klar zum Winterdienst? - Kommunaler Beschaffungsdienst, KBD ...
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ENERGIE & UMWELT<br />
Neuhausener Kommunalpolitiker auf Ökokurs<br />
Pellets heizen dem Rathaus ein<br />
Auch in öffentlichen Gebäuden<br />
steht umweltbewusstes<br />
Heizen hoch im Kurs. Das beweist<br />
die kleine Gemeinde<br />
Neuhausen im Enzkreis, südlich<br />
von Pforzheim. Bürgermeister<br />
Oliver Korz und sein<br />
Gemeinderat haben sich bei<br />
der Renovierung ihres Rathauses<br />
für eine neue Pelletheizung<br />
entschieden und damit ein Zeichen<br />
für zukunftsorientiertes<br />
und umweltbewusstes Heizen<br />
gesetzt, das in Neuhausen nun<br />
quasi ein amtliches Siegel hat.<br />
Nach fast zwei Jahren Praxistest<br />
der neuen Heizungsanlage resümiert<br />
Bürgermeister Korz: „Ich möchte die<br />
neue Anlage in unserem Rathaus mit keinem<br />
anderen System mehr tauschen. Pelletheizungen<br />
sind für mich eine wirklich<br />
zukunftsweisende, saubere und erprobte<br />
Technik, die sicherlich auch in öffentlichen<br />
Gebäuden immer mehr Freunde finden<br />
wird.“<br />
Das Neuhauser Rathaus aus den 50er-Jahren<br />
wurde von Ende 2008 bis Mitte 2009<br />
komplett entkernt und saniert. Um den<br />
Energieverbrauch des alten Gebäudes zu<br />
reduzieren, wurde dieses zusätzlich gedämmt.<br />
Alle Rohrleitungen und Heizkörper<br />
wurden dabei entfernt. Anlass genug<br />
für den Gemeinderat, gemeinsam<br />
mit dem Architekten<br />
Frank Morlock auch über ein<br />
neues Heizsystem nachzudenken.<br />
Der Architekt erläutert<br />
seine grundsätzlichen Überlegungen:<br />
„Aus ökologischen<br />
und gesamtwirtschaftlichen<br />
Gründen, aber auch aufgrund<br />
meiner eigenen Überzeugung<br />
plane ich bereits seit 1998 Pelletheizungen<br />
in vielen meiner<br />
Objekte.“ Ein weiteres Argu-<br />
ment für die Pellets sieht der<br />
Architekt in der speziellen<br />
landschaftlichen Struktur von<br />
Neuhausen. „Da die Gemeinde<br />
sehr viel eigenen Wald besitzt,<br />
profitiert sie auch indirekt<br />
von einer höheren Holznachfrage.“<br />
Der Gemeinderat ließ<br />
28<br />
<strong>KBD</strong> 10/2011<br />
Neuhausen auf Ökokurs: Bei der Sanierung des 60 Jahre<br />
alten Rathauses setzten die Kommunalpolitiker nicht nur<br />
auf moderne Optik, sondern auch auf eine Pelletheizung.<br />
sich schließlich auch aufgrund der steigenden<br />
Heizölpreise und der neuen gesetzlichen<br />
Regelungen für den Energiebedarf<br />
von öffentlichen Gebäuden überzeugen.<br />
„So können wir – als öffentliche Institution<br />
– Vorbildfunktion für unsere Gemeindemitglieder<br />
und natürlich auch für andere<br />
Gemeinden übernehmen“, betont Bürgermeister<br />
Korz.<br />
Bei der Auswahl des Heizungsherstellers<br />
fiel die Entscheidung auf Ökofen aus<br />
Mickhausen in der Nähe von Augsburg.<br />
Das Unternehmen war der Gemeinde bereits<br />
im Vorfeld bekannt als einer der europaweit<br />
führenden Anbieter von moder-<br />
In zwei raumhohen Ökofen-<br />
Gewebetanks lagern insgesamt<br />
zirka 10 Tonnen Pellets<br />
im Heizungskeller des Rathauses<br />
und gelangen über eine<br />
Förderschnecke vollautomatisch<br />
<strong>zum</strong> Brenner.<br />
nen Pelletheizsystemen. Zum Einsatz<br />
kam eine vollautomatische<br />
Heizanlage vom Typ Ökofen Pellematic<br />
mit einem Leistungsvermögen<br />
modulierend zwischen 15 bis<br />
48 Kilowatt. Die Leistung des Kessels<br />
passt sich kostenschonend automatisch<br />
an den jeweiligen Energiebedarf<br />
des Gebäudes an.<br />
Bürgermeister Korz zeigt sich bereits<br />
nach dem ersten Winter sehr<br />
angetan von dem neuen Pelletheizsystem.<br />
„Die Ökofen Pellematic<br />
mit Vakuumsaugsystem läuft<br />
sehr zuverlässig und ist einfach zu<br />
bedienen. Während der Heizperiode<br />
reicht es nach unseren bisherigen<br />
Erfahrungswerten aus, die Anlage<br />
alle drei bis vier Wochen zu kontrollieren.<br />
Mich fasziniert es dabei zu beobachten,<br />
wie viel Energie ein so kleines Pellet liefert<br />
und wie wenig Asche bei seiner Verbrennung<br />
anfällt“, begeistert sich der Bürgermeister.<br />
Die Asche wird automatisch in einen<br />
Sammelbehälter entleert, der anzeigt,<br />
welcher Füllstand erreicht ist und wann er<br />
entleert werden muss.<br />
In der ersten sechsmonatigen Heizperiode<br />
von Ende Oktober 2009 bis März 2010<br />
wurden dabei zirka 10 Tonnen Pellets verbraucht<br />
– für eine Gesamtfläche von 512<br />
Quadratmetern. Die Brennstoffkosten beliefen<br />
sich dabei auf zirka 1700<br />
Euro. Im Vergleich dazu wären<br />
bei einer konventionellen Öloder<br />
Gasheizung Kosten von<br />
rund 4500 Euro angefallen.<br />
Insgesamt hat die Gemeinde<br />
Neuhausen zirka 30.000 Euro<br />
in ihre ökologische Pelletsanlage<br />
investiert – wobei aus dem<br />
Förderprogramm des Bundesumweltministeriums<br />
zur Nut-<br />
FOTOS: FRANZ MORLOCK (1)/ÖKOFEN<br />
Die vollautomatische Heizungsanlage<br />
vom Typ Ökofen<br />
Pellematic hat ein Leistungsvermögen<br />
von 15 bis 48 Kilowatt<br />
und passt sich kostenschonend<br />
automatisch an den<br />
jeweiligen Energiebedarf an.<br />
zung erneuerbarer Energien<br />
ein Zuschuss von 2700 Euro<br />
geltend gemacht werden<br />
konnte. Eine Investition, die<br />
sich langfristig für die Gemeinde<br />
auf jeden Fall rechnen wird<br />
– sowohl finanziell als auch<br />
ökologisch.<br />
Kennwort: Ökofen