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Backend Shopoptimierung - iBusiness

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klaren Informationen aus dem E-Commerce gesammelt.“<br />

Shops investieren heute in Retargeting und die damit<br />

einhergehende Datensammlung, um abgesprungene<br />

Kunden zurückzuholen. Nicht ohne Grund: Studien beziffern<br />

den Teil der Nutzer, der sich zwar bis auf eine<br />

konkrete Produktseite in einen Shop hineinbegibt,<br />

dann aber wieder ohne Kauf hinausgeht, auf Werte<br />

zwischen 95 und 98 Prozent.<br />

Retargeting scheint daher eine Selbstverständlichkeit<br />

zu sein, um abgesprungene Kunden, die bereits<br />

hohes Interesse gezeigt haben, wieder einzufangen.<br />

Es spricht auch von der Kosten- und Nutzenseite<br />

her vieles dafür. Doch eine genauere Bestandsaufnahme<br />

zeigt: Es gibt zwar viele Gründe, die für das<br />

Retargeting als reines Marketinginstrument sprechen.<br />

Doch zwischen den Zeilen lassen sich ebenso viele<br />

Gründe herauslesen, warum Shops die gewonnenen<br />

Daten monetarisieren sollten. Zunächst erweist sich<br />

Retargeting als verhältnismäßig preiswert und auch<br />

entsprechend effektiv: „Es liegt im kurzfristigen Return<br />

on Investment zwischen Affiliate-Werbung und<br />

Online-Sonderwerbeformen, deutlich vor der ‚normalen‘<br />

Bannerwerbung“, sagt Ralf Scharnhorst, Inhaber von<br />

Scharnhorst Media.<br />

Diese Effektivität von Retargeting wird immer wieder<br />

durch entsprechende Studien belegt - vor allem,<br />

wenn es darum geht, die Seitenbesuche zu steigern,<br />

erzielt Retargeting attraktive Werte. Dabei steht das<br />

Retargeting als gezielte Wiederansprache deutlich<br />

vor anderen Targeting-Spielarten wie dem gezielten<br />

kontextuellen Ausliefern von Bannern. Es rangiert<br />

auch vor dem Behavorial-Targeting (auch: Audience-<br />

Targeting), bei dem mittels Data-Mining Kunden angesprochen<br />

werden, die eine Seite noch nicht besucht<br />

haben, aber aufgrund ihres Onlineverhaltens an anderer<br />

Stelle als potenzielle Kunden zu betrachten sind.<br />

Laut einer ComScore-Studie aus dem September 2010<br />

ist Retargeting das effektivste Instrument, um die<br />

Besucherzahlen einer Seite zu steigern<br />

Nachteile des Retargetings<br />

Diese attraktiven Zahlen müssen jedoch mit Vorsicht<br />

genossen werden, wenn es gilt, ihren exakten<br />

Wert einzuschätzen. Es gibt eine Handvoll Einschränkungen<br />

und Nachteile, die den Wert des Retargetings<br />

relativieren.<br />

• Um Retargeting betreiben zu können, brauche ich<br />

zunächst einmal Seitenbesucher - die generiere ich<br />

jedoch über andere, gegebenenfalls kostenaufwändig<br />

finanzierte Kampagnen. In diesem Sinne ist reines<br />

Retargeting keine Marketingmaßnahme, die in der<br />

Lage ist, neue Kunden zu generieren, sondern muss<br />

www.ibusiness.de/dossier<br />

auf die Kosten klassischer Werbemaßnahmen und anderer<br />

getargeter Kampagnen aufgeschlagen werden.<br />

• Retargeting ist ein spitzes Instrument, das in einer<br />

engen Nische operiert: Die Zahl der retargetingfähigen<br />

Kunden ist stets begrenzt auf die Zahl der<br />

Kunden, die eine Seite in der Vergangenheit bereits<br />

einmal besucht haben. Liegt diese Zahl bei 1000<br />

Unique Usern kann der Seitenbetreiber mit Retargeting<br />

nicht mehr als 1000 Kunden ansprechen. Man<br />

benötigt für die Neukundenakquise dementsprechend<br />

zusätzliche Maßnahmen: „Klassisches Retargeting<br />

bedeutet: ich besuche einen Shop und erhalte,<br />

wenn ich nichts kaufe, weiter die Werbung des entsprechenden<br />

Shops“, argumentiert Stephan Noller,<br />

CEO des Targeting-Spezialisten Nugg.ad. „Das hilft<br />

meines Erachtens jedoch nicht bei der Leadgenerierung<br />

sondern nur zur Rückholung bestehender<br />

Leads. Es ist eher eine CRM-Maßnahme. Um neue<br />

Nutzer anzusprechen benötige ich ein Instrument,<br />

wie etwa Predictive Behavorial Retargeting.“<br />

• Studien zeigen auf, dass Nutzer die Dienstleistung<br />

der Retargeting-Anbieter nicht immer dankbar annehmen:<br />

Die Consultants von Fittkau&Maaß mussten<br />

als Ergebnis einer Studie feststellen, dass zahlreiche<br />

Nutzer sich von getargeten und regetargeten Werbemitteln<br />

eher bedroht als umworben fühlen. Viele<br />

Nutzer erleben einen Big-Brother-Effekt, wenn sie<br />

nach dem Verlassen eines Shops personalisierte Anzeigen<br />

und Empfehlungen eingeblendet bekommen.<br />

Hier ist die sparsame Dosierung von Ad Impressions<br />

oder vielleicht sogar der Verzicht darauf eher eine<br />

Tugend, als das stumpfe Wieder- und Wiedereinblenden<br />

derselben oder artverwandter Banner.<br />

In Deutschland läuft seit rund 15 Jahren ein Klickratenmassaker:<br />

Nach aktuellen Zahlen klickt nur noch<br />

ein Promille aller Seitenbesucher auf ein Banner. Seitdem<br />

preisen Retargeting-Anbieter ihre Dienstleistung<br />

als ultimatives Gegenmittel im Kampf gegen den<br />

Klickratenverfall. Die in den Case Studies diverser Unternehmen<br />

immer wieder angepriesenen Steigerungen<br />

der Klickraten um mehrere hundert Prozent sind vor<br />

diesem Hintergrund als das zu betrachten, was<br />

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