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GESUNDHEIT TrIffT SozIalES - SMZ Liebenau

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Medizin trifft soziales<br />

Psychotherapie<br />

Wie leistbar ist<br />

Psychotherapie?<br />

Birgit Paller<br />

<strong>SMZ</strong> INFO Juni 2012<br />

Die Zahl der psychischen Erkrankungen<br />

nimmt zu. Depression, Angstzustände und<br />

Burnout in Zusammenhang mit dem modernen<br />

Arbeitsleben sind nur einige Schlagwörter,<br />

die im Steigen begriffen sind. (vgl.<br />

kleinezeitung.at 2012) Für die Behandlung<br />

von seelischen Problemen ist Psychotherapie<br />

eine wichtige Hilfestellung. Psychisch<br />

erkrankte Personen, die eine Therapie in<br />

Anspruch nehmen wollen, müssen im Vorhinein<br />

für sich selbst zwei Fragen klären: Wie<br />

viel kostet mich die Therapie und wie lange<br />

muss ich auf einen Termin warten? Die erste<br />

Frage ist für die Betroffenen meist die<br />

Wichtigere. Die Krankenkasse übernimmt<br />

zwar oft einen Teil der Kosten, jedoch für<br />

Mensch mit geringem Einkommen ist dies<br />

zu wenig, und sie können sich die Behandlung<br />

nicht leisten.<br />

Für eine volle Kostenübernahme haben<br />

Personen mit wenig finanziellen Ressourcen<br />

nur zwei Möglichkeiten:<br />

Möglichkeit 1<br />

Die Betroffenen gehen zu Psychotherapeuten,<br />

die dem „Verein für ambulante<br />

psychologischen Psychotherapie<br />

(VAPP)“ oder „Netzwerk Psychotherapie<br />

Steiermark“ angehören.<br />

Laut der Homepage des VAPP haben diese<br />

zwei Vereine einen Vertrag mit der GKK-<br />

Steiermark, mit dem eine für Betroffene kostenlose<br />

ambulante psychotherapeutische<br />

sowie psychosoziale Versorgung gegeben<br />

ist. (vgl. vapp.at). Somit wird auf Krankenschein<br />

die gesamte Therapie bezahlt.<br />

Die Ärzte des <strong>SMZ</strong> sind ausgebildete Therapeuten,<br />

die leider nicht in die Krankenscheinregelung<br />

hineinfallen. Für PatientInnen,<br />

die lieber bei den <strong>SMZ</strong>-Ärzten eine<br />

Therapie machen möchten, heißt das, zu<br />

einem andern Therapeuten wechseln zu<br />

müssen. Im schlimmsten Fall verzichtet der<br />

Patient auf die Therapie, da ein Arztwechsel<br />

für die Person nicht in Frage kommt. Aufgrund<br />

des moralischen Dilemmas des behandelten<br />

Arztes, dieser Person nicht helfen<br />

zu können, weil es für ihn nicht leistbar<br />

war, wurde eine Ausnahmevereinbarung<br />

geschaffen, nämlich, dass der Betroffene<br />

für die Psychotherapiesitzungen weniger<br />

bezahlen muss.<br />

Die Kosten für eine Therapie liegen im<br />

<strong>SMZ</strong> – verglichen mit andern Therapeuten<br />

– aber schon unter dem Durchschnitt.<br />

Für Personen die unbedingt eine Therapie<br />

bei einem der beiden <strong>SMZ</strong>-Ärzte machen<br />

wollen, können nur auf das kulante Entgegenkommen<br />

hoffen oder sie versuchen ihr<br />

„Glück“ in der 2. Möglichkeit.<br />

Möglichkeit 2<br />

Die Betroffenen suchen beim Behindertenreferat<br />

der Stadt Graz um Kostenzuschuss<br />

an. Für dieses Ansuchen müssen sie sich<br />

aber als „behindert“ definieren und zusätzlich<br />

noch eine lange Wartezeit von ca. 6 Monaten<br />

in Kauf nehmen bis sie endlich den<br />

Bescheid bekommen, ob sie den Zuschuss<br />

erhalten. Sich als „behindert“ zu outen, fällt<br />

vielen schwer und wird aus Schamgründen<br />

häufig nicht gemacht.<br />

Die Informationen über die beiden Möglichkeiten<br />

wurden jeweils von der steirischen<br />

Gebietskrankenkasse und dem Sozialamt<br />

der Stadt Graz telefonisch eingeholt.<br />

Quellen:<br />

Kleinezeitung (2012): Steirer liegen bei Invaliditätspension<br />

an der Spitze, http://www.kleinezeitung.at/allgemein/serversuche/index.do?searchText=psychische+<br />

Erkrankungen&von=liraform (25.4.12)<br />

Vapp (2012):<br />

http://www.vapp.at/vapp-therapeutinnen/, (26.4.12)<br />

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