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GESUNDHEIT TrIffT SozIalES - SMZ Liebenau

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Gesunder Garten<br />

Gesundheitsförderung<br />

Die Menschen hatten das Gefühl,<br />

etwas wirklich sinnvolles zu tun!<br />

Garten darf nicht an konfliktbehafteten Orten<br />

in der Siedlung errichtet werden, und<br />

es muss genügend Abstand zu den Wohnungen<br />

vorhanden sein. Außerdem sollte<br />

zumindest ein Drittel der Gartenfläche<br />

Gemeinschaftsfläche sein. Auch Sitzmöglichkeiten<br />

und Schattenspender sind wichtig!“<br />

Hilfreich war, dass die Menschen das<br />

Gefühl hatten, etwas wirklich Sinnvolles zu<br />

tun, da die meisten über sehr wenig Geld<br />

verfügten und das angebaute Gemüse auch<br />

wirklich zur täglichen Ernährung brauchten.<br />

Privates und<br />

Gemeinschaftliches<br />

Konfliktherde ergaben sich aus dem Verhältnis<br />

zwischen Privatem und Gemeinschaftlichem:<br />

Eine Frau brachte z.B. zunächst<br />

einen Sessel mit auf die Gemeinschaftsfläche,<br />

was zunächst allgemeines Wohlwollen<br />

auslöste. Kurz darauf war aber ein Schloss<br />

am Sessel angebracht, wenig später dann<br />

eine versperrte Truhe mit eigenen Gegenständen.<br />

Einige GärtnerInnen versuchten<br />

immer wieder, unbemerkt ihr Beet zu vergrößern.<br />

Auch beim Rasenmähen und der<br />

Müllentsorgung entstehen immer wieder<br />

Konflikte. Wichtig ist allen Beteiligten, das<br />

Gefühl, gerecht behandelt und nicht ausgenutzt<br />

zu werden. Daher war es auch<br />

entscheidend, von Anfang an klarzustellen,<br />

dass auf Gemeinschaftsflächen keine privaten<br />

Ansprüche bestehen.<br />

Gartenkunst im<br />

öffentlichen Raum<br />

Wie aus öffentlichem Gut gemeinschaftlich<br />

gestaltete Flächen werden können, berichtete<br />

Teresa Lukas, ebenfalls Soziologin und<br />

in der Wiener Gebietsbetreuung tätig.<br />

Die Stadtverwaltung hatte BewohnerInnen<br />

der Wolfganggasse in Meidling die Fläche<br />

zwischen Straße und Gehsteig zur Gestaltung<br />

übergeben. Die mittlerweile dreißig<br />

Gartenteile bilden zusammen mit den<br />

Alleebäumen einen großen gemeinsamen<br />

Garten, der nicht mit Nutzpflanzen, sondern<br />

mit Blumen und Sträuchern bepflanzt wurde.<br />

Begleitet wird das Gartenprojekt von der<br />

Gebietsbetreuung Stadterneuerung, der MA<br />

42 (Stadtgartenamt) und dem 12. Bezirk.<br />

Die GärtnerInnen erhielten von KünstlerInnen<br />

Tipps hinsichtlich Farbgestaltung, aber<br />

auch Hinweise, welche Pflanzen welche<br />

Standorte bevorzugen etc. Die Bedingungen:<br />

es dürfen keine Zäune angebracht und<br />

keine Bäume gesetzt werden. So entstand<br />

ein buntes Bild aus sehr verschiedenen<br />

Gärten. Gefeiert wurde mit einem großen<br />

Straßenfest, wofür die Gebietsbetreuung<br />

extra die Straße sperren und alle Autos entfernen<br />

ließ.<br />

Die Rückmeldungen waren durchwegs sehr<br />

positiv, es meldeten sich z.B. auch HausbesitzerInnen,<br />

die meinten, ihre Immobilien<br />

seien durch dieses Projekt aufgewertet worden.<br />

Mittlerweile wurde die Verantwortung<br />

für die „Gärten im Abstandsgrün“ an einen<br />

Verein übergeben.<br />

Garten-Nachbarschaft<br />

Ein weiteres Kooperationsprojekt der Wiener<br />

Gebietsbetreuung mit dem Stadtgartenamt<br />

entstand im „Steinhagegarten“. In dem<br />

öffentlichen Park wurde eine Fläche für eine<br />

private, aber gemeinschaftlich organisierte<br />

Gartennutzung abgezweigt. Die Gebietsbetreuung<br />

entwarf das Konzept, das Gartenamt<br />

finanzierte die Errichtung des Gartens<br />

und legte Beete an. 4000 Haushalte wurden<br />

angeschrieben, ob sie an einem Gartenbeet<br />

interessiert wären, 36 Menschen meldeten<br />

sich daraufhin und 17 Beete wurden letzt-<br />

<strong>SMZ</strong> INFO Juni 2012<br />

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