Praxisbericht 31 - ERCIS - European Research Center for ...
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spiel der Projektverantwortlichen und dem IT-Support ab. Im Falle des vorgestellten Projekts<br />
war eine hervorragende Zusammenarbeit gegeben. Sie stellte sicher, dass die zeitliche Projektplanung<br />
trotz der skizzierten Probleme eingehalten werden konnte.<br />
Betreuungsaufwand für die Studierenden. Aus den Erfahrungen mit dem Seminarablauf kann<br />
eine weitere Voraussetzung für das Gelingen eines solchen Seminars extrahiert werden. Nicht<br />
allen Studierenden fällt die Bedienung einer neuen Software leicht. Deshalb ist eine intensive<br />
Betreuung der Studierenden sowohl während der Seminarzeiten als auch außerhalb notwendig.<br />
Während der Seminarzeiten verwenden die Teilnehmer einen Großteil ihrer Zeit darauf, die<br />
Videos selbständig zu kodieren. Dabei unterscheiden sich Arbeitsweise und –tempo der Studierenden<br />
zum Teil erheblich. Fragen oder Unklarheiten können daher nicht immer im Plenum<br />
geklärt werden, sondern er<strong>for</strong>dern eine individuelle Betreuung. Es stellte sich als gewinnbringend<br />
heraus, dass während der Seminarzeiten im Wintersemester durchgängig zwei bis maximal<br />
drei Personen zur Betreuung zur Verfügung standen. Außerhalb der Seminarzeiten war<br />
mindestens eine Ansprechperson für die Studierenden zu erreichen.<br />
Rückmeldungen der Studierenden. Die Seminarteilnehmer im WS 06/07 wurden zu mehreren<br />
Zeitpunkten zu ihren Erwartungen an das Seminar, ihren Bewertungen der Veranstaltung und<br />
zu Verbesserungsmöglichkeiten befragt. Diese Rückmeldungen können für die Veranstaltungen<br />
im Sommersemester 2007 (und auch für ähnliche Veranstaltungen im Lehramtsstudium) gewinnbringend<br />
genutzt werden: Positiv merkten viele Studierende an, dass ihnen dieses Vorgehen<br />
eine bislang nicht erlebte Verständnistiefe und Detailliertheit in der Analyse von Unterrichtssituationen<br />
ermöglicht habe. Ihnen sei erst durch die Videoanalyse klar geworden, wie<br />
komplex das Unterrichtsgeschehen sei und welche hohen An<strong>for</strong>derungen an die Klassenführung<br />
einer Lehrkraft gestellt werden.<br />
Das Seminar hat die Studierenden motiviert, das eigene Klassenführungsverhalten zu trainieren.<br />
Entsprechend wünschten sie zusätzlich konkrete Tipps für ihr eigenes Unterrichtshandeln<br />
und entsprechende Übungen. Dies kann ein Seminar, das auf der videobasierten Analyse von<br />
Unterricht fußt, allerdings nicht zusätzlich leisten. Der Differenz zwischen Erwartungen der Studierenden<br />
und den Möglichkeiten des Seminars kann hier nur mit Transparenz begegnet werden.<br />
Es ist zu Beginn des Seminars bzw. in der Seminarankündigung deutlich zu machen, was<br />
das Seminar leisten will (das Erfahrbarmachen konkreter Unterrichtssituationen, Schulung der<br />
diagnostischen Kompetenz und die Entwicklung von Handlungsalternativen) und was es nicht<br />
leisten kann (das Üben von effektiven Unterrichtshandlungen).<br />
Darüber hinaus stellte das Seminar große An<strong>for</strong>derungen an das Engagement der Studierenden.<br />
Sie gaben zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten im Seminarverlauf an, im Durchschnitt 3<br />
Stunden zusätzlich für das Seminar aufzuwenden. In der Erfahrung der Lehrenden ist ein Verzicht<br />
auf Leistungen der Studierenden auch außerhalb des Seminars zumindest innerhalb dieses<br />
Konzepts nicht möglich und auch nicht wünschenswert. Für das Sommersemester 2007<br />
wurden jedoch Veränderungen des Seminarplans vorgenommen, die die zusätzlich aufzuwendende<br />
Zeit für die Teilnehmer reduziert (z. B. eine Reduktion der Videozeit, die von den Seminarteilnehmern<br />
selbst analysiert werden muss).