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Torsten Schwarz: Leitfaden Online Marketing Band 2 / Kap. 6 Suchmaschinen- und Performance-Marketing<br />
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Die arabischen<br />
Militärregime<br />
können als<br />
wirtschaftlichprogressiv<br />
angesehen<br />
werden<br />
Revolutionen können gut ausgehen, wie in Ägypten oder Tunesien. Sie können aber<br />
auch in Bürgerkrieg und Gewalt gegen das Volk münden, wie aktuell in Libyen<br />
oder Syrien. Es liegt ganz daran, ob sich das Militär den Aufständischen anschließt<br />
oder nicht.<br />
Um den Brückenschlag zwischen Militärregimen und wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />
für Agenturen und Werbetreibende der Onlinewelt zu schlagen, hilft ein Blick auf<br />
die Hintergründe dieser Staaten.<br />
Seit der Zeit der Entkolonialisierung erwuchsen vornehmlich Militärregierungen,<br />
welche bis in die frühere Geschichte stets die Macht an sich griffen:<br />
• Irak (Militärputsche in den Jahren 1941, 1958, 1963 und 1968),<br />
•<br />
Syrien (Entledigung des parlamentarischen Systems und Einsetzen von Militär und<br />
Baath-Parteimitgliedern in den Jahren 1949, 1954, 1963 und 1966),<br />
• Ägypten (Beseitigung der ägyptischen Monarchie im Jahr 1952),<br />
• Libyen (Staatsstreich durch Oberst Muammar al Gaddafi 1969),<br />
• Algerien (Machtergreifung durch Oberst Houari Boumediene 1965).<br />
Der große Unterschied zu feudalistisch geführten Monarchien, wie zum Beispiel<br />
Jordanien, Marokko und Saudi-Arabien besteht in der Tatsache, dass diese arabischen<br />
Militärregime als wirtschaftlich-progressiv angesehen werden können. Die meist<br />
aus dem Mittelstand stammenden Offiziere forcierten wirtschaftlichen Fortschritt,<br />
der nicht durch Stammes- und Religionsidentitäten „verfälscht“ und gebremst<br />
wurde. Vor allem Ägypten nahm hier Ende der sechziger Jahre, was den Aufbruch<br />
in die Moderne betrifft, eine Führungsposition ein. Unfähige zivile Regierungen<br />
erhielten durch eine vermeintlich starke Militärhand ein Profil. Bedingt durch<br />
Grenzstreitigkeiten und Expansionspläne, welche gar in Krieg mit Israel mündeten,<br />
beendeten jedoch zunächst die Hoffnungen, das Militär wäre ein passabler Ersatz<br />
für die Monarchien.<br />
Diese Entwicklung lähmte wiederum den wirtschaftlichen und technologischen<br />
Fortschritt durch ein „Sichversperren“ gegenüber westlichen Reformen und positiven<br />
Einflüssen. Das machte es wiederum schwer, Kooperationen mit westlichen Ländern<br />
und Nachbarstaaten einzugehen. Selbst gute Voraussetzungen für expansives<br />
Wirtschaften, wie potenzielle Einnahmequellen (Rohstoffe, Tourismus), sind<br />
hierbei kein Garant.<br />
Am Beispiel Ägypten soll dies im Folgenden im Detail erläutert werden. Hierbei<br />
bediene ich mich des Artikels von Robert Springborg „Armes reiches Land. Ägypten<br />
und der wirtschaftliche Neustart.“ der Mai/Juni Ausgabe des Magazin „Internationale<br />
Politik“. Springborg bezieht sich hierbei sowohl auf sein Buch „Globalization and<br />
the Politics of Development in the Middle East“, als auch auf Fakten der Weltbank,<br />
welche von mir aktualisiert wurden [9] [10].<br />
Hieraus ist zu entnehmen, dass dieses Land alle Voraussetzungen hätte, um über<br />
einen Lower-Middle-Income-Status seiner Bevölkerung hinauszukommen. Dennoch<br />
weist aber zum Beispiel das mit viel weniger Rohstoffen ausgestattete Südkorea ein