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Sana auf dem Weg zur AG

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time is brain<br />

• gEPLAntER bEhAnDLUngSAbLAUf „SchLAgAnfALL“<br />

beim Schlaganfall ist die zeit der wichtigste faktor für eine erfolgreiche therapie.<br />

Werden die Patienten <strong>auf</strong> einer der spezialisierten Stroke Units behandelt, können die<br />

folgen weiter gemildert werden. Mit <strong>dem</strong> "geplanten behandlungsabl<strong>auf</strong>" <strong>zur</strong> Schlaganfalldiagnostik<br />

und -therapie sorgen die Ärzte der Kliniken im <strong>Sana</strong>-Verbund für<br />

therapiesicherheit.<br />

Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der schnellstmögliches<br />

Handeln erfordert. Mit jeder Minute, in der Teile<br />

des Gehirns un<strong>zur</strong>eichend mit Blut und Sauerstoff versorgt<br />

werden, sterben Nervenzellen ab. „Wir benötigen inzwischen<br />

für alle notwendigen Untersuchungen nur noch 15<br />

bis 30 Minuten vom Eintreffen des Patienten mit <strong>dem</strong> Notarztwagen<br />

im Krankenhaus bis zum Beginn einer Lysetherapie“,<br />

berichtet Professor Dr. Ulrich Sliwka. „Leider“, so der<br />

Chefarzt der Neurologischen Klinik im <strong>Sana</strong>-Klinikum Remscheid,<br />

„können wir dennoch nur etwa zehn Prozent aller<br />

unserer Schlaganfallpatienten einer Lysebehandlung zuführen.<br />

Viele Patienten kommen zu spät zu uns. Sind drei Stunden<br />

seit den ersten Schlaganfallsymptomen verstrichen, ist<br />

eine Lysetherapie nicht mehr möglich.“ Jährlich werden in<br />

der Neurologie im <strong>Sana</strong>-Klinikum Remscheid <strong>auf</strong> einer zertifizierten<br />

Schlaganfalleinheit rund 800 Schlaganfallpatienten<br />

behandelt.<br />

Dritthäufigste Todesursache<br />

Tritt der Schlaganfall etwa während der Nacht ein, werden<br />

die typischen Symptome wie Lähmungen oder Sprachstörungen<br />

meist erst morgens bemerkt. Das enge Drei-Stunden-Zeitfenster<br />

ist dann in aller Regel überschritten.<br />

Dabei ist der Schlaganfall keine seltene Erkrankung. Nach<br />

Herzerkrankungen und bösartigen Tumoren ist der Schlaganfall<br />

die dritthäufigste Todesursache. Zu<strong>dem</strong> ist der Schlaganfall<br />

die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter.<br />

Jährlich erleiden 300.000 Menschen in Deutschland<br />

einen Schlaganfall.<br />

Medizin<br />

profile 2-07<br />

Mit 85 Prozent ist die Durchblutungsstörung, der Hirninfarkt,<br />

die häufigste Schlaganfallform. Hier kommt es <strong>auf</strong>grund eines<br />

Gefäßverschlusses zu einer Minderdurchblutung einzelner<br />

Gehirnareale. Daneben kann aber auch eine Hirnblutung<br />

Ursache für einen Schlaganfall sein. Deshalb muss bei der<br />

Schlaganfalldiagnostik zunächst die Ursache sicher ermittelt<br />

werden. Denn eine Lysetherapie, die das Ziel hat, einen<br />

Blutpfropfen in einem verstopften Gefäß <strong>auf</strong>zulösen, ist im<br />

Falle einer Hirnblutung völlig ungeeignet.<br />

Netz von Schlaganfalleinheiten<br />

Um die rasche und effektive Versorgung von Patienten nach<br />

einem Schlaganfall zu verbessern, wurden in Deutschland<br />

nahezu flächendeckend vor allem an Neurologischen Kliniken<br />

Schlaganfalleinheiten, die so genannten Stroke Units,<br />

eingerichtet (siehe Kasten <strong>auf</strong> Seite 10). Der Erfolg dieser<br />

Spezialstationen ist inzwischen messbar: „Wer nach<br />

einem Schlaganfall <strong>auf</strong> einer Stroke Unit behandelt wird,<br />

der hat auch nach zehn Jahren noch eine im Durchschnitt<br />

um zehn Prozent verminderte Mortalität“, berichtet Professor<br />

Sliwka ein zentrales Ergebnis aktueller Langzeitstudien.<br />

Zu<strong>dem</strong> fallen die Schlaganfallfolgen durch die<br />

effektive Akuttherapie deutlich geringer aus. Gründe hierfür<br />

sind zum einen die Lysetherapie, die zu einer wesentlichen<br />

Verminderung der Behinderung beiträgt und die fast<br />

ausschließlich in den Stroke Units durchgeführt wird. Zum<br />

anderen sorgt die engmaschige Überwachung <strong>auf</strong> der<br />

Station mit speziell hierfür geschultem Personal auch für<br />

deutlich weniger Komplikationen. Und schließlich ••<br />

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