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Backend Shopoptimierung - iBusiness

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neu verpackt werden. Um die Retouren, vor allem die<br />

kaum verwendbaren, trotzdem noch an den Mann zu<br />

bringen, bieten einige Unternehmen ihren Mitarbeiter<br />

interne Marktplätze für die retournierte Waren. Groß-<br />

Albenhausen zufolge werden diese Retouren zum Teil<br />

auch auf eBay verkauft. „Früher gab es mal von Neckermann<br />

Foxmarkt.de. Heute sind die großen mit ihren gewaltigen<br />

Retourenmengen viel besser in der Disposition,<br />

so dass sie meist mit ihren Sale-Bereichen im Internet,<br />

mit Abschleuser-Beilagen in Paketen etc. auskommen“,<br />

erklärt er gegenüber der Redaktion.<br />

Retouren im Logistikprozess<br />

Die Versandkosten sind die einzig fest definierbaren<br />

Werte bei Retouren, ansonsten variieren die<br />

Kosten. So hängen die Kosten pro Retoure stark von<br />

internen Kostenstrukturen, von den Kosten externer<br />

Dienstleister sowie vom Sortiment ab. „Größere Volumen<br />

wirken sich kostensenkend auf die Retourenkosten<br />

pro Stück aus. Als grober Richtwert für die logistische<br />

Abwicklung von postversandfähigem Sortiment gilt circa<br />

ein Euro pro Artikel. Dazu kommen Kosten für Wiederaufbereitung<br />

und Porto“, rechnet Altmann vor.<br />

Das Verpackungsmaterial beispielsweise, welches<br />

im Normalfall nur einmal verwendet wird, hat Altmann<br />

zufolge einen geringen Einfluss auf die Retourenkosten.<br />

„Einen entscheidenden Einfluss hat aber die Qualität<br />

des Pakets, wie es beim Kunden ankommt. Wenn das<br />

Paket bereits zerstört oder zerrissen beim Kunden ankommt,<br />

ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Retoure wesentlich<br />

höher. Nicht immer hat man als Shopbetreiber<br />

aber Einfluss, wie das Paket beim Kunden ankommt.“<br />

Wie Onlinehändler mit Retouren umgehen können<br />

Quelle: Trusted Shops<br />

Der Retourenprozess unter logistischen Gesichtspunkten<br />

sei generell im Wareneingang angesiedelt. Die Pakete<br />

müssen geöffnet werden, Qualität und Quantität<br />

der retournierten Waren kontrolliert werden, die Retouren<br />

im Warenwirtschaftssystem erfasst und wieder<br />

im Lager einsortiert werden.<br />

Das bestätigt Dieter Urbanke: Wenn man den Weg<br />

der Ware von der Beschaffung bis zur Auslieferung<br />

betrachtet, ist das Retourenmanagement hinter der<br />

Distribution angesiedelt, hängt stark mit dem Warehousing<br />

zusammen. „Denn ein bestelltes Produkt, das<br />

der Kunde per Versand erhält, dann eine Zeit lang bei<br />

ihm bleibt und schließlich als Retoure wieder zum Händler<br />

gelangt, ist kaufmännisch gesehen nicht verkaufter<br />

Warenbestand“. Urbanke zufolge wird jede Retoure<br />

nach speziellen Kriterien auf Beschädigungen und<br />

Benutzerspuren geprüft und bei Bedarf bearbeitet,<br />

bevor sie wieder in den Warenbestand integriert wird.<br />

„Die betriebliche Durchlaufzeit von Textilien-Retouren<br />

beträgt bei Hermes Fulfilment rund eine Stunde. Ein<br />

wichtiges Kriterium beim Retourenmanagement ist die<br />

Qualität der Beurteilung und Bearbeitung“, so die Herausforderung.<br />

Martin Groß-Albenhausen setzt auf die Wiederaufbereitung<br />

der Retoure. Vom Retoureneingang müsse<br />

die Ware so schnell wie möglich wieder in den Verkauf<br />

gehen: „Bei Fashion-Anbietern liegt die Zeit bis zur<br />

Wieder-Verfügbarkeit bei „E plus 0“, also noch am Eingangstag<br />

der Retouren. Bei Elektronik ist es meist E plus<br />

2 bis 3“. Das hängt auch damit zusammen, dass Fashion<br />

eine sehr hohe Retourenquote hat.“ Neue Benchmarks<br />

zeigten ein Mittel von 38 bis 51 %. Bei Elektronik sind<br />

Maßnahme Einsatzbereich Zielsetzung Effekt Nachteile<br />

Lieferung und Rücknahme in<br />

jeweils einem Paket<br />

Logistik Optimierung Kostensenkung ggf. Sondervereinbarungen mit Postdienstleister nötig<br />

Kunde sammelt Retouren in<br />

einem Paket<br />

Größen-, Schnitt- und/oder<br />

Passformberatung<br />

Kunde erhält bei Null-Retouren-Bestellung<br />

einen Bonus<br />

(z. B, Rabatt, Zugabe)<br />

Logistik Optimierung Kostensenkung ggf. Sondervereinbarungen mit Postdienstleister nötig<br />

Callcenter Reduzierung Kostensenkung Beratungsresistenz vor allem bei weiblicher Kundschaft<br />

und hoher Schulungsaufwand<br />

Kundenbewertung Reduzierung Kostensenkung<br />

Kundenbindung<br />

Rabatte und Zugaben sind teuer<br />

Kunde bekommt Werbesperre Kundenbewertung Reduzierung Kostensenkung Kein Umsatz mit den Kunden<br />

Kunde erhält nur noch Komplettlieferungen<br />

Virtuelle Modelle, Lupenfunktion<br />

Kunden erhalten Materialmuster<br />

Kundenbewertung Optimierung Kostensenkung Auf Lieferzeiten achten<br />

Onlineshop Reduzierung Kostensenkung Unterschiedliche Betrachtungsweisen: Schnitt, Passform,<br />

Typberatung<br />

Logistik Reduzierung Kostensenkung Obwohl mit durchschnittlich fünf Euro günstiger als<br />

jede Retoure, zusätzlicher logistischer Aufwand<br />

<strong>iBusiness</strong> Dossier 2/2011

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