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Backend Shopoptimierung - iBusiness

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Stephan Meixner<br />

Stephan Meixner<br />

ist freier Journalist<br />

und auf E-Commerce<br />

spezialisiert.<br />

www.ibusiness.de/dossier<br />

E-Commerce:<br />

Die Zukunft liegt im<br />

Multi-Store-Konzept<br />

Die Granularisierung des Webs macht auch vor dem E-Commerce nicht Halt. Händler müssen<br />

daher künftig mehrere Shops betreiben, um Kunden zu begeistern. Die Erfolg versprechenden<br />

Methoden sind dabei durchaus ungewöhnlich.<br />

René Marius Köhler ist ein echter ECommerce-Tausendsassa.<br />

Schließlich betreibt der Geschäftsführer<br />

der Esslinger Internetstores AG gleich eine ganze<br />

Handvoll Onlineshops. Was an sich bereits ein wenig<br />

ungewöhnlich ist. Richtig kurios aber ist, dass es in<br />

allen Shops nahezu die gleichen Produkte zu kaufen<br />

gibt. Zumindest auf den ersten Blick.<br />

Tatsächlich führt der Schwabe aktuell drei Onlineshops,<br />

deren Sortimente sich im ersten Moment<br />

frappierend ähneln. So gibt es sowohl bei Fahrrad.<br />

de als auch bei Bikeunit und Brügelmann eine bunte<br />

Auswahl an Drahteseln samt passendem Zubehör. Wer<br />

sich daher für einen Fahrradtacho interessiert, kann<br />

beispielsweise in allen drei Shops den Mini-Computer<br />

Sigma 1609 ordern. Das Angebot an Fahrrädern allerdings<br />

variiert von Shop zu Shop ein wenig. Denn als<br />

Fahrradsassa verfolgt Köhler ein Multi-Store-Konzept.<br />

Und damit vielleicht das vielversprechendste ECommerce-Konzept<br />

der Zukunft.<br />

Welches Potenzial in Multi-Store-Konzepten steckt,<br />

wissen vor allem klassische Versandhändler nur zu<br />

gut. Schließlich lassen sich mit Spezial-Shops einzelne<br />

Zielgruppen punktgenauer adressieren als mit<br />

Universalangeboten, was sich im Idealfall in höheren<br />

Warenkorbwerten und Wiederkehrraten widerspiegelt.<br />

Noch. Denn das Beispiel Fahrrad.de zeigt nun, dass<br />

althergebrachte Multi-Shop-Strategien für den E-Commerce<br />

der Zukunft zu kurz gedacht sind. Viel zu kurz<br />

sogar.<br />

Tatsächlich wird es künftig nicht mehr reichen,<br />

wenn ein Unternehmen wie die Otto-Gruppe mit<br />

Angeboten wie Lascana (Dessous) oder Sportscheck<br />

(Sportartikel) auf die Nische zielt. Denn selbst solche<br />

vermeintlichen Spezial-Shops wenden sich noch an<br />

eine viel zu breite Zielgruppe. Denn für Dessous interessieren<br />

sich sowohl Führungskräfte als auch Hausfrauen.<br />

Und ein Marathonläufer tickt anders als ein<br />

Schwimmer. Was wiederum dazu führt, dass ein Händler<br />

zwar viele (potenzielle) Kunden etwas anspricht,<br />

gerade die lukrative Nischenklientel aber verliert.<br />

Dies verdeutlicht stellvertretend Fahrrad.de<br />

Shopbetreiber Köhler jedenfalls weiß inzwischen:<br />

Selbst in einem augenscheinlich so spitzen Markt wie<br />

dem Online-Fahrradhandel kann eine Shopping-Plattform<br />

niemals alle (potenziellen) Kunden zufrieden<br />

stellen. „Fahrrad.de ist ein Onlineshop für Verbraucher,<br />

die sich ab und an einmal ein neues Fahrrad zulegen<br />

möchten“, erzählt Portal-Betreiber Köhler. „Das Angebot<br />

spricht daher den Freizeit-Radfahrer und nicht den<br />

Profi-Radfahrer an.“<br />

Zwar gibt es bei Fahrrad.de neben klassischen<br />

Stadträdern auch ein umfassendes Nischenangebot<br />

an Mountain-Bikes, Rennrädern oder Elektro-Bikes.<br />

Gekauft werden diese Produkte auf Fahrrad.de aber<br />

nur selten. Köhler: „Vor diesem Hintergrund war es<br />

letztlich ein logischer Schritt, für unsere Nischen-Zielgruppen<br />

hochspezialisierte Shopping-Angebote zu starten.“<br />

Diese überschneiden sich zwar beim Sortiment<br />

durchaus einmal (Stichwort: Fahrradcomputer), bei<br />

der Nutzeransprache aber verfolgen sie völlig verschiedene<br />

Strategien.<br />

Bei Fahrrad.de-Ableger Bikeunit.de beispielsweise<br />

liegt der Sortimentsschwerpunkt auf Mountain-Bikes,<br />

was sich entsprechend in der Zielgruppenansprache<br />

widerspiegelt. Während der klassische Fahrrad.de-<br />

Shop daher mit roter Navigationsleiste auf weißem<br />

Hintergrund recht gesittet daher kommt, buhlen bei<br />

Bikeunit beispielsweise bunte Bilder, freche Farben<br />

und Logos von angesagten Streetwear-Labels um die<br />

Gunst der Kunden. Angesprochen werden Shop-Besucher<br />

zudem prinzipiell per Du („Dein Herz schlägt fürs<br />

Dirtfahren?“): ein Aspekt bei der Zielgruppenansprache,<br />

der auch bei Onlineshops für Jugendliche als ein<br />

entscheidender Erfolgsfaktor gilt.<br />

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