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LINDE TECHNOLOGY - Linde Engineering

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<strong>LINDE</strong> <strong>TECHNOLOGY</strong> #1.13 // TRANSPORTKÜHLUNG<br />

34<br />

Flüssigstickstoff für sichere Lebensmitteltransporte<br />

Eiskalt unterwegs<br />

Ananas oder Tomaten, Neuseeland-Lamm oder Pazifik-Garnelen: Zu jeder Jahreszeit<br />

füllen Lebensmittel aus der ganzen Welt unsere Supermarktregale. Dass die Waren möglichst<br />

frisch dort ankommen, erfordert eine ausgeklügelte Logistik – und vor allem eine sichere<br />

Kühlkette. <strong>Linde</strong>-Ingenieure haben jetzt ein effizientes und umweltfreundliches System für<br />

die Kühltransporter entwickelt, das mit flüssigem Stickstoff arbeitet.<br />

Autorin: Andrea Hoferichter<br />

Bildquellen: Sung-Il Kim/Corbis, S. Velusceac/Fotolia<br />

↲ ↳<br />

Tropenfrüchte kennen keinen Jetlag. Die Strapazen einer Tausende Kilometer<br />

langen Reise ist den Flugmangos nicht anzusehen. Sie wirken<br />

so frisch, als wären sie gerade erst vom Baum gepflückt worden.<br />

Doch nicht nur Aussehen und Geschmack sind wichtige Kriterien für<br />

qualitativ hochwertige Lebensmittel. Gerade bei Fisch und Fleisch<br />

stehen Hygiene und Gesundheit im Vordergrund: Denn bei unsachgemäßer<br />

Lagerung vermehren sich krankmachende Keime extrem<br />

schnell. Die Anforderungen der Lebensmittelbranche sind hoch –<br />

und sie gelten für Fünfsterne-Restaurants genauso wie für Schnellimbisse<br />

oder den Convenience-Food-Vermarkter.<br />

Eine Schlüsselrolle beim Transport spielt die<br />

niedrige Lagertemperatur: In der Kälte bleiben<br />

nicht nur Nährstoffe und Vitamine besser erhalten,<br />

auch Keime haben bei frostigen Temperaturen<br />

wenig Chancen. „Nur eine lückenlose Kühlkette<br />

kann die Ansprüche an Qualität und Frische erfüllen. Gerade bei<br />

langen Transportwegen oder beim Umladen der Ware vom Schiff<br />

zum Lkw ist das eine knifflige Aufgabe“, sagt Mark Ewig, bei <strong>Linde</strong><br />

weltweit zuständig für strategisches Marketing und Entwicklung im<br />

Bereich Lebensmittel und Getränke. Besonders wichtig sind daher<br />

Fahrzeuge, die die Waren stets gut gekühlt transportieren – vom<br />

Containerhafen zum Großmarkt, zu den Händlern oder in die Restaurants.<br />

Ewig und sein Team haben jetzt für die Lebensmittel-Laster ein<br />

raffiniertes Kühlsystem entwickelt, das mit flüssigem Stickstoff arbeitet –<br />

kurz LIN genannt, abgeleitet von Liquid Nitrogen. Die Idee, das minus<br />

Mehr als 170.000<br />

fahrende<br />

Kältekammern.<br />

196 Grad Celsius kalte Flüssiggas für die Lebensmittelkühlung zu nutzen,<br />

beschäftigte die <strong>Linde</strong>-Ingenieure schon länger. Und mit dem<br />

Kältesystem FROSTCRUISE® ist es ihnen jetzt gelungen.<br />

Die innovative LIN-Kühlung kommt genau zum richtigen Zeitpunkt:<br />

Der Markt für die frostigen Transporte wächst rasant. Allein<br />

in Großbritannien wuchs die Zahl der fahrenden Kältekammern im<br />

Jahr 2012 auf über 170.000, heißt es in einer Studie des Londoner<br />

Marktforschungsinstituts TechNavio. Gegenüber 2010 ist das eine<br />

Steigerung um fast 30 Prozent. FROSTCRUISE® kann zudem mit einem<br />

großen Vorteil punkten: Im Vergleich zu den bekannten<br />

dieselbetriebenen Kühlaggregaten ist das<br />

System umweltfreundlicher, leiser und schneller.<br />

Ein Schlüsselschritt in der Entwicklungsarbeit<br />

war es, die LIN-Kühlung bestmöglich in den Transporter<br />

zu integrieren. Denn die naheliegende<br />

Variante, den Flüssigstickstoff direkt in den Laderaum zu sprühen,<br />

schied aus, weil das Gas den Sauerstoff verdrängt. Die Lieferanten<br />

müssten sonst vor dem Entladen der Ware sehr gründlich lüften,<br />

damit der Sauerstoffgehalt wieder auf erträgliche 18 Prozent steigt.<br />

„Dadurch würde aber viel warme Umgebungsluft in den Transporter<br />

gelangen – und der Frosteffekt wäre schnell dahin“, so Ewig.<br />

Die <strong>Linde</strong>-Ingenieure haben eine bessere Lösung entwickelt:<br />

Der Flüssigstickstoff wird aus einem doppelt isolierten Stahlbehälter<br />

gepumpt, der sich unter dem Lkw-Boden befindet und strömt dann<br />

durch einen Wärmetauscher im Laderaum. „Dadurch kühlt die Luft im

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