LINDE TECHNOLOGY - Linde Engineering
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<strong>LINDE</strong> <strong>TECHNOLOGY</strong> #1.13 // Multimedia<br />
12<br />
Die Elektronikbranche baut auf hochreine Spezialgase<br />
Hinter den Pixeln<br />
Der Trend zu hochauflösenden Displays ist ungebrochen. Doch die Produktion<br />
der Hightech-Bildschirme stellt immer höhere technische Anforderungen.<br />
<strong>Linde</strong> versorgt die Hersteller mit einem breiten Spektrum hochreiner Elektronikgase<br />
und entwickelt umweltfreundliche Lösungen für die Multimedia-Branche.<br />
Autorin: Ute Kehse<br />
Bildquelle: Steger/SPL/Agentur Focus<br />
↲ ↳<br />
Im Pixel-Land herrscht Platznot. Immer mehr der winzigen Bildpunkte<br />
drängeln sich auf die modernen Displays der Fernsehgeräte: James-<br />
Bond-Actionszenen rauschen als gestochen scharfe Bildsequenzen<br />
über die schlanken Scheiben, die mit immer größeren Bildschirmdiagonalen<br />
begeistern. Und um die Hobbit-Trilogie, Olympiaspektakel<br />
oder Naturdokus noch plastischer auf die Screens zu zaubern,<br />
steht schon das nächste Multimedia-Highlight<br />
in den Startlöchern: dreidimensionales Fernsehen<br />
in höchster Auflösung – oder kurz UHD-3D.<br />
Die Abkürzung UHD steht für Ultra High Definition.<br />
Die Auflösung dieser Flachbildschirme ist<br />
viermal so hoch wie bei so genannten Full HD-<br />
Displays. Das bedeutet: Das Bild setzt sich aus<br />
mehr als acht Millionen Pixeln zusammen. Und<br />
mindestens 480-mal pro Sekunde erscheint ein neues Bild. Das ist<br />
viermal so oft wie beim normalen Fernsehen – aber nur so lässt sich<br />
der 3D-Effekt erzielen.<br />
Bei den Hochleistungs-Screens der nächsten Generation stößt<br />
die heutige Technik allerdings an ihre Grenzen: Jedes einzelne Pixel<br />
benötigt zur elektronischen Ansteuerung einen winzigen Transistor.<br />
Das bedeutet: Acht Millionen dieser Schaltelemente finden sich auf<br />
der Rückwand eines UHD-3D-Displays. „Um die gewünschte höhere<br />
Scharfe Screens:<br />
Spielwiese für<br />
Mehr als acht<br />
millionen Pixel.<br />
Auflösung zu erreichen, müssten die Transistoren verkleinert werden“,<br />
erklärt Andreas Weisheit, Leiter Marktentwicklung Flachbildschirme<br />
& Solar bei <strong>Linde</strong> in Schanghai. Doch die heutigen Schaltelemente<br />
sind nicht leistungsfähig genug für die Herausforderungen der neuen<br />
Display-Entwicklungen. Der Grund: Die Dünnschicht-Transistoren<br />
(Thin Film Transistor, kurz TFT) derzeitiger Flachbildschirme bestehen<br />
meist aus amorphem Silizium: Die einzelnen<br />
Silizium-Atome bilden also keine regelmäßige<br />
Kristallstruktur. „Deshalb können sich die leitenden<br />
Elektronen nicht schnell genug bewegen<br />
– und das verhindert die benötigte schnelle<br />
Bildrate“, so Weisheit.<br />
Die derzeit favorisierte Alternative: Dünnschicht-Transistoren<br />
aus polykristallinem Silizium.<br />
Dank der geordneten atomaren Struktur leitet das Material die Elektronen<br />
deutlich besser. Allerdings ist auch der Herstellungsprozess<br />
teurer, denn das amorphe Silizium muss dazu mit einem Laser in die<br />
kristalline Form umgewandelt werden. „Bei kleinen Displays, zum<br />
Beispiel in einem Smartphone, ist der höhere Preis noch vertretbar<br />
– bei großen Fernsehbildschirmen allerdings nicht“, sagt Weisheit.<br />
Hersteller wie Sharp oder LG steigen daher auf ein neues Transistor-<br />
Material um: Metalloxide. Die halbleitenden Verbindungen bestehen