Backend Shopoptimierung - iBusiness
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Uwe Tüben<br />
Uwe Tüben verantwortet<br />
das Thema<br />
Digital Commerce<br />
bei SapientNitro.<br />
Der klassische Technologieauswahlprozess<br />
Navigator für den Onlineshop-Technologiedschungel:<br />
Ein Leitfaden für die Auswahl der<br />
richtigen Onlineshop-Software<br />
Die Auswahl einer Technologieplattform für den Onlineshop ist zu einer echten Herausforderung<br />
geworden: Die Produkte werden besser, die Anforderungen größer. Daraus entstehen ganz neue<br />
Anforderungen an das „Betriebssystem“ des Onlineshops, die Shopsoftware. Entscheider fühlen<br />
sich verloren im unübersichtlichen Dschungel unterschiedlicher Technologien und Geschäftsmodelle.<br />
Etablierte Ausschreibungsverfahren helfen da wenig:<br />
Für einen üblichen „Request for Proposal“ (RFP)<br />
müssen Sie Ihre Bedürfnisse vorab genau kennen und<br />
so detailliert wie möglich dokumentieren. Dann versenden<br />
Sie den RFP an die vielversprechendsten Anbieter,<br />
die das meist umfangreiche Tabellarium ausfüllen<br />
und an Sie zurückschicken, damit Sie die Antworten<br />
systematisch auswerten können. Dann sollten Sie die<br />
Ergebnisse aufbereiten und entscheiden, welchem Anbieter<br />
Sie Ihren Onlineumsatz für die nächsten fünf bis<br />
zehn Jahre anvertrauen wollen.<br />
Warum der Produkt-Entscheidungsprozess<br />
so nicht mehr funktioniert<br />
• Cut & Paste: Technologieanbieter, Systemintegratoren<br />
und Agenturen sind auf die Beantwortung von<br />
RFPs „konditioniert“ - Genau so systematisch wie<br />
der RFP verfasst wurde wird er auch beantwortet.<br />
Oft durch gewissenhaftes „Copy & Paste“ aus Produktbeschreibungen<br />
und Präsentationen. Das „wie“<br />
bzw. „wie gut“ gerät dabei in den Hintergrund. Am<br />
Ende müssen viele Entscheider feststellen, dass<br />
nach „Aktenlage“ alle Wettbewerber alle Anforderungen<br />
erfüllen. Wie groß der Produktanpassungsaufwand<br />
ist, um einzelne, komplexe Anforderungen<br />
zu erfüllen und wofür ein Produkt besser, wofür es<br />
weniger gut geeignet ist, gerät dann aus dem Fokus.<br />
• O v e r k i l l : Die ausschließlich systematische Dokumentation<br />
der Anforderungen im RFP wird zum<br />
Overkill – „Wenn eine Anforderung nicht im RFP dokumentiert<br />
ist, dann wird sie auch nicht erfüllt!“<br />
Wegen dieser populären Befürchtung werden erst<br />
einmal alle nur denkbaren Anforderungen erfasst<br />
und dokumentiert – löschen oder de-priorisieren<br />
kann man ja später. Diese oft allzu strikte Vorgehensweise<br />
wird dem tatsächlichen Wert vieler Anforderungen<br />
nicht gerecht und verstellt den Blick auf<br />
das Wesentliche.<br />
• Geschäftsmodell-Evolution: Shopsoftware wird<br />
heute in vielen Formfaktoren angeboten - Zu den<br />
klassischen Modellen Lizenzkauf und SaaS haben<br />
sich ganz neue Modelle und viele Variationen der<br />
klassischen Modelle gestellt. Auch wenn eine kommerzielle<br />
Shopsoftware nur durch den Kauf einer Lizenz<br />
nutzbar ist, gibt es Dienstleister, die die Lizenz<br />
kaufen und zu einem Service veredeln, den sie dann<br />
auf Basis einer monatlichen Servicepauschale anbieten.<br />
Traditionelle Ausschreibungsverfahren reichen<br />
nicht aus, um diesen Aspekt mit in die Betrachtung<br />
einzubeziehen. Als Folge liegt den meisten Ausschreibungen<br />
ein bestimmtes Geschäftsmodell als<br />
Arbeitsannahme zugrunde.<br />
Die alternative Vorgehensweise basiert auf einer<br />
szenarienbasierten Produktevaluierung anstelle des<br />
klassischen RFP-basierten Ansatzes und macht sich die<br />
folgenden Kernideen zunutze:<br />
• Szenarien-Evaluierung anstelle detaillierter Anforderungen<br />
– In einem homogenisierten Wettbewerbsumfeld<br />
ist es wichtig, die Entscheidungskriterien<br />
an sich möglichst stark zu fokussieren, um dann<br />
jedes Kriterium ausführlich bewerten zu können.<br />
Unser Tipp 1: Die aus Sicht der Fachseite wichtigsten<br />
Anforderungen in einer geringen Zahl von<br />
Szenarien zu dokumentieren und diese dann durch<br />
die eingeladenen Anbieter bearbeiten zu lassen.<br />
• Gemeinsame Sprache – Technologen, Vertriebler<br />
und Marketiers sprechen selten dieselbe Sprache.<br />
Im Falle einer ECommerce-Produktauswahl müssen<br />
diese drei Gruppen aber eng und kollaborativ zusammenarbeiten,<br />
um gemeinsam eine Entscheidung zu<br />
treffen.<br />
Unser Tipp 2: Ein geeignetes „Kommunikationsvehikel“<br />
einsetzen, das von allen beteiligten Gruppen<br />
<strong>iBusiness</strong> Dossier 2/2011