Backend Shopoptimierung - iBusiness
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Andrej Busch<br />
Andrej Busch ist<br />
CEO von DHL Paket<br />
Deutschland.<br />
Logistik-Outsourcing:<br />
Bessere Leistung mit geringeren<br />
Kosten<br />
Kostensenkung und Qualitätssteigerung – die gängigen Argumente für Outsourcing. Beides ist nicht<br />
selbstverständlich. Der Erfolg von Outsourcing hängt maßgeblich vom richtigen Zeitpunkt der Auslagerung<br />
sowie von der Kompetenz des jeweiligen Partners ab. Wann es sich zum Beispiel für welche Onlinehändler<br />
lohnt, Teile des eigenen Geschäfts auszulagern.<br />
Gerade mittelständische Onlineshops laufen Gefahr,<br />
Opfer des eigenen Erfolgs zu sein. Die internen<br />
Logistikprozesse können oft mit dem rasanten Umsatzwachstum<br />
nicht mithalten, für dauernde Spitzenbelastungen<br />
sind sie nicht ausgelegt.<br />
Längere Wartezeiten, keine Informationen zum Lieferdatum<br />
und im Extremfall unprofessionell verpackte<br />
Pakete mit falschen Inhalten verärgern aber die Kunden.<br />
Die sind inzwischen sehr anspruchsvoll geworden,<br />
was den Einkauf im Internet angeht. Denn die<br />
Großen der Branche setzen hohe Standards.<br />
So versendet Branchenführer Amazon allein mit<br />
dem Prime-Service Millionen Artikel quasi über Nacht<br />
an die Kunden – im ersten Monat sogar ohne Aufschlag.<br />
Und selbst Standardsendungen erreichen ihren<br />
Empfänger in der Regel innerhalb eines Tages nach<br />
Versand. Die Benchmark in Sachen Lieferservice liegt<br />
also sehr hoch.<br />
Zusätzlich zur Webpräsenz ist das Fulfilment beim<br />
Kunden das Aushängeschild, damit nimmt er den Händler<br />
visuell und physisch wahr. Es handelt sich also um<br />
entscheidende Imagefaktoren und für den Endkunden<br />
wichtige Kriterien bei der Wahl des Shops. Und damit<br />
sind sie mitentscheidend für den Geschäftserfolg des<br />
Onlinehändlers. Studien belegen, dass der Lieferservice,<br />
direkt nach dem Preis, das wichtigste Entscheidungskriterium<br />
bei der Wahl eines Shops ist.<br />
Fulfilment-Mindeststandards<br />
Was kann und darf ein Versandhandelskunde im<br />
Jahr 2011 von einem Händler verlangen? Die Mindeststandards<br />
sind<br />
• fachgerechte Verpackung und Kommissionierung<br />
• späte Cut-off-Zeiten im 24/7 Shop<br />
• taggleicher Versand<br />
• individuelle Versandservices<br />
• zuverlässiges Track & Trace der Sendungen<br />
• kompetenter Kundensupport bei Nachfragen<br />
• schnelle und unkomplizierte Retourenabwicklung<br />
Das klingt schon fast selbstverständlich. Dahinter<br />
stehen jedoch Prozesse, die viel Zeit, Organisations-<br />
Know-how und Manpower in Anspruch nehmen – ohne<br />
dass diese direkt zum Unternehmenswachstum beitragen.<br />
Die Erfahrung zeigt: Bei stark wachsenden, stark<br />
schwankenden oder hohen Bestellvolumina (ab ca.<br />
1.000 Sendungen/Monat) kann die notwendige und<br />
von Kunden erwartete Qualität durch eigene Ressourcen<br />
und ohne professionelle Lagerlogistik nicht mehr<br />
sichergestellt werden.<br />
Um weiter wachsen zu können, sind mittelständische<br />
Unternehmen gezwungen die internen Prozesse<br />
anzupassen. Ein Dilemma: Wachsen bedeutet<br />
einerseits hohe Investitionen in Personal, in Hard-<br />
und Software, in Lagerkapazitäten. Diese sind aber<br />
auch mit einem Risiko verbunden, da die Kapazitätsauslastungen<br />
nur schwer kalkulierbar sind. Zu Spitzenzeiten<br />
entstehen häufig weitere Kosten etwa für<br />
Saisonkräfte, die erst eingearbeitet werden müssen<br />
und für zusätzliche Lagermieten.<br />
Mit steigendem Umsatz und wachsender Kundenzahl<br />
wird auch die Bearbeitung von Retouren richtig<br />
personal- und kostenaufwändig. Zu viele Schnittstellen<br />
und fehlendes Know-how verursachen zudem hohe<br />
Fehlerquoten. Um diese zu reduzieren, investieren<br />
viele Händler wiederum in zusätzliche kostenintensive<br />
IT-Systeme. Die müssen unterhalten und gewartet<br />
werden – am Ende des Tages bleiben die eigenen<br />
Ressourcen zu knapp..<br />
Viele der Geschäftsprozesse, die nicht zum Kerngeschäft<br />
eines Unternehmens gehören, lassen sich<br />
durch Outsourcing verschlanken. Typische Merkmale<br />
solcher unterstützenden Serviceprozesse sind:<br />
<strong>iBusiness</strong> Dossier 2/2011