Anzeiger - Pressebüro Tommasi
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Botnanger<br />
Seite 2 <strong>Anzeiger</strong><br />
Nr. 4 / 05. 04. 2013<br />
Bezirksvorsteher Stierle überreichte Waldemar<br />
Grytz die Jubiläumsgabe<br />
Zahlreiche Besucher waren zur Jubiläumsfeier der Naturfreunde ins Bürgerhaus<br />
gekommen<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Heute sei der Römerstein ein Schlüsselhaus<br />
und werde immer noch von vielen Botnangern<br />
als Ausflugsziel genutzt. Das Haus habe<br />
dem Verein aber nicht nur Freude, sondern<br />
auch viel Arbeit bereitet, die in jüngster<br />
Zeit vor allem auf den Schultern des Vorstandes<br />
gelastet hätten. Dafür gebühre ihm<br />
großes Lob. Lob gebühre auch all jenen, die<br />
die Jubiläumsschrift vorbereitet haben. Sie<br />
hätten bei ihren Recherchen zahlreiche<br />
Schätze zutage befödert. Abschließend<br />
dankte Stierle den Naturfreunden für ihren<br />
Einsatz und überreichte Grytz die Jubiläumsgabe<br />
in Höhe von 1.000 Euro.<br />
Der Vorsitzende des Botnanger Bürgervereins<br />
lobte die Arbeit der Naturfreunde<br />
ebenfalls und wünschte dem Verein alles<br />
Gute auf dem Weg ins nächste Jahrhundert.<br />
Den Festvortrag hielt die Bundestagsabgeordnete<br />
Vogt, und widmete sich darin<br />
vor allem der Energiewende. In ihren Ausführungen<br />
machte Vogt deutlich, dass die<br />
Naturfreunde bereits 1959 vor den Gefahren<br />
der Atomenergie gewarnt hätten. Sie<br />
seien ihrer Zeit da weit voraus gewesen.<br />
Aktuell sei es wichtig, die Energiewende zu<br />
einem Erfolg zu machen. Deshalb sei es<br />
wichtig, den Aufbau der erneuerbaren Energie<br />
zu unterstützen.<br />
„Bezahlbar<br />
sind erneuerbare<br />
Energien dann,<br />
wenn jeder die Last<br />
mitträgt”, so Vogt.<br />
Der Energiepreis<br />
werde noch eine<br />
Zeil lang so hoch<br />
bleiben wie jetzt, ist<br />
die Bundestagsabgeordnete<br />
überzeugt.<br />
Wenn die<br />
Anlagen stehen,<br />
werde die Produktion<br />
aber billiger,<br />
„denn die Sonne<br />
oder der Wind stellen<br />
keine Rechnung”.<br />
Die Naturfreunde<br />
seien in einer Zeit<br />
entstanden, als es<br />
für viele Menschen<br />
noch nicht selbstverständlich<br />
war,<br />
die Natur zu genießen,<br />
hielt Vogt in<br />
ihrer Laudatio weiter<br />
fest. Das Gefühl,<br />
dass die Natur für<br />
alle da sein muss,<br />
habe die Gründer<br />
vorangetrieben. Die<br />
Naturfreunde seien<br />
aber nicht nur ein<br />
Wanderverein, sondern<br />
sie hätten sich<br />
immer auch für ihre<br />
Ziele eingesetzt. Sie forderte die Mitglieder<br />
auf, sich auch weiterhin für die Energiewende<br />
stark zu machen. Jedes Gespräch<br />
in der Sache könne einen weiteren Fortschritt<br />
bringen.<br />
In einem bebilderten Rückblick ließen die<br />
Naturfreunde dann die Geschichte der<br />
Botnanger Ortsgruppe Revue passieren.<br />
Im Umfeld der Arbeiterbewegung seien die<br />
Naturfreunde 1895 in Wien gegründet worden.<br />
Von Beginn an setzte sich der Verein<br />
für den freien Zugang zur Natur und den<br />
Erhalt der Lebensgrundlagen sowie für<br />
gleiche Rechte und Chancen für alle sozialen<br />
Schichten, Freiheit, Frieden, Demokratie<br />
und Volkerfreundschaft ein und waren<br />
auch damit Vorreiter in vielen Bereichen.<br />
Die Botnanger Ortsgruppe der Naturfreunde<br />
wurde am 25. Mai 1913 aus dem Zusammenschluss<br />
der beiden Wandervereine<br />
„Alpenrose” und „Edelweiß” gegründet.<br />
1926 erwarb die Ortsgruppe eine ehemalige<br />
Ziegelhütte bei Donnstetten. Schon im<br />
darauffolgenden jahr wurde das Römersteinhaus<br />
mit einem große Fest eingeweiht<br />
zu dem fast 2000 Gäste begrüßt werden<br />
konnten. Die Ortsgruppe war in den Folgejahren<br />
auf vielfältige Weise aktiv. Man traf<br />
sich regelmäßig zu Vereinsabenden verschiedene<br />
Interessengruppen wurden eingerichtet<br />
und auf dem Römerstein wurden<br />
Kinderfreizeiten durchgeführt. Nach der<br />
Machtergreifung durch die Nazis wurden<br />
die Naturfreunde verboten und das Römersteinhaus<br />
beschlagnahmt. Als antifaschistische<br />
Organisation wurden die Naturfreunde<br />
bald nach Kriegsende wieder zugelassen<br />
und konnten 1947 erstmals wieder auf<br />
das Römersteinhaus reisen. Ausfahrten in<br />
die Berge waren über viele Jahre Höhepunkte<br />
im Vereinsleben. Bis Ende der 80er<br />
Jahre wurde das Römersteinhaus von den<br />
Vereinsmitgliedern selbst bewirtschaftet.<br />
Seitdem steht es als Schlüsselhaus Familien,<br />
Vereinen und anderen Gruppen für Freizeiten,<br />
Seminare etc. zur Verfügung.<br />
Zur Geschichte der Botnanger Naturfreunde<br />
werde es noch eine ausführliche Festschrift<br />
geben, erklärte Vorstand Grytz abschließend.<br />
Er lud alle Anwesenden ein<br />
beim Bergfest im September auf dem Römerstein<br />
dabei zu sein und gemeinsam mit<br />
den Naturfreunden zu feiern.<br />
Text/Fotos: <strong>Tommasi</strong>