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LINDE TECHNOLOGY - Linde Engineering

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<strong>LINDE</strong> <strong>TECHNOLOGY</strong> #1.13 // Photovoltaik<br />

30<br />

Titelthema: Kraftwerk Natur<br />

Bei herkömmlichen Verfahren sieht das anders aus. In vielen Fällen<br />

werden die Glasscheiben in ein Beschichtungsbad, eine so genannte<br />

Sol-Gel-Lösung, getaucht und anschließend getrocknet. Dazu muss man<br />

die Scheiben aber aus der Produktionslinie herausheben<br />

und zwischenlagern. Eine etablierte Alternative<br />

ist die Vakuumbedampfung. Die Glasscheiben<br />

rollen dabei auf dem Fließband in eine Vakuumkammer,<br />

in der das Glas mit dem Beschichtungsmaterial<br />

bedampft wird. Solche Anlagen kosten ein<br />

Vielfaches der S-COAT®-Lösung, weil sie mit Druckschleusen<br />

und aufwendiger Vakuumtechnik ausgestattet werden<br />

müssen. „Unser Fokus lag darauf, dass wir eine Lösung entwickeln,<br />

die technisch führend, aber deutlich günstiger ist als alle aktuell<br />

verfügbaren Verfahren“, sagt Ulrich Hanke, bei <strong>Linde</strong> zuständig für<br />

Marketing und Geschäftsentwicklung im Bereich Metalle & Glas.<br />

Besserer Durchlass für spezielle Wellenlängen<br />

Im Detail besteht das S-COAT®-Modul aus mehreren Stationen: Zunächst<br />

wird die Oberfläche der heranrollenden Glasscheiben aktiviert,<br />

damit sich die Beschichtung optimal verteilen kann. Anschließend<br />

besprüht man die Glasscheiben mit der von <strong>Linde</strong> entwickelten Spezialbeschichtung,<br />

bevor die Glasscheiben getrocknet werden – alles in<br />

einer definierten Gasatmosphäre. Um welche Substanzen es sich bei<br />

der Beschichtung handelt, will Carney nicht verraten. Nur so viel:<br />

Es gibt eine Hauptkomponente und mehrere Zusatzstoffe. „Wichtig<br />

ist, dass die Beschichtung ungiftig ist und sich später, wenn das Photovoltaik-Modul<br />

seinen Dienst getan hat, sehr gut recyceln lässt“, so<br />

der <strong>Linde</strong>-Experte. Was zunächst so simpel klingt, erfordert umfangreiches<br />

Prozess-Know-how, das durch mehrere umfassende Patentanmeldungen<br />

gegen Nachahmer geschützt wird: Denn die <strong>Linde</strong>-<br />

Ingenieure entwickeln eine Beschichtung, die robust ist und zugleich<br />

Nanoporen für<br />

gläsernes<br />

Schutzschild.<br />

eine exakt definierte Nanostruktur ausbildet. „Dabei kommt es<br />

sehr genau auf die Größe der Poren an, denn davon hängt ab,<br />

welche Wellenlängen die Glasscheibe passieren lässt“, erklärt<br />

Carney. Gefragt ist vor allem der Wellenlängenbereich<br />

zwischen 550 und etwa 800 Nanometer,<br />

denn in diesem Bereich ist die Stromausbeute der<br />

Solarzellen besonders gut.<br />

Anspruchsvoll war auch die Steuerung der<br />

Anlage. Damit sich in der aufgesprühten Schicht<br />

auch Poren mit exakt definierter Größe bilden,<br />

mussten die Werkstoffspezialisten verschiedene Parameter möglichst<br />

genau einstellen: „Dazu gehört die Trocknungszeit und die Temperatur.<br />

Auch die Zusammensetzung der Gasatmosphäre ist wichtig,<br />

um sowohl die richtigen Produkteigenschaften als auch ein fehlerfreies<br />

optisches Erscheinungsbild sicherzustellen“, erklärt Carney.<br />

„Es hat eine Zeit gedauert, bis wir den Prozess genau justiert<br />

hatten“, so der <strong>Linde</strong>-Experte. Doch die Mühen der Entwicklungs-<br />

weniger Reflexion, mehr Solarpower<br />

Dank Anti-Reflex-Glas erreichen drei Prozent mehr Sonnenenergie<br />

die Solarzelle. Das steigert die Stromausbeute.<br />

Normales Glas<br />

Anti-Reflex-Glas<br />

100%<br />

91%<br />

Solarzelle<br />

94%<br />

4% Reflexion Außenschicht<br />

1% Reflexion Außenschicht<br />

5% Reflexion (Innen + Glas)

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