07.07.2012 Aufrufe

Sana auf dem Weg zur AG

Sana auf dem Weg zur AG

Sana auf dem Weg zur AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

profile<br />

Das Magazin der <strong>Sana</strong> Kliniken<br />

Ausgabe 2_2007 www.sana.de<br />

UMwandlUng dEr rEchtSfOrM gEPlant<br />

<strong>Sana</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>AG</strong><br />

MEdizin<br />

Behandlungspfad Schlaganfall<br />

PflEgE<br />

Fachquotenabsenkung unter der Lupe<br />

ManagEMEnt & OrganiSatiOn<br />

Studium zum Arztassistenten


profile 2-07 Inhalt<br />

4<br />

4 <strong>Sana</strong> wird <strong>AG</strong><br />

Willkommen<br />

6 Übernahme des Ohrekreis-Klinikums<br />

7 Neue Eink<strong>auf</strong>spartner<br />

Kommanditaktionäre der <strong>Sana</strong> Kliniken GmbH & Co. KGaA<br />

Allianz Private Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH<br />

www.gesundheit.allianz.de<br />

ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung V.V.a.G.<br />

www.alte-oldenburger.de<br />

AR<strong>AG</strong> Krankenversicherungs-<strong>AG</strong><br />

www.arag.de<br />

AXA Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.axa.de<br />

Barmenia Krankenversicherung a.G.<br />

www.barmenia.de<br />

Bayerische Beamtenkrankenkasse <strong>AG</strong><br />

www.vkb.de<br />

BBV Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.bbv.de<br />

CENTRAL KRANKENVERSICHERUNG <strong>AG</strong><br />

www.central.de<br />

8<br />

Medizin<br />

8 Behandlungspfad Schlaganfall<br />

12 Hof – Seeds gegen Prostatakrebs<br />

13 Bad Wildbad – Joint Care Programm<br />

14 Ulm – Parkinson-Kongress<br />

16 Stuttgart – Innovative Verfahren in<br />

der Lungenklinik<br />

CONCORDIA Krankenversicherungs-<strong>AG</strong><br />

www.concordia.de<br />

Continentale Krankenversicherung a.G.<br />

www.continentale.de<br />

Debeka Krankenversicherungsverein a.G.<br />

www.debeka.de<br />

DEUTSCHER RING Krankenversicherungsverein a.G.<br />

www.deutscherring.de<br />

DEVK Krankenversicherungs-<strong>AG</strong><br />

www.devk.de<br />

DKV Deutsche Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.dkv.com<br />

Gothaer Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.gothaer.de<br />

HALLESCHE Krankenversicherung a.G.<br />

www.hallesche.de


26 28<br />

Menschen bei <strong>Sana</strong><br />

17 Dr. Carola Mangler<br />

Pflege<br />

20 Freiberg – Konzentration <strong>auf</strong>s Wesentliche<br />

23 Bad Mergentheim – Qualitätszirkel Wunde<br />

24 Hürth – Neues Entlassmanagement<br />

25 Hof – Pflegekonsildienst<br />

Vor Ort<br />

26 <strong>Sana</strong>-Krankenhaus Hürth GmbH<br />

HanseMerkur Krankenversicherung aG<br />

www.hansemerkur.de<br />

HUK-COBURG-Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.huk24.de, www.huk.de<br />

INTER Krankenversicherung aG<br />

www.inter.de<br />

Landeskrankenhilfe V.V.a.G.<br />

www.lkh.de<br />

LIGA Krankenversicherung Kath. Priester V.V.a.G.<br />

LVM Krankenversicherungs-<strong>AG</strong><br />

www.lvm.de<br />

Mannheimer Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.mannheimer.de<br />

Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft<br />

www.mecklenburgische.de<br />

MÜNCHENER VEREIN Krankenversicherung a.G.<br />

www.muenchener-verein.de<br />

Management & Organisation<br />

28 Studienangebot „Aka<strong>dem</strong>ischer Arztassistent“<br />

31 Wahl der Arbeitnehmervertreter für den Aufsichtsrat<br />

32 Kooperation KV mit <strong>Sana</strong> ist „<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> richtigen <strong>Weg</strong>“<br />

34 Kompetenzcenter „Neue Versorgungsformen“<br />

36 Konzerneinheitliches Risikomanagement<br />

42 <strong>Sana</strong>-Südwest baut das „virtuelle Krankenhaus“<br />

44 Leute<br />

22 Impressum<br />

PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.familienfuersorge.de<br />

Provinzial Krankenversicherung Hannover <strong>AG</strong><br />

www.vgh.de<br />

R+V Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.ruv.de<br />

SIGNAL Krankenversicherung a.G.<br />

www.signal.de<br />

Süddeutsche Krankenversicherung a.G.<br />

www.sdk.de<br />

UKV - UNION KRANKENVERSICHERUNG <strong>AG</strong><br />

www.ukv.de<br />

uniVersa Krankenversicherung a.G.<br />

www.universa.de<br />

VICTORIA Krankenversicherung <strong>AG</strong><br />

www.victoria.de


profile 2-07 Intern<br />

Die <strong>Sana</strong> Kliniken <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> Aktiengesellschaft<br />

• REchtSfORMWEchSEL gEPLAnt<br />

Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand der PKV haben sich dafür ausgesprochen,<br />

die Umwandlung der Rechtsform von <strong>Sana</strong> in eine Aktiengesellschaft vorzubereiten.<br />

Dr. Reinhard Schwarz, Vorsitzender der geschäftsführung, äußert sich im gespräch mit<br />

sana profile über die neuen Perspektiven.<br />

Herr Dr. Schwarz, die Rechtsform eines Unternehmens<br />

in eine Aktiengesellschaft überzuleiten, ist ja mehr als<br />

eine juristische Formsache. Welche unternehmenspolitischen<br />

Perspektiven verknüpfen Sie mit diesem Schritt?<br />

Die Entscheidung, unser Unternehmen künftig als Aktiengesellschaft<br />

zu führen, ist ein Meilenstein für <strong>Sana</strong>. Sie ermöglicht<br />

es uns, in unserem Kerngeschäft noch erfolgreicher<br />

und flexibler zu agieren. Der Rechtsformwechsel wird uns<br />

aber auch einen Schub geben zu weiterem und profitablem<br />

Wachstum. <strong>Sana</strong> kann als Aktiengesellschaft noch stärker<br />

als bisher einen Schwerpunkt <strong>auf</strong> die Gestaltung innovativer<br />

und sinnvoller Unternehmensprozesse in unseren Häusern<br />

legen. Dadurch wird sich unser schon jetzt bemerkenswerter<br />

Erfolg noch steigern, was letztlich allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zu Gute kommt. Unser Ziel ist es weiterhin,<br />

unsere Krankenhäuser patientenorientiert, wirtschaftlich<br />

und nachhaltig erfolgreich zu führen. Als Aktiengesellschaft<br />

haben wir hierfür noch mehr Möglichkeiten, auch weil die<br />

Rechtsform <strong>dem</strong> Vorstand weitreichende Handlungsspielräume<br />

lässt.<br />

Die großen Wettbewerber von <strong>Sana</strong> haben ihre Marktposition<br />

in jüngster Zeit stark ausbauen können. Hat<br />

dies bei der Entscheidung eine Rolle gespielt?<br />

Durch das starke Wachstum über Fusionen (Fresenius-Helios-Humaine)<br />

und die Übernahme von Universitätsklinika<br />

und Großkliniken (Uniklinikum Gießen-Marburg durch Rhön,<br />

LBK Hamburg durch Asklepios) hat sich zuletzt der Abstand<br />

der drei stärksten Konkurrenten zu <strong>Sana</strong> in der Tat vergrößert.<br />

Mit der Rechtsform der Aktiengesellschaft verfolgen<br />

4<br />

wir das Ziel, wieder zu den drei größeren Mitbewerbern <strong>auf</strong>zuschließen.<br />

Das Jahr 2005 mit einem Umsatzwachstum<br />

von 30 Prozent war das beste Jahr der Firmengeschichte.<br />

Auch im Jahr 2006 haben wir wieder ein sehr bemerkenswertes<br />

Ergebnis erreicht. Unsere ausgesprochen gute<br />

Reputation, die zukunftsorientierte und nachhaltige Unternehmensstrategie<br />

von <strong>Sana</strong>, unsere positiv empfundene<br />

Unternehmenskultur und das exzellente Know-how unserer<br />

Mitarbeiter verschafft uns eine sehr gute Ausgangslage, die<br />

Position von <strong>Sana</strong> im Krankenhausmarkt weiter auszubauen.<br />

Die neue Rechtsform der Aktiengesellschaft gibt uns<br />

die denkbar besten strukturellen und finanziellen Voraussetzungen<br />

hierfür. Diese Auffassung teilen wir mit unseren<br />

Gesellschaftern, 33 Unternehmen der privaten Krankenversicherung<br />

in Deutschland.<br />

Wie geht’s es jetzt weiter? Wann wird der Rechtsformwechsel<br />

abgeschlossen sein und über welche finanzielle<br />

Ausstattung wird die <strong>Sana</strong> Kliniken <strong>AG</strong> dann verfügen?<br />

Der <strong>Sana</strong> Aufsichtsrat hat sich bereits für die Umwandlung<br />

der <strong>Sana</strong> Kliniken GmbH & Co. KGaA in eine <strong>AG</strong> ausgesprochen.<br />

Im Rahmen der Hauptversammlung am 20. Juni in<br />

Berlin ist die verbindliche und entscheidende Beschlussfassung<br />

vorgesehen. Im Anschluss wird die Eintragung ins<br />

Handelsregister erfolgen. Das bedeutet, dass voraussichtlich<br />

im Herbst dieses Jahres der Rechtsformwechsel abgeschlossen<br />

und <strong>Sana</strong> dann eine Aktiengesellschaft ist.<br />

Die Kapitalkraft von <strong>Sana</strong> wird sich dann deutlich und<br />

nachhaltig verstärkt haben. Dies ist auch deshalb der Fall,<br />

weil sich unsere Gesellschafter ganz eindeutig zu den <strong>Sana</strong>


• DR. REInhARD SchWARz<br />

„Der Rechtsformwechsel<br />

wird<br />

<strong>Sana</strong> einen Schub<br />

geben zu weiterem<br />

und profitablem<br />

Wachstum“<br />

Kliniken und deren Wachstumskurs bekennen und diesen<br />

auch fördern. So wurde der Beschluss zum Rechtsformwechsel<br />

durch die Entscheidung begleitet, das Grundkapital<br />

von derzeit 80 Millionen <strong>auf</strong> 120 Millionen zu erhöhen.<br />

Darüber hinaus konnten wir ein vom Kapitalmarkt sehr positiv<br />

<strong>auf</strong>genommenes Schuldscheindarlehen in Höhe von<br />

120 Millionen Euro platzieren. <strong>Sana</strong> ist damit für den harten<br />

Wettbewerb im Krankenhausmarkt hervorragend gewappnet.<br />

Wir können uns mit noch größerem Engagement um<br />

die Akquisition neuer Häuser bemühen. Aber auch größere<br />

Investitionen in unsere bestehenden Häuser sind nun leichter<br />

möglich.<br />

Was ändert sich für die Mitarbeiter von <strong>Sana</strong> durch die<br />

neue Rechtsform?<br />

Die Rechtsformänderung hat keinen Einfluss <strong>auf</strong> bestehende<br />

Verträge mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie wird<br />

aber helfen, den Erfolg von <strong>Sana</strong> weiter zu vergrößern. Davon<br />

können auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

profitieren. Sorgen oder gar Ängste wären unbegründet. Die<br />

<strong>Sana</strong> wird die Vorzüge des Kapitalmarktes auch dazu nutzen,<br />

die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber weiter<br />

zu erhöhen. Auch in Zukunft wollen wir zu den Top-Unternehmen<br />

im deutschen Krankenhausmarkt zählen und mit attraktiven<br />

Entwicklungsperspektiven in den Wettbewerb um<br />

die besten Köpfe eintreten.<br />

Der Wandel in eine Aktiengesellschaft legt die Frage<br />

nahe, ob <strong>Sana</strong> nun auch bald an die Börse gehen wird.<br />

Ist mit der Rechtsformänderung auch eine Veränderung<br />

im Verhältnis zu den bisherigen Gesellschaftern verbunden?<br />

Die <strong>Sana</strong> Kliniken erhalten als Aktiengesellschaft die Möglichkeit,<br />

sich in <strong>dem</strong> geplanten Wachstumsprozess mehr<br />

<strong>dem</strong> Finanz- und Kapitalmarkt zu öffnen. Unsere Flexibilität<br />

im Alltagsgeschäft, aber auch bei wichtigen strategischen<br />

Entscheidungen wird dadurch deutlich erhöht. Es ist außer<strong>dem</strong><br />

eine Tatsache, dass Unternehmen, die als <strong>AG</strong> firmieren,<br />

in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden<br />

und somit besonders dynamisch agieren können. Dies erfordert<br />

<strong>auf</strong> unserer Seite eine erhöhte Transparenz in der<br />

Information und der Organisation. Einher geht dies mit einer<br />

größeren Flexibilität bei der Ausgestaltung der Struktur unserer<br />

Anteilseigner. Nicht geplant dabei ist jedoch ein Börsengang.<br />

Die <strong>Sana</strong> Kliniken werden auch weiterhin von den<br />

33 großen privaten Krankenversicherungen in Deutschland<br />

getragen. Der Rechtsformwechsel ändert also nichts an<br />

<strong>dem</strong> eindeutigen Bekenntnis der <strong>Sana</strong> <strong>zur</strong> PKV und deren<br />

Grundsätzen. Wir haben den großen Vorteil, dass die PKV<br />

durch ihre langjährige und fortdauernde Unterstützung und<br />

ihr Know-how die gute Positionierung der <strong>Sana</strong> im deutschen<br />

Krankenhausmarkt garantiert. Gleichzeitig leistet die<br />

PKV damit einen wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Entwicklung einer innovativen<br />

Krankenversorgung. Und schließlich: Der Grundsatz,<br />

dass der Gesellschafterkreis <strong>auf</strong> die Mitglieder der PKV<br />

beschränkt ist, gilt weiterhin. Wir sind froh darüber, dass wir<br />

die hervorragende Zusammenarbeit mit der PKV auch in Zukunft<br />

fortsetzen können.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Schwarz.


profile 2-07 Willkommen<br />

• ÜbERnAhME<br />

<strong>Sana</strong> Ohre-Klinikum gmbh<br />

Die <strong>Sana</strong> Kliniken GmbH & Co. KGaA<br />

hat Ende 2006 das Ohrekreis-Klinikum<br />

übernommen. Zu <strong>dem</strong> bisher als Eigenbetrieb<br />

des Landkreises geführten<br />

Klinikum gehören die Kreiskrankenhäuser<br />

in Haldensleben und Wolmirstedt.<br />

Mit zusammen 440 Betten erwirtschaften<br />

sie einen Jahresumsatz von<br />

knapp 40 Millionen Euro. „Mit diesem<br />

Erwerb hat <strong>Sana</strong> die Präsenz in den<br />

neuen Bundesländern <strong>auf</strong> nun zwölf<br />

Einrichtungen erhöht und zugleich den<br />

Markteintritt in Sachsen-Anhalt vollzogen“,<br />

freut sich Dr. Reinhard Schwarz,<br />

Sprecher der <strong>Sana</strong>-Geschäftsführung.<br />

Angesichts des zunehmenden Wett-<br />

bewerbs hatte sich der Ohrekreis<br />

schon seit längerem Gedanken gemacht,<br />

wie die medizinische Versorgung<br />

der Bevölkerung auch für die Zukunft<br />

uneingeschränkt sichergestellt<br />

werden kann. „Kreistag und Verwaltung<br />

haben sehr schnell erkannt, dass<br />

das Ziel nur dadurch erreicht werden<br />

kann, wenn das Haus durch einen in<br />

der Branche erfahrenen, privatwirtschaftlichen<br />

Träger übernommen<br />

wird“, so Landrat Thomas Webel in<br />

einer Pressemeldung, „dieser Prozess<br />

wurde sehr verantwortungsbewusst<br />

bis <strong>zur</strong> Entscheidung, das Klinikum in<br />

die Hand der <strong>Sana</strong> Kliniken zu geben,<br />

begleitet.“ Der Kreistag hatte in der<br />

Sitzung am 20. Dezember 2006 <strong>dem</strong><br />

Trägerwechsel zugestimmt.<br />

Zum Geschäftsführer des <strong>Sana</strong> Ohre-Klinikums<br />

wurde Carsten Schwaab<br />

bestellt. Der <strong>Sana</strong>-Manager leitete<br />

von Februar 2003 bis Ende 2006 das<br />

Kreiskrankenhaus St. Marienberg in<br />

Helmstedt. Im Ohrekreis wird der 42jährige<br />

Diplom-K<strong>auf</strong>mann zunächst einen<br />

Beschluss des Sozialministeriums<br />

aus <strong>dem</strong> Jahr 2002 ausführen, <strong>dem</strong>zufolge<br />

der Klinikstandort in Wolmirstedt<br />

geschlossen und nach Haldensleben<br />

verlagert werden muss. Zur künftigen<br />

medizinischen Grundversorgung der<br />

Bevölkerung soll aber noch in 2007 <strong>auf</strong><br />

6<br />

Klinik Wolmirstedt Klinik Haldensleben<br />

<strong>dem</strong> Wolmirstedter Klinikgelände mit<br />

<strong>dem</strong> Bau einer Praxisklinik, ergänzt um<br />

ein Pflegeheim für Demenzkranke, begonnen<br />

werden. ••<br />

Auf einen Blick<br />

<strong>Sana</strong> Ohre-Klinikum<br />

Standorte:<br />

• Haldensleben<br />

• Wolmirstedt<br />

Betten: 440<br />

Mitarbeiter: 507<br />

Patienten stationär: 14.700<br />

ambulant: 10.000<br />

Leistungsspektrum:<br />

• Allgemein-, Viszeral- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

• Unfallchirurgie<br />

• Innere Medizin<br />

• Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

• Kinder- und Jugendmedizin<br />

• Urologie<br />

• HNO-Heilkunde<br />

• Augenheilkunde<br />

• Anästhesie/Intensivmedizin<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Schwaab<br />

Ärztlicher Direktor:<br />

Dr. Hans-Joachim Presser<br />

Pflegedienstleitung:<br />

Barbara Liebner<br />

Verwaltungsdirektorin:<br />

Marion Pröttel<br />

• <strong>Sana</strong> Ohre-Klinikum gmbh<br />

carsten Schwaab, geschäftsführer<br />

Kiefholzstraße 7<br />

9 40 haldensleben<br />

telefon 0 904 474-10<br />

telefax 0 904 474- 60<br />

E-Mail c.schwaab@sana-ok.de


• KOOPERAtIOnEn<br />

zuwachs für den Eink<strong>auf</strong>sverbund<br />

Der <strong>Sana</strong>-Eink<strong>auf</strong>sverbund wächst weiter. Seit beginn des Jahres sind mit <strong>dem</strong> Klinikum<br />

hoyerswerda, <strong>dem</strong> Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling sowie <strong>dem</strong> Diakoniewerk<br />

München-Maxvorstadt drei weitere Partner dazugekommen. Insgesamt gehören <strong>dem</strong><br />

Eink<strong>auf</strong>sverbund derzeit bundesweit 1 4 Einrichtungen an (Stand: April 007).<br />

Dreifaltigkeits-Krankenhaus<br />

Wesseling<br />

Das Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling<br />

im südlichen Erftkreis ist ein<br />

Akutkrankenhaus in Trägerschaft der<br />

Maria Hilf NRW gGmbH. Es bietet mit<br />

seinem Leistungsspektrum und Kooperationen<br />

ein abgestimmtes Angebot<br />

für die Patientenversorgung. Das<br />

Haus ist nach KTQ und proCum Cert<br />

(Zusatznorm für konfessionelle Krankenhäuser)<br />

zertifiziert.<br />

Betten: 168<br />

Patienten stationär: 5.200<br />

ambulant: 11.500<br />

Mitarbeiter: 280<br />

Leistungsspektrum:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Innere Medizin<br />

Chirurgie<br />

Plastische Chirurgie<br />

Anästhesiologie/Intensivmedizin<br />

Träger: Maria Hilf NRW gGmbH<br />

www.krankenhaus-wesseling.de<br />

Klinikum Hoyerswerda gGmbH<br />

Das Klinikum im sächsischen Hoyerswerda<br />

ist Aka<strong>dem</strong>isches Lehrkrankenhaus<br />

der TU Dresden. Das Haus<br />

der Schwerpunktversorgung verfügt<br />

unter anderem über eine eigene Klinik<br />

für ambulante und minimalinvasive<br />

Eingriffe, außer<strong>dem</strong> befindet sich <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Klinikumsgelände ein Ärztehaus<br />

mit 20 unterschiedlichen Praxen.<br />

Betten: 578<br />

Patienten stationär: 21.000<br />

ambulant: 25.000<br />

Mitarbeiter: 846<br />

Leistungsspektrum:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Innere Medizin<br />

Chirurgie<br />

Orthopädie<br />

Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

HNO-Heilkunde<br />

Urologie<br />

Allergologie/Dermatologie<br />

Intensivmedizin/Schmerztherapie<br />

Augenheilkunde (Belegabt.)<br />

Gesellschafter: Stadt Hoyerswerda<br />

www.klinikumhoyerswerda.de<br />

Diakoniewerk<br />

München-Maxvorstadt<br />

Das Diakoniewerk München-Maxvorstadt<br />

ist das Kompetenzzentrum für<br />

Gesundheit, Wohlergehen und Pflege<br />

im Norden Münchens. Als Körperschaft<br />

des Öffentlichen Rechts ist es<br />

eine gemeinnützige Sozialeinrichtung<br />

und Träger folgender Einrichtungen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

eine Belegklinik mit 62 Betten und<br />

den Fachrichtungen Innere Medizin,<br />

Chirurgie, Gynäkologie, HNO-<br />

Heilkunde sowie Anästhesie<br />

eine Abteilung für Geriatrische Re-<br />

habilitation mit 42 Plätzen<br />

ein Seniorenwohnheim (83 Plätze)<br />

ein Wohnpflegeheim (47 Plätze)<br />

ein Pflegebereich mit 50 Plätzen<br />

ein Therapiezentrum mit Bewe-<br />

gungsbad<br />

eine Berufsfachschule für Kranken-<br />

pflegehilfe<br />

Das Diakoniewerk München-Maxvorstadt<br />

ist Arbeitgeber für etwa 250 Beschäftigte<br />

und wurde 2006 mit <strong>dem</strong><br />

IQD-Qualitätssiegel für Pflegeheime<br />

ausgezeichnet.<br />

www.diakoniewerk-muenchen.de<br />

7


time is brain<br />

• gEPLAntER bEhAnDLUngSAbLAUf „SchLAgAnfALL“<br />

beim Schlaganfall ist die zeit der wichtigste faktor für eine erfolgreiche therapie.<br />

Werden die Patienten <strong>auf</strong> einer der spezialisierten Stroke Units behandelt, können die<br />

folgen weiter gemildert werden. Mit <strong>dem</strong> "geplanten behandlungsabl<strong>auf</strong>" <strong>zur</strong> Schlaganfalldiagnostik<br />

und -therapie sorgen die Ärzte der Kliniken im <strong>Sana</strong>-Verbund für<br />

therapiesicherheit.<br />

Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der schnellstmögliches<br />

Handeln erfordert. Mit jeder Minute, in der Teile<br />

des Gehirns un<strong>zur</strong>eichend mit Blut und Sauerstoff versorgt<br />

werden, sterben Nervenzellen ab. „Wir benötigen inzwischen<br />

für alle notwendigen Untersuchungen nur noch 15<br />

bis 30 Minuten vom Eintreffen des Patienten mit <strong>dem</strong> Notarztwagen<br />

im Krankenhaus bis zum Beginn einer Lysetherapie“,<br />

berichtet Professor Dr. Ulrich Sliwka. „Leider“, so der<br />

Chefarzt der Neurologischen Klinik im <strong>Sana</strong>-Klinikum Remscheid,<br />

„können wir dennoch nur etwa zehn Prozent aller<br />

unserer Schlaganfallpatienten einer Lysebehandlung zuführen.<br />

Viele Patienten kommen zu spät zu uns. Sind drei Stunden<br />

seit den ersten Schlaganfallsymptomen verstrichen, ist<br />

eine Lysetherapie nicht mehr möglich.“ Jährlich werden in<br />

der Neurologie im <strong>Sana</strong>-Klinikum Remscheid <strong>auf</strong> einer zertifizierten<br />

Schlaganfalleinheit rund 800 Schlaganfallpatienten<br />

behandelt.<br />

Dritthäufigste Todesursache<br />

Tritt der Schlaganfall etwa während der Nacht ein, werden<br />

die typischen Symptome wie Lähmungen oder Sprachstörungen<br />

meist erst morgens bemerkt. Das enge Drei-Stunden-Zeitfenster<br />

ist dann in aller Regel überschritten.<br />

Dabei ist der Schlaganfall keine seltene Erkrankung. Nach<br />

Herzerkrankungen und bösartigen Tumoren ist der Schlaganfall<br />

die dritthäufigste Todesursache. Zu<strong>dem</strong> ist der Schlaganfall<br />

die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter.<br />

Jährlich erleiden 300.000 Menschen in Deutschland<br />

einen Schlaganfall.<br />

Medizin<br />

profile 2-07<br />

Mit 85 Prozent ist die Durchblutungsstörung, der Hirninfarkt,<br />

die häufigste Schlaganfallform. Hier kommt es <strong>auf</strong>grund eines<br />

Gefäßverschlusses zu einer Minderdurchblutung einzelner<br />

Gehirnareale. Daneben kann aber auch eine Hirnblutung<br />

Ursache für einen Schlaganfall sein. Deshalb muss bei der<br />

Schlaganfalldiagnostik zunächst die Ursache sicher ermittelt<br />

werden. Denn eine Lysetherapie, die das Ziel hat, einen<br />

Blutpfropfen in einem verstopften Gefäß <strong>auf</strong>zulösen, ist im<br />

Falle einer Hirnblutung völlig ungeeignet.<br />

Netz von Schlaganfalleinheiten<br />

Um die rasche und effektive Versorgung von Patienten nach<br />

einem Schlaganfall zu verbessern, wurden in Deutschland<br />

nahezu flächendeckend vor allem an Neurologischen Kliniken<br />

Schlaganfalleinheiten, die so genannten Stroke Units,<br />

eingerichtet (siehe Kasten <strong>auf</strong> Seite 10). Der Erfolg dieser<br />

Spezialstationen ist inzwischen messbar: „Wer nach<br />

einem Schlaganfall <strong>auf</strong> einer Stroke Unit behandelt wird,<br />

der hat auch nach zehn Jahren noch eine im Durchschnitt<br />

um zehn Prozent verminderte Mortalität“, berichtet Professor<br />

Sliwka ein zentrales Ergebnis aktueller Langzeitstudien.<br />

Zu<strong>dem</strong> fallen die Schlaganfallfolgen durch die<br />

effektive Akuttherapie deutlich geringer aus. Gründe hierfür<br />

sind zum einen die Lysetherapie, die zu einer wesentlichen<br />

Verminderung der Behinderung beiträgt und die fast<br />

ausschließlich in den Stroke Units durchgeführt wird. Zum<br />

anderen sorgt die engmaschige Überwachung <strong>auf</strong> der<br />

Station mit speziell hierfür geschultem Personal auch für<br />

deutlich weniger Komplikationen. Und schließlich ••<br />

9


••<br />

helfen die sehr früh einsetzenden therapeutischen<br />

Maßnahmen im Rahmen der Frührehabilitation Schlaganfallfolgen<br />

zu mildern.<br />

„Vor allem die Komplikationsrate ist durch die effektive<br />

Überwachung <strong>auf</strong> unserer Stroke Unit deutlich niedriger“,<br />

urteilt auch Dr. Josef Böhm, Chefarzt der Klinik für Neurologie<br />

im Kreiskrankenhaus Freiberg. Seit September 2006<br />

ist die Schlaganfalleinheit mit vier Betten von den Kostenträgern<br />

als regionale Stroke Unit anerkannt. Dr. Böhm und<br />

sein Team bereiten sich derzeit <strong>auf</strong> die Zertifizierung durch<br />

die Deutsche Schlaganfallgesellschaft vor. Diabetesentgleisungen,<br />

Herzrhythmusstörungen, Kreisl<strong>auf</strong>dysregulationen,<br />

Infekte und vor allem Pneumonien sind die wichtigsten<br />

Komplikationen, die durch das Monitoring <strong>auf</strong> der Stroke<br />

Unit vermindert werden. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten:<br />

Zum Stroke Unit Konzept gehört die verbindliche Untersuchung<br />

<strong>auf</strong> Schluckstörungen, bevor der Patient das erste<br />

•<br />

10<br />

Das Stroke Unit Konzept<br />

Stroke Units oder Schlaganfalleinheiten sind <strong>auf</strong> die Akutbehandlung<br />

von Schlaganfallpatienten spezialisierte Stationen<br />

mit vier oder mehr betten. In Deutschland wurden<br />

sie Anfang der 1990er Jahre entwickelt und eingeführt.<br />

Die meisten arbeiten heute nach <strong>dem</strong> Modell der Kommission<br />

„Stroke Unit“ der Deutschen gesellschaft für neurologie<br />

(Dgn). An größeren Schwerpunkt- und Maximalversorgungskrankenhäusern<br />

wurden überregionale Stroke<br />

Units eingerichtet. Diese Einheiten sind in aller Regel an<br />

neurologischen Kliniken oder fachabteilungen angegliedert<br />

und werden von einem in der Schlaganfallbehandlung<br />

erfahrenen neurologen geleitet. Eine 4-Stunden-<br />

Versorgung im ärztlichen und pflegerischen bereich ist<br />

für die Stroke Unit sichergestellt. Ebenso stehen alle<br />

erforderlichen Untersuchungsmöglichkeiten, einschließlich<br />

computertomographie, Magnetresonanztomographie<br />

und Angiographie rund um die Uhr <strong>zur</strong> Verfügung. Auf<br />

der Stroke Unit werden kontinuierlich blutdruck, EKg,<br />

Sauerstoffsättigung, Atmung, herzfrequenz, temperatur<br />

und blutzucker der Patienten engmaschig überwacht.<br />

Außer<strong>dem</strong> besteht in den überregionalen Stroke Units die<br />

Möglichkeit einer gefäßchirurgischen oder neurochirurgischen<br />

Operation. Die überregionalen Stroke Units unterstützen<br />

die Arbeit der regionalen Schlaganfalleinheiten,<br />

die sich an kleineren Kliniken im Umland befinden. Auch<br />

die regionalen Stroke Units müssen eine 4-Stunden-<br />

Aufnahmebereitschaft und die erforderlichen Untersuchungsmöglichkeiten<br />

bereithalten.<br />

Mal zu essen bekommt. „Damit verhindern wir Aspirationspneumonien“,<br />

so Dr. Böhm. Das Kreiskrankenhaus versorgt<br />

ein flächenmäßig großes Einzugsgebiet mit geringer Krankenhausdichte.<br />

„In Kooperation mit den umliegenden Zentren<br />

können wir ein hervorragendes medizinisches Angebot<br />

für unsere Patienten gewährleisten“, sagt Dr. Böhm. Die<br />

Klinik arbeitet eng mit den Neurochirurgischen Kliniken der<br />

Uniklinik Dresden und <strong>dem</strong> Klinikum Chemnitz zusammen.<br />

Kritische Fälle werden gemeinsam besprochen, Untersuchungsergebnisse<br />

per Bildübertragung ausgetauscht und<br />

falls nötig die Patienten mit <strong>dem</strong> Hubschrauber verlegt.<br />

Geplanter Behandlungsabl<strong>auf</strong><br />

Das Konzept der Schlaganfallbehandlung <strong>auf</strong> den Stroke<br />

Units folgt anerkannten medizinischen Leitlinien. Um Diagnostik<br />

und Therapieverfahren weiter abzusichern, wurde im<br />

<strong>Sana</strong>-Verbund der Geplante Behandlunsgabl<strong>auf</strong> „Akut- und<br />

Post-Akut-Behandlung von Patienten mit TIA und Schlaganfall“<br />

entwickelt und nach einer Konsensuskonferenz verbindlich<br />

eingeführt. „Dieser Geplante Behandlungsabl<strong>auf</strong> ist<br />

ein in dieser Form erstmals von einer Klinikengruppe erarbeitetes<br />

Instrument, das alle für einen Schlaganfallpatienten<br />

erforderlichen Maßnahmen im Detail zusammenfasst“,<br />

urteilt Professor Sliwka, der maßgeblich an der Erstellung<br />

des Geplanten Behandlungsabl<strong>auf</strong>es beteiligt war. Von der<br />

Erstdiagnostik, über die Lysetherapie bis <strong>zur</strong> Organisation<br />

der Reha-Maßnahmen und den Informationsgesprächen mit<br />

Patienten und Angehörigen ist alles <strong>auf</strong> den Tag genau festgelegt<br />

und mit Behandlungszielen hinterlegt. „Ärzte, Pflegekräfte<br />

und alle Co-Therapeuten wissen zu jeder Zeit, was zu<br />

tun ist.“ Durch die genauen Vorgaben sind zu<strong>dem</strong> die Reaktionszeiten<br />

in der Praxis geringer. „Die Krankenschwester,<br />

die bei einem Patienten Fieber registriert, darf und soll sofort<br />

selbständig Maßnahmen einleiten. Sie muss nicht erst<br />

den Arzt fragen, ihn anschließend aber informieren“, erläutert<br />

Professor Sliwka. Auch Dr. Böhm aus Freiberg sieht darin<br />

einen Hauptnutzen des Geplanten Behandlungsabl<strong>auf</strong>es:<br />

„Es muss nicht mehr bei je<strong>dem</strong> Patienten neu entschieden<br />

werden, jeder Assistenzarzt weiß immer genau, was zu tun<br />

ist.“ Und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die<br />

neu <strong>auf</strong> die Stroke Unit kommen, helfen die Standards des<br />

Geplanten Behandlungsabl<strong>auf</strong>es, immer sofort das Richtige<br />

zu tun. „Wir können damit unsere Behandlungssicherheit<br />

und Effektivität zum Nutzen unserer Patienten weiter steigern“,<br />

sagt Professor Sliwka.<br />

Vieles hat sich inzwischen getan in der Schlaganfallbehandlung.<br />

Stroke Unit Konzept und bei <strong>Sana</strong> der Geplante<br />

Behandlungsabl<strong>auf</strong> sorgen für eine optimale Behandlungskette<br />

in der Akutbehandlung. Dennoch ist das Drei-Stunden-Zeitfenster<br />

für eine Lysebehandlung für einen Großteil<br />

der Patienten nicht zu erreichen. „Hier werden wir in den<br />

nächsten Jahren durch neuen Verfahren etwa in der Neuroradiologie<br />

und neue Medikamente, die auch eine spätere<br />

Intervention erlauben, bessere Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verfügung<br />

haben“, ist Professor Sliwka überzeugt. ••


• REhAbILItAtIOn nAch SchLAgAnfALL<br />

Verlorenes neu lernen<br />

Die meisten Schlaganfallpatienten werden nach der Akutbehandlung in eine Reha-Klinik<br />

verlegt — zum beispiel in den Quellenhof in bad Wildbad.<br />

„Schlaganfall-Patienten, die in der Phase C zu uns kommen,<br />

erfordern erheblich mehr pflegerisch-therapeutischen<br />

Aufwand als der übliche Reha-Patient etwa in der Orthopädie“,<br />

sagt Privatdozent Dr. Peter Flachenecker, Chefarzt<br />

im Neurologischen Reha-Zentrum Quellenhof. Für eine<br />

Anschlussheilbehandlung oder Reha sollen die Patienten<br />

üblicherweise selbständig sein. Bei Schlaganfallpatienten<br />

dagegen muss die Reha-Maßnahme oft diese Selbständigkeit<br />

erst wieder herstellen.<br />

In der Neurologischen Reha wird deshalb von unterschiedlichen<br />

Phasen gesprochen. Im Quellenhof werden<br />

Patienten nach der Frührehabilitation in den Reha-Phasen<br />

C und D behandelt. Und weil die Patienten zum Teil noch<br />

viel pflegerische Unterstützung benötigen, ähnelt auch die<br />

Station eher einer Normalstation in einer Neurologischen<br />

Klinik als in einer Reha-Einrichtung. „Viele unserer Patienten<br />

benötigen noch Hilfe beim Aufstehen, bei der Toilette<br />

oder beim Essen“, berichtet Dr. Flachenecker. „Unser Ziel<br />

ist es, dass der Patient zu diesen Alltagsaktivitäten wieder<br />

selbständig in der Lage ist.“ Erst dann schließt sich unter<br />

Umständen eine weitere Reha-Maßnahme der Phase D an,<br />

die schon eher einer klassischen Anschlussheilbehandlung<br />

entspricht. Zur Abgrenzung der einzelnen Phasen dient der<br />

Barthel Index, mit <strong>dem</strong> systematisch Selbständigkeit und<br />

Pflegebedürftigkeit erfasst werden.<br />

Rückbildung von Schlaganfallfolgen<br />

„Gerade bei Schlaganfallpatienten aber zeigt die Rehabilitation<br />

oft auch sehr gute Erfolge“, berichtet Dr. Flachenecker.<br />

Häufig gelinge eine Rückbildung der Schlaganfallfolgen,<br />

in anderen Fällen ist die Kompensation verlorener<br />

Fähigkeiten möglich: „Wir helfen den Patienten Verlorenes<br />

neu zu lernen, eventuell auch mit neuen <strong>Weg</strong>en und <strong>dem</strong><br />

Finden von Umgehungen.“ Aber manchmal dauert das<br />

auch sehr lange. „Mit einer von den Kostenträgern <strong>auf</strong> drei<br />

Wochen reduzierten Reha-Maßnahme sind gute Ergebnisse<br />

nicht zu erreichen.“ Hinzu kommt, dass viele nach <strong>dem</strong><br />

Schlaganfall schlapp und müde sind und kaum ein achtstündiges<br />

Therapieprogramm schaffen können. Als „Post<br />

Stroke Fatigue“ wird dieses Phänomen bezeichnet, das<br />

Dr. Flachenecker bei seinen Patienten häufig beobachtet.<br />

Für die meisten Patienten muss daher eine Verlängerung<br />

begründet und beantragt werden.<br />

Medizin<br />

profile 2-07<br />

Dennoch bleiben bei manchen mehr oder weniger schwere<br />

Beeinträchtigungen <strong>zur</strong>ück. Dann geht es darum, die<br />

weitere Versorgung zu Hause zu sichern. Auch das ist ein<br />

wichtiger Teil der Rehabilitation im Quellenhof. In speziellen<br />

Programmen werden dabei die Angehörigen mit einbezogen.<br />

„Ein Schlaganfall ist ja auch für die Angehörigen ein<br />

Ereignis, <strong>auf</strong> das sie sich von heute <strong>auf</strong> morgen einstellen<br />

müssen“, sagt Dr. Flachenecker. Zur Vorbereitung <strong>auf</strong> die<br />

Zeit nach der Reha können Angehörige mit im Zimmer des<br />

Patienten wohnen und werden so frühzeitig in die Pflege<br />

einbezogen. Auch „Probeentlassungen“ übers Wochenende<br />

sind möglich, um zu prüfen, wie Angehörige und Patient<br />

in der häuslichen Umgebung <strong>zur</strong>echtkommen.<br />

Die Reha-Qualität im Quellenhof für Patienten nach einem<br />

Schlaganfall hat sich inzwischen herumgesprochen. Vor allem<br />

Neurologen legen viel Wert <strong>auf</strong> gute Reha-Qualität, hat<br />

Dr. Flachenecker erfahren. Und auch Angehörige und Patienten<br />

werden selbst initiativ und setzen sich bei ihren Kassen<br />

für eine Reha-Maßnahme im Quellenhof ein. ••<br />

11


Der Urologe platziert die Seeds, deren exakte Positionierung zuvor von Strahlentherapeuten<br />

und Medizinphysikern berechnet wurde; die Kontrolle erfolgt über<br />

Ultraschall und Röntgen<br />

• hOf<br />

Seeds gegen Prostatakrebs<br />

Die Bestückung der Implantationsnadeln<br />

mit Seeds ist filigrane Arbeit<br />

Seit März dieses Jahres bietet das<br />

Prostatazentrum der Klinik für Urologie<br />

und Kinderurologie am <strong>Sana</strong> Klinikum<br />

Hof neben der minimalinvasiven<br />

radikalen perinalen Prostatektomie<br />

mit der Brachytherapie ein weiteres<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Behandlung des lokal<br />

begrenzten Prostatakarzinoms an.<br />

„Vor allem bei frühen Tumorstadien<br />

ist dieses schonende Verfahren eine<br />

gute Alternative zu den herkömmlichen<br />

Verfahren“, betont Chefarzt<br />

Dr. Hansjörg Keller. „Die Harninkontinenzrate<br />

liegt dabei deutlich unter<br />

zehn Prozent, die Impotenzrate bei<br />

etwa 30 Prozent“, ergänzt der Leitende<br />

Oberarzt Jörn Beier.<br />

Bei der Brachytherapie, die ambulant<br />

erfolgen kann, werden radioak-<br />

1<br />

tive Mini-Implantate (Seeds) unter<br />

Ultraschallkontrolle in die Prostata<br />

eingebracht. Dort sollen sie die Tumorzellen<br />

zerstören. „Neben der<br />

operativen Entfernung der Prostata<br />

und den endourologischen Verfahren<br />

– Videoassistierte Schlingenresektion,<br />

Greenlight Laser und Holmium<br />

Laser-Resektion – verfügt das <strong>Sana</strong><br />

Klinikum Hof über alle modernen Verfahren<br />

<strong>zur</strong> Behandlung gutartiger wie<br />

auch bösartiger Prostataerkrankungen“,<br />

so Dr. Keller, „so dass wir nun<br />

den Betroffenen stets eine individuelle,<br />

an die jeweilige Person und ihre<br />

Erkrankung angepasste Behandlung<br />

vorschlagen können.“ ••<br />

• <strong>Sana</strong> Klinikum hof<br />

Prostatazentrum der<br />

Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />

chefarzt Dr. hansjörg Keller<br />

Oberarzt Jörn beier<br />

telefon 09 81 98 78<br />

E-Mail urologie@klinikumhof.de<br />

• DIEtEnbROnn<br />

Einmal in der Woche kommt<br />

der Urologe<br />

Seit einem Jahr müssen Patienten<br />

der Fachklinik für Neurologie Dietenbronn,<br />

die unter Blasenstörungen<br />

leiden, nicht mehr zu einem externen<br />

Urologen, denn seither kommt<br />

einmal wöchentlich ein Experte einer<br />

urologischen Gemeinschaftspraxis in<br />

das Krankenhaus. Der Facharzt bietet<br />

zu<strong>dem</strong> uro-dynamische Untersuchungen<br />

an, bei denen mittels Elektroden<br />

und Kathetern die Funktionsweise<br />

der Harnblase untersucht wird. Hierzu<br />

wurde auch ein Uro-Dynamischer<br />

Messplatz angeschafft. „Dieses Angebot<br />

wird hervorragend angenommen“,<br />

sagt Pflegedienstleiter Martin<br />

Steinbreier, „etwa 200 unserer stationären<br />

Patienten haben seither die<br />

Gelegenheit genutzt und eine uro-dynamische<br />

Untersuchung durchführen<br />

lassen.“<br />

Viele der Dietenbronner Patienten<br />

sind an Multipler Sklerose erkrankt.<br />

Blasenstörungen kommen bei diesen<br />

Patienten häufig vor und bedeuten eine<br />

starke Einschränkung der Lebensqualität.<br />

Dennoch gehen nicht alle<br />

Betroffenen zum Facharzt. „Dadurch,<br />

dass der Urologe nun in die Klinik<br />

kommt, ist die Hemmschwelle deutlich<br />

heruntergesetzt“, so Professor<br />

Dr. Erich Mauch, der Ärztliche Direktor<br />

des Hauses. ••<br />

Die Fachklinik für Neurologie in Dietenbronn<br />

hat <strong>zur</strong> urologischen Versorgung<br />

ihrer Patienten einen Uro­Dynamischen<br />

Messplatz eingerichtet


• bAD WILDbAD<br />

neue behandlungswege in<br />

der Endoprothetik<br />

Die Rheumaorthopädie des <strong>Sana</strong> Rheumazentrums Baden-Württemberg<br />

in Bad Wildbad hat als dritte Klinik in<br />

Deutschland und als erste <strong>Sana</strong>-Einrichtung das Joint Care ®<br />

Programm eingeführt. Dieses Programm geht neue <strong>Weg</strong>e<br />

bei der Versorgung von Patienten mit künstlichen Hüft- oder<br />

Kniegelenken. „Ziel ist eine Rundumbetreuung, bei der die<br />

Betroffenen schneller als beim herkömmlichen Abl<strong>auf</strong> wieder<br />

mobil sind und ein optimiertes Behandlungsergebnis erreichen“,<br />

so Chefarzt Professor Dr. Stefan Sell. Kernpunkte<br />

von Joint Care ® , dessen Einführung in Bad Wildbad von der<br />

AOK unterstützt wird, sind<br />

• die ausführliche Information und Schulung des Patienten<br />

sowie eines Begleiters (Partner, Verwandter, Freund)<br />

über alle Schritte von OP bis Reha durch einen persönlichen<br />

Ansprechpartner<br />

• die gemeinsame Betreuung mehrerer Patienten im<br />

gleichen Behandlungsstatus <strong>zur</strong> gegenseitigen Motivation<br />

und Unterstützung<br />

• die fachübergreifende Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

(Hausarzt, Facharzt, Klinik, Rehabilitationseinrichtung,<br />

Kostenträger) ••<br />

• hOf<br />

Das <strong>Sana</strong> Klinikum Hof hat seit Jahresbeginn einen 64-Zeilen-CT<br />

von GE Medical Systems im Einsatz. „Wir verfügen<br />

damit über einen der modernsten und leistungsfähigsten<br />

Computertomografen in Bayern“, freut sich der stellvertretende<br />

Krankenhausleiter Heinz Rödel und nennt die Highlights<br />

des rund eine Million Euro teuren Großgerätes: „Die<br />

Röhre benötigt nur 0,35 Sekunden für eine Umdrehung. Dadurch<br />

können 182 Schicht<strong>auf</strong>nahmen pro Sekunde erfasst<br />

werden, in weniger als zehn Sekunden ist der komplette<br />

Körperstamm untersucht.“<br />

Teilweise ist bereits zwei Minuten später ein perfektes<br />

dreidimensionales Bild aller Knochen, Organe und Gefäße in<br />

beliebiger Perspektive rekonstruiert (Multimodale Bildwiedergabe),<br />

wobei die scharfen detailreichen Bilder eine hohe<br />

diagnostische Sicherheit ermöglichen. Vor allem Schwerverletzten,<br />

bei denen oft jede Sekunde zählt, kommt diese<br />

Schnelligkeit zugute.<br />

Mit <strong>dem</strong> neuen Gerät erweitern sich die Anwendungsbereiche<br />

entscheidend. So werden jetzt nach einer Kontrastmittelinjektion<br />

über eine Armvene komfortable Gefäßanaly-<br />

• bAD MERgEnthEIM<br />

Medizin<br />

zulassung für kardiologische Reha<br />

18 Monaten nach der Antragstellung<br />

hat die Klinik Herrental Anfang März<br />

die Zulassung für die kardiologische<br />

Rehabilitation enthalten. Damit erweitert<br />

sich das medizinische Spektrum<br />

der <strong>zur</strong> Kliniken Hohenlohe GmbH &<br />

Co. Betriebs KG gehörenden Reha-<br />

Einrichtung <strong>auf</strong> Patienten mit Zustand<br />

nach Herzinfarkt, Herzklappenoperation<br />

oder Herzrhythmusstörung. Da<br />

kardiologische Erkrankungen oft im<br />

Zusammenhang mit Stoffwechselstörungen (Diabetes)<br />

oder ernährungsbedingten Krankheiten stehen, kommen<br />

Erfahrung und Kompetenz der Herrentaler Belegschaft <strong>auf</strong><br />

diesen Gebieten – die Klinik Herrental ist anerkannte Klinik<br />

für Diabetes und Ernährungsmedizin – auch <strong>dem</strong> neuen Behandlungsschwerpunkt<br />

zugute. Begrüßt wurde der erste<br />

kardiologische Reha-Patient, Josef Reinold, von (im Bild von<br />

links) Schwester Heike Wolfart, Chefarzt Dr. Martin Müller,<br />

Klinikdirektor Gerhard Luley und <strong>dem</strong> <strong>Sana</strong>-Generalbevollmächtigten<br />

Gerhard Straub. ••<br />

18 Schicht<strong>auf</strong>nahmen pro Sekunde<br />

profile 2-07<br />

sen im Hals/Kopfbereich, im Körperstamm und in der Peripherie<br />

durchgeführt. Ebenso sind Lungenrundherdanalyse<br />

und Cardio-CTA möglich. „Geschwindigkeit und Auflösung<br />

des neuen CT verbessern die Schlaganfalldiagnose und erlauben<br />

uns bei Patienten mit akuten Brustschmerzen schnell<br />

zwischen Herzinfarkt, Lungenembolie oder einem Aneurysma<br />

der Hauptschlagader zu unterscheiden“, betont Dr. Nicole<br />

Schumacher. „Die virtuelle CT-Endoskopie des Dickdarms<br />

ist eine Alternative <strong>zur</strong> Darmspiegelung, die nicht invasive<br />

Darstellung der menschlichen Blutbahnen eine Alternative<br />

<strong>zur</strong> kathetergeführten Gefäßdiagnostik“, so die Oberärztin<br />

der Radiologie weiter.<br />

Die Aufgaben des Radiologen haben sich mit <strong>dem</strong> neuen<br />

Gerät weiter verändert. Die den Patienten schonenden<br />

Untersuchungen erfordern bei den Spezialuntersuchungen<br />

sehr differenzierte Bildauswertungen durch geschulte Ärzte<br />

und MTRA’s an einem Hochleistungscomputer. Der Vorteil:<br />

Jeder weiterbehandelnde Arzt kann die Bilder, die im PACS<br />

gespeichert werden, mehrdimensional und teilweise mit Kinofunktion<br />

„lesen“ und betrachten. ••<br />

1


profile 2-07 Medizin<br />

für verschiedenste fach-<br />

richtungen von Interesse<br />

• . DEUtSchER PARKInSOn-KOngRESS<br />

Vom 7. bis 10. März waren in Ulm 900 Mediziner und rund 00 Laien zum . Deutschen<br />

Parkinson-Kongress zusammengekommen. „Es war der bisher größte deutsche Kongress<br />

über diese Krankheit“, sagt Kongresspräsident Professor Dr. Albert c. Ludolph, Ärztlicher<br />

Direktor der Klinik für neurologie der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm.<br />

Die Parkinson-Erkrankung ist ein seit langem bekanntes<br />

Krankheitsbild. Und dennoch ist sie auch heute noch mit<br />

zahlreichen Fragezeichen behaftet. Neue Ansätze zu Ursachen<br />

und Entstehungsweise sowie zu Diagnostik und<br />

Therapie bildeten daher die Schwerpunkte des 5. Parkinson-<br />

Kongresses in Ulm.<br />

Rund 900 internationale Wissenschaftler und Ärzte waren<br />

zu <strong>dem</strong> dreitägigen Kongress in die Donaustadt gekommen<br />

und es waren keineswegs nur Neurologen, die sich für den<br />

Morbus Parkinson interessierten. Vielmehr ist die Krankheit<br />

Betätigungsfeld für die unterschiedlichsten Fachrichtungen<br />

– neben Neurologen auch Psychiater, Neurobiologen, Geriater,<br />

Neurogenetiker oder Pharmakologen. „Um die Parkinson-Krankheit<br />

zu verstehen ist es wichtig, sie aus den<br />

verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten“, betont Kongresspräsident<br />

Professor Ludolph. Dass die unterschiedlichen<br />

Ansätze durch die einzelnen Fachrichtungen verschieden<br />

bewertet und zum Teil auch sehr kontrovers diskutiert<br />

wurden (siehe auch nebenstehendes Interview), liegt für<br />

den Ulmer Neurologie-Chefarzt „in der Natur der Sache“.<br />

Der Deutsche Parkinson-Kongress wird im zweijährigen<br />

Rhythmus von Deutscher Parkinson-Gesellschaft und Deutscher<br />

Parkinson-Vereinigung veranstaltet. Die eine ist eine<br />

medizinische Fachgesellschaft, die andere eine von Betroffenen<br />

gegründete Selbsthilfegruppe. Um beiden Veranstaltern<br />

gerecht zu werden, hatten Professor Ludolph und sein<br />

Organisationsteam den Kongress in eine Fach- und in eine<br />

Laienveranstaltung geteilt. Nach der gemeinsamen Eröffnungsfeier<br />

gab es daher für die rund 300 anwesenden Laien<br />

ein separates Programm – allerdings mit den Referenten<br />

des Fachsymposiums. Diese hielten ihre Vorträge erst vor<br />

14<br />

<strong>dem</strong> Fachpublikum und dann „leichter verdaulich“ vor den<br />

Betroffenen.<br />

Dass die Veranstalter den Kongress in diesem Jahr nach<br />

Ulm vergeben hatten, freut Professor Dr. Albert Ludolph<br />

sehr: „Das ist für uns natürlich schon eine Anerkennung<br />

unserer wissenschaftlichen wie klinischen Arbeit <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Gebiet der neurodegenerativen Erkrankungen.“ ••<br />

•<br />

Morbus Parkinson<br />

Die im Jahr 1817 durch den britischen Arzt Dr. James<br />

Parkinson erstmals beschriebene Parkinson-Krankheit ist<br />

eine neurologische Erkrankung, die langsam und (noch)<br />

un<strong>auf</strong>haltsam fortschreitet. Ursache ist die Degeneration<br />

von zellen in der Substantia nigra, einer Struktur im<br />

Mittelhirn, die den botenstoff Dopamin herstellt. Ohne<br />

Dopamin ist die funktion der basalganglien, die verschiedene<br />

motorische und kognitive hirnfunktionen steuern,<br />

eingeschränkt. Symptome der Parkinson-Krankheit sind<br />

vor allem Muskelstarre, Muskelzittern, bewegungsarmut<br />

bis hin zu bewegungslosigkeit und haltungsinstabilität.<br />

Dazu kommen im weiteren Krankheitsverl<strong>auf</strong> sensorische,<br />

vegetative und psychische Störungen. Da es noch keine<br />

Möglichkeit gibt, die Ursache der Parkinson-Krankheit zu<br />

beseitigen, ist die therapie <strong>auf</strong> die Symptom-behandlung<br />

begrenzt, was inzwischen aber mit gutem Erfolg möglich<br />

ist. Die Krankheit beginnt meist im Alter zwischen 0 und<br />

70 Jahren, wobei Männer etwas häufiger als frauen betroffen<br />

sind. Die zahl der in Deutschland unter Parkinson<br />

leidenden Personen ist nicht bekannt, es wird von 100 bis<br />

00 betroffenen pro 100.000 Einwohner ausgegangen.


• IntERVIEW<br />

„Einige bausteine<br />

fehlen noch“<br />

sana profile: Herr Professor Ludolph, vor bald 200 Jahren<br />

wurde die Parkinson-Erkrankung erstmals beschrieben.<br />

Ist sie inzwischen umfassend erklärbar?<br />

Prof. Ludolph: Es kommen immer neue Erkenntnisse und<br />

Antworten hinzu, auch jetzt wieder im März <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Kongress<br />

in Ulm. Einige Bausteine fehlen uns allerdings noch.<br />

Unter den neurodegenerativen Erkrankungen ist der Morbus<br />

Parkinson aber diejenige, die am besten erforscht ist.<br />

Seit jetzt schon 40 Jahren ist sie gegenüber den anderen<br />

Erkrankungen wie Alzheimer oder ALS privilegiert, da das<br />

<strong>auf</strong>tretende Defizit, der Mangel beim Botenstoff Dopamin,<br />

ausgeglichen werden kann.<br />

Welche Fortschritte gibt es denn in der Behandlung?<br />

Die konservative pharmakologische Therapie wird mehr<br />

und mehr verfeinert. Wir haben inzwischen Medikamente,<br />

die das fehlende Dopamin substituieren, die über die Hemmung<br />

von Enzymen den Dopaminabbau verhindern oder<br />

die die Rezeptoren gegenüber <strong>dem</strong> verbliebenen Dopamin<br />

sensibilisieren. Diese Medikamente sind viel wirksamer und<br />

schonender als früher. Ihr optimaler Einsatz ist allerdings eine<br />

Kunst für sich, die einen erfahrenen Mediziner bedingt.<br />

Anknüpfend an diese symptomatische Therapie gibt es<br />

ein weiteres großes Ziel: Die Therapie so zu verfeinern,<br />

dass damit gleichzeitig der natürliche Verl<strong>auf</strong> der Krankheit<br />

verlangsamt wird. Es gibt heute Therapie-Strategien, die<br />

versprechen, dass dies gelingt. Problematisch ist allerdings<br />

noch der Nachweis.<br />

Auf <strong>dem</strong> Kongress wurde dieses Thema kontrovers diskutiert.<br />

Ich denke aber, dass sich mit Hilfe der pharmakologischen<br />

Therapie die Krankheitsdauer im Durchschnitt <strong>auf</strong> 15<br />

bis 20 Jahre verlängern lässt, mit deutlich verbesserter Lebensqualität.<br />

Wichtige Kongressthemen waren auch chirurgische<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Halten diese, was sie versprechen?<br />

Die tiefe Hirnstimulation, bei der überaktive Regionen mit<br />

direkt ins Hirn gesetzten Elektroden gebremst werden, ist<br />

viel versprechend. In Ulm machen wird das jetzt zusammen<br />

mit den Günzburger Neurochirurgen seit zehn Jahren, mit<br />

gutem Erfolg. Diese „Hirnschrittmacher“ führen zu einer<br />

ganz deutlichen Verbesserung der Parkinson-Symptomatik<br />

und scheinen die Krankheit auch zu verlangsamen. Sie fin-<br />

den allerdings nur bei medikamentös austherapierten Patienten,<br />

die sonst gesund sind, Anwendung. Probleme gibt<br />

es noch bei der Selektion der Patienten und bei der Kontrolle<br />

der möglichen Nebenwirkungen.<br />

Bei der Stammzelltherapie, die bisher mit großen Hoffnungen<br />

verbunden war, gibt es dagegen noch keinen dokumentierten<br />

Therapieerfolg. Hier ist noch viel Forschung<br />

nötig, etwa zu den Fragen wie viele Zellen implantiert werden<br />

müssen, wo implantiert werden muss oder wie die<br />

implantierten Zellen im Gehirn wandern. Ich denke, in den<br />

nächsten zehn Jahren ist hier nicht mit einem Durchbruch<br />

zu rechnen.<br />

Der Ansatz mit embryonalen Stammzellen, was ja zu einer<br />

heftigen ethischen Diskussion führte, steht übrigens nicht<br />

mehr im Mittelpunkt. Mehr Erfolg versprechen Stammzellen<br />

zum Beispiel aus <strong>dem</strong> Bindegewebe.<br />

Sie selbst haben über die Atypischen Parkinson-Syndrome<br />

referiert. Ist das ein Thema mit Zukunft?<br />

Diese Syndrome wie beispielsweise die Multi-System-<br />

Atrophie (MSA) oder die Progressive supranukleäre Blickparese<br />

(PSP) sind therapeutisch etwas in Vergessenheit<br />

geraten. Sie sind zwar selten, aber sie sind nicht bedeutungslos,<br />

denn sie reagieren nicht <strong>auf</strong> die Standardmedikation<br />

und führen innerhalb von fünf bis acht Jahren zum<br />

Tod. Unser Anliegen war es, diese Syndrome wieder mehr<br />

ins Blickfeld zu rücken – gerade bei einem „Heimspiel“<br />

wie diesem Kongress. Denn seit rund zehn Jahren sind wir<br />

in Ulm mit der Erforschung dieser Syndrome beschäftigt<br />

und haben inzwischen Ergebnisse erzielt, die international<br />

beachtet werden. ••<br />

1


profile 2-07 Medizin<br />

• StUttgARt<br />

Innovative Verfahren in der Lungenklinik<br />

Mittels der Kryosonde wird Tumorgewebe angefroren und<br />

extrahiert<br />

Zwei hochmoderne Methoden <strong>zur</strong> Behandlung von Lungentumoren<br />

stehen der Klinik für Pneumologie am Stuttgarter<br />

Krankenhaus vom Roten Kreuz <strong>zur</strong> Verfügung: das Navigationssystem<br />

und die Kryosondentechnologie.<br />

Das Bronchialkarzinom gehört zu den häufigsten bösartigen<br />

Erkrankungen. Die Mehrzahl der Läsionen allerdings<br />

ist in den peripheren Lungenbereichen lokalisiert, wo die<br />

herkömmlichen diagnostischen Verfahren häufig versagen.<br />

An der Stuttgarter Lungenklinik am Krankenhaus vom Roten<br />

Kreuz verfügt der Chefarzt, Privatdozent Dr. Martin Hetzel,<br />

über ein neuartiges elektromagnetisches Navigationssystem<br />

<strong>zur</strong> exakten bronchoskopischen Diagnostik in der Peripherie<br />

der Lunge. „Patientenbelastende Wiederholungsuntersuchungen<br />

sowie unnötige invasive Eingriffe können dadurch<br />

vermieden werden“, so Hetzel. Das minimalinvasive Verfahren<br />

basiert <strong>auf</strong> einer Kopplung von CT-Bildern und Endo-<br />

• StUttgARt<br />

neues thoraxzentrum<br />

Das Krankenhaus vom Roten Kreuz in Stuttgart hat zusammen<br />

mit <strong>dem</strong> Klinikum Esslingen das Thoraxzentrum Esslingen-Stuttgart<br />

(TESS) gegründet. „Vor allem Patienten mit<br />

komplexen pneumologisch-onkologischen Erkrankungen<br />

werden von der interdisziplinären Kooperation im TESS und<br />

der langjährigen Erfahrung der beteiligten Spezialisten <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Gebiet der thorakalen Tumore profitieren“, ist Privatdozent<br />

Dr. Martin Hetzel überzeugt. Neben <strong>dem</strong> Chefarzt der<br />

Klinik für Pneumologie und Allgemeine Innere Medizin im<br />

Krankenhaus vom Roten Kreuz gehören aus <strong>dem</strong> Klinikum<br />

Esslingen Professor Dr. Florian Liewald, Chefarzt der Klinik<br />

für Thorax- und Gefäßchirurgie, Professor Dr. Michael Geißler,<br />

Chefarzt der Klinik für Onkologie, Gastroenterologie und<br />

Allgemeine Innere Medizin, sowie Professor Dr. Matthias<br />

Leschke, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und<br />

Pneumologie, zu den Leistungsträgern des TESS. ••<br />

16<br />

skopie. Somit wird ein dreidimensionales Bild erzeugt, mit<br />

dessen Hilfe der Arzt in der Lunge des Patienten navigieren<br />

kann. Über die Navigationssonde kann dann ein Katheter<br />

eingeführt werden, über den Gewebeproben entnommen<br />

werden können. „Diese medizinische Innovation ist einer<br />

der größten Fortschritte in der nicht-invasiven Abklärung<br />

von Lungenerkrankungen“, erklärt Dr. Hetzel.<br />

Auch für Biopsien steht der Klinik für Pneumologie ein innovatives<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Verfügung. Dazu haben Dr. Hetzel<br />

und sein Team eine spezielle Kältesonde entwickelt. Dabei<br />

wird Tumorgewebe nicht wie in herkömmlicher Weise mit<br />

einer Zange entnommen, sondern mit Hilfe der Kryosonde<br />

tiefgefroren. Es klebt an der Sondenspitze fest und kann<br />

entnommen werden. Hetzel: „Damit gewinnen wir schockgefrorenes<br />

Biopsiematerial, das sich besser für die feingewebliche<br />

Untersuchung eignet.“ ••<br />

• WOLfEnbÜttEL<br />

• Krankenhaus vom Roten Kreuz<br />

PD Dr. Martin hetzel,<br />

chefarzt Klinik für Pneumologie und<br />

Allgemeine Innere Medizin<br />

telefon 0711 -1111<br />

E-Mail martin.hetzel@rkk-stuttgart.de<br />

Dreikammer-herzschrittmacher<br />

Am Städtischen Klinikum Wolfenbüttel werden seit kurzem<br />

bei bestimmten Formen von Herzschwäche auch Dreikammer-Herzschrittmacher<br />

implantiert. Bei diesen Systemen<br />

wird neben den üblichen Sonden in der rechten Herzvor-<br />

und der Herzhauptkammer eine weitere Sonde über die<br />

Herzvenen in der linken Herzkammer platziert. Häufig wird<br />

zusätzlich auch noch ein Defibrillator implantiert, der lebensbedrohliche<br />

Herz-Rhythmusstörungen erkennen und mit einem<br />

elektrischen Impuls beenden kann. Im Städtischen Klinikum<br />

ist diese Behandlung bereits bei 20 Patienten durchgeführt<br />

worden.<br />

In Wolfenbüttel eingeführt wurden die Dreikammer-Herzschrittmacher,<br />

die in einer zwei- bis dreistündigen Operation<br />

ohne Öffnung des Brustkorbes implantiert werden, durch<br />

die Oberärzte Dr. Uwe Grommas (Kardiologie) und Torsten<br />

Zeyher (Allgemein- und Viszeralchirurgie). ••


Menschen bei <strong>Sana</strong><br />

fragen, die Persönlichkeit zeigen: In den<br />

Salons des 19. Jahrhunderts war er ein be-<br />

liebtes gesellschaftsspiel, im Magazin der<br />

frankfurter Allgemeinen zeitung ließ er uns<br />

• DR. cAROLA MAngLER<br />

Dr. Carola Mangler ist seit Juni 2002 Chefärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

und seit 2004 auch Ärztliche Direktorin des <strong>Sana</strong> Klinikums Lichtenberg. Sie ist<br />

Fachärztin für Anästhesiologie – und sie ist Berlinerin: Die Mutter einer elfjährigen Tochter<br />

ist in der Bundeshauptstadt geboren und <strong>auf</strong>gewachsen, hat an der Humboldt-Universität<br />

studiert und ist an der Charité gleich nach der Facharztprüfung Oberärztin geworden. Das<br />

Leben in der quirligen Metropole gefällt ihr, mit Ausnahme des Berliner Idioms. „Ich mag<br />

keine Dialekte“, sagt Dr. Mangler in ihrer offenen und direkten Weise. Dafür geht sie<br />

gerne <strong>auf</strong> Reisen (Sandstrände bevorzugt) und tanzen (am liebsten Latino), fährt gerne<br />

Auto (unter freiem Himmel) und Ski (hochalpin) und hat ein Faible für Mode („Ich liebe<br />

es, mich in Szene zu setzen“). Ihre Lieblingsbeschäftigung aber ist das Denken und am<br />

besten gelingt ihr das beim L<strong>auf</strong>en. Jeden Tag, auch bei Eis und Schnee, absolviert sie<br />

in ambitioniertem Tempo eine sieben Kilometer lange Strecke. „Dabei bekomme ich am<br />

besten den Kopf frei“, sagt Dr. Mangler, „und schaffe damit Platz für kreative Ideen und<br />

strategische Entscheidungen.“ Diese setzt die Chefärztin, der das Wohl ihrer Mitarbeiter<br />

sehr am Herzen liegt, dann konsequent um, wie einst ihre Dissertation. Dafür gab es ein<br />

summa cum laude.<br />

Wo möchten Sie leben? New York, Rio, Tokio.<br />

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die kleinen, süßen, menschlichen Fehler.<br />

Ihre liebsten Romanhelden? Kleopatra und Kapitän Ahab in Moby Dick.<br />

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Michail Gorbatschow.<br />

Ihre Lieblingskünstler? Mick Jagger, Take That.<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten, am meisten? Ehrlichkeit,<br />

Loyalität, Offenheit für alles Neue, Flexibilität.<br />

Ihre Lieblingstugend? Pünktlichkeit, schnelle Entscheidungen.<br />

Ihre Lieblingsbeschäftigung? Denken.<br />

Wer oder was hätten Sie sein mögen? Ferdinand Porsche, Liz Hurley oder Karl Lagerfeld.<br />

Ihr Traum vom Glück? Meine Tochter Julia.<br />

Ihre Helden in der Gegenwart? Wir sind Helden.<br />

Was verabscheuen Sie am meisten? Unehrlichkeit.<br />

Welche medizinischen Leistungen bewundern Sie am meisten? Die Alltäglichen.<br />

Worin sehen Sie die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen? Sich an die ökonomischen Gegebenheiten<br />

zu adaptieren.<br />

Welche Einrichtungen in anderen Ländern könnten Impulse für das deutsche Gesundheitswesen geben?<br />

Die amerikanischen Hochschulen und deren Art, den Ärztenachwuchs auszubilden.<br />

Ihr Motto? Nichts ist unmöglich – alles geht!<br />

viele Jahre Einblick in Überzeugungen und<br />

Vorlieben berühmter zeitgenossen nehmen.<br />

<strong>Sana</strong> profile hat den fragebogen der fAz in<br />

gekürzter form übernommen und um Stich-<br />

Menschen<br />

profile 2-07<br />

worte aus <strong>dem</strong> bereich des gesundheitswesens<br />

ergänzt. Mit ihren Antworten geben<br />

Menschen in der <strong>Sana</strong> Auskunft über ihre<br />

ganz persönliche Sicht der Dinge.<br />

17


profile 1-07 2-07 Medizin<br />

„Ungenügende<br />

hygienische Verhältnisse“<br />

• SAnA UntERStÜtzt „MEnSchEn fÜR MEnSchEn“<br />

Professor Dr. Klaus gellert, chirurg am <strong>Sana</strong> Klinikum Lichtenberg, und Professor Dr.<br />

Jörg Dieter herrlinger, Internist am Kreiskrankenhaus Rendsburg, informierten sich im<br />

vergangenen herbst zusammen mit carsten Dürr, <strong>Sana</strong> Kliniken bad Wildbad, vor Ort über<br />

gesundheitsprojekte der in Äthiopien tätigen hilfsorganisation „Menschen für Menschen“.<br />

Wir sprachen mit den beiden Medizinern über das äthiopische gesundheitswesens.<br />

sana profile: Herr Professor Gellert, Herr Professor Herrlinger,<br />

Sie sind gesund aus Äthiopien <strong>zur</strong>ückgekehrt?<br />

Prof. Herrlinger: Ja, wir hatten keinerlei gesundheitliche<br />

Probleme. Obwohl die Region, in der wir uns <strong>auf</strong>hielten,<br />

nach den aktuellen Angaben der WHO nicht als Malariagebiet<br />

gilt, haben wir in den Hotels unter Malarianetzen geschlafen,<br />

und mit <strong>dem</strong> Essen waren wir vorsichtig.<br />

„Weit vom westeuropäischen Standard entfernt“:<br />

Professor Dr. Klaus Gellert im Gespräch mit Jugendlichen<br />

18<br />

Prof. Gellert: Mit den entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen<br />

und etwas Vorsicht ist eine Afrika-Reise ja heutzutage<br />

kein Abenteuer mehr, das zwangsläufig in einem gesundheitlichen<br />

Desaster enden muss.<br />

Wenn Sie ernsthaft krank geworden wären, hätten Sie<br />

sich ohne weiteres in einem äthiopischen Krankenhaus<br />

behandeln lassen?<br />

Prof. Herrlinger: In einem der beiden Krankenhäuser, die<br />

wir besucht haben, wohl nicht. Ich gehe aber davon aus,<br />

dass es in der Hauptstadt Addis Abeba eine ausreichende<br />

Versorgung gibt.<br />

Prof. Gellert: Die Einrichtungen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Land sind schon<br />

sehr einfach ausgestattet. Vor allem die hygienischen Verhältnisse<br />

sind dort sehr bescheiden, so dass eine Behandlung<br />

weniger erstrebenswert ist.<br />

Allein die hygienischen Zustände sind aber nicht der<br />

Grund, dass im Abschlussbericht ihrer Reise steht: „Eine<br />

kurzfristige Anhebung des Niveaus der Gesundheitsversorgung<br />

<strong>auf</strong> ein nur ähnliches Niveau wie in Westeuropa<br />

ist nicht zu erwarten“?<br />

Prof. Gellert: Nein, es sind nicht nur die hygienischen Mängel.<br />

Auch die ärztliche und die medizintechnische Versorgung<br />

sind weit von <strong>dem</strong> uns selbstverständlichen westeuropäischen<br />

Standard entfernt.<br />

Prof. Herrlinger: Dieser qualitative und quantitative Mangel<br />

ist aber nur die eine Seite. Auf der anderen Seite steht<br />

eine zu unserer völlig unterschiedliche gesellschaftliche


Auf <strong>dem</strong> Land sind Kraftfahrzeuge Mangelware. Krankenhäuser<br />

sind daher für die äthiopische Landbevölkerung oft<br />

nicht erreichbar<br />

Struktur. Die äthiopische Landbevölkerung, die wir kennen<br />

gelernt haben, ist über gesundheitliche Zusammenhänge<br />

noch kaum <strong>auf</strong>geklärt. Die Menschen verhalten sich passiv,<br />

sie kommen erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium in<br />

Behandlung. Hinzu kommt, dass heute noch <strong>auf</strong>grund fehlender<br />

Verkehrsmöglichkeiten viele Menschen überhaupt<br />

nicht erreicht werden können.<br />

Ist dieser Mangel an allen Ecken und Enden dafür ausschlaggebend,<br />

dass die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

in Äthiopien bei nur 50 Jahren liegt?<br />

Prof. Herrlinger: Für die erschreckend niedrige Lebenserwartung<br />

sind vor allem die ungenügenden hygienischen Verhältnisse<br />

im täglichen Leben verantwortlich. Ausdruck dafür<br />

ist die extrem hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit.<br />

Prof. Gellert: Daneben tragen auch die hier typischen Erkrankungen<br />

<strong>zur</strong> geringen Lebenserwartung bei, etwa Tuberkulose,<br />

Lungenentzündung oder HIV.<br />

TBC ist mit Antibiotika gut in den Griff zu bekommen. Allerdings<br />

ist die Therapie teuer und langwierig. Bei anderen<br />

Infektionskrankheiten ist es ähnlich. Kann sich das in<br />

Äthiopien jemand leisten und sind die entsprechenden<br />

Medikamente überhaupt verfügbar?<br />

Prof. Herrlinger: Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen,<br />

Magen-Darm-Infekte und Tuberkulose sind prinzipiell<br />

behandel- und meistens heilbar, nur sie müssen rechtzeitig<br />

erkannt werden. Und dann muss noch eine Behandlung<br />

konsequent durchgeführt und überwacht werden. Hier liegen<br />

die Hauptprobleme einer besseren medizinischen Versorgung.<br />

Ein Mangel an den erforderlichen Medikamenten<br />

ist jedenfalls nicht der kritische Punkt. Die Krankenhausapotheke<br />

im Mettu-Karl-Krankenhaus war mit den relevanten<br />

Spezialitäten recht gut sortiert.<br />

Prof. Gellert: Da es an Ärzten und qualifiziertem Hilfspersonal<br />

fehlt, ist eine effiziente Behandlung <strong>zur</strong>zeit nicht<br />

möglich. In den Krankenhäusern wäre durch eine langfristig<br />

angelegte und kontrollierte Unterstützung mit qualifiziertem<br />

Personal eine relativ schnelle Besserung vorstellbar. Im<br />

„Kaum Aufklärung über gesundheitliche Zusammenhänge“:<br />

Professor Dr. Jörg Dieter Herrlinger (li.) bei der Besichtigung<br />

der Universitätsklinik in Jima<br />

mindestens ebenso wichtigen ambulanten Bereich ist das<br />

allerdings wegen der mangelnden Aufgeklärtheit der Bevölkerung<br />

und wegen der ungenügenden Verkehrsverhältnisse<br />

<strong>auf</strong> unabsehbare Zeit nicht vorstellbar.<br />

Herz- und Gefäßkrankheiten, in Europa Todesursache<br />

Nummer 1, sind in Äthiopien nur von geringer Bedeutung?<br />

Woran liegt´s?<br />

Prof. Herrlinger: Zum einen sind schwere Herz- und Kreisl<strong>auf</strong>krankheiten<br />

Erkrankungen überwiegend älterer Menschen<br />

und zum anderen ist das Risikoprofil mit Stress und<br />

Überernährung geringer.<br />

Der Mangel an Ärzten lässt sich nicht so einfach ausgleichen.<br />

Der Mangel an Medizintechnik allerdings<br />

könnte durch Spenden schnell behoben werden. Wäre<br />

das sinnvoll?<br />

Prof. Gellert: Wir haben gespendetes Hightech-Equipment<br />

gesehen, das unausgepackt in der Ecke stand, da<br />

niemand es bedienen kann. Dennoch ist es wichtig, die<br />

Kliniken mit solchen Geräten aus<strong>zur</strong>üsten. Allerdings muss<br />

parallel auch das dazu nötige Know-how vermittelt werden.<br />

<strong>Sana</strong> will hier in Zusammenarbeit mit Menschen für<br />

Menschen aktiv werden. ••<br />

geografische Lage<br />

SUDAN<br />

Mettu<br />

Jima<br />

ERITREA<br />

KENIA<br />

ADDIS<br />

ABEBA<br />

Rotes<br />

Meer<br />

ÄTHIOPIEN<br />

JEMEN<br />

Golf von Aden<br />

SOMALIA<br />

SOMALIA<br />

19


Konzentration<br />

<strong>auf</strong>s Wesentliche<br />

• fAchQUOtEnAbSEnKUng UntER DER LUPE<br />

In der Pflege sind gemischtqualifizierte teams <strong>zur</strong>zeit viel diskutiert. Sie sollen das Pfle-<br />

gepersonal entlasten, die Patientenversorgung verbessern und Kosten reduzieren. Im<br />

Kreiskrankenhaus freiberg wurde untersucht, ob eine fachquotenabsenkung von 0 Prozent<br />

realisierbar ist.<br />

Die Grundlage für das Freiberger Projekt war eine Studie<br />

von Dr. Karl Blum aus <strong>dem</strong> Jahr 2003: Bei einer Umfrage<br />

unter 295 Pflegedienst-Fachabteilungen der Chirurgie und<br />

der Inneren Medizin in verschiedenen Krankenhäusern fand<br />

der Wissenschaftler heraus, dass 28 Prozent der Arbeitszeit<br />

patientenferne beziehungsweise pflegefremde Tätigkeiten<br />

ausmachen. Sein Fazit: Ein Teil der Tätigkeiten könnte ohne<br />

weiteres an andere Berufsgruppen delegiert werden.<br />

Zeitliche Erfassung der Tätigkeiten<br />

Parallel dazu hat der <strong>Sana</strong>-Verbund eine Arbeitsgruppe für<br />

die Implementierung von Assistenzberufen wie Service-,<br />

Stations- und Pflegeassistent in Krankenhäusern eingerichtet.<br />

Für das Kreiskrankenhaus Freiberg wurde nun <strong>auf</strong> Basis<br />

der Veröffentlichung von Dr. Karl Blum eine Absenkung der<br />

Fachquote <strong>auf</strong> 30 Prozent durch Einsatz von Assistenzberufen<br />

in der Pflege geprüft. Inwieweit dies realisierbar ist, sollte<br />

nun eine eigene Freiberger Studie zeigen. Kyreen Haupt,<br />

Studentin des Gesundheits- und Pflegemanagements an<br />

der Fachhochschule Kärnten, hat vom 25. September bis<br />

19. Dezember 2006 die delegierbaren Pflegehilfs- sowie<br />

ärztliche Tätigkeiten, die nicht zwingend vom Mediziner<br />

durchgeführt werden müssen und vom examinierten Pflegepersonal<br />

erbracht werden, zeitlich erfasst. Die Daten<br />

wurden durch teilnehmende Beobachtung erhoben und<br />

Pflege<br />

profile 2-07<br />

per teilstandardisiertem Beobachtungsbogen erfasst. Dabei<br />

legte sie das Augenmerk vor allem <strong>auf</strong> die besonders arbeitsintensive<br />

Frühschicht (6 bis 14.30 Uhr). Kyreen Haupt<br />

begleitete in diesen drei Monaten die Pflegekräfte jeweils<br />

an zwei Tagen pro Woche während der gesamten Schicht.<br />

Die Daten wurden <strong>auf</strong> neun Stationen erhoben. Insgesamt<br />

wurden 25 Mitarbeiter beobachtet.<br />

„Auffallend war, dass die zwei Kliniken der Chirurgie und<br />

Inneren stark divergierende Zahlen bei der Übernahme<br />

ärztlicher Tätigkeiten wie den Verbandwechsel durch Pflegepersonal<br />

<strong>auf</strong>wiesen“, sagt die Studentin, „deshalb habe<br />

ich separate Zusammenfassungen für die beiden Bereiche<br />

erstellt.“ In der Chirurgie belief sich die Übernahme dieser<br />

ärztlichen Tätigkeiten <strong>auf</strong> durchschnittlich 15 Prozent, während<br />

<strong>auf</strong> der Inneren der Wert bei nur drei Prozent lag.<br />

Unterschiede zwischen Chrirugie und<br />

Innerer Medizin<br />

Nicht ganz so weit auseinander lagen die beiden Bereiche<br />

bei den Pflegehilfstätigkeiten, in der Chirurgie bei durchschnittlich<br />

sechs, <strong>auf</strong> der Inneren bei neun Prozent (siehe<br />

Grafiken) – <strong>dem</strong> Wert, <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> das Hauptaugenmerk<br />

der Untersuchung lag. „Das bedeutet, dass bei momentanem<br />

Einsatz von bereits 17,8 Prozent Assistenzpersonal<br />

in der Pflege eine weitere Absenkung <strong>auf</strong> bis zu ••<br />

1


profile 2-07 Pflege<br />

••<br />

Projektergebnisse<br />

tätigkeiten examinierter Pflegekräfte<br />

im Durchschnitt<br />

1 % 8%<br />

84%<br />

7%<br />

tatsächliche tätigkeiten examinierter Pflegekräfte<br />

tätigkeiten, die bislang vom Arzt durchgeführt wurden<br />

Pflegehilfstätigkeiten tätigkeit von fachkräften, von denen eine durch hilfskraft<br />

ersetzbar wäre<br />

25 Prozent sinnvoll erscheint“, sagt Pflegedienstleiterin<br />

Anke Schubert. „Wir werden die Fachquotenabsenkung<br />

aber in je<strong>dem</strong> Fall auch an den Differenzen zwischen den<br />

chirurgischen und inneren Abteilungen ausrichten müssen“,<br />

so die Pflegedienstleiterin. In Workshops mit den Stationsleitungen<br />

sollen <strong>Weg</strong>e <strong>zur</strong> weiteren Fachquotenabsenkung<br />

schrittweise erarbeitet werden. „Dabei werden wir einen<br />

einheitlichen Tätigkeitskatalog erstellen. Jede Stationsleitung<br />

wird dann je nach Anforderungen der eigenen Station<br />

aus diesem Katalog Prioritäten festlegen“, so Schubert. Des<br />

Weiteren findet eine Ausbildung der Pflegehilfskräfte zu patientennahen<br />

Tätigkeiten statt. „Im DRG-Zeitalter ist die Einführung<br />

eines gemischtqualifizierten Teams ein wichtiger<br />

und richtiger <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> Sicherung der Patientenversorgung,<br />

<strong>zur</strong> Entlastung von Pflegekräften und zum wirtschaftlichen<br />

Einsatz der Ressourcen eines Hauses.“ ••<br />

• Kreiskrankenhaus freiberg ggmbh<br />

Anke Schubert, Pflegedienstleiterin<br />

telefon 0 7 1 77- 699<br />

E-Mail buero.pdl@kkh-freiberg.de<br />

Kyreen haupt, Studentin gesundheits- und<br />

Pflegemanagement an der fachhochschule Kärnten<br />

E-Mail Kyreen.haupt@edu.fh-kaernten.ac.at<br />

tätigkeiten im chirurgischen bereich tätigkeiten innerer bereich<br />

1 % 6%<br />

78%<br />

1 %<br />

Impressum<br />

1 % 9%<br />

sana profile<br />

Das Magazin der <strong>Sana</strong> Kliniken<br />

Ausgabe 2-2007, 17. Jahrgang<br />

Herausgeber<br />

<strong>Sana</strong> Kliniken GmbH & Co. KGaA<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Susanne Heintzmann<br />

Bereichsleiterin Marketing und PR<br />

Gustav-Heinemann-Ring 133<br />

81739 München<br />

Telefon 089 678204-340<br />

Telefax 089 678204-153<br />

E-Mail s.heintzmann@sana.de<br />

www.sana.de<br />

Redaktion<br />

Frank Westbomke (verantwortlich),<br />

Sven Greiner, Katharina Weber<br />

E-Mail wb@amedick-sommer.de<br />

Realisation<br />

Amedick & Sommer PR-Projekte<br />

Eierstraße 48<br />

70199 Stuttgart<br />

Telefon 0711 621039-0<br />

E-Mail info@amedick-sommer.de<br />

Grafische Gestaltung<br />

Lutz Härer, Franziska Kellner,<br />

Evelina Pezer<br />

Fotografie<br />

die arge lola:<br />

Titel, S. 4, 8, 10, 11, 15, 21, 28<br />

Druck<br />

Bechtle Druck&Service<br />

87%<br />

%


• bAD MERgEnthEIM<br />

Qualitätszirkel Wunde<br />

„Die Resonanz <strong>auf</strong> den Qualitätszirkel Wunde in bad Mergentheim ist überwältigend“,<br />

freut sich Susanne hoffmann, Pflegedienstleiterin der Klinik herrental.<br />

In Eigeninitiative hat sie im Jahr 2005 die Arbeitsgruppe<br />

ins Leben gerufen, in der Pflegekräfte aus derzeit 14 Einrichtungen<br />

aus den Bereichen Akutversorgung, Rehabilitation,<br />

Altenpflege und ambulanter Pflegedienst mitwirken.<br />

Unter der Schirmherrschaft der 1995 gegründeten Initiative<br />

Chronische Wunden e.V. (ICW) finden seither jährlich<br />

vier Arbeitstreffen in der Klinik Herrental statt, wobei „die<br />

Kommunikation unter den Teilnehmern sehr offen und<br />

konstruktiv ist“, so die Wundexpertin.<br />

Die Ziele des Wundzirkels sind die Verbesserung der<br />

Wundprävention, die Versorgung von Menschen mit chronischen<br />

Wunden, die Entwicklung von Standards in Wund-<br />

• WOLfEnbÜttEL<br />

familienfreundliche<br />

Arbeitsplätze<br />

Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel<br />

ist der Initiative „Für ein familienfreundliches<br />

Krankenhaus“ beigetreten. „Mit<br />

<strong>dem</strong> Beitritt verfolgt das Städtische Klinikum<br />

das Ziel, Familienfreundlichkeit<br />

als Element der Unternehmenskultur<br />

zu etablieren und dadurch einen Standort-<br />

und Wettbewerbsvorteil zu erreichen“,<br />

erklärt Pflegedirektor Ralf Harmel,<br />

der die Umsetzung koordiniert.<br />

Der Hintergrund: In Krankenhäusern<br />

gibt es <strong>auf</strong>grund der Rund-um-die-Uhr-<br />

Versorgung teilweise lange Arbeitszeiten<br />

und Bereitschaftsdienste, die nur<br />

eingeschränkt Möglichkeiten für Teilzeitstellen<br />

bieten. Auch Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

sind oft nicht ausreichend<br />

vorhanden. „Dies erschwert<br />

vielen Mitarbeitern, die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf herzustellen“,<br />

so Harmel.<br />

Die Initiative, der bisher rund 150<br />

Krankenhäuser angehören, wurde vom<br />

Marburger Bund gegründet. Schirmherrin<br />

ist Bundesministerin Dr. Ursula<br />

von der Leyen. ••<br />

therapie und -dokumentation, die Besprechung von Fallbeispielen<br />

sowie der intensive Erfahrungsaustausch. Ein<br />

erstes Ergebnis ihrer Arbeit halten die Teilnehmer bereits in<br />

Händen: eine produktneutrale Matrix <strong>zur</strong> phasengerechten<br />

Wundversorgung, die von jeder Einrichtung an die individuellen<br />

Gegebenheiten adaptiert werden kann.<br />

Dieser Erfolg ermutigte die Pflegedienstleiterin nun <strong>zur</strong><br />

Gründung eines weiteren Qualitätszirkels: Anfang dieses<br />

Jahres fand das erste Treffen mit niedergelassenen Dermatologen,<br />

Internisten, Chirurgen, Hausärzten und deren Mitarbeiterinnen<br />

statt. „Beim zweiten Termin im Mai werden wir<br />

die Arbeitsziele festgelegen und mit <strong>dem</strong> Thema Nekrose<br />

den Erfahrungsaustausch <strong>zur</strong> Behandlung der Wundphasen<br />

beginnen“, sagt die gelernte Krankenschwester.<br />

Der Bad Mergentheimer Wundzirkel ist bisher die einzige<br />

Arbeitsgruppe der ICW in Süddeutschland, obwohl der<br />

Bedarf an praxisnahem Erfahrungsaustausch groß ist. „Die<br />

breite Anwendung zeitgemäßer Therapien könnte zu höherer<br />

Heilungsrate bei chronischen Wunden sowie zu spürbaren<br />

Kosteneinsparungen führen“, betont Susanne Hoffmann.<br />

Für sie war das Grund genug, aktiv zu werden und<br />

vor Ort ein eigenes Angebot zu schaffen. ••<br />

• Kliniken hohenlohe gmbh & co. betriebs Kg<br />

Klinik herrental<br />

Susanne hoffmann, Pflegedienstleiterin<br />

telefon 079 1 96 -1<br />

E-Mail s.hoffmann@klinik-herrental.de


profile 2-07 Pflege<br />

• hÜRth<br />

neues Entlassmanagement eingeführt<br />

Seit 1. Januar ist Seung-Yun Strusch Pflegedienstleiterin im <strong>Sana</strong>-Krankenhaus hürth.<br />

Seither hat sie unter anderem ein neues Entlassmanagement <strong>auf</strong> die beine gestellt.<br />

Bereits seit 1974 ist Seung-Yun Strusch im <strong>Sana</strong>-Krankenhaus<br />

Hürth beschäftigt. Sie war Stationsleiterin und stellvertretende<br />

Pflegedienstleiterin, bis sie nun im Januar 2007 die<br />

Pflegedienstleitung übernommen hat. In ihrer neuen Funktion<br />

hat die 55-Jährige schon eine Vielzahl von Projekten in<br />

die <strong>Weg</strong>e geleitet.<br />

Fragt man Seung-Yun Strusch nach <strong>dem</strong> bisherigen „Vorzeigeprojekt“<br />

ihrer kurzen Amtszeit, kommt die Antwort wie<br />

aus der Pistole geschossen: „Das neue Entlassmanagement<br />

für pflegebedürftige Patienten, das erhebliche Vorteile für alle<br />

Beteiligten bringt.“ Die Verfahrensanweisung des neuen<br />

Konzepts sieht vor, dass bei allen Patienten innerhalb von<br />

24 Stunden nach der Aufnahme entschieden wird, ob sie<br />

nach <strong>dem</strong> Klinik<strong>auf</strong>enthalt potenziell pflegebedürftig sein<br />

könnten. Dies wird in Gesprächen eruiert, die mit <strong>dem</strong> Patienten<br />

selbst und Angehörigen geführt werden – mit einer<br />

klaren Zuteilung der Fälle. Adelheid Schneider, examinierte<br />

Krankenschwester, ist hauptsächlich für Patienten zuständig,<br />

die in den eigenen vier Wänden betreut werden können, bei-<br />

spielsweise durch ambulante Pflegedienste. Heinz Jürgen<br />

Klemm, Sozialarbeiter im <strong>Sana</strong>-Krankenhaus Hürth, kümmert<br />

sich vorrangig um Menschen, die nach <strong>dem</strong> stationären Aufenthalt<br />

voraussichtlich in Pflegeheim, Hospiz oder Rehaklinik<br />

<strong>auf</strong>genommen werden müssen. Wird in den Gesprächen ein<br />

erhöhter Pflegebedarf prognostiziert, leiten die „Entlassmanager“<br />

alle notwendigen Schritte in die <strong>Weg</strong>e. Sie übernehmen<br />

die Abwicklung aller Vorgänge mit Krankenkassen, Pflegediensten<br />

und -heimen; gleichzeitig sorgen sie dafür, dass<br />

Rezepte für Hilfsmittel bereits in der Klinik ausgestellt wer-<br />

4<br />

den und kümmern sich darum, dass diese Hilfsmittel bei der<br />

Entlassung bereitstehen – oder gegebenenfalls nachträglich<br />

ausgeliefert werden. 48 Stunden nach der Entlassung eines<br />

Patienten nehmen Adelheid Schneider und Heinz Jürgen<br />

Klemm mit den externen Beteiligten Kontakt <strong>auf</strong> und klären,<br />

ob die weitere Versorgung wie vorgestellt gewährleistet ist;<br />

dies dokumentieren sie auch schriftlich.<br />

Patentrezept Kooperation<br />

Neben diesem Rundum-Angebot ist für Seung-Yun Strusch<br />

vor allem der intensive Kontakt zu den ambulanten Pflegediensten<br />

und Pflegeheimen das Erfolgsgeheimnis des neuen<br />

Entlassmanagements. „Einer unserer ersten Schritte nach der<br />

Fertigstellung des Konzepts“, erklärt die Pflegedienstleiterin,<br />

„war die gezielte Kontakt<strong>auf</strong>nahme zu den Kooperationspartnern.“<br />

Vertreter der zwölf häuslichen ambulanten Pflegedienste<br />

sowie der vier Pflegeheime der Umgebung wurden eingeladen,<br />

das Konzept wurde vorgestellt – und von allen Seiten<br />

überschwänglich gelobt. Zwei Mal im Jahr wird zukünftig ein<br />

Treffen aller Beteiligten stattfinden, das <strong>dem</strong> Erfahrungsaustausch<br />

und <strong>dem</strong> weiteren Ausbau des Entlassmanagements<br />

dient. In diesem Zuge wurde außer<strong>dem</strong> vereinbart, in gemeinschaftlicher<br />

Anstrengung die Verlegungsberichte zu standardisieren<br />

und weitere Projekte zusammen anzugehen – beispielsweise<br />

in Form gemeinsamer Fortbildungen zu Themen<br />

wie „Hygienemaßnahmen bei MRSA“.<br />

Während diese Fortbildungen für 2008 terminiert sind, ist<br />

das neue Entlassmanagement bereits in vollem Gange. „Die<br />

hohe Auslastung unserer Entlassmanager“, findet Seung-<br />

Yun Strusch, „ist für uns mehr als ein Zeichen, dass sich die<br />

Konzeptarbeit gelohnt hat.“ Ein Blick <strong>auf</strong> die Statistik bestätigt<br />

diese Aussage: Allein im Februar und März waren die<br />

Entlassmanager des <strong>Sana</strong>-Krankenhauses Hürth für über 120<br />

Patienten im Einsatz. ••<br />

• <strong>Sana</strong>-Krankenhaus hürth gmbh<br />

Seung-Yun Strusch, Pflegedienstleiterin<br />

telefon 0 94- 47<br />

E-Mail k.strusch@sana-huerth.de


• hOf<br />

Professionelle beratung und Schulung<br />

beratung und Schulung ist ein Kernbestandteil von professioneller Pflege. Das <strong>Sana</strong><br />

Klinikum hof geht mit <strong>dem</strong> Pflegekonsildienst noch einen Schritt weiter.<br />

Seit Beginn dieses Jahres gibt es im <strong>Sana</strong> Klinikum Hof ein<br />

weiteres Serviceangebot für Patienten und deren Angehörige:<br />

den Pflegekonsildienst. Bei Bedarf können <strong>auf</strong> jeder Station<br />

jederzeit kompetente Berater zu den verschiedensten<br />

Themenbereichen (siehe Infokasten) angefordert werden.<br />

Dabei besteht das Beratungsteam immer aus Angehörigen<br />

verschiedener Berufsgruppen, um bestmögliche Hilfestellung<br />

leisten zu können. „Wir sehen darin eine entscheidende<br />

Weiterentwicklung der Pflegequalität in unserem Haus“,<br />

sagt Doris Engshuber von der Pflegedirektion des Instituts<br />

für Fort- und Weiterbildung, die gemeinsam mit ihrer Kollegin<br />

Tanja Groh, Fachkraft für Überleitungspflege, den Konsildienst<br />

ins Leben gerufen hat.<br />

•<br />

Pflegekonsildienst<br />

In diesen fragen berät der Pflegekonsildienst:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Diabetesschulung<br />

beratung bei hypertonus<br />

Stomaberatung und Versorgung<br />

Still- und Laktationsberatung<br />

beratung <strong>zur</strong> basalen Stimulation<br />

Pflegerische brustkrebsnachsorge<br />

Information und Schulung bei anstehender Dialyse<br />

Enterale/parenterale Ernährung, PEg<br />

beratung bei harn- und Stuhlinkontinenz<br />

Kinästhetik<br />

Schmerztherapie<br />

Wundversorgung<br />

Sturzprävention<br />

beratung bei tracheotomie und <strong>zur</strong> Pflege<br />

des tracheostoma<br />

Palliativpflege<br />

Fachkompetenz bekannt machen<br />

Der Pflegekonsildienst umfasst zwei Aufgabengebiete: Beratung<br />

und Schulung. „Je nach Bedarf bieten wir zum Beispiel<br />

Einzel- oder Gruppenschulungen an, leiten die Patienten<br />

an oder zeigen Angehörigen Pflegetechniken“, erklärt<br />

Tanja Groh. Das 20-köpfige Team besteht aus Pflegekräften,<br />

Diabetesberatern, Ärzten und Therapeuten. „Kompetente<br />

Beratung darf nicht nebenbei stattfinden, sondern muss<br />

bewusst, prozessorientiert und interdisziplinär sein“, sagt<br />

Doris Engshuber. Vor allem aber muss auch die interne und<br />

externe Kommunikation verbessert werden. „Die ersten<br />

Das 20­köpfige Team des Hofer Pflegekonsildienstes besteht<br />

aus Pflegekräften, Diabetesberatern, Ärzten und Therapeuten<br />

Monate haben gezeigt, wie überrascht manche Stationsleitungen<br />

waren, welche Fachkräfte in unserem Haus überhaupt<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehen“, sagt Tanja Groh, „hier wurden<br />

bisher Potenziale, die <strong>dem</strong> Patienten zugute kommen,<br />

nicht genügend ausgeschöpft.“ Um den Pflegekonsildienst<br />

noch weiter zu etablieren, ist in der Patientendokumentation<br />

künftig eine eigene Spalte geplant. ••<br />

• <strong>Sana</strong> Klinikum hof<br />

Doris Engshuber, Pflegedirektion,<br />

Institut für fort- und Weiterbildung<br />

telefon 09 81 98- 99<br />

E-Mail doris.engshuber@klinikumhof.de<br />

tanja groh, Kontinenzberaterin und<br />

fachkraft für Überleitungspflege<br />

telefon 09 81 98- 19<br />

E-Mail tanja.groh@klinikumhof.de


profile 2-07 Vor Ort<br />

Wie Phönix aus der Asche<br />

• SAnA-KRAnKEnhAUS hÜRth gMbh<br />

Die Übernahme des Städtischen Krankenhauses hürth durch <strong>Sana</strong> war ein<br />

Meilenstein für die Entwicklung der deutschen Krankenhauslandschaft. Damals,<br />

im Jahr 1984, wurde zum ersten Mal ein öffentliches Krankenhaus in Deutschland<br />

privatisiert.<br />

„Die Klinik stand vor 23 Jahren unmittelbar vor <strong>dem</strong> Aus“,<br />

erinnert sich Dr. med. Rainer Trapp, Ärztlicher Direktor und<br />

einer der Geschäftsführer des <strong>Sana</strong>-Krankenhauses Hürth.<br />

Medizinisch und finanziell war das Krankenhaus am Boden,<br />

die Strukturen waren wenig effektiv, Vertrauen bei<br />

Einweisern und Bevölkerung schlicht nicht vorhanden.<br />

Umso mehr beeindruckt die Entwicklung, die das Krankenhaus<br />

vor den Toren Kölns unter Federführung der <strong>Sana</strong> vollzogen<br />

hat.<br />

In einem steten Modernisierungsprozess ist das <strong>Sana</strong>-<br />

Krankenhaus Hürth zu einem hochmodernen Haus der<br />

Grund- und Regelversorgung geworden, das sich in einem<br />

schwierigen Umfeld behauptet: Trotz der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft <strong>zur</strong> Universitätsklinik, <strong>dem</strong> zweitgrößten<br />

Krankenhaus Kölns und weiteren Kliniken verzeichnet<br />

das <strong>Sana</strong>-Krankenhaus Jahr für Jahr steigende Patientenzahlen.<br />

„Grund dafür“, erklärt Ulrike Hoberg, die als Geschäftsführerin<br />

die Doppelspitze des Hauses komplettiert,<br />

6<br />

„ist unter anderem die weitsichtige Ausdehnung des medizinischen<br />

Angebotes, die wir seit 1984 verfolgen, und die<br />

hohe Flexibilität unserer Mitarbeiter, was Veränderungen<br />

betrifft.“ So wird beispielsweise das komplette Spektrum<br />

der Inneren Medizin <strong>auf</strong> hohem Niveau vorgehalten – die<br />

endoskopische Abteilung ist mit über 4.000 Eingriffen im<br />

Jahr eine der größten im Raum Köln-Bonn, die Kardiologie<br />

führt neben sämtlichen gängigen katheterinterventionellen<br />

Eingriffen im Jahr etwa 125 Herzschrittmacher- und 10 Defibrillator-Implantationen<br />

durch.<br />

In der Chirurgie kommen insbesondere moderne bauchchirurgische<br />

Verfahren zum Einsatz, ein Kompetenzfeld<br />

des <strong>Sana</strong>-Krankenhauses Hürth sind zu<strong>dem</strong> Tumoroperationen.<br />

„Ein besonderes chirurgisches Highlight“, befindet<br />

Dr. Trapp, „war und ist zu<strong>dem</strong> die Implementierung des<br />

so genannten Fast-Track-Verfahrens.“ Es wird vor allem<br />

bei geplanten Operationen im Darmbereich eingesetzt und<br />

führt – kurz gesagt – dazu, dass operierte Patienten bereits<br />

wenige Stunden nach der Operation wieder essen, trinken<br />

und das Bett verlassen dürfen. Die Verweildauer verkürzt<br />

sich durch das Fast-Track-Verfahren immens – meist dürfen<br />

die Patienten die Klinik bereits nach fünf bis sieben Tagen<br />

verlassen anstatt wie zuvor nach etwa drei Wochen.<br />

Mit <strong>dem</strong> medizinischen Profil und den Patientenzahlen<br />

sind im L<strong>auf</strong> der Jahre auch die Strukturen des <strong>Sana</strong>-Krankenhauses<br />

Hürth gewachsen – und genügen mittlerweile<br />

allen Ansprüchen. Die Klinik verfügt beispielsweise über<br />

eine erstklassige Intensivstation mit Dialyseeinrichtungen,<br />

über zeitgemäße OPs und Ambulanzen und über eine<br />

hochmoderne Privatpatientenstation. Und wenn im nächsten<br />

Jahr der letzte Bettentrakt modernisiert wird, erinnert<br />

in Hürth nichts mehr an das strukturschwache Haus, das<br />

<strong>Sana</strong> 1984 übernommen hat.


Innerhalb des <strong>Sana</strong>-Verbundes hat das <strong>Sana</strong>-Krankenhaus<br />

Hürth indes einen besonderen Stellenwert: Mittlerweile ist<br />

es das am längsten <strong>dem</strong> Verbund angehörende Haus. Im<br />

<strong>Sana</strong>-internen Benchmark steht Hürth gut da, beispielsweise<br />

bei den Sach- oder den Personalkosten je Patient. „Sicher<br />

auch wegen der hervorragenden Wirtschaftlichkeit waren<br />

wir für viele <strong>Sana</strong>-Projekte Pilothaus“, stellt Ulrike Hoberg<br />

zahlen und Daten<br />

<strong>Sana</strong>-Krankenhaus Hürth GmbH<br />

Bettenzahl: 135<br />

Mitarbeiterzahl: 279<br />

Patienten stationär: 5.209<br />

ambulant: 5.945<br />

Kliniken und Abteilungen:<br />

• Innere Medizin<br />

• Allgemein- und Unfallchirurgie,<br />

Visceralchirurgie<br />

• Anästhesiologie<br />

Einige Zahlen zum Vergleich:<br />

1983 2006<br />

Fallzahl (stationär) 2.236 5.209<br />

Verweildauer (Tage) 15,6 7,7<br />

Personal in Vollkräften 131 154<br />

fest. Das <strong>Sana</strong>-Krankenhaus Hürth war beispielsweise die<br />

erste <strong>Sana</strong>-Einrichtung, die ihr Informationssystem komplett<br />

<strong>auf</strong> MCC und SAP umgestellt hat – und ist mit Sicherheit ein<br />

beeindruckendes Beispiel, wie ein Krankenhaus dank strategischem<br />

Weitblick und akribischer Arbeit auch bei schwierigsten<br />

Voraussetzungen zu einem Erfolgsmodell werden<br />

kann. ••<br />

• <strong>Sana</strong>-Krankenhaus hürth gmbh<br />

Ulrike hoberg, geschäftsführerin<br />

Dr. Rainer trapp, geschäftsführer,<br />

Ärztlicher Direktor<br />

telefon 0 94- 0<br />

0 94- 6<br />

E-Mail u.hoberg@sana-huerth.de<br />

r.trapp@sana-huerth.de<br />

7


Aka<strong>dem</strong>ischer<br />

Arztassistent<br />

• QUALIfIzIERUng fÜR PfLEgEKRÄftE IM SAnA-VERbUnD<br />

Das Institute of healthcare Industries (IhcI) der Steinbeis hochschule berlin bietet seit<br />

00 den Studiengang „bachelor of Science in Physician Assistance“ an. Eine Kooperati-<br />

on der Privatuniversität mit <strong>Sana</strong> wird es Mitarbeitern aus <strong>Sana</strong>-eigenen Krankenhäusern<br />

ermöglichen, dieses Studium zum Arztassistenten in einer separaten „<strong>Sana</strong>-Klasse“ zu<br />

absolvieren. Start soll im herbst 007 sein.<br />

Muss ein Arzt all das tun, was er heute tut? Wäre es nicht<br />

möglich, manche medizinischen Tätigkeiten in die Hände eines<br />

ärztlichen Assistenten zu geben? Verbandswechsel und<br />

Wundbeurteilung etwa oder das Einbringen von Magensonden<br />

und der Wundverschluss nach einer OP. Auch viele administrative<br />

Tätigkeiten wie die DRG-Verschlüsselung oder<br />

das Patientenmanagement benötigen nicht zwangsläufig<br />

den hoch qualifizierten Mediziner – ein Assistent könnte hier<br />

erhebliche Entlastung bringen. Viele examinierte Pflegekräfte<br />

wären bereit, diese Aufgaben zu übernehmen, und auch<br />

viele Ärzte wären nicht abgeneigt, diese Aufgaben abzugeben,<br />

um verstärkt im Rahmen ihrer Kernkompetenz arbeiten<br />

zu können – doch für beide Seiten besteht eine Unsicherheit<br />

in der entscheidenden Frage: Wem kann ich solche Aufgaben<br />

übertragen bzw. welche können das sein und: bin ich<br />

<strong>auf</strong>grund meiner bisherigen Ausbildung in der Lage, diese<br />

Aufgaben zu übernehmen?<br />

Hier Sicherheit zu schaffen, dar<strong>auf</strong> zielt der Studiengang<br />

zum Bachelor of Science in Physician Assistance ab, den die<br />

Steinbeis Hochschule Berlin seit 2005 in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>dem</strong> Herzzentrum Lahr/Baden (siehe auch Kasten) anbietet.<br />

Ziel ist es, zwischen <strong>dem</strong> aka<strong>dem</strong>ischen Beruf des<br />

Arztes und <strong>dem</strong> Ausbildungsberuf der Krankenpflege ein<br />

weiteres Berufsbild zu etablieren: den aka<strong>dem</strong>ischen nichtärztlichen<br />

Medizinberuf. Ausgerichtet ist dieses Physician<br />

Assistant Programm <strong>auf</strong> im Gesundheitswesen arbeitendes,<br />

ausgebildetes Personal. „Es kann sich dahingehend weiterentwickeln,<br />

dass es in der Lage ist, unter Aufsicht eines<br />

Management & Organisation<br />

profile 2-07<br />

Arztes diagnostische und therapeutische Dienstleistungen<br />

am Patienten vorzunehmen“, sagt <strong>Sana</strong>-Geschäftsführer Dr.<br />

Michael Philippi.<br />

Eigenständiges Profil<br />

Für <strong>Sana</strong> sind die Möglichkeiten, die dieser Berufsstand<br />

zum einen für die Pflegeberufe, zum anderen aber auch<br />

für die Krankenhäuser bietet, von großem Interesse. „Für<br />

die Pflegeberufe bedeutet das eine aka<strong>dem</strong>ische ••<br />

Ehrung für das herzzentrum Lahr<br />

bei der Entwicklung des Studiengangs zum bachelor of<br />

Science in Physician Assistance hat die Steinbeis hochschule<br />

von beginn an mit <strong>dem</strong> herzzentrum Lahr/baden<br />

kooperiert. Am 4. Januar 007 wurde <strong>dem</strong> fachkrankenhaus<br />

im <strong>Sana</strong>-Verbund daher eine besondere Ehre<br />

zuteil: Es wurde zum ersten Aka<strong>dem</strong>ischen Lehrkrankenhaus<br />

der Steinbeis hochschule berlin ernannt. „Diese<br />

Kooperationsform zwischen einer private hochschule<br />

und einem privaten Krankenhaus ist einmalig“, freut sich<br />

bernd Sieber, Vorstand der Kraichgau-Klinik Ag, „ebenso<br />

wie dieser Studiengang, den es bisher deutschlandweit<br />

kein zweites Mal gibt.“ Auf die Anerkennung als Aka<strong>dem</strong>isches<br />

Lehrkrankenhaus ist das gesamte herzzentrum<br />

stolz: „Das ist die Krönung unserer bisherigen zusammenarbeit“,<br />

sagt Dr. Stefan bauer, klinischer Programmdirektor<br />

des Studiengangs und herzchirurgischer Oberarzt<br />

des herzzentrums Lahr.<br />

9


profile 2-07 Management & Organisation<br />

••<br />

Weiterqualifizierung, für die Klinik eine Steigerung der<br />

Effizienz bei gleichzeitiger Entlastung des ärztlichen Personals“,<br />

nennt Dr. Philippi als Beispiele. Die Gefahr, dass<br />

dieses neue Berufsbild zu Lasten der Pflege und der Ärzte<br />

geht, sieht er nicht: „Der Arztassistent ersetzt keine pflegerischen<br />

und keine ärztlichen Berufe, sondern hat ein neues,<br />

eigenständiges Qualifikationsprofil.“<br />

<strong>Sana</strong> hat sich daher mit der Steinbeis Hochschule zusammengesetzt<br />

und eine mögliche Kooperation ausgelotet. Das<br />

Ergebnis: <strong>Sana</strong> wird eine eigene Klasse mit 25 Studenten<br />

aus <strong>Sana</strong>-eigenen Krankenhäusern stellen. Diese erste<br />

<strong>Sana</strong>-Klasse soll im Herbst 2007 an den Start gehen. Die<br />

Studiengebühren übernimmt dabei die <strong>Sana</strong> Holding, Reise-<br />

und Übernachtungskosten tragen die Einrichtungen, die<br />

Mitarbeiter in das Programm entsenden.<br />

Für die Mitarbeiter selbst fallen keine Kosten an, sie<br />

müssen sich aber verpflichten, nach Ende des Studiums<br />

drei Jahre im <strong>Sana</strong>-Verbund tätig zu sein. Und sie müssen<br />

Zeit und Engagement mitbringen. Denn das Studium findet<br />

berufsbegleitend statt und dauert drei Jahre. In dieser Zeit<br />

müssen an rund 110 Tagen Lehrveranstaltungen besucht<br />

werden. Dazu kommen 70 Praxistage an einem Lehrkrankenhaus<br />

der Steinbeis Hochschule. Der Abl<strong>auf</strong> der aka<strong>dem</strong>ischen<br />

Ausbildung ist in einer universitären Prüfungsordnung<br />

festgelegt und europaweit anerkannt.<br />

• SOMMERfELD<br />

Erfolgsmodell behandlungsstandards<br />

Die <strong>Sana</strong> Rehabilitationsklinik Sommerfeld baut ihre standardisierten<br />

Behandlungsabläufe immer weiter aus. Mittlerweile<br />

sieben verschiedene Behandlungsstandards gibt es an<br />

der Reha-Klinik, fünf davon sind noch in weitere drei Schweregrade<br />

<strong>auf</strong>geteilt. „Die Standards stellen eine wesentliche<br />

Grundlage <strong>zur</strong> Gewährleistung einer hohen Qualität und <strong>zur</strong><br />

Sicherung einer soliden postoperativen Behandlung dar“,<br />

sagt Oberarzt Dr. Friedbert Herm. Für die fortwährende Weiterentwicklung<br />

der Standards ist ein interdisziplinäres Team<br />

aus Arzt, Physiotherapeut, Ergotherapeut, Sporttherapeut,<br />

Schwester, Psychologin und Sozialdienst verantwortlich.<br />

Die vorhandenen Standards geben sowohl Therapieplan als<br />

auch die zeitliche Abfolge von ärztlichen und nichtärztlichen<br />

Interventionen vor. „Dennoch sind sie nicht starr, sondern<br />

werden regelmäßig ausgewertet und weiterentwickelt“, so<br />

Herm. Mit <strong>dem</strong> so genannten Staffelstein-Score etwa können<br />

unter Berücksichtigung des Gelenkes, der Alltagsfunktionen<br />

und Schmerzen die Behandlungsergebnisse <strong>auf</strong> einer<br />

Skala dargestellt werden. „Hiermit konnten wir nachweisen,<br />

dass wir mit Hilfe der Behandlungsstandards deutlich bessere<br />

Behandlungsergebnisse erzielen“, so Dr. Herm. ••<br />

0<br />

Als Lehrkrankenhaus fungiert bisher das Herzzentrum Lahr/<br />

Baden. Als weiteres Haus wird vermutlich das <strong>Sana</strong> Klinikum<br />

Lichtenberg in Berlin dazukommen, die entsprechenden<br />

Verhandlungen stehen kurz vor <strong>dem</strong> Abschluss. ••<br />

• <strong>Sana</strong> Kliniken gmbh & co. KgaA<br />

bereich Personal und Recht<br />

Jörn Remscheid, bereichsleiter<br />

telefon 089 678 04-1 1<br />

E-Mail j.remscheid@sana.de<br />

frank Albach, Personalleiter holding<br />

telefon 089 678 04-181<br />

E-Mail f.albach@sana.de<br />

Jasmin blache, Referentin<br />

telefon 089 678 04-190<br />

E-Mail j.blache@sana.de<br />

• StUttgARt<br />

führung im Spiegel der Mitarbeiter<br />

Führungskräfte aus allen Bereichen der <strong>Sana</strong> Herzchirurgischen<br />

Klinik Stuttgart (SHS) stellten sich am 10. März <strong>dem</strong><br />

kritischen Dialog mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Zuvor waren die Mitarbeiter schriftlich und anonym<br />

gefragt worden, wie sie die Führung in ihrem Bereich beurteilen.<br />

„Dabei ging es nicht darum, den Vorgesetzten<br />

als Person zu bewerten“, erläutert SHS-Geschäftsführer<br />

Michael Osberghaus. Vielmehr sollte die Führungskultur<br />

gespiegelt werden. Am „Tag des Mitarbeiters“ im März<br />

stellten sich die Vorgesetzten dann im Gespräch ihren Mitarbeitern.<br />

Zum Teil unter Leitung eines neutralen Coach<br />

lernten Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermaßen,<br />

dass sich auch über Führung konstruktiv diskutieren und<br />

manches verbessern lässt.<br />

„In der <strong>Sana</strong> haben wir uns Unternehmenskultur <strong>auf</strong> die<br />

Fahnen geschrieben“, sagt Michael Osberghaus. „Mit unseren<br />

offenen Diskussionen über Führung können wir zeigen,<br />

dass wir diesem Anspruch auch gerecht werden.“ ••


• SAnA<br />

Aufsichtsrat gewählt<br />

Der 14. März 2007 ist ein Datum für die <strong>Sana</strong>-Historie. An<br />

diesem Tag wurden erstmals acht Arbeitnehmervertreter für<br />

den Aufsichtsrat des <strong>Sana</strong>-Konzerns bestimmt. Fünf Vertreter<br />

der <strong>Sana</strong>-Mitarbeiter, ein Vertreter der leitenden Angestellten<br />

sowie zwei Gewerkschaftsvertreter waren für eine<br />

jeweils fünfjährige Amtszeit zu wählen und die Delegierten<br />

votierten für:<br />

Vertreter der <strong>Sana</strong>-Mitarbeiter<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Margitta Bergmann, Rügen<br />

Christian Ketterl, Hof<br />

Beate Fleischmann, Ostholstein<br />

Bodo Bachmann, Lübeck<br />

Petra Meinhardt, Lichtenberg<br />

Vertreter der leitenden Angestellten<br />

• PD Dr. Mohammed Maghsudi, Ostholstein<br />

Gewerkschaftsvertreter<br />

•<br />

•<br />

Gabriele Gröschl-Bahr<br />

Wolfram Ferse<br />

Freude über das bestandene Audit (v.l.): Prof. Dr. Hans Peter<br />

Emslander (Ärztl. Direktor, CA Innere Medizin), Dr. Cornelia Diwersy<br />

(QM, OÄ Innere Medizin), Otti Kober (Pflegedirektorin),<br />

Regina Salten­Wandinger (QM, Leitung Intensivweiterbildung),<br />

Bernhard List (TÜV Süd), Birgit Klusmeier (TÜV Süd), Jana<br />

Petersik (QM, Vorstandsreferentin), Dr. Andreas Goepfert<br />

(Vorstand), Marie Rau (Lead­Auditorin)<br />

Margitta Bergmann, Beate Fleischmann, Petra Meinhardt,<br />

Bodo Bachmann, Christian Ketterl, Wolfram Ferse, Gabriele<br />

Gröschl­Bahr (v. li.)<br />

„Der Hauptwahlvorstand, die Betriebswahlvorstände in den<br />

einzelnen Häusern sowie der Bereich Personal und Recht haben<br />

bei dieser ersten Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der<br />

Arbeitnehmer mit großem Engagement hervorragende Arbeit<br />

geleistet“, bedankte sich danach Dr. Michael Philippi für die<br />

gute Vorbereitung und Durchführung der Wahl. Der <strong>Sana</strong>-Geschäftsführer<br />

lobte vor allem die „vertrauensvolle und konstruktive<br />

Atmosphäre“, in der die Wahl abgel<strong>auf</strong>en sei. ••<br />

• ERDIng<br />

zertifizierungswelle<br />

Eine wahre „Zertifizierungswelle“ ist über das Kreiskrankenhaus<br />

Erding mit Klinik Dorfen „geschwappt“. Im Dezember<br />

2006 wurde die Zentrale Sterilgutversorgung vom TÜV<br />

Rheinland nach ISO 13485:2003 und RKI/BfArM-Empfehlung<br />

zertifiziert. Dann folgte die Anerkennung als „Gefäßzentrum“<br />

durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie<br />

und im März 2007 durch den TÜV Süd die Zertifizierung<br />

des Gesamthauses nach DIN EN ISO 9001:2000.<br />

Dieser Zertifizierung war ein dreitägiges Audit vorausgegangen.<br />

Dabei prüften die Auditoren stichprobenartig die<br />

Prozesse und Strukturen der täglichen Arbeitsabläufe sowie<br />

die interne Verzahnung zwischen den Abteilungen. Als besonders<br />

beeindruckend befand das Auditorenteam die Katastrophenschutzvorkehrungen,<br />

die im Kreiskrankenhaus Erding<br />

<strong>auf</strong>grund der Flughafennähe einen hohen Stellenwert<br />

einnehmen.<br />

Ein weiteres Zertifikat gab es dann noch im Mai: Das<br />

Brustzentrum erhielt seine Anerkennung. ••<br />

1


profile 2-07 Management & Organisation<br />

Auf <strong>dem</strong> richtigen <strong>Weg</strong><br />

• KOOPERAtIOn zWISchEn KV UnD SAnA<br />

Das Memorandum of Understanding zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV)<br />

und <strong>Sana</strong> befördert die Kooperation zwischen ambulantem und stationärem Sektor. Etwa<br />

im bereich Arzneimittelversorgung und Entlassmanagement. Entsprechende Pilotprojekte<br />

sind in baden-Württemberg sowie zwischen <strong>dem</strong> <strong>Sana</strong> Klinikum Remscheid und der KV<br />

nordrhein weit vorangeschritten. <strong>Sana</strong> profile sprach mit Dr. Achim hoffmann-goldmayer,<br />

Vorsitzender des Vorstandes der KV baden-Württemberg, und gerhard Straub, generalbevollmächtigter<br />

Südwest der <strong>Sana</strong> Kliniken gmbh & co. KgaA.<br />

sana profile: Ein Ziel der Kooperation zwischen den KVen<br />

und <strong>Sana</strong> ist ja die Sicherstellung der medizinischen<br />

Versorgung. Wieso spielt in diesem Zusammenhang die<br />

Arzneimittelversorgung eine so große Rolle? Apotheken<br />

gibt es doch an jeder Ecke.<br />

Dr. A. Hoffmann-Goldmayer: Die Arzneimittelversorgung<br />

spielt insofern eine wichtige Rolle, da hier die bisherige<br />

Kluft zwischen Krankenhaus und niedergelassener Ärzteschaft<br />

ganz deutlich wird. Die Niedergelassenen arbeiten<br />

in diesem Bereich unter ganz anderen Bedingungen, was<br />

etwa mit der Art der Medikamenten-Belieferung oder mit<br />

der Preisgestaltung zusammenhängt. Aber es nützt ja keinem,<br />

wenn der Klinikarzt eine Medikation beginnt, die der<br />

Niedergelassene dann aus wirtschaftlichen Gründen nicht<br />

fortsetzen kann. Deshalb versuchen wir jetzt, mit <strong>dem</strong> Karl-<br />

Olga-Krankenhaus eine gemeinsame Medikamentenliste zu<br />

erstellen, um eine gleichwertige Arzneimittelversorgung im<br />

stationären wie im ambulanten Bereich sicherzustellen.<br />

G. Straub: Bei der Verbesserung der Arzneimittelversorgung<br />

geht es in der Tat nicht um die allgemeine Verfügbarkeit<br />

von Medikamenten, die ja wirklich ausreichend gegeben<br />

ist, sondern um eine abgestimmte Vorgehensweise<br />

zwischen den Sektoren. Die Harmonisierung ist von beiden<br />

Seiten gewünscht und schon die erste große Arbeitssitzung,<br />

bei der KV-Vertreter, Apotheker, niedergelassene Ärzte und<br />

Krankenhaus-Chefärzte an einem Tisch zusammenkamen<br />

und ihre gegenseitigen Erwartungen formulierten, endete<br />

dann ja auch mit der deutlichen Aussage, dass das eigentlich<br />

ein lösbares Problem ist.<br />

sana profile: Aber auch bei einer Einigung <strong>auf</strong> eine<br />

gemeinsame Medikamentenliste bleiben die unterschiedlichen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

doch bestehen?<br />

G. Straub: Das wird natürlich eine Herausforderung für<br />

unsere Krankenhausapotheker, mit dieser Situation auch<br />

ökonomisch umzugehen und diese neu entstehende Konzentration<br />

<strong>auf</strong> bestimmte Medikamente in entsprechenden<br />

Vereinbarungen mit der Industrie umzusetzen. Wobei ihre<br />

Position ja nicht so schlecht ist, da die nachgefragten Mengen<br />

bestimmter Präparate erheblich wachsen werden.<br />

sana profile: Welche konkreten Lösungsansätze für die<br />

künftige Zusammenarbeit wurden denn entwickelt?<br />

Dr. A. Hoffmann-Goldmayer: Bei der gemeinsamen Medikamentenliste<br />

werden wir uns möglicherweise nicht in<br />

allen Fällen <strong>auf</strong> ein Präparat einigen können, sondern <strong>auf</strong><br />

eine Wirkstoffgruppe. Deshalb ist es inzwischen so, dass<br />

der Krankenhausarzt die Entlassmedikation nicht mehr nur<br />

in Form von Präparat-Namen angibt, sondern auch die Wirkstoffe<br />

sowie die Dosierungs-Einheit, die so genannte Äquivalenzdosis,<br />

nennt. Dann kann der Niedergelassene flexibel<br />

reagieren und ein anderes Präparat mit gleicher Wirkung<br />

verschreiben.<br />

G. Straub: Ein anderer Punkt ist, dass Apotheker der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung in den Arzneimittelkommissionen<br />

unserer Krankenhäuser mitwirken sollen. Dadurch werden<br />

schon bei der Auswahl der Präparate, die wir im Krankenhaus<br />

vorhalten, vertragsärztliche Gesichtspunkte berücksichtigt.<br />

Das ist ein wichtiger qualitativer Fortschritt, denn<br />

bisher hatte für uns das Geschehen ja mit der Entlassung<br />

des Patienten geendet.


Gerhard Straub Dr. Achim Hoffmann­Goldmayer<br />

sana profile: Funktioniert eine solche Zusammenarbeit<br />

<strong>auf</strong> Anhieb oder überwiegen da zunächst einmal die<br />

Standesdünkel?<br />

Dr. A. Hoffmann-Goldmayer: Na ja, es war schon ein<br />

sehr leidensreicher Akt. Die Vorstellung, dass Apotheker<br />

sich zusammensetzen und automatisch einer Auffassung<br />

sind, trifft natürlich nicht zu. Es gab da sehr unterschiedliche<br />

Meinungen, wodurch der ganze Prozess auch etwas länger<br />

gedauert hat, als wir uns gewünscht haben. Aber der Stand,<br />

den wir heute erreicht haben, beweist, dass es der richtige<br />

<strong>Weg</strong> war.<br />

sana profile: Die Entlassbriefe sollen künftig nicht nur<br />

die Entlassmedikation genauer beschreiben, sondern<br />

vor allem auch schneller werden. Da scheint ja immer<br />

noch einiges nicht rund zu l<strong>auf</strong>en?<br />

Dr. A. Hoffmann-Goldmayer: Das ist in der Tat so. Die<br />

rechtzeitige Informationsweitergabe ist derzeit – und ich<br />

weiß, dass das für viele Patienten unverständlich ist – noch<br />

ein richtiges Problem. Unser Ziel ist es, dass zeitgleich mit<br />

der Entlassung des Patienten die Praxis über die Entlassung<br />

informiert wird und den Entlassbrief bekommt. Nur dann hat<br />

der Arzt genügend Zeit, sich mit der Entlassmedikation auseinanderzusetzen.<br />

Wünschenswert wäre es zu<strong>dem</strong>, wenn<br />

die Entlassbriefe standardisiert wären – dahin zu kommen<br />

wird aber noch ein weiter <strong>Weg</strong> sein.<br />

G. Straub: Das ganze Projekt hat ja neben der ökonomischen<br />

Komponente auch eine Qualitätskomponente. Und<br />

leider ist der Übergang eines Patienten vom stationären<br />

in den ambulanten Bereich – was typisch ist für eine jede<br />

Schnittstelle – besonders sensibel. Wenn wir hier zu besseren<br />

Absprachen und damit zu mehr Sicherheit kommen,<br />

dann ist das auch für den Patienten ein großer Fortschritt.<br />

Dr. A. Hoffmann-Goldmayer: Diese Schnittstellenproblematik<br />

betrifft übrigens auch das Einweisungsmanagement,<br />

das heißt auch der Klinikkollege benötigt schnelle und umfassende<br />

Information über den Patienten, der vom niedergelassenen<br />

Arzt an ihn überwiesen wird.<br />

sana profile: Der Postweg ist da sicher nicht mehr schnell<br />

genug?<br />

G. Straub: Nein, das wird künftig alles <strong>auf</strong> elektronischem<br />

<strong>Weg</strong> erfolgen. Auch da sind wir <strong>auf</strong> einem guten <strong>Weg</strong>, in<strong>dem</strong><br />

wir dafür sorgen, dass unsere Krankenhausinformationssysteme<br />

mit <strong>dem</strong> EDV-System der KV kommunizieren<br />

können.<br />

Dr. A. Hoffmann-Goldmayer: Wir verfügen schon seit<br />

längerem über das gesicherte elektronische D2D-Verfahren,<br />

über das die Ärzte untereinander kommunizieren können.<br />

Über diesen D2D-Server, der bei uns hier im Haus<br />

steht, werden die Krankenhäuser in naher Zukunft die Arztbriefe<br />

direkt <strong>auf</strong> die Rechner der Niedergelassenen schicken<br />

können.<br />

sana profile: Sind die in Baden-Württemberg und Remscheid<br />

gefundenen Lösungen <strong>auf</strong> jeden anderen <strong>Sana</strong>-<br />

Standort übertragbar?<br />

G. Straub: Die organisatorischen Punkte sind jetzt schon<br />

eins zu eins übertragbar. Bei den technischen Voraussetzungen<br />

wird das vielleicht noch etwas dauern, da sind noch<br />

einige Anpassungen nötig. Das Modell wird aber so flexibel<br />

sein, dass wichtige örtliche Gegebenheiten natürlich berücksichtigt<br />

werden können. ••


profile 2-07 Management & Organisation<br />

• KOMPEtEnzcEntER nEUE VERSORgUngSfORMEn<br />

hilfe <strong>zur</strong> Vernetzung<br />

Die Weiterentwicklung der Integrierten Versorgung sowie der Kooperationen und netz-<br />

werke mit <strong>dem</strong> ambulanten Sektor sind die Arbeitsschwerpunkte des zum 1. März<br />

etablierten <strong>Sana</strong>-Kompetenzcenters „neue Versorgungsformen“.<br />

Der richtige Umgang mit den neuen Versorgungsformen ist<br />

für Krankenhäuser eine der wesentlichen Aufgaben der Zukunftssicherung.<br />

Zahlreiche Häuser im <strong>Sana</strong>-Verbund arbeiten<br />

an entsprechenden Projekten, zum Teil gemeinsam mit<br />

den KVen. Die Überwindung der Grenzen innerhalb der sektorenübergreifenden<br />

Patientenversorgung ist allerdings mit<br />

einer Vielzahl von Aufgaben verbunden. Dazu kommt, dass<br />

die Komplexität der rechtlichen Fragestellungen zunimmt<br />

und dass das Wettbewerbsstärkungsgesetz neue Prioritäten<br />

für die Integrierte Versorgung formuliert hat. Auch gilt<br />

es, die Möglichkeiten des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes<br />

(VÄndG) zu nutzen.<br />

Um diese Aufgaben verbundweit zu steuern, hat <strong>Sana</strong><br />

zum 1. März 2007 das Kompetenzcenter “Neue Versorgungsformen“<br />

etabliert. „Dieses Kompetenzcenter wird<br />

alle Aktivitäten rund um die Vernetzung der Versorgungssektoren<br />

durch mehr Koordination, zielorientierten Wissenstransfer<br />

und kompetente Beratung unterstützen“, betont<br />

<strong>Sana</strong>-Geschäftsführer Dr. Michael Philippi, der diesen Bereich<br />

verantwortet.<br />

Personell besetzt wurde das Kompetenzcenter mit Dr.<br />

Felix Rehder und Rainer Röhrs (siehe Kasten). Sie stehen<br />

den Einrichtungen im <strong>Sana</strong>-Verbund mit folgenden Leistungen<br />

<strong>zur</strong> Verfügung:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Wissenstransfer und l<strong>auf</strong>ende Beratung<br />

Aufbau und Weiterentwicklung von Netzwerken<br />

Prüfung von Verträgen<br />

Support für und Teilnahme an Verhandlungen<br />

„Um den großen Informationsbedarf zu decken, der sich<br />

aus den aktuellen Entwicklungen ergeben hat, werden wir<br />

zunächst die Einrichtungen besuchen, um in persönlichen<br />

Gesprächen die individuellen Themen und Fragestellungen<br />

zu besprechen“, so Dr. Rehder. Begleitet wird dies von einer<br />

Workshop-Auftaktveranstaltung mit <strong>dem</strong> Schwerpunkt<br />

VÄndG am 8. Juni 2007 in Würzburg.<br />

Während Managementhäuser innerhalb des <strong>Sana</strong>-Konzerns<br />

diesen Support optional wählen können, ist es für<br />

sana-eigene Einrichtungen verpflichtend, das Kompetenzcenter<br />

im Zusammenhang mit Aktivitäten der Vernetzung<br />

einzubeziehen. Damit soll sichergestellt werden, dass die<br />

bestmöglichen Konzepte und Überlegungen innerhalb von<br />

4<br />

Die Köpfe des Kompetenzcenters<br />

Das Kompetenzcenter neue Versorgungsformen mit<br />

Dienstsitz in Lübeck wird von Dr. felix Rehder geführt.<br />

für den 47-Jährigen ist dieses Aufgabengebiet nicht neu,<br />

war er doch in den Jahren 00 und 00 für <strong>Sana</strong> als<br />

Vorstand der Pro consilio Ag im bereich des Disease-Managements<br />

aktiv. Von Ende 00 bis Anfang 007 verantwortete<br />

der Anästhesist und Master of Public health<br />

dann als geschäftsführer das Sanierungs-Management<br />

der Schwalm-Eder-Kliniken gmbh.<br />

Unterstützt wird Dr. Rehder von Rainer Röhrs. Der 0-<br />

Jährige ist Diplom-K<strong>auf</strong>mann und examinierter Krankenpfleger.<br />

Er kam 004 als Referent des <strong>Sana</strong>-generalbevollmächtigten<br />

Region nordwest <strong>zur</strong> <strong>Sana</strong>.<br />

<strong>Sana</strong> zum Einsatz kommen. Dr. Philippi: „Die Geschäftsführungen<br />

in unseren Kliniken haben vor Ort die Ergebnisverantwortung<br />

für Ihre Einrichtungen und müssen damit über<br />

die Positionierung auch in vernetzten Strukturen entscheiden.<br />

Unser neues Kompetenzcenter garantiert, dass die lokalen<br />

Kontakte und Ideen effizient und effektiv umgesetzt<br />

werden.“ ••<br />

• <strong>Sana</strong> Kliniken gmbh & co. KgaA<br />

Dr. felix Rehder, Rainer Röhrs<br />

telefon 04 1 8 -1 9<br />

telefax 04 1 8 -1 99<br />

E-Mail f.rehder@sana.de, r.roehrs@sana.de


• bERLIn-LIchtEnbERg / SOMMERfELD<br />

Drei Kliniken feiern Jubiläum<br />

Gleich drei Einrichtungen der <strong>Sana</strong> Kliniken Berlin-Brandenburg<br />

feiern in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Die Klinik<br />

für Endoprothetik und die Klinik für Manuelle Medizin der<br />

<strong>Sana</strong> Kliniken Sommerfeld wurden vor 20 Jahren gegründet,<br />

das Sozialpädiatrische Zentrum des <strong>Sana</strong> Klinikums Lichtenberg<br />

kann <strong>auf</strong> sein 15-jähriges Bestehen <strong>zur</strong>ückblicken.<br />

Die beiden Sommerfelder Einrichtungen stehen nicht nur<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände der früheren Sommerfelder Tuberkuloseheilstätte,<br />

sondern haben ihr Entstehen auch diesem Krankheitsbild<br />

zu verdanken. Denn der damalige Chefarzt und<br />

heutige Namenspatron der Klinik, Dr. Hellmuth Ulrici, begann<br />

früh, von Tuberkulose befallene Knochen und Gelenke<br />

durch Prothesen oder Implantate zu ersetzen. Die Tuberkulose<br />

ist heute weitgehend verschwundenen, die Endoprothetik<br />

und die entsprechende Nachbetreuung wurden aber<br />

konsequenterweise ausgebaut.<br />

Die Klinik für Endoprothetik begann bei der Gründung mit<br />

42 Betten und jährlich rund 240 Implantationen. Inzwischen<br />

verfügt sie über 100 Betten und ist mit über 3.200 orthopädischen<br />

Eingriffen, darunter etwa 2.500 Prothesen, an die<br />

• <strong>Sana</strong><br />

bundesdeutsche Spitze gerückt. Auch die Klinik für Manuelle<br />

Medizin kann <strong>auf</strong> eine ähnlich rasante Einwicklung <strong>zur</strong>ückblicken.<br />

Die Bettenzahl stieg von 40 <strong>auf</strong> 100, die Zahl der<br />

stationären Patienten von jährlich 300 <strong>auf</strong> über 2.000. Die<br />

Klinik ist heute eine der größten Schmerzkliniken Deutschlands<br />

und die einzige dieser Art in Berlin und den neuen<br />

Bundesländern.<br />

Fünf Jahre jünger als die beiden Sommerfelder Kliniken<br />

ist das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) in Berlin-Lichtenberg.<br />

Es besteht heute aus zwei großen Teilbereichen: <strong>dem</strong><br />

Bereich Neuropädiatrie/Entwicklungsstörungen sowie <strong>dem</strong><br />

Bereich für chronisch kranke Kinder und Jugendliche mit einem<br />

Team für Patienten, die unter Diabetes mellitus leiden,<br />

und einem für Patienten mit hochgradiger Adipositas.<br />

Die Zahl der Patienten des SPZ ist allein von 2002 zu 2005<br />

um 23 Prozent gestiegen, im Bereich Adipositas, der als<br />

letzter Bereich im Oktober 2001 seine Arbeit <strong>auf</strong>genommen<br />

hat, sogar um 30 Prozent. Auch die Zahl der Behandlungen<br />

ist in allen drei Bereichen nach oben geklettert: 1.600 waren<br />

es vor zehn Jahren, jetzt sind es über 3.800. ••<br />

Mit <strong>dem</strong> Vorsorge Kompass durch den<br />

Versicherungsdschungel<br />

<strong>Sana</strong>-Mitarbeiter können ab sofort ihre Versicherungen<br />

überprüfen lassen und möglicherweise viel Geld sparen.<br />

Über den <strong>Sana</strong> Vorsorge Kompass erhalten sie alle für die<br />

betriebliche und private Vorsorge notwendigen Vorsorgelösungen<br />

zu Sonderkonditionen. In Kooperation mit <strong>dem</strong><br />

Versicherungsmakler Staun GmbH, einem Unternehmen<br />

der Ecclesia Gruppe, hat <strong>Sana</strong> den Vorsorge Kompass entwickelt.<br />

Persönlich beraten werden die Mitarbeiter von Vorsorgeberatern<br />

der Deutschen Vorsorge GmbH, die ebenfalls<br />

<strong>zur</strong> Ecclesia Gruppe gehört. Als unabhängiger Versicherungsmakler<br />

prüft die Deutsche Vorsorge GmbH Preise und<br />

Leistungen der Angebote von fast allen Versicherungen am<br />

Markt, um den <strong>Sana</strong>-Mitarbeitern einen zu ihren Wünschen<br />

passenden und möglichst günstigsten Versicherungsschutz<br />

anbieten zu können.<br />

Der <strong>Sana</strong> Vorsorge Kompass ermittelt <strong>dem</strong>nach den richtigen<br />

<strong>Weg</strong> für die Altersvorsorge, inklusive aller staatlichen<br />

Fördermöglichkeiten. Dazu gehören die betriebliche Alters-<br />

vorsorge (Direktversicherung, Unterstützungskasse), die<br />

private Altersvorsorge (Risikovorsorge, Familie, Arbeitskraft,<br />

Riester-Rente) sowie die Vorsorge Hab und Gut (Haftpflicht,<br />

Hausrat, Gebäude, Rechtschutz, Kfz, Unfall und sonstiges).<br />

„Mit Hilfe des Vorsorge Kompasses können unsere Mitarbeiter<br />

Versicherungsbeiträge einsparen und in die private<br />

Altersversorgung umlenken. Somit ist eine bessere Altersversorgung<br />

ohne zusätzliche finanzielle Belastung möglich“,<br />

sagt Personalleiter Frank Albach. ••<br />

• <strong>Sana</strong> Kliniken gmbh & co. KgaA<br />

frank Albach, Personalleiter holding<br />

telefon 089 678 04-181<br />

E-Mail f.albach@sana.de


profile 2-07 Management & Organisation<br />

Risiken gezielt steuern<br />

• EInhEItLIchES RISIKOMAnAgEMEnt IM SAnA-VERbUnD<br />

Innerhalb des <strong>Sana</strong>-Konzerns wurden die verschiedenen lokalen betriebswirtschaftlichen<br />

Risikomanagement-Systeme durch ein einheitliches System ersetzt. Oliver Rothe und<br />

Dr. christian Rothfuss vom bereich Risikomanagement und Konzernrevision berichten.<br />

Jegliches Handeln – und manchmal auch das Nicht-Handeln<br />

– birgt wirtschaftliche Chancen, aber auch eine Vielzahl von<br />

Risiken, die sich unter Umständen negativ <strong>auf</strong> ein Krankenhaus<br />

auswirken können. Vor <strong>dem</strong> Hintergrund einer langfristig<br />

erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeit ist es allerdings<br />

unumgänglich, Risiken bewusst einzugehen. Damit<br />

sie aber die Unternehmensziele nicht beeinträchtigen oder<br />

sogar den Fortbestand eines Krankenhauses oder einer<br />

Dienstleistungsgesellschaft gefährden, ist eine permanente<br />

Kontrolle der wesentlichen Risiken wichtig.<br />

Neben <strong>dem</strong> klinischen Risikomanagement <strong>zur</strong> Erhöhung<br />

der Patientensicherheit arbeiten die Gesellschaften innerhalb<br />

des <strong>Sana</strong>-Konzerns daher bereits seit längerer Zeit<br />

auch an der Implementierung betriebswirtschaftlicher Risikomanagement-Systeme.<br />

Vor <strong>dem</strong> Hintergrund der Weiterentwicklung<br />

der Konzernstruktur innerhalb der <strong>Sana</strong> sowie<br />

der gestiegenen Informationsbedürfnisse der Anteilseigner<br />

und Kapitalgeber, wurde im Jahr 2005 begonnen, diese<br />

einzelnen, lokalen Risikomanagement-Systeme durch ein<br />

konzernweit einheitliches System zu ersetzen. Diese neue<br />

Risikomanagement-Organisation ist jetzt einsatzbereit!<br />

6<br />

Dezentrale Risikoverantwortung<br />

Da Risiken am ehesten vor Ort in den Krankenhäusern und<br />

Dienstleistungsgesellschaften erkannt und bewertet werden<br />

können, wurde diese Risikomanagement-Organisation<br />

dezentral angelegt. Den Rahmen bildet das von <strong>Sana</strong> im<br />

letzten Jahr überarbeitete Risikomanagement-Handbuch,<br />

das unter anderem die risikopolitischen Grundsätze, den<br />

Geltungsbereich und die Risikodefinition – <strong>Sana</strong> versteht<br />

unter Risiko „die Gefahr, dass Ereignisse, Entscheidungen<br />

und Handlungen das Unternehmen daran hindern, definierte<br />

Ziele zu erreichen bzw. Strategien erfolgreich zu realisieren“<br />

– enthält.<br />

Anwendung und Ausgestaltung des Risikomanagement-<br />

Systems bleibt Aufgabe der Beteiligungsgesellschaften,<br />

wobei der jeweilige Geschäftsführer verantwortlich ist. Die<br />

operative Umsetzung erfolgt durch dezentrale Risikomanagement-Be<strong>auf</strong>tragte,<br />

die als Ansprechpartner für alle risikomanagement-relevanten<br />

Fragestellungen innerhalb der<br />

jeweiligen Gesellschaft sowie auch im Zusammenspiel mit<br />

<strong>dem</strong> Zentralbereich in München fungieren. Zu ihren Aufgaben<br />

gehören neben der Durchführung beziehungsweise<br />

Foto: www.PhotoCase.com


Überwachung des operativen Risikomanagements (Risikoinventur,<br />

Risikobewertung, Risikosteuerung und Risikoreporting)<br />

insbesondere auch die Förderung des Risikobewusstseins<br />

aller Mitarbeiter der jeweiligen Gesellschaft sowie die<br />

Organisation von Risikomanagement-Ausschüssen.<br />

Nichts geschieht ohne Risiko –<br />

aber ohne Risiko geschieht auch Nichts!<br />

Diesen Ausschüssen kommt innerhalb der Risikomanagement-Organisation<br />

als Beratungs- und Steuerungsgremium<br />

eine bedeutende Rolle zu. Sie sind zuständig für die Diskussion<br />

der aktuellen Risikolage vor <strong>dem</strong> Hintergrund der<br />

verfolgten Unternehmensstrategie, für die Ableitung von<br />

Handlungsempfehlungen <strong>zur</strong> Risikobewältigung und vor allem<br />

für eine kontinuierliche Evaluation bereits eingeleiteter<br />

Maßnahmen. In diese Gremien sind daher möglichst alle<br />

leitenden Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Fachabteilungen<br />

einzubeziehen.<br />

Zentrale Koordination<br />

Auf Konzernebene erfolgt die Koordination des Risikomanagements<br />

durch den Zentralbereich in München. Zu den<br />

wichtigsten Aufgaben zählen die Fortentwicklung des Systems,<br />

die Zusammenarbeit mit den dezentralen Risikomanagement-Be<strong>auf</strong>tragten,<br />

die Koordination des Risikoreportings<br />

der Beteiligungsgesellschaften sowie die regelmäßige<br />

Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung der <strong>Sana</strong><br />

Holding beziehungsweise an deren Aufsichtsrat. Entsprechend<br />

der Organisationsstruktur bei den Beteiligungsgesellschaften<br />

wurde für den Konzern ein hochrangig besetzter<br />

zentraler Risikomanagement-Ausschuss etabliert, der <strong>auf</strong><br />

oberster Ebene die Aufgabe als Beratungs-, Steuerungs-<br />

und Überwachungsinstanz wahrnimmt.<br />

Risiko­ und Maßnahmenreporting<br />

Das Kernelement des einheitlichen Berichtswesens bildet<br />

die Risikodatenbank, die mittels der Software „R2C“ in München<br />

vorgehalten wird. Die Software wurde im Herbst 2006<br />

im Zentralbereich implementiert und zu Beginn des Jahres<br />

2007 bei allen <strong>Sana</strong>-Gesellschaften eingeführt. Durch R2C<br />

können alle am Risikomanagement beteiligten Mitarbeiter<br />

gezielt in den gesamten Prozess involviert werden. Die Software<br />

unterstützt alle Prozessteilnehmer und stellt ihnen die<br />

erforderlichen Informationen übersichtlich <strong>auf</strong>bereitet <strong>zur</strong><br />

Verfügung. Die konfigurierbare IT-Lösung passt sich dabei<br />

sowohl der jeweiligen Unternehmensgröße als auch der<br />

Organisationsstruktur und <strong>dem</strong> Risikomanagement-Prozess<br />

an. Diese Systematik bietet <strong>Sana</strong> die Möglichkeit, die Risiken<br />

geordnet nach Tochtergesellschaften, Dienstleistungsgesellschaften<br />

und Zentralen Abteilungen der <strong>Sana</strong> Holding<br />

abzubilden.<br />

Dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>bauend können Daten etwa <strong>auf</strong> Regionalebene<br />

oder Konzernebene zusammengefasst und ausgewertet<br />

werden. Die individuelle Abbildung der Risikomanagement-<br />

Informationen wird in der gesamten Prozesskette von der<br />

Identifikation über die Bewertung und Steuerung bis hin<br />

zum Reporting der Unternehmensrisiken unterstützt. Durch<br />

die Protokollierung von Veränderungen und einer Datenhistorie<br />

ist das System auch revisionssicher.<br />

Risikokultur<br />

Die Einführung eines umfassenden konzerneinheitlichen<br />

Risikomanagement-Systems stellt sicher, dass der <strong>Sana</strong>-<br />

Geschäftsführung stets alle relevanten Informationen über<br />

die aktuelle Risikolage vorliegen und zeitnah alle erforderlichen<br />

Maßnahmen ergriffen werden können. Die kontinuierliche<br />

Fortentwicklung des bestehenden Systems steht<br />

daher weiter im Fokus der Geschäftsführung. Neben einer<br />

verstärkten Sensibilisierung aller Mitarbeiter hinsichtlich<br />

des Erkennens und Steuerns von risikorelevanten Sachverhalten,<br />

das heißt der Schaffung einer Risiko- bzw. Sicherheitskultur,<br />

wird dabei insbesondere auch die vermehrte<br />

Identifikation und Steuerung von Risiken bedeutend sein,<br />

die sich aus der Unternehmensstrategie oder veränderten<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben. Lassen Sie uns<br />

alle daran arbeiten!<br />

• <strong>Sana</strong> Kliniken gmbh & co. KgaA<br />

bereich Risikomanagement und Konzernrevision<br />

Oliver Rothe, bereichsleiter<br />

telefon 089 678 04- 87<br />

E-Mail o.rothe@sana.de<br />

Dr. christian Rothfuss, Referent<br />

telefon 089 678 04-4 7<br />

E-Mail c.rothfuss@sana.de<br />

Auch für Partner offen<br />

Das Risikomanagement-System der <strong>Sana</strong> steht auch<br />

Partnern des <strong>Sana</strong>-Verbundes offen. So wurde mit der Klinikum<br />

nordfriesland ggmbh mit ihren Standorten husum,<br />

niebüll, tönning und föhr-Amrum im februar 007 erstmals<br />

auch ein Kooperationspartner einbezogen. „Durch<br />

die Einbindung in das Risikomanagement-Systems des<br />

<strong>Sana</strong>-Konzerns“, so frank Pietrowski, geschäftsführer<br />

des Klinikums nordfriesland, „konnten wir die bis dahin<br />

bestehende Lücke in der Risikoüberwachung schnell und<br />

unkompliziert schließen. Das implementierte Risikomanagement-System<br />

stärkt <strong>auf</strong>grund eines in zukunft professionellen<br />

Umganges mit Risiken unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

und trägt auch den gesetzlichen Anforderungen<br />

vollumfänglich Rechnung. “<br />

7


++<br />

profile 2-07 Management & Organisation<br />

Veranstaltungen im <strong>Sana</strong>-Verbund<br />

Vielfältig, abwechslungsreich<br />

und kompetent +++ +++<br />

Mit ihren Veranstaltungen informieren die häuser kompetent und zielgruppengerecht.<br />

+++ fEhMARn +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++<br />

Über Volkskrankheiten referierte Thomas Spohr von der <strong>Sana</strong><br />

Inselklinik Fehmarn bei einem Themenabend für medizinische<br />

Laien. Dabei konzentrierte sich der Vortrag <strong>auf</strong> häufige<br />

Notfälle im Alter. Besonderes Augenmerk legte der Referent<br />

<strong>auf</strong> die Frage, wie beispielsweise Angehörige einen solchen<br />

Notfall erkennen und adäquat dar<strong>auf</strong> reagieren können. ••<br />

++ +++ EUtIn +++ WOLfEnbÜttEL +++ +++ +<br />

Mit Dickdarmkrebs – der zweithäufigsten Tumorerkrankung<br />

in Deutschland – und dessen Früherkennung beschäftigten<br />

sich Vorträge am Städtischen Klinikum Wolfenbüttel und ein<br />

Patiententag in der <strong>Sana</strong> Klinik Eutin. Die Besucher erfuhren,<br />

dass bei einer rechtzeitigen Diagnose des Darmkrebses<br />

eine 90-prozentige Heilungschance besteht. Deshalb wiesen<br />

die Referenten explizit <strong>auf</strong> die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen<br />

hin. ••<br />

++ bERLIn-LIchtEnbERg + bAD OEYnhAUSEn ++<br />

Für seine im Oktober 2006 gestartete Gesundheitsaktion<br />

für Berliner Schulen hat das <strong>Sana</strong> Klinikum Lichtenberg prominente<br />

Unterstützung gewonnen. Katharina Saalfrank, bekannt<br />

als die „Super Nanny“, überraschte Schülerinnen und<br />

Schüler bei einem Gesundheitstag zum Thema „Übergewicht“<br />

im März durch ihre Anwesenheit. Dabei wurde auch<br />

das Therapieprogramm „Mops-fidel“ vorgestellt.<br />

Nicht an Schüler, sondern an Herzspezialisten aus ganz<br />

Deutschland richtete sich hingegen das 7. Kardiologie-Symposium<br />

in Berlin, veranstaltet von <strong>Sana</strong> Klinikum Lichtenberg,<br />

Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen<br />

und Deutschem Herzzentrum Berlin. Neben aktuellen Trends<br />

in der Kardiologie thematisierte die Tagung gesundheitspolitische<br />

Fragen und beleuchtete in einem Forum für Assis-<br />

8<br />

tenzpersonal Themen wie Qualitäts- und Notfallmanagement.<br />

Highlight des zweiten Veranstaltungstages waren<br />

unter anderem Live-Konferenz-Schaltungen aus den Herzkatheterlaboren<br />

Bad Oeynhausen und Berlin-Lichtenberg. ••<br />

+++ +++ +++ +++ PEgnItz +++ +++ +++ +++<br />

Mit der allgemeinverständlichen Darstellung verschiedener<br />

Zivilisationskrankheiten – von Divertikulitis bis hin zu Wirbelsäulenbeschwerden<br />

– wendet sich eine Vortrags- und Informationsreihe<br />

der <strong>Sana</strong> Klinik Pegnitz an interessierte Bürger.<br />

Das Ärzteteam der Klinik stellt dabei auch aktuelle Behandlungsmethoden<br />

vor und beantwortet Fragen der Zuhörer. ••<br />

+++ bAD WILDbAD +++ +++ +++ +++ +++ +++<br />

Das 5. Quellenhof-Symposium des Neurologischen Rehazentrums<br />

Quellenhof (<strong>Sana</strong>-Kliniken Bad Wildbad) beschäftigte<br />

sich mit Fatigue, also der erhöhten Erschöpfbarkeit, als<br />

häufigem Symptom der Multiplen Sklerose. Sieben MS-Experten<br />

aus unterschiedlichen Fachkliniken gaben dabei einen<br />

Überblick über den derzeitigen Wissenstand zu Ursachen<br />

und Therapien des Fatigue-Syndroms und wandten sich dabei<br />

an Ärzte, Therapeuten und Pflegedienstmitarbeiter. ••<br />

+++ +++ hOf +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++<br />

In regelmäßigen Abständen bietet auch das <strong>Sana</strong> Klinikum<br />

Hof medizinische Vorträge für Laien an. Das Thema des<br />

aktuellsten Vortrags war „Hämorrhoiden & Co – Wenn der<br />

After schmerzt“. PD Dr. Claus Schneider, Chefarzt der Allgemein-<br />

und Visceralchirurgie des Hauses, referierte dabei<br />

über Behandlungsmöglichkeiten bei einer krankhaften Vergrößerung<br />

der Hämorrhoiden, unter der immerhin rund 50<br />

Prozent aller 50-Jährigen leiden. ••


• LAhR / bADEn<br />

Patienten aus unerwarteten Regionen<br />

Ausländische Patienten sind in Krankenhäusern gern gesehene<br />

Gäste – vor allem wenn sie aus den wohlhabenden<br />

Staaten am Persischen Golf stammen. Das Herzzentrum in<br />

Lahr allerdings streckt seine Fühler in ganz andere Regionen<br />

der Welt aus. „Es ist nur bedingt lohnenswert, in reichen<br />

Staaten Werbung für sich zu machen, da dort oft Universitätskliniken<br />

den Markt mit eigenen Büros besetzt haben“,<br />

sagt Bernd Sieber, Vorstand der Kraichgau-Klinik <strong>AG</strong>, zu <strong>dem</strong><br />

das badische Herzzentrum gehört, „dafür kann man in ganz<br />

unerwarteten Ländern erfolgreich sein.“<br />

So haben die Lahrer im Februar 2007 einen Kooperationsvertrag<br />

mit der Übergangsregierung des Kosovo unterzeichnet.<br />

Drei Punkte sind in diesem Vertrag festgeschrieben:<br />

Die Behandlung von Patienten aus <strong>dem</strong> Kosovo in Lahr,<br />

wofür die dortige Regierung ein Budget <strong>zur</strong> Verfügung stellt;<br />

die Ausbildung von Mitarbeitern des kosovarischen Gesundheitswesens<br />

in Lahr; Lahrer Hilfestellung bei der Gründung<br />

eines Herzzentrums in Pristina.<br />

Bernd Sieber rechnet damit, dass jährlich bis zu 100 Patienten<br />

aus <strong>dem</strong> Kosovo zu einem herzchirurgischen Eingriff<br />

ins Badische kommen werden. In <strong>dem</strong> kleinen Land selbst<br />

sind solche Eingriffe noch nicht möglich. Die Verbindung<br />

in den Kosovo hergestellt hatte Dr. Fatmir Dalladaku. Auf<br />

Initiative des Lahrer Oberarztes und gebürtigen Kosovaren<br />

werden schon seit Jahren immer wieder Patienten aus <strong>dem</strong><br />

Kosovo in Lahr behandelt.<br />

Wurzeln in Rumänien hat dagegen Dr. Dr. Tejas Alexander,<br />

Chefarzt der Lahrer Anästhesie. Seine Kontakte in das<br />

neue EU-Mitgliedsland werden derzeit genutzt, um ähnlich<br />

wie im Kosovo eine Kooperationsvereinbarung abzuschlie-<br />

• StUttgARt<br />

Erste „Schmerzfreie Klinik“ im Süden<br />

Ein spezielles Schmerzkonzept sorgt in der <strong>Sana</strong> Herzchirurgischen<br />

Klinik Stuttgart dafür, dass die Patienten auch nach<br />

einer großen Herzoperation nicht unter starken Schmerzen<br />

leiden müssen. Die Wirksamkeit des Konzeptes wurde jetzt<br />

durch die Medizinfachleute des TÜV Rheinland bestätigt.<br />

Nach einem zweitägigen Audit erhielt die Klinik als erstes<br />

Haus in Süddeutschland das Gütesiegel „Schmerzfreie Klinik“.<br />

Bundesweit zertifizierte der TÜV Rheinland bislang<br />

acht Krankenhäuser. Auch die Patienten äußern sich sehr<br />

positiv. In der letzten Befragung wurden von nieman<strong>dem</strong><br />

mehr starke Schmerzen rückgemeldet. ••<br />

Nach der Vertragsunterzeichnung: Bernd Sieber, der kosovarische<br />

Gesundheitsminister Sadik Idriz und Dr. Fatmir Dalladaku<br />

(v.l.)<br />

ßen. In Rumänien bekannt geworden waren die Herzchirurgen<br />

aus Lahr zuvor durch eine karitative Aktion – an Weihnachten<br />

2006 hatten sie unbürokratisch und kostenlos einer<br />

herzkranken Frau geholfen, was <strong>dem</strong> rumänischen Fernsehen<br />

einen längeren Bericht wert war. Der Erfolg: Allein<br />

im ersten Quartal 2007 wurden bereits sieben Rumänen in<br />

Lahr behandelt.<br />

Die gleiche Zahl an Patienten kam in diesem Zeitraum aus<br />

Sibirien. Auch dorthin besteht ein intensiver Kontakt (siehe<br />

auch sana profile 1-07). „Unser Leistungsspektrum und unsere<br />

Kompetenz werden inzwischen über die europäischen<br />

Grenzen hinaus wahr- und angenommen“, freut sich Privatdozent<br />

Dr. Jürgen Ennker, der Ärztliche Direktor des Herzzentrums<br />

Lahr. ••<br />

• bAD OEYnhAUSEn<br />

Ausgewählter Ort 007<br />

Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad<br />

Oeynhausen gehört zu den innovativsten Orten in Deutschland.<br />

Im bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der<br />

Ideen“, bei <strong>dem</strong> die ideenreichsten Städte und Gemeinden<br />

gesucht werden, wurde auch das Herzzentrum ausgewählt<br />

– unter mehr als 1.500 Bewerbern. Es hatte sich als „Ort für<br />

alle Herzen“ beworben und unter anderem mit seiner umfangreichen<br />

Forschung im Bereich der Kunstherzen sowie<br />

mit den Erfolgen bei der Transplantation von schlagenden<br />

Herzen gepunktet. Das Herzzentrum darf nun ein Jahr lang<br />

die Auszeichnung „ausgewählter Ort 2007“ führen. ••<br />

9


profile 2-07 Management & Organisation<br />

neubau, Umbau, Ausbau<br />

bauen im <strong>Sana</strong>-Verbund<br />

Berlin-Lichtenberg: Neubau<br />

Voraussichtlich Ende Oktober kann der Neubau des <strong>Sana</strong><br />

Klinikums Lichtenberg am Standort Oskar-Ziethen-Krankenhaus<br />

in Betrieb genommen werden. Der Gebäudekomplex<br />

wird weit mehr bieten als sechs hochmoderne Stationen<br />

mit insgesamt 204 Betten: Dank eines ausgeklügelten<br />

<strong>Weg</strong>esystems, der Konzentration wichtiger medizinischer<br />

Bereiche und einer optimierten Anbindung an das bestehende<br />

Gebäude gehören in Berlin-Lichtenberg langwierige<br />

Patiententransporte bald der Vergangenheit an. ••<br />

Kempten: Funktionsgebäude<br />

Das Klinikum Kempten ist nach rund zweijähriger Bauzeit<br />

bereits einen Schritt weiter: Mit einem Festakt und einem<br />

Tag der Offenen Tür wurde im März das neue Funktionsgebäude<br />

eingeweiht. Es beheimatet den Zentral-OP, die<br />

Intensivstation, die Abteilung für Urologie und die Zentralsterilisation.<br />

Mit der Verlagerung der Urologie in den neuen<br />

Komplex sind nun alle operativen Fachdisziplinen des Klinikums<br />

unter einem Dach angesiedelt – ein weiterer Schritt in<br />

Richtung des langjährigen Ziels, das Klinikum Kempten an<br />

einem Standort zu vereinen. ••<br />

40<br />

Sommerfeld: Bewilligungsbescheid<br />

Mit 10,7 Mio. Euro beteiligt sich das Land Brandenburg erneut<br />

an den Investitionen an der <strong>Sana</strong> Klinik Sommerfeld<br />

– Hellmuth-Ulrici-Kliniken. Eingesetzt wird das Geld bei der<br />

Sanierung des denkmalgeschützten Großpavillons des Hauses<br />

– bei l<strong>auf</strong>en<strong>dem</strong> Krankenhausbetrieb sollen bis Ende<br />

2010 die Klinik für Manuelle Medizin, die Klinik für Endoprothetik<br />

und weitere Gebäudeteile von Grund <strong>auf</strong> modernisiert<br />

werden. Insgesamt förderte Brandenburgs Ministerium für<br />

Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie die Sanierungen und<br />

Neubauten des Klinikums seit 1991 mit 39 Mio. Euro. ••<br />

Oldenburg: Modullösung<br />

In einer Bauzeit von nur knapp zwei Monaten wurde an der<br />

<strong>Sana</strong> Klinik Oldenburg eine komplette Station aus Modulbausteinen<br />

eingerichtet. Ihr Bezug macht den <strong>Weg</strong> frei für<br />

die Renovierung und Neustrukturierung bestehender Stationen,<br />

die Teil des geplanten Um- und Erweiterungsbauplans<br />

des Hauses sind. Der erste Bauabschnitt, der mit 11,58<br />

Mio. Euro vom Land Schleswig-Holstein gefördert wird und<br />

insgesamt rund 16,5 Mio. Euro kostet, umfasst außer<strong>dem</strong><br />

einen Ambulanzbereich, die zentralen Diagnostikbereiche<br />

und eine neurologische Station. Der Komfort für die Patienten<br />

wird deutlich steigen. Bereits fertiggestellt ist die neue<br />

Eingangshalle des Hauses, ebenso wie ein Ärztehaus in der<br />

unmittelbaren Nachbarschaft der Klinik. ••<br />

Bad Wildbad: Grundstein<br />

Das <strong>Sana</strong> Rheumazentrum Baden-Württemberg und die<br />

Klinik für Innere Medizin erhalten ein neues gemeinsames<br />

Zuhause. Im Herzen von Bad Wildbad entsteht – mit einem<br />

Investitionsvolumen von insgesamt 28 Mio. Euro – ein Zentrum<br />

mit medizinischer Spitzenversorgung. Neben einer<br />

einzigartigen Versorgungskette von ambulanten Angeboten<br />

über teil-/vollstationären Aufenthalt bis <strong>zur</strong> Anschlussheilbehandlung<br />

bietet die Klinik modernste Medizin in einer persönlichen<br />

Atmosphäre. Mit der Grundsteinlegung am 20.<br />

April 2007 ging das Bauprojekt nun in die entscheidende<br />

Phase, die Fertigstellung und der Bezug des Neubaus sind<br />

für das Jahr 2008 avisiert. ••


• WOLfEnbÜttEL<br />

10 Jahre Patientenbefragung<br />

Seit zehn Jahren will das Städtische Klinikum Wolfenbüttel<br />

genau wissen, wie die Patienten mit seinen Leistungen zufrieden<br />

sind. Per Fragebogen werden seither alle Patienten<br />

gebeten, Lob und Tadel mitzuteilen. „Die damalige Zertifizierung<br />

nach DIN ISO war für uns der Anlass, auch im Bereich<br />

der Patientenzufriedenheit etwas zu tun – mit Einführung<br />

einer Patientenfürsprecherin und eben dieser permanenten<br />

Patientenbefragung“, sagt rückblickend Geschäftsführer<br />

Joachim Kröger.<br />

Vier Seiten Fragen zu der ärztlichen und pflegerischen Betreuung,<br />

zu der Versorgung in den Funktionseinheiten und<br />

durch die Verwaltung, zu Verpflegung und Unterkunft umfasst<br />

der Fragebogen, der in den zehn Jahren immer wieder<br />

angepasst wurde. Konstant geblieben ist dagegen die Akzeptanz:<br />

„Die Rückl<strong>auf</strong>quote liegt seit Anfang an bei 18 bis 19<br />

Prozent“, sagt Kröger und ist damit sehr zufrieden – auch<br />

wenn der Fragebogen für ihn und sein Team viel Arbeit bedeutet.<br />

Denn einmal im Quartal wird eine umfangreiche Auswertung<br />

erstellt, die bis hinunter <strong>auf</strong> Stationsebene reicht.<br />

Die Ergebnisse werden im Krankenhausdirektorium beraten<br />

• StUttgARt<br />

zentrum für Infektiologie<br />

Die Innere Klinik I am Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart<br />

darf sich seit Dezember 2006 „Zentrum für Infektiologie“<br />

nennen. Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI)<br />

bescheinigt der Klinik von Chefarzt Dr. Eckhart Fröhlich die lückenlose<br />

und hoch qualitative Versorgung von Patienten mit<br />

chronischen wie auch mit seltenen Infektionskrankheiten.<br />

Das Zertifikat der DGI bestätigt, „dass <strong>auf</strong>grund der personellen<br />

und räumlichen Ausstattung, der qualitätssichernden<br />

Maßnahmen sowie der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

eine hochqualifizierte Betreuung eines breiten Spektrums<br />

von Infektionskrankheiten nach internationalen Standards<br />

gegeben ist“.<br />

An der Inneren Klinik I steht für hochinfektiöse Patienten<br />

eine Isolierstation mit drei Schleusenbetten <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Außer<strong>dem</strong> wird eine Sprechstunde für Patienten mit komplizierten,<br />

seltenen oder therapieresistenten Infektionskrankheiten<br />

angeboten. „Das Zentrum stellt aus unserer Sicht<br />

eine deutliche Verbesserung für die Versorgung der Stuttgarter<br />

Patienten durch strukturierten Informationsaustausch<br />

zwischen infektiologisch geschulten Ärzten verschiedener<br />

Disziplinen dar“, sagt Chefarzt Dr. Eckhart Fröhlich. ••<br />

und auch der Aufsichtsrat des Klinikums erhält ein Exemplar.<br />

Gespannt ist Geschäftsführer Kröger jedes Mal <strong>auf</strong> die<br />

Einträge im Freitext-Feld am Ende des Bogens. „Hier bekommen<br />

wir oft sehr nützliche Hinweise <strong>auf</strong> Dinge, die verbessert<br />

werden können.“ Meistens aber werde der Platz<br />

genutzt um der Wolfenbütteler Belegschaft ein Lob auszusprechen.<br />

Die Zufriedenheit der Patienten zeigt sich auch in den<br />

Ergebnissen des 4. Quartals 2006, in die 479 Fragebögen<br />

einflossen: Die ärztliche bzw. pflegerische Betreuung wurde<br />

von 94,9 bzw. 95,6 Prozent mit sehr gut oder gut benotet,<br />

wobei bei den Ärzten vor allem die Gewissenhaftigkeit der<br />

Untersuchungen und Behandlungen und beim Pflegepersonal<br />

die gewissenhafte Durchführung der ärztlich verordneten<br />

Maßnahmen gelobt wurde. Die Funktionseinheiten<br />

erhielten 98 Prozent Zustimmung, mit perfekten 100 Prozent<br />

lagen dabei die internistische Intensivstation sowie die<br />

Krankengymnastik/Bäderabteilung an der Spitze. Den Gesamteindruck<br />

des Klinikums bewerteten 92,1 Prozent mit<br />

sehr gut und gut. ••<br />

• SchLESWIg-hOLStEIn<br />

notfalldienst neu geordnet<br />

Das Land Schleswig-Holstein hat zum<br />

Jahresbeginn den ärztlichen Notfalldienst<br />

reformiert und dabei knapp 30<br />

Notfallpraxen, so genannte Anl<strong>auf</strong>praxen,<br />

eingerichtet, die direkt an Krankenhäuser<br />

angebunden sind. Auch an<br />

den drei Häusern der <strong>Sana</strong> Kliniken<br />

Ostholstein – Eutin, Oldenburg und<br />

Fehmarn – sind solche Praxen angesiedelt,<br />

ebenso wie an den beiden<br />

unter <strong>Sana</strong>-Management stehenden<br />

Kreiskrankenhäusern in Rendsburg<br />

und Eckernförde.<br />

An der <strong>Sana</strong> Klinik Eutin sowie am Kreiskrankenhaus<br />

Rendsburg wurden zusätzlich Anl<strong>auf</strong>praxen für Kinder eingerichtet<br />

(landesweit an rund einem Dutzend Häusern).<br />

Im Ambulanzbereich der Eutiner Kinderklinik zum Beispiel<br />

ist nun an Wochenenden und Feiertagen jeweils für fünf<br />

Stunden ein niedergelassener Kinderarzt im Einsatz. Insgesamt<br />

15 Kinderärzte aus den Landkreisen Ostholstein und<br />

Plön teilen sich diesen Dienst. ••<br />

41


profile 2-07 Management & Organisation<br />

• IM SÜDWEStEn VIEL nEUES<br />

Regionale Synergien<br />

Die <strong>Sana</strong>-Kliniken in baden-Württemberg haben die chancen genutzt, die der Kliniken-<br />

verbund bietet, und die Organisation vieler Serviceleistungen zusammengelegt.<br />

Den Arbeitstitel „Virtuelles Krankenhaus“, unter <strong>dem</strong> das<br />

Projekt angeregt durch den <strong>Sana</strong>-Generalbevollmächtigten<br />

Gerhard Straub 2005 gestartet ist, finden Michael Knüppel<br />

und Michael Osberghaus inzwischen gar nicht mehr so richtig<br />

passend. Denn virtuell ist das alles längst nicht mehr,<br />

was die Geschäftsführer der <strong>Sana</strong> Herzchirurgischen Klinik<br />

Stuttgart und des Karl-Olga-Krankenhauses zusammen mit<br />

ihren Geschäftsführerkollegen Carsten Dürr aus den <strong>Sana</strong><br />

Kliniken Bad Wildbad und Bernd Sieber aus der <strong>Sana</strong>-Klinik<br />

Zollernalb sowie vielen leitenden Mitarbeitern aus den einzelnen<br />

Häusern inzwischen <strong>auf</strong> die Beine gestellt haben.<br />

„Am nächsten dran an <strong>dem</strong>, was wir hier machen, ist wohl<br />

der betriebswirtschaftliche Begriff shared service center“,<br />

erläutert Michael Osberghaus. Zunächst wurden die Bereiche<br />

ermittelt, in denen eine Zusammenarbeit der <strong>Sana</strong>-<br />

Kliniken in Baden-Württemberg lohnend erschien. EDV,<br />

Rechnungswesen, Eink<strong>auf</strong> und Logistik, Apothekenleistungen,<br />

Personal und Marketing sind die Service<strong>auf</strong>gaben,<br />

die zentral für alle Häuser gemanagt werden können. „Wir<br />

haben noch nicht in allen Bereichen alle wünschenswerten<br />

Synergieeffekte ausgeschöpft“, berichtet Michael Knüppel.<br />

„Aber es zeigt sich, dass wir bei konsequenter Umsetzung<br />

Leistungen besser, wirtschaftlicher und abgesicherter erbringen<br />

können.“<br />

Gemeinsames Rechenzentrum<br />

Basisprojekt war die EDV, „denn die ist Grundlage der meisten<br />

Prozesse im Krankenhaus“ erläutert Carsten Dürr. Karl-<br />

Olga-Krankenhaus, Krankenhaus vom Roten Kreuz, die <strong>Sana</strong><br />

Kliniken Bad Wildbad, die <strong>Sana</strong>-Klinik Zollernalb und die <strong>Sana</strong><br />

Herzchirurgische Klinik Stuttgart arbeiten heute mit einem<br />

Mandanten unter SAP und <strong>dem</strong> KIS von Meierhofer unter<br />

gemeinsamer Leitung und über ein gemeinsames Rechenzentrum.<br />

„Damit können sich die Häuser Zusatzsysteme<br />

leisten, die allein kaum zu finanzieren wären“, sagt Dürr. Eine<br />

umfassende OP-Planung gehört ebenso dazu wie – derzeit<br />

noch in Planung – PACS/RIS für die digitale Radiologie.<br />

Und schließlich lohnt es sich, für fünf Häuser auch Software-Spezialisten<br />

zu beschäftigen, die für ein Haus allein nicht<br />

bezahlbar wären und klinikübergreifend eingesetzt werden<br />

können. „Nicht zu unterschätzen ist auch der Effekt, der<br />

durch die Etablierung ähnlicher Prozesse entsteht. Allein<br />

durch eine Vereinfachung von Abfragen entstehen erhebliche<br />

Synergieeffekte“, so Dürr weiter.<br />

4<br />

Regionale Materialwirtschaft<br />

Auch bei Eink<strong>auf</strong> und Logistik ist die Zusammenarbeit schon<br />

weit fortgeschritten. Eine regionale Materialwirtschafts-Managerin<br />

steuert inzwischen den Eink<strong>auf</strong>. Ein gemeinsames<br />

Logistikzentrum, betrieben von der <strong>Sana</strong>-Tochter clinic.log,<br />

versorgt die Standorte nun zentral. „Auch hier ist Prozessverbesserung<br />

das Ziel“ berichtet Michael Knüppel. „Künftig<br />

soll der Logistiker die Verantwortung von der Warenbestellung<br />

bis <strong>zur</strong> Einlagerung <strong>auf</strong> der Station übernehmen.“<br />

Da keine Zwischenlager mehr nötig sind, werden in den<br />

Kliniken Flächen frei. Zu<strong>dem</strong> werden die Pflegekräfte von<br />

fachfremden Arbeiten entlastet. Und natürlich bringt der<br />

gebündelte Eink<strong>auf</strong> mit Anlieferung an einen Standort auch<br />

günstigere Preise durch die Abnahme größerer Mengen.<br />

Der nächste Schritt steht hier kurz vor der Realisierung.<br />

So wird die Apotheke des Karl-Olga-Krankenhauses in das<br />

Logistikzentrum umziehen und von dort als Zentralapotheke<br />

künftig die Kliniken des Verbundes sowie einige externe<br />

Krankenhäuser beliefern.<br />

Gemeinsame Strukturen werden ferner im Rechnungswesen<br />

und beim Personal <strong>auf</strong>gebaut. „Basis ist auch hier<br />

eine gemeinsame EDV-Lösung“, berichtet Bernd Sieber.<br />

„Aber wir werden dann auch qualitative Verbesserungen<br />

zum Beispiel in Richtung Personalmanagement und mit gemeinsamen<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen erreichen.“<br />

Auch beim Marketing arbeiten die <strong>Sana</strong>-Häuser eng<br />

zusammen und entwickeln gemeinsame Aktionen und<br />

Produkte. So gibt es beispielsweise einen einheitlichen<br />

Wahlleistungsstandard, der mit einem einheitlichen Patientenfolder<br />

beworben wird. Zwei Imagebroschüren informieren<br />

über das medizinische Angebot der <strong>Sana</strong>-Kliniken im<br />

Südwesten. Neustes Produkt ist ein Patientenmagazin, das<br />

künftig die Stärken des Klinikverbundes auch nach außen<br />

kommunizieren wird.<br />

„Im Moment machen wir uns zu<strong>dem</strong> Gedanken darüber,<br />

das Be<strong>auf</strong>tragtenwesen gemeinsam zu organisieren“, berichtet<br />

Michael Osberghaus. Vielfach ist es für ein einzelnes<br />

Haus gar nicht möglich, die gesetzlichen Anforderungen in<br />

ordentlicher Qualität zu erfüllen, die für den Einsatz der unterschiedlichen<br />

Be<strong>auf</strong>tragten und Fachkräfte verlangt werden.<br />

„Auch diese sicherheitsrelevanten Aufgaben werden<br />

wir gebündelt künftig besser und professioneller darstellen<br />

können – und dabei auch noch Geld sparen“, ist Michael<br />

Osberghaus überzeugt. ••


Foto: Sylvia Willax<br />

• MÜnchEn<br />

EfQM-Auszeichnung<br />

Das Institut für Laboratoriumsmedizin am Deutschen Herzzentrum<br />

München (DHM) hat die renommierte Auszeichnung<br />

„Recognized for Excellence“ – Anerkennung für Ex-<br />

<strong>Sana</strong> Patenschaft Mit Medizin helfen<br />

Mit interessanten Sammel- und Spendeaktionen unterstützen die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sowie die Partner des <strong>Sana</strong>-Verbundes die <strong>Sana</strong> Patenschaft für Karlheinz<br />

böhms Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ (MfM). Eine Übersicht über alle Aktivitäten<br />

finden Sie im Internet unter www.sana.de.<br />

Inventar versteigert<br />

Die <strong>Sana</strong> Kliniken Bad Wildbad<br />

bauen derzeit um. Das<br />

Inventar des bereits abgerissenen<br />

Gebäudes kam aber<br />

nicht in den Abfallcontainer<br />

sondern unter den Hammer.<br />

Und die Belegschaft machte<br />

bei den beiden Versteigerungen kräftig mit. Am Ende waren<br />

– ergänzt durch einen Zuschuss der Klinik – 4.250 Euro<br />

für MfM zusammengekommen. „Wir wissen, dass unsere<br />

Spende der Bevölkerung helfen wird“, sagte Geschäftsführer<br />

Carsten Dürr, der sich im vergangenen Herbst mit einer<br />

<strong>Sana</strong>-Delegation in Äthiopien über die Arbeit von MfM informiert<br />

hatte. ••<br />

zellenz erhalten. Die Europäische Stiftung für Qualitätsmanagement<br />

(EFQM) verleiht diese Anerkennung nur an Unternehmen,<br />

die sich über Jahre hinweg für eine umfassende<br />

Verbesserung der Qualität einsetzen und ihre Erfolge belegen<br />

können. Das von Professor Dr. Wolfgang Vogt geleitete<br />

Institut ist europaweit bislang das einzige Institut für Laboratoriumsmedizin,<br />

das sich mit dieser Auszeichnung schmücken<br />

kann. Seit 2002 zeichnete die EFQM insgesamt nur 14<br />

deutsche Unternehmen mit der Anerkennung für Exzellenz<br />

aus. „Diese Anerkennung ist für mich und meine Mitarbeiter<br />

Bestätigung für unsere langjährige, kontinuierliche Arbeit<br />

und spornt an, uns auch weiterhin intensiv mit <strong>dem</strong> Thema<br />

Exzellenz auseinanderzusetzen“, betont der Institutsleiter,<br />

der auch Vorsitzender des Instituts für Qualitätsmanagement<br />

in medizinischen Laboratorien (INQUAM) und Mitglied<br />

des Beirats des deutschen EFQM-Centers ist. ••<br />

Sammlung für MfM<br />

130,47 Euro hat die Fachklinik für Neurologie in Dietenbronn<br />

an Menschen für Menschen überwiesen. Der Betrag war<br />

beim Tag der offenen Türe in der Physiotherapieabteilung<br />

gesammelt worden. Interessierte hatten sich dort <strong>zur</strong> Probe<br />

behandeln lassen können – als Gegenleistung war um eine<br />

freiwillige Spende zugunsten MfM gebeten worden. ••<br />

Spendenkonto 19 1 9 00<br />

Stiftung Menschen für Menschen<br />

bLz: 700 700 10<br />

Deutsche bank München<br />

Kennwort: „<strong>Sana</strong> für MfM“<br />

4


profile 2-07 Leute<br />

• REMSchEID<br />

In Eritrea aktiv<br />

Im Februar 2007 besuchte Dr. Habteab Mehari das <strong>Sana</strong><br />

Klinikum Remscheid. Dass der Direktor der staatlichen Kliniken<br />

Eritreas sich gerade das <strong>Sana</strong>-Haus ausgesucht hatte,<br />

kommt nicht von ungefähr: Schon seit einigen Jahren<br />

leisten die Remscheider als Partner der deutschen Hilfsorganisation<br />

„Hammer Forum“ in <strong>dem</strong> ostafrikanischen Land<br />

humanitäre Hilfe. So wurde am 2002 eröffneten Internationalen<br />

Operationszentrum für Kinder in Asmara im Oktober<br />

2003 unter Federführung des Chefarztes der Remscheider<br />

Klinik für Kinder und Jugendliche, Dr. Bernhard Ibach, eine<br />

Neonatologie eingerichtet. Und im März 2005 folgte mit Hilfe<br />

aus Remscheid die Eröffnung einer Geburtsklinik.<br />

Kinderkrankenschwester Petra Berger bei der Erstversorgung<br />

von Neugeborenen<br />

Als vor einem Jahr, im März 2006, das Hammer Forum erneut<br />

einen Hilfseinsatz startete, war auch das Remscheider<br />

<strong>Sana</strong>-Haus wieder mit dabei. Ein neonatologisches Team<br />

mit Dr. Gesa Maaß und den Kinderkrankenschwestern Marion<br />

Nouvertne und Petra Berger, ein geburtshilfliches Team<br />

mit Dr. Georg Becker und den Hebammen Dagmar Sanker<br />

und Vera Triphaus sowie Ann-Katrin Krensel von der Verwaltung<br />

flogen für zwei Wochen in die eritreische Hauptstadt<br />

– ehrenamtlich und in ihrer Freizeit, wobei sie durch das<br />

<strong>Sana</strong>-Klinikum durch eine einwöchige Freistellung unterstützt<br />

wurden.<br />

„Nur einen neonatologisch ausgebildeten einheimischen<br />

Kinderarzt und zehn ausgebildete Gynäkologen und Geburtshelfer<br />

gibt es in ganz Eritrea“, sagt Professor Dr. Helmut<br />

Kaulhausen, Chefarzt der Remscheider Frauenklinik,<br />

und macht damit die Misere des ostafrikanischen Staates<br />

deutlich. „Durch die fehlende regelmäßige Schwangerenbetreuung,<br />

die Folgen der grausamen Beschneidung sowie eine<br />

unprofessionelle Leitung der Geburt sterben viele Frauen<br />

und Neugeborene“, ergänzt Dr. Becker, „außer<strong>dem</strong> kom-<br />

44<br />

men viele Kinder mit Behinderungen <strong>zur</strong> Welt, die bei einer<br />

optimalen Geburtsleitung nicht entstanden wären.“<br />

Wichtiges Ziel der Einsätze ist daher neben der akuten<br />

Hilfe in der Patientenversorgung das intensive Training des<br />

einheimischen Personals. Wobei schon einiges erreicht<br />

wurde: „Inzwischen können auch Frühchen ab etwa 900<br />

Gramm erfolgreich versorgt werden. Allerdings nur, wenn<br />

die Kleinen spontan atmen, denn Beatmungsmöglichkeiten<br />

gibt es nicht“, sagt Dr. Maaß. Auf der neuen Neonatologie<br />

in Asmara werden jährlich rund 1.300 Neugeborene versorgt,<br />

die Sterberate konnte von früher 50 Prozent <strong>auf</strong> unter<br />

10 Prozent gesenkt werden.<br />

Hebamme Dagmar Sanker bei einer Untersuchung;<br />

Bild oben: Dr. Gesa Maaß bei einer Reanimationsschulung<br />

Den Besuch Dr. Meharis, der im Auftrag des eritreischen<br />

Gesundheitsministeriums nach Deutschland reiste, nutzten<br />

Professor Kaulhausen und Dr. Ibach, um die nächsten<br />

Weiterbildungsmaßnahmen vorzubereiten. Denn auch in<br />

diesem Jahr wollen sich die Remscheider aktiv in Eritrea<br />

einbringen. ••<br />

hammer forum e.V.<br />

Das hammer forum engagiert sich seit 1991 für Kinder<br />

aus Kriegs- und Krisengebieten, seit 199 auch in Eritrea.<br />

Der Verein leistet medizinische hilfe vor Ort und in<strong>dem</strong><br />

es Kinder <strong>zur</strong> behandlung in deutsche Krankenhäuser<br />

vermittelt.<br />

www.hammer-forum.de


• ELbE-ELStER-KREIS<br />

geschäftsführer<br />

Die seit Ende<br />

2006 im <strong>Sana</strong>-<br />

Management geführte<br />

Elbe-Elster<br />

Klinikum GmbH<br />

im südlichen Bran-<br />

denburg hat einen<br />

neuen Mann<br />

an der Spitze: Am<br />

15. März übernahm Dirk Nikolaizig<br />

die Geschäftsführung der drei Häuser<br />

in Herzberg, Finsterwalde und Elsterwerda.<br />

Der 60-jährige Betriebswirt ist<br />

seit 2001 bei <strong>Sana</strong>, zunächst als Verwaltungsleiter<br />

des <strong>Sana</strong>-Herzzentrums<br />

Cottbus, dann bis Ende 2003 als Geschäftsführer<br />

des Saale-Orla-Klinikums<br />

in Thüringen. Bis zu seinem Wechsel<br />

in den Elbe-Elster-Kreis war Nikolaizig<br />

in verschiedenen Häusern der <strong>Sana</strong>-<br />

Region Nordost als „Task Force“ im<br />

Projektmanagement tätig. ••<br />

• REgEnSbURg<br />

Weiterer geschäftsführer<br />

Dr. Robert Ott<br />

ist zum 1. April<br />

zum Geschäftsführer<br />

des Caritas-Krankenhauses<br />

St. Josef<br />

in Regensburg<br />

bestellt worden.<br />

Er teilt sich diese<br />

Aufgabe mit Dr. Andreas Hartung. Dr.<br />

Ott war von Oktober 2005 bis zu seinem<br />

jetzigen Wechsel Referent vom<br />

Vorsitzenden der <strong>Sana</strong>-Geschäftsführung,<br />

Dr. Reinhard Schwarz. Für den<br />

33-jährigen gebürtigen Straubinger ist<br />

Regensburg nicht unbekannt, hatte er<br />

an der dortigen Universität doch BWL<br />

studiert. Die Promotion erfolgte an der<br />

LMU München über ein Thema im Bereich<br />

Krankenhaus-Controlling. Bevor<br />

Dr. Ott zu <strong>Sana</strong> kam, war er drei Jahre<br />

im Konzerncontrolling eines namhaften<br />

Automobilherstellers beschäftigt. ••<br />

Falsches Sitzen ruiniert die Gesundheit.<br />

Rund ein Drittel aller Deutschen,<br />

so die Schätzung, leidet unter<br />

Rückenbeschwerden. Für Personen<br />

mit überwiegend sitzender Tätigkeit<br />

ist es daher wichtig, die Regeln der<br />

Ergonomie zu berücksichtigen: Höhe<br />

von Schreibtisch und Stuhl sollten zueinander<br />

passen, Fußstützen helfen,<br />

eine <strong>auf</strong>rechte Haltung zu bewahren,<br />

gymnastische Übungen beugen<br />

Muskelverkrampfungen vor – um nur<br />

einige Beispiele zu nennen.<br />

Ausrichtung im Raum<br />

Anatomisch richtig zu sitzen ist aber<br />

nicht alles. „Ebenso wichtig ist die<br />

räumliche Ausrichtung“, sagt Manuela<br />

Biefeld. Die Sekretärin des Bereichsleiters<br />

Personal und Recht der<br />

<strong>Sana</strong>-Zentrale ist zertifizierte Feng<br />

Shui Beraterin. In dieser Jahrtausende<br />

alten chinesischen Wissenschaft<br />

gibt es drei Grundregeln des Sitzens:<br />

„Werden diese unter anderem<br />

eingehalten, trägt das <strong>zur</strong> positiven<br />

sowie aktiven Unterstützung des<br />

Menschen durch seine räumliche<br />

Umgebung bei. Die Lebensenergie,<br />

das Qi, kann freier fließen und Energieblockaden<br />

werden <strong>auf</strong>gelöst“, so<br />

Manuela Biefeld.<br />

Regel eins ist der „Geschützte Rücken“:<br />

Hinter <strong>dem</strong> Sitzenden sollte<br />

eine Wand sein, so dass keine unbewusste<br />

Aufmerksamkeit für Gefahren<br />

von hinten nötig ist. „Nur dann<br />

können wir die volle Aufmerksamkeit<br />

<strong>auf</strong> das verwenden, was wir tun“, so<br />

die Feng Shui Beraterin.<br />

Punkt zwei ist das „energetisch<br />

geschützte Sitzen“: Wie bei einem<br />

Leute<br />

• fEng-ShUI-gRUnDREgELn DES SItzEnS<br />

„geschützter Rücken“<br />

Luftzug kann zwischen zwei Fenstern,<br />

zwischen zwei Türen oder zwischen<br />

Fenster und Tür ein energetischer<br />

Durchzug entstehen. „Deshalb<br />

sollte man sich nie dorthin setzen,<br />

wo es zieht.“<br />

Blick <strong>zur</strong> Tür<br />

Als drittes ist die „Kontrolle des Raumes“<br />

wichtig: Fenster und Tür sollen<br />

immer im Blick gehalten werden<br />

„Man sollte stets sehen, wer <strong>zur</strong> Tür<br />

hereinkommt und was sich am Fenster<br />

abspielt.“<br />

Oft genügen mitunter kleine Umstellungen<br />

des Büromobiliars oder<br />

zum Beispiel eine geeignete Platzierung<br />

von Pflanzen, um diesen Grundregeln<br />

zu entsprechen. „Es ist nicht<br />

<strong>auf</strong>wändig, <strong>auf</strong> die Harmonie mit<br />

seiner räumlichen Umgebung zu achten,<br />

und es lohnt sich“, sagt Manuela<br />

Biefeld. ••<br />

• Weitere Informationen gibt es bei<br />

Manuela biefeld<br />

telefon 089 678 04-184<br />

E-Mail m.biefeld@sana.de<br />

4


profile 2-07 Leute<br />

• SAnA<br />

Key Account Manager<br />

Michael Osberghaus, Geschäftsführer der <strong>Sana</strong> Herzchirurgischen<br />

Klinik Stuttgart (SHS), hat eine weitere<br />

Aufgabe im <strong>Sana</strong>-Verbund übernommen: Seit März 2007<br />

ist er Key Account Manager für den Bereich Herzchirurgie.<br />

Er folgt in dieser Position <strong>auf</strong> <strong>Sana</strong>-Geschäftsführer<br />

Jan Stanslowski. Als Key Account Manager ist Michael<br />

Osberghaus bei allen Fragen <strong>zur</strong> Produktgruppe Herzmedizin<br />

Ansprechpartner für die Häuser im <strong>Sana</strong>-Verbund<br />

und auch für externe Kunden. Der 40-jährige Verwaltungswissenschaftler<br />

begann seine Tätigkeit im <strong>Sana</strong>-<br />

Verbund im Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart. Zuletzt war<br />

er dort K<strong>auf</strong>männischer Leiter, ehe er im September<br />

2003 Geschäftführer der SHS wurde. Zu<strong>dem</strong> leitet er<br />

seit 2004 die <strong>Sana</strong> TGmed GmbH, die Facility-Management-Tochter<br />

der <strong>Sana</strong>.<br />

Zum neuen Key Account Manager für den Bereich Rehabilitation<br />

wurde im April 2007 Matthias Griem, Vorstand<br />

der <strong>Sana</strong> Rheumazentrum Rheinland-Pfalz <strong>AG</strong>, Bad<br />

Kreuznach, ernannt. Damit ist er Ansprechpartner für al-<br />

• SAnA<br />

Thomas Rudolf und Hajo Remmers<br />

haben im April als Referenten der <strong>Sana</strong>-<br />

Geschäftsführer Dr. Reinhard Schwarz<br />

und Thomas Lemke in der <strong>Sana</strong>-Zentrale<br />

ihre Büros bezogen.<br />

Thomas Rudolf hat an der Universität<br />

Bayreuth Volkswirtschaftslehre stu-<br />

Thomas Rudolf diert, seinen Schwerpunkt legte er<br />

dabei <strong>auf</strong> die Gesundheitsökonomie.<br />

Danach blieb der 30-Jährige der Uni sowie seinem Arbeitsgebiet<br />

treu – als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl<br />

des inzwischen emeritierten Volkswirtschaftlers und<br />

Gesundheitsökonomen Professor Dr. Dr. h.c. Peter Oberender.<br />

Derzeit beendet Thomas Rudolf seine Doktorarbeit zum<br />

Michael<br />

Osberghaus<br />

Referenten der geschäftsleitung<br />

46<br />

Matthias Griem<br />

le <strong>Sana</strong>-eigenen und über Managementverträge von der<br />

<strong>Sana</strong> geführten Reha-KIiniken. In den letzten Monaten<br />

hatte er bereits verschiedene Projekte aus <strong>dem</strong> Bereich<br />

betreut, weil die Funktion des Key Account Managers<br />

Reha nicht besetzt war. Matthias Griem leitet seit 1.<br />

März 1999 das heutige <strong>Sana</strong> Rheumazentrum Rheinland-<br />

Pfalz mit <strong>dem</strong> Rheumakrankenhaus (akutrheumatologische<br />

Fachklinik) und der Reha-Einrichtung Karl Aschoff<br />

Klinik mit Prieger Klinik. ••<br />

Thema „Ökonomische Aspekte von<br />

Public Private Partnerships“.<br />

Hajo Remmers ist Industriek<strong>auf</strong>mann<br />

mit doppeltem Studienabschluss: An<br />

der TU Dresden hat er Wirtschaftsingenieurwesen<br />

studiert und an der<br />

Queensland University of Technologie<br />

Hajo Remmers in Brisbane, Australien, International<br />

Business. Danach war der 32-Jährige<br />

mehrere Jahre bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst & Young angestellt, zuletzt als Senior Prüfungsleiter.<br />

Bei <strong>Sana</strong> beginnt der gebürtige Oldenburger als rechte<br />

Hand von Thomas Lemke. Daneben wird er aber auch das<br />

Team um Hans-Jürgen Michal unterstützen. ••


• bAD WILDbAD<br />

Spitzenplatz erreicht<br />

Professor Dr. Stefan Sell wurde<br />

von den Lesern der „Orthopädischen<br />

Nachrichten“ unter die 50 führenden<br />

Mediziner aus Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

in Deutschland gewählt. „Ich freue mich sehr, dass<br />

gute medizinische Leistung auch außerhalb von Universitätskliniken<br />

großer Städte wahrgenommen wird“, sagte der<br />

Chefarzt der Rheumaorthopädie im <strong>Sana</strong> Rheumazentrum<br />

Baden-Württemberg in Bad Wildbad. Rund 2.000 Leser der<br />

Zeitschrift hatten sich an der Abstimmung beteiligt. ••<br />

• StUttgARt<br />

Pflegedirektor<br />

Der Pflegedienstleiter der <strong>Sana</strong> Kliniken<br />

Bad Wildbad, Wolfgang Dröber,<br />

hat eine zweite Aufgabe übernommen:<br />

Seit Beginn des Jahres ist er zusätzlich<br />

Pflegedirektor des Karl-Olga-Krankenhauses Stuttgart,<br />

als Nachfolger von Rolf Kufferath. Der 46-jährige Dröber<br />

stammt aus Kempten im Allgäu und hat die Pflege von der<br />

Pike <strong>auf</strong> gelernt. Nach seiner Ausbildung war er am Krankenhaus-Zweckverband<br />

Augsburg tätig, danach arbeitete<br />

Wolfgang Dröber als Pflegedienstleiter an der Kinderklinik<br />

der Universität Ulm. Seit 1999 ist er in Bad Wildbad. Dröber<br />

ist verheiratet und hat eine Tochter. ••<br />

• WOLfEnbÜttEL<br />

chefarzt der<br />

Unfallchirurgie<br />

Die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

am Städtischen Klinikum<br />

Wolfenbüttel hat einen neuen Chef:<br />

Seit Mai wird die Klinik von Dr. Thomas<br />

Hockertz geleitet. Der Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie<br />

hatte an der Universität Hannover studiert. Die<br />

Assistenzarztzeit absolvierte er am Städtischen Klinikum<br />

Braunschweig. Er wechselte ans Berliner Virchowklinikum<br />

und kam schließlich nach Braunschweig <strong>zur</strong>ück. Seit 2003<br />

war Dr. Hockertz an der dortigen Unfallchirurgie Leitender<br />

Abteilungsarzt. Er ist zu<strong>dem</strong> Referent und Instruktor der Association<br />

for Osteosynthesis. ••<br />

• StUttgARt<br />

zweite Amtszeit<br />

Dr. Ulrike Wahl vom Karl-Olga-Krankenhaus<br />

(KOK) hat ihre zweite Amtszeit<br />

als Präsidentin der baden-württembergischen<br />

Landesärztekammer begonnen:<br />

Im Februar ist sie für weitere vier Jahre in dieses Amt<br />

gewählt worden. Die 62-Jährige Intensiv- und Notfallmedizinerin<br />

hatte einst in Münster und Kiel Medizin studiert und<br />

ist seit 1976 Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und<br />

Operative Intensivmedizin des KOK. Berufspolitisch ist Dr.<br />

Wahl seit den 80er Jahren aktiv. ••<br />

• SAnA tgMED<br />

Experte für facility<br />

Management<br />

Stephan Seidel ist der Nachfolger<br />

von Heinz Wördehoff in der Geschäftsführung<br />

der <strong>Sana</strong> TGmed GmbH, der<br />

Facility-Management-Tochter der<br />

<strong>Sana</strong>. Im März hat der 41-Jährige seinen neuen Posten<br />

angetreten. Der aus <strong>dem</strong> hessischen Hochheim stammende<br />

Seidel ist Maschinenbaumeister und seit 20 Jahren im<br />

Bereich Facility Management tätig – erst als Vertriebsleiter<br />

bei der Lufthansa-Gebäu<strong>dem</strong>anagement GmbH und nach<br />

deren Übernahme bei der Hochtief Facility Management<br />

GmbH. Dort war er im Vertrieb tätig und leitete das Projektmanagement.<br />

••<br />

• SAnA<br />

Aus <strong>dem</strong> Verbund<br />

ausgeschieden<br />

Nach knapp zehn Jahren in der <strong>Sana</strong>-<br />

Konzernzentrale hat Ralf Heimbach<br />

den Verbund verlassen: Seit April ist<br />

er K<strong>auf</strong>männischer Direktor der Hochtaunus-Kliniken<br />

GmbH. Der 48-jährige Diplom-K<strong>auf</strong>mann war<br />

1997 zu <strong>Sana</strong> in die Konzernrevision gekommen, 2005 hatte<br />

er die Leitung des Bereichs Akquisition und Projektberatung<br />

(AuP) übernommen. Bis <strong>zur</strong> Bestellung eines Nachfolgers<br />

fungiert nun <strong>Sana</strong>-Geschäftsführer Dr. Reinhard Schwarz als<br />

AuP-Leiter. Das operative Geschäft nehmen die Projektleiter<br />

Dr. Ralf Paland und Phil Hill wahr, sie sind somit Ansprechpartner<br />

für alle Anfragen aus <strong>dem</strong> <strong>Sana</strong>-Verbund. ••<br />

47


Einrichtungen des <strong>Sana</strong> Kliniken-Verbundes<br />

Klinik in <strong>Sana</strong>-Trägerschaft<br />

Klinik mit <strong>Sana</strong>-Minderheitsbeteiligung<br />

Klinik im <strong>Sana</strong>-Management<br />

Alten- und Pflegeheime<br />

Kooperationspartner<br />

Eink<strong>auf</strong>skooperationspartner<br />

Neu im <strong>Sana</strong>-Verbund<br />

Akut-Klinik<br />

Reha-Klinik<br />

Akut- und Reha-Klinik<br />

Stand: Mai 2007<br />

Heinsberg- Duisburg<br />

Oberbruch<br />

Bochum<br />

Brüggen<br />

Mühlheim<br />

Varel<br />

Bad Rothenfelde<br />

Warendorf<br />

Düsseldorf<br />

Mönchengladbach<br />

Hückelhoven<br />

Hilden<br />

Remscheid<br />

Gangelt<br />

Hürth<br />

Brühl Wesseling<br />

Wyk/Föhr<br />

Niebüll<br />

Eckernförde<br />

Husum<br />

Fehmarn<br />

Rügen<br />

Rendsburg<br />

Ribnitz-<br />

Tönning<br />

Kiel Oldenburg Damgarten<br />

Jevenstedt<br />

Heide Nortorf<br />

Eutin<br />

Süderholz<br />

Neumünster<br />

Itzehoe<br />

Demmin<br />

Brunsbüttel<br />

Lübeck<br />

Teterow<br />

Grevesmühlen<br />

Bad Kreuznach<br />

Bad Rappenau<br />

Stadthagen<br />

Bad<br />

Wildbad<br />

Bremervörde<br />

Bremen<br />

Hann. Münden<br />

Fritzlar<br />

Dernbach<br />

Braunfels<br />

Rheinbrohl<br />

Andernach<br />

Mühlheim-Kärlich<br />

Weilmünster<br />

Bad Bertrich Koblenz Hadamar<br />

Zell/Mosel<br />

Frankfurt<br />

Ludwigshafen<br />

Zeven<br />

Stuttgart<br />

Bad Münder<br />

Bad Oeynhausen<br />

Bad Pyrmont<br />

Hofgeismar<br />

Aschaffenburg<br />

Hamburg<br />

K<strong>auf</strong>ungen<br />

Rotenburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Mergentheim<br />

Haldensleben<br />

Wolmirstedt<br />

Wolfenbüttel<br />

Nürnberg<br />

Sommerfeld<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

Königs Wusterhausen<br />

Halle<br />

Falkenstein<br />

Chemnitz<br />

Neumarkt<br />

Furth im Wald<br />

Waren/Müritz<br />

Lübben<br />

Templin<br />

Herzberg<br />

Cottbus<br />

Finsterwalde<br />

Freiberg<br />

Gernsbach<br />

Achern<br />

Kehl<br />

Offenburg<br />

Tübingen<br />

Reutlingen<br />

Oberkirch<br />

Albstadt<br />

Esslingen a.N.<br />

Bad Urach<br />

Münsingen<br />

Ulm<br />

Nördlingen<br />

Landau/Isar<br />

Ingolstadt Dingolfing<br />

Freising Erding<br />

Lahr<br />

Wolfach Dietenbronn<br />

Dorfen<br />

Ettenheim<br />

Gengenbach<br />

Ochsenhausen<br />

Gräfelfing<br />

Herrsching<br />

Ebersberg<br />

Trostberg<br />

München<br />

L<strong>auf</strong>en<br />

Kempten Murnau<br />

Traunstein<br />

Bad Reichenhall<br />

Freilassing<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Oberstdorf<br />

Bad Tölz<br />

Berchtesgaden<br />

Hof<br />

Pegnitz<br />

Coswig<br />

Gransee<br />

Regensburg<br />

Deggendorf-Mainkofen<br />

Neustrelitz<br />

Elsterwerda<br />

Hoyerswerda<br />

Dresden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!