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klar zum Winterdienst? - Kommunaler Beschaffungsdienst, KBD ...

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Zu wenig Dynamik<br />

im Sanierungsmarkt<br />

Die energetische Sanierung bleibt weiter<br />

hinter den Erwartungen der Politik <strong>klar</strong> zurück.<br />

Immer noch dümpelt die Rate der<br />

energetisch instand gesetzten Wohnungen<br />

bei unter 1 Prozent. Das bedeutet,<br />

dass derzeit weniger als 400.000 Wohnungen<br />

in den Genuss kommen, energetisch<br />

so ertüchtigt zu werden, dass das gesetzte<br />

Ziel der Energieeinsparung zu erreichen<br />

wäre. Jedoch ist <strong>zum</strong> tatsächlichen<br />

Erreichen der von der Regierung vorgegebenen<br />

Ziele in rund 40 Jahren eine deutlich<br />

höhere Sanierungsrate notwendig. Es<br />

müsste <strong>klar</strong> in Richtung von einer Million<br />

Wohnungen gehen.<br />

Wo also ist der Hemmschuh, wieso ist so<br />

wenig Dynamik im Markt? Unter anderem<br />

taucht bei Eigentümern und auch bei den<br />

professionellen Bewirtschaftern der Wohnungsbestände<br />

das Wort Zwang, Unsicherheit<br />

und unstete Förderpolitik auf.<br />

Zwang in Sachen Energieeinsparverordnung<br />

2012 und Unsicherheit mit den gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen – Stichwort<br />

Mietrecht.<br />

Während der kürzlich geführten Haushaltsberatungen<br />

im Deutschen Bundestag<br />

gab es ein Hauen und Stechen um Pfründe<br />

und Begehrlichkeiten. Begonnen hatte es<br />

bereits vor der Sommerpause, als sich<br />

Bund und Länder nicht über die Finanzierung<br />

von steuerlichen Abschreibungen für<br />

energetische Modernisierungen einigen<br />

konnten. Der Bund wollte die Kosten auf<br />

die Länder abwälzen, und die sagten Anfang<br />

Juli 2011 nein. Bei dem Streit geht<br />

es immerhin je nach Schätzung um 900<br />

Millionen bis 1,5 Milliarden Euro. Zwar hat<br />

der Bundestag am 22. September den Antrag<br />

von CDU/CSU- und FDP-Fraktion an-<br />

EDITORIAL<br />

genommen, der die Regierung dazu auffordert,<br />

sich bei den Ländern für eine Zustimmung<br />

des Bundesrats <strong>zum</strong> Gesetzentwurf<br />

einzusetzen. Die Bundesvereinigung<br />

Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft<br />

hingegen bleibt skeptisch und wertet<br />

den Antrag als Ablenkungsmanöver.<br />

Die steuerliche Abschreibung ist ein wichtiger<br />

Eckpfeiler des Energiepakets der<br />

Bundesregierung, der jetzt auf wackeligen<br />

Füßen steht.<br />

Sollten Bund und Länder sich bei dem Gesetz<br />

zur steuerlichen Förderung von energetischen<br />

Sanierungsmaßnahmen an<br />

Wohngebäuden nicht doch noch einigen,<br />

bleiben für die energetische Sanierung nur<br />

die 1,5 Milliarden Euro aus dem CO 2-Gebäudesanierungsprogramm.<br />

Das reicht<br />

aber bei weitem nicht aus, um die angestrebten<br />

und nötigen 2 Prozent Sanierungsquote<br />

zu erreichen, die wiederum<br />

Voraussetzung sind für die Energie- und<br />

Klimaziele der Bundesregierung.<br />

Und mit jedem Euro weniger kommt das<br />

Energiekonzept der Bundesregierung<br />

mehr in Schieflage. Jetzt sind <strong>klar</strong>e Ansagen<br />

der Regierung gefordert. Verlässlichkeit<br />

und Rahmenbedingungen, die sich an<br />

den Zeiträumen bis <strong>zum</strong> Erreichen des<br />

Ziels orientieren, sind unabdingbar.<br />

Ich grüße Sie ganz herzlich aus Stuttgart!<br />

Dieter A. Kuberski<br />

Verleger<br />

<strong>KBD</strong> 10/2011<br />

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