09.11.2014 Aufrufe

Download - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

Download - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

Download - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Eins werd’ ich nie tun: AUFGEBEN!“<br />

Die 19. Regenbogenfahrt der Deutschen <strong>Kinder</strong>krebsstiftung mit österreichischer Manpower<br />

Der österreichische Survivor Johannes<br />

Hochwarter erzählt der SONNE über<br />

seine Motivation, Teil des Regenbogenteams<br />

zu sein und anderen zu helfen,<br />

ihre Hoffnung nicht zu verlieren.<br />

SONNE: Welche Idee steckt hinter der<br />

Regenbogenfahrt?<br />

Hochwarter: Die Initiative wurde<br />

1993 von ehemals betroffenen <strong>Krebs</strong>patienten<br />

ins Leben gerufen. Mit einer Fahrradtour<br />

zu den Fachkliniken für krebskranke<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendliche wird seither in<br />

der Öffentlichkeit Bewusstsein für deren<br />

Situation geschaffen. Vor allem soll den<br />

Betroffenen und ihren Familien Mut und<br />

Kraft für den weiteren Verlauf der Therapien<br />

gespendet werden.<br />

Johannes Hochwarter achtet als „letzter Mann“<br />

darauf, dass alle zusammen bleiben<br />

SONNE: Das Motto „Survivors für Survivors“<br />

ist die Botschaft …<br />

Hochwarter: Ja, die Fahrt ist ein Zeichen<br />

dafür, dass es möglich ist, die Krankheit<br />

zu besiegen und sein Leben wieder aktiv<br />

und leistungsfähig zu gestalten. Ich denke,<br />

dass wir durch die eigene Erfahrung eine<br />

ganz besondere Qualifikation für diese<br />

Aufgabe mitbringen. Während der Fahrt<br />

tragen wir bunte Armbänder mit der Aufschrift<br />

„Eins werd’ ich nie tun: AUFGE-<br />

BEN!“ Diese Bänder schenken wir auch<br />

den Patienten und betroffenen Familien<br />

als Symbol, durchzuhalten. Mich beeindruckt<br />

der Zusammenhalt, den wir dabei<br />

haben. Die Gemeinschaft der Gruppe und<br />

die Möglichkeit, <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />

mit diesem Projekt zu helfen, treiben mich<br />

voran und motivieren mich Jahr für Jahr,<br />

an der Regenbogenfahrt teilzunehmen. Ich<br />

war zum dritten Mal dabei und will mich<br />

auf jeden Fall weiter engagieren.<br />

SONNE: Welche Momente waren besonders<br />

prägend?<br />

Hochwarter: Bei der letzten Tour hatte<br />

ich ein ganz besonderes Erlebnis: Ein Vater,<br />

dessen Sohn erst im Frühjahr mit elf Jahren<br />

an <strong>Krebs</strong> verstorben ist, war Gastfahrer bei<br />

einer Etappe. Da sein Sohn nicht mehr die<br />

Möglichkeit hatte dabei zu sein, übergaben<br />

die Eltern zwei Fotos und ein Regenbogentrikot<br />

an unser Streckenteam. Die Fotos und<br />

das Trikot hatten die beiden die gesamte<br />

restliche Tour bei sich. Somit konnte der<br />

verstorbene Sohn gedanklich dabei sein.<br />

Die Eltern haben die Fotos und das Trikot<br />

danach wieder in Empfang genommen.<br />

SONNE: Hattest du einen speziellen Auftrag<br />

bei der Tour?<br />

Hochwarter: Ich habe in diesem Jahr gemeinsam<br />

mit einem Kollegen die Aufgabe<br />

des „letzten Mannes“ übernommen. Wir<br />

haben darauf geachtet, dass niemand verloren<br />

geht, schwächere Fahrer unterstützt,<br />

kleine Pannen behoben und bei möglichen<br />

Gefahren wie z.B. überholenden Autos<br />

rechtzeitig und in geeigneter Weise reagiert<br />

und somit die Sicherheit der Gruppe<br />

so gut es ging gewährleistet. Die Aufgabe<br />

verlangt viel Konzentration, ist aber auch<br />

sehr bereichernd und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.<br />

SONNE: Wie viele TeilnehmerInnen gibt<br />

es?<br />

Hochwarter: Die erste Tour führte damals<br />

1993 mit 17 Teilnehmern von Hannover<br />

nach Dresden. Seit vielen Jahren nehmen<br />

mittlerweile jährlich 40 ehemals <strong>Krebs</strong>erkrankte<br />

an der Tour teil. Jedes Jahr sind<br />

in etwa 5 neue Teilnehmer dabei, andere<br />

wiederum setzen für ein Jahr aus bzw.<br />

überlassen ihren Platz jemand neuem.<br />

SONNE: Welche Aufgabe spielen die Elternvereine?<br />

Hochwarter: Eine sehr wichtige! Ohne<br />

deren Engagement würden unsere Besuche<br />

in den Kliniken nicht so reibungslos ablaufen.<br />

In der Regel gestalten die Elternvereine<br />

gemeinsam mit dem Klinikpersonal unsere<br />

Ankunft bzw. übernehmen oft die Abendgestaltung<br />

mit Stadtführungen, Segeltörns<br />

und Grillabenden.<br />

SONNE: … und die österreichischen Survivors?<br />

Hochwarter: 2012 findet das 20-jährige<br />

Jubiläum der Regenbogenfahrt statt. Es ist<br />

wichtig, den Gedanken der Tour fortzuführen.<br />

Alle österreichischen Survivors, die<br />

Interesse haben, an der Tour teilzunehmen,<br />

können sich jederzeit mit der Deutschen<br />

<strong>Kinder</strong>krebsstiftung in Verbindung setzen.<br />

Möglicherweise startet die Regenbogenfahrt<br />

2013 sogar von Österreich aus. π<br />

Christina Badelt<br />

Ω Webtipp: www.regenbogenfahrt.de<br />

Reden-Helfen-Leben<br />

Neue Survivors-Website<br />

Die Gruppe der Survivors in Österreich hat<br />

sich neben einem neuen Logo auch einen<br />

neuen Internet-Auftritt verpasst. Survivors<br />

und die interessierte Öffentlichkeit können<br />

sich nun auf der neuen Website über die<br />

aktuellen Projekte, Aktivitäten und Termine<br />

der Survivors-Gruppe informieren.<br />

Ω Webtipp: www.survivors.at<br />

survivors<br />

K I N D E R - K R E B S - Ü B E R L E B E N D E<br />

Survivors<br />

4/11 11<br />

sonne

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!