der Freiburger<br />
Regiogesellschaft und einer der<br />
Gründerväter der zivilen Nutzung des<br />
Flugplatzes Lahr und ist noch <strong>im</strong>mer<br />
aktiv für den Handel, die Universität,<br />
den Euroairport, für Kunst, Kultur und<br />
Kirche tätig. Jetzt gibt der gebürtige<br />
Freiburger auch sein letztes wichtiges<br />
öffentliches Amt ab – weil er muss.<br />
Die Satzung des südbadischen Einzelhandelsverbandes<br />
schreibt vor,<br />
dass sein Präsident <strong>im</strong> Alter von 68<br />
Jahren oder älter nicht mehr wiedergewählt<br />
werden darf. Der Kaufmann<br />
und Diplom-Volkswirt aus Freiburg ist<br />
bereits 69 Jahre und schon 27 Jahre <strong>im</strong><br />
Amt. Ende November legt er endgültig<br />
den Vorsitz <strong>im</strong> südbadischen Einzelhandel<br />
nieder. „Jetzt reicht’s auch“,<br />
bilanziert Frese, „wenn mir einer 1978<br />
gesagt hätte, Du machst das bis 2005,<br />
dann hätte ich ihn für verrückt erklärt!“<br />
Aber niemand seiner rund 3 000 Kollegen<br />
zwischen Durmershe<strong>im</strong>, Lörrach<br />
und Konstanz hat <strong>im</strong> Laufe der<br />
Jahre Anspruch auf die Präsidentschaft<br />
angemeldet. „Da stand niemand<br />
Schlange. Es waren alle froh,<br />
dass einer den Kopf hingehalten hat“,<br />
vermutet Frese, „da hat mich keiner<br />
mitleidig angesehen oder gesagt, der<br />
ist zu lange <strong>im</strong> Amt.“ Und mit Blick auf<br />
das Ende seiner Amtszeit formuliert er<br />
selbstbewusst an die Adresse seines<br />
schon ausgeguckten und in Freiburg<br />
zu suchenden Nachfolgers, der brauche<br />
nichts gravierend anders zu machen<br />
als er. Der Verband sei auch dank<br />
der guten Arbeit von Hauptgeschäftsführer<br />
Manfred Noppel bestens auf<br />
die Veränderungen und Herausforderungen<br />
am Markt eingestellt.<br />
Der studierte Kaufmann gilt als<br />
streitbar und Funktionär mit schneller<br />
Zunge. Er liebt es, sich flapsig-kritisch<br />
oder nassforsch zu artikulieren, zum<br />
Beispiel über die Qualitäten Offenburgs<br />
und Singens als Oberzentrum<br />
oder über die Gründe für Geschäftsleerstände<br />
in der von Russlanddeutschen<br />
überbevölkerten Ortenaustadt<br />
Rückzug<br />
nach 27<br />
Jahren:<br />
Frese hört<br />
als Präsident<br />
des<br />
Einzelhandelsverbandes<br />
auf.<br />
Bild: Zurbonsen<br />
Lahr. Auch an der aktuellen Lage seiner<br />
He<strong>im</strong>atstadt gäbe es viel zu bemängeln,<br />
räumt Frese ein, doch er<br />
ringt sich nur zu einer braven Kritik<br />
am Rathauschef durch: „Freiburg<br />
braucht eine klare Handschrift und<br />
neue Impulse!“ Es sei für ihn nicht klar<br />
erkennbar, in welche Richtung sich<br />
Freiburg nach der Ära Böhme entwickeln<br />
werde. Er spüre jedoch, dass die<br />
Stadt die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit<br />
erreicht habe. Doch deutlicher<br />
wolle er nicht werden, räumt der milde<br />
Frese ein, schließlich sei er mit dem<br />
alten und dem neuen OB befreundet.<br />
Selbstkritisch gibt der einflussreiche<br />
Einzelhändler zu: „So vorsichtig war<br />
ich früher nie!“ Vorbei sind auch die<br />
Zeiten, dass sich der 69-Jährige <strong>im</strong>mer<br />
noch als flotten Typ in Szene setzt. Vor<br />
seiner Herzoperation stieg er gelegentlich<br />
sogar in der Freiburger Öffentlichkeit<br />
auf ein neumodisches<br />
Kickboard, um zu zeigen, dass er es<br />
versteht, sich auch auf jungem Parkett<br />
Student auf dem Golfplatz<br />
gut zu bewegen.<br />
Umbrüche kennzeichneten Freses<br />
Präsidentschaft. Er musste den teilweise<br />
sehr kleinteiligen und unbeweglichen<br />
Einzelhandel in Südbaden und<br />
insbesondere in der Breisgaustadt auf<br />
die Konkurrenz durch Kaufhäuser,<br />
durch Einkaufsmärkte auf der grünen<br />
Wiese und aus dem Internet einstellen.<br />
„Viele Alteingesessene waren<br />
nicht mehr leistungsfähig und sind<br />
von der Bildfläche verschwunden“, so<br />
Freses nüchterne Beschreibung, „aber<br />
es war nicht alles Neue negativ, was<br />
das Alte verdrängte.“<br />
Auf Frese waren nicht <strong>im</strong>mer alle<br />
Händler gut zu sprechen. Er war es,<br />
der Fielmann ins Städtle holte. Dem<br />
Filialisten vermietete er sogar das Erdgeschoss<br />
seines eigenen Stammhauses<br />
am Rathaus. Für die Freses ein einträgliches<br />
Geschäft, für die kleinen<br />
Optiker eine übermächtige Konkurrenz.<br />
Trotzdem waren ihm seine Kollegen<br />
nicht auf Dauer gram. Sie honorierten<br />
über die Jahre hinweg, dass er<br />
ihre Interessen kompetent und kämpferisch<br />
vertreten hat. Er selbst betont<br />
<strong>im</strong> Rückblick auf seine Amtszeit, er habe<br />
mit Vorliebe die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Kontaktpflege betrieben. So<br />
war er in Freiburg maßgeblich an der<br />
Einführung des Zentren- und Märktekonzeptes<br />
beteiligt, das heute als beispielhaft<br />
in ganz Deutschland gilt.<br />
Für seine Verdienste um die Wirtschaft<br />
am Oberrhein ist Hermann Frese<br />
schon mehrfach geehrt worden – so<br />
mit der Ehrenpräsidentschaft in der<br />
IHK und der Regiogesellschaft, mit<br />
dem Bundesverdienstkreuz Erster<br />
Klasse und mit der Goldenen Ehrennadel<br />
des Hauptverbandes des Deutschen<br />
Einzelhandels, den er auf Landesebene<br />
in Baden-Württemberg weiterhin<br />
als Vizepräsident vertritt. Wenn<br />
er sich jetzt nach und nach aus der<br />
Lobbyarbeit zurückziehe, dann werde<br />
er nicht unter Langeweile leiden. Sein<br />
Wunsch ist es, sich mehr seinen Refugien<br />
in Falkau <strong>im</strong> Hochschwarzwald<br />
und an der spanischen Costa Brava<br />
widmen und mit seiner Frau Reisen in<br />
interessante Länder, zum Beispiel Jemen,<br />
antreten zu können. „Nach Ämtern<br />
strebe ich nicht mehr“, verrät<br />
Hermann Frese: „Im Grunde bin ich<br />
faul und gar nicht fleißig – das dürfen<br />
Sie ruhig schreiben!“<br />
Guck über seine Fächerwahl. Eine erste<br />
Vorlesung über Außenhandel – ausgerechnet<br />
das Thema seiner Diplomarbeit<br />
vor 35 Jahren – hat Guck schon<br />
gehört und er ist von den ersten Eindrücken<br />
seines neuen Uni-Alltags begeistert:<br />
„Es ist sehr interessant, den<br />
theoretischen Überbau dazu vermittelt<br />
zu bekommen, was man jahrzehntelang<br />
in der Praxis erlebt hat.“<br />
Keine Studentenbude<br />
Allerdings schränkt er auch ein, dass<br />
sich das Universitätsleben seit den<br />
Jahren seines ersten Studiums sehr<br />
verändert hat. Allein die Zahl der Studenten<br />
habe sich vervielfacht und die<br />
Anforderungen seien viel komplizierter<br />
geworden. „Bewundernswert, wie<br />
die jungen Leuten das alles organisiert<br />
kriegen.“ Die unangenehmen Begleiterscheinungen<br />
der Massenuniversität,<br />
das Schlangestehen in der Mensa<br />
oder in der Studenten-Cafeteria erspart<br />
sich Guck deshalb und genießt<br />
zwischendurch lieber ein Mittagessen<br />
<strong>im</strong> Restaurant. Eine eigene „Studentenbude“<br />
wird Guck auch nicht beziehen.<br />
„Das hat so etwas von einem<br />
Mönchsleben“, sagt der 63-Jährige<br />
und lacht, „da gönne ich mir den Luxus<br />
und fahre zwei Mal in der Woche<br />
nach Freiburg.“<br />
Doch was treibt den erfolgreichen<br />
Unternehmer noch einmal an die Universität?<br />
„Es geht mir nicht um einen<br />
Abschluss, sondern darum, geistig<br />
nicht abzuschlaffen.“ Der Gefahr, <strong>im</strong><br />
Ruhestand in ein Loch zu fallen, ist<br />
sich Guck bewusst. Schon lange hat er<br />
sich auf diesen Schritt vorbereitet. Eigentlich<br />
sah seine Lebensplanung den<br />
Abschied schon mit 59 Jahren vor,<br />
aber wichtige unternehmerische Aufgaben<br />
zwangen ihn zum Weitermachen.<br />
Ein neuer Eigentümer - ein dänisches<br />
Investment-Konsortium - hat-<br />
ANZEIGE<br />
te die IG Sprühtechnik übernommen<br />
und wollte Guck in verantwortlicher<br />
Position behalten. Also verlängerte er<br />
seinen Vertrag noch einmal um vier<br />
Jahre.<br />
Fleiß und Verlässlichkeit sind auch<br />
die Tugenden, die Guck als das Erfolgsrezept<br />
der IG Sprühtechnik bezeichnet:<br />
„Es mag vielleicht etwas tradiert<br />
klingen: Wesentlich ist die Verlässlichkeit<br />
gegenüber Kunden und<br />
Lieferanten.“ Seriosität, Pünktlichkeit<br />
und hohe Qualität sind für Guck die<br />
Merkmale, die den Erfolg ausmachen.<br />
„Damit sind wir über die Jahre zu einer<br />
positiven Marke geworden.“<br />
Dass der Übergang in den Ruhestand<br />
für einen Aktiven wie ihn nicht<br />
einfach wird, weiß´ Guck. „Der Wechsel<br />
ist für jeden schwierig, der engagiert<br />
gearbeitet hat.“ Deshalb bleibt er auch<br />
in den nächsten Jahren noch beratend<br />
für die IG Sprühtechnik tätig. „Eine<br />
Alibi-Funktion“ nennt Guck diese Aufgabe<br />
augenzwinkernd, die er nur angenommen<br />
habe, „damit ich denken<br />
kann, ich werde noch gebraucht.“<br />
Obwohl er leidenschaftlich gerne<br />
Golf spiele, wisse er, dass dies als Lebensinhalt<br />
nicht ausreiche. „Die Idee<br />
eines Seniorenstudiums fand ich <strong>im</strong>mer<br />
sehr reizvoll, deshalb war meine<br />
Firma auch Sponsor der ersten Seniorenhochschule<br />
in Holzen.“ Hier hätte<br />
er gerne selbst Kurse belegt, mittlerweile<br />
musste die Einrichtung allerdings<br />
Insolvenz anmelden, so dass<br />
Guck nur ein ordentliches Studium an<br />
der Universität blieb. Letztlich gab seine<br />
Ehefrau Jutta Guck den Anstoß, das<br />
Studium in Angriff zu nehmen. „Sie<br />
hat mich <strong>im</strong>mer sehr gefördert und<br />
unterstützt auch diese Idee.“ Sie wird<br />
ihn öfters nach Freiburg begleiten und<br />
einen Einkaufsbummel machen, während<br />
ihr Mann <strong>im</strong> Hörsaal sitzt.<br />
Wenn zwischen den Seminaren und<br />
HANDELSREGISTER<br />
ONLINE<br />
Kostenlos recherchieren unter<br />
� www.profit-wirtschaft.de/handelsregister<br />
Zusätzlich zu den Veröffentlichungen <strong>im</strong><br />
SÜDKURIER finden Sie Handelsregistereinträge<br />
jetzt auch online bei PROFIT. Nutzen Sie die<br />
komfortable Suche in einer täglich anwachsenden<br />
Datenbank. Lassen Sie sich ganz einfach<br />
mit dem „Suchagenten“ bei Neueintragungen,<br />
Veränderungen und Löschungen automatisch<br />
per E-Mail informieren. Sichern Sie sich Ihren<br />
Informationsvorsprung mit diesem kostenlosen<br />
PROFIT-Service.<br />
SUCHEN<br />
FINDEN<br />
� www.profit-wirtschaft.de/handelsregister<br />
Vorlesungen noch Zeit bleibt, möchte<br />
Guck auch wieder den Golfschläger<br />
schwingen und sein Handicap verbessern.<br />
„Wir haben eine der schönsten<br />
Golflanlagen in der ganzen Region“,<br />
schwärmt er vom Golf-Club Rickenbach,<br />
dessen Vorsitzender er schon<br />
einmal war. „Mein Drive ist <strong>im</strong>mer<br />
noch sehr gut, aber das Feinspiel muss<br />
ich noch verbessern“, erklärt er seinen<br />
sportlichen Ehrgeiz. Schon als Chef<br />
der IG Sprühtechnik habe er oft mit<br />
Geschäftspartnern gegolft. „Ganz ohne<br />
Klischee: Wir haben da nicht übers<br />
Geschäft gesprochen. Aber man lernt<br />
dabei seine Geschäftspartner einfach<br />
menschlich besser kennen und schätzen.“<br />
Das Schönste am Golfen sei aber,<br />
dass er den Sport gemeinsam mit seiner<br />
Frau betreiben könne.<br />
Im Frühjahr nach Namibia<br />
Einem weiteren Hobby will er in Zukunft<br />
ebenfalls verstärkt nachgehen:<br />
dem Reisen. „Als Offizier der Marine<br />
war ich schon viel in der Welt unterwegs,<br />
das hat sich <strong>im</strong> Beruf fortgesetzt.“<br />
Ob in Afrika, den USA oder <strong>im</strong><br />
asiatischen Raum: Überall hat die Firma<br />
Geschäftspartner, die Guck schon<br />
besuchte und dann seinen Urlaub anschloss.<br />
Südamerika sei für ihn noch<br />
ein weißer Fleck auf der Landkarte, erzählt<br />
Guck. Früher sei er abenteuerlustiger<br />
gewesen, heute bevorzuge er<br />
komfortablere Reisen. So war er bei<br />
der Jungfernfahrt der „Queen Mary 2“<br />
an Bord – auch für ihn als Fregattenkapitän<br />
der Reserve ein besonderes<br />
Erlebnis. Im kommenden Frühling<br />
steht Namibia auf dem Reiseplan, <strong>im</strong><br />
Winter geht es zum Skifahren ins Unterengadin.<br />
Dass es Franz Guck <strong>im</strong> Ruhestand<br />
jemals langweilig werden könnte, oder<br />
dass er in ein Loch fallen könnte – unvorstellbar.
Menschen<br />
Seite 20 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Leute<br />
DGB<br />
Christmann bleibt Chef<br />
Gottfried Christmann ist von der<br />
DGB-Regionsdelegiertenversammlung<br />
erneut zum RegionsvorsitzendenBodensee-Oberschwaben<br />
gewählt worden. Er<br />
wandte sich gegen eine neoliberale<br />
Wirtschaftspolitik. In<br />
seinem Rechenschaftsbericht<br />
stellte er Defizite der Gewerkschaften<br />
in ihrer Öffentlichkeitsund<br />
Informationsarbeit fest. (wex)<br />
EHRENMEDAILLE<br />
Denk geehrt<br />
Stephan Denk ist die Ehrenmedaille<br />
der Stadt Wehr verliehen<br />
worden. Er wurde für sein wirtschaftliches,<br />
soziales und kulturelles<br />
Engagement geehrt. Denks<br />
größte Leistung für die Stadt war<br />
die Sicherung seiner Firma am<br />
Standort Wehr. Denk, Jahrgang<br />
1943, gehört zur vierten Generation<br />
einer Textilunternehmerfamilie,<br />
deren Brennet AG der größte<br />
Arbeitgeber am Ort ist. Seit 1991<br />
ist Denk Geschäftsführer, unter<br />
ihm wurden rund 125 Millionen<br />
Euro in die Standorte Brennet,<br />
Wehr, Bad Säckingen und Hausen<br />
<strong>im</strong> Wiesenthal investiert. (sk)<br />
INTERNET<br />
Partner gesucht<br />
Eine Top-Platzierung in den<br />
Internetsuchmaschinen ist Gold<br />
wert und kann effektiver sein als<br />
teure Werbung. Jürgen Watzinger<br />
ist Suchmaschinenopt<strong>im</strong>ierer, er<br />
führt Unternehmen an die Spitze<br />
des riesigen Internet-Daten-<br />
Eisbergs. Vor zwei Jahren hatte<br />
sich Watzinger selbstständig<br />
gemacht. Heute sucht er einen<br />
Partner (nicht als Mitarbeiter) für<br />
eine Bürogemeinschaft, bevorzugt<br />
Web-Designer oder Programmierer.<br />
(sk)<br />
Kontakt: Hauptstraße 56b, Immenstaad,<br />
07545/949490, oder:<br />
juergen@watzinger.org<br />
www.top-platzierung.com<br />
IG SPRÜHTECHNIK<br />
Guck folgt Guck<br />
Der langjährige Geschäftsführer<br />
der Wehrer IG Sprühtechnik Franz<br />
Guck sowie der Herstellungsleiter<br />
der Pharmaabteilung, Giselher<br />
Warnke, sind verabschiedet<br />
worden. Der 63-jährige Franz<br />
Guck, seit 1978 in der Leitung des<br />
Unternehmens, ging in den Ruhestand<br />
und übergab die Aufgaben<br />
an seinen Sohn Andreas Guck<br />
sowie an Klaus Broecker. Nachfolger<br />
von Warnke wurde Walter<br />
Schmidt. 1976 entstand der Abfüller<br />
von Spraydosen IGS, als sich<br />
die damalige Eigentümerin – die<br />
Dynamit Nobel – von der Aerosol-<br />
Sparte trennen wollte und die<br />
Mitarbeiter sie selbst übernahmen.<br />
(job)<br />
NEUBAU<br />
Ein He<strong>im</strong> für Echsen<br />
Im Dezember will der Jungunternehmer<br />
Tom Groß sein Geschäft<br />
<strong>im</strong> Mühlinger Gewerbegebiet<br />
„Bruckwiesen“ eröffnen. Groß<br />
baut Terrarien, maßgeschneidert<br />
in allen Größen. Bislang produziert<br />
Groß Terrarien in Aach.<br />
„Reptilien sind ein Markt, der<br />
stetig wächst“, erklärt Groß, der<br />
hofft, dass er mit seinen Produkten<br />
auf große Nachfrage stößt.<br />
(sk)<br />
MUTMACHER DER NATION<br />
Bauer in Berlin<br />
Fritz-Heinrich Bauer aus Friedrichshafen<br />
nahm als Landessieger<br />
Baden-Württemberg an der Mutmacher-Gala<br />
der bundesweiten<br />
Mittelstandsinitiative „Mutmacher<br />
der Nation“ in Berlin teil.<br />
Dort wurden die mutigsten Unternehmer<br />
Deutschlands ausgezeichnet.<br />
Bauer ist Geschäftsführer<br />
der CAP-Integrations-<br />
GmbH, einer Freizeitanlage mit<br />
barrierefreiem Campingplatz,<br />
Gastronomie und Pension. Von 16<br />
Mitarbeitern haben neun eine<br />
Behinderung. (sk)<br />
Der verschwiegene Macher<br />
◆ Wie Hesta-Chef Arnold Kannenberg das alte Schiesser-Areal zu neuem Leben erweckt<br />
Freizeit gibt es nicht für Arnold Kannenberg. Der Umbau des Schiesser-<br />
Geländes n<strong>im</strong>mt den Hesta-Chef voll in Anspruch. Bild: Antes-Barisch<br />
Auch nach fast 40 Jahren:<br />
Hieber bleibt frisch<br />
◆ Wie Jörg Hieber sein Lebensmittelreich führt<br />
Von Gerd Lustig<br />
it 66 ist noch lange nicht<br />
„M Schluss“, sang einst Udo Jürgens.<br />
Und in der Tat: Lebensmittelhändler<br />
Jörg Hieber aus Binzen (Kreis<br />
Lörrach) hat sich das groß auf seine<br />
Unternehmensfahnen geschrieben.<br />
Hieber ist ein Vorzeigeunternehmer.<br />
Seine Erfolgsgeschichte begann<br />
nunmehr vor fast 40 Jahren, als der gelernte<br />
Konditormeister ein 50 Quadratmeter<br />
kleines Lebensmittelgeschäft<br />
<strong>im</strong> Steinener Ortsteil Höllstein<br />
(Landkreis Lörrach) aufmachte. Das<br />
war 1966. Heute, nach Jahren der Expansion<br />
ist der mittlerweile 66-Jährige<br />
einer der erfolgreichsten Lebensmittel-Einzelhändler<br />
Deutschlands und<br />
Chef von rund 500 Mitarbeitern einschließlich<br />
80 Auszubildender. „Da<br />
war vieles Zufall und günstige Gelegenheit“,<br />
wiegelt der Geschäftsmann,<br />
der seit geraumer Zeit schon von seinem<br />
einzigen Sohn Dieter Hieber, 34,<br />
in der Rolle des Juniorchefs unterstützt<br />
wird, ein wenig ab.<br />
In seinem Unternehmen stehen die<br />
Zeichen weiterhin auf Wachstum. So<br />
soll <strong>im</strong> nächsten Jahr ein zweiter Einkaufsmarkt<br />
mit rund 2700 Quadratmetern<br />
Fläche in der Rheinfelder Innenstadt<br />
entstehen. Geplant sind<br />
auch Märkte in Müllhe<strong>im</strong> und in<br />
Grenzach sowie ein kleiner Nahversorgungsmarkt<br />
in Wyhlen. <strong>Mehr</strong> sollen<br />
es dann allerdings nicht mehr werden.<br />
„Wir gehen grundsätzlich nicht<br />
über unseren Bekanntheitsgrad hinaus,<br />
da kann sonst viel schief gehen“,<br />
betont Hieber. Außerdem will er auch<br />
keinen Kannibalismus gegenüber seinen<br />
Mitbewerbern, wie etwa die<br />
„Schmidt’s Märkte“, die sich <strong>im</strong> Raum<br />
Hotzenwald etabliert haben.<br />
Keine Frage aber, <strong>im</strong> gesamten Dreiländereck<br />
ist der begeisterte Skisportler<br />
und Hobby-Rennradfahrer Hieber<br />
mit seinen Lebensmittelmärkten eine<br />
Institution. Unter dem Dach der Edeka,<br />
deren Aufsichts- und Verwaltungsratsvorsitzender<br />
er bis in diesem Jahr<br />
war, hat er ein kleines Imperium an<br />
Lebensmittelmärkten aufgebaut.<br />
Nicht umsonst wurde der rührige<br />
Unternehmer mit zahlreichen<br />
Preisen und Ehrungen dekoriert.<br />
Viermal erhielten Hieber-<br />
Märkte den Branchenpreis<br />
„Supermarkt des Jahres“,<br />
unter der Federführung der<br />
Fachzeitschrift „Lebensmittel<br />
Praxis“: 1994 Lörrach,<br />
1998 Weil am Rhein,<br />
2001 Schopfhe<strong>im</strong> sowie<br />
zuletzt 2004 der Markt<br />
in Lörrach. Damit zählen<br />
Hiebers Frischemärkte<br />
bereits zu den<br />
meistprämierten Unternehmen<br />
in der Republik.<br />
Kaum ein Unternehmen wurde<br />
öfter ausgezeichnet als Hiebers<br />
Frischemärkte<br />
Stolz ist Firmengründer und Weinkenner<br />
Jörg Hieber auch auf das Goldene<br />
Käsemesser sowie den „Goldenen<br />
Zuckerhut“, die höchste Auszeichnung,<br />
die in der Lebensmittelbranche<br />
vergeben wird. Und letztlich<br />
bedeutet ihm auch der „Fleisch-Oscar“<br />
aus dem Jahr 2000 etwas. Damit<br />
sei die gute Zusammenarbeit mit der<br />
Erzeugergemeinschaft Gersbach-<br />
Wies, von der Hieber seit Jahren ausschließlich<br />
Fleisch aus biologischem<br />
Anbau bezieht, ausgezeichnet worden.<br />
Und auch der „Zukunftspreis<br />
Handel“ von Wirtschaftsministerium<br />
und Handel ist Hiebers Frische-Center<br />
schon verliehen worden.<br />
Hieber wäre aber nicht Hieber, hätte<br />
er es allein auf die Preise abgesehen.<br />
Sie zu kriegen sei zwar angenehm, so<br />
der 66-Jährige, weit wichtiger sind ihm<br />
indes zufriedene Kunden. Und das erreicht<br />
der Unternehmer nicht nur<br />
durch Qualität und Frische der Produkte,<br />
sondern auch durch die Mitarbeiter.<br />
„Menschen machen das Geschäft“,<br />
heißt seine Devise. Und daher<br />
steht bei Hieber auch stets deutlich<br />
mehr Personal in Lohn und Brot als bei<br />
den Mitbewerbern. Und das, wie<br />
könnte es anders sein, in firmen-<br />
Von Claudia Antes-Barisch<br />
Die Hesta Immobilien GmbH, eine<br />
Tochter der Schweizer Hesta AG,<br />
hat das Gesicht Radolfzells verändert<br />
und wird dies weiterhin tun. „Die Hesta“,<br />
das ist heute in Radolfzell ein Synonym<br />
für Veränderung, Dynamik,<br />
Zukunft. Und: „Die Hesta“, das ist Arnold<br />
Kannenberg, der Geschäftsführer<br />
des Unternehmens.<br />
Arnold Kannenberg ist ein Macher.<br />
Nur so konnte er das Riesenprojekt<br />
stemmen, das mit der Verlegung der<br />
Schiesser-Produktion ins Ausland seinen<br />
Anfang nahm: Riesige Leerstände,<br />
ein ganzer Stadtteil verwaist und Bürger<br />
wie Stadtverwaltung paralysiert<br />
durch den Verlust hunderter Arbeitsplätze.<br />
Die Hesta kaufte Schiesser einen<br />
Großteil des Flächenbestands ab. Ein<br />
Areal, mit 13,5 Hektar um einiges größer<br />
als die Radolfzeller Altstadt und<br />
besetzt mit Gebäuden von zum Teil<br />
riesigen Ausmaßen, musste einer neuen<br />
Best<strong>im</strong>mung zugeführt werden. Da<br />
ging es nicht nur um die Aktivierung<br />
einer Industriebrache, sondern um<br />
Stadtplanung und Stadtentwicklung.<br />
Das wurde die Aufgabe von Arnold<br />
Kannenberg. Er war bei Schiesser jahrelang<br />
<strong>im</strong> technischen Management<br />
tätig gewesen, ein Allrounder, der sich<br />
nicht scheut, Verantwortung zu schultern.<br />
Zudem galt er als profunder Kenner<br />
der gesamten Anlage. 2001 hat er<br />
auf dem alten Schiesser-Areal als Ein-<br />
Mann-Unternehmen angefangen.<br />
„Die Schwerpunkte des Projektes<br />
waren zunächst die Technik und die<br />
gesamte Infrastruktur“, erklärt Kannenberg.<br />
Beispielsweise galt es, die alte<br />
zentrale Schiesser-Heizanlage in<br />
akribischer Kleinarbeit zu dezentralisieren.<br />
Dieser erste Schritt gelang, die<br />
große Kesselanlage machte einer<br />
übersichtlichen, kleinteiligen Energieversorgung<br />
Platz. Die nächste Aufgabe,<br />
die Belebung des riesigen Industriegebietes,<br />
teilte Kannenberg mit<br />
seinem zwischenzeitlich zusammen-<br />
eigener Kleidung.<br />
„Berufskleidung, also<br />
der weiße Kittel, ist<br />
zwingend notwendig“,<br />
klärt Jörg Hieber auf. Auch der<br />
Oberarzt trage seinen Kittel<br />
oder ein Kapitän seine Uniform,<br />
wenn er in die Disco<br />
geht: „Warum soll ich mich<br />
also <strong>im</strong> weißen Kittel schämen?“<br />
Eine echte Erfolgsstory hat<br />
Jörg Hieber mit seinen Frische-<br />
Centern am Hochrhein geschrieben.<br />
Der 66-Jährige beschäftigt<br />
rund 500 Mitarbeiter und<br />
trägt <strong>im</strong> Geschäft stets seinen weißen<br />
Kittel. Bild: Lustig<br />
gestellten kleinen Team und dem Radolfzeller<br />
Gemeinderat in vier Entwicklungsfelder<br />
auf: Gewerbe, Handel,<br />
Gesundheit und Freizeit, Event.<br />
Auch aus finanziellen Erwägungen<br />
begannen Kannenberg und seine Mitstreiter<br />
damit, Gewerbe anzusiedeln.<br />
„Wir haben zunächst das Gelände<br />
strukturiert unter Fixierung auf die<br />
hier verbliebenen Teile der Firma<br />
Schiesser“, erläutert Kannenberg die<br />
Vorgehensweise. Nicht ganz einfach<br />
war es, Mieter für ein Haus zu finden,<br />
das mit einer Gesamtfläche von 65.000<br />
Quadratmetern größer ist als die Messe<br />
in Friedrichshafen. Inzwischen teilen<br />
sich das amerikanische Unternehmen<br />
Dentsply und ein Logistikcenter<br />
der Spedition Dachser das Gebäude.<br />
Bis zum Jahresende wird auch die Sanierung<br />
der restlichen Schiesser-Gebäude<br />
und damit das Kapitel Gewerbe<br />
abgeschlossen sein. Es<br />
sei eben nicht möglich<br />
„Wir haben hier<br />
keinen einzigen<br />
Cent Steuergelder<br />
ausgegeben.“<br />
gewesen, zuerst das gesamte<br />
Projekt fertig zu<br />
planen und dann ohne<br />
Zeitdruck an die Realisierung<br />
zu gehen. „Planung<br />
und Umsetzung<br />
müssen gleichzeitig<br />
laufen“, sagt Kannenberg.„Scheibchenweise“,<br />
wie man es sich anfangs vorgestellt<br />
habe, gehe hier nichts. „Vieles<br />
musste parallel umgesetzt werden,<br />
obwohl ich es eigentlich hintereinander<br />
geplant hatte.“<br />
Mittlerweile ist auch die Entwicklung<br />
des Handels auf dem ehemaligen<br />
Schiesser-Areal so gut wie abgeschlossen.<br />
Der Jahrhundertbau als wichtiges,<br />
von der Hesta und Kannenberg<br />
gewolltes Bindeglied zwischen der Radolfzeller<br />
Altstadt und dem Herstellerverkaufszentrum<br />
<strong>im</strong> Herzen des ehemaligen<br />
Fabrikgeländes hat auch<br />
Zweifler davon überzeugt, dass hier<br />
nicht jemand sein eigenes Süppchen<br />
kochen will auf Kosten der Altstadt-<br />
Einzelhändler. Die auch von den<br />
Nachbarstädten lange mit Misstrauen<br />
ARNOLD KANNENBERG,<br />
HESTA-GESCHÄFTSFÜHRER<br />
beäugte Idee zum Herstellerverkaufszentrum<br />
kam, wie der Hesta-Chef erklärt,<br />
durch die Notwendigkeit eines<br />
neuen Domizils für den Schiesser-<br />
Werksverkauf zustande. „Wir haben<br />
uns lange mit der Idee beschäftigt und<br />
herausgefunden, dass in Deutschland<br />
ein Markt für solche Artikel da ist – von<br />
Hersteller- wie von Käuferseite“, sagt<br />
Arnold Kannenberg und ist überzeugt,<br />
dass das HVZ ein Baustein ist, um wieder<br />
Kaufkraft nach Radolfzell zu ziehen.<br />
Zwei der vom Hesta-Team anvisierten<br />
Entwicklungsfelder sind also <strong>im</strong><br />
Wesentlichen abgeschlossen. Neben<br />
den genannten großen Unternehmungen<br />
gibt es noch eine ganze Reihe<br />
kleinerer: Eine von der Schiesser AG<br />
und Hesta renovierte Kinderkrippe<br />
zum Beispiel, in der die Schiesser-Mitarbeiter<br />
ihren Nachwuchs unterbringen<br />
können. Oder die<br />
Vermietung von Künst-<br />
lerateliers in früheren<br />
Schiesser-Räumen. Besondersbemerkenswert:<br />
Die Wiederbelebung<br />
des Areals<br />
stemmte Kannenberg<br />
ohne einen Cent öffentlicher<br />
Zuschüsse.<br />
„Im gesamten Projekt<br />
stecken keinerlei Steuermittel“, betont<br />
der Hesta-Geschäftsführer.<br />
Über sich selbst spricht Arnold Kannenberg<br />
nicht gerne. Immerhin räumt<br />
er ein, dass er ein „Teamspieler“ sei, einer,<br />
der <strong>im</strong>mer bestrebt ist, die Projekte<br />
vorab mit allen Beteiligten zu besprechen.<br />
Und der auch bei Widerständen<br />
nicht aufgibt. Dass „das Projekt“<br />
seinen ganzen Arbeitseinsatz fordert,<br />
liegt auf der Hand: Freizeit ist<br />
nicht. Die letzten Jahre nicht und die<br />
nächsten wohl auch nicht. Eine Stadt<br />
zu verändern kostet Zeit und Kraft. Als<br />
nächstes stehen die Themen Gesundheit<br />
und Freizeit an, von Kannenberg<br />
längst in verschiedenen Richtungen<br />
bewegt. Er wird dafür sorgen, dass es<br />
spannend bleibt in Radolfzell.
Menschen<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 21<br />
Rainer Breidenbach<br />
neuer Vertriebsleiter<br />
bei MTU<br />
Rainer Breidenbach<br />
Friedrichshafen (sk) Rainer Breidenbach<br />
ist neuer Geschäftsführer Vertrieb<br />
der MTU Friedrichshafen GmbH.<br />
Der 50-Jährige hatte diese Position<br />
schon seit dem 1. Mai 2005 kommissarisch<br />
bekleidet. Der Betriebswirt aus<br />
Bergisch-Gladbach startete nach einer<br />
Ausbildung zum Industriekaufmann<br />
seine Laufbahn be<strong>im</strong> Dieselmotorenhersteller<br />
Deutz. Von 1976 bis 2001 war<br />
Breidenbach hier in diversen weltweiten<br />
Führungspositionen <strong>im</strong> Vertrieb<br />
tätig, ab 1993 zum Beispiel als Leiter<br />
des Vertriebs Industriemotoren. 1997<br />
wurde er Vertriebsleiter und Generalbevollmächtigter<br />
der Deutz AG und<br />
rückte <strong>im</strong> Jahr 1998 in den Vorstand<br />
auf, wo er als Mitglied bis Ende 2000<br />
und danach als Berater bis Oktober<br />
2001 tätig war. Darauf koordinierte<br />
Breidenbach die Neuausrichtung der<br />
Eder Holding AG, bevor er <strong>im</strong> Sommer<br />
2002 zum Geschäftsführer der Polaris<br />
GmbH bestellt wurde. Parallel dazu<br />
war er als Berater und Aufsichtsrat für<br />
verschiedene europäische und außereuropäische<br />
Industrieunternehmen<br />
und Handelsorganisationen tätig, bevor<br />
er zum Mai 2005 die Leitung des<br />
Vertriebs der MTU Friedrichshafen<br />
GmbH übernahm.<br />
ANZEIGE<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
Die 1. Wahl<br />
am Arbeitsmarkt.<br />
Vom Öko-Freak<br />
zum Weinhändler<br />
◆ Wie Peter Riegel Deutschlands größter Biowein-Importeur wurde<br />
Von Claudia Antes-Barisch<br />
Als Peter Riegel 1979 neben seinem<br />
Studium der Germanistik und der<br />
Politik in Konstanz gemeinsam mit<br />
fünf Gleichgesinnten den Niederburgladen<br />
eröffnete, hätte keiner in seiner<br />
Umgebung gedacht, dass aus dem<br />
Ökofreak einmal Deutschlands größter<br />
Importeur von Bioweinen werden<br />
würde. Er selbst schon gar nicht. Lehrer<br />
wollte er werden. Doch der kleine<br />
Laden in der Niederburg führte ihn in<br />
eine andere Richtung.<br />
Dort gab es alles, was in der damaligen<br />
Ökoszene angesagt war: eine Töpferei,<br />
Tee und natürlich Wolle.<br />
Bei einem alternativen Landwirtschaftsfest<br />
<strong>im</strong> Allgäu machte Riegel in<br />
dieser Zeit die Bekanntschaft von Leuten,<br />
die mit Wein handelten. Über sie<br />
kam er in Kontakt mit dem „Verein für<br />
deutsch-okzitanische Freundschaft“.<br />
Gegründet von deutschen Touristen,<br />
die mit der linken Szene in Frankreich<br />
sympathisierten und militanten französischen<br />
Winzern, unterstützte dieser<br />
Verein die südfranzösischen Winzer<br />
in ihrem Kampf um die Befreiung<br />
aus der Rolle der Billigfass-Weinlieferanten<br />
und für mehr regionale Identität<br />
und Autonomie. Das war die Zeit,<br />
als die Weinbauern <strong>im</strong> Languedoc in<br />
aufsehenerregenden Aktionen ihre<br />
Weine auf die Straßen kippten, weil<br />
sie, so Riegel, „unwürdige Preise“ für<br />
ihre Produkte bekamen. Peter Riegel<br />
hängte das Studium an den Nagel.<br />
Der „Verein für deutsch-okzitanische<br />
Freundschaft“ legte in Deutschland<br />
ein Netz von 220 Wein-Verkaufsstellen<br />
an, meist in alternativen oder<br />
Bioläden. Der Niederburgladen war<br />
Ihr Personaldienstleistungsunternehmen für gewerbliche,<br />
kaufmännische und technische Hilfs- und Fachkräfte<br />
in Industrie, Handwerk und Dienstleistung.<br />
Nutzen Sie unsere Kompetenz in den Bereichen:<br />
Arbeitnehmerüberlassung Outplacement<br />
Arbeitsvermittlung Personalberatung<br />
88045 Friedrichshafen, Friedrichstraße 24<br />
fon (0 75 41) 70 73-0, fax (0 75 41) 70 73-90<br />
info@sc-zeitarbeit.de www.sc-zeitarbeit.de<br />
Darauf sollten Sie setzen:<br />
Personaldienstleistung mit Erfolg<br />
CMC Personal stellt seit 10 Jahren fl exibles „Personal auf Zeit“,<br />
für Industrie und Handwerk, <strong>im</strong> Bodenseeraum zur Verfügung.<br />
Qualitätssicherung<br />
Unerwarteter Arbeitsanfall – mit<br />
CMC Personal ein Klacks.<br />
Mit uns reagieren Sie schnell<br />
und zielgerichtet. Und wahren<br />
so die Qualität für Ihre Kunden.<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Mit der ot<strong>im</strong>alen Personalmenge<br />
perfekt ausgeführte Aufträge<br />
sichern die Zufriedenheit Ihrer<br />
Kunden.<br />
Angelika Palermita<br />
Geschäftsführerin<br />
Egal ob Zusatzauftrag oder<br />
Sonderaufgabe – mit CMC<br />
sind Sie für jeden Kundenwunsch<br />
bestens gewappnet.<br />
Energiegewinn<br />
Statt aufwändige Personalsuche<br />
haben Sie Zeit für<br />
Personalmanagement & Co.<br />
<strong>im</strong> eigenen Unternehmen.<br />
Ein Gewinn für alle.<br />
eine von ihnen. „Wir haben unseren<br />
Wein bei einem zentralen Verteiler in<br />
Stuttgart abgeholt. Als Beigabe gab es<br />
politische Info-Blättchen,“ erzählt der<br />
51-Jährige. Die zunächst ausschließlich<br />
politisch motivierten Winzer <strong>im</strong><br />
Languedoc ließen sich nach und nach<br />
von den Vertretern der deutschen<br />
Öko-Bewegung von den Vorteilen des<br />
biologischen Weinbaus überzeugen:<br />
Die vormals um Stand und Ehre gekämpft<br />
hatten, fanden hier eine neue<br />
Herausforderung.<br />
Der aus diesen Ursprüngen<br />
entstandene<br />
Weinhandel war nach<br />
heutigen Maßstäben so<br />
etwas wie ein „Fair-Trade-Projekt“.<br />
Mit der Zeit<br />
wurde die Öko-Szene organisierter,<br />
professioneller. Inzwischen<br />
sind von all den Wein-Sammelbestellern<br />
bundesweit nur noch drei<br />
Großhändler übrig geblieben, einer<br />
davon ist Peter Riegel.<br />
Doch vor dem Erfolg lagen aufregende<br />
Jahre: Zunächst stand die Eröffnung<br />
eines Weingroßhandels <strong>im</strong> neuen<br />
Wohnort Espasingen bei Stockach<br />
an, auf einem ehemaligen Bauernhof.<br />
Peter Riegel erinnert sich: „Wenn damals<br />
die Vierzigtonner mit Wein auf<br />
den Hof kamen, wurden alle Freunde<br />
gebeten, be<strong>im</strong> Abladen zu helfen und<br />
die Weine in die Scheune zu bringen.“<br />
In den ersten Jahren musste Riegel<br />
dazuverdienen, um die Familie zu ernähren;<br />
er reparierte Fenster. „Irgendwann<br />
habe ich dann beschlossen, einen<br />
Beruf aus dem Weinhandel zu machen.<br />
Von da an wuchs er ziemlich<br />
schnell.“ Das war Anfang der neunziger<br />
Jahre. Er besuchte Winzer in Ita-<br />
lien, Österreich, Spanien, deren<br />
Adressen er über die Bioverbände<br />
erfahren hatte.<br />
Bald fing Riegel an, Weine<br />
selbst abzufüllen. Will heißen,<br />
er kaufte sie in Fässern<br />
ein und ließ sie bei Wein-<br />
Mayer in Radolfzell auf<br />
Pfandflaschen füllen. Auch<br />
dabei war zunächst die<br />
Mithilfe von Familie und<br />
Freunden gefragt. Die<br />
„Biowein muss<br />
Qualitätswein sein und<br />
nicht nur deshalb gekauft<br />
werden, weil er bio ist.“<br />
Firma wuchs und das typische Öko-<br />
Image schmolz. Das fing an mit „richtigem“<br />
Briefpapier, „richtigem“ Firmenlogo,<br />
dem „richtigen“ Auftritt<br />
nach außen eben. Abnehmer von Riegel-Weinen<br />
waren zwar <strong>im</strong>mer noch<br />
Bioläden und Szene-Kneipen, aber eine<br />
Trendwende kündigte sich an: Die<br />
Hedonisten waren auf dem Vormarsch.<br />
Die Auswahl an guten Bioweinen<br />
wurde größer, die Nachfrage<br />
ebenso und Peter Riegels Anspruch<br />
wurde höher.<br />
Er arbeitete, zunächst in Frankreich,<br />
dann auch in anderen europäischen<br />
Ländern, mit Weinexperten zusammen,<br />
um vor Ort – <strong>im</strong> Weinberg, <strong>im</strong><br />
Keller – Qualität zu sichern und um<br />
zusammen mit den Weinbauern ihr<br />
Produkt zu opt<strong>im</strong>ieren. „Ich hatte den<br />
Anspruch, dass Biowein guter Wein<br />
sein muss“, sagt Peter Riegel. „Er sollte<br />
sich mit konventionell angebauten<br />
Peter Riegel vertreibt tausend Weine aus ökologischem Anbau. Bild: Antes-Barisch<br />
Weinen messen können.“ Er organisierte<br />
Winzerreisen, eine Art Austausch<br />
zwischen italienischen und<br />
französischen Weinbauern.<br />
Als das Espasinger Weinlager aus allen<br />
Nähten zu platzen drohte und<br />
auch die kurzfristig angemietete Obsthalle<br />
nicht mehr ausreichte, zog Peter<br />
Riegel mit seiner inzwischen um einige<br />
Mitarbeiter angewachsenen Firma<br />
um nach Orsingen-Nenzingen. Das<br />
Gewerbegebiet in dem kleinen Ort<br />
hinter Stockach hatte ihn überzeugt:<br />
Der neue Firmensitz liegt idyllisch <strong>im</strong><br />
Grünen mit Blick auf das Krebsbachtal.<br />
Er ist durchweg in Ökobauweise<br />
erstellt, mit Dachbegrünung, Regenwassernutzung,<br />
Biotop. Das Gebäude<br />
sollte, so Riegel, zur Philosophie des<br />
Betriebs passen.<br />
Heute hat die Firma Peter Riegel<br />
Wein<strong>im</strong>port 30 Mitarbeiter. Sie vertreibt<br />
an die 1000 Weine aus ökologi-<br />
Ihre Geschäftspartner für Zeitarbeit<br />
Sie wollen<br />
flexible<br />
Personalkonzepte<br />
Sie brauchen<br />
den richtigen<br />
Partner<br />
good<br />
to know<br />
you<br />
Suchen Sie einen<br />
kompetenten Partner<br />
für flexible Personalkonzepte?<br />
Das<br />
Randstad-Team berät<br />
Sie gerne.<br />
Telefon<br />
07721-98760<br />
78050 Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Rietstraße 20 - 22<br />
www.randstad.de<br />
R flexible work solutions<br />
HABEN SIE FRAGEN?<br />
WIR BERATEN SIE GERNE!<br />
Günter Halle<br />
Kontakt Werbung<br />
Tel. 0 75 31/9 99-15 58<br />
guenter.halle@profit-wirtschaft.de<br />
PRO:FIT • SÜDKURIER Medienhaus • Max-Stromeyer-Str. 178 • 78467 Konstanz<br />
� www.profit-wirtschaft.de<br />
schem Anbau, aus Europa und Übersee.<br />
Riegel ist heute der größte deutsche<br />
Biowein-Importeur. 2004 wurde<br />
er von der Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“<br />
zum „Wein-Großhändler des<br />
Jahres“ ernannt. Peter Riegel hat erreicht,<br />
was er wollte: Den Biowein salonfähig<br />
machen. „Biowein muss Qualitätswein<br />
sein und nicht nur deshalb<br />
gekauft werden, ‚weil’s bio ist’,“ ist<br />
sein Credo.<br />
Peter Riegel hat Wein schon in seinem<br />
Elternhaus kennen und schätzen<br />
gelernt. Biertrinker, sagt er, sei er noch<br />
nie gewesen. Die für sein Metier erforderlichen<br />
Kenntnisse hat er sich –<br />
ebenso wie die dazu gehörenden<br />
Sprachen – selbst beigebracht.<br />
Riegel kennt seine Weine alle, hat sie<br />
probiert und in seinem Katalog beschrieben.<br />
„Wein verstehen lernen,<br />
das ist so, wie eine Fremdsprache zu<br />
lernen.“<br />
Zeitarbeit und<br />
Personalvermittlung<br />
Ingo Bühler e.K.<br />
Kapuzinerstr. 1-3<br />
79618 Rheinfelden<br />
Tel. 076 23 .74 83 97<br />
Fax 076 23 .74 84 61<br />
info@buehler-personal.de<br />
Thomas Sausen<br />
Kontakt Werbung<br />
Tel. 0771/8506-5523<br />
thomas.sausen@profit-wirtschaft.de
Technik<br />
Seite 22 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Neues<br />
REF<br />
Nullpunkthalter<br />
Einen neuen Nullpunkthalter<br />
präsentierte die Firma REF aus<br />
Deisslingen-Lauffen. Der Nullpunkthalter<br />
kostet zwischen 150<br />
und 500 Euro und wird hauptsächlich<br />
für Senkerodierung bei<br />
Kupfer- und Graphitelektroden<br />
verwendet. „Er ist auf drei Systeme<br />
adaptierbar und besteht aus<br />
gehärtetem Aluminium, hat aber<br />
die gleiche Genauigkeit wie Nullpunkthalter<br />
aus Stahl“, sagt Andreas<br />
Hoffmann (Bild) vom<br />
Marketing-Vertrieb des Unternehmens.<br />
(sk)<br />
TRUMPF<br />
Power-Weld multiflex<br />
Das gab es in dieser Größe noch<br />
nie, ein Laser, der nicht nur kleine<br />
Werkzeuge reparieren kann:<br />
„Bislang wurden Laser zur Werkzeugreparatur<br />
nur an Handarbeitsplätzen<br />
verwendet“, sagt<br />
Uwe Bonk (Bild) aus dem Vertrieb<br />
der Schramberger Trumpf Laser.<br />
Das neuartige, auf der Fakuma<br />
vorgestellte Gerät Power-Weld<br />
multiflex kann nun neben winzigen<br />
Werkstücken auch tonnenschwere<br />
Werkzeuge reparieren.<br />
Der Vorteil des neuen Lasers ist<br />
laut Bonk die „geringe Wärmeeinbringung,<br />
mit der er auch feine<br />
Nähte schweißen kann“. Etwa<br />
50 000 Euro kostet das Gerät-<br />
Hinzu kommt der Preis für den<br />
Laser. (sk)<br />
TESTO<br />
Druckluftzähler 6440<br />
Der Testo 6440 sieht aus wie ein<br />
überd<strong>im</strong>ensionaler Alkoholtester,<br />
in der Praxis misst der Druckluftzähler,<br />
wie viel Druckluft einer<br />
Industrieanlage zugeführt wird.<br />
Der Verbrauch kann so best<strong>im</strong>mt<br />
und Kompressoren gleichmäßig<br />
ausgelastet werden. „So kann<br />
man für einen gleichmäßigen<br />
Verbrauch beispielsweise Pausenzeiten<br />
versetzen“, sagt Daniel<br />
Schleer (Bild), Außendienst-<br />
Mitarbeiter Region Baden der<br />
Firma Testo aus Lenzkirch. (fei)<br />
Kunststoffmesse mit Rekorden<br />
◆ <strong>Mehr</strong> als 40 000 Fachbesucher bei Fakuma in Friedrichshafen<br />
Friedrichshafen (sk) Positiver kann<br />
die Bilanz einer Fachmesse kaum ausfallen:<br />
Rekordzahlen bei den Ausstellern<br />
wie Besuchern. Die 17. Fakuma,<br />
Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung,<br />
bleibt selbst in konjunkturell<br />
nicht einfachen Zeiten auf<br />
Wachstumskurs. An fünf Messetagen<br />
kamen 40 058 Besucher, mehr als vor<br />
zwei Jahren.<br />
Mit der Steigerung von rund zehn<br />
Prozent bei den Besucherzahlen erfuhr<br />
die gestern zu Ende gegangene<br />
Fakuma so viel Nachfrage seitens des<br />
Fachpublikums wie nie zuvor. Dazu<br />
der Veranstalter, Paul E. Schall: „Das<br />
zeigt, wie sehr die Fakuma von der<br />
Kunststoffbranche angenommen<br />
wird. Damit ist sie dieses Jahr eindeutig<br />
das wichtigste Ereignis der Kunststoffbranche<br />
Europas. Zugleich konnten<br />
unsere Erwartungen deutlich<br />
übertroffen werden.“ Dazu beigetragen<br />
hat sicherlich die klare Ausrichtung<br />
der Fachmesse auf die Kunststoffverarbeitung<br />
und die Bereiche<br />
Spritzgießen und Extrudieren.<br />
Erfolgsgarant Praxisnähe<br />
Wichtiger noch als die nackten Zahlen<br />
ist jedoch die Kompetenz der Fachbesucher.<br />
Und die kann sich sehen lassen:<br />
So sind vor allem Entscheider aus<br />
der Produktion und der technischen<br />
Geschäftsleitung auf der Fakuma anzutreffen,<br />
aber auch Produktentwickler,<br />
Qualitätsspezialisten und natürlich<br />
Maschinenbediener und Einsteller,<br />
um einige Beispiele zu nennen.<br />
Das zeigt auch die vieler Orten gelobte<br />
Praxisnähe der Fakuma, einem weiteren<br />
Erfolgsgaranten.<br />
Im Vorfeld der diesjährigen Fakuma<br />
war die gesamte Kunststoffbranche<br />
gespannt auf den Verlauf der nunmehr<br />
zum 17. Mal stattfindenden Veranstaltung,<br />
zumal in diesem Jahr erstmals in<br />
insgesamt elf Messehallen ausgestellt<br />
wurde und die Extrusionstechnik eine<br />
eigene Halle bekam. Dementsprechend<br />
rekordverdächtig war auch die<br />
Ausstellerzahl mit <strong>im</strong>merhin 1504.<br />
Nicht unwesentlich dazu beigetragen<br />
haben die ausländischen Aussteller.<br />
Dieses Jahr waren 454 ausländische<br />
Unternehmen aus 38 Ländern in<br />
Friedrichshafen vertreten – ebenfalls<br />
ein neuer Rekord. Immerhin 16,3 Prozent<br />
der über 40 000 Fachbesucher kamen<br />
aus dem Ausland.<br />
Seit ihren Anfängen <strong>im</strong> Jahr 1981<br />
Ein Barmann<br />
aus Metall<br />
Positive Bilanz der Kunststoffmesse: Veranstalter und Aussteller waren zufrieden mit der 17. Fakuma. Bild: Messe<br />
konnte sich die Fakuma bei den Ausstellerzahlen<br />
eines stetigen Zuwachses<br />
erfreuen. Sie findet <strong>im</strong>mer in den<br />
K-freien Jahren statt, wobei die Düsseldorfer<br />
K-Messe in einem dreijährigen<br />
Turnus erfolgt. Einen dauerhaften<br />
Zuwachs konnte die Fakuma auch auf<br />
der Besucherseite vermelden. Die<br />
nächste Fakuma findet vom 17. bis<br />
zum 21. Oktober 2006 statt.<br />
Die Gründe für den Erfolg der Fakuma<br />
sind zahlreich: So bietet die Fachmesse<br />
schon von jeher ein sehr hohes<br />
◆ KTW präsentiert einen Roboter, der Bier einschenkt<br />
von ingo feiertag<br />
Der Barmann ohne Gesicht lockt<br />
die Zuschauer magisch an. Zwei<br />
metallene Arme verrichten hinter einer<br />
Plexiglasscheibe monoton ihre Arbeit<br />
und ziehen die Blicke des Publikums<br />
auf sich. Die rechte Hand n<strong>im</strong>mt<br />
eine Flasche Weizenbier aus dem Regal,<br />
mit der Linken greift der Roboter<br />
nach einem Glas. Lachend kommen<br />
junge Männer angelaufen mit leuchtenden<br />
Augen. Sie beobachten, wie<br />
der Roboter das Glas abstellt und die<br />
Flasche öffnet. Es ist gut, dass die<br />
Scheibe die durstigen Messebesucher<br />
vom kühlen Gerstensaft trennt. So<br />
kann der Roboter das Glas gefahrlos<br />
ausspülen und das Bier eingießen. Er<br />
ist perfekt geschult auf diese Arbeit,<br />
die Arme aus Metall kennen jeden<br />
Handgriff. Sie schütteln die Hefe in der<br />
Flasche und setzen dem Bier routiniert<br />
die fehlende Schaum-Krone auf.<br />
Pling. Das Getränk ist servierfertig,<br />
der Roboter läutet die Barglocke. Sorgfältig<br />
wischt er die Theke. Die staunenden<br />
Männer biegen sich vor Lachen.<br />
Sie sind begeistert – ein Automat,<br />
der Bier einschenkt. Eigentlich<br />
hat ein solcher Roboter auf einer<br />
Kunststoffmesse wenig verloren. Die<br />
Firma KTW aus Friedrichshafen sieht<br />
den geschickten Barhelfer bei ihrem<br />
He<strong>im</strong>spiel denn auch eher als Gag.<br />
„Wir richten uns an das Fachpublikum“,<br />
sagt KTW-Geschäftsführer<br />
Klaus Gebert. Mit dem zwölfachsigen<br />
Bier-Einschenker wolle er zeigen,<br />
„dass auch schwierige händische Vorgänge<br />
von einem Roboter verrichtet<br />
werden können“.<br />
Klaus Gebert und der Roboter, der Bier einschenkt. Bild: Feiertag<br />
Niveau, geballte Fachkompetenz, der<br />
Fachwelt sehr gute Kontakte und Informationen<br />
– und das alles gepaart<br />
mit Praxisnähe. Dies war auch bei einem<br />
Rundgang durch die Hallen deutlich<br />
zu spüren. Besonders großen Wert<br />
wurde auf individuelle Beratung gelegt.<br />
Friedrichshafen, mit seiner Lage<br />
<strong>im</strong> Dreiländereck bietet der Fakuma<br />
zudem einen idealen Standort und<br />
lockt nicht nur Besucher aus ganz Europa,<br />
sondern auch zunehmend aus<br />
dem asiatischen Raum.<br />
17. Fakuma, Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
Insgesamt präsentierten bei der 17.<br />
Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
(Fakuma) in Friedrichshafen 1504<br />
Unternehmen (2003: 1395) aus 39<br />
Ländern (2003: 23) auf 67 000<br />
Quadratmeter Ausstellungsfläche ihre<br />
Produkte aus den Bereichen Spritzgießen,<br />
Extrusion, Peripherie, Roh- und<br />
Hilfsstoffe, Werkzeugbau, Software<br />
Ökonomisch<br />
und ökologisch<br />
◆ Das neue Regranulier System von HW-Tech Works<br />
von ingo feiertag<br />
Gottmadingen – Oft ist bei üblichen<br />
Kunststoff-Schneidmühlen das Mahlgut<br />
unregelmäßig, die Kosten sind<br />
hoch und das Polymer, da nicht sortenrein,<br />
minderwertig, heißt es nach<br />
Meinung der Firma HW-Tech Works<br />
aus Gottmadingen. Deren neues Thermisches<br />
Regranulier System TRS 7000<br />
aber bereite Angüsse und Ausschussteile<br />
sortenrein wieder auf. Das System<br />
arbeite leise und produziere ein<br />
Granulat, das in seiner Form einem<br />
Originalgranulat entspreche.<br />
„Der Recyclinggedanke gewinnt zunehmend<br />
an Bedeutung. Die opt<strong>im</strong>ale<br />
Nutzung der Kunststoffressourcen ist<br />
sowohl ökonomisch als auch ökologisch<br />
das Gebot der Zukunft“, sagt Angelika<br />
Wobbe, Geschäftsführerin der<br />
Firma HW-Tech Works aus Gottmadingen.<br />
Also entwickelte das Unternehmen<br />
ein Thermisches Regranulier<br />
System TRS 7000, das diese Eigenschaften<br />
vereint. „Das TRS öffnet neue<br />
Einsatzfelder, in denen regranuliertes<br />
Material eingesetzt werden kann. So<br />
bieten sich neue Chancen, kostengünstiger<br />
zu produzieren“, fährt Angelika<br />
Wobbe fort.<br />
Das TRS 7000 wird auf der Fakuma<br />
von zahlreichen neugierigen Besuchern<br />
wahrgenommen. Schließlich<br />
sind viele Unternehmer selbst betroffen,<br />
wenn es um das Thema Ausschuss<br />
geht. „Bei vielen Spritzgießautomaten<br />
ist der Materialkostenanteil sehr<br />
groß“, sagt die Geschäftsführerin, deren<br />
Mann Hans Wobbe das System<br />
TRS 7000 erfunden hat.<br />
Die einzelnen Arbeitsabläufe: Der<br />
Ausschuss wird in einem Extruder zerkleinert<br />
und schonend aufgeschmolzen.<br />
Anschließend wird das flüssige<br />
Material in einen Heißkanalbogen<br />
Angelika Wobbe vor dem neuartigen<br />
TRS 7000. Bild: Feiertag<br />
umgelenkt und <strong>im</strong> Wasserbad abgekühlt.<br />
Der Materialstrang wird dann<br />
von einem speziell konstruierten Luftduschensystem<br />
getrocknet und in einem<br />
Granulator so zerkleinert, "dass<br />
das Granulat anschließend hochwertig<br />
wieder verwendet werden kann“,<br />
wie Angelika Wobbe erklärt.<br />
„Je höherwertig das Grundmaterial,<br />
desto eher lohnt sich das Gerät“, sagt<br />
sie. Das haben bereits zahlreiche Unternehmen<br />
erkannt. „Die Nachfrage<br />
ist sehr, sehr hoch“, so Angelika Wobbe.<br />
Stabilo verwende es für seine Textmarker,<br />
und auch Playmobil gehöre zu<br />
den Kunden der Gottmadinger HW-<br />
Tech.<br />
Das TRS 7000 ist nicht ganz billig.<br />
„25 000 Euro kostet die Grundversion“,<br />
sagt Angelika Wobbe – darin enthalten<br />
sind Extruder, Kühlstrecke und<br />
Stranggranuliereinheit. „Eine Schneidemühle<br />
ist etwa 10 000 Euro günstiger“,<br />
gibt sie zu, „doch das TRS 7000<br />
amortisiert sich wegen des wieder verwertbaren<br />
Materials bereits nach etwa<br />
einem halben Jahr.“<br />
und dergleichen mehr. Darunter<br />
fanden sich zahlreiche Innovationen<br />
und nicht wenige Premieren. Auch die<br />
Zahl der Besucher stieg: 40 058<br />
Fachbesucher informierten sich über<br />
die Neuheiten und Technologien aus<br />
der Kunststoffbranche. Bei der Fakuma<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003 waren es mit 36 152<br />
noch rund 4000 Besucher weniger.<br />
Solide Grundlage<br />
bei Bau und Planung:<br />
B2 Wincarat<br />
Donaueschingen (fei) Die Firma Bäurer<br />
aus Donaueschingen hat eine Software<br />
entwickelt, die in den Bereichen<br />
Spritzguss, Zerspannungstechnik und<br />
Druckguss alle wichtigen Prozesse der<br />
Werkzeug- und Prozessfertiger steuert.<br />
B2 Wincarat 2005 heißt das Programm,<br />
„das BWL-Abläufe von A bis Z<br />
abwickeln kann“, sagt Bäurer-Geschäftsführer<br />
Stefan Schulik. Das offene<br />
System biete „das ganze Spektrum<br />
des Datenmanagements <strong>im</strong> Unternehmen.<br />
Von der Materialwirtschaft<br />
bis zur Produktion, vom Werkzeugbau<br />
bis zum Spritzguss.“ Der Fokus bei B2<br />
Wincarat liege auf einer starken Kundenorientierung.<br />
„Wir haben eine Lösung<br />
entwickelt, dank derer der Bau<br />
oder die Planung kein Fass ohne Boden<br />
sind, sondern eine solide Grundlage<br />
haben“, sagt Geschäftsführer<br />
Schulik über das Werkzeugbau-Modul<br />
für die Kunststoffbranche.<br />
„Um Kundenaufträge schneller zu<br />
bearbeiten, die Durchlaufzeiten zu<br />
verkürzen und die Kosten zu senken,<br />
suchte das Unternehmen eine neuere,<br />
effizientere Software“, heißt es laut<br />
Bäurer. Die Lösung, B2 Wincarat, wurde<br />
mit externer Unterstützung einem<br />
Redesign unterworfen und unter den<br />
heutigen technologischen Gesichtspunkten<br />
opt<strong>im</strong>iert. Neue Features,<br />
neue Toolbars komplettieren nun die<br />
Funktionalität des Programms.<br />
Die Präsentation von B2 Wincarat<br />
auf der Fakuma. Bild: Feiertag
Technik<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 23<br />
Mit Gefühl und Intelligenz<br />
◆ Schneller zerspanen dank neuer Software des jungen Unternehmens Comara aus St. Georgen<br />
Von Volker Krause-King<br />
St. Georgen – Ein Jahrzehnt trieb das<br />
Problem die Werkzeugmaschinenbranche<br />
um: Wie lässt sich be<strong>im</strong> Bohren,<br />
Drehen und Fräsen der Prozess<br />
beschleunigen, die Qualität verbessern<br />
und der Vorschub zur Zerspanung<br />
ohne das erfahrene Händchen<br />
eines Fachmanns richtig steuern,<br />
nicht zu schnell, aber auch nicht zu<br />
langsam? Mit einer Antwort auf diese<br />
Fragen wurde die Comara KG <strong>im</strong> April<br />
2004 <strong>im</strong> Technologiezentrum in St.<br />
Georgen gegründet. „Wir hatten<br />
nichts außer der Idee“, erinnert sich<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Reiner Franke (38) an den Start vor<br />
eineinhalb Jahren, als er zusammen<br />
mit Andreas Blümel (46) die Firma<br />
gründete. Zum Anfangsteam gehörten<br />
auch Markus Gruber und Guido Brunner.<br />
Die vier kannten<br />
sich aus der Maschinenbaubranche.<br />
Zwei<br />
weitere feste und drei<br />
freie Mitarbeiter wurden<br />
engagiert, heute<br />
arbeiten acht feste und zwei freie Kollegen<br />
für Comara, nächstes Jahr soll<br />
die Belegschaft weiter wachsen.<br />
Die Idee, „von der wir nicht mal<br />
wussten, ob sie wirklich funktioniert“<br />
hat heute zwei Namen: iCut und sys-<br />
Cut heißen die beiden Computerprogramme,<br />
die CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />
„Gefühl und Intelligenz“<br />
verleihen.<br />
Comara<br />
Gegründet wurde die Firma Comara<br />
KG <strong>im</strong> April 2004 von Reiner Franke<br />
und Andreas Blümel.<br />
Derzeit gibt es acht feste und zwei<br />
freie Mitarbeiter.<br />
Die beiden Softwarepakete iCut<br />
und sysCut werden mittlerweile von<br />
namhaften CNC-Maschinenherstellern<br />
in der Optionsliste geführt,<br />
lassen sich aber auch direkt bestellen.<br />
Prinzipiell kann jede CNCgesteuerte<br />
Werkzeugmaschine<br />
damit auch nachgerüstet werden.<br />
www.comara.de<br />
r.franke@comara.de<br />
Geschäftsführer<br />
Andreas Blümel<br />
demonstriert die<br />
Anwendung der<br />
Comara-Software<br />
für CNC-gesteuerte<br />
Maschinen.<br />
Bild: Krause-King<br />
Anderthalb Jahre nach der<br />
Gründung schreibt Comara<br />
schon schwarze Zahlen.<br />
Und das funktioniert<br />
so: iCut misst die<br />
Stromschwankung<br />
am Werkzeugantrieb<br />
und zieht daraus<br />
Rückschlüsse, was an<br />
der Schnittfläche gerade<br />
passiert: Ist das<br />
Werkstück etwas dicker<br />
oder dünner als<br />
sonst, trägt der Fräser<br />
gerade viel oder wenig<br />
Material ab, könnte also einen<br />
schnelleren oder langsameren Vorschub<br />
vertragen, um Maschine und<br />
Werkzeug zu schonen, gleichzeitig<br />
aber das Max<strong>im</strong>um aus ihr herauszuholen?<br />
Diese Werte messen können<br />
auch andere Anbieter, das Comara-<br />
Produkt greift aber auch in die Maschinensteuerung<br />
ein. Egal ob die Maschine<br />
von Fanuc, Heidenhain oder<br />
Siemens gesteuert wird, die Software<br />
aus dem Schwarzwald lässt sich in die<br />
Steuerung der drei großen Anbieter<br />
auf dem Markt und bei Bedarf auch in<br />
weitere CNC-Steuerungen integrieren.<br />
Ein eigenes Bedienteil wird nicht<br />
notwendig. „Die einfache Integration<br />
unserer Software ist eine unserer Stärken“,<br />
sagt Unternehmer Reiner Franke.<br />
Das zweite Softwareprodukt ist sys-<br />
Cut. Es kann alle Prozessdaten be<strong>im</strong><br />
Zerspannen visualisieren, analysieren,<br />
opt<strong>im</strong>ieren und nicht zuletzt dokumentieren.<br />
Gerade die letzte Funktion<br />
ist beispielsweise bei Produkten<br />
für die Medizintechnik oder Luft- und<br />
Raumfahrt gefordert.<br />
Mittlerweile laufen die beiden Anwendungen<br />
von Comara in Deutschland,<br />
Indien, der Schweiz, Spanien<br />
und Ungarn. Abnehmer sind Maschinenbauer<br />
und Endkunden, unter ihnen<br />
einige namhafte Automobil- und<br />
Turbinenhersteller. Aber auch wenn<br />
die Teile groß und massiv sind, wird<br />
die Steuerung integriert, etwa für Bauund<br />
Landmaschinen, bei Gabelstaplern<br />
oder <strong>im</strong> Formen- sowie <strong>im</strong> Motorenbau,<br />
„prinzipiell lässt sich jede<br />
Noch mehr Gummiringe<br />
◆ Freudenberg baut in Oberwihl neue Produktionshalle für Dichtungsringe<br />
Von Peter Schütz<br />
Oberwihl – Ohne Dichtungsringe läuft<br />
heute nichts mehr. Die Automobilindustrie<br />
setzt ebenso auf die Gummiringe<br />
wie die Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a- oder<br />
Gebäudetechnik. Selbst in der Medizintechnik<br />
werden sie eingesetzt.<br />
„Kleinste Dichtungen für hohe Ansprüche“<br />
lautet das Credo der Firma<br />
Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik<br />
in Oberwihl. Das kleine<br />
Dorf befindet sich am westlichsten<br />
Zipfel der Gemeinde Görwihl <strong>im</strong> Hotzenwald,<br />
Südschwarzwald. Carl Freudenberg<br />
begann dort 1960 mit der<br />
Produktion von Dichtungsringen, <strong>im</strong><br />
Fachjargon auch O-Ringe genannt.<br />
Heute ist der Standort Oberwihl für<br />
die Firma Freudenberg (Hauptsitz in<br />
Weinhe<strong>im</strong>) das europäische Zentrum<br />
für die Marktentwicklung der O-Ringe.<br />
Dort befinden sich alle relevanten<br />
Funktionen vom Produktmarketing<br />
über die Entwicklung und Prozesstechnik<br />
bis hin zur ersten Serienpro-<br />
duktion. Zusätzlich werden alle Qualitätsaktivitäten<br />
und kaufmännischen<br />
Belange für O-Ringe in Oberwihl betrieben.<br />
Freudenberg Oberwihl beschäftigt<br />
rund 400 Mitarbeiter und ist<br />
somit der regional größte Arbeitgeber.<br />
Der jüngste Coup in einer langen<br />
Reihe von Entwicklungsschritten ist<br />
der Bau einer neuen Produktionshalle<br />
auf dem Werkgelände der Freudenberg<br />
in Oberwihl. Kosten: 1,5 Millionen<br />
Euro. Damit nicht genug, werden<br />
<strong>im</strong> Frühjahr die Büroräumlichkeiten<br />
Qualität <strong>im</strong> Visier: Der Geschäftsführer von Freudenberg in Oberwihl, Dieter Landgraf (links, mit Mitarbeitern).<br />
CNC-gesteuerte Werkzeugmaschine<br />
damit aus- und auch nachrüsten“, so<br />
Geschäftsführer Franke. Der Zerspanungsprozess<br />
lässt sich damit zwischen<br />
zwei und 25 Prozent beschleunigen,<br />
pro Werkzeug lässt sich die<br />
Hauptzeit um zehn bis 20 Prozent verringern.<br />
Und das OEM-Geschäft, also dass<br />
namhafte Maschinenbauer die Comara-Steuerung<br />
gleich in ihrer Optionsliste<br />
mit anbieten, läuft gerade erst<br />
richtig an. Weltweit gebe es vier Firmen,<br />
die sich mit einer derartigen<br />
Steuerung befassen, „aber in dieser<br />
Form ist unser Produkt weltweit einzigartig,<br />
was die Kombination von<br />
Überwachung, Regelung und Geschwindigkeit<br />
angeht.“<br />
Obwohl die ersten Schritte gerade<br />
aufgestockt und neue Serverräume installiert.<br />
Dieter Landgraf, seit zwei Jahren<br />
Geschäftsführer der Freudenberg<br />
Oberwihl, will mit den Investitionen<br />
die Produktionsqualität weiter steigern.<br />
„Wir wollen mehr als die Kundenanforderungen<br />
erfüllen“, erklärt<br />
er. In der neuen Halle sollen diese Ansprüche<br />
in die Tat umgesetzt werden.<br />
Als Grundlage dient dem Unternehmen<br />
die japanische Qualitätsphilosophie.<br />
Dazu gehört unter anderem klinische<br />
Sauberkeit, informiert der<br />
künftige Leiter der so genannten „Automotiveinheit“,<br />
Armin Wunderle.<br />
Wunderle war mit weiteren Mitarbei-<br />
„Wir wollen mehr leisten,<br />
als nur die Kundenanforderungen<br />
zu erfüllen.“<br />
DIETER LANDGRAF, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
DER FREUDENBERG OBERWIHL<br />
tern der Oberwihler Firma in Japan <strong>im</strong><br />
Training. Die dort gewonnenen Erkenntnisse<br />
werden in der neuen Halle<br />
zum Zuge kommen.<br />
Der Erweiterungsbau verfügt über<br />
eine separate Energieversorgung und<br />
lässt durch fünffachen Luftwechsel<br />
keinen Staub in die Produktionshalle.<br />
Dort gibt es einige Neuerungen: kleine<br />
Fertigungslosgrößen von 20 000 anstatt<br />
wie bisher von 100 000 Stück,<br />
kontinuierlicher Materialfluss und so<br />
genannte Kanbansysteme, in denen<br />
der Werker und die Maschinen den<br />
Takt vorgeben und nicht irgendwelche<br />
Computersysteme. Hinzu kommt bei<br />
Fehlern die sofortige Ursachenanalyse<br />
vor Ort. „So erkennen wir Mängel sehr<br />
schnell“, erklärt Landgraf. Im Februar<br />
sollen in der neuen Halle die ersten O-<br />
Ringe hergestellt werden. Die Vorbereitungen<br />
erfolgen derzeit in einem<br />
kleinen Testraum.<br />
mal eineinhalb Jahre her sind, sieht<br />
Franke die Firma der Gründungsphase<br />
entwachsen, es werden bereits<br />
schwarze Zahlen geschrieben. Derzeit<br />
liefen drei Patentanmeldungen, ein<br />
System wird weiter entwickelt, zwei<br />
andere Anwendungen werden völlig<br />
neue Produkte sein. Weil der Konkurrenzkampf<br />
in der Branche hart ist, will<br />
das Unternehmen hier erst Details<br />
nennen, wenn die Patente erteilt sind.<br />
Um das weitere Wachstum zu finanzieren<br />
und die Vertriebsaktivitäten international<br />
auszuweiten, überlegt sich<br />
die Firma derzeit, Genussscheine mit<br />
fünfjähriger Laufzeit auszugeben. Wer<br />
einen Schein zeichnet, bekommt jährlich<br />
einen festgelegten Zinssatz und<br />
nach der Laufzeit seine Einlage zurück.<br />
Feudenberg Oberwihl produziert<br />
zusammen mit den Zweigbetrieben<br />
in Estland, Italien und England rund<br />
vier Millionen Teile pro Tag. Das ergibt<br />
jährlich 1,4 Milliarden O-Ringe in<br />
den unterschiedlichsten Größen, die<br />
Freudenberg weltweit verkauft. Damit<br />
zählt der Betrieb zu den weltgrößten<br />
Herstellern dieser Art von Dichtungsringen.<br />
In Europa liegt der Marktanteil<br />
von O-Ringen aus Oberwihl bei 25<br />
Prozent. Trotz Konkurrenz aus den<br />
Niedriglohnländern kann der Betrieb<br />
Zuwachsraten von bis zu fünf Prozent<br />
pro Jahr verbuchen. In Zahlen: Der<br />
Umsatz lag <strong>im</strong> Jahr 2004 bei 56 Millionen<br />
Euro (2003: 54,5 Millionen Euro).<br />
Geschäftsführer Landgraf prognostiziert<br />
für 2005 einen voraussichtlichen<br />
Umsatz von 58,5 Millionen Euro. Für<br />
Landgraf sind O-Ringe „eines der vielfältigsten<br />
und interessantesten Dichtungsprodukte“.<br />
Obwohl vom Aussehen<br />
schlicht und einfach sei die Funktionsauslegung<br />
gemeinsam mit den<br />
Kunden eine sehr anspruchsvolle Entwicklungsleistung.<br />
News<br />
SUNWAYS<br />
Auf Wachstumskurs<br />
Die Sunways AG in Konstanz<br />
bleibt weiter auf Wachstumskurs.<br />
Wie das Unternehmen mitteilte,<br />
kletterte der Umsatz <strong>im</strong> dritten<br />
Quartal 2005 gegenüber der gleichen<br />
Vorjahreszeit um 15 Prozent<br />
auf 23,3 Millionen Euro. Gleichzeitig<br />
ging allerdings das Ergebnis<br />
vor Zinsen und Steuern (Ebit) von<br />
1,6 Millionen auf 0,5 Millionen<br />
Euro zurück. Belastet wurde das<br />
Ergebnis nach den Angaben von<br />
den Investitions- und Anlaufkosten<br />
für die neue Produktionsstätte<br />
in Arnstadt, die Anfang<br />
September ihren Betrieb aufgenommen<br />
hat. Im Konstanzer<br />
Werk arbeitet Sunways an der<br />
Kapazitätsgrenze. In den ersten<br />
neun Monaten 2005 erhöhte sich<br />
damit der Umsatz um 28 Prozent<br />
auf 60,1 Millionen Euro. Das<br />
Konzern-Ebit verringerte sich von<br />
2,6 Millionen auf 1,1 Millionen<br />
Euro. Zum Umsatzwachstum<br />
trugen sowohl der Solarzellenbereich<br />
als auch die Sparte Solarsysteme<br />
und -projekte bei. Ende<br />
September lag die Mitarbeiterzahl<br />
bei 191, nach 117 <strong>im</strong> Vorjahr. (sen)<br />
ACM<br />
Airbus leicht gemacht<br />
Die Markdorfer Firma ACM Advanced<br />
Composites and Machines<br />
liefert nach über zweijähriger<br />
Entwicklungs- und Testserie<br />
neuartige Befestigungsschienen<br />
für die Innenverkleidung von 80<br />
Airbus-Flugzeugen A 340. Größter<br />
Vorteil der Kunststoffschienen: Sie<br />
wiegen nur die Hälfte der sonst<br />
üblichen Leichtmetallteile und<br />
machen den Airbus A 340 11 Kilo<br />
leichter. (sk)<br />
ALLWEILER<br />
Pumpen in China<br />
Seit Oktober stellt Allweiler aus<br />
Radolfzell in einer eigenen Fabrik<br />
in Wuxi (China) Pumpenteile und<br />
ab 2006 komplette Pumpen für<br />
Asien her. Im September hatte das<br />
Unternehmen die indische Tushaco<br />
Pumps gekauft. (sk)<br />
Nur mit Schutzbrille: Geschäftsführer Dieter Landgraf (2. von links) mit den<br />
Mitarbeitern Muammar Meler, Udo Gesset, Elena Kool. Rechts ist Armin<br />
Wunderle, Leiter der Halle. Fotos: Schütz<br />
Freudenberg Oberwihl verfügt über<br />
rund 500 streng gehütete Elastomer-<br />
Rezepturen für 10 000 verschiedene O-<br />
Ringe. Für die Entwicklung neuer Produkte<br />
gibt das Unternehmen eine Million<br />
Euro pro Jahr aus, in die Produktionstechnik<br />
gehen zwei bis drei Millionen<br />
Euro.<br />
Freudenberg<br />
Die Freudenberg-Sparte Dichtungsund<br />
Schwingungstechnik ist weltweiter<br />
Zulieferer für die Automobilindustrie<br />
und weitere Branchen wie<br />
Kl<strong>im</strong>a- und Gebäudetechnik, Medizintechnik<br />
oder Heizungsindustrie.<br />
Ausgehend vom 1929 bei Freudenberg<br />
entwickelten S<strong>im</strong>merring baute<br />
das Oberwihler Unternehmen ein<br />
großes Sort<strong>im</strong>ent an Dichtungen<br />
und Dichtungsringen aus.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www. freudenberg.de
Trends<br />
Seite 24 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Ferien am Landgut<br />
Neben dem Ets Albellons gibt es<br />
auf Mallorca zahlreiche Landgüter<br />
für Touristen, die ganz ähnlich sind.<br />
Etwa die Finca El Encinar, ein mit<br />
Liebe zum Detail restauriertes<br />
Landhaus, etwa sieben Kilometer<br />
von Artà entfernt. Das Haus ist von<br />
einem mediterranen Garten mit<br />
alten Bäumen umgeben. Zehn<br />
Z<strong>im</strong>mer mit allem Komfort sowie<br />
hübschen Terrassen stehen zur<br />
Verfügung. Das Hotel liegt nahezu<br />
eben, deshalb ist es auch für Kinder<br />
geeignet, die auch einmal etwas<br />
lauter sein dürfen. Spielplatz und<br />
Pool werden von allen Gästen<br />
gemeinsam genutzt. Auf der typisch<br />
mallorquinischen Terrasse mit viel<br />
Ambiente werden Frühstück und<br />
Abendessen serviert. (ole)<br />
Preise ab 100 Euro pro Doppelz<strong>im</strong>mer<br />
mit Frühstück.<br />
El Encinar, Cami del Rafal, Artà, Tel.<br />
und Fax: 0034-971183860,<br />
www.elencinardearta.com<br />
E-Mail: info@elencinardearta.com<br />
Weitere Fincas <strong>im</strong> Netz:<br />
www.scottshotel.com<br />
www.fincas4you.com<br />
www.mallorcadream.com<br />
ANZEIGE<br />
Mallorca für Genießer<br />
◆ Im Landhotel zeigt sich die Mittelmeerinsel von ihrer schönsten Seite<br />
Von Annette Oelfken-Pretzel<br />
Trotz Touristenflaute wurden in<br />
den vergangenen Jahren fast<br />
überall auf Mallorca neue Hotels eröffnet.<br />
Vielfach <strong>im</strong> Landesinneren,<br />
einfach oder komfortabel und luxuriös.<br />
Gesichtslose Behausungen sind<br />
passé, was zählt ist Charakter, ursprüngliches<br />
Ambiente, persönliche<br />
Atmosphäre und herzliche Gastgeber.<br />
Die schöne Insel <strong>im</strong> Mittelmeer arbeitet<br />
daran, ihre Reize zu bewahren.<br />
Auf die Wurzeln Mallorcas stößt<br />
man nirgends so angenehm wie bei<br />
Juan Vincens und seiner Frau Francisca.<br />
Wie sein Bruder Sebastian und<br />
Frau Maria Magdalena betreiben die<br />
Vincens „oben“ ein typisch mallorquinisches<br />
Landgut mit Natursteinwänden,<br />
flachem mit Terracottaschindeln<br />
gedecktem Dach und separat stehendem<br />
Stall, der zu Wohnungen umgebaut<br />
wurde. „Unten“ steht das Landhotel<br />
von Sebastian, wobei mit „un-<br />
Gestaltung // Reinzeichnung // Druck // Verarbeitung // Logistik<br />
Bildbände Broschüren Bücher Flyer<br />
Firmenausstattungen Imagewerbung<br />
Kalender Kataloge Mappen Mailings<br />
Packungsbeilagen Plakate Prospekte<br />
Werbebeilagen Zeitschriften Zeitungen<br />
ten“ das Dörfchen Binibona mit 20<br />
Einwohnern gemeint ist.<br />
Wer bei Juan wohnen möchte, muss<br />
erst einmal von Binibona nach „oben“<br />
gelangen: Eine aufregende Anfahrt <strong>im</strong><br />
Slalom durch einen Olivenwald (ohne<br />
Anfahrtsbeschreibung nicht zu finden)<br />
bringt uns ins Ets Albellons, ein<br />
Tal, das hoch in die Tramuntana-Berge<br />
führt. Das Tramuntana-Gebirge öffnet<br />
sich <strong>im</strong> Albellons-Tal zur Zentralebene<br />
Mallorcas, in der Ferne erkennt man<br />
die Orte Campanet, Buger, Muro und<br />
am Horizont den Nordausläufer der<br />
Serra Llevant. Mallorca liegt einem<br />
buchstäblich zu Füßen. Am spektakulärsten<br />
ist die Aussicht vom Pool aus:<br />
man sieht einmal quer über die Insel.<br />
Die Vicens` waren <strong>im</strong>mer Bauern mit<br />
allem, was dazu gehört. Sie züchteten<br />
Schafe, Ziegen und Schweine, angebaut<br />
wurden Oliven, Mandeln und Johannisbrot.<br />
Erst 1990 zog die ganze Familie<br />
ins Ets Albellons und sattelte auf<br />
Agrotourismus um. Diese Form des<br />
„sanften" Tourismus wird auf Mallorca<br />
gefördert; das Projekt „Ferien auf<br />
dem Landgut" soll helfen, das schlechte<br />
Image der Insel mit Bettenburgen<br />
und der Verramschung best<strong>im</strong>mter<br />
Küstenareale positiv zu verändern.<br />
Denn klein, fein, ruhig und landestypisch<br />
darf hier die Natur genossen<br />
werden.<br />
Ets Albellons eröffnete 1995. Die Eltern<br />
und Brüder halfen kräftig be<strong>im</strong><br />
Neu- und Umbau mit; viele Steine<br />
mussten mit dem Traktor zur Baustelle<br />
geschafft werden, für große Baumaschinen<br />
ist der Weg zu eng und zu steil.<br />
Herausgekommen ist ein traumhaft<br />
schönes Landhotel, alle neun Z<strong>im</strong>mer<br />
<strong>im</strong> Haupthaus und die drei separat<br />
stehenden Suiten sind verschieden<br />
eingerichtet. Moderner Komfort inklusive.<br />
Die Gastgeber sind freundlich, herz-<br />
Max-Stromeyer-Straße 180<br />
D-78467 Konstanz<br />
Tel +49 7531 999-1850<br />
Fax +49 7531 999-1836<br />
kontakt@werkzwei-konstanz.de<br />
www.werkzwei-konstanz.de<br />
Postanschrift Schweiz:<br />
Postfach 2171<br />
CH-8280 Kreuzlingen<br />
Malerisches Mallorca: Ferien auf dem Landgut. Bilder: Oelfken<br />
lich und unkompliziert. Es ist unglaublich<br />
charmant, wie der Bauer,<br />
der noch vor ein paar Jahren Schafe<br />
geschoren hat, die Gäste bedient. Bevor<br />
sich Juans natürliches Talent zur<br />
Gastfreundschaft entfalten konnte,<br />
musste er allerdings hart arbeiten. Er<br />
lernte den Beruf des Gastwirts von der<br />
Pieke auf; zudem ließen sich er und<br />
Bruder Sebastian ein Jahr lang von einem<br />
Deutschen in Deutsch unterrichten.<br />
Die Küche <strong>im</strong> Ets Albellons ist original<br />
mallorquin. Anfangs kochte die<br />
Mutter von Juan und Sebastian, inzwischen<br />
steht Maria, eine Freundin der<br />
Familie, am Herd. Jeden Abend wird<br />
auf der Terrasse mit Inselblick bei Ker-<br />
äume, Einrichtungen und Ge-<br />
„R genstände üben einen starken<br />
Einfluss auf das Wohlbefinden und die<br />
St<strong>im</strong>mung von Menschen aus“, so lautet<br />
die Philosophie des in Weil am<br />
Rhein ansässigen Unternehmens „Vitra“.<br />
Die Manufaktur produziert Möbel<br />
großer Gestalter wie Jean Prouvé,<br />
George Nelson, Charles und Ray Eames<br />
oder Verner Panton sowie zeitgenössischer<br />
Designer. Irgendwann begann<br />
Firmeninhaber Rolf Fehlbaum,<br />
Möbelentwürfe von Designern zu<br />
sammeln. Aus dem Privatvergnügen<br />
wurde ein öffentlich zugänglicher<br />
Raum. Selbst der Museumsbau ist<br />
Kult: Die Bilder des unkonventionellen<br />
Baus von Stararchitekt Frank O.<br />
Gehry gingen um die Welt.<br />
Unter der Leitung von Alexander<br />
von Vegesack wurde <strong>im</strong> Jahr 1989 in<br />
Weil am Rhein das „Vitra Design-Museum“<br />
eröffnet, eine unabhängige kulturelle<br />
Institution, die international<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Popularisierung<br />
von Design und Architektur<br />
leistet. Das Gebäude beherbergt<br />
wechselnde Ausstellungen. Im Vitra<br />
Architektur-Park werden zusätzlich<br />
Architektur-Führungen angeboten.<br />
Vitra hat seinen Hauptsitz in der<br />
Schweiz und ist mit eigenen Gesellschaften<br />
in 14 Ländern aktiv. Das Unternehmen<br />
wurde 1950 in Weil am<br />
Rhein als Familienbetrieb gegründet<br />
und steht seit 1977 unter der Leitung<br />
von Rolf Fehlbaum.<br />
Aktuelle Ausstellungen<br />
Das Vitra Design-Museum in Weil am<br />
Rhein zeigt aktuell die Ausstellung<br />
„Gaetano Pesce – Il rumore del tempo“.<br />
Gaetano Pesce, 1939 <strong>im</strong> italienischen<br />
La Spezia geboren und von 1980<br />
bis heute in New York zu Hause, zählt<br />
mit seinem politisch engagierten Werk<br />
zu den international einflussreichsten<br />
Designern der vergangenen 40 Jahre.<br />
Aus dem Werk des Künstlers wurden<br />
acht Zyklen kristallisiert. Zusätzlich ist<br />
eine eigens für diese Ausstellung geschaffene<br />
Installation „Der Raum der<br />
Zeit“ zu sehen. „Il rumore del tempo“<br />
gastiert <strong>im</strong> Vitra Design-Museum<br />
noch bis zum 8. Januar 2006. Eine Ausstellung<br />
der Triennale di Milano.<br />
Anschließend entführt das Design-<br />
Museum in die Wohnkulturen der arabischen<br />
Welt: „Leben unter dem Halbmond“<br />
startet am 21. Januar 2006. „In<br />
der Kasbah von Algier ist alles vorhanden:<br />
alle Elemente einer Architektur,<br />
die unendlich sensibel für die<br />
zenschein ein Fünf-Gang-Menü serviert.<br />
Abwechslungsreich und unglaublich<br />
köstlich. Verwendet werden<br />
viele Produkte aus der eigenen Landwirtschaft,<br />
auch das Olivenöl stammt<br />
von eigenen Ölbaumfrüchten. Die Sobrasada,<br />
die pikante, rote mallorquinische<br />
Streichwurst, ist selbst gemacht.<br />
Besonders lecker sind die<br />
Schmorgerichte aus dem Steinofen,<br />
Lamm, Zicklein oder Spanferkel. Dazu<br />
werden Weine aus Binissalem gereicht.<br />
Das ist Mallorca: Luxuriös und<br />
ursprünglich zugleich.<br />
Hervorragend ist das Ets Albellons<br />
für einen Kurzurlaub während der kalten<br />
deutschen Jahreszeit geeignet. Die<br />
Ruhe ist unfassbar, außer dem zarten<br />
Für Design-Liebhaber<br />
◆ Aktuelle Ausstellungen <strong>im</strong> Vitra Design-Museum in Weil<br />
menschlichen Bedürfnisse und Wünsche<br />
ist.“ Mit diesem Ausspruch beschrieb<br />
Le Corbusier seine grosse Begeisterung<br />
für die Architektur des Orients.<br />
Noch heute werden viele Architekten<br />
und Designer von der arabischen<br />
Welt inspiriert.<br />
Die Ausstellung mit dem Namen<br />
„Leben unter dem Halbmond“ gibt einen<br />
umfassenden Überblick über die<br />
faszinierenden arabischen Wohnkulturen<br />
– von den Nomadenzelten der<br />
Tuareg und der Beduinen über marok-<br />
Geb<strong>im</strong>mel der Ziegenglöckchen ist<br />
nach Einbruch der Dunkelheit nichts<br />
mehr zu hören. Wer wegen der köstlichen<br />
Verpflegung um seine Figur<br />
fürchtet, startet zu einer Wanderung<br />
ins Tramuntana-Gebirge. Von Ets Albellons<br />
aus führt ein Spazierweg von<br />
dreieinhalb Kilometern nach Moscari<br />
und Ca<strong>im</strong>ari, über einen alten Eselspfad<br />
steigt man zum Kloster von Lluc.<br />
Finca Ets Albellons, s/n<br />
E-07314 Ca<strong>im</strong>ari – Mallorca<br />
Tel. 0034-971875069, Fax 0034-<br />
971875143<br />
E-Mail: finca@albellons.com<br />
Preise: ab 70 Euro pro Person mit Frühstücksbuffet,<br />
Abendessen 27 Euro<br />
kanische Kasbahs, prächtige Hofhäuser<br />
in Städten wie Marrakesch, Damaskus<br />
oder Kairo bis hin zu den Fehlgriffen<br />
des 20. Jahrhunderts. Für die<br />
Ausstellung wurden zahlreiche Fotos<br />
und Filme von bislang kaum bekannten<br />
Wohnformen neu produziert. Die<br />
Ausstellung bietet Einblick in eine für<br />
Fremde kaum zugängliche Sphäre der<br />
arabischen Welt.<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter<br />
www.design-museum.de<br />
Das Vitra Design-Museum zeigt zurzeit Design-Objekte des Italieners<br />
Gaetano Pesce, wie diese Brillen-Studie von 1973. Bild: Vitra Design-Museum
trends<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 25<br />
Rein biologisch und natürlich elegant<br />
◆ Schickes Wohnen und Natur miteinander verknüpft: Das junge Erfolgsrezept <strong>im</strong> Gartenbereich heißt Schw<strong>im</strong>mteich<br />
von ingo feiertag<br />
Noch sieht nichts nach Wellness<br />
aus <strong>im</strong> Garten von Marcos Arias.<br />
Doch der 37-Jährige weiß jetzt schon<br />
genau, wie seine ganz private Oase<br />
bald aussehen wird. Rechts von der<br />
Terrasse wird einmal ein Wasserfall<br />
plätschern, auf der linken Seite ein<br />
Whirlpool blubbern – nachts alles<br />
bunt beleuchtet. Wellness eben, aber<br />
momentan noch eine Baustelle. Der<br />
eigentliche Hauptdarsteller des Gartens<br />
ist jedoch schon so gut wie fertig.<br />
Er liegt direkt vor der Tür des geplanten<br />
Wintergartens des Einfamilienhauses<br />
und n<strong>im</strong>mt einen Großteil der<br />
Gartenfläche ein: Der Schw<strong>im</strong>mteich.<br />
Nur selten lassen sich schickes<br />
Wohnen und Natur so gut miteinander<br />
verknüpfen wie bei diesem noch<br />
jungen Trend <strong>im</strong> Gartenbereich. „Der<br />
Garten wird zur Erlebniswelt mit hohem<br />
Freizeitwert“, heißt es <strong>im</strong> Pressetext<br />
der Firma Teich-Meister, von der<br />
das Filtersystem des Schw<strong>im</strong>mteichs<br />
der Familie Arias aus dem schweizerischen<br />
Langwiesen stammt.<br />
Keinerlei chemische Zusätze sind<br />
<strong>im</strong> Wasser, selbst die Wasser-Reinigung<br />
funktioniert rein biologisch. „Ein<br />
perfektes Filtersystem, das mit der Natur<br />
und biologischen Prozessen arbeitet“,<br />
nennt es der Sipplinger Landschaftsgärtner<br />
Matthias Widenhorn.<br />
Möglichst nährstoffarm muss das<br />
Wasser sein, das mit Hilfe einer Mikrobiologie<br />
sauber gehalten wird. Zum einen<br />
filtern es die Pflanzen, gleichzeitig<br />
wird es an der Oberfläche angesaugt<br />
und einer Filterzone zugeführt.<br />
Das Erfolgsrezept: Kaum Nährstoff,<br />
kaum Algen. Da sie sich aber nie gänzlich<br />
verhindern lassen, schreckt dieser<br />
Punkt viele potenzielle Besitzer ab.<br />
„Algen bedeuten noch lange nicht,<br />
dass das Wasser schlecht ist“, entgegnet<br />
Michael Gr<strong>im</strong>m von der Firma<br />
Gr<strong>im</strong>m Garten und Landschaft in Hilzingen,<br />
die den Wellness-Schw<strong>im</strong>mteich<br />
der Familie Arias realisiert. Es sei<br />
vielmehr ein ästhetisches Problem,<br />
sagt Gr<strong>im</strong>m, der Teich-Meister-Spezialist.<br />
Außerdem trete<br />
Algenbildung in<br />
„Man hat die Natur<br />
direkt vor der<br />
Balkontüre und kann<br />
die Jahreszeiten<br />
bewusst erleben.“<br />
der Filterzone auf<br />
und nicht <strong>im</strong><br />
Schw<strong>im</strong>mbereich.<br />
Die Brüder Michael<br />
und Jürgen Gr<strong>im</strong>m<br />
haben einen Schauteich<br />
in der Außenanlage<br />
ihres Betriebs,<br />
MICHAEL GRIMM<br />
um interessierter<br />
Kundschaft vor Ort<br />
ein Modell präsentieren zu können.<br />
Das ist wichtig, denn gerade bei solchen<br />
Objekten schwören viele Besitzer<br />
auf das extravagante Äußere. Während<br />
„normale“, chlorhaltige Becken<br />
eher steril wirken und Allergikern Probleme<br />
bereiten, üben die Schw<strong>im</strong>mteiche<br />
mit ihren Pflanzflächen einen<br />
besonderen Reiz aus. Von weitem betrachtet<br />
wirkt ein Natur-Pool wie ein<br />
überd<strong>im</strong>ensionierter Gartenteich, erst<br />
bei näherem Hinsehen entdeckt man<br />
den Schw<strong>im</strong>mbereich. Die Anschaffung<br />
eines Schw<strong>im</strong>mteichs will wohl<br />
überlegt sein: Die günstigste Variante<br />
gibt es ab etwa 30 000 Euro.<br />
Sogar noch Mitte Oktober steige er<br />
in seinen Schw<strong>im</strong>mteich, sagt ein Heiligenberger,<br />
der nicht namentlich ge-<br />
nannt werden will. „Im Sommer waren<br />
wir ohnehin ständig <strong>im</strong> Wasser“,<br />
sagt der Rentner. Jetzt diene der<br />
Schw<strong>im</strong>mteich nach dem Saunagang<br />
als Kaltwasser-Becken zur Abkühlung.<br />
Ein wesentlicher Punkt, weshalb sich<br />
<strong>im</strong>mer mehr Leute für ein natürliches<br />
Schw<strong>im</strong>mbecken entscheiden: Zu jeder<br />
Jahreszeit ist es nutzbar. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Pools, die<br />
während der kalten Monate abgedeckt<br />
werden, eignen sich<br />
Schw<strong>im</strong>mteiche<br />
auch zum Schlittschuhlaufen.Außerhalb<br />
der Badesaison<br />
gibt es allerlei zu bestaunen.<br />
Wenn der<br />
Schw<strong>im</strong>mteich wegen<br />
der niedrigen<br />
Temperaturen nicht<br />
mehr als Pool genutzt<br />
werden kann und nicht von<br />
planschenden Kindern bevölkert<br />
wird, verwandelt er sich in einen reinen<br />
Teich – der Fokus des Interesses<br />
verschiebt sich zum Pflanzbereich.<br />
„Man hat die Natur direkt vor der Balkontüre<br />
und kann die Jahreszeiten bewusst<br />
erleben“, sagt Michael Gr<strong>im</strong>m,<br />
„dort kann man entspannen und sich<br />
erholen.“<br />
Ein Wellness- und Entspannungsbereich<br />
vor der eigenen Tür – wie bei<br />
Marcos Arias, der von Schaffhausen<br />
aus gesehen beinahe <strong>im</strong> (Ort) Paradies<br />
lebt. Er ist oft am Meer, besitzt ein<br />
Haus in Barcelona und will daher mit<br />
einem mediterranen Garten in der<br />
Schweiz seine Sehnsucht befriedigen.<br />
Auf einer Auslandsreise hatte Arias,<br />
In der Bauphase: Ein Schw<strong>im</strong>mteich, dessen Plane gerade verlegt wird (großes Bild) und der Wassergarten der Familie<br />
Arias kurz vor der Fertigstellung. Bilder: privat/Feiertag<br />
der Vertriebsleiter der Firma Hartmann<br />
ist, bereits Schw<strong>im</strong>mteiche kennen<br />
gelernt.<br />
„Als ich den Schauteich der Gr<strong>im</strong>ms<br />
in Hilzingen sah und erkannte, dass es<br />
hier in der Nähe einen Anbieter gibt,<br />
habe ich beschlossen, mir selbst einen<br />
Natur-Pool anzulegen“, sagt Arias.<br />
Nun hat er einen ganzen Wassergar-<br />
ANZEIGE<br />
Sie suchen nach USV-Lösungen für Ihr<br />
Unternehmen oder Ihre Kunden? Wir, die Firma FSI<br />
Industrievertretung sind seit 1996 auf die Planung,<br />
Vertrieb und den Service von USV-Anlagen<br />
(unterbrechungefreie Stromversorgung) spezialisiert.<br />
Wir bieten ein komplettes Dienstleistungsangebot<br />
rund um die sichere Energieversorgung.<br />
Unser Produktprogramm umfasst nicht nur<br />
Standard-, sondern auch Sonderlösungen nach<br />
Kundenanforderungen. Beispiele sind 19“ USV-<br />
Anlagen, USV-Anlagen mit besonderem IP-Schutz,<br />
USV-Anlagen für schwere Umgebungsbedingungen<br />
in der Industrie, Wechselrichter, 24VDC OP-USV-<br />
Anlagen für Operationsleuchten gem VDE0107,<br />
Gleichspannungsanlagen, Wartungsfreie Batterien,<br />
sowie Überbrückungszeiten über mehrere<br />
Stunden. Als derzeit einziger Anbieter <strong>im</strong> Markt<br />
liefern wir ON-LINE USV-Anlagen speziell zur<br />
Schaltschrank-Wandmontage und Anlagen nach<br />
medizinentechnischer Norm EN60601-1/IEC601 für<br />
den direkten Einsatz mit medizinischen Geräten.<br />
Alle empfi ndlichen Geräte - Server, Hubs,<br />
Produktionsanlagen, Telekommunikationsanlagen,<br />
oder Medizintechnik - sind zunehmend Stromrisiken<br />
ausgesetzt: Kurzzeitige Über- und Unterspannungen,<br />
Spannungsspitzen oder gar Spannungsausfälle<br />
hinterlassen deutliche Spuren, die den regulären<br />
Arbeitsablauf empfi ndlich stören und Geld kosten.<br />
Gerade diese Störungen sind Verursacher von<br />
Hardwareschäden. Doch noch viel schl<strong>im</strong>mer<br />
sind die Folgeschäden wie Produktionsausfälle<br />
oder Datenverluste. Auch elektronische Bauteile<br />
altern zudem <strong>im</strong> Laufe der Zeit, und reagieren<br />
<strong>im</strong>mer empfi ndlicher auf Spannungsspitzen und<br />
Spannungsschwankungen. Bei Feldversuchen wurde<br />
herausgefunden, dass es <strong>im</strong> Durchschnitt alle dreißig<br />
Sekunden zu einer Überspannung <strong>im</strong> normalen<br />
Versorgungsnetz kommt. Verursacher können z.<br />
B. Kl<strong>im</strong>aanlagen, Frequenzumformer, Aufzüge,<br />
Motoren, Schaltvorgänge oder Blitzeinschläge<br />
sein. Den wenigsten Anwendern – und speziell<br />
die, die ohne Schutz darauf vertrauen, dass schon<br />
ten: „Im Sommer kann ich bis spät<br />
abends in den Schw<strong>im</strong>mteich, <strong>im</strong><br />
Winter in den Whirlpool.“ Er hatte sogar<br />
damit geliebäugelt, unter der Terrasse<br />
ein großes Aquarium anzulegen,<br />
das von Keller und Schw<strong>im</strong>mteich aus<br />
zu sehen gewesen wäre.<br />
Die Firma Gr<strong>im</strong>m ihrerseits legt<br />
Wert darauf, alle Schw<strong>im</strong>mteiche so<br />
Viel Vergnügen:<br />
Der Natur-Pool<br />
ist ein natürlichesSchw<strong>im</strong>mbad<br />
für die Sommermonate.<br />
Bild: Teich-Meister<br />
anzulegen, dass zumindest ein Stück<br />
des Biotops vom Wohnraum aus zu sehen<br />
ist. So muss man das Haus noch<br />
nicht mal verlassen, um seinen Garten,<br />
die Umgebung und den<br />
Schw<strong>im</strong>mteich zu erleben. Natürlich.<br />
www.gr<strong>im</strong>m-garten.de<br />
www.gaerten-am-see.de<br />
+ Unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />
+ DC-USV-Anlagen<br />
+ Wechselrichter<br />
+ Spannungsstabilisatoren<br />
+ USV-Sonderanlagenbau<br />
+ Wartungsfreie Batterien<br />
+ USV nach Medizin Norm EN60601-1/IEC601<br />
+ 24V/DC USV für OP-Leuchten nach VDE0107<br />
+ Spannungsregler -270V / Frequenzumformer 50/60HZ<br />
+ www.FSI-USV.com<br />
„Wir haben Einfälle gegen Ausfälle“<br />
Schutz gegen Datenverlust, Produktionsausfall und Hardwarezerstörung<br />
nichts passieren wird - ist nicht bekannt, dass z. B.<br />
schon die Nähe eines Gewitters für folgenschwere<br />
Beschädigung der Elektronik reicht.<br />
Deshalb ist es wichtig sich gegen diese Störfaktoren<br />
effektiv zu schützen. Der fi nanzielle Aufwand für<br />
geeignete Schutzmaßnahmen ist in der Regel weit<br />
geringer als der Ausfall der Geräte, Datenverlust,<br />
Produktionsausfall und damit verbundenen Kosten.<br />
Und hier spielt es keine Rolle, ob es sich um eine<br />
kleine Telefonanlage oder einen Netzwerkserver<br />
handelt: Immer ist das Herzstück eines Unternehmens<br />
betroffen. Die Lösung heißt: unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV).<br />
Unsere Anlagen entsprechen den neuesten<br />
internationalen CE-Normen und fi nden weltweit<br />
ihren Einsatz. Modernste Fertigungsanlagen sowie<br />
Qualitätskontrolle durch ISO9001 geben Ihnen die<br />
Sicherheit, dass alle Produkte von einwandfreier<br />
Verarbeitung und langer Lebensdauer sind.<br />
Als Spezialist für die „sichere Energieversorgung“<br />
steht kompetente Fachberatung <strong>im</strong> Vordergrund,<br />
die wenn nötig auch vor Ort stattfi nden sollte. Wir<br />
ermitteln welche USV-Sicherheitslösung für Ihr<br />
Unternehmen sinnvoll ist. Zum Thema Service:<br />
In USV-Anlagen befi ndliche Batterien sind zwar<br />
wartungsfrei, müssen jedoch nach rund drei bis fünf<br />
Jahren ausgetauscht werden. Auf Wunsch wird eine<br />
Wartung auch vor Ort vorgenommen. Natürlich auch<br />
für Fremdgeräte.<br />
Fakt ist - Die Investition in eine unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV) macht sich in der Regel<br />
schon be<strong>im</strong> ersten Spannungsausfall oder anderen<br />
Störungen bezahlt machen!<br />
„Ihr Partner für sichere Energie“<br />
FSI Frank Schleier Industrievertretung<br />
Obere Breitäckerstraße 12<br />
79761 Waldshut-Tiengen<br />
Tel.: 07741-808057<br />
Fax: 07741-808058<br />
FSI.Frank.Schleier@t-online.de
TRends<br />
Seite 26 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
Präsente<br />
REISEN<br />
Für Romantiker<br />
Ein Kulturtrip nach Venedig,<br />
Skivergnügen in Lech am Arlberg<br />
oder ein Beautyurlaub auf Juist?<br />
Die Vereinigung der Romantik<br />
Hotels bietet Ferien für jeden<br />
Geschmack, die Angebotspalette<br />
reicht von Beauty über Wellness<br />
bis Sport. Die Vereinigung existiert<br />
seit mehr als 30 Jahren. 1972<br />
gründeten acht engagierte Privathoteliers<br />
die Gruppe Romantik<br />
Hotels, inzwischen gehören ihr<br />
181 Mitglieder aus zwölf europäischen<br />
Ländern an. Von Schweden<br />
bis Italien, von Ungarn bis Portugal<br />
– überall versprechen die<br />
Romantik Hotels „Stilvolles Ambiente,<br />
kulinarischen Genuss und<br />
ehrliche Gefühle“. (fei)<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.romantikhotels.com<br />
TECHNIK<br />
Flachmann<br />
Erst nur Musik,<br />
dann<br />
Bilder, und<br />
jetzt sogar<br />
Farbfilme: Der<br />
neue Ipod ist<br />
ein tragbares<br />
Mult<strong>im</strong>edia-<br />
Gerät. Das<br />
neueste Modell<br />
ist nur<br />
noch halb so<br />
dick wie sein<br />
Vorgänger. Den 10,4 Zent<strong>im</strong>eter<br />
langen, 6,2 Zent<strong>im</strong>eter breiten<br />
und 1,5 Zent<strong>im</strong>eter flachen Ipod<br />
gibt es gleich in doppelter Ausführung:<br />
Mit 30 Gigabyte (GB)<br />
oder 60 GB großem Speicher. 20<br />
Stunden lang hält der Akku laut<br />
Hersteller Apple, in Deutschland<br />
ist der neueste Ipod ab 319 Euro<br />
erhältlich. (fei)<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.apple.com<br />
KULINARISCHES<br />
Wie die Ritter<br />
Speisen wie <strong>im</strong> Mittelalter: Möglich<br />
machen dies die Ritteressen<br />
auf der Burg Hohenfriedingen bei<br />
Singen. In drei Kategorien unterteilt<br />
werden dort Rittermahle mit<br />
abendfüllendem Programm<br />
angeboten. Ein kleiner Auszug aus<br />
der Speisekarte: „met trunk in<br />
kruche serviret, geraucht fisch<br />
von den see mite krummbirre,<br />
spanferkelin von der zahmen<br />
sau“. Für 38 Euro bekommen<br />
„Lebenslustige, die einen geselligen<br />
Abend verbringen wollen“,<br />
ein Programm mit Hufeisenwerfen,<br />
Katapultschießen oder Bogenschießen<br />
geboten. „Freunde<br />
der gehobenen mittelalterlichen<br />
Muse“ hören bei und nach dem<br />
Essen für 52 Euro einen „bunten<br />
Strauß mittelalterlicher Musikund<br />
Unterhaltungskultur“. Das<br />
Zehn-Gänge-Menü für „Genießer,<br />
welche mittelalterliche Gaumenfreuden<br />
zu schätzen wissen“,<br />
kostet schließlich 56 Euro. Kontakt<br />
per Telefon unter: 07731/<br />
43828. (fei)<br />
weber@friedinger-schloessle.de<br />
www.friedinger-schloessle.de<br />
Edle Geschenke<br />
fürs Handgelenk<br />
◆ Uhren von Breitling, IWC und Patek Philippe<br />
von ingo feiertag<br />
Das Markenlogo hat zwei Flügel,<br />
die Uhren heißen Windrider oder<br />
Aeromarine – die Rede ist von der<br />
schweizerischen Uhrenfirma Breitling.<br />
Einer ihrer Klassiker ist der so genannte<br />
Navit<strong>im</strong>er von 1952. Er war<br />
noch nicht lange auf dem Markt, als<br />
der Chronograph zum bevorzugten<br />
Handgelenksinstrument der Piloten<br />
wurde. Denn sein kreisförmiger Rechenschieber<br />
kann spielend Flugberechnungen<br />
best<strong>im</strong>men wie Aufstiegsgeschwindigkeit<br />
oder Verbrauchswerte<br />
sowie Seemeilen in Meilen<br />
oder Kilometer umrechnen. Dereinst<br />
erklärte der Pilotenverband AO-<br />
PA den Navit<strong>im</strong>er zu seinem offiziellen<br />
Zeitmesser, heute heißt eine ganze Linie<br />
an Breitling-Chronographen so.<br />
Zu ihr gehört der Navit<strong>im</strong>er World,<br />
das größte Modell der Reihe. Seine Besonderheit<br />
ist, dass er über eine zusätzliche<br />
Zeitzonenanzeige verfügt:<br />
Ein zweiter Zeiger zeigt die Uhrzeit eines<br />
anderen Ortes an, zudem sind auf<br />
der Gehäuserückseite die Zeitzonen<br />
bedeutender Weltstädte eingraviert.<br />
Den Navit<strong>im</strong>er World gibt es mit Stahlarmband<br />
für 4300 Euro.<br />
Gesehen bei: Juwelier Stein, Scheffelstraße<br />
12a, 78824 Singen, Tel: 07731/<br />
63311.<br />
Was für Breitling die Lüfte, ist für die<br />
Firma IWC aus Schaffhausen das Wasser.<br />
Zu den Klassikern der schweizerischen<br />
Uhrenmacher gehört die Portugieser-Serie,<br />
elegante Uhren und Kassenschlager.<br />
Der Mythos der Portugieser-Uhren<br />
führt zurück bis zum Seefahrer<br />
Vasco da Gama, dessen Entdeckung<br />
des östlichen Seewegs nach Indien<br />
<strong>im</strong> Jahr 1498 der Durchbruch Portugals<br />
auf dem Weg zur Weltmacht<br />
war. Die portugiesischen Seefahrer<br />
wie da Gama also, oder auch Fernando<br />
Magellan, der auf seiner 1519 gestarteten<br />
Weltumsegelung den Pazifik entdeckte,<br />
waren damals bereits in der<br />
Lage, ihren genauen Kurs anhand einer<br />
Uhr und astronomischer Daten zu<br />
best<strong>im</strong>men.<br />
Etwas mehr als 400 Jahre später, in<br />
den 1930er Jahren, klopften zwei <strong>im</strong><br />
Uhrengeschäft tätige portugiesische<br />
Kaufleute bei IWC in Schaffhausen an.<br />
Sie erkundigten sich nach einer Armbanduhr<br />
<strong>im</strong> Edelstahlgehäuse mit den<br />
Abenteuer<br />
zum Verschenken<br />
Zu Lande, zu Wasser und in der Luft:<br />
Der Münchner Jochen Schweizer<br />
bietet außergewöhnliche Erlebnisgeschenke<br />
aller Art an. Die breite<br />
Palette reicht von Bungee und Tandem-Fallschirmspringen<br />
über Rennbob,<br />
Ferrari und Bagger fahren bis<br />
Qualitäten einer Beobachtungsuhr,<br />
was<br />
damals nur als Taschenuhr<br />
existierte.<br />
Also baute IWC eine<br />
neuartige Armbanduhr,<br />
die<br />
zwar zweckmäßig<br />
war, aber<br />
nicht dem herrschendenZeitgeist<br />
entsprach,<br />
der nach kleinen<br />
Uhren <strong>im</strong> Art-deco-Stil<br />
verlangte.<br />
Die neue, große und<br />
markante Uhr setzte sich<br />
durch und wurde zu einer<br />
ganzen Serie mit diversen<br />
Modellen.<br />
Die Portugieser Chrono-Automatic,<br />
laut IWC „für den modernen<br />
Seefahrer und Eroberer“,<br />
ist die kleine Schwester der<br />
Chrono-Ratrappante. Anstelle<br />
eines Schleppzeigers verfügt<br />
sie über einen automatischen<br />
Aufzug. Zudem ist die mit den<br />
typischen Portugieser-Merkmalen<br />
wie arabische Reliefzahlen<br />
und lanzettförmige<br />
Blattzeiger ausgestattet. Die<br />
schwarze Edelstahl-Variante<br />
mit Krokoleder-Armband gibt<br />
es für 5250 Euro.<br />
Eine Uhr, die den Ansprüchen<br />
erfahrener Taucher unter<br />
Wasser gerecht wird, ist der<br />
neue Aquat<strong>im</strong>er Split Minute<br />
Chronograph von IWC. Als „eiserne<br />
Reserve“ neben dem Tauchcomputer<br />
bezeichnet IWC die Aquat<strong>im</strong>er,<br />
deren Namen eine Neuschöpfung<br />
ist aus den Worten Aqua (Wasser)<br />
und T<strong>im</strong>ing (Zeitplanung). Ihr Minutenschleppzeiger<br />
lässt sich unter Wasser<br />
jederzeit ein- und ausschalten und<br />
ermöglicht so die Messung eines zusätzlichen<br />
Zeitabschnitts. Dies kann<br />
für Taucher lebensnotwenig sein,<br />
be<strong>im</strong> Berechnen der Aufstiegszeit<br />
oder einzuhaltender Dekompressionsstopps.<br />
Das Flaggschiff der Aquat<strong>im</strong>er-Flotte<br />
gibt es ausschließlich in Titan.<br />
Das Modell mit Titanarmband<br />
kostet 8350 Euro.<br />
Gesehen bei: Juwelier Heinrich<br />
Baur, Wessenbergstraße 9, 78462 Konstanz,<br />
Tel: 07531/22916.<br />
hin zu Canyoning, Wasserskifahren<br />
und Tauchen. Auch für Genießer ist<br />
etwas dabei: Schweizer organisiert<br />
Sushi-Kurse, Weinseminare und<br />
Wellness-Massagen. Informationen<br />
gibt es <strong>im</strong> Internet unter der Adresse:<br />
www.jochen-schweizer.de<br />
Klassiker und Neuheiten für Uhrenfreunde: Aquat<strong>im</strong>er (o. l.),<br />
Gondolfo (o. r.), Navit<strong>im</strong>er (u. l.) und Portugieser.<br />
Ganz <strong>im</strong> Stil des Art deco sind die<br />
Uhren der Gondolo-Kollektion von<br />
Patek Philippe. Diese Uhrenserie des<br />
schweizerischen Unternehmens verknüpft<br />
avantgardistisches Design und<br />
traditionelle Handwerkskunst. Die<br />
seit 1993 auf dem Markt befindliche<br />
Gondolo-Kollektion gibt es in den verschiedensten<br />
Formen. Mit der neuen<br />
Herren-Armbanduhr Gondolo Ref.<br />
5111 mit ihrer markanten Rechteckform<br />
verfolgen die Designer das Ziel,<br />
eine zeitlose Ästhetik zu entwickeln,<br />
die schlicht und raffiniert zugleich ist.<br />
Die Luxusuhr gibt es neben den Ausführungen<br />
in Gelb-, Rose- und Weiß-<br />
Druckfrisches<br />
Zuckerpapier<br />
aus dem Paradies<br />
Konstanz (fei) Das Hochzeitsfoto direkt<br />
auf dem Kuchen? Zum 50. einfach<br />
die Geburtsurkunde mitessen? Oder<br />
an einem Junggesellenabschied einige<br />
leicht bekleidete Mädels auf einer Torte<br />
vernaschen? Alles kein Problem für<br />
die Konstanzer Paradiesbäckerei Menge.<br />
„Schon seit drei, vier Jahren“, so<br />
schätzt er, druckt Bäcker Matthias<br />
Menge die verschiedensten Motive auf<br />
sein vielfältiges Süßgebäck. Ganz<br />
spontan, ganz individuell, ob nur eine<br />
einzige Torte oder gleich ein ganzes<br />
Dutzend. „Alles kein Problem“, versichert<br />
der 45-Jährige.<br />
Seit über 20 Jahren gibt es die Paradies-Bäckerei<br />
Menge schon, und wie<br />
der Name vermuten lässt, ist sie <strong>im</strong><br />
Konstanzer Stadtteil Paradies zu Hause.<br />
In der Hauptstelle in der Gottlieberstraße<br />
und in der Filiale in der<br />
Brauneggerstraße beschäftigt Matthias<br />
Menge insgesamt 15 Mitarbeiter.<br />
Ein ganz wichtiger Helfer befindet<br />
sich in der Hauptstelle des Handwerskbetriebs<br />
und kümmert sich um<br />
die bunt bedruckten Torten. Alles was<br />
Menge dafür braucht, steht so ähnlich<br />
in fast jedem Büro: Ein Computer<br />
samt Drucker. Der Clou dabei: Die Patrone<br />
des Druckers, der noch für<br />
nichts anderes benutzt wurde, ist mit<br />
Lebensmittelfarbe gefüllt.<br />
Am PC scannt der gebürtige Konstanzer<br />
Menge dann die mitgebrachten<br />
Fotos, oder er liest fertige Dateien<br />
ein. Anstelle von normalem Papier<br />
verwendet Menge eine Art essbaren<br />
Zuckerpapiers. Zwei Mausklicks, und<br />
schon wenige Sekunden später ist der<br />
exklusive Belag für die Torte fertig. Im<br />
Format DIN A 4 kostet ein Ausdruck 9<br />
Euro, die halbe Größe (DIN A 5) gibt es<br />
für 4,50 Euro.<br />
Kontakt unter 07531/22930 oder:<br />
www.paradiesbaeckerei-menge.de<br />
gold auch als Modell in Platin mit Rosegold.<br />
Die Aufzugskrone sowie Stunden-<br />
und Minutenzeiger sind passend<br />
zum Gehäuse aus Platin oder Gelb-,<br />
Rose-, Weißgold, der Boden ist aus<br />
Massivgold. In ihrem Inneren schlägt<br />
das mechanische Manufakturwerk<br />
215 PS mit Handaufzug, das meist verwendete<br />
Uhrwerk für Handaufzugsuhren<br />
von Patek Philippe. Die Version<br />
in Gelbgold kostet 11 600 Euro, in<br />
Weiß- und Rosegold 12 500 Euro, und<br />
das Platinmodell gibt es für 20 000.<br />
Gesehen bei: Deutsche Patek Philippe<br />
GmbH, Briennerstraße 12, 80333<br />
München, Tel: 089/2867620.<br />
Der Konstanzer<br />
Konditor Matthias<br />
Menge an seinem<br />
ganz gewöhnlichen<br />
Drucker (kleines<br />
Bild). Oben das<br />
Resultat: Gestochen<br />
scharf bedrucktes<br />
Zuckerpapier für<br />
die Torte.<br />
Bilder: Feiertag<br />
Aus dem Hegau:<br />
Körbe voll mit<br />
Köstlichkeiten<br />
Gottmadingen (fei) In einem großen<br />
Holzschrank stehen sie in Reih und<br />
Glied, die bunten Gläser und Flaschen.<br />
Es ist das Büro von Markus Bruderhofer<br />
<strong>im</strong> Gottmadinger Industriegebiet,<br />
wo er „Feines aus dem Hegau“<br />
anbietet. Die Produktpalette<br />
reicht von exotischen Kombinationen<br />
wie „Aprikosen mit Riesling und Grünem<br />
Pfeffer“ oder „Feigen mit Schlehenmark“<br />
bis hin zu klassischen Essigvarianten<br />
wie Bärlauch, Estragonoder<br />
H<strong>im</strong>beeressig.<br />
„Wir finden für jeden etwas“, sagt<br />
Bruderhofer, der auf Wunsch auch<br />
ganze Geschenkkörbe zusammenstellt<br />
und die Präsente mit Firmenlogos<br />
und/oder individuellen Gruß-Etiketten<br />
versieht. So füllte Bruderhofer<br />
schon einmal Essig und Öl in ganz spezielle<br />
Flaschen ab, eine andere Firma<br />
verschenkte zu Weihnachten Kuchen<br />
<strong>im</strong> Glas – gebacken von Bruderhofer,<br />
der für seine Kunden den deutschlandweiten<br />
Versand übern<strong>im</strong>mt.<br />
Alles gibt es jedoch auch bei ihm<br />
nicht <strong>im</strong>mer. Wenn möglich bezieht<br />
Bruderhofer seine Früchte und Kräuter<br />
aus der Region, und ist daher an<br />
das Angebot der jeweiligen Jahreszeit<br />
gebunden. „Ich würde nie gefrorene<br />
Früchte nehmen“, sagt der Gottmadinger,<br />
dabei würde zu viel Qualität<br />
verloren gehen. Neben seinem Feinkost-Sort<strong>im</strong>ent<br />
bietet Bruderhofer kulinarische<br />
Dienstleistungen für Firmenfeiern<br />
bis 200 Personen an.<br />
Denn der 41-Jährige war früher Küchenchef<br />
der „Alten Mühle“ in Rielasingen.<br />
Dort entstand auch die Idee<br />
für sein Unternehmen Delikat essen.<br />
Im Restaurant schon setzte Bruderhofer<br />
auf Regionalität und Saisonalität,<br />
musste also <strong>im</strong> Winter gewisse Produkte<br />
konservieren. Seitdem gibt es<br />
seine „Beschwipsten Früchte“, die mit<br />
Weinen und Likören eingeweckt werden.<br />
Zuerst standen sie nur auf der<br />
Karte, dann wollten <strong>im</strong>mer mehr Gäste<br />
das Dessert mit nach Hause nehmen,<br />
bis sich schließlich ein ganzes<br />
Sort<strong>im</strong>ent entwickelt hatte.<br />
Infos unter 07731/977707 oder:<br />
www.feines-aus-dem-hegau.de
Trends<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 27<br />
Schöne Bodenseewelt – Ballonfotograf Ach<strong>im</strong> Mende eröffnet neue Perspektiven<br />
Aus dieser Perspektive kennt man sie<br />
noch nicht, die Klosterkirche Birnau.<br />
Unbeeindruckt vom undurchdringlichen<br />
Dunst thront sie in der Herbstsonne<br />
über dem Überlinger See. Der<br />
Luftfotograf Ach<strong>im</strong> Mende hat dieses<br />
ANZEIGE<br />
ungewöhnliche Foto geschossen.<br />
Nicht von einem Hubschrauber oder<br />
einer Plattform aus, sondern mit<br />
einer Kamera, die an einem durchsichtigen<br />
Ballon hängt. Dabei befestigt<br />
Mende seine Digitalkamera auf<br />
einer kreiselstabilisierten Plattform<br />
und lässt seinen Ballon bis zu 60<br />
Meter Höhe aufsteigen. Über eine<br />
„Cyberbrille“ sieht er dabei den<br />
Ausschnitt, den die Kamera gerade<br />
einfängt, und richtet per Fernbedie-<br />
nung den Fotoapparat auf sein Motiv.<br />
Der Luftfotograf Mende hat mit<br />
seinem Fotoballon schon das Berliner<br />
Regierungsviertel fotografiert und<br />
in Paris direkt unterhalb des Espace<br />
Grande Arche <strong>im</strong> Viertel Defense. Am<br />
12 MIO. * LESER UND 90 MIO. ** PIs:<br />
Setzen Sie auf die Qualifi kation unserer<br />
Leser: online wie offl ine.<br />
Nutzen Sie die hohe Reichweite unseres Partner-<br />
Netzwerks für Ihren professionellen Stellenanzeigen-<br />
Erfolg: täglich über 12 Mio. * Zeitungsleser und über<br />
90 Mio. ** Seitenaufrufe (PIs) <strong>im</strong> Monat. Profi tieren<br />
Sie jetzt von unserem Bewerberpotenzial.<br />
Bodensee ließ Ach<strong>im</strong> Mende in den<br />
vergangenen anderthalb Jahren über<br />
50 Mal den Ballon aufsteigen, um<br />
Städte, Schlösser und Burgen aus der<br />
Luft zu fotografieren. Eine Auswahl<br />
der teilweise spektakulären Bilder<br />
zeigt Mende von diesem November<br />
an auf Mult<strong>im</strong>edia-Shows in Städten<br />
rund um den See.<br />
Weitere Infos und Termine unter:<br />
www.bodensee.aero<br />
POTENZIAL FÜR IHRE STELLENANZEIGEN!<br />
Qualifi zierte<br />
Bewerber<br />
suchen Ihr<br />
Stellenangebot!<br />
*max<strong>im</strong>ale Gesamtreichweite Print bei Belegung aller Einzeltitel auf Basis Verlagsangaben/Media Analyse 2005<br />
** Gesamtreichweite online aller angeschlossenen Verlagsportale laut IVW Stand Juli 2005<br />
www.suedkurier.stellenanzeigen.de<br />
Wo die Richtigen ins Netz gehen.<br />
Unser Partner-Netzwerk: Südkurier, Konstanz |Ach<strong>im</strong>er Kreisblatt, Ach<strong>im</strong> | Albbote, Waldshut | Altenaer Kreisblatt, Altena |<br />
Ammerländer Nachrichten, Westerstede | Bersenbrücker Nachrichten, Quakenbrück | Bote vom Haßgau | Bramscher Nachrichten, Bramsche |<br />
Bremer Nachrichten, Bremen | Der Patriot, Lippstadt | Der Tagesspiegel, Berlin | Die Zeit, überregional | Diepholzer Kreisblatt, Syke | Ems-Zeitung,<br />
Papenburg | Esslinger Zeitung, Esslingen | Handelsblatt, überregional | Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Kassel | Iserlohner Kreisanzeiger,<br />
Iserlohn | Kreiszeitung Syke, Syke | Lausitzer Rundschau, Cottbus | Lingener Tagespost, Lingen | Lüdenscheider Nachrichten, Lüdenscheid | Main-Post,<br />
Würzburg | Meinerzhagener Zeitung, Meinerzhagen | Meller Kreisblatt, Melle | Mendener Zeitung, Menden | Meppener Tagespost, Meppen |<br />
Münchner Merkur, München | Neue Osnabrücker Zeitung, Osnabrück | Neue Rhein/Ruhr Zeitung, Essen | Nordwest-Zeitung, Oldenburg |<br />
Oberbayerisches Volksblatt, Rosenhe<strong>im</strong> | Oldenburger Kreiszeitung, Oldenburg | Oldenburger Nachrichten, Oldenburg | Ostthüringer Zeitung, Erfurt<br />
| Pfälzischer Merkur, Zweibrücken | Rotenburger Kreiszeitung, Rotenburg | Saarbrücker Zeitung, Saarbrücken | Schweinfurter Tagblatt, Schweinfurt |<br />
Soester Anzeiger, Soest | Stadtanzeiger Ahlen/Beckum, Ahlen | Stadtanzeiger Hamm, Hamm | Süderländer Volksfreund, Werdahl | Sulinger<br />
Kreiszeitung, Suling | Thedinghäuser Zeitung, Ach<strong>im</strong> | Thüringer Allgemeine, Erfurt | Thüringer Landeszeitung, Erfurt | Trierischer Volksfreund, Trier |<br />
tz, München | Verdener Aller-Zeitung, Verden | Verdener Nachrichten, Bremen | Visselhöveder Nachrichten, Visselhövede | Volksblatt, Würzburg |<br />
Volkszeitung, Schweinfurt | Weser Kurier, Bremen | Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Essen | Westfalenpost, Hagen | Westfälische Rundschau,<br />
Essen | Westfälischer Anzeiger, Hamm | Wildeshauser Zeitung, Wildeshausen | Wilhelmshavener Zeitung, Wilhemshaven | Wittlager Kreisblatt,<br />
Bad Essen | Wochenblatt Hamm, Hamm | Zeitung für Ganderkesee, Ganderkesee
unterwegs<br />
Seite 28 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
S kommt noch besser<br />
◆ Bequemer geht’s nicht: Die neue Mercedes S-Klasse<br />
Von Annette Oelfken-Pretzel<br />
<strong>Mehr</strong> gibt es nicht. Wer be<strong>im</strong> Kauf<br />
der neuen S-Klasse ohne Rücksicht<br />
auf die drohende Rechnung alle<br />
verfügbaren Sonderausstattungen ankreuzt,<br />
darf sicher sein, den aktuell<br />
höchsten Stand der Autotechnik vor<br />
der Haustür zu parken. So gibt es nun<br />
einen Abstandsregel-Tempomat, der<br />
das Auto <strong>im</strong> Stop-and-go-Verkehr bis<br />
zum Stillstand abbremst. Oder den<br />
Nachtsicht-Assistenten mit Infrarot-<br />
Scheinwerfern, die auf einem Display<br />
sichtbar machen, was der Mensch<br />
selbst mit Bixenon-Scheinwerfern<br />
und Kurvenlicht nicht sieht. Oder den<br />
Park-Assistenten mit Rückfahr-Kamera,<br />
der die S-Klasse, wäre sie nicht<br />
so teuer, zum idealen Fahrschul-Auto<br />
machen würde.<br />
Irgendwann wird Mercedes fahren<br />
nicht mehr viel mit Autofahren zu tun<br />
haben. Das Auto macht fast alles von<br />
alleine. Das meiste zwar gegen Aufpreis<br />
und nicht in der Basisversion –<br />
aber <strong>im</strong>merhin. Wer sich einen voll bestückten<br />
S 500 bestellt, muss schon gut<br />
verdienen. Aber S-Klasse fahren ist<br />
wie Urlaub machen, dafür sorgt eine<br />
Heerschar elektronischer und hydraulischer<br />
Helferlein. Klar, die meisten<br />
davon gibt’s auch schon in anderen<br />
Autos – aber nirgends so geballt und<br />
zu einem so st<strong>im</strong>migen Paket geschnürt.<br />
Von außen: Großes wird größer. Der<br />
Luxus-Mercedes ist 5,08 Meter lang,<br />
1,87 Meter breit, 1,47 Meter hoch und<br />
hat in der Kurzversion einen Radstand<br />
von 3,04 Metern – also Schlachtschiff-<br />
Format wie die Vorgänger. Die elegante<br />
Seitenlinie, die eher an ein Coupé<br />
erinnert, das Heck à la Maybach sowie<br />
runde, ausladende Radkästen geben<br />
der S-Klasse eine neue Design-Linie.<br />
Von innen: Der äußere Eindruck findet<br />
hier seine konsequente Fortsetzung:<br />
Edel, elegant, in sich st<strong>im</strong>mig<br />
und luxuriös. Die moderne Gestaltung<br />
setzt sich meilenweit von der bisweilen<br />
altväterlichen Wohnz<strong>im</strong>meratmosphäre<br />
ab, die die Vorgänger einst auszeichnete.<br />
Metallisch glänzende<br />
Schalter tragen dazu bei, aber natürlich<br />
auch der große, schwenkbare<br />
Bildschirm <strong>im</strong> Armaturenbrett sowie<br />
der dazugehörige „Comand Controller“<br />
auf der Mittelkonsole. Was man<br />
täglich braucht, etwa das Abrufen von<br />
Radio-Sendern oder das Eingeben eines<br />
Fahrtziels, geht damit leicht von<br />
der Hand. Für die Kl<strong>im</strong>a-Automatik<br />
gibt es praktischerweise eine Leiste<br />
glänzender Tipptasten. Für vier Passagiere<br />
hat es Platz satt wie auf dem Familiensofa.<br />
Wer allerdings hinten in<br />
die Mitte muss, sitzt nicht wirklich bequem<br />
über dem breiten Mitteltunnel.<br />
Obwohl der S-Mercedes als Fünfsitzer<br />
in den Papieren steht, ist die bessere<br />
Wahl, die S-Klasse gleich mit zwei Einzelsitzen<br />
hinten statt der durchgehenden<br />
Rückbank zu ordern.<br />
Einsteigen und Türen schließen. Ein<br />
sanfter Druck auf den Schlüssel –bildhübsch<br />
in glänzendem Metall – ein<br />
leichter Zug am Türgriff und der Wagen<br />
ist entriegelt, Alarmanlage und<br />
Wegfahrsperre sind entschärft. Man<br />
lässt sich einfach in die komfortablen<br />
Lederpolster sinken, drückt die Memory-Taste<br />
für die Sitzeinstellung und<br />
Mini-Motoren rücken dann alles so<br />
zurecht, wie man es einmal eingestellt<br />
hat. Die Tür braucht man nur kurz beiziehen,<br />
geschlossen wird sie von Servomotoren.<br />
Irgendwann wird Mercedes<br />
fahren nicht mehr viel mit<br />
Autofahren zu tun haben.<br />
Und jetzt? Man hört nichts. Die 272<br />
PS des V6-Motors merkt man eigentlich<br />
nur daran, dass die Armaturentafel<br />
zum Leben erwacht. Drehzahlmesser<br />
rechts, Tank und Temperaturanzeige<br />
links – gut, das sind noch „richtige“<br />
Instrumente mit „richtigen“ Zeigern<br />
und kein digitaler Kram. Nur der<br />
Tacho in der Mitte ist rein virtuell: Ein<br />
Flachbildschirm, auf dem der Tachokranz<br />
nur ein Bild ist.<br />
Der Motor läuft. Zeit, etwas für die<br />
Unterhaltung zu tun. Wie schon bei<br />
BMW und Audi wird nun auch in der<br />
S-Klasse alles, was sich einstellen lässt,<br />
über einen Drehknopf zwischen Fahrer-<br />
und Beifahrersitz gesteuert. Nur,<br />
dass die Mercedes-Techniker ihr Konzept<br />
einfacher, logischer und intuitiver<br />
umgesetzt haben. Das Ergebnis<br />
heißt Comand.<br />
Fahren: Der Sender st<strong>im</strong>mt, das Ziel<br />
ist programmiert, es geht los. Der<br />
Rückwärtsgang? Natürlich am kleinen<br />
Wählhebel der Automatik! Der befin-<br />
Mercedes S 350<br />
Grundpreis: 70 760 Euro<br />
Motor: V-6-Zylinder mit 3498 ccm<br />
Hubraum; Leistung 272 PS (200 kW);<br />
Drehmoment: 350 Nm bei 2400<br />
U/min; Leergewicht: 1880 kg; Beschleunigung<br />
0-100 km/h: 7,3 Sek.;<br />
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h;<br />
Verbrauch: 10,2 l Super/100 km;<br />
Serienausstattung, z. B.: 7-Gang-<br />
Automatikgetriebe, Adaptive Bremse<br />
mit Berganfahrhilfe, Airbag für Fahrer<br />
und Beifahrer, Sidebags und Windowbags<br />
vorn und <strong>im</strong> Fond, Luftfederung<br />
mit Adaptivem Dämpfungssystem<br />
und Niveauregulierung rundum,<br />
Bremsassistent BAS,<br />
det sich allerdings nicht mehr <strong>im</strong> Mitteltunnel,<br />
sondern sitzt an ungewohnter<br />
Stelle rechts am Lenkrad. Handschaltung<br />
gibt es in der S-Klasse nicht.<br />
Die 7-Stufen-Automatik kommt mit<br />
dem 1,9-Tonner ohnehin besser klar.<br />
Und wer unbedingt arbeiten möchte:<br />
Im manuellen Betrieb lassen sich die<br />
Gänge über zwei Schalttasten am<br />
Lenkrad rauf- und runterschalten.<br />
Den Automatikhebel antippen, vorwärts<br />
geht’s. Die elektrische Feststellbremse<br />
löst sich von alleine. Kraftvoll<br />
drängt der Wagen voran – auch der<br />
kleinere Motor bietet genügend Leistung.<br />
Mit einem Hubraum von 3498<br />
Litern ist der 6-Zylinder zwar ein relativ<br />
kleiner Motor für die Königsklasse<br />
aus dem Hause Mercedes. Dennoch<br />
bietet der Wagen mit seinen 350<br />
Newtonmetern ein recht sportliches<br />
Fahrvergnügen und lässt so manchen<br />
Flitzer <strong>im</strong> Rückspiegel verschwinden.<br />
Von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden,<br />
bei 250 km/h wird abgeregelt.<br />
In den Kurven macht man Bekanntschaft<br />
mit den guten Sitzen und die in<br />
ihnen verborgenen Piezo-Ventile. Aktive<br />
Fahrdynamik heißt das bei Mercedes.<br />
In der Rechtskurve bauen sich auf<br />
der linken Sitzseite Polster gegen die<br />
Fliehkraft auf und geben Oberkörper<br />
und Schenkeln zusätzlichen Halt; in<br />
der Linkskurve werden die Heinzelmännchen<br />
rechts aktiv.<br />
Lust zum Entspannen? Mit ein paar<br />
Drehungen am Commandknopf ist<br />
die Massagefunktion des Fahrersitzes<br />
eingestellt. Während man über die Autobahn<br />
rauscht, kneten sieben Luftkammern<br />
in der Lehne die Rückenmuskeln<br />
durch.<br />
Für den vollen Genuss wurde vorher<br />
der Tempomat mit Distronic Plus auf<br />
die bevorzugte Reisegeschwindigkeit<br />
eingestellt und auf den Abstand, den<br />
er zum Vordermann halten soll. So<br />
schw<strong>im</strong>mt sich’s vorzüglich <strong>im</strong> Verkehr<br />
mit, Gas- und Bremspedal kann<br />
man fast vergessen. Ganz gleich, wel-<br />
COMAND-System mit integriertem<br />
Radio, 8-Zoll-Farbdisplay, DVD-Laufwerk<br />
und PCMCIA-Slot, Elektronisches<br />
Stabilitäts-Programm ESP inklusive<br />
ABS und ASR, Fahrlichtsensor, Kl<strong>im</strong>atisierungsautomatik,<br />
Lenkradverstellung<br />
autom. bei Ein- und Ausstieg, Multifunktions-Lenkrad,<br />
Regensensor, Sitze<br />
vorn mit Lordosenstützen und elektrisch<br />
höhen- und längsverstellbar,<br />
Tempomat.<br />
Sonderausstattung in Euro, z.B.: Aktives<br />
Kurven- und Abbiegelicht: 1589,-<br />
, Keyless-Go: 1183,-, Lederausstattung:<br />
2465,-, Abstandsregelautomat „Distronic“:<br />
2668,-, Nachtsichtassistent:<br />
1740,-, Parktronic: 777,-, Rückfahrkamera:<br />
957,-.<br />
ches Tempo gewählt wurde, die S-<br />
Klasse saust mit 200 Sachen über die<br />
Autobahn, ohne dass der Motor lauter<br />
läuft oder Luft- oder Reifengeräusche<br />
den Musikgenuss stören. Besonders<br />
komfortabel ist man dank der serienmäßigen<br />
Luftfederung Airmatic unterwegs.<br />
Sie verblüfft durch eine unglaubliche<br />
Geschmeidigkeit und Ruhe<br />
des Abrollens. Bodenwellen aller Art<br />
saugt die Federung förmlich auf. Dies<br />
ist ein Auto mit Verwöhnaroma auf<br />
langen Reisen. Die neue Lenkung arbeitet<br />
präziser, die Wankbewegungen<br />
der Karosserie sind offensichtlich reduziert.<br />
Wird der Verkehr dichter, erkennt<br />
der Abstandsradar, was los ist, die Distronic<br />
bremst sanft ab und hält die<br />
Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug<br />
<strong>im</strong>mer dem Tempo angemessen.<br />
Stop and go? Radar und Distronic sorgen<br />
dafür, dass der Mercedes <strong>im</strong> Verkehr<br />
mitschw<strong>im</strong>mt. Die neue Technik<br />
arbeitet wie folgt: Der vorausschauende<br />
Brems-Assistent nutzt zwei Radarsysteme,<br />
um die Verkehrslage vor<br />
dem Auto zu beobachten. Das Distronic-Radar<br />
wird durch ein Nahbereichsradar<br />
ergänzt, das <strong>im</strong> Winkel<br />
von 80 Grad das unmittelbare Umfeld<br />
vor dem Fahrzeug abtastet. Die Reichweite<br />
der Radarstrahlen beträgt 150<br />
Meter, sodass vorausfahrende Autos<br />
rechtzeitig erkannt werden. Verringert<br />
sich der Sicherheitsabstand, berechnet<br />
das System aufgrund der Radarinformationen,<br />
welche Bremskraftunterstützung<br />
in der jeweiligen Fahrsituation<br />
notwendig ist, um einen drohenden<br />
Auffahrunfall zu vermeiden.<br />
Diesen Bremsdruck kann der Autofahrer<br />
sofort be<strong>im</strong> Tritt auf das Bremspedal<br />
abrufen. Übersteigt die Bremsverzögerung<br />
ein best<strong>im</strong>mtes Niveau,<br />
schaltet sich automatisch auch der<br />
vorsorgliche Insassenschutz Pre-Safe<br />
zu, den Mercedes-Benz ebenfalls weiterentwickelt.<br />
Ankommen: Wer aus dem Super-<br />
Benz steigt, ist ausgeruhter als be<strong>im</strong><br />
Start. Das belegt Mercedes sogar mit<br />
einer Studie: Bei gleichen Fahr- und<br />
Verkehrsbedingungen lag die durch-<br />
Da lacht das Herz<br />
des Auto-Fans<br />
Snobs fahren Rolls Royce – Connaisseurs<br />
bevorzugen Bentley. Mit<br />
diesem Image konnte sich die britische<br />
Nobelmarke lange auf dem kleinen<br />
Markt der Luxusautos behaupten.<br />
Dann kam der Niedergang, und es<br />
folgte der fulminante Wiederaufstieg.<br />
Die wechselreiche Geschichte von<br />
Bentley erzählt Andrew Frankel in einem<br />
standesgemäß aufgemachten<br />
Buch – schwer, groß, edel. Es ist dies<br />
über weite Strecken eine Erfolgsgeschichte,<br />
denn die Konstrukteure von<br />
Bentley verstanden es, einem Fahrzeug<br />
von höchstem Komfort extreme<br />
Sportlichkeit zu verleihen.<br />
Doch dann geriet Bentley unter die<br />
Räder, und zwar unter die seines alten<br />
Rivalen Rolls Royce. Bentley geriet in<br />
eine tiefe Identitätskrise, und der großen<br />
Marke drohte sogar das Aus. In<br />
dieser Situation half nur die Flucht<br />
nach vorn. In den 1990er Jahren erhielt<br />
der Bentley ein neues Gesicht und einen<br />
mächtigen Motor, der ihn zur<br />
schnellsten L<strong>im</strong>ousine seiner Tage<br />
machte.<br />
Andrew Frankel hat ein spannendes<br />
Sachbuch verfasst, das gespickt ist mit<br />
prickelnden Bildern, die der verführerischen<br />
Eleganz einer großen und rasanten<br />
Marke huldigen.<br />
Es gibt ein zweites neues Buch für<br />
Auto-Fans. Im Band „Klassische Automobile“<br />
beweist der Fotograf Michael<br />
Furman, dass Autos eben doch mehr<br />
als reine Fortbewegungsmittel sind.<br />
Sie können wahre Kunstwerke sein,<br />
Meisterstücke von hohem ästhetischem<br />
Rang, von vollendeter Virtuosität.<br />
Wer das nicht glauben mag, den<br />
schnittliche Herzfrequenz von S-Klasse-Fahrern<br />
um bis zu fünf Schlägen<br />
pro Minute unter der in Vergleichsfahrzeugen<br />
gemessenen Werten.<br />
Preis: Über den Preis schreiben wir<br />
erst zum Schluss. Am liebsten gar<br />
nicht. Aber wir wissen, es war schon<br />
<strong>im</strong>mer etwas teurer, S-Klasse zu fahren.<br />
Das ist leider noch nicht anders<br />
geworden. Der Basispreis für den S 350<br />
liegt bei knapp 71 000 Euro. N<strong>im</strong>mt<br />
man den größeren S 500 (ab 89 668 Euro),<br />
packt Distronic (2668 Euro),<br />
Nachtsichtassistent (ab 1740 Euro),<br />
Rückfahrkamera (957 Euro), Bi-Xenon<br />
(1589 Euro), Keyless-Go (1183 Euro),<br />
fahrdynamische Multikontursitze<br />
(1821 Euro) in Leder (ab 2465 Euro)<br />
und noch ein paar Kleinigkeiten dazu,<br />
sind auch 100 000 Euro keine wirkliche<br />
Grenze.<br />
<strong>Mehr</strong> dazu:<br />
Autohaus Bölle, Singen/Konstanz<br />
Im Internet:<br />
www.boelle.de<br />
www.mercedes-benz.de<br />
◆ Zwei Bücher für Liebhaber: Klassiker-Fotos und die Bentley-Geschichte<br />
wird dieser edel aufgemachte<br />
Bildband überzeugen. Versteht<br />
sich, dass hier keine gewöhnlichen<br />
Autos zu besichtigen sind,<br />
sondern die exquisitesten Modelle<br />
aus der klassischen Epoche<br />
zwischen 1925 und 1948.<br />
Selbst dem hartgesottensten<br />
Oldt<strong>im</strong>erfan werden die Knie<br />
weich angesichts dieser Formen<br />
und Farben. Schön geschwungene<br />
Linien, perfekte<br />
Proportionen, elegante Details<br />
wetteifern hier miteinander.<br />
Michael Furmans Bilder sind<br />
grandiose Porträtaufnahmen,<br />
ergänzt durch liebevolle Detailstudien,<br />
die zeigen, dass bei<br />
den wirklichen automobilen<br />
Meisterwerken vom Türgriff bis<br />
zum Tankverschluss einfach alles<br />
st<strong>im</strong>mt. (lud)<br />
Andrew Frankel: „Bentley.<br />
Die Geschichte“, 240 Seiten, 79 Farb- u.<br />
128 S/W-Fotos, 29 Abbildungen. Format<br />
26 x 30,5 cm. 39,90 Euro. (ISBN 3-<br />
7688-1658-3).<br />
Michael Furman: „Klassische Automobile“,<br />
264 Seiten, 177 Farbfotos, Format<br />
24 x 32,5 cm. 49,90 Euro (ISBN 3-<br />
7688-1671-0).<br />
Beide Bücher Delius Klasing Verlag
Unterwegs<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 29<br />
Abflug auf der Autobahn verhindern<br />
◆ Leitplanken aus Beton statt Stahl sind zwar sicherer, aber in der Anschaffung teurer<br />
Von KArl-Heinz Zurbonsen<br />
Freiburg/Donaueschingen – Ein Alptraum<br />
für jeden Autofahrer: Von der<br />
Gegenfahrbahn schießt ein Pkw durch<br />
die Leitplanke auf die eigene Fahrspur.<br />
Die Sicherheitsexperten wissen: Die<br />
Stahlschutzplanken erfüllen nicht<br />
mehr alle Anforderungen an moderne<br />
Rückhaltesysteme. Im Regierungspräsidium<br />
Freiburg reifen Pläne für eine<br />
Umrüstung auf Betonschutzwände,<br />
die als wartungsfreundlicher, weniger<br />
reparaturanfällig und unüberfahrbar<br />
gelten. Aber auch als wesentlich teurer.<br />
Auf dem Forum „Zukunft Bauen“ in<br />
Donaueschingen diskutierten <strong>im</strong> Oktober<br />
über 60 Fachleute über Wege<br />
und Systeme zur Unfallvermeidung<br />
und Schadensminderung <strong>im</strong> Verkehr.<br />
Den Schwerpunkt der Diskussion bildeten<br />
passive Sicherheitseinrichtun-<br />
Betonschutzwände<br />
Auf 600 bis 700 von insgesamt<br />
13.000 Autobahnkilometern in<br />
Deutschland kommen bislang Betonelemente<br />
zum Einsatz. Insbesondere<br />
bei Lkw-Unfällen auf stark belasteten<br />
Strecken leisten sie am äußeren<br />
Fahrbahnrand wie auch zur Absicherung<br />
von Gegenverkehrsstrecken am<br />
Mittelstreifen wertvolle Dienste. Untersuchungen<br />
des Bundesamtes für<br />
Straßenwesen (BASt) ergaben, dass<br />
auch die untereinander verketteten<br />
Betonelemente in Grenzen elastisch<br />
reagieren, und die Insassen trotz der<br />
sprichwörtlichen „Härte“ des Baustoffs<br />
in der Regel keine stärkeren Verletzungen<br />
erleiden, als dies bei herkömmlichen<br />
Leitplanken aus Stahl der<br />
Fall wäre.<br />
Ökonomisch-ökologische<br />
Alternative zu Benzin<br />
◆ Hohe Spritpreise machen Flüssiggas für Autofahrer zunehmend interessant<br />
Allensbach – Gas ist nicht gleich Gas.<br />
Was jedes Kind <strong>im</strong> Chemie-Unterricht<br />
beigebracht bekommt, ist Vielen nicht<br />
klar, wenn es um ihr eigenes Auto geht.<br />
Zwei verschiedene Formen von Gas<br />
existieren in verschiedenen Kfz-<br />
Tanks, das gasförmige Erdgas und das<br />
flüssige Autogas, das auch Flüssiggas<br />
oder LPG (Liquified Petroleum Gas)<br />
genannt wird.<br />
Diesen Unterschied hat Andreas<br />
Böhler vor etwa vier Jahren genauer<br />
unter die Lupe genommen. Der Kfz-<br />
Meister und Geschäftsführer von Automobile<br />
Böhler in Allensbach sollte<br />
damals ein Fahrzeug auf Kundenwunsch<br />
umrüsten. Der Kunde wollte<br />
Erdgas, doch Böhler, dem Autogas aus<br />
dem Ausland bereits bekannt war,<br />
konnte ihn umst<strong>im</strong>men und davon<br />
überzeugen, dass die flüssige Variante<br />
der sinnvollere Treibstoff sei.<br />
Denn viele Aspekte sprechen für Autogas.<br />
Die Umrüstung ist <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zu Erdgas einfacher und kostengünstiger.<br />
„Ganz grob kann man ein<br />
Auto ab 1800 Euro umrüsten“, sagt<br />
Böhler. „Die Umrüstung eines Vierzylinders<br />
der neusten Abgastechnik<br />
(OBD) kostet <strong>im</strong> Schnitt aber etwa<br />
2500 Euro.“ Bei einem Verbrauch von<br />
gen an Verkehrswegen sowie die Leistungsfähigkeit<br />
und Wirkungsweise der<br />
vorhandenen Systeme.<br />
In einem Praxisversuch auf dem Gelände<br />
der Firma Mall in Pfohren demonstrierte<br />
ein Stuntman, welche<br />
Schutz- und Leitwirkung Betonschutzwände<br />
be<strong>im</strong> Anprall durch ei-<br />
Noch sind Betonschutzplanken<br />
für die öffentliche Hand<br />
unerschwinglich.<br />
nen PKW haben. Das Fahrzeug prallte<br />
mit Tempo 80 auf die Abweiser und<br />
wurde auf die eigene Fahrbahn zurückgeworfen.<br />
Das Fahrzeug fuhr<br />
leicht an der Betonschutzwand hoch,<br />
wurde dann aber an der Wand entlang<br />
geführt. Schwere Unfälle, wie sie<br />
durch Kontakt mit dem Gegenverkehr<br />
oder durch Überschläge verursacht<br />
Leichte Anpraller von Fahrzeugen, sagt<br />
Ingo Stoffels vom Hersteller Delta<br />
Bloc, verlaufen meist ohne gravierende<br />
Schäden: Der Böschungswinkel der<br />
Elemente verläuft <strong>im</strong> fußhohen Bereich<br />
so flach, dass Fahrzeuge ohne<br />
größeren Schaden zurück auf die<br />
Fahrbahn geleitet werden. Leitplanken<br />
aus Metall hingegen müssen auch<br />
nach weniger schweren Ereignissen<br />
umgehend ausgetauscht werden, was<br />
die neuerliche Teilsperrung von Fahrbahnteilen<br />
und Anwesenheit von<br />
Bautrupps notwendig macht, die<br />
dadurch ihrerseits gefährlichen Situationen<br />
ausgesetzt werden. Ab Autobahnabschnitten,<br />
die täglich 60 000<br />
bis 65 000 Fahrzeuge bewältigen<br />
müssen, ermittelte das Bundesamt für<br />
Straßenwesen, lohnen sich die Betonelemente.<br />
(klk)<br />
durchschnittlich zehn Litern pro Kilometer<br />
habe sich der Umbaupreis allerdings<br />
bereits nach 30 000 bis 40 000<br />
gefahrenen Kilometern wieder amortisiert.<br />
Böhler überzeugten vor vier Jahren<br />
vor allem die Umweltvorteile von Autogas<br />
gegenüber Benzinern. Bei den<br />
inzwischen stark gestiegenen Spritpreisen<br />
hat neben dem ökologischen<br />
auch zunehmend der ökonomische<br />
Aspekt an Bedeutung gewonnen. Laut<br />
Hanns Richard Hareiner, Vorstandsvorsitzender<br />
des Deutschen Verbandes<br />
Flüssiggas (DVFG), kostet Autogas<br />
auf einen Liter Benzin umgerechnet<br />
etwa 57 Cent.<br />
Das Ausland hat die Vorteile von<br />
Flüssiggas längst erkannt. In den USA<br />
existiert Autogas seit 1920, in vielen<br />
europäischen Ländern hat es sich<br />
längst etabliert, dort bestehen flächendeckende<br />
Tankstellennetze. In<br />
Deutschland geht es schleppend voran,<br />
es gibt nur 1004 Flüssiggas-Tankstellen<br />
(634 Erdgas/Stand: 9. November<br />
2005). Eine davon steht seit Mitte<br />
Dezember 2004 in Allensbach, auf<br />
dem Gelände von Automobile Böhler.<br />
Die 35 000-Euro-Anlage ist eine Investition<br />
für die Zukunft. Der erste<br />
werden, bleiben aus. „Selbst ein Lastwagen<br />
würde die Betonwand nicht<br />
überrollen“, prognostizierten die Experten<br />
be<strong>im</strong> Zukunftsforum, das eine<br />
gemeinsame Initiative der Beton Marketing<br />
Süd, der Ingenieurkammer Baden-Württemberg<br />
und der Initiative<br />
Betonschutzwand ist.<br />
Die Straßenbauer <strong>im</strong> Land haben<br />
vereinzelt bereits auf Betonschutzwände<br />
zurückgegriffen, so zum Beispiel<br />
bei Karlsbad und Pforzhe<strong>im</strong>-Ost<br />
auf der A 8 zwischen Karlsruhe und<br />
Stuttgart. „Die Wirkungsweise von Betonschutzwänden<br />
hat mich überzeugt“,<br />
sagte Norbert Launer, Abteilungsdirektor<br />
für Straßenwesen und<br />
Verkehr <strong>im</strong> Regierungspräsidium Freiburg,<br />
„wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
st<strong>im</strong>mt, dann haben die Betonschutzwände<br />
eine Zukunft als Ersatz<br />
für Stahlschutzplanken.“ Noch sei die<br />
Beton-Alternative ungefähr dre<strong>im</strong>al<br />
teurer und damit für die auf Sparsamkeit<br />
getr<strong>im</strong>mten öffentlichen Hände<br />
unerschwinglich, erläuterte Launer. In<br />
Wartung und Betrieb seien die rund 60<br />
bis 80 cm hohen Schutzwände aus Beton<br />
jedoch wirtschaftlicher als Stahlschutzplanken.<br />
Thorsten Kathmann von der DTV<br />
Verkehrsconsult in Aachen rechnete<br />
vor, dass Schutzsysteme aus Beton<br />
durch ihren geringen Reparatur- und<br />
Wartungsaufwand in dem Maße wirtschaftlicher<br />
werden, wie sich die Verkehrsdichte<br />
erhöhe. Zurückzuführen<br />
sei dies auf die Kosten für Absperrungen<br />
nach Unfällen und die dadurch<br />
entstehenden Folgekosten. Ingo Stoffels<br />
von Delta Bloc Europe in Neumarkt<br />
betonte, moderne Betonschutzwandsysteme<br />
böten gerade <strong>im</strong><br />
Rahmen der Sicherung von Arbeitsstellen<br />
an Autobahnen und Bundesstraßen<br />
ein Höchstmaß an Sicherheit.<br />
Die Freiburger Verkehrsexperten,<br />
die der Verwendung von Betonschutz-<br />
Umrüstungskunde vor vier Jahren<br />
hatte mit dem neuen Treibstoff keine<br />
Probleme: Er fuhr oft nach München,<br />
und dort gibt es seit längerer Zeit<br />
schon Autogas-Tankstellen. Am Bodensee<br />
war das Netz allerdings recht<br />
dünn. Also entschied sich Böhler für<br />
eine eigene Tankanlage. „Zu Beginn<br />
lief es etwas schleppend, doch inzwischen<br />
sind wir ganz gut ausgelastet.<br />
Wenn wir es zeitlich hinbekämen,<br />
könnten wir zehn Umrüstungen pro<br />
Monat vornehmen“, sagt Böhler, der<br />
in den vergangenen zwei Monaten einen<br />
regelrechten Autogas-Boom festgestellt<br />
hat.<br />
Denn zahlreiche Autofahrer haben<br />
einen weiteren Vorteil von Flüssiggas<br />
erkannt: Während viele Erdgas-Autos<br />
nur für Notfälle über einen zusätzlichen<br />
kleinen Benzintank verfügen,<br />
verdoppelt sich die Reichweite bei den<br />
bivalenten Autogas-Tanks. Bivalent<br />
heißt: Neben dem Gas-Tank existiert<br />
auch noch ein gewöhnliches Benzinsystem.<br />
Sollte also keine Autogas-<br />
Tankstelle in der Nähe sein, muss<br />
noch lange niemand schieben.<br />
www.autogastanken.de<br />
www.autogas-boehler.de<br />
Autohändler<br />
Andreas Böhler<br />
rüstet Autos auf<br />
Flüssiggasbetrieb<br />
um und hat auch<br />
den passenden<br />
Treibstoff <strong>im</strong><br />
Angebot.<br />
Bild: Feiertag<br />
Mit Schutzplanken aus Beton kann die Sicherheit auf Autobahnen und<br />
Bundesstraßen erhöht werden. Sie halten auch schwere Fahrzeuge zurück<br />
und verhindern ihren Abflug auf die Gegenfahrbahn. Foto: Zurbonsen<br />
wänden positiv gegenüberstehen,<br />
stuften eine Umrüstung von Stahl auf<br />
Beton auf bestehenden Straßen als<br />
unbezahlbar ein, da ein Abschnitt von<br />
fünf Kilometern rund 500 000 Euro<br />
kosten würde. Aber Neubaustrecke<br />
wie zum Beispiel die privat finanzierte<br />
Erweiterung der A 5 zwischen Baden-<br />
Baden und Offenburg käme für einen<br />
Dauerversuch in Frage.<br />
Derzeit liefen die Vorbereitungen<br />
für die Ausschreibung dieser Straßenbaumaßnahme.<br />
„Auf jeden Fall müssen<br />
wir zunächst eine eigene Studie<br />
ANZEIGE<br />
Wir gratulieren unserem<br />
Geschäftspartner Südkurier<br />
zum Firmenjubiläum<br />
und hoffen weiterhin auf<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Creditreform Konstanz<br />
Mainaustr. 48<br />
78464 Konstanz<br />
Postfach 100144<br />
78401 Konstanz<br />
Tel.: 0 75 31/89 50-0 (Zentrale)<br />
Inkasso: -30, Fax: -26<br />
Auskunft: -23, Fax: -46<br />
Postfach: 1222<br />
CH-8280 Kreuzlingen<br />
www.konstanz.creditreform.de<br />
info@konstanz-creditreform.de<br />
machen, um die Vor- und Nachteile<br />
abzuwägen“, kündigte Norbert Launer<br />
an. Es müssten insbesondere die<br />
Auswirkungen der Betonschutzwände<br />
auf Begründung und Entwässerung<br />
untersucht werden. Nach Einschätzung<br />
von Martin Lienhard von der Donaueschinger<br />
Firma Mall GmbH<br />
kommt es insbesondere nach starken<br />
Regenfällen zu großen Wasserflächen,<br />
die schnell und nachhaltig von der<br />
Fahrbahnoberfläche abgeführt werden<br />
müssten, um Aquaplaning zu vermeiden.<br />
Glosse<br />
Blies hold…<br />
von uwe spille<br />
Telefonrecherche<br />
bei regionalenBetrieben<br />
offenbaren<br />
zum Teil Hörgenüsse<br />
der besonderen<br />
Art.<br />
Insbesondere<br />
dann, wenn<br />
man in gut gemeinte,<br />
doch<br />
schlecht präparierte<br />
Warteschleifen gerät. „Bitte warten<br />
sie“, meldet sich eine deutlich dialektgefärbte,<br />
weibliche St<strong>im</strong>me. „Blies<br />
hold de Lein.“ Schwäbisches Englisch<br />
ist umwerfend komisch. Bei einem Betrieb,<br />
der international auftreten will,<br />
wirkt’s allerdings „e bissle“ provinziell,<br />
gell?! Schl<strong>im</strong>m jedoch ist das Gedudel<br />
<strong>im</strong> Hintergrund, als hätte man<br />
Dieter Bohlen leibhaftig an den Synthesizer<br />
gesetzt. „Blies hold de...dudeldödeldumm“<br />
nö, nach zwei Minuten<br />
hält einen hier nix mehr.<br />
Be<strong>im</strong> nächsten Unternehmen kriegt<br />
man ohne Vorwarnung buchstäblich<br />
eins auf die Ohren. Hier hat sich jemand<br />
eindeutig in der Lautstärke vergriffen.<br />
Instinktiv reißt man den Hörer<br />
vom Ohr, noch am ausgestreckten<br />
Arm vern<strong>im</strong>mt man Tom Jones „Sex<br />
Bomb“, scheppernd wie aus dem voll<br />
aufgedrehten Badez<strong>im</strong>merradio. In<br />
den USA hätte da glatt schon jemand<br />
Schmerzensgeld in Millionenhöhe für<br />
mittelstandswarteschleifengeschädigte<br />
Ohren eingeklagt, denkt man bei<br />
sich, bevor man auflegt.<br />
Ein weiteres Unternehmen bemüht<br />
sich mit einer endlos langen, persönlich<br />
gehaltenen Ansprache darum,<br />
den Anrufer bei Laune zu halten.<br />
„Bleiben sie draaaan, es kann sich<br />
nuuur noch um weeenige Augenblicke<br />
handeln, wir sind gleiiiiiich für Sie<br />
da...“, ach ja, wie schön ist’s in der<br />
Warteschleife.<br />
JEDER 10.<br />
IHRER KUNDEN IST<br />
ÜBERSCHULDET…<br />
WIR SAGEN IHNEN WELCHER<br />
• Wirtschaftsauskünfte<br />
• Inkasso<br />
• Risikomanagement
geld<br />
Seite 30 . 17. November 2005 Pro:fit<br />
News<br />
GRENZGÄNGER<br />
Neue Steuerbelastung<br />
Grenzgänger in die Schweiz zahlen<br />
jetzt auch Steuern auf die<br />
Einmalzahlungen aus Schweizer<br />
Pensionskassen. Darauf macht<br />
das Finanzamt Konstanz aufmerksam.<br />
Hintergrund ist das<br />
deutsche Alterseinkünftegesetz,<br />
das die Bezüge von Rentnern<br />
schrittweise steuerpflichtig<br />
macht. Konkret heißt das: Erhält<br />
ein Grenzgänger 2005 Zahlungen<br />
aus einer Schweizer Alters- und<br />
Hinterlassenenversorgung (AHV)<br />
oder einer Schweizer Pensionskasse,<br />
muss er die Hälfte dieser<br />
Zahlungen mit seinem individuellen<br />
Steuersatz versteuern. Der<br />
steuerpflichtige Teil steigt jährlich<br />
und erreicht 100 Prozent <strong>im</strong> Jahre<br />
2040. Der Vorsteher des Finanzamts<br />
Konstanz erklärt hierzu: „Ein<br />
Grenzgänger, der in Deutschland<br />
wohnt und in der Schweiz arbeitet,<br />
ist wegen des Schweizer<br />
Arbeitsortes beziehungsweise des<br />
Schweizer Arbeitgebers in das<br />
Schweizer Altersvorsorgesystem<br />
integriert. Der Grenzgängerarbeitslohn<br />
und die Einkünfte aus<br />
der Altersvorsorge unterliegen<br />
jedoch nach dem deutsch-schweizerischenDoppelbesteuerungsabkommen<br />
der deutschen Besteuerung<br />
und somit dem deutschen<br />
Einkommensteuerrecht.“<br />
(hot)<br />
BÖRSENGANG<br />
Roth & Rau<br />
Der Aufsichtsrat des Bermatinger<br />
Automatisierungsunternehmens<br />
Rohwedder AG hat am Freitag<br />
beschlossen, das Unternehmen<br />
Roth & Rau in Hohenstein-Ernstthal<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2006 an<br />
die Börse zu bringen. Die Rohwedder<br />
AG hält seit Juli 2002 60<br />
Prozent der Anteile an dem Unternehmen,<br />
das hauptsächlich in<br />
der Photovoltaik-Branche tätig ist.<br />
(sk)<br />
Bessere Rendite:<br />
Aktien statt<br />
Rentenpapiere<br />
Konstanz (hot) Aktien versprechen in<br />
den nächsten fünf bis zehn Jahren<br />
deutlich bessere Renditen als Rentenpapiere.<br />
Davon ist Dr. Thomas Schüßler,<br />
Fonds-Manager bei der Deutsche<br />
Bank Fondsgesellschaft DWS, überzeugt.<br />
Er erläuterte seine Ansicht in einem<br />
Gespräch mit Profit in Konstanz.<br />
Zwar hätten Rentenpapiere in den<br />
vergangenen zwanzig Jahren außergewöhnlich<br />
gute Renditen erzielt. „Dass<br />
Rentenpapiere in der Vergangenheit<br />
gut liefen, heißt aber nicht, dass sie<br />
auch in Zukunft zu den Gewinnern<br />
zählen.“ Sie müssten sich vielmehr<br />
wieder auf ihr normales Niveau einpendeln.<br />
<strong>Mehr</strong> als drei bis vier Prozent<br />
Rendite seien hier in den nächsten<br />
zehn Jahren nicht zu holen. „Bei 2,5<br />
Prozent Inflation bleibt dann nicht<br />
mehr viel übrig“, sagt Schüßler.<br />
Bei Aktien sieht Schüßler mehr Potenzial:<br />
„Anleger können hier zwar<br />
auch keine durchschnittlichen Gewinne<br />
von 30 Prozent erwarten. Aber<br />
auf zehn Jahre gesehen rechne ich bei<br />
Aktien mit höheren einstelligen Renditen.“<br />
Und in welchen Ländern und Branchen<br />
sieht Schüßler Potenzial? „Asien<br />
und die Ölbranche sind in Zukunft besonders<br />
interessant, aber auch riskantere<br />
Anlagen.“ Mit vorübergehenden<br />
Einbrüchen müssten Anleger hier<br />
rechnen. Um vom Unternehmenswachstum<br />
etwa in China zu profitieren,<br />
müsse man nicht unbedingt in<br />
China-Fonds oder-Aktien investieren.<br />
Genauso gut sei ein Investment in Unternehmen<br />
und Branchen, die Produkte<br />
und Rohstoffe in den wachsenden<br />
chinesischen Markt <strong>im</strong>portieren.<br />
„Öl ist auch etwas für risikofreudigere<br />
Anleger, die sich von stärkeren<br />
Kursschwankungen nicht aus der Ruhe<br />
bringen lassen.“ Auf lange Sicht<br />
werde wegen der begrenzten Ölvorräte<br />
aber die Ölindustrie von den steigenden<br />
Preisen profitieren. Von anderen<br />
Rohstoffen hält Schüßler als langfristige<br />
Anlage weniger, da diese anders<br />
als Öl oft unbegrenzt verfügbar<br />
seien. Auf Edelmetall möchte aber<br />
auch Schüßler nicht verzichten. Als<br />
Absicherung gegen Kursrutsche empfiehlt<br />
er, Aktien von Goldminen mit ins<br />
Depot zu nehmen.<br />
Ökosteuer<br />
zurück<br />
◆ Jetzt Erstattung der Ökosteuer beantragen<br />
Von Erich Struckat<br />
Produzierende und landwirtschaftliche<br />
Betriebe können sich die Ökosteuer<br />
auf Strom und Mineralöl zurückerstatten<br />
lassen, wenn sie mehr als 25<br />
MWh Strom <strong>im</strong> Jahr verbrauchen und<br />
den Antrag noch bis zum 31. Dezember<br />
stellen.<br />
Stromsteuerermäßigung<br />
Weithin bekannt ist bereits die Sparmöglichkeit<br />
für produzierende Betriebe<br />
(z.B. schon Bäcker, Metzger, Z<strong>im</strong>merer,<br />
Schreiner), bei einem Stromverbrauch<br />
von über 25 MWh (25.000<br />
kWh) einen Erlaubnisschein zum Bezug<br />
von Strom mit ermäßigter Stromsteuer<br />
be<strong>im</strong> zuständigen Hauptzollamt<br />
zu beantragen. Die ermäßigte<br />
Stromsteuer beträgt dann bereits<br />
während des Jahres 12,30 Euro statt<br />
20,50 Euro pro MWh für den über der<br />
Sockelmenge von 25 MWh liegenden<br />
Stromverbrauch.<br />
Eine weitgehend unbekannte und<br />
lukrative zusätzliche Möglichkeit zur<br />
Kosteneinsparung ist die Erstattung<br />
auch dieser ermäßigten Stromsteuer<br />
sowie der Mineralölsteuer (für die es<br />
keine unterjährige Ermäßigung wie<br />
bei der Stromsteuer gibt).<br />
Hierzu müssen die in Frage kommenden<br />
Betriebe bei ihrem zuständigen<br />
Hauptzollamt den entsprechenden<br />
Antrag auf amtlich vorgeschriebenem<br />
Formular bis zum 31.<br />
Dezember des Folgejahres stellen, für<br />
das Jahr 2004 also bis zum 31. Dezember<br />
2005.<br />
Wer kann einen Antrag auf die über<br />
die Ermäßigung hinausgehende und<br />
besonders interessante Ökosteuer-Erstattung<br />
stellen?<br />
1. Das Unternehmen muss ein produzierender,<br />
produktionsnaher (z.B.<br />
Härterei, Verzinkerei) oder land- und<br />
forstwirtschaftlicher Betrieb sein (keine<br />
Dienstleister, Spediteure und Han-<br />
delsunternehmen)<br />
2. Der Jahresverbrauch be<strong>im</strong> Strom<br />
liegt über 25 MWh<br />
3. Der jährliche Verbrauch an leichtem<br />
Heizöl liegt über 25.000 Liter<br />
4. Der jährliche Verbrauch an Erdgas<br />
liegt über 140 MWh<br />
5. Der jährliche Verbrauch an Flüssiggas<br />
liegt über 14.625 kg<br />
Diese genannten Verbrauchs-Mengen<br />
der verschiedenen Energiearten<br />
errechnen sich aus der jeweils gesetzlich<br />
festgelegten und als Sockelbetrag<br />
zu entrichtenden Ökosteuer. Dies sind<br />
512,50 Euro be<strong>im</strong> Bezug von Strom<br />
und 205,00 Euro be<strong>im</strong> Verbrauch von<br />
Mineralöl, wozu auch die Gasarten<br />
gehören. Die Energieträger Heizöl,<br />
Erd- und Flüssiggas können für die<br />
Berechnung des Sockelbetrages<br />
von 205,00 Euro zusammengerechnet<br />
werden.<br />
Die über diesen Sockelbeträgen<br />
liegende Ökosteuer pro Jahr<br />
wird nun mit folgenden Einschränkungen<br />
erstattet:<br />
Zuerst kommen 0,4 Prozent<br />
der rentenversicherungspflichtigen<br />
Bruttolohn-Summe der Beschäftigten<br />
des beantragenden Un-<br />
Wer mit seinem produzierenden<br />
Betrieb mehr als 25<br />
MWh Strom <strong>im</strong> Jahr verbraucht,<br />
kann die Ökosteuer zurückfordern.<br />
ternehmens zum Abzug. Diese auf den<br />
ersten Blick unverständliche Maßnahme<br />
ist dadurch begründet, dass bei der<br />
Einführung der Ökosteuer in 1999 die<br />
Rentenversicherungsbeiträge durch<br />
die Ökosteuer-Subventionierung von<br />
10,15 auf 9,75 Prozent gesenkt wurden.<br />
Eine hohe Beschäftigtenzahl bzw.<br />
Bruttolohnsumme beeinflusst somit<br />
die Erstattung negativ, eine geringe<br />
Beschäftigtenintensität positiv.<br />
Von diesem Zwischenresultat müssen<br />
dann noch gesetzlich vorgeschriebene<br />
5 Prozent abgezogen werden, so<br />
dass letztendlich 95 Prozent zur Auszahlung<br />
kommen.<br />
Erwähnt werden muss auch, dass es<br />
für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen<br />
(KWK) gesonderte Erstattungs-Möglichkeiten<br />
gibt.<br />
Depot auf dem Prüfstand<br />
◆ Hypo-Vereinsbank bietet kostenlosen Wertpapier-Check<br />
Konstanz (sk) Wenn Stefan Spier, Filialdirektor<br />
der Hypo-Vereinsbank in<br />
Konstanz, mit seinen Kunden deren<br />
Geldanlagen durchgeht, macht er seit<br />
Jahren <strong>im</strong>mer wieder die gleiche Erfahrung:<br />
„Wie viel Ertrag die Anlagen<br />
abwerfen, hängt zu 80 Prozent von der<br />
grundsätzlichen Struktur der Depots<br />
ab. Welche konkreten Werte dahinter<br />
stehen, entscheidet nur zu 20 Prozent<br />
über die Rendite.“ Sein Portfolio <strong>im</strong>mer<br />
wieder gründlich zu überprüfen<br />
sei deshalb unerlässlich, rät Spier.<br />
„Das ist so wichtig wie der TÜV fürs<br />
Auto – nur dass das Depot wegen der<br />
Schnelllebigkeit der Finanzmärkte<br />
wesentlich häufiger einen Check<br />
braucht“, sagt der Banker.<br />
Dabei stellen Berater aus der gesamten<br />
Finanzbranche fest:<br />
Selbst erfahrene Anleger begehen<br />
<strong>im</strong>mer wieder eine oder mehrere der<br />
folgenden sieben Sünden der Geldanlage:<br />
Sie vertrauen nur auf he<strong>im</strong>ische<br />
Wertpapiere.<br />
Sie vertrauen nur auf Wertpapiere<br />
aus der Branche, in der sie selbst arbeiten.<br />
Sie tarieren den Anteil von Aktien<br />
und anderen Anlageformen nicht passend<br />
aus.<br />
Sie kaufen und verkaufen zum falschen<br />
Zeitpunkt.<br />
Sie handeln ohne klare Strategie.<br />
Sie streuen ihre Anlage nicht ausreichend.<br />
Sie verschließen die Augen vor Risiken.<br />
Um die Chancen und Risiken eines<br />
Wertpapier-Depots opt<strong>im</strong>al abzust<strong>im</strong>men,<br />
gibt es seit einiger Zeit eine<br />
wissenschaftlich fundierte Methode.<br />
Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler<br />
Harry M. Markowitz hat<br />
<strong>im</strong> Detail berechnet, wie sich die langjährige<br />
Entwicklung einzelner Werte<br />
auf ein Portfolio auswirkt. Und vor allem<br />
hat er untersucht, wie sich die<br />
Kombination verschiedener Anlagen<br />
niederschlägt. Sein Ergebnis: Die<br />
Faustformel „je mehr Risiko, desto<br />
mehr Chancen“ st<strong>im</strong>mt in dieser einfachen<br />
Form nicht.<br />
„Es gibt Depots, die hohe Risiken in<br />
sich tragen und die dennoch wenig Ertrag<br />
bringen; und es gibt Depots, die<br />
bei vergleichsweise großer Sicherheit<br />
weit höhere Renditen bringen könnten<br />
als bislang“, erklärt Spier. Wer sein<br />
Portfolio auf eine „Ideallinie“ zwischen<br />
Risiko und Chance bringen<br />
möchte, kann den kostenlosen Depot-<br />
Check der Hypo-Vereinsbank in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Eine computergestützte Berechnung<br />
wertet dabei nach den Erkenntnissen<br />
des Nobelpreisträgers Markowitz<br />
aus, wie sich die einzelnen Teile<br />
eines Depots über längere Zeiträume<br />
hinweg entwickelt haben und welche<br />
Wechselbeziehungen es bei der Entwicklung<br />
der verschiedenen Werte gegeben<br />
hat.<br />
Der Depot-Check der HVB ist kostenlos<br />
und unverbindlich für jeden Interessenten,<br />
egal ob HVB-Kunde oder<br />
nicht.<br />
Depotcheck<br />
Der 20-minütige Wertpapier-<br />
Depotcheck der HVB wird an allen<br />
Filialen der HVB kostenlos angeboten.<br />
Mit Hilfe einer Software<br />
wird vor Ort überprüft, ob das<br />
Depot eine gesunde Mischung hat.<br />
Zum Depotcheck benötigen Interessenten<br />
einen Depotauszug oder<br />
andere Unterlagen, aus denen<br />
Wertpapierkennnummern und<br />
Höhe der Einlagen hervorgehen.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich,<br />
wird aber empfohlen. Es gibt<br />
auch die Möglichkeit, den Depotcheck<br />
außerhalb der Filialöffnungszeiten<br />
durchzuführen. Telefonische<br />
Terminvereinbarung: 07531-9076 0<br />
Die richtige Mischung<br />
der Aktien<br />
macht’s: Die HVB<br />
bietet einen Depotcheck<br />
an.<br />
Achivbild: dpa<br />
Fragen in diesem Zusammenhang<br />
werden von den zuständigen Hauptzollämtern<br />
beantwortet. Weiterhin gewährt<br />
die jeweilige IHK oder HWK evtl.<br />
Unterstützung.<br />
Die Beantragung und Beratung<br />
kann auch über entsprechend kundige<br />
Steuerberater erfolgen.<br />
Friedrichshafen – Zukunftssicher und<br />
mit möglichst hoher Rendite investieren<br />
möchte natürlich jeder Anleger.<br />
Be<strong>im</strong> 21. Anlageforum des Internationalen<br />
Bankhauses Bodensee (IBB) in<br />
Friedrichshafen wurde <strong>im</strong> November<br />
ein Projekt vorgestellt, das diese Kriterien<br />
erfüllen könnte: die Biodiesel Süd<br />
GmbH, die noch <strong>im</strong> November in eine<br />
AG umgewandelt werden soll. Wann<br />
das Unternehmen an die Börse geht,<br />
darüber hüllte sich Thomas Rappold,<br />
Gesellschafter der Biodiesel Süd<br />
GmbH, allerdings in Schweigen.<br />
Biodiesel Süd ist ein Projekt, das bei<br />
SpaRenta, einer Servicegesellschaft<br />
mit Sitz in Stuttgart, die sich eigentlich<br />
vor allem mit der Entwicklung von Finanzkonzepten<br />
für die Altersvorsorge<br />
beschäftigt, entstanden ist. Hier wurde<br />
die Idee geboren, einen neuen<br />
Energiekonzern zu schaffen, der Biodiesel<br />
herstellt, selbst vermarktet und<br />
das Energie- und Mobilitätsmangement<br />
für große Fuhrparks betreibt.<br />
Hintergrund ist natürlich der ständig<br />
steigende Rohölpreis, der nach<br />
Einschätzung des Leiters des Anlagemanagements<br />
der IBB in Friedrichshafen,<br />
Joach<strong>im</strong> Hartel, und Thomas<br />
Rappold langfristig nach heutigen<br />
Maßstäben schwindelnde Höhen erreichen<br />
wird, wie bei den Krisen der<br />
vergangenen Monate bereits zu erahnen<br />
war.<br />
Biodiesel Süd will in Zusammenarbeit<br />
mit AT Agrartechnik (Schaitdorf),<br />
dem europaweiten Technologieführer<br />
für Biodieselanlagen, in Marbach am<br />
Neckar für 80 Millionen Euro das erste<br />
große Biodieselwerk in Baden-Württemberg<br />
mit einer Jahreskapazität von<br />
150.000 Tonnen Biodiesel errichten.<br />
Realisiert werden soll die Fabrik zur<br />
Herstellung des Biodiesels und eine<br />
eigene Ölmühle in drei Stufen. Das Finanzierungskonzept<br />
sieht nach Auskunft<br />
von Rappold keine öffentliche<br />
Förderung vor. Notwendige Genehmigungen<br />
der Behörden liegen bereits<br />
vor. Produktionsbeginn soll <strong>im</strong> Jahr<br />
2007 sein, Baubeginn noch in diesem<br />
Jahr.<br />
Aber nicht nur die Herstellung des<br />
Biodiesels aus Raps-, Soja-, Palm-, Alt-<br />
Bis Jahresende können Unternehmen<br />
die Ökosteuer zurückverlangen.<br />
Illustration: Steller<br />
Der Autor:<br />
Erich Struckat, Steuerberater<br />
Sankt-Ulrich-Str. 51<br />
88662 Überlingen<br />
Telefon 07551/9252-0<br />
Telefax 07551/9252-93<br />
Weitere Infos Im Internet unter:<br />
www.zoll.de<br />
Biodiesel-Rendite<br />
◆ Biodiesel Süd will an die Börse – Zeitpunkt unklar<br />
Von Georg Wex<br />
speise- und Sonnenblumenkernöl sowie<br />
Fettsäuren soll in die eigene Hand<br />
genommen werden. Biodiesel Süd will<br />
parallel dazu ein eigenes Biodiesel-<br />
Tankstellennetz aufbauen. Geplant<br />
sind zunächst 20 Standorte. Schließlich<br />
soll für große Fuhrparks auch das<br />
Energie- und Mobilitätsmanagement<br />
übernommen werden, natürlich mit<br />
dem Hintergedanken, auch über diese<br />
Schiene den eigenen Biodiesel verkaufen<br />
zu können.<br />
Ziel von Biodiesel Süd ist es zunächst,<br />
die überregionale Marktführerschaft<br />
<strong>im</strong> Südwesten zu erreichen.<br />
Letztendlich will man aber in den europäischen<br />
Raum hineinwachsen. Die<br />
Chancen stehen schon rein geografisch<br />
nicht schlecht. In Süddeutschland<br />
gibt es lediglich <strong>im</strong> benachbarten<br />
Bayern zwei größere Biodieselwerke in<br />
Mainburg und Ochsenfurt. Andere<br />
Werke liegen vor allem in den neuen<br />
Bundesländern und wurden, so Rappold,<br />
vor allem deshalb errichtet, um<br />
Subventionen zu erhalten, ohne dass<br />
dabei besonderer Wert auf die strategische<br />
Lage gelegt wurde. Über den<br />
Standort Marbach habe man lange<br />
nachgedacht. Er biete eine direkte Anbindung<br />
an die Bahn und die Neckarschifffahrt.<br />
Zudem bestehen <strong>im</strong> Ballungsraum<br />
Stuttgart enorme Absatzmöglichkeiten.<br />
Rein wirtschaftlich der größte Vorteil<br />
von Biodiesel ist, dass er derzeit 15<br />
bis 20 Cent billiger ist als Diesel aus<br />
Rohöl. Mindestens bis 2009 ist der Biodiesel<br />
von der Mineralölsteuer befreit.<br />
Hinzu kommt, dass der Bedarf aufgrund<br />
der wesentlich günstigeren und<br />
<strong>im</strong>mer wichtiger werdenden Umweltbilanz<br />
steigt. Das Kyoto-Protokoll und<br />
EU-Richtlinien schreiben die Einführung<br />
von Biokraftstoffen beziehungsweise<br />
die Erhöhung ihres Anteils vor,<br />
um den Treibhauseffekt und den Partikelausstoß<br />
zu mildern, erläuterte<br />
Rappold. Bei den meisten heutigen<br />
Dieselmotoren ist eine Umrüstung auf<br />
Biodiesel möglich.<br />
Die Startposition von Biodiesel Süd<br />
scheint gut zu sein und die erwartete<br />
Rendite hoch – wenn die Anlaufphase<br />
gemeistert wird. Bleibt die Frage,<br />
wann geht das Unternehmen an die<br />
Börse?
campus<br />
Pro:fit 17. November 2005 . Seite 31<br />
Technologietransfer<br />
<strong>im</strong> Zehn-Minuten-Takt<br />
◆ Wenn sich an der Uni Konstanz Wissenschaft und Wirtschaft treffen, sind die Pausen wichtiger als die Vorträge<br />
von Frank van Bebber<br />
Konstanz – Am Stammtisch hatten sie<br />
die Idee von der Kaffeepause. „Alle haben<br />
sofort ja gesagt“, erinnert sich<br />
Professor Klaus Schäfer. „Wir haben<br />
so viel positives Feedback bekommen,<br />
da wussten wir, wir tun etwas Richtiges.“<br />
Im Frühjahr hatten sich Schäfer<br />
und zwei Dutzend Forscher und Unternehmer<br />
aus der Biotechnologie<br />
erstmals getroffen, nicht <strong>im</strong> Labor<br />
oder Büro, sondern auf der Blumeninsel<br />
Mainau. Seither gibt es einen Biotech-Stammtisch<br />
in Konstanz und die<br />
Initiative BioLago. Peter Pohl vom<br />
Unternehmen Gatc Biotech kennt den<br />
Stammtisch-Effekt mit der Frage:<br />
„Was machste eigentlich genau?“ Seit<br />
ihren Treffen sind sich die mit modernster<br />
Technik arbeitenden Unternehmer<br />
sicher: „Erst die Menschen<br />
transportieren die Ideen“, sagt Pohl.<br />
Am Stammtisch hatten sie darum<br />
auch die Idee mit den Kaffeepausen.<br />
Schäfer lud Hochschul-Forscher und<br />
Unternehmer in einen Hörsaal der<br />
Universität Konstanz. Auf dem Programm<br />
standen 15 Vorträge, acht von<br />
Forschern, sieben von Unternehmern.<br />
Im Zehn-Minuten-Takt stellten sie ihre<br />
Projekte und Arbeitsfelder vor.<br />
Doch Schäfer sagt: „Der eigentliche<br />
Sinn war die Kaffeepause.“<br />
Drei Mal sah das Programm einen<br />
20-Minuten-Stopp bei Kaffee und<br />
Schoko-Plätzchen vor. Der erhoffte Effekt<br />
stellte sich auf dem Flur vor dem<br />
Hörsaal rasch ein. „Gerade hat mich<br />
ein anderer Unternehmer angesprochen“,<br />
sagte Pohl. Er ist stets auf der<br />
Suche nach Wissen, „das für unsere<br />
Kunden interessant ist.“ Das Konstanzer<br />
Unternehmen, 3000 Kunden und<br />
44 Mitarbeiter, ist ein führender<br />
Dienstleister für Molekularbiologie in<br />
Europa. Spitzen-Unternehmen und<br />
Elite-Forscher am Bodensee? Die Ant-<br />
Mit dem neuen Solars<strong>im</strong>ulator werden solarchemische Prozesse untersucht.<br />
Tausende Sonnen<br />
◆ Neuer Hochfluss-Solars<strong>im</strong>ulator am PSI eingeweiht<br />
Villigen / Zürich (sk) Am Paul Scherrer<br />
Institut (PSI) ist jetzt der neue Hochfluss-Solars<strong>im</strong>ulator<br />
in Betrieb. Mit<br />
dieser weltweit leistungsstärksten Anlage<br />
lassen sich in Solarchemie-Reaktoren<br />
extrem hohe Temperaturen erzeugen.<br />
Wissenschaftler des PSI und<br />
der ETH Zürich können so unter kontrollierten<br />
Strahlungsbedingungen<br />
und vom Wetter unabhängig Prozesse<br />
erforschen, die eine effiziente Herstellung<br />
solarer Brennstoffe und neuartiger<br />
Werkstoffe ermöglichen. Zehn<br />
starke Xenon-Lichtbogen-Lampen<br />
mit verspiegelten Reflektoren fokussieren<br />
ihr Licht auf eine kleine Fläche.<br />
Im Brennpunkt der neu entwickelten<br />
Forschungsanlage erreichen die<br />
Leuchten eine Strahlungsintensität<br />
von mehr als 10 000 Sonnen und eine<br />
max<strong>im</strong>ale Wärmeleistung von 50 Kilowatt.<br />
Dabei werden Temperaturen<br />
von bis zu 2500 Grad Celsius erzeugt.<br />
Genutzt wird die Energie in Prototypen<br />
von Solarchemie-Reaktoren, die<br />
exper<strong>im</strong>entell getestet und mit numerischen<br />
Modellen weiter opt<strong>im</strong>iert<br />
werden. Der Hochfluss-Solars<strong>im</strong>ulator<br />
gewährt dabei stets gleiche Strah-<br />
lungsbedingungen und erlaubt wetterunabhängige<br />
Testkampagnen zur<br />
Untersuchung solarchemischer Prozesse.<br />
Modernste Exper<strong>im</strong>entierplattform<br />
für Solarchemie. Für Exper<strong>im</strong>ente<br />
stehen am PSI nun zwei grosse Solarkonzentrator-Anlagen<br />
zur Verfügung.<br />
Der schon lange bewährte Solarofen<br />
wie auch der jüngst aufgebaute<br />
Solars<strong>im</strong>ulator sind auf dem neusten<br />
Stand der Technik. Das Labor für<br />
Solartechnik am PSI und die Professur<br />
für Erneuerbare Energieträger der<br />
ETH Zürich erforschen hier gemeinsam<br />
chemische Hochtemperatur-Prozesse,<br />
mit denen konzentrierte Sonnenenergie<br />
effizient in speicher- und<br />
transportfähige chemische Brennstoffe<br />
wie Wasserstoff umgewandelt werden<br />
kann. Dadurch lässt sich der Ausstoß<br />
von Treibhausgasen und andern<br />
Schadstoffen vermeiden, die bei der<br />
Wärme- und Stromproduktion durch<br />
die Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />
entstehen. Solare Brenn- und Treibstoffe<br />
ermöglichen eine umweltfreundliche<br />
Energieversorgung und<br />
tragen so zur Lösung des Kl<strong>im</strong>aproblems<br />
bei.<br />
wort lag diesmal vor der eigenen<br />
Haustür.<br />
Immunologie-Professor Marcus<br />
Groettrup war einige Etagen aus seinem<br />
Uni-Labor hinuntergekommen.<br />
„Ich will kennen lernen, was die Themen<br />
und Kompetenzen der einzelnen<br />
Firmen sind“, sagte der Wissenschaftler.<br />
Groettrup ist selbst ein Beispiel für<br />
regionale Kooperation: Bevor er an der<br />
Universität Konstanz neue Therapien<br />
gegen Prostata-Krebs erforschte, war<br />
er in St. Gallen am Kantonsspital tätig.<br />
Neben seinem Lehrstuhl leitet er das<br />
der Universität angegliederte Biotechnologie-Institut<br />
Tägerwilen kurz hinter<br />
der deutsch-schweizerischen<br />
Grenze.<br />
Modelle für solche Kontakte gibt es<br />
viele am Bodensee, wie die Vorträge<br />
zeigten: Professor Schäfer arbeitet bei<br />
Altana Pharma, war aber zuvor an der<br />
Universität Konstanz. Altana Pharma<br />
wiederum hat für zehn Jahre einen<br />
Bioinformatik-Lehrstuhl gestiftet, auf<br />
dem Professor Michael Berthold sitzt.<br />
Er arbeitet daran, große Datenmengen<br />
als verständliche Bilder darzustellen.<br />
Eine Mitarbeiterin des Biotechnologie-Labors<br />
darf Testreihen bei Altana<br />
Pharma durchführen und gewinnt<br />
so Zeit. Die Firma Qualis, die für Phar-<br />
Im Zehn-Minuten-Takt stellen<br />
Forscher und Unternehmen<br />
ihre Projekte und Arbeitsfelder<br />
vor.<br />
ma-Hersteller Arznei auf Qualität<br />
prüft, arbeitet mit einem an der Universität<br />
entwickelten Testverfahren<br />
ohne Tierversuche. Die Firma Trenzyme,<br />
ein Dienstleister für Bio-Forschung,<br />
ging aus der Universität hervor.<br />
Und die Konstanzer Niederlassung<br />
von Genzyme, einem der fünf<br />
großen Biotech-Unternehmen auf der<br />
Hochschul-<br />
Forscher und<br />
Biotech-Unternehmer<br />
– und<br />
auch Politiker –<br />
lernen sich bei<br />
„Wissenschaft<br />
trifft Wirtschaft“<br />
an der Uni<br />
Konstanz kennen.<br />
Bild: van<br />
Bebber<br />
Welt, lässt ihr Geschäft in Zentralasien<br />
von einem früheren Uni-Forscher aufbauen.<br />
Klaus Schäfer spricht von einem<br />
Zwang zu kooperativen Netzwerken,<br />
„ohne die moderne Forschung nicht<br />
möglich wäre.“ Gesundheits- und Verbraucherschutz<br />
sowie Lebenswissenschaften<br />
sind die bisherigen Schwerpunkte<br />
der Biotechnologie am Bodensee,<br />
gebündelt auch bei Bio Lago. Der<br />
Konstanzer Landtagsabgeordnete Andreas<br />
Hoffmann (CDU) sieht in der<br />
bevorstehenden Aufwertung der Seeregion<br />
zur fünften Bioregion des Landes<br />
Baden-Württemberg die Chance,<br />
Aktivitäten zu bündeln. Grund zur<br />
Scheu voreinander bestehe nicht,<br />
machten Professoren und Unternehmer<br />
an Vortragspult und Kaffeetasse<br />
klar. Biophysik-Professor Wolfram<br />
Welte ermunterte: „Wir sind leicht zu<br />
begeistern und nehmen eigentlich alles<br />
an, was interessant ist.“<br />
Wie gut sind wir eigentlich?<br />
◆ Wie Wolf-Dieter Goedecke Schwachstellen in Unternehmen per Knopfdruck findet<br />
Von Roland Sprich<br />
St. Georgen – Ein Computerprogramm<br />
zur Bewertung von Betriebsprozessen<br />
hat der St. Georgener Unternehmer<br />
Professor Wolf-Dieter<br />
Goedecke entwickelt. Die Idee hinter<br />
der Konzeption: Anhand formulierter<br />
Soll- und Istwerte spürt die Software<br />
Schwachstellen auf. Eingesetzt werden<br />
kann das Programm in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen und Branchen.<br />
Goedecke möchte sein Projekt<br />
<strong>im</strong> Bildungsbereich platzieren, um etwa<br />
Schulen zu beurteilen, denn hier<br />
sieht er großen Verbesserungsbedarf.<br />
„Wenn ein Schüler eine Arbeit<br />
schreibt, bekommt er dafür nach Bewertung<br />
eine Note. Nichts anderes<br />
machen wir mit diesem Projekt. Wir<br />
bewerten und ziehen aus den Ergebnissen<br />
Schlüsse“, erläutert Wolf-Dieter<br />
Goedecke.<br />
Evaluierungen gibt es mittlerweile<br />
ja an allen Ecken. Von der Hotelunterkunft<br />
über den Komfort in einem Flugzeug<br />
bis zum Service <strong>im</strong> Autohaus<br />
oder die Freundlichkeit <strong>im</strong> Einzelhandel.<br />
Überall können Kunden Fragebögen<br />
zur Benutzerzufriedenheit ausfüllen.<br />
Goedeckes Entwicklung unterscheidet<br />
sich in der Anwendungsweise.<br />
„Ich habe den ganzen Abfrageprozess<br />
in ein Rechnerprogramm gepackt,<br />
das je nach Anforderung gestaltet<br />
werden kann“, erklärt Goedecke.<br />
Sein Grundgedanke war, das Programm<br />
so flexibel zu gestalten, dass<br />
alle Komponenten, die der Anwender<br />
für bewertungsnotwendig erachtet,<br />
schnell und einfach einzugeben sind<br />
und die Auswertung unverzüglich erfolgt.<br />
Im Hintergrund rechnet das Programm<br />
die Bewertungsergebnisse aus<br />
Prof. Wolf-Dieter Goedecke<br />
gründete 1984 <strong>im</strong> Technologiezentrum<br />
in St. Georgen sein Unternehmen<br />
GAS, das sich mit Steuerungsund<br />
Antriebstechnik beschäftigt.<br />
Heute beschäftigt GAS 60 Mitarbeiter.<br />
Tel.: 07724/ 91660. Internet:<br />
www.gas-automation.de<br />
und spuckt dann Schulnoten aus. „An<br />
den Ergebnissen erkennt man sofort,<br />
wo Handlungsbedarf besteht“, sagt<br />
Goedecke, der hauptberuflich die Gesellschaft<br />
für Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
(GAS) in St. Georgen leitet,<br />
einen mittelständischen Betrieb,<br />
der Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
entwickelt.<br />
An seinem Steckenpferd Evaluierungsprogramm<br />
hat Goedecke rund<br />
fünf Jahre gearbeitet.<br />
Getestet hat Goedecke sein Projekt<br />
dann in seiner eigenen Firma. Hier<br />
wertete das Programm die betrieblichen<br />
Strukturen von der Entwicklung<br />
über Produktion bis zum Vertrieb aus.<br />
Selbst Lieferantenbewertungen mit<br />
den Kriterien Liefertreue und Lieferqualität<br />
wurden erstellt, ebenso wie<br />
Kundenbewertungen.<br />
Die daraus resultierenden Ergebnisse<br />
helfen dem Unternehmer,<br />
Schwachstellen direkt anzugehen und<br />
dort für Abhilfe zu sorgen. Auch vor einer<br />
Zufriedenheitsbewertung durch<br />
seine eigenen Mitarbeiter schreckte<br />
Goedecke nicht zurück. „Dabei kam<br />
unter anderem heraus, dass die Mitar-<br />
beiter mit dem Lohnniveau nicht zufrieden<br />
sind. Nach einer Überprüfung<br />
wurde dies mittlerweile angepasst.“<br />
Grundsätzlich lässt sich die von<br />
Goedecke entworfene Evaluierungs-<br />
Software auf jede Branche zuschneiden.<br />
Am liebsten möchte Goedecke jedoch<br />
sein Evaluierungsprogramm <strong>im</strong><br />
Bildungsbereich anwenden. „Ich<br />
glaube, dass wir <strong>im</strong> Bildungsbereich<br />
den größten Nachholbedarf haben.“<br />
Goedecke ist sicher, dass sein Programm<br />
an Schulen oder Universitäten<br />
viele Schwachpunkte aufdecken und<br />
Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen<br />
könnte. Das Kultusministerium<br />
nahm bereits Kenntnis von dem Evaluierungsprojekt.<br />
„Man kann Professoren,<br />
Lehrer oder Lerninhalte bewerten<br />
und daran sofort die Qualität des<br />
Unterrichts bewerten“, nennt Goedecke<br />
als einen Vorteil. Erste Gespräche<br />
mit Schuldirektoren in Furtwangen,<br />
Donaueschingen und Heidelberg gab<br />
es bereits. „Und die zeigten sich begeistert“,<br />
sagt Goedecke. Allerdings<br />
befürchtet er, dass für sein Evaluierungsprojekt<br />
kein Geld zur Verfügung<br />
gestellt wird.<br />
Der Unternehmer Wolf-Dieter Goedecke hat eine Software entwickelt, mit<br />
der sich Prozesse schnell und einfach am PC bewerten lassen. Einsetzbar ist<br />
das System in nahezu allen wirtschaftlichen oder Bildungsbereichen.<br />
Bild: Sprich<br />
News<br />
KREIS WALDSHUT<br />
Millionen für Schulen<br />
Nur den Schulzentren in Bad<br />
Säckingen und Waldshut gelten<br />
<strong>im</strong> kommenden Jahr Millionen-<br />
Investitionen des Landkreises. Die<br />
größten Brocken <strong>im</strong> Entwurf des<br />
Kreishaushalts, der in den kommenden<br />
Wochen vom Kreistag<br />
beraten wird, sind für das Jahr<br />
2006 der Kauf des Erdgeschosses<br />
<strong>im</strong> Waldshuter Berufsbildungszentrum<br />
von der Handwerkskammer<br />
für 2,5 Millionen Euro,<br />
um dort den Kfz-Bereich zu Klassenräumen<br />
für die Gewerblichen<br />
Schulen umzubauen; die Fensterund<br />
Fassadensanierung der Hauswirtschaftlichen<br />
Schulen in Bad<br />
Säckingen für 1,48 Millionen Euro;<br />
die Fenstererneuerung an den<br />
Gewerblichen Schulen Bad Säckingen<br />
für 610 000 Euro. (hjh)<br />
B.I.B.-FORUM<br />
Rund ums Thema IT<br />
Mit einer neuen Abendreihe<br />
möchten die Veranstalter der<br />
B.I.B. (Best Practice for IT-Professionals<br />
Bodensee) zur IT-<br />
Wissensvermittlung und Weiterqualifizierung<br />
in der Region<br />
beitragen. Einmal <strong>im</strong> Monat<br />
werden Themen aus der Informationstechnologie<br />
vorgestellt und<br />
Fragen beantwortet. Teilnehmen<br />
können Angestellte, Unternehmer<br />
und Führungskräfte, die sich mit<br />
IT-Themen beschäftigen und<br />
Kontakte zu anderen IT-Spezialisten<br />
und -Anwendern knüpfen<br />
möchten. Veranstalter sind die<br />
Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement,<br />
die IHK Hochrhein-Bodensee<br />
und der Konstanzer<br />
IT-Dienstleister Bernot<br />
Information Technology. Das<br />
nächste Forum findet am 24.11.<br />
um 18 Uhr <strong>im</strong> Océ Businesspark<br />
Konstanz, Max-Stromeyer-Str. 116,<br />
statt. Die Themen sind Storage<br />
Management und Voice-over-IP.<br />
Anmeldung: Tel. 07720/957855,<br />
Fax 07720/66790, E-Mail: villingen@gpm-ipma.de<br />
(hot)<br />
Studium<br />
für Führungskräfte:<br />
Noch Plätze frei<br />
Goshe<strong>im</strong> (avi) Für das Führungskräfte-Studium<br />
Betriebswirtschaft be<strong>im</strong><br />
Steinbeis-Hochschul-Institut IQU in<br />
Goshe<strong>im</strong> sind noch Plätze frei. Der<br />
nächste Studiengang, der nach drei<br />
Jahren berufsbegleitendem Studium<br />
mit dem internationalen Titel Bachelor<br />
of Business Administration (BBA)<br />
abschließt, startet <strong>im</strong> März des kommenden<br />
Jahres.<br />
Zurzeit studieren 20 junge Führungskräfte<br />
aus der Region Betriebswirtschaft<br />
in Goshe<strong>im</strong>. Die Teilnehmer<br />
des Studiums kommen unter anderem<br />
aus Titisee-Neustadt oder Winterlingen<br />
(Zollernalbkreis) nach Goshe<strong>im</strong>.<br />
Sie kommen allesamt mitten<br />
aus dem Wirtschaftsleben. Berufsbegleitend<br />
wollen sie den Bachelor-Abschluss<br />
schaffen und dadurch ihre<br />
Führungsposition <strong>im</strong> Unternehmen<br />
verbessern.<br />
Das Steinbeis-Hochschulinstitut<br />
auf dem Heuberg (Landkreis Tuttlingen)<br />
bietet den akkreditierten Studiengang<br />
speziell für die mittelständische<br />
Industrie in der Region an. Der<br />
BBA-Studiengang, der übrigens auch<br />
ohne Abitur möglich ist, bereitet die<br />
Studenten in erster Linie praxisorientiert<br />
und berufsbegleitend auf Führungspositionen<br />
vor. Der praktische<br />
Teil der Weiterbildung darf allerdings<br />
auch nicht zu kurz kommen. Teil der<br />
praktischen Ausrichtung ist, dass jeder<br />
Studierende, unterstützt von Dozenten,<br />
ein Projekt <strong>im</strong> Unternehmen<br />
durchführt.<br />
Manuela Kohler-Böhringer (33) aus<br />
Neuhausen ob Eck etwa nutzt das Studium<br />
für die Vorbereitung auf die Geschäftsführung<br />
<strong>im</strong> elterlichen Medizintechnik-Betrieb.<br />
Die zeitnahe Umsetzung<br />
des theoretischen Wissens<br />
aus dem Studium in das Alltagsgeschäft<br />
sieht die Studentin als großen<br />
Gewinn. „Nach jeder Vorlesung setzen<br />
wir das Gelernte <strong>im</strong> Transfer-Dokumentations-Report<br />
um, das schafft<br />
unhe<strong>im</strong>liche Synergieeffekte zwischen<br />
Studium und Praxis“, sagt die<br />
33-Jährige.<br />
Weitere Infos <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.iqu-institut.de
Geschäftsempfehlungen & Verbindungen<br />
Seipp präsentiert:<br />
Intelligente Technik mit<br />
hohem Sitzkomfort<br />
MedaPal, der neue Bürostuhl von<br />
Vitra konzentriert sich auf das<br />
Wesentliche. Er ist einfach und<br />
benutzerfreundlich aufgebaut<br />
und lässt sich leicht auf Ihre individuellen<br />
Bedürfnisse einstellen<br />
390,- + Mwst.<br />
79761 Tiengen, Schaffhauser Str. 36, www.seipp.de<br />
E-MAIL: INFO@DUO-EINRICHTUNGEN.DE • WWW.DUO-EINRICHTUNGEN.DE<br />
CARLO<br />
Espresso-Depot<br />
Singen<br />
Original Swiss Caffé<br />
CHICCO D´ORO<br />
SAQUELLA Espresso Cappuccino<br />
auch Cuo D´ORO<br />
coffeinfrei, ganze Bohnen<br />
Kaffee-Werkstatt für<br />
Saeco – Solis – Jura<br />
Kostenloser Hol-/Bringservice<br />
Leihmaschinen<br />
schnell + günstig<br />
Angebot: 4 kg Kaffee<br />
sortiert, Ihrer Wahl<br />
52,– € statt 78,– €<br />
Ben Niesen · Singen<br />
August-Ruf-Str. 27<br />
(gegenüber C+A-Parkplatz)<br />
u. Bismarckstr. 20 · Radolfzell<br />
Tel. 0 77 32/71 24<br />
Mobil 01 71 - 3 42 82 84<br />
Fax 0 77 32/91 92 86<br />
www.chiccodoro.com<br />
Da kauft man gerne Kaffee<br />
Stromausfall !<br />
Wir haben Einfälle gegen Ausfälle.<br />
Schutz gegen Datenverlust, Produktionsausfall u.<br />
Hardwarezerstörung<br />
Beratung unter:<br />
Tel. 07741-808057<br />
79761 Waldshut-Tiengen<br />
Tel. 07741-808057 Fax 808058<br />
FSI.Frank.Schleier@t-online.de<br />
www.FSI-USV.com<br />
Zwei Millionen mal<br />
Dankeschön<br />
Über zwei Millionen anvertraute Briefe <strong>im</strong> September 2005!<br />
Für das entgegengebrachte Vertrauen möchten wir uns bei unseren Kunden<br />
herzlichst bedanken.<br />
Aufrichtigen Dank auch an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den<br />
hervorragenden Einsatz in den letzten Jahren.<br />
Baden-Württembergs größter privater Briefdienstleister.<br />
Infos unter www.arriva-service.de oder (0800/999 3 666.<br />
Portoersparnis.<br />
bis zu 25%<br />
• Energie-Spar-Check<br />
• Wärmedämmung von Fassaden<br />
mit überwachter Qualität<br />
• Balkon-Sanierung<br />
• Beton-Instandsetzung<br />
• Fassaden-Anstriche<br />
• Komplett-Service<br />
Kornmayer Farbe + Design<br />
Freibühlstraße 6, 78224 Singen<br />
Telefon 0 77 31/98 70-0<br />
www.kornmayer.de<br />
Wir richten Sie professionell ein!<br />
KOMPETENZ SEIT 20 JAHREN<br />
Innenausbausysteme<br />
� Trennwände- & Deckensysteme<br />
� Hallen-Büros<br />
� Meister-Kabinen<br />
� Lager- & Betriebseinrichtungen<br />
� -Fachhandelspartner<br />
Büroeinrichtungen<br />
www.radolfzell.com/infit<br />
> Wirtschaft & Organisation<br />
> Therapie & Beratung<br />
NLP > Supervision & Coaching<br />
für > Lehren & Lernen<br />
> Persönlichkeit & vital sein<br />
NLP Ausbildung<br />
international zertifiziert<br />
Neuer Start ab<br />
28./29.01.06<br />
Infoabend<br />
NLP Ausbildung - wofür?<br />
13.12.05 19:30 h<br />
Ute Moßbrucker & Team<br />
Otto-Blesch-Str. 5/2<br />
78315 Radolfzell<br />
49 (0)7732 13768<br />
eMail infit@radolfzell.com<br />
Von der Bedarfsanalyse, Planung und Realisierung<br />
– alles aus einer Hand<br />
Preiser GmbH Einrichtungssysteme für Büro und Lager<br />
Da<strong>im</strong>lerstraße 15 79761 Waldshut-Tiengen<br />
Telefon: 0 77 41 / 83 23-0 info@preisergmbh.com